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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten ETHINYLESTRADIOL

Ethinylestradiol ist ein synthetisch hergestellter Wirkstoff, der zur Gruppe der Östrogene gehört. Östrogene sind weibliche Geschlechtshormone, die für die Entwicklung und Funktion des weiblichen Fortpflanzungssystems verantwortlich sind. Ethinylestradiol wird hauptsächlich in hormonellen Verhütungsmitteln, wie zum Beispiel der Antibabypille, verwendet. In Österreich ist diese Form der Empfängnisverhütung weit verbreitet.

Der Wirkstoff Ethinylestradiol wurde erstmals in den 1930er Jahren entwickelt und hat sich seitdem als wirksames Mittel zur Schwangerschaftsverhütung etabliert. Die Hauptwirkung von Ethinylestradiol besteht darin, den Eisprung zu unterdrücken und somit eine Befruchtung zu verhindern. Darüber hinaus beeinflusst es auch den Schleim im Gebärmutterhals sowie das Endometrium (die Gebärmutterschleimhaut), wodurch die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Einnistung eines befruchteten Eis weiter reduziert wird.

In Kombination mit einem Gestagen (einem weiteren weiblichen Geschlechtshormon) bietet Ethinylestradiol einen zuverlässigen Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft. Diese Kombinationspräparate werden häufig als kombinierte orale Kontrazeptiva (KOK) bezeichnet und sind in verschiedenen Dosierungen erhältlich.

Neben seiner Verwendung als Verhütungsmittel kann Ethinylestradiol auch bei bestimmten gynäkologischen Erkrankungen eingesetzt werden. Dazu zählen beispielsweise Menstruationsbeschwerden, Endometriose oder das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS). In diesen Fällen kann der Wirkstoff dazu beitragen, die hormonelle Balance wiederherzustellen und somit die Symptome zu lindern.

Obwohl Ethinylestradiol in der Regel gut verträglich ist, können bei einigen Anwenderinnen Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Kopfschmerzen, Übelkeit, Brustspannen und Stimmungsschwankungen. In seltenen Fällen kann es auch zu schwerwiegenderen Nebenwirkungen wie Thrombosen oder Embolien kommen. Daher ist es wichtig, dass Frauen vor der Einnahme von Ethinylestradiol-haltigen Präparaten von einem Arzt oder einer Ärztin untersucht und beraten werden.

Die Verwendung von Ethinylestradiol ist in bestimmten Situationen kontraindiziert. Dazu gehören unter anderem eine bestehende Schwangerschaft, bestimmte Krebserkrankungen sowie schwere Leber- oder Nierenerkrankungen. Auch bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff sollte auf eine Anwendung verzichtet werden.

In Österreich sind verschiedene Präparate mit Ethinylestradiol erhältlich. Dazu zählen sowohl Einphasenpräparate (mit einer konstanten Dosierung über den gesamten Zyklus) als auch Mehrphasenpräparate (mit unterschiedlichen Dosierungen im Verlauf des Zyklus). Die Auswahl des geeigneten Präparats sollte individuell auf die Bedürfnisse und den Gesundheitszustand der Anwenderin abgestimmt werden.

Ethinylestradiol hat in den letzten Jahrzehnten dazu beigetragen, dass Frauen in Österreich und weltweit eine größere Kontrolle über ihre Familienplanung erlangen konnten. Trotzdem ist es wichtig, sich vor der Anwendung über mögliche Risiken und Nebenwirkungen zu informieren und sich von einem Facharzt oder einer Fachärztin beraten zu lassen.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten ETHINYLESTRADIOL