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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten ACICLOVIR

Aciclovir ist ein antiviraler Wirkstoff, der zur Behandlung von Infektionen durch Herpesviren eingesetzt wird. Es handelt sich um eine synthetische Verbindung, die strukturell dem natürlichen Nukleosid Guanosin ähnelt. Aciclovir wurde erstmals in den 1970er Jahren entdeckt und ist seitdem ein wichtiger Bestandteil der antiviralen Therapie.

Der Wirkmechanismus von Aciclovir basiert auf seiner Fähigkeit, die Vermehrung von Herpesviren zu hemmen. Es wird in virusinfizierten Zellen selektiv in seine aktive Form, das Aciclovir-Triphosphat, umgewandelt. Dieses aktivierte Molekül blockiert dann die virale DNA-Polymerase, ein für die Replikation des Virus essentielles Enzym. Dadurch wird die Vermehrung des Virus gestoppt und die Ausbreitung der Infektion verhindert.

Aciclovir ist gegen eine Vielzahl von Herpesviren wirksam, einschließlich Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1), Typ 2 (HSV-2) und Varizella-Zoster-Virus (VZV). Die häufigsten Anwendungsgebiete sind Lippenherpes (Herpes labialis), Genitalherpes (Herpes genitalis) und Gürtelrose (Herpes zoster). In Österreich sind sowohl topische als auch systemische Darreichungsformen von Aciclovir erhältlich.

Die topische Anwendung von Aciclovir-Creme oder -Salbe kann bei der Behandlung von Lippenherpes helfen, die Heilung beschleunigen und die Schmerzen lindern. Die Creme wird mehrmals täglich auf die betroffenen Stellen aufgetragen, idealerweise bei den ersten Anzeichen eines Ausbruchs. Bei Genitalherpes kann eine systemische Therapie mit Aciclovir-Tabletten erforderlich sein, um eine effektive Behandlung zu gewährleisten.

Die Gürtelrose ist eine schmerzhafte Hauterkrankung, die durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht wird. Aciclovir kann zur Behandlung von Gürtelrose eingesetzt werden, indem es die Schwere und Dauer der Erkrankung reduziert. Es ist besonders wichtig, dass die Therapie so früh wie möglich begonnen wird, um den größtmöglichen Nutzen zu erzielen.

In Österreich sind verschiedene Präparate mit Aciclovir erhältlich, sowohl verschreibungspflichtig als auch rezeptfrei. Die Auswahl des geeigneten Präparats hängt von der Art und Schwere der Infektion ab. In einigen Fällen kann es notwendig sein, eine höhere Dosis oder längere Behandlungsdauer zu wählen.

Die Verträglichkeit von Aciclovir ist im Allgemeinen gut; jedoch können Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Hautreizungen bei topischer Anwendung sowie Übelkeit, Durchfall und Kopfschmerzen bei systemischer Anwendung. Schwerwiegendere Nebenwirkungen sind selten und können Nierenprobleme oder allergische Reaktionen umfassen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Aciclovir die Übertragung von Herpesviren auf andere Personen nicht verhindert. Daher ist es ratsam, während eines Ausbruchs den direkten Kontakt mit anderen Menschen zu vermeiden und geeignete Hygienemaßnahmen zu ergreifen.

In Österreich sind Herpesviren weit verbreitet. Schätzungen zufolge sind etwa 70-90% der erwachsenen Bevölkerung mit HSV-1 und 20-30% mit HSV-2 infiziert. Die Prävalenz von Gürtelrose liegt bei etwa 25% der Bevölkerung. Aciclovir bleibt eine wichtige Option zur Behandlung dieser Infektionen und trägt dazu bei, die Lebensqualität der betroffenen Personen zu verbessern.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten ACICLOVIR