Info Patient Hauptmenü öffnen

Desogestrel/Ethinylestradiol Effik 150 Mikrogramm/30 Mikrogramm Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält aktive Wirkstoffe :

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Desogestrel/Ethinylestradiol Effik 150 Mikrogramm/30 Mikrogramm Tabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik 150 Mikrogramm/30 Mikrogramm Tabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Tablette enthält:

Desogestrel..­.............­.............­.............­.............­.............­.............­.............­...150 Mikrogramm

Ethinylestradi­ol...........­.............­.............­.............­.............­.............­.............­... 30 Mikrogramm

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jede Tablette enthält 30 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Tabletten.

Weiße bis gebrochen weiße, bikonvexe, runde Tabletten mit der Prägung 30 auf einer Seite.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Orale Kontrazeption.

Bei der Entscheidung Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik zu verschreiben, müssen die bei der Anwenderin vorliegenden, individuellen Risikofaktoren berücksichtigt werden, insbesondere Risikofaktoren für eine venöse Thromboembolie (VTE), sowie das VTE-Risiko unter Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik im Vergleich zu anderen kombinierten hormonellen Kontrazeptiva (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

An 21 aufeinander folgenden Tagen wird täglich eine Tablette eingenommen.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Desogestrel wurde bei Jugendlichen unter 18 Jahren nicht nachgewiesen. Es liegen keine Daten vor.

Art der Anwendung

Anwendung von Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik

Die Tabletten sind in der auf der Packung angegebenen Reihenfolge jeden Tag möglichst zur gleichen Tageszeit einzunehmen. Vor jeder weiteren Packung gibt es eine 7-tägige tablettenfreie Pause, in der es üblicherweise zu einer Entzugsblutung kommt. Diese beginnt normalerweise 2–3 Tage nach der letzten Tabletteneinnahme und kann noch andauern, wenn die nächste Packung begonnen wird.

Beginn der Einnahme von Desogestrel/Ethinylestradiol Effik

Keine hormonellen Kontrazeptiva während des vorangegangenen Zy­klus

Mit der Tabletteneinnahme ist am 1. Tag des normalen Menstruationszyklus (also am 1. Tag der Regelblutung) zu beginnen. Ein Beginn an den Tagen 2–5 ist ebenfalls möglich, jedoch wird während der ersten 7 Einnahmetage des ersten Zyklus zusätzlich ein mechanisches Verhütungsmittel empfohlen.

Umstellung von einem kombinierten hormonellen Kontrazeptivum (kombiniertes orales Kontrazeptivum (KOK), Vaginalring oder transdermales Pflaster)

Mit der Einnahme von Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik ist vorzugsweise am Tag nach Einnahme der letzten wirkstoffhaltigen Tablette des bisher eingenommenen KOK, spätestens jedoch am Tag nach dem üblichen einnahmefreien Intervall bzw. nach der letzten Plazebotablette des vorhergehenden KOK zu beginnen. Wurde bisher ein Vaginalring oder ein transdermales Pflaster verwendet, so soll mit der Einnahme von Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik vorzugsweise am Tag der Entfernung begonnen werden, spätestens aber zum Zeitpunkt des nächsten notwendigen Wechsels.

Umstellung von einem Gestagenmonopräpa­rat (Minipille, Injektion, Implantat) oder einem intrauterinen System zur Freisetzung von Gestagen (IUS)

Die Umstellung von der Minipille kann an jedem beliebigen Tag erfolgen, von einem Implantat oder einem IUS am Tag der Entfernung und von einem Injektionspräparat zum nächsten Fälligkeitsze­itpunkt. In all diesen Fällen ist während der ersten 7 Einnahmetage zusätzlich ein mechanisches Verhütungsmittel anzuwenden.

Nach einem Abort im 1. Trimenon

Mit der Einnahme kann sofort begonnen werden. Eine zusätzliche Verhütungsmethode ist nicht notwendig.

Nach einer Geburt oder einem Abort im 2. Trimenon

Hinweise für stillende Frauen siehe Abschnitt 4.6.

Mit der Einnahme von Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik sollte zwischen dem 21. und 28. Tag nach einer Geburt oder einem Abort im 2. Trimenon begonnen werden. Bei einem späteren Beginn soll während der ersten 7 Einnahmetage zusätzlich ein mechanisches Verhütungsmittel verwendet werden. Hat in der Zwischenzeit bereits Geschlechtsverkehr stattgefunden, soll vor Beginn der Einnahme eine Schwangerschaft ausgeschlossen oder die erste Monatsblutung abgewartet werden.

Vorgehen bei vergessener Tabletteneinnahme

Wird innerhalb von 12 Stunden nach dem üblichen Einnahmezeitpunkt bemerkt, dass die Einnahme einer Tablette vergessen wurde, ist der kontrazeptive Schutz nicht beeinträchtigt. Die Tablette soll sofort eingenommen werden. Alle darauf folgenden Tabletten sind dann wieder zur gewohnten Zeit einzunehmen.

Wurde die Tabletteneinnahme länger als 12 Stunden über den üblichen Einnahmezeitpunkt hinaus vergessen, kann der kontrazeptive Schutz beeinträchtig­t sein.

Für das Vorgehen bei vergessener Tabletteneinnahme gelten die folgenden zwei Grundregeln:

1. Die Einnahme darf nicht länger als 7 Tage unterbrochen werden.

2. Für die wirkungsvolle Unterdrückung der Hypothalamus-Hypophysen-Ovar-Achse ist eine regelmäßige Einnahme über 7 Tage erforderlich.

Für die tägliche Praxis wird folgende Vorgehensweise empfohlen:

1. Einnahmewoche

Die vergessene Tablette soll sofort eingenommen werden, sobald das Versäumnis bemerkt wird, auch dann, wenn dadurch gleichzeitig 2 Tabletten einzunehmen sind. Die darauf folgenden Tabletten werden zur gewohnten Zeit eingenommen. Während der nächsten 7 Tage ist zusätzlich ein mechanisches Verhütungsmittel, wie z. B. ein Kondom, anzuwenden. Hat in den vorausgegangenen 7 Tagen bereits Geschlechtsverkehr stattgefunden, ist an die Möglichkeit einer Schwangerschaft zu denken. Je mehr Tabletten vergessen wurden und je näher dies am regulären einnahmefreien Intervall lag, desto größer ist das Risiko einer Schwangerschaft.

2. Einnahmewoche

Die vergessene Tablette soll sofort eingenommen werden, sobald das Versäumnis bemerkt wird, auch dann, wenn dadurch gleichzeitig 2 Tabletten einzunehmen sind. Die darauf folgenden Tabletten werden zur gewohnten Zeit eingenommen. Vorausgesetzt, dass die Einnahme an den 7 vorangegangenen Tagen regelmäßig erfolgte, sind keine zusätzlichen Verhütungsmaßnahmen erforderlich. War dies nicht der Fall oder wurde mehr als 1 Tablette vergessen, sind während der nächsten 7 Tage zusätzliche Verhütungsmaßnahmen anzuwenden.

3. Einnahmewoche

Aufgrund des bevorstehenden einnahmefreien Intervalls besteht ein erhöhtes Schwangerschaf­tsrisiko, das aber bei entsprechender Anpassung des Einnahmemodus verringert werden kann. Bei Einhaltung einer der beiden unten beschriebenen Möglichkeiten sind keine zusätzlichen Verhütungsmaßnahmen erforderlich, sofern die Einnahme an den 7 Tagen vor der ausgelassenen Tablette regelmäßig erfolgte. War dies nicht der Fall, soll die erste der beiden Möglichkeiten befolgt und während der nächsten 7 Tage eine zusätzliche Verhütungsmaßnahme angewendet werden.

1. Die vergessene Tablette soll sofort eingenommen werden, sobald das Versäumnis bemerkt wird, auch dann, wenn dadurch gleichzeitig 2 Tabletten einzunehmen sind. Die darauf folgenden Tabletten werden zur gewohnten Zeit eingenommen. Mit der nächsten Packung ist unmittelbar nach Ende der aktuellen Packung, d.h. ohne einnahmefreies Intervall, zu beginnen. Es wird wahrscheinlich bis zum Aufbrauchen dieser zweiten Blisterpackung nicht zur üblichen Entzugsblutung kommen. Es können aber während der Tabletteneinnahme Durchbruchblutungen bzw. Schmierblutungen auftreten.

2. Die Einnahme von Tabletten aus der aktuellen Packung wird abgebrochen. Nach einem einnahmefreien Intervall von bis zu 7 Tagen, einschließlich der Tage, an denen die Einnahme vergessen wurde, wird die Einnahme mit der nächsten Packung fortgesetzt.

Sollte es nach vergessener Einnahme im nächsten regulären einnahmefreien Intervall zu keiner Entzugsblutung kommen, muss die Möglichkeit einer Schwangerschaft in Betracht gezogen werden.

Vorsichtsmaßnahmen bei Erbrechen oder schwerem Durchfall

Bei Erbrechen oder schwerem Durchfall innerhalb von 3–4 Stunden nach Tabletteneinnahme wird die Tablette möglicherweise nicht vollständig resorbiert. In diesem Fall sind die Vorsichtsmaßnahmen bei vergessener Tabletteneinnahme, wie unter Abschnitt 4.2 beschrieben, anzuwenden. Wenn die Anwenderin das übliche Einnahmeschema nicht ändern möchte, müssen Tabletten aus einer anderen Packung genommen werden.

Verschiebung der Menstruation

Um die Menstruation zu verschieben, sollte die Anwenderin direkt ohne einnahmefreies Intervall mit der Tabletteneinnahme aus der nächsten Blisterpackung Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik fortfahren. Die Entzugsblutung kann so lange hinausgeschoben werden wie gewünscht, bis die zweite Blisterpackung aufgebraucht ist. Während dieser Zeit kann es zu Durchbruch- oder Schmierblutungen kommen. Nach dem regulären 7-tägigen einnahmefreien Intervall kann die Einnahme von Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik wie üblich fortgesetzt werden.

Soll der Menstruationsbeginn auf einen anderen Wochentag als den bisher üblichen verschoben werden, kann das einnahmefreie Intervall um beliebig viele Tage gekürzt werden. Je kürzer das Intervall ist, desto unwahrscheinlicher kommt es zu einer Entzugsblutung und desto häufiger treten Durchbruchblutungen bzw. Schmierblutungen während der Einnahme der nächsten Packung auf (ähnlich wie beim Verschieben der Menstruation).

4.3 Gegenanzeigen

Kombinierte hormonelle Kontrazeptiva (KHK) dürfen unter den folgenden Umständen nicht eingenommen werden:

– Bestehende venöse Thromboembolie (VTE) oder VTE-Risiko

Venöse Thromboembolie – bestehende VTE (unter Behandlung mit Antikoagulantien) oder VTE in der Anamnese (z. B. tiefe Venenthrombose [TVT], Lungenembolie [PE]) Bekannte Prädisposition (angeboren oder erworben) für venöse Thrombosen wie z. B. aktivierte Protein-C(APC)-Resistenz (einschließlich Faktor-V-Leiden), Antithrombin-III-, Protein-C- und Protein-S-Mangel, Größere chirurgische Eingriffe mit längerer Immobilisierung (siehe Abschnitt 4.4) Hohes VTE-Risiko aufgrund des Vorliegens mehrerer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4)

– Bestehende arterielle Thromboembolie (ATE) oder ATE-Risiko

Arterielle Thromboembolie – bestehende ATE oder ATE in der Anamnese (z. B. Myokardinfarkt) oder Prodrome einer Thrombose (z. B. Angina pectoris) Zerebrovaskuläre Ereignisse – bestehender Schlaganfall, Schlaganfall in der Anamnese oder Prodrome eines Schlaganfalls (z. B. transitorische ischämische Attacke, TIA) Bekannte Prädisposition (angeboren oder erworben) für arterielle Thrombosen wie z. B. Hyperhomozyste­inämie und Antiphospholipid-Antikörper (Anticardiolipin-Antikörper, Lupus-Antikoagulans) Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen in der Anamnese Hohes Risiko für eine arterielle Thrombose aufgrund mehrerer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4) oder Vorliegen eines ernsten Risikofaktors wie: Diabetes mellitus mit Gefäßveränderungen schwere Hypertonie schwere Dyslipoproteinämie

– Bestehende oder vorausgegangene Pankreatitis in Verbindung mit schwerer Hypertriglyze­ridämie.

– Bestehende oder vorausgegangene schwere Lebererkrankung, solange weiter abnorme Leberfunktion­sparameter vorliegen.

– Bestehende oder vorausgegangene benigne oder maligne Lebertumoren.

– Bestehende oder vermutete sexualhormonab­hängige maligne Erkrankungen (z. B. der Genitale oder der Mammae).

– Endometriumhy­perplasie.

– Nicht abgeklärte vaginale Blutungen.

– Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile von Desogestrel/Et­hinylestradiol Ef­fik.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Wenn eine der folgenden Erkrankungen oder einer der folgenden Risikofaktoren vorliegt, muss mit der Anwenderin besprochen werden, ob Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik für sie geeignet ist.

Verschlechtern oder verstärken sich bestehende Erkrankungen oder Risikofaktoren während der Einnahme oder treten diese erstmals auf, muss die Anwenderin ihren Arzt aufsuchen um zu entscheiden, ob Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik abgesetzt werden muss.

Risiko für venöse Thromboembolien (VTE)

Die Anwendung kombinierter hormoneller Kontrazeptiva (KHK) birgt ein erhöhtes Risiko für venöse Thromboembolien (VTE) im Vergleich zur Nichtanwendung. Das Risiko für VTE ist am niedrigsten bei Produkten, die Levonorgestrel, Norgestimat oder Norethisteron enthalten. Bei anderen Produkten, wie z. B. Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik, kann das Risiko für VTE doppelt so hoch sein. Die Entscheidung für ein Produkt, das nicht mit dem niedrigsten VTE-Risiko verbunden ist, soll nur nach einem Gespräch mit der Anwenderin getroffen werden um sicherzustellen, dass sie versteht, welches Risiko für VTE mit Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik verbunden ist, welchen Einfluss bei ihr vorliegende Risikofaktoren haben und dass das VTE-Risiko während des ersten Jahres einer erstmaligen Anwendung am höchsten ist. Es gibt auch Hinweise auf eine Erhöhung des Risikos, wenn ein KHK nach einer Unterbrechung von 4 Wochen oder mehr erneut eingenommen wird.

Von den Frauen, die kein KHK anwenden und die nicht schwanger sind, entwickeln 2 von 10.000 eine VTE in einem Zeitraum von einem Jahr. Abhängig von den zugrundeliegenden Risikofaktoren kann das Risiko bei jeder einzelnen Frau jedoch weitaus höher sein (siehe unten).

Schätzungen zufolge entwickeln 9–12 von 10.000 Frauen, die ein Desogestrel enthaltendes KHK anwenden, innerhalb eines Jahres eine VTE; bei Levonorgestrel enthaltenden KHK ist dies bei etwa 6Frauen der Fall.

In beiden Fällen ist die Zahl der VTE pro Jahr niedriger als die Zahl der erwarteten VTE-Fälle bei Schwangerschaft oder nach der Geburt.

In 1–2% der Fälle führt eine VTE zum Tode.

Äußerst selten wurde bei KHK-Anwenderinnen über Thrombosen in anderen Blutgefäßen wie z. B. in Leber-, Mesenterial-, Nieren- oder Netzhautvenen bzw. -arterien berichtet.

KHK-Anwenderinnen müssen ausdrücklich darauf hingewiesen werden, sich bei Auftreten möglicher Symptome einer Thrombose an ihren Arzt zu wenden. Bei Thromboseverdacht muss das KHK abgesetzt werden.

Risikofaktoren für VTE

Das Risiko für venöse thromboembolische Komplikationen bei KHK-Anwenderinnen steigt erheblich bei Vorliegen weiterer Risikofaktoren, vor allem wenn mehrere Risikofaktoren gleichzeitig vorliegen (siehe Tabelle).

Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik ist kontraindiziert bei Frauen mit mehreren Risikofaktoren, die das Risiko für eine venöse Thrombose erhöhen (siehe Abschnitt 4.3). Liegt mehr als ein Risikofaktor vor, kann die Erhöhung des Risikos größer sein als die Summe der einzelnen Risikofaktoren. In diesem Fall muss das Gesamtrisiko für VTE berücksichtigt werden. Ist die Bilanz zwischen Nutzen und Risiken negativ, soll kein KHK verordnet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Tabelle: Risikofaktoren für VTE

Risikofaktor

Kommentar

Adipositas (Body Mass Index über 30 kg/m2)

Risiko steigt erheblich mit zunehmendem BMI.

Vor allem bei Vorliegen weiterer Risikofaktoren zu berücksichtigen.

Längere Immobilisierung, größere chirurgische Eingriffe, jede Operation an Beinen oder Becken, neurochirurgische Eingriffe und schwere Traumen

In diesen Fällen ist es ratsam, die Anwendung von Pflaster/Pille/Va­ginalring zu unterbrechen (bei geplanten Operationen mindestens 4 Wochen vorher) und die Einnahme frühestens 2 Wochen nach vollständiger Remobilisierung wieder aufzunehmen. Um eine ungewollte Schwangerschaft zu vermeiden, müssen in dieser Zeit andere Verhütungsmethoden angewendet werden.

Hinweis: Auch eine vorübergehende Immobilisierung, einschließlich Flügen über 4 Stunden, kann ein Risikofaktor für eine VTE sein, vor allem bei Frauen mit weiteren Risikofaktoren.

Wurde die Anwendung von Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik nicht vorher abgebrochen, ist eine antithrombotische Behandlung zu erwägen.

Familiäre Vorbelastung (venöse Thromboembolien bei Geschwistern oder einem Elternteil vor allem in relativ jungen Jahren z. B. unter 50).

Bei Verdacht auf erbliche Prädisposition ist vor Verordnung eines KHK ein Spezialist zu konsultieren.

Andere mit VTE assoziierte Erkrankungen

Krebs, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisch-urämisches Syndrom, chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) und Sichelzellanämie

Zunehmendes Alter

Vor allem Frauen über 35 Jahren

Es gibt keinen Konsens über die mögliche Rolle einer oberflächlichen Thrombophlebitis und von Varizen bei Ätiologie oder Progredienz venöser Thromboembolien.

Das in der Schwangerschaft und vor allem im 6-wöchigen Wochenbett erhöhte Thromboemboli­erisiko muss berücksichtigt werden (weitere Informationen zu „Schwangerschaft und Stillzeit“ siehe unter Abschnitt 4.6).

Symptome einer VTE (tiefe Venenthrombose und Lungenembolie)

Die Anwenderinnen sind darauf hinzuweisen, dass sie bei Auftreten von Symptomen einer VTE sofort einen Arzt aufsuchen und den Arzt darüber informieren müssen, dass sie ein KHK anwenden.

Bei einer tiefen Beinvenenthrombose (TVT) können folgende Symptome auftreten:

– einseitige Bein- und/oder Fußschwellung oder entlang einer Beinvene;

– Schmerzen oder Druckempfindlichke­it im Bein, möglicherweise nur im Stehen oder Gehen.

– Erwärmung des betroffenen Beins; gerötete oder verfärbte Haut am Bein.

Bei einer Lungenembolie (PE) können folgende Symptome auftreten:

– unvermittelt auftretende Atemnot oder beschleunigte Atmung;

– plötzlich auftretender Husten, möglicherweise in Verbindung mit Hämoptyse;

– stechender Schmerz im Brustkorb;

– starke Benommenheit oder starker Schwindel;

– schneller oder unregelmäßiger Herzschlag.

Einige dieser Symptome (z. B. Atemnot oder Husten) sind unspezifisch und könnten als allgemeine oder weniger schwere Ereignisse (z. B. aufgrund von Atemwegsinfek­tionen) falsch interpretiert werden.

Weitere Anzeichen eines Gefäßverschlusses sind: plötzlich auftretende Schmerzen, Schwellung und leicht bläuliche Verfärbung der Gliedmaßen.

Bei Gefäßverschlüssen am Auge reichen die Symptome von schmerzlosem, verschwommenem Sehen bis hin zum Verlust des Sehvermögens, der unmittelbar eintreten kann.

Risiko für arterielle Thromboembolien (ATE)

Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass die Anwendung von KHK mit einem erhöhten Risiko für arterielle Thromboembolien (Myokardinfarkt) oder zerebrovaskuläre Ereignisse (z. B. transitorische ischämische Attacke, Schlaganfall) verbunden ist. Arterielle thromboembolische Ereignisse können tödlich verlaufen.

Risikofaktoren für ATE

Das Risiko für arterielle thromboembolische Komplikationen oder ein zerebrovaskuläres Ereignis bei KHK-Anwenderinnen steigt bei Vorliegen von Risikofaktoren (siehe Tabelle).

Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik ist kontraindiziert bei Frauen mit einem schwerwiegenden Risikofaktor oder mehreren Risikofaktoren für ATE, die das Risiko für eine arterielle Thrombose erhöhen (siehe Abschnitt 4.3). Liegt mehr als ein Risikofaktor vor, kann die Erhöhung des Risikos größer sein als die Summe der einzelnen Risikofaktoren. In diesem Fall muss das Gesamtrisiko für ATE berücksichtigt werden. Ist die Bilanz zwischen Nutzen und Risiken negativ, soll kein KHK verordnet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Tabelle: Risikofaktoren für ATE

Risikofaktor

Kommentar

Zunehmendes Alter

Vor allem Frauen über 35 Jahren

Rauchen

Frauen ist anzuraten, während der

Anwendung eines KHK nicht zu rauchen. Frauen über 35 Jahren, die weiter rauchen möchten, ist eindringlich zu raten, eine andere Verhütungsmethode anzuwenden.

Hoher Blutdruck

Adipositas (Body Mass Index über 30 kg/m2)

Risiko steigt erheblich mit steigendem BMI. Vor allem bei Vorliegen weiterer Risikofaktoren zu berücksichtigen.

Familiäre Vorbelastung (arterielle Thromboembolien bei Geschwistern oder einem Elternteil vor allem in relativ jungen Jahren z. B. unter 50).

Bei Verdacht auf erbliche Prädisposition ist vor Verordnung eines KHK ein Spezialist zu konsultieren.

Migräne

Das häufigere Auftreten von Migräne in schwererer Form (möglicherweise ein Prodrom für ein zerebrovaskuläres Ereignis) kann Grund für das sofortige Absetzen eines KHK sein.

Andere Erkrankungen, die mit unerwünschten vaskulären Ereignissen in Zusammenhang stehen

Diabetes mellitus, Hyperhomozyste­inämie, Herzklappener­krankung und Vorhofflimmern, Dyslipoproteinämie und systemischer Lupus erythematodes.

Symptome einer ATE

Bei Auftreten von Symptomen ist den Frauen anzuraten, sofort einen Arzt aufsuchen und den Arzt darüber zu informieren, dass sie ein KHK anwenden.

Zu den Symptomen eines Insults zählen:

– plötzlich auftretendes Taubheits- oder Schwächegefühl in Gesicht, Armen oder Beinen, vor allem in nur einer Körperhälfte;

– plötzlich auftretende Gangstörungen, Schwindel, Gleichgewichts- und Koordinationsstörun­gen;

– plötzlich auftretende Verwirrtheit, Sprech- und Verständnisschwi­erigkeiten

– plötzliche ein- oder beidseitige Sehstörungen;

– plötzlich auftretende, starke und anhaltende Kopfschmerzen unbekannter Ursache;

– Bewusstseinsverlust oder Ohnmacht mit oder ohne Krampfanfall.

Vorübergehende Symptome deuten darauf hin, dass es sich um eine transitorische ischämische Attacke (TIA) handelt.

Zu den Symptomen eines Myokardinfarkts (MI) zählen:

– Schmerzen, Unwohlsein, Druck, Schweregefühl, Enge- oder Völlegefühl in Brustkorb, Arm oder unterhalb des Brustbeins;

– in den Rücken, Kiefer, Hals, Arm und Magen ausstrahlende Beschwerden;

– Völlegefühl, Verdauungsstörungen oder Erstickungsgefühl;

– Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen und Schwindelgefühl;

– extreme Schwäche, Angst oder Atemnot;

– schnelle oder unregelmäßige Herzschläge.

Tumorerkrankungen

In einigen epidemiologischen Studien wurde über ein erhöhtes Risiko für Zervixkarzinome bei Langzeitanwen­derinnen von KOK berichtet. Es ist jedoch noch nicht ausreichend geklärt, welchen Einfluss das Sexualverhalten und andere Faktoren wie eine Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV) darauf haben.

Eine Metaanalyse von 54 epidemiolo­gischen Studien hat ergeben, dass das relative Risiko für Brustkrebs bei Frauen, die KOK anwenden, leicht erhöht ist (RR = 1,24). Nach Absetzen des KOK sinkt das erhöhte Risiko kontinuierlich über einen Zeitraum von 10 Jahren. Die Zunahme der diagnostizierten Brustkrebsfälle bei Frauen, die KOK anwenden bzw. angewendet haben, ist im Vergleich zum allgemeinen Brustkrebsrisiko (Gesamtrisiko) gering, weil Brustkrebs bei Frauen unter 40 Jahren selten auftritt. Diese Studien liefern keinen Hinweis auf Kausalität. Die beobachtete Risikoerhöhung kann auf eine Früherkennung von Brustkrebs bei KOK-Anwenderinnen zurückzuführen sein, auf biologische Auswirkungen des KOK oder auf eine Kombination beider Faktoren. Der bei KOK-Anwenderinnen festgestellte Brustkrebs ist in der Regel weniger weit fortgeschritten als bei Frauen, die noch nie ein KOK angewendet haben.

In seltenen Fällen wurde bei KOK-Anwenderinnen von gutartigen und noch seltener von bösartigen Lebertumoren berichtet. In Einzelfällen kam es als Folge dieser Tumore zu lebensbedrohlichen intraabdominalen Blutungen. Kommt es unter der Einnahme von KOK zu starken Schmerzen im Oberbauch, zu einer Lebervergrößerung oder Anzeichen von intraabdominalen Blutungen, soll in der Differentialdi­agnose ein Lebertumor berücksichtig werden.

Die Größe von Fibromyomen des Uterus kann sich unter Anwendung von KOK verändern.

Andere Erkrankungen

Bei Frauen mit bestehender oder familiärer Hypertriglyze­ridämie kann bei Einnahme von KOK ein erhöhtes Risiko für eine Pankreatitis bestehen.

Bei Frauen mit angeborenem Quincke-Ödem können exogene Östrogene die Symptome eines Quincke-Ödems hervorrufen oder verschlechtern.

Obwohl bei Einnahme von KOK in vielen Fällen von leichtem Blutdruckanstieg berichtet wird, sind klinisch relevant erhöhte Blutdruckwerte selten. Ein sofortiges Absetzen des KOK ist nur in diesen seltenen Fällen gerechtfertigt. Es wurde kein gesicherter Zusammenhang zwischen der Einnahme von KOK und einer klinisch relevanten Hypertonie festgestellt. Sollten bei bestehendem Bluthochdruck während der Anwendung eines KOK konstant erhöhte Blutdruckwerte oder ein signifikanter Anstieg des Blutdrucks nicht ausreichend auf eine blutdrucksenkende Behandlung ansprechen, muss das KOK abgesetzt werden. Falls angemessen, kann die Einnahme des KOK wieder aufgenommen werden, wenn sich die Blutdruckwerte durch die antihypertensive Behandlung normalisiert haben.

Folgende Erkrankungen können während einer Schwangerschaft bzw. der Anwendung von KOK auftreten bzw. sich verschlechtern, wobei ein Zusammenhang nicht eindeutig erwiesen ist: cholestatischer Ikterus und/oder Pruritus; Cholelithiasis; Bildung von Gallensteinen; Porphyrie; systemischer Lupus erythematodes; hämolytisch-urämisches Syndrom; Chorea minor; Herpes gestationis; durch Otosklerose bedingter Hörverlust.

Akute oder chronische Leberfunktion­sstörungen können ein Absetzen von KOK bis zur Normalisierung der Leberfunktionswerte erforderlich machen. Bei wieder auftretendem cholestatischem Ikterus und/oder Pruritus, die erstmalig während einer Schwangerschaft oder früheren Einnahme von Sexualsteroid­hormonen auftraten, müssen KOK abgesetzt werden.

Obwohl es unter der Einnahme von KOK zu einer Beeinflussung der peripheren Insulinresistenz und der Glukosetoleranz kommen kann, ist eine Änderung des Therapieschemas bei Diabetikerinnen nicht erforderlich. Diabetikerinnen sollen während der Einnahme eines KOK jedoch sorgfältig überwacht werden.

Während der Anwendung von KOK kann es zu einer Verschlechterung von endogenen Depressionen, Epilepsie, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa kommen.

Gelegentlich kann es zu einem Chloasma kommen, besonders bei Frauen mit Chloasma gravidarum in der Anamnese. Bei Neigung zu dieser Erkrankung soll während der Einnahme von KOK Sonnenlicht und UV-Strahlung vermieden werden.

Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik enthält weniger als 65 mg Lactose. Anwenderinnen mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption, die sich lactosefrei ernähren, sollen diese Menge berücksichtigen. Bei der Auswahl der Verhütungsmet­hode(n) müssen alle oben angeführten Informationen berücksichtigt werden.

Ärztliche Untersuchung/Beratung

Vor der ersten bzw. neuerlichen Einnahme von Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik muss eine gründliche Anamnese (einschließlich Familienanamnese) erfolgen und eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Der Blutdruck ist zu messen und eine ärztliche Untersuchung ist unter Berücksichtigung der Gegenanzeigen (siehe Abschnitt 4.3) und Warnhinweise (siehe Abschnitt 4.4) vorzunehmen. Es ist wichtig, die Anwenderin auf die Informationen zu venösen und arteriellen Thrombosen, einschließlich des mit Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik verbundenen Risikos im Vergleich zu anderen KHK, hinzuweisen sowie auf die Symptome der VTE und ATE, die bekannten Risikofaktoren und das Vorgehen bei Verdacht auf eine Thrombose.

Die Anwenderin soll auch darauf hingewiesen werden, die Packungsbeilage sorgfältig zu lesen und den Anweisungen zu folgen. Die Häufigkeit und Art weiterer Kontrollunter­suchungen orientiert sich am gültigen Standard der medizinischen Praxis und muss für jede Anwenderin individuell angepasst werden.

Es ist darauf hinzuweisen, dass hormonelle orale Kontrazeptiva nicht vor HIV-Infektionen (AIDS) und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen.

Beeinträchtigung der Wirksamkeit

Die Wirksamkeit kombinierter oraler Kontrazeptiva kann bei vergessener Tabletteneinnahme und bei Erbrechen oder schwerem Durchfall (siehe Abschnitt 4.2) oder gleichzeitiger Anwendung anderer Arzneimittel (siehe Abschnitt 4.5) beeinträchtig­t sein.

Pflanzliche Arzneimittel, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, sollen während der Einnahme von Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik nicht angewendet werden, da dies die Wirkstoffkonzen­tration im Blut und die Wirksamkeit von Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik vermindern kann (siehe Abschnitt 4.5, Wechselwirkungen).

Beeinträchtigung der Zykluskontrolle

Bei allen KOK kann es, vor allem in den ersten Anwendungsmonaten, zu unregelmäßigen Blutungen (Schmier- oder Durchbruchblu­tungen) kommen. Daher ist eine diagnostische Abklärung unregelmäßiger Blutungen erst nach einer Anpassungsphase von etwa 3 Zyklen sinnvoll.

Bleiben unregelmäßige Blutungen bestehen bzw. treten sie nach zuvor regelmäßigen Zyklen auf, sind auch nicht hormonell bedingte Ursachen in Betracht zu ziehen. Demnach sind entsprechende diagnostische Maßnahmen zum Ausschluss einer malignen Erkrankung oder einer Schwangerschaft, eventuell mittels Kürettage, angezeigt.

Bei manchen Frauen kann die Entzugsblutung während des einnahmefreien Intervalls ausbleiben. Falls das KOK entsprechend den in Abschnitt 4.2 gegebenen Anweisungen eingenommen wurde, ist eine Schwangerschaft unwahrscheinlich. Wurde das kombinierte orale Kontrazeptivum vor der ersten ausgebliebenen Entzugsblutung allerdings nicht vorschriftsmäßig eingenommen oder sind zwei Entzugsblutungen ausgeblieben, muss vor der weiteren Einnahme des KOK eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.

4.5 Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Einfluss anderer Arzneimittel auf Desogestrel/Et­hinylestradiol Ef­fik

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, bei denen es zu einer beschleunigten Clearance der Sexualhormone kommt, können zu Durchbruchblutungen und zu kontrazeptivem Versagen führen. Dies wurde bei Hydantoinen, Barbituraten, Primidon, Bosentan, Carbamazepin, Rifampicin und Rifabutin beobachtet und wird bei Oxcarbazepin, Modafinil, Topiramat, Felbamat, Griseofulvin, Nelfinavir, Efavirenz und Nevirapin vermutet. Der dieser Wechselwirkung zugrundeliegende Mechanismus scheint auf die leberenzymindu­zierenden Eigenschaften dieser Substanzen zu basieren. Die Enzyminduktion erreicht zwar im Allgemeinen erst nach 2–3 Wochen ihr Maximum, kann aber dann für mindestens 4 Wochen nach Absetzen der Behandlung anhalten.

Kontrazeptives Versagen kann auch unter gleichzeitiger Behandlung mit Antibiotika wie Ampicillin und Tetrazyklinen auftreten. Der zugrundeliegende Mechanismus ist noch nicht geklärt.

Frauen, die kurzzeitig (bis zu einer Woche) mit einer der oben genannten Arzneimittelklassen oder einzelnen Substanzen behandelt werden, sollen vorübergehend zusätzlich zur Einnahme des kombinierten oralen Kontrazeptivums ein mechanisches Verhütungsmittel anwenden, d.h. während der gleichzeitigen Einnahme eines anderen Arzneimittels und über 7 Tage nach Absetzen dieses Arzneimittels. Frauen, die mit Rifampicin behandelt werden, sollen während der Behandlung mit Rifampicin und über 28 Tage nach Absetzen von Rifampicin zusätzlich zum KOK ein mechanisches Verhütungsmittel verwenden. Wird ein anderes Arzneimittel über das Ende der aktuellen Packung des KOK eingenommen, soll die nächste Packung des KOK ohne das übliche tablettenfreie Intervall begonnen werden.

Bei Langzeitanwendung von leberenzymindu­zierenden Wirkstoffen wird empfohlen, eine andere zuverlässige, nicht hormonelle Verhütungsmethode anzuwenden.

Das pflanzliche Präparat Johanniskraut (Hypericum perforatum) soll nicht gleichzeitig mit Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik angewendet werden, da es zu einem Verlust der kontrazeptiven Wirkung führen könnte. Es wurde über Durchbruchblutungen und ungewollte Schwangerschaften berichtet, die auf die stoffwechselin­duzierenden Eigenschaften von Johanniskraut zurückzuführen sind und für mindestens 2 Wochen nach Absetzen der Behandlung mit Johanniskraut anhalten können.

Die gleichzeitige Anwendung von Ritonavir mit einem fixen KOK führte zu einer Reduktion der mittleren AUC von Ethinylestradiol um 41%. Höher dosierte KOK, die Ethinylestradiol enthalten oder alternative Verhütungsmethoden sollen erwogen werden.

Einfluss von Desogestrel/Ethinylestradiol Effik auf andere Arzneimittel

Orale Kontrazeptiva können den Metabolismus anderer Arzneimittel beeinflussen. Plasma- und Gewebekonzentra­tionen können folglich ansteigen (z. B. Cyclosporin) oder sinken (z. B. Lamotrigin).

Laboruntersuchungen

Die Anwendung kontrazeptiver Steroide kann die Ergebnisse bestimmter Laboruntersuchungen wie biochemische Parameter der Leber-, Schilddrüsen-, Nebennieren- und Nierenfunktion, Plasmaspiegel von (Carrier-)Proteinen wie Transcortin (CBG) und Lipid-/Lipoproteinfrak­tionen sowie Parameter des Kohlehydratstof­fwechsels, der Blutgerinnung und Fibrinolyse beeinflussen. Diese Veränderungen bewegen sich im Allgemeinen innerhalb der Normbereiche.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Kommt es während der Einnahme zu einer Schwangerschaft, muss DEOGEFFIK sofort abgesetzt werden. In umfangreichen epidemiologischen Studien fand sich jedoch weder ein erhöhtes Risiko für Missbildungen bei Kindern, deren Mütter vor der Schwangerschaft kombinierte orale Kontrazeptiva eingenommen hatten, noch eine teratogene Wirkung bei versehentlicher Einnahme kombinierter oraler Kontrazeptiva in der Frühschwanger­schaft.

Das erhöhte VTE-Risiko in der Zeit nach der Geburt sollte vor der erneuten Anwendung von Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik nach einer Anwendungspause bedacht werden (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).

Stillzeit

Die Laktation kann durch kombinierte orale Kontrazeptiva beeinflusst werden, da sie die Menge der Muttermilch reduzieren und deren Zusammensetzung verändern können. Es wird deshalb empfohlen, mit der Einnahme kombinierter oraler Kontrazeptiva erst nach dem Abstillen zu beginnen. Zwar können geringe Mengen der kontrazeptiv wirksamen Steroide und/oder deren Metaboliten in die Muttermilch gelangen, Hinweise auf nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit des Kindes liegen jedoch nicht vor.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Siehe Abschnitt 4.4 für schwerwiegende Nebenwirkungen bei KOK-Anwenderinnen.

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Bei Anwenderinnen von KHK wurde ein erhöhtes Risiko für arterielle und venöse thrombotische und thromboembolische Ereignisse, darunter Myokardinfarkt, Schlaganfall, transitorische ischämische Attacke, Venenthrombose und Lungenembolie, beobachtet. Detaillierte Informationen zu diesen Ereignissen finden sich in Abschnitt 4.4.

Wie bei allen kombinierten hormonellen Kontrazeptiva, kann es vor allem in den ersten Monaten der Anwendung zu Veränderungen des Blutungsmusters hinsichtlich Häufigkeit (ausbleibend, weniger, häufiger oder kontinuierlich), Intensität (reduziert oder verstärkt) und Dauer kommen.

Nebenwirkungen, die unter Anwendung von Desogestrel oder KHK im Allgemeinen auftreten können, sind in der nachfolgenden Tabelle aufgelistet. Die Nebenwirkungen sind nach Systemorganklasse und Häufigkeit wie folgt aufgeführt:

Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten

Sehr selten Nicht bekannt

> 1 /10

> 1 /100 , < 1/10

> 1/1.000, < 1/100

> 1/10.000, < 1/1.000

< 1/10.000

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Systemorganklasse

Sehr häufig > 1/10

Häufig (>1/100)

Gelegentlich (>1/1.000, < 1/100)

Selten

Weniger als

1/1.000

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

vaginale Candidose

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichke­it

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Flüssigkeitsre­tention

Psychiatrische

depressive

verminderte Libido

gesteigerte Libido

Erkrankungen

Stimmung, Stimmungsschwan­kungen

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen Schwindel Nervosität

Migräne

Augenerkrankungen

Kontaktlinsenun­verträglichke­it

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Otosklerose

Gefäßerkrankungen

Hypertonie

venöse Thromboembolie arterielle Thromboembolie

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Übelkeit, Bauchschmerzen

Erbrechen, Diarrhoe

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Akne

Hautausschlag, Urtikaria

Erythema nodosum Erythema multiforme Pruritus Haarausfall

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Unregelmäßige Blutungen

Amenorrhoe Druckempfindlichke­it der Brüste Brustschmerzen Metrorrhagie

Brustvergrößerung

Fluor vaginalis Brustdrüsense­kretion

Untersuchungen

Gewichts-zunahme

Gewichtsverlust

Die folgenden schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse wurden bei Frauen unter Anwendung von KOK beobachtet:

– venöse Thromboembolien;

– arterielle Thromboembolien;

– Hypertonie;

– Lebertumore;

– Zervixkarzinome;

– Brustkrebs;

– Auftreten oder Verschlechtern von Erkrankungen, für die ein Zusammenhang mit der Anwendung eines KOK nicht nachgewiesen wurde: Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Epilepsie, Migräne, Endometriose, Uterusmyome, Porphyrie, generalisierter Lupus erythematodes, Herpes gestationis, Chorea minor, hämolytisch-urämisches Syndrom, cholestatischer Ikterus;

– Chloasma

– Bei Frauen mit angeborenem Quincke-Ödem können exogene Östrogene Symptome eines Quincke-Ödems hervorrufen oder verschlechtern.

Weitere Informationen, siehe Abschnitte 4.3 und 4.4.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung

über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5 1200 WIEN ÖSTERREICH Fax: + 43 (0) 50 555 36207 W­ebsite: anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Es liegen keine Meldungen über schwerwiegende, gesundheitsschädliche Folgen bei Überdosierung vor. Symptome einer Überdosierung sind: Übelkeit, Erbrechen und leichte vaginale Blutungen bei jungen Frauen. Es gibt kein Antidot. Die Behandlung erfolgt symptomatisch.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Gestagene und Estrogene, fixe Kombinationen ATC-Code: G 03 AA 09

Die empfängnisver­hütende Wirkung von kombinierten oralen Kontrazeptiva beruht auf dem Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Die wichtigsten sind die Ovulationshemmung und die Veränderung des Zervikalsekrets. Neben der empfängnisver­hütenden Wirkung haben kombinierte orale Kontrazeptiva verschiedene günstige Eigenschaften, die unter Berücksichtigung der negativen Eigenschaften (siehe Warnhinweise, Nebenwirkungen) bei der Wahl der Verhütungsmethode von Bedeutung sein können. Die Zyklen sind regelmäßiger, die Menstruation oft weniger schmerzvoll und die Blutungen sind leichter, wodurch es seltener zu Eisenmangel kommt. In der größten multizentrischen Studie (n=23.258 Zyklen) liegt der unkorrigierte Pearl Index bei geschätzt 0,1 (95% Konfidenzintervall, 0,0–0,3). Außerdem berichteten 4,5% der Frauen über ausbleibende Entzugsblutungen und 9,2% über das Auftreten unregelmäßiger Blutungen nach 6 Behandlungszy­klen.

Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik ist ein kombiniertes orales Verhütungsmittel (Kontrazeptivum) und enthält Ethinylestradiol und das Gestagen Desogestrel.

Ethinylestradiol ist ein bekanntes synthetisches Estrogen.

Desogestrel ist ein synthetisches Gestagen mit einer starken ovulationshemmenden Wirkung. Höher dosierte KOK (0,050 mg Ethinylestradiol) verringern außerdem das Risiko für Endometrium-und Ovarialkarzinome. Es bleibt nachzuweisen, ob dies auch auf niedriger dosierte KOK zutrifft.

Kinder und Jugendliche

Es liegen keine klinischen Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit bei Jugendlichen unter 18 Jahren vor.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Desogestrel

Resorption

Desogestrel wird nach oraler Gabe von Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik rasch resorbiert und in Etonogestrel umgewandelt. Spitzenkonzen­trationen im Plasma werden nach 1,5 Stunden erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit von Etonogestrel beträgt 62–81%.

Verteilung

Etonogestrel bindet zu 95,5–99% an Plasmaproteine, vor allem Albumin und sexualhormonbin­dendes

Globulin (SHBG). Die durch Ethinylestradiol induzierte Zunahme der SHBG-Konzentration beeinflusst sowohl die Bindung an Plasmaproteine als auch die Verteilung von Etonogestrel. Die Konzentration von Etonogestrel steigt demzufolge während der Behandlung langsam an. Der Steady State wird innerhalb von 3–13 Tagen erreicht.

Metabolismus

Zur Phase-I-Metabolisierung von Desogestrel gehört die durch Cytochrom P-450 katalysierte Hydroxylierung mit anschließender Dehydrogenierung an C3. Der aktive Metabolit von Etonogestrel wird weiter abgebaut; die Abbauprodukte sind konjugiertes Sulfat und konjugierte Glukuronide. Tierversuche zeigen, dass der enterohepatische Kreislauf für die gestagene Aktivität von Desogestrel keine Bedeutung hat.

Elimination

Etonogestrel wird mit einer mittleren Halbwertszeit von ca. 31 Stunden (24–38 Stunden) ausgeschieden. Die Plasma-Clearance liegt bei 5 bis 9,5 l/Stunde. Desogestrel und seine Metaboliten werden mit dem Harn und den Fäzes, entweder als freie Steroide oder Konjugate, in einem Verhältnis von 1,5:1 ausgeschieden.

Steady-State-Bedingungen

Im Steady State sind die Serumspiegel von Etonogestrel um das Zwei- bis Dreifache höher.

Ethinylestradiol

Resorption

Ethinylestradiol wird rasch resorbiert. Spitzenkonzen­trationen im Plasma werden nach 1,5 Stunden erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt aufgrund der präsystemischen Konjugatbildung und des First-pass-Effekts etwa 60%. Es kommt über die Zeit zu einem leichten Anstieg von AUC und C max.

Verteilung

Ethinylestradiol bindet zu 98,8% an Plasmaproteine, fast ausschließlich an Albumin.

Metabolismus

Ethinylestradiol wird präsystemisch sowohl in der Schleimhaut des Dünndarms als auch in der Leber konjugiert. Die Hydrolyse der direkten Konjugate von Ethinylestradiol mithilfe der Darmflora führt zur Freisetzung von Ethinylestradiol, welches rückresorbiert werden kann, so dass ein enterohepatischer Kreislauf induziert wird. Der primäre Metabolisierungsweg für Ethinylestradiol ist die Cytochrom P-450 vermittelte Hydroxylierung mit den Hauptmetaboliten 2-Hydroxy-Ethinylestradiol und 2-Methoxy-Ethinylestradiol. 2-Hydroxy-Ethinylestradiol wird weiter umgesetzt zu chemisch reaktiven Metaboliten.

Elimination

Die Ethinylestradi­olspiegel nehmen mit einer Halbwertszeit von ca. 29 Stunden (26–33 Stunden) ab. Die Plasma-Clearance liegt bei 10–30 l/Stunde. Die Konjugate von Ethinylestradiol und seinen Metaboliten werden mit dem Urin und den Fäzes (in einem Verhältnis von 1:1) ausgeschieden.

Steady-State-Bedingungen

Der Steady-State wird nach 3–4 Tagen erreicht, wobei die Serumkonzentration um ca. 30–40% höher als nach Gabe einer Einzeldosis ist.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Toxikologische Studien zeigten keine anderen Wirkungen als die, die sich anhand des Hormonprofils von Desogestrel/Et­hinylestradiol Effik erklären lassen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Vorverkleisterte Maisstärke

Lactose-Monohydrat

Mikrokristalline Cellulose

Konzentrat aus a-Tocopherolacetat (in Pulverform, enthält hydrolysierte Gelatine und Siliciumdioxid)

Hochdisperses Siliciumdioxid

Magnesiumstearat

Stearinsäure

Povidon 30

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

24 Monate

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Weiße, opake PVC/Aluminium-Blisterpackung mit 21 Tabletten pro Kalenderpackung in Packungen mit 1×21 und 3×21 Tabletten.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

EFFIK France

Bâtiment le Newton, 9–11 rue Jeanne Braconnier

92366 Meudon-la-Forêt

Frankreich

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.Nr.:

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER

Datum der Erteilung der Zulassung:

10. STAND DER INFORMATION

05.2014

Mehr Informationen über das Medikament Desogestrel/Ethinylestradiol Effik 150 Mikrogramm/30 Mikrogramm Tabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 136248
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Effik, Batiment "le Newton", 9/11 rue Jeanne Braconnier -, 92366 Meudon-La-Foret CEDEX, Frankreich