Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - ViroMed 200 mg - Tabletten
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
ViroMed 200 mg-Tabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Tablette enthält: 200 mg Aciclovir.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose-Monohydrat 217,6 mg
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Weiße, runde, bikonvexe Tabletten, ohne Bruchkerbe.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
– Behandlung von primären und rezidivierenden Herpes-simplex-Infektionen der Haut und der Schleimhäute (ausgenommen neonatale HSV und schwere HSV Infektionen bei immunsupprimierten Kindern)
– Unterdrückung von Herpes simplex-Rezidiven bei Patienten mit normaler Immunabwehr
– Prophylaxe von Herpes-simplex-Infektionen bei immunsupprimierten Patienten
4.2. Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung bei Erwachsenen und Jugendliche:
Behandlung von Herpes-simplex-Infektionen
1 ViroMed 200 mg Tablette 5mal täglich im Abstand von 4 Stunden, mit einer Einnahmepause in der Nacht.
Die Behandlungsdauer beträgt üblicherweise 5 Tage, bei schweren Fällen kann eine längere Behandlungszeit jedoch erforderlich sein.
Bei stark immunsupprimierten Patienten (z.B. nach Knochenmarktransplantationen) oder bei Patienten mit ungenügender Resorption aus dem Darm ist eine Erhöhung der Einzeldosis auf 400 mg oder eine intravenöse Verabreichung von Aciclovir zu bevorzugen.
Unterdrückung von Herpes simplex-Rezidiven bei Patienten mit normaler Immunabwehr 200 mg Aciclovir 4mal täglich im Abstand von 6 Stunden oder 400 mg 2mal täglich im Abstand von 12 Stunden (für diesen Fall stehen auch ViroMed 400mg – Tabletten zur Verfügung).
Eine Reduzierung der Dosis auf 200 mg Aciclovir 3mal im Abstand von 8 Stunden oder auf nur 2mal täglich im Abstand von 12 Stunden ist in manchen Fällen möglich.
Bei manchen Patienten können trotz einer täglichen Gesamtdosis von 800 mg Aciclovir Infektionsdurchbrüche auftreten.
Die Behandlung sollte periodisch alle 6 bis 12 Monate unterbrochen werden, um eventuelle Änderungen des natürlichen Krankheitsverlaufes feststellen zu können.
Prophylaxe von Herpes-simplex-Infektionen bei immunsupprimierten Patienten Immunsupprimierte Patienten erhalten zur Vorbeugung 200 mg Aciclovir 4mal täglich im Abstand von 6 Stunden.
Bei stark immunsupprimierten Patienten (z.B. nach Knochenmarkstransplantationen) oder bei Patienten mit ungenügender Resorption aus dem Darm sollte eine Erhöhung der Einzeldosis auf 400 mg Aciclovir oder eine intravenöse Verabreichung von Aciclovir in Betracht gezogen werden.
Die Dauer der Prophylaxe richtet sich nach der Dauer des erhöhten Infektionsrisikos.
Dosierung bei Kleinkindern und Kindern:
Behandlung von Herpes-simplex-Infektionen bei immunkompetenten Kindern und
Prophylaxe von Herpes simplex-Infektionen bei immunsupprimierten Kindern:
Kinder über 2 Jahre: gleiche Dosis wie bei Erwachsenen.
Kleinkinder und Kinder unter 2 Jahre: die Hälfte der für Erwachsene empfohlenen Dosis.
Für Kinder stehen auch andere, kindgerechte Darreichungsformen zur Verfügung.
Zur Behandlung einer Herpes Virusinfektion bei Neugeborenen wird Aciclovir i.v empfohlen.
Unterdrückung von Herpes simplex-Rezidiven bei Patienten mit normaler Immunabwehr Spezifische Daten liegen nicht vor.
Dosierung bei älteren Patienten
Die Möglichkeit einer beeinträchtigten Nierenfunktion muss beachtet und die Dosierung dementsprechend reduziert werden (siehe Dosierung bei Patienten mit Niereninsuffizienz). Bei älteren Patienten, die hohe Dosen Aciclovir oral verabreicht bekommen, sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.
Dosierung bei Patienten mit Niereninsuffizienz
Vorsicht bei Verabreichung von Aciclovir an Patienten mit Niereninsuffizienz. Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte geachtet werden.
Kreatinin-Clearance über 10 ml/min
(Serumkreatinin: Frauen < 550 LiMol/l, Männer < 750 ^Mol/l): Standarddosierung.
Bei der Behandlung von Herpes simplex Infektionen bei Patienten mit Niereninsuffizienz führt die empfohlene orale Dosis nicht zu einer höheren Aciclovir Konzentration als jener, die bei i.v. Infusion als ungefährlich festgelegt wurde.
Kreatinin-Clearance unter 10 ml/min: 200 mg 2mal täglich im Abstand von 12 Stunden.
Zum Einnehmen
Die Einnahme der Tabletten sollte möglichst nach den Mahlzeiten mit Flüssigkeit erfolgen.
4.3 Gegenanzeigen
ViroMed-Tabletten sind kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Aciclovir, Valaciclovir,Ganciclovir oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
4.6. Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Siehe klinische Studien in Abschnitt 5.3
Schwangerschaft
Ein post-marketing Schwangerschaftsregister dokumentierte den Ausgang von Schwangerschaften nach Anwendung von Aciclovir. Es zeigte sich bei Personen, die Aciclovir ausgesetzt waren, keine erhöhte Anzahl an kongenitalen Anomalien im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung. Aufgetretene Anomalien zeigten weder Eindeutigkeit noch ein konsistentes Muster, das auf eine gemeinsame Ursache hindeuten würde.
Der mögliche Nutzen für die Mutter muss gegen ein potentielles Risiko für das Kind abgewogen werden
Systemische Verabreichung von Aciclovir in international anerkannten Standard Tests führte zu keinen embryotoxischen oder teratogenen Effekten bei Hasen, Ratten oder Mäusen. Bei einem Nicht-Standard-Test bei Ratten, wurden fötale Anomalien beobachtet, aber erst nach so hohen subkutanen Dosen, dass sie zur Toxizität der Mutter führten. Die klinische Relevanz dieser Erkenntnisse ist ungewiss.
Der Eintritt einer Schwangerschaft während einer Aciclovir-Therapie sollte möglichst vermieden werden.
Stillzeit
Nach oraler Verabreichung von 200 mg Aciclovir 5mal täglich betrug die Konzentration in der Muttermilch das 0,6 bis 4,1-fache der entsprechenden Plasmakonzentration. Diese Konzentration entspricht einer theoretischen Dosis von bis zu 0,3 mg/kg/Tag für den Säugling. Deshalb sollte während der Behandlung mit ViroMed nicht gestillt werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Der klinische Status des Patienten und das Nebenwirkungsprofil (z.B.: Kopfschmerzen, Schwindel) von Aciclovir sollte berücksichtigt werden, wenn die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen des Patienten überlegt wird.
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
4.8. Nebenwirkungen
Sehr häufig (> 1/10)
häufig (>1/100, <1/10)
gelegentlich (>1/1.000, <1/100)
selten (>1/10.000, <1/1.000)
sehr selten (<1/10.000)
nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: Anaphylaxie
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr selten: Unruhe, Verwirrtheit, Halluzinationen, Symptome von Psychosen, Somnolenz, Koma
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel
Sehr selten: Tremor, Ataxie, Dysarthrie, Krampfanfälle, Encephalopathie
Die oben genannten Nebenwirkungen sind im Allgemeinen reversibel und treten in der Regel bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen oder mit anderen prädisponierenden Faktoren auf (siehe Abschnitt 4.4).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraumes und des Mediastinums
Selten: Dyspnoe
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Abdominalschmerzen
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: reversibler Anstieg von Bilirubin und Leberenzymen
Sehr selten: Hepatitis, Gelbsucht
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Pruritus, Hautauschlag (einschließlich Photosensibilität)
Gelegentlich: Urticaria, verstärkter diffuser Haarausfall
Verstärkter, diffuser Haarausfall kann auf einen Großteil von Krankheitsprozessen und Medikamenten zurückzuführen sein, die Verbindung zur Aciclovirtherapie ist demnach ungewiss.
Selten: Angioödem
Erkrankungen der Nieren- und Harnwege
Selten: Serumharnstoff- und Kreatininanstiege
Sehr selten: akute Niereninsuffizienz, Nierenschmerzen
Nierenschmerzen können mit Niereninsuffizienz in Zusammenhang stehen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Fatigue, Fieber
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 Wien
Österreich
Fax: +43 (0) 50 555 36207
Website:
4.9. Überdosierung
Symptome
Aciclovir wird vom Gastrointestinaltrakt nur teilweise resorbiert. Nach Einzeldosen bis zu 20g sind keine toxischen Wirkungen zu erwarten. Die versehentliche wiederholte Einnahme von oralem Aciclovir über mehrere Tage wurde von gastrointestinalen Symptomen (wie Übelkeit und Erbrechen) sowie von neurologischen Effekten (Kopfschmerzen und Verwirrtheit) begleitet.
Eine Überdosierung mit i.v. verabreichtem Aciclovir führte zu erhöhten Werten von Serumkreatinin, Serumharnstoff und in der Folge zu Niereninsuffizienz. Neurologische Symptome einschließlich Verwirrtheit, Halluzinationen, Unruhe, Anfälle und Koma wurden in Zusammenhang mit einer Überdosierung beschrieben.
Therapie
Patienten sollten sorgfältig auf Zeichen von Toxizität beobachtet werden. Eine Hämodialyse erhöht die Entfernung von Aciclovir aus dem Blut signifikant und kann daher im Fall einer symptomatischen Überdosierung als Therapieoption angesehen werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiviraler Wirkstoff zur systemischen Anwendung ATC-Code: J05AB01
Wirkmechanismus:
Aciclovir ist ein synthetisches Purinnukleosid-Analog mit in vitro und in vivo Hemmwirkung auf menschliche Herpesviren, einschließlich Herpes simplex- Viren (HSV) Typ 1 und 2, Varicella-Zoster-Viren (VZV), Epstein Barr-Virus (EBV) und Cytomegalievirus (CMV).
In Zellkulturen zeigte Aciclovir die höchste antivirale Aktivität gegen HSV-1, gefolgt von (in absteigender Reihenfolge) HSV-2, VZV, EBV und CMV.
Die Inhibitor Aktivität von Aciclovir für HSV-1, HSV-2, VZV, EBV und CMV ist hoch selektiv.
In normalen, nicht-infizierten Zellen wird Aciclovir von der Thymidinkinase (TK) nicht als Substrat angenommen, daher ist die Toxizität gegenüber vom Virus nicht befallenen menschlichen Zellen sehr gering. Durch die virale Thymidinkinase wird Aciclovir zunächst zum Monophosphat, einem Nukleosid-Analog, in weiteren Schritten unter Beteiligung zelleigener Enzyme zum Di- und Triphosphat umgewandelt. Aciclovir-Triphosphat interferiert mit der Virus-DNS-Polymerase und hemmt die virale DNS-Replikation, indem nach seinem Einbau in die virale DNS ein Kettenabbruch erfolgt.
Pharmakodynamische Eigenschaften:
Längerdauernde oder wiederholte Behandlungen mit Aciclovir können bei stark immunsupprimierten Patienten zur Selektion von Virusstämmen mit verminderter Empfindlichkeit führen, die auf weitere Aciclovir-Therapien nicht mehr ansprechen. Bei den meisten der klinischen Isolate mit verminderter Empfindlichkeit fehlte auch bisweilen die virale TK; ebenso wurden Stämme mit veränderter viraler TK oder DNS-Polymerase nachgewiesen. In vitro hat die Aciclovir-Exposition von HSV-Isolaten zur Entwicklung weniger empfindlicher Stämme geführt. Der Zusammenhang zwischen in vitro- Empfindlichkeit von HSV-Isolaten und der klinischen Ansprechbarkeit auf die AciclovirTherapie ist noch nicht geklärt.
Alle Patienten sind dazu anzuhalten sicherzustellen, die Möglichkeit einer viralen Transmission zu vermeiden, besonders wenn aktive Läsionen vorhanden sind.
5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften
Aciclovir wird nach oraler Verabreichung nur teilweise aus dem Darm resorbiert. Mittlere steady state Plasmaspitzenkonzentrationen (Cssmax) nach Dosen von 200 mg alle 4 Stunden betrugen 3,1 pMol (0,7 ug ml), äquivalente Plasmaspiegel (Cssmin) 1,8 pMol (0,4 ug'ml). Cssmax Spiegel nach Dosen von 400 mg bzw. 800 mg alle 4 Stunden betrugen 5,3 pMol (1,2 pg/ml) bzw. 8 pMol (1,8 pg/ml) und entsprechende Css min Spiegel betrugen 2,7 pMol (0,6 pg/ml) und 4 p Mol (0,9 pg/ml).
Bei Erwachsenen wurden nach einstündiger Aciclovir-Infusion von 2,5 mg/kg KG, 5 mg/kg KG und 10 mg/kg KG folgende Aciclovir-Plasmaspitzenkonzentrationen (Cssmax) gemessen: 22,7 pM (5,1 pg/ml), 43,6 pM (9,8 pg/ml) und 92 pM (20,7 pg/ml). 7 Stunden später betrugen die Werte 2,2 pM (0,5 pg/ml), 3,1 pM (0,7 pg/ml) und 10,2 pM (2,3 pg/ml).
Bei Kindern über 1 Jahr wurden nach Gabe von 250 mg/m2 Körperoberfläche statt 5 mg/kg KG bzw. 500 mg/m2 statt 10 mg/kg KG ähnliche Plasmaspiegel wie bei Erwachsenen festgestellt.
Bei Neugeborenen bis zu 3 Monaten, denen alle 8 Stunden 10 mg/kg KG als Infusion über 1 Stunde verabreicht wurde, betrugen die Plasmaspitzenwerte 61,2 pM (13,8 pg/ml) bzw. Basiswerte 10,1 pM (2,3 pg/ml). Bei einer separaten Gruppe von Neugeborenen, denen alle 8 Stunden 15 mg/kg KG verabreicht wurden, zeigte sich eine in etwa zur Dosierung proportionale Erhöhung, mit Cmax von 83,5 pM (18,8 pg/ml) und Basiswert von 14,1 pM (3,2 pg/ml).
Aciclovir-Spiegel in der Cerebrospinalflüssigkeit betragen 50% der Plasmaspiegel. Die Plasmaproteinbindung ist relativ gering (9–33%). Arzneimittel Wechselwirkungen, die eine Verschiebung der Bindungsstelle zur Folge haben, werden nicht erwartet.
Bei Erwachsenen beträgt die terminale Plasmahalbwertszeit nach i.v. Applikation ca. 2,9 Stunden. Aciclovir wird größtenteils unverändert über die Niere ausgeschieden. Die renale Aciclovir-Clearance ist wesentlicher größer als die Kreatinin-Clearance, was darauf hinweist, dass die Ausscheidung nicht nur mittels glomerulärer Filtration, sondern auch mittels tubulärer Sekretion erfolgt. Als einziger signifikanter Metabolit wurde 9-Carboxymethoxy-methylguanin im Harn nachgewiesen, ca. 10–15% der verabreichten Dosis.
Bei Neugeborenen (0 bis 3 Monate alt), die Infusionen in Dosen von 10 mg/kg über einen Zeitraum von einer Stunde in 8-stündigen Intervallen erhalten haben, betrug die terminale Halbwertszeit 3,8 Stunden.
Bei Patienten mit chronischen Nierenfunktionsstörungen betrug die mittlere terminale Halbwertszeit 19,5 Stunden. Die mittlere Halbwertszeit während der Dialyse betrug 5,7 Stunden. Die Aciclovir-Plasmaspiegel wurden durch Dialyse auf 60% reduziert.
Bei älteren Patienten nimmt die Körperclearance mit zunehmendem Alter ab, verbunden mit einer herabgesetzten Kreatininclearance, obwohl es nur zu geringen Änderungen der terminalen Halbwertszeit kommt.
Studien bei HIV-Patienten, die Aciclovir zusätzlich zur Zidovudin-Therapie erhielten, zeigten keine offensichtlichen Veränderungen des pharmakokinetischen Verhaltens der beiden Substanzen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die Ergebnisse einer großen Anzahl von Mutagenitätstests in vitro und in vivo lassen keine besonderen Gefahren von Aciclovir für den Menschen erkennen.
Aciclovir erwies sich in Langzeitstudien an Ratten und Mäusen als nicht kanzerogen. Bei systemischen Dosen, die weit über den therapeutisch angewendeten liegen, wurden größtenteils reversible Wirkungen auf die Spermatogenese in Verbindung mit der Gesamttoxizität bei Ratten und Hunden berichtet. Untersuchungen von oral verabreichtem Aciclovir an zwei Generationen in Mäusen ergaben keinen Hinweis einer Wirkung auf die Fertilität.
Es gibt keine Daten über die Wirkung von oral oder i.v. verabreichten AciclovirFormulierungen auf die weibliche Fertilität beim Menschen. In einer Studie an 20 Männern mit normaler Spermienzahl zeigte die Verabreichung von oralem Aciclovir in Dosierungen bis zu 1 g pro Tag, über einen Zeitraum von bis zu 6 Monaten, keine klinisch signifikante Wirkung auf die Anzahl, Beweglichkeit oder Morphologie der Spermien.
Die systemische Verabreichung von Aciclovir führte in international anerkannten Standardtests zu keinen embryotoxischen oder teratogenen Wirkungen bei Kaninchen, Ratten oder Mäusen.
Bei einem nicht standardisierten Test bei Ratten, wurden fetale Abnormalitäten beobachtet, aber erst nach subkutaner Verabreichung solch hoher Dosen kam es auch zu maternaler Toxizität. Die klinische Relevanz dieser Erkenntnisse ist ungewiss.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Cellulose mikrokristallin, Natriumcarboxymethylstärke, Copolyvidon, Magnesiumstearat und Lactosemonohydrat.
6.2. Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3. Dauer der Haltbarkeit
4 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
6.5. Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/Aluminiumblister
Blisterpackungen zu 5 und 25 Stück.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG:
S.MED GmbH, Zachgasse 1, A-1220 Wien
Email:
8. ZULASUNGSNUMMER
Z.Nr.: 1–23052
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 7. Juni 1999
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 10. April 2015
10. STAND DER INFORMATION
Juli 2019
Mehr Informationen über das Medikament ViroMed 200 mg - Tabletten
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-23052
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
S.Med Handels GmbH, Zachgasse 1, 1220 Wien, Österreich