Desogestrel ist ein synthetisches Gestagen, das in der dritten Generation von oralen Kontrazeptiva (Antibabypillen) verwendet wird. Es ist ein Wirkstoff, der zur Verhütung einer ungewollten Schwangerschaft eingesetzt wird. In Österreich ist Desogestrel als Einzelpräparat oder in Kombination mit einem Östrogen erhältlich.
Die Wirkungsweise von Desogestrel basiert auf der Hemmung des Eisprungs (Ovulation). Es verhindert die Freisetzung eines reifen Eibläschens (Follikel) aus dem Eierstock und somit die Befruchtung durch Spermien. Zusätzlich beeinflusst Desogestrel den Schleim im Gebärmutterhals, sodass dieser zähflüssiger wird und es für Spermien schwieriger ist, in die Gebärmutter einzudringen. Auch die Beschaffenheit der Gebärmutterschleimhaut wird verändert, wodurch sich eine befruchtete Eizelle nicht erfolgreich einnisten kann.
In Österreich sind mehrere Präparate mit Desogestrel auf dem Markt erhältlich. Dazu gehören sowohl Einzelpräparate als auch Kombinationspräparate mit Ethinylestradiol oder anderen Östrogenen. Die Dosierung von Desogestrel variiert je nach Präparat zwischen 75 Mikrogramm und 150 Mikrogramm pro Tablette.
Desogestrel hat im Vergleich zu älteren Gestagenen einige Vorteile. So weist es eine höhere ovulationshemmende Wirksamkeit auf und zeigt weniger androgene Nebenwirkungen. Das bedeutet, dass es seltener zu Akne, Haarausfall oder einer Zunahme der Körperbehaarung kommt. Dennoch können Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Brustspannen oder Stimmungsschwankungen auftreten. Diese sind jedoch meist vorübergehend und klingen nach einigen Monaten der Einnahme ab.
In Österreich ist die Verwendung von oralen Kontrazeptiva weit verbreitet. Laut Statistik Austria verwendeten im Jahr 2019 etwa 22% der Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille, den Vaginalring oder das Verhütungspflaster. Die Antibabypille ist dabei das am häufigsten verwendete Präparat.
Desogestrel-haltige Präparate bieten eine hohe Sicherheit bei der Verhütung einer ungewollten Schwangerschaft. Der Pearl-Index, der die Wirksamkeit von Verhütungsmitteln angibt, liegt für Desogestrel bei etwa 0,3 bis 0,5. Das bedeutet, dass bei korrekter Anwendung nur etwa drei bis fünf von 1.000 Frauen innerhalb eines Jahres schwanger werden.
Bei der Einnahme von Desogestrel ist es wichtig, auf mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu achten. Einige Arzneimittel können die Wirksamkeit des Wirkstoffs herabsetzen und somit das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft erhöhen. Dazu gehören beispielsweise bestimmte Antibiotika oder Antiepileptika.
Insgesamt ist Desogestrel ein effektives und gut verträgliches Gestagen zur Verhütung einer ungewollten Schwangerschaft. In Österreich ist es in verschiedenen Präparaten erhältlich und wird von vielen Frauen erfolgreich angewendet. Bei der Einnahme sollte jedoch stets auf mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen geachtet werden, um eine optimale Verhütungssicherheit zu gewährleisten.