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ViroMed 400 mg - Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - ViroMed 400 mg - Tabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

ViroMed 400 mg-Tabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Tablette enthält: 400 mg Aciclovir.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Jede Tablette enthält weniger als 1 mmol

Natrium (23 mg).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Weiße, runde, beidseitig gewölbte Tablette ohne Bruchkerbe.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Unterdrückung von Herpes-simplex-Rezidiven bei Patienten mit normaler Immunabwehr.

ViroMed 400 mg wird angewendet bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 –18 Jahren.

4.2. Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung bei Erwachsenen und Jugendlichen:

Eine ViroMed 400 mg Tablette 2 mal täglich im Abstand von 12 Stunden.

Eine Reduzierung der Dosis auf 200 mg Aciclovir 3 x täglich im Abstand von 8 Stunden oder auf nur 2 x täglich im Abstand von 12 Stunden ist in manchen Fällen möglich.

Bei manchen Patienten können trotz einer täglichen Gesamtdosis von 800 mg Aciclovir Infektionsdur­chbrüche auftreten.

Die Behandlung sollte periodisch alle 6 bis 12 Monate unterbrochen werden, um eventuelle Änderungen des natürlichen Krankheitsverlaufes feststellen zu können.

Dosierung bei Kleinkindern und Kindern:

Es liegen keine spezifischen Daten vor.

Zur Behandlung einer Herpes Virusinfektion bei Neugeborenen wird Aciclovir i.v. empfohlen.

Dosierung bei älteren Patienten

Bei älteren Patienten nimmt die Aciclovir-Clearance parallel zur Kreatinin-Clearance ab. Bei älteren Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist besonders auf die Dosisanpassung zu achten. Während einer hochdosierten Aciclovir-Behandlung sollte bei älteren Patienten auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:

Vorsicht bei Verabreichung von Aciclovir an Patienten mit Niereninsuffizienz.

Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte geachtet werden.

Kreatinin-Clearance über 10 ml/min

(Serumkreatinin: Frauen < 550 |iMol/l, Männer < 750 |iMol/l): Standarddosierung.

Bei der Behandlung von Herpes simplex Infektionen bei Patienten mit Niereninsuffizienz führt die empfohlene orale Dosis nicht zu einer höheren Aciclovir Konzentration als jener, die bei i.v. Infusion als ungefährlich festgelegt wurde.

Kreatinin-Clearance unter 10 ml/min: 200 mg 2 x täglich im Abstand von 12 Stunden.

Art der Anwendung:

ViroMed Tabletten sollten möglichst nach den Mahlzeiten mit Flüssigkeit eingenommen werden.

4.3 Gegenanzeigen

ViroMed-Tabletten sind kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Aciclovir, Valaciclovir, Ganciclovir oder einem der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Um einen größtmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen, sollte ViroMed möglichst frühzeitig nach Auftreten der Symptome eingesetzt werden.

Während einer i.v. oder hochdosierten oralen ViroMed Behandlung ist auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.

Das Risiko einer Niereninsuffizienz wird durch die Anwendung von Aciclovir zusammen mit anderen nephrotoxischen Arzneimitteln erhöht.

Die Patienten sollen darauf hingewiesen werden, eine Übertragung des Virus zu vermeiden, speziell im akuten Stadium.

In Zweifelsfällen hat eine fachärztliche dermatologische Abklärung zu erfolgen.

Anwendung bei Patienten mit Niereninsuffizienz und älteren Patienten:

Aciclovir wird über die Niere ausgeschieden, daher muss die Dosis bei Patienten mit Niereninsuffizienz reduziert werden (siehe Abschnitt 4.2). Bei älteren Patienten kann eine verminderte Nierenfunktion vorliegen, daher muss auch in dieser Patientengruppe eine Dosisreduktion in Erwägung gezogen werden. Sowohl bei älteren Patienten als auch bei Patienten mit Niereninsuffizienz besteht ein erhöhtes Risiko für neurologische Nebenwirkungen. Daher sollten diese Patientengruppen bezüglich dieser Nebenwirkungen engmaschig kontrolliert werden. Bei den berichteten Fällen waren diese Reaktionen im Allgemeinen nach Beendigung der Behandlung reversibel (siehe Abschnitt 4.8). Auf eine angemessene Flüssigkeitszufuhr während der Therapie ist zu achten.

Bei längerdauernder Therapie sind Blutbild-, Leber- und Nierenkontrollen angezeigt.

Länger dauernde oder wiederholte Gabe von Aciclovir bei schwer immunkomprimierten Personen kann zur Selektion von Virusstämmen mit verminderter Empfindlichkeit führen, welche auf fortgesetzte Aciclovir Behandlung möglicherweise nicht ansprechen (siehe Abschnitt 5.1).

Aufgrund einer möglichen Infizierung der Partner sollten Patienten mit Herpesgenitalis-Infektionen dazu angewiesen werden, bei sichtbaren Läsionen sexuelle Kontakte zu meiden.

Die Schwere von rezidivierenden Infektionen ist unterschiedlich und hängt von der Abwehrlage des Patienten ab, von der Häufigkeit und Dauer der Episoden, dem Ausmaß der Hautaffektion und ob eine systemische Reaktion vorliegt oder nicht. Diese Faktoren müssen während der Behandlung berücksichtigt werden.

Die Behandlung kann in Aufklärung und symptomatischer Therapie oder in einer Kausaltherapie bestehen. Physische, emotionale und psychosoziale Probleme im Zusammenhang mit Herpes-Infektionen sind bei Patienten unterschiedlich ausgeprägt. Deshalb richtet sich die Therapiewahl nach der Situation des jeweiligen Patienten.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es wurden keine klinisch signifikanten Wechselwirkungen erkannt.

Aciclovir wird hauptsächlich unverändert durch aktive renale tubuläre Sekretion über den Urin ausgeschieden. Alle Arzneimittel, die gleichzeitig verabreicht werden und über den gleichen Mechanismus ausgeschieden werden, können die Konzentration von Aciclovir im Plasma erhöhen. Probenecid und Cimetidin erhöhen durch diesen Mechanismus die AUC von Aciclovir und reduzieren die renale Clearance. Wird Aciclovir 1 Stunde nach 1 g Probenecid gegeben, wird die terminale Halbwertszeit um 18% verlängert, die Fläche unter der PlasmaKonzentra­tions-Zeit-Kurve um 40% vergrößert. Ähnliche Anstiege der Plasma- AUCs von Aciclovir und des inaktiven Metaboliten von Mycophenolat mofetil, einem Immunsuppressivum, das bei Transplantat-Patienten eingesetzt wird, traten bei gleichzeitiger Verabreichung beider Substanzen auf.

Bei Verabreichung von Aciclovir i.v. mit Arzneimitteln, welche andere Aspekte der renalen Physiologie beeinflussen (z.B. Cyclosporin, Tacrolimus), ist ebenso Vorsicht geboten, und es muss auf Veränderungen der Nierenfunktion geachtet werden.

Bei gleichzeitiger Gabe von Interferon kann eine wechselseitige Potenzierung auftreten.

In Kombination mit Zidovudin können Neuropathie, Konvulsionen und Lethargie auftreten.

Eine experimentelle Studie an 5 männlichen Probanden weist darauf hin, dass die Begleittherapie mit Aciclovir die AUC des gesamt verabreichten Theophyllins um ungefähr 50% erhöht. Es wird empfohlen die Plasma Konzentrationen während einer Begleittherapie mit Aciclovir zu messen.

Aufgrund der großen therapeutischen Breite von Aciclovir ist jedoch keine Dosisanpassung erforderlich

4.6. Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Fertilität

Siehe klinische Studien in Abschnitt 5.3

Schwangerschaft

Ein post-marketing Schwangerschaf­tsregister dokumentierte den Ausgang von Schwangerschaften nach Anwendung von Aciclovir. Es zeigte sich bei Personen, die Aciclovir ausgesetzt waren, keine erhöhte Anzahl an kongenitalen Anomalien im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung. Aufgetretene Anomalien zeigten weder Eindeutigkeit noch ein konsistentes Muster, das auf eine gemeinsame Ursache hindeuten würde.

Der mögliche Nutzen für die Mutter muss gegen ein potentielles Risiko für das Kind abgewogen werden

Systemische Verabreichung von Aciclovir in international anerkannten Standard-Tests führte zu keinen embryotoxischen und teratogenen Effekten bei Hasen, Ratten oder Mäusen. Bei einem Nicht-Standard-Test bei Ratten, wurden fötale Anomalien beobachtet, aber erst nach so hohen subkutann Dosen, dass sie zur Toxizität der Mutter führten. Die klinische Relevanz dieser Erkenntnisse ist ungewiss.

Der Eintritt einer Schwangerschaft während einer Aciclovir-Therapie ist möglichst zu vermeiden.

Stillzeit

Nach oraler Verabreichung von 200 mg Aciclovir 5mal täglich betrug die Konzentration in der Muttermilch das 0,6 bis 4,1-fache der entsprechenden Plasmakonzentra­tion. Diese Konzentration entspricht einer theoretischen Dosis von bis zu 0,3 mg/kg/Tag für den Säugling. Deshalb sollte während der Behandlung mit Aciclovir nicht gestillt werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Der klinische Status des Patienten und das Nebenwirkungsprofil (z.B.: Kopfschmerzen, Schwindel) von Aciclovir sollte berücksichtigt werden, wenn die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen des Patienten überlegt wird.

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.

4.8. Nebenwir­kungen

Folgende Klassifikation bezüglich Häufigkeitsangaben von Nebenwirkungen wurde angewendet

Sehr häufig (> 1/10)

häufig (>1/100, <1/10)

gelegentlich (>1/1.000, <1/100)

selten (>1/10.000, <1/1.000)

sehr selten (<1/10.000)

nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten : Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie

Erkrankungen des Immunsystems

Selten: Anaphylaxie

Psychiatrische Erkrankungen

Sehr selten: Unruhe, Verwirrtheit, Halluzinationen, Symptome von Psychosen, Somnolenz, Koma

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel

Sehr selten: Tremor, Ataxie, Dysarthrie, Krampfanfälle, Encephalopathie

Die oben genannten Nebenwirkungen sind im Allgemeinen reversibel und treten in der Regel bei Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen oder mit anderen prädisponierenden Faktoren auf (siehe Abschnitt 4.4).

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraumes und des Mediastinums

Selten: Dyspnoe

Erkrankungen des Gastrointesti­naltraktes

Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Abdominalschmerzen

Leber- und Gallenerkrankungen

Selten: reversibler Anstieg von Bilirubin und Leberenzymen

Sehr selten: Hepatitis, Gelbsucht

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Häufig: Pruritus, Hautauschlag (einschließlich Photosensibilität)

Gelegentlich: Urticaria, verstärkter diffuser Haarausfall

Selten: Angioödem

Erkrankungen der Nieren- und Harnwege

Selten: Serumharnstoff- und Kreatininanstiege

Sehr selten: akute Niereninsuffizienz, Nierenschmerzen

Nierenschmerzen können mit Nierenversagen in Zusammenhang stehen.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Fatigue, Fieber

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 Wien

Österreich

Fax: +43 (0) 50 555 36207

Website:

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

4.9. Überdosi­erung

Symptome

Aciclovir wird vom Gastrointesti­naltrakt nur teilweise (ungefähr 20% der empfohlenen Dosierung) resorbiert. Höhere Dosen werden schlechter resorbiert. Nach Einzeldosen bis zu 20 g sind keine toxischen Wirkungen zu erwarten. Die versehentliche wiederholte Einnahme von oralem Aciclovir über mehrere Tage wurde von gastrointestinalen Symptomen (wie Übelkeit und Erbrechen) sowie von neurologischen Effekten (Kopfschmerzen und Verwirrtheit) begleitet.

Eine Überdosierung mit i.v. verabreichtem Aciclovir führte zu erhöhten Werten von Serumkreatinin, Serumharnstoff und in der Folge zu Niereninsuffizienz. Neurologische Symptome einschließlich Verwirrtheit, Halluzinationen, Unruhe, Anfälle und Koma wurden in Zusammenhang mit einer Überdosierung beschrieben.

Aciclovir ist dialysierbar.

Therapie

Patienten sollten sorgfältig auf Zeichen von Toxizität beobachtet werden. Eine Hämodialyse erhöht die Entfernung von Aciclovir aus dem Blut signifikant und kann daher im Fall einer symptomatischen Überdosierung als Therapieoption angesehen werden.

5.

PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antiviraler Wirkstoff zur systemischen Anwendung ATC-Code: J05AB01

Wirkmechanismus:

Aciclovir ist ein synthetisches Purinnukleosid-Analog mit hoher in vitro und in vivo Hemmwirkung gegen menschliche Herpes-simplex-Viren (HSV) Typ 1 und 2, VaricellaZoster-Viren (VZV), Epstein Barr-Virus (EBV) und Cytomegalievi­rus (CMV).

In Zellkulturen zeigte Aciclovir die höchste antivirale Aktivität gegen HSV-1, gefolgt von (in absteigender Reihenfolge) HSV-2, VZV, EBV und CMV.

Die Inhibitor Aktivität von Aciclovir für HSV-1, HSV-2, VZV, EBV und CMV ist hoch selektiv.

In normalen, nicht-infizierten Zellen wird Aciclovir von der Thymidinkinase (TK) nicht als Substrat angenommen, daher ist die Toxizität gegenüber vom Virus nicht befallenen menschlichen Zellen sehr gering. Durch die virale Thymidinkinase wird Aciclovir zunächst zum Monophosphat, einem Nukleosid-Analog, in weiteren Schritten unter Beteiligung zelleigener Enzyme zum Di- und Triphosphat umgewandelt. Aciclovir-Triphosphat interferiert mit der Virus-DNS-Polymerase und hemmt die virale DNS-Replikation, indem nach seinem Einbau in die virale DNS ein Kettenabbruch erfolgt.

Pharmakodynamische Eigenschaften:

Längerdauernde oder wiederholte Behandlungen mit Aciclovir können bei stark immunsupprimierten Patienten zur Selektion von Virusstämmen mit verminderter Empfindlichkeit führen, die auf weitere Aciclovir-Therapien nicht mehr ansprechen. Bei den meisten der klinischen Isolate mit verminderter Empfindlichkeit fehlte auch bisweilen die virale TK; ebenso wurden Stämme mit veränderter viraler TK oder DNS-Polymerase nachgewiesen. In vitro führt die Aciclovir-Exposition von Herpes-simplex-Viren zur Entwicklung von Viren mit verminderter Empfindlichkeit. In experimentellen Tierversuchen erwiesen sich diese Stämme jedoch als weniger virulent. Der Zusammenhang zwischen in vitro -Empfindlichkeit von Isolaten von Herpes-simplex-Viren und der klinischen Ansprechbarkeit auf AciclovirTherapie ist noch nicht geklärt.

Alle Patienten sind dazu anzuhalten sicherzustellen, die Möglichkeit einer viralen Transmission zu vermeiden, besonders wenn aktive Läsionen vorhanden sind.

5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften

Aciclovir wird nach oraler Verabreichung nur teilweise aus dem Darm resorbiert.

Mittlere Steady-state-Plasmaspitzen­konzentrationen (Cssmax) nach Dosen von 200 mg 5 mal täglich betrugen 3,1 |iMol (0,7 |ig/ml), äquivalente Plasmaspiegel (Cssmin) 1,8 |iMol (0,4 |ig/ml).Cssmax-Spiegel nach Dosen von 400 mg bzw. 800 mg 5 mal täglich betrugen5,3 |iMol (1,2 |ig/ml) bzw. 8 |iMol (1,8 |ig/ml). Cssmin-Spiegel betrugen 2,7 |iMol (0,6 |ig/ml) und 4 |iMol (0,9 |ig/ml).

Bei Erwachsenen wurden nach einstündiger Aciclovir-Infusion von 2,5 mg/kg KG, 5 mg/kg KG, 10mg/kg KG und 15 mg/kg KG folgende Aciclovir-Plasmaspitzen­konzentrationen (Cssmax) gemessen: 22,7 pM (5,1 pg/ml), 43,6 pM (9,8 pg/ml), 92 pM (20,7 pg/ml) und 105 pM (23,6 pg/ml). 7 Stunden später betrugen die Werte 2,2 pM (0,5 pg/ml), 3,1 pM (0,7 pg/ml), 10,2 pM (2,3 pg/ml) und 8,8 pM (2,0 pg/ml).

Bei Kindern über 1 Jahr wurden nach Gabe von 250 mg/m2 Körperoberfläche statt 5 mg/kg KG bzw. 500 mg/m2 statt 10 mg/kg KG ähnliche Plasmaspiegel wie bei Erwachsenen festgestellt. Bei Neugeborenen bis zu 3 Monaten, denen alle 8 Stunden 10 mg/kg KG als Infusion über 1 Stunde verabreicht wurde, betrugen die Plasmaspitzenwerte 61,2 pM (13,8 pg/ml) bzw. Basiswerte 10,1 pM (2,3 pg/ml). Bei einer separaten Gruppe von Neugeborenen, denen alle 8 Stunden 15 mg/kg KG verabreicht wurden, zeigte sich eine in etwa zur Dosierung proportionale Erhöhung, mit Cmax von 83,5 pM (18,8 pg/ml) und einem Basiswert von 14,1 pM (3,2 pg/ml).

Verteilung

Die Aciclovirkonzen­tration im Liquor beträgt ca. 50% der entsprechenden Plasmakonzentra­tion. Die Plasmaprotein­bindung ist relativ gering (9–33%), Wechselwirkungen mit anderen Substanzen durch Verdrängung von der Bindungsstelle sind nicht zu erwarten.

Biotransformation/Elimination

Bei Erwachsenen beträgt die terminale Plasmahalbwertszeit nach i.v. Applikation ca. 2,9 Stunden. Aciclovir wird größtenteils unverändert über die Niere ausgeschieden. Die renale Aciclovir-Clearance ist wesentlich größer als die Kreatinin-Clearance, was darauf hinweist, dass die Ausscheidung nicht nur mittels glomerulärer Filtration, sondern auch mittels tubulärer Sekretion erfolgt. Als einziger signifikanter Metabolit wurde 9-Carboxymethoxy­methylguanin im Harn nachgewiesen, ca. 10–15% der verabreichten Do­sis.

Bei Neugeborenen bis zu 3 Monaten, denen alle 8 Stunden 10 mg/kg KG als Infusion über 1 Stunde verabreicht wurde, betrugen die Plasmaspitzenwerte 61,2 gM (13,8 gg/ml) bzw. Basiswerte 10,1 gM (2,3 gg/ml). Bei einer separaten Gruppe von Neugeborenen, denen alle 8 Stunden 15 mg/kg KG verabreicht wurden, zeigte sich eine in etwa zur Dosierung proportionale Erhöhung, mit Cmax von 83,5 gM (18,8 gg/ml) und Basiswert von 14,1 gM (3,2 gg/ml).

Spezielle Patientengruppen

Bei Patienten mit chronischen Nierenfunktion­sstörungen betrug die Plasmahalbwertszeit 19,5 Stunden. Die mittlere Halbwertszeit während der Dialyse betrug 5,7 Stunden.

Die Aciclovir-Plasmaspiegel wurden durch die Dialyse auf 60% reduziert.

Bei älteren Patienten nimmt die Körperclearance mit zunehmendem Alter ab, verbunden mit einer herabgesetzten Kreatininclearance, obwohl es nur zu geringen Änderungen der terminalen Halbwertszeit kom­mt.

Studien bei HIV-Patienten, die Aciclovir zusätzlich zur Zidovin -Therapie erhielten, zeigten keine offensichtlichen Veränderungen des pharmakokinetischen Verhaltens der beiden Substanzen.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die Ergebnisse einer großen Anzahl von Mutagenitätstests in vitro und in vivo lassen keine besonderen Gefahren von Aciclovir für den Menschen erkennen.

Aciclovir erwies sich in Langzeitstudien an Ratten und Mäusen als nicht kanzerogen. Bei systemischen Dosen, die weit über den therapeutisch angewendeten liegen, wurden größtenteils reversible Wirkungen auf die Spermatogenese in Verbindung mit der Gesamttoxizität bei Ratten und Hunden berichtet. Untersuchungen von oral verabreichtem Aciclovir an zwei Generationen in Mäusen ergaben keinen Hinweis einer Wirkung auf die Fertilität.

Es gibt keine Daten über die Wirkung von oral oder i.v. verabreichten AciclovirFormu­lierungen auf die weibliche Fertilität beim Menschen. In einer Studie an 20 Männern mit normaler Spermienzahl zeigte die Verabreichung von oralem Aciclovir in Dosierungen bis zu 1 g pro Tag, über einen Zeitraum von bis zu 6 Monaten, keine klinisch signifikante Wirkung auf die Anzahl, Beweglichkeit oder Morphologie der Spermien.

Die systemische Verabreichung von Aciclovir führte in international anerkannten Standardtests zu keinen embryotoxischen oder teratogenen Wirkungen bei Kaninchen, Ratten oder Mäusen.

Bei einem nicht standardisierten Test bei Ratten, wurden fetale Abnormalitäten beobachtet, aber erst nach subkutaner Verabreichung solch hoher Dosen kam es auch zu maternaler Toxizität. Die klinische Relevanz dieser Erkenntnisse ist ungewiss.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Cellulose mikrokristallin, Natriumcarboxy­methylstärke, Copovidon, Magnesiumstearat und Siliciumdioxid.

6.2. Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3. Dauer der Haltbarkeit

4 Jahre.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5. Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/Aluminium­blister

Blisterpackungen zu 10 und 60 Stück.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG:

S.MED GmbH, Zachgasse 1, A-1220 Wien

Email:

8. ZULASUNGSNUMMER

Z. Nr.: 1–23083

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER

Datum der Erteilung der Zulassung: 25. Juni 1999

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung:10. April 2015

10. STAND DER INFORMATION

März 2020

Mehr Informationen über das Medikament ViroMed 400 mg - Tabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-23083
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
S.Med Handels GmbH, Zachgasse 1, 1220 Wien, Österreich