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Diane mite - Dragees - Zusammengefasste Informationen

Enthält aktive Wirkstoffe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Diane mite - Dragees

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Diane mite – Dragees

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Dragee enthält 2 mg Cyproteronacetat und 35 Mikrogramm Ethinylestradiol.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

30,96 mg Lactose-Monohydrat und 19,37 mg Saccharose.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Überzogene Tabletten, beige, bikonvex, rund, Durchmesser: 5 mm

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1. Anwendungsgebiete

Behandlung mäßig schwerer bis schwerer Akne aufgrund von Androgenempfin­dlichkeit (mit oder ohne Seborrhö) und/oder Hirsutismus bei Frauen im gebärfähigen Alter.

Diane mite sollte erst nach dem Versagen einer topischen Therapie oder systemischer Antibiotikabe­handlungen zur Aknetherapie angewendet werden.

Da es sich bei Diane mite gleichzeitig um ein hormonales Kontrazeptivum handelt, darf es nicht in Kombination mit anderen hormonalen Kontrazeptiva angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

4.2. Dosierung und Art der Anwendung

Art der Anwendung

Zur Einnahme

Dosierung

Diane mite ist regelmäßig einzunehmen, damit die therapeutische Wirksamkeit und der gewünschte Empfängnisschutz gewährleistet sind. Eine vorher verabreichte hormonale Konzeptionsver­hütung muss abgesetzt werden. Das Dosierungsschema entspricht im Wesentlichen dem üblichen Einnahmeschema der meisten Kombinationspräpa­rate zur oralen Kontrazeption. Daher müssen dieselben Regeln zur Verabreichung beachtet werden. Die unregelmäßige Einnahme von Diane mite kann zu Zwischenblutungen führen und die therapeutische und kontrazeptive Zuverlässigkeit beeinträchtigen.

Die Dragees müssen in der auf dem Blister angegebenen Reihenfolge jeden Tag etwa zur gleichen Zeit, erforderlichenfalls mit etwas Flüssigkeit, eingenommen werden. Jeweils 1 Dragee muss täglich über 21 aufeinander folgende Tage eingenommen werden. Mit der Einnahme der Dragees aus dem nächsten Blister wird nach einer 7-tägigen Einnahmepause begonnen, in der es üblicherweise zu einer Abbruchblutung kommt. Diese setzt in der Regel 2–3 Tage nach der Einnahme des letzten Dragees ein und ist möglicherweise noch nicht beendet, wenn mit der Einnahme aus der nächsten Packung begonnen wird.

Beginn der Einnahme

Keine vorangegangene Einnahme hormonaler Kontrazeptiva (im vergangenen Monat) Mit der Dragee-Einnahme muss am 1. Tag des natürlichen Zyklus (d.h. am 1. Tag der Menstruationsblu­tung) begonnen werden. Ein Beginn ist auch vom 2. – 5. Tag an möglich, wobei während der ersten 7 Tage der Dragee-Einnahme im 1. Zyklus die zusätzliche Anwendung eines lokalen Verhütungsmittels empfohlen wird.

Umstellung von einem kombinierten hormonalen Kontrazeptivum (kombiniertes orales Kontrazeptivum/KOK), Vaginalring oder transdermalen Pflaster

Mit der Einnahme von Diane mite soll die Anwenderin vorzugsweise am folgenden Tag nach der letzten hormonhaltigen Tablette des bisher eingenommenen kombinierten oralen Kontrazeptivums, spätestens jedoch am Tag nach dem üblichen einnahmefreien bzw. hormonfreiem Intervall beginnen.

Bei der vorherigen Anwendung eines Vaginalringes oder transdermalen Pflasters soll die Anwenderin mit der Einnahme von Diane mite vorzugsweise am Tag der Entfernung des letzten Vaginalringes oder transdermalen Pflasters einer Packung beginnen, spätestens jedoch zum Zeitpunkt, an dem die nächste Anwendung erfolgen sollte.

Umstellung von einem Gestagenmonopräpa­rat (Minipille, Injektion, Implantat) oder von einem Gestagen-freisetzenden Intrauterinsys­tem (IUS)

Die Umstellung von der Minipille kann an jedem beliebigen Tag erfolgen, von einem Implantat oder IUS am Tag der Entfernung und von einem Injektionspräparat zum Zeitpunkt, an dem die nächste Injektion fällig wäre. Die Anwenderin sollte aber in all diesen Fällen angewiesen werden, an den ersten 7 Tagen der Dragee-Einnahme zusätzlich ein lokales Verhütungsmittel anzuwenden.

Nach einem Abort im 1. Trimenon

Mit der Einnahme von Diane mite kann sofort begonnen werden. Zusätzliche Verhütungsmaßnahmen sind dann nicht erforderlich.

Nach einem Abort im 2. Trimenon oder einer Geburt

Hinweise für stillende Frauen siehe Abschnitt 4.6.

Der Verwenderin sollte empfohlen werden, mit der Einnahme zwischen dem 21. bis 28. Tag nach einer Geburt oder einem Abortus im zweiten Trimenon zu beginnen. Bei einem späteren Einnahmebeginn sollte der Verwenderin empfohlen werden, während der ersten 7 Tage zusätzlich eine Barrieremethode anzuwenden. Wenn jedoch bereits ein Geschlechtsverkehr stattgefunden hat, muss vor Beginn der KOK-Einnahme eine Schwangerschaft ausgeschlossen oder die erste Menstruationsblu­tung abgewartet werden.

Vorgehen bei vergessener Dragee-Einnahme

Nimmt die Verwenderin ein Dragee weniger als 12 Stunden zu spät ein, wird der Konzeptionsschutz dadurch nicht beeinträchtigt. Die Dragee-Einnahme soll so bald wie möglich nachgeholt und die nächsten Dragees sollen zur gewohnten Zeit eingenommen werden.

Wenn die Einnahmezeit um mehr als 12 Stunden überschritten wurde, kann der Konzeptionsschutz herabgesetzt sein. Als Vorgangsweise beim Vergessen von Dragees sind grundsätzlich 2 Basisregeln zu beachten:

1. Die Dragee-Einnahme darf nie länger als 7 Tage unterbrochen werden.

2. Eine regelmäßige Dragee-Einnahme über 7 zusammenhängende Tage ist erforderlich, um eine ausreichende Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-Ovarialachse zu erreichen.

Entsprechend können für die tägliche Praxis die folgenden Empfehlungen gegeben werden:

Woche 1

Die Einnahme des vergessenen Dragees soll so schnell wie möglich nachgeholt werden, auch wenn dies bedeutet, dass zwei Dragees zur gleichen Zeit einzunehmen sind. Die weitere Dragee-Einnahme erfolgt dann zur gewohnten Zeit. In den nächsten 7 Tagen soll jedoch zusätzlich eine Barrieremethode, zum Beispiel ein Kondom, angewandt werden. Wenn in den vergangenen 7 Tagen ein Geschlechtsverkehr stattgefunden hat, muss die Möglichkeit einer Schwangerschaft in Betracht gezogen werden. Das Risiko einer Schwangerschaft ist umso größer, je mehr Dragees vergessen wurden und je näher diese im Bereich des einnahmefreien Intervalls lagen.

Woche 2

Das vergessene Dragee soll sofort eingenommen werden, sobald die vergessene Einnahme bemerkt wurde, auch wenn dies bedeutet, dass 2 Dragees zur gleichen Zeit einzunehmen sind. Die weitere Dragee-Einnahme erfolgt dann zur üblichen Zeit. Vorausgesetzt, dass die Dragee-Einnahme an den des ersten vergessenen Dragees vorangegangenen 7 Tagen korrekt erfolgt ist, besteht keine Notwendigkeit, zusätzliche Schutzmaßnahmen anzuwenden. Wenn jedoch mehr als 1 Dragee vergessen wurde, soll die Anwendung zusätzlicher Schutzmaßnahmen über 7 Tage empfohlen werden.

Woche 3

Ein voller Konzeptionsschutz kann aufgrund der bevorstehenden 7-tägigen Einnahmepause nicht mehr gewährleistet werden. Durch Anpassung des Dragee-Einnahmeschemas kann jedoch einem verminderten Konzeptionsschutz noch vorgebeugt werden. Bei Einhalten einer der beiden folgenden Vorgehensweisen besteht daher keine Notwendigkeit zusätzlicher kontrazeptiver Maßnahmen, vorausgesetzt, dass die Dragee-Einnahme an den des ersten vergessenen Dragees vorangegangenen 7 Tagen korrekt erfolgte. Wenn dies nicht der Fall ist, soll die erste dieser 2 Möglichkeiten befolgt und zusätzliche Schutzmaßnahmen in den nächsten 7 Tagen angewendet werden:

1. Die Verwenderin soll das letzte vergessene Dragee einnehmen, sobald sie sich daran erinnert, auch wenn dies bedeutet, dass zwei Dragees zur gleichen Zeit eingenommen werden. Die weitere Dragee-Einnahme erfolgt dann zur gewohnten Zeit. Mit der Einnahme aus dem nächsten Blister wird direkt nach Aufbrauchen des aktuellen Blisters begonnen, d.h. zwischen den beiden Blistern soll keine Unterbrechung sein. Es ist unwahrscheinlich, dass es bis zum Ende des zweiten Blisters zu einer Abbruchblutung kommt; allerdings können noch während der Dragee-Einnahme Schmier- oder Durchbruchblutungen auftreten.

2. Es kann auch ein Abbruch der Dragee-Einnahme aus dem aktuellen Blister empfohlen werden. Die Verwenderin sollte dann eine Einnahmepause von bis zu 7 Tagen einhalten, die Tage der vergessenen Drageeeinnahme eingerechnet, und anschließend mit einer neuen Blisterpackung fortsetzen.

Nach vergessener Dragee-Einnahme und anschließendem Ausbleiben einer Abbruchblutung in der ersten Einnahmepause soll die Möglichkeit einer Schwangerschaft in Betracht gezogen werden.

Verhalten bei gastro-intestinalen Störungen

Bei schweren gastro-intestinalen Störungen ist die Resorption möglicherweise unvollständig. Zusätzliche Verhütungsmaßnahmen sind erforderlich.

Bei Erbrechen innerhalb von 3–4 Stunden nach der Dragee-Einnahme ist gemäß der Anleitung betreffend das Vorgehen bei vergessener Dragee-Einnahme wie unter Abschnitt 4.2.3 angegeben, zu verfahren. Falls die Verwenderin den gewohnten Einnahmerhythmus nicht verändern will, muss sie das (die) Ersatzdragee(s) aus einem anderen Blister einnehmen.

Verschieben der Menstruation

Um die Monatsblutung hinauszuschieben, soll nach Aufbrauchen eines Blisters Diane mite direkt ohne Einnahmepause mit dem nächsten Blister begonnen werden. Die Einnahme kann so lange wie gewünscht fortgesetzt werden, bis die zweite Packung aufgebraucht ist. Während der Verlängerung der Einnahme kann es zu Durchbruch- oder Schmierblutungen kommen. Nach der üblichen 7-tägigen Pause kann die Einnahme von Diane mite regulär fortgesetzt werden.

Zum Vorziehen der Monatsblutung auf einen anderen als den nach dem Einnahmeschema bisher üblichen Wochentag kann empfohlen werden, die bevorstehende Einnahmepause um eine beliebige Anzahl von Tagen zu verkürzen. Je kürzer das Intervall, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit des Ausbleibens einer Abbruchblutung sowie für Durchbruch- bzw. Schmierblutungen während der Einnahme aus dem folgenden Blister (wie beim Hinauszögern der Monatsblutung).

Dauer der Anwendung

Die Zeit bis zur Linderung der Symptome beträgt mindestens drei Monate. Der behandelnde Arzt sollte regelmäßig überprüfen, ob weiterhin ein Bedarf für die Behandlung besteht.

Die Dauer der Anwendung hängt von der Schwere der Symptome der Androgenisierung und vom klinischen Status ab; im Allgemeinen sollte die Behandlung über mehrere Monate durchgeführt werden. Akne und Seborrhoe sprechen üblicherweise früher an als Hirsutismus oder Alopezie.

Es wird empfohlen, Diane mite nach Abklingen der Symptome mindestens über weitere 3 bis 4 Zyklen einzunehmen. Sollte es einige Wochen oder Monate nach Absetzen des Präparates zu einem Rezidiv kommen, kann eine Wiederbehandlung mit Diane mite in Betracht gezogen werden. Im Fall einer Wiederbehandlung mit Diane mite (nach einem 4-wöchigen oder einem längeren pillenfreien Intervall) sollte das erhöhte VTE-Risiko in Erwägung gezogen werden (siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“)

Zusätzliche Hinweise für besondere Patientengruppen

Kinder und Jugendliche

Diane mite darf nur nach der Menarche angewendet werden. Die Sicherheit und Wirksamkeit von Diane mite bei Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht erwiesen. Es liegen keine ausreichenden Daten vor.

Ältere Patientinnen

Nicht zutreffend. Diane mite ist nach der Menopause nicht indiziert.

Patientinnen mit eingeschränkter Leberfunktion

Diane mite ist bei Frauen mit schweren Lebererkrankungen kontraindiziert solange sich die Leberfunktionswerte noch nicht normalisiert haben (siehe Abschnitt 4.3 Gegenanzeigen).

Patientinnen mit eingeschränkter Nierenfunktion

Es wurden keine speziellen Studien an Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion unter Behandlung mit Diane mite durchgeführt. Vorhandene Daten zeigen keine Notwendigkeit zur Dosisanpassung bei dieser Patientengruppe.

4.3. Gegenanzeigen

Östrogen-Gestagen-Kombinationen enthaltende Präparate dürfen nicht bei Vorliegen einer der unten angeführten Bedingungen angewandt werden. Sollte eine der aufgelisteten Bedingungen zum ersten Mal während ihrer Einnahme auftreten, muss die Einnahme sofort beendet werden.

Gleichzeitige Anwendung eines anderen hormonalen Kontrazeptivums (siehe Abschnitt 4.1) Bestehende oder vorausgegangene Venenthrombose (tiefe Venenthrombose, Lungenembolie) Bestehende oder vorausgegangene Arterienthrombose (z. B. Myokardinfarkt) oder vorausgehende Erkrankungen (z. B. Angina pectoris und transitorische ischämische Attacke). Bestehender oder vorausgegangener zerebrovaskulärer In­sult

o Vorhandensein schwerer oder mehrerer Risikofaktoren für eine Venen- oder Arterienthrombose (siehe Abschnitt 4.4) wie z. B.: Diabetes mellitus mit Gefäßsymptomen

o Schwere Hypertonie

o Schwere Dyslipoproteinämie

Vererbte oder erworbene Prädisposition für eine Venen- oder Arterienthrombose wie z. B. Resistenz gegenüber aktiviertem Protein C (APC-Resistenz), Antithrombin-III-Mangel, Protein-C-Mangel, Protein-S-Mangel, Hyperhomocyste­inämie und Antiphospholipid-Antikörper (Anticardiolipin-Antikörper, Lupus-Antikoagulans); Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen in der Anamnese; Schwere Lebererkrankung, solange sich die Leberfunktionswerte noch nicht normalisiert haben; Bestehende oder vorausgegangene benigne oder maligne Lebertumoren; Bestehende oder vermutete maligne Erkrankungen (z.B. der Genitalien oder der Mammae), die Sexualhormon-abhängig sind; Nicht abgeklärte vaginale Blutungen; Bestehende oder vermutete Schwangerschaft; Stillzeit; Meningeom oder Meningeom in der Anamnese; Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen oder einen der sonstigen Bestandteile.

Die gleichzeitige Anwendung von Diane mite mit Arzneimitteln, die Ombitasvir/Pa­ritaprevir/Ri­tonavir und Dasabuvir oder Arzneimittel, die Glecaprevir/Pi­brentasvir enthalten ist kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5).

Diane mite darf nicht an Männer verabreicht werden.

4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Diane mite besteht aus dem Gestagen Cyproteronacetat und dem Östrogen Ethinylestradiol und wird über 21 Tage eines monatlichen Zyklus verabreicht. Es hat eine ähnliche Zusammensetzung wie ein kombiniertes orales Kontrazeptivum (KOK).

Dauer der Anwendung

Die Zeit bis zur Linderung der Symptome beträgt mindestens drei Monate. Der behandelnde Arzt sollte regelmäßig überprüfen, ob weiterhin ein Bedarf für die Behandlung besteht (siehe Abschnitt 4.2).

Die klinische und epidemiologische Erfahrung mit Östrogen-Gestagen-Kombinationen wie Diane mite basiert im Wesentlichen auf Kombinationspräpa­raten zur oralen Kontrazeption.

Daher gelten die folgenden Warnhinweise für Kombinationspräpa­rate zur oralen Kontrazeption auch für Diane mite.

Warnhinweise

Liegt eine der nachstehend erwähnten Erkrankungen/Ri­sikofaktoren vor, sollte der Nutzen der Anwendung von Diane mite gegen die möglichen Risiken für die Frau abgewogen und mit dieser diskutiert werden, bevor sie sich dazu entschließt, Diane mite anzuwenden. Bei einer Verschlimmerun­g/Exazerbation oder dem ersten Auftreten einer dieser Erkrankungen oder Risikofaktoren sollte die Frau sich an Ihren Arzt wenden. Der Arzt sollte dann entscheiden, ob die Anwendung von Diane mite beendet werden sollte.

Kreislauferkran­kungen

Die Anwendung von Diane mite birgt im Vergleich zur Nichtanwendung ein erhöhtes Risiko für venöse Thromboembolien (VTE). Das zusätzliche VTE-Risiko ist während des ersten Jahres einer erstmaligen Anwendung von Diane mite durch eine Frau oder bei der erneuten Aufnahme oder einem Wechsel nach einer mindestens einen Monat langen pillenfreien Zeit am größten. Eine venöse Thromboembolie kann lebensbedrohlich sein oder tödlich verlaufen (1–2 % der Fälle).

Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass die Inzidenz von VTE bei Anwenderinnen von Diane mite 1,5– bis 2-mal so groß ist wie bei Anwenderinnen von

Levonorgestrel-haltigen kombinierten oralen Kontrazeptiva (KOK) und möglicherweise ähnlich dem Risiko für Desogestrel-/Gestoden-/Drospirenon-haltige KOK.

Die Anwendergruppe von Diane mite umfasst wahrscheinlich Patientinnen, die ein angeborenes erhöhtes kardiovaskuläres Risiko aufweisen, wie z. B. aufgrund des polzystischen Ovarialsyndroms. Epidemiologische Studien haben die Anwendung hormonaler Kontrazeptiva außerdem mit einem erhöhten Risiko für eine arterielle (Myokardinfarkt, transitorische ischämische Attacke) Thromboembolie in Verbindung gebracht. In sehr seltenen Fällen wurde bei Anwenderinnen hormonaler Kontrazeptiva vom Auftreten einer Thrombose in anderen Blutgefäßen, z. B. Arterien und Venen der Leber, des Mesenteriums, der Niere, des Gehirns oder der Netzhaut berichtet. Als Symptome einer Venen- oder Arterienthrombose oder eines zerebrovaskulären Insults können die folgenden auftreten:

– ungewöhnliche unilaterale Beinschmerzen und/oder -Schwellung;

– plötzliche starke Brustschmerzen, unabhängig davon, ob diese in den linken Arm ausstrahlen;

– plötzliche Atemnot;

– plötzlich einsetzender Husten;

– jegliche ungewöhnlichen, schweren, länger anhaltenden Kopfschmerzen;

– plötzlicher teilweiser oder vollständiger Verlust des Sehvermögens;

– Doppeltsehen;

– schleppende Sprache oder Aphasie;

– Vertigo;

– Kollaps mit oder ohne fokalem Anfall;

– Schwäche oder sehr deutliches Taubheitsgefühl, die/das plötzlich eine Seite oder einen Teil des Körpers befällt;

– motorische Störungen;

– „akutes“ Abdomen

Das Risiko für venöse thromboembolische Ereignisse steigt mit:

– zunehmendem Alter;

– Rauchen (mit zunehmendem Tabakkonsum und Alter steigt das Risiko weiter an, insbesondere bei Frauen, die älter als 35 Jahre sind. Frauen, die älter als 35 Jahre sind, sollte dringend geraten werden, nicht zu rauchen, wenn sie Diane mite anwenden wollen);

– positiver Familienanamnese (d. h. eine venöse Thromboembolie bei einem Geschwister oder Elternteil in relativ jungen Jahren). Wenn eine vererbte Prädisposition vermutet wird, sollte die Frau zur Beratung an einen Facharzt überwiesen werden, bevor Sie eine Entscheidung in Bezug auf die Anwendung eines hormonalen Kontrazeptivums trifft;

– längerer Bettlägerigkeit, einer großen Operation, einer Beinoperation oder einem schweren Trauma. In diesen Situationen wird empfohlen, die Anwendung zu beenden (bei einer elektiven Operation mindestens vier Wochen im Voraus) und erst zwei Wochen nach der vollständigen Rückerlangung der Beweglichkeit wieder aufzunehmen. Wenn die Anwendung von Diane mite nicht im Voraus abgesetzt wurde, ist eine Therapie mit einem Antithrombotikum in Erwägung zu ziehen.

– Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m2).

Das Risiko für arterielle thromboembolische Komplikationen oder einen zerebrovaskulären Insult steigt mit:

– zunehmendem Alter;

– Rauchen (mit zunehmendem Tabakkonsum und Alter steigt das Risiko weiter an, insbesondere bei Frauen, die älter als 35 Jahre sind. Frauen, die älter als 35 Jahre sind, sollte dringend geraten werden, nicht zu rauchen, wenn sie <Produktname> anwenden wollen);

– Dyslipoproteinämie;

– Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m2);

– Hypertonie;

– Migräne;

– Herzklappener­krankung;

– Vorhofflimmern;

– positiver Familienanamnese (Arterienthrombose bei einem Geschwister oder Elternteil in relativ jungen Jahren). Wenn eine vererbte Prädisposition vermutet wird, sollte die Frau zur Beratung an einen Facharzt überwiesen werden, bevor Sie eine Entscheidung in Bezug auf die Anwendung eines hormonalen Kontrazeptivums trifft;

Das erhöhte Risiko für eine Thromboembolie im Wochenbett ist zu berücksichtigen (Informationen zu „Schwangerschaft und Stillzeit“ siehe Abschnitt 4.6). Bei der Nutzen-Risiko-Bewertung sollte berücksichtigt werden, dass die adäquate Behandlung einer Erkrankung das damit verbundene Thromboserisiko vermindert, und dass eine Schwangerschaft ein höheres Thromboserisiko birgt als die Einnahme niedrig dosierter kombinierter oraler Kontrazeptiva (< 0,05 mg Ethinylestradiol. Andere Erkrankungen, die mit unerwünschten Kreislaufereig­nissen verbunden wurden, einschließlich Diabetes mellitus, systemischem Lupus erythematodes, hämolytischurämis­chem Syndrom, chronisch entzündlicher Darmerkrankung (z. B. Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) und Sichelzellenanämie. Ein Anstieg der Häufigkeit oder des Schweregrades einer Migräne während der Anwendung von Diane mite (die möglicherweise Vorbote für ein zerebrovaskuläres Ereignis ist) kann ein Grund für das sofortige Absetzen von Diane mite sein.

Arterielle thromboembolische Ereignisse können lebensbedrohlich sein oder tödlich verlaufen.

Die Möglichkeit eines erhöhten synergetischen Thromboserisikos sollte bei Frauen, die eine Kombination von Risikofaktoren oder einen höheren Schweregrad eines individuellen Risikofaktors aufweisen, in Betracht gezogen werden. Dieses erhöhte Risiko kann höher sein als das einfache kummulative Risiko der Faktoren. Diane mite sollte im Fall eines negativen Nutzen-Risiko-Einschätzung nicht verschrieben werden (siehe 4.3 Gegenanzeigen).

Frauen, die Diane mite anwenden, sollten spezifisch darauf hingewiesen werden, sich bei möglichen Symptomen einer Thrombose an Ihren Arzt zu wenden.

Bei einer vermuteten oder bestätigten Thrombose ist Diane mite abzusetzen.

Aufgrund der Teratogenität von Antikoagulanzien (Kumarine) sollten geeignete Verhütungsmethoden verwendet werden.

Tumoren

Der bedeutendste Risikofaktor für Zervixkarzinom ist eine persistente HPV Infektion. Einige epidemiologische Studien weisen darauf hin, dass die Langzeiteinnahme von KOK weiter zu diesem erhöhten Risiko beitragen kann. In welchem Ausmaß dies allerdings damit zu verwechselnden Faktoren, wie etwa Zervix-Screening und dem Sexualverhalten einschließlich des Gebrauchs von Barrieremethoden zur Kontrazeption, zuzuschreiben ist, wird weiterhin kontrovers beurteilt.

Eine Metaanalyse von 54 epidemiolo­gischen Studien hat ergeben, dass das relative Risiko der Diagnosestellung eines Mammakarzinoms bei Frauen, die kombinierte orale Kontrazeptiva einnehmen, geringfügig erhöht (RR = 1,24) ist. Nach Absetzen kombinierter oraler Kontrazeptiva verschwindet das erhöhte Risiko allmählich innerhalb von 10 Jahren. Da bei Frauen unter 40 Jahren Brustkrebs selten auftritt, ist die Anzahl der zusätzlich diagnostizierten Brustkrebsfälle bei Verwenderinnen, die zu diesem Zeitpunkt ein KOK einnehmen oder kürzlich eingenommen haben, gering im Verhältnis zum Gesamtrisiko, an Brustkrebs zu erkranken. Diese Studien liefern keine Hinweise auf eine Kausalität. Das beobachtete erhöhte Risikoprofil kann auf eine frühzeitigere Diagnosestellung von Brustkrebs bei KOK-Verwenderinnen, die biologischen Wirkungen eines KOK oder eine Kombination aus beidem zurückzuführen sein. Bei Frauen, die schon seit jeher ein KOK einnehmen, befindet sich der diagnostizierte Brustkrebs tendenziell in einem weniger fortgeschrittenen klinischen Stadium als bei Frauen, die noch nie ein KOK angewandt haben.

In seltenen Fällen wurde unter Anwendung von kombinierten oralen Kontrazeptiva über das Auftreten von gutartigen und noch seltener bösartigen Lebertumoren berichtet. In Einzelfällen haben diese Tumoren zu lebensbedrohlichen intraabdominellen Blutungen geführt. Kommt es unter der Einnahme kombinierter oraler Kontrazeptiva zu starken Schmerzen im Oberbauch, zu einer Lebervergrößerung oder zu Hinweisen auf intraabdominelle Blutungen, muss differentialdi­agnostisch ein Lebertumor in Erwägung gezogen werden.

Bösartige Tumoren können lebensbedrohlich sein oder tödlich verlaufen.

Meningeom

Das Auftreten von Meningeomen (einzeln und multipel) wurde im Zusammenhang mit der Anwendung von Cyproteronacetat berichtet, insbesondere bei hohen Dosen von 25 mg pro Tag und darüber sowie bei längerer Anwendung (siehe Abschnitt 5.1). Wenn bei einem Patienten die Diagnose Meningeom gestellt wird, muss jedes cyproteronhaltige Arzneimittel, einschließlich Diane mite, vorsichtshalber abgesetzt werden.

Sonstige Erkrankungen

Frauen mit einer Hypertriglyze­ridämie oder einer diesbezüglich positiven Familienanamnese können unter der Einnahme eines KOK ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Pankreatitis haben.

Obwohl bei vielen Frauen, die ein KOK oder Diane mite verwenden, von einem geringfügigen Blutdruckanstieg berichtet wurde, ist ein klinisch relevanter Blutdruckanstieg selten. Entwickelt sich aber unter der Anwendung von KOK eine andauernde klinisch signifikante Hypertonie, sollen diese vorsichtshalber abgesetzt und die Hypertonie behandelt werden. Gegebenenfalls kann die neuerliche Einnahme von KOK erwogen werden, sobald sich die Blutdruckwerte unter der antihypertensiven Therapie normalisiert haben.

Über ein Auftreten bzw. eine Verschlechterung folgender Erkrankungen wurde sowohl in der Schwangerschaft als auch unter KOK-Anwendung berichtet, wobei ein Zusammenhang mit der KOK-Anwendung nicht eindeutig nachgewiesen werden konnte: Ikterus und/oder Pruritus im Zusammenhang mit Cholestase; Gallensteine; Porphyrie; systemischer Lupus erythematodes; hämolytisch-urämisches Syndrom; Sydenham-Chorea; Herpes gestationis; otosklerosebe­dingter Hörverlust; Epilepsie.

Bei Frauen mit angeborenem Quincke-Ödem können exogene Östrogene Symptome eines Quincke-Ödems hervorrufen oder verschlechtern.

Akute oder chronische Leberfunktion­sstörungen können eine Unterbrechung der Einnahme des KOK erforderlich machen, bis die Parameter für die Leberfunktion wieder im Normbereich liegen. Ein Wiederauftreten eines erstmalig während einer Schwangerschaft oder einer früheren Anwendung von steroidalen Sexualhormonen aufgetretenen cholestatischen Ikterus macht das Absetzen des KOK erforderlich.

Obwohl KOK einen Einfluss auf die periphere Insulinresistenz und Glukosetoleranz haben können, liegen keine Hinweise für eine Notwendigkeit zur Änderung des Therapieschemas bei Diabetikerinnen vor, welche ein niedrig dosiertes KOK (<0,05 mg Ethinylestradiol enthaltend) anwenden. Dennoch sollen Diabetikerinnen, die KOK einnehmen, sorgfältig überwacht werden.

Depressive Verstimmung und Depression stellen bei der Anwendung hormoneller Kontrazeptiva allgemein bekannte Nebenwirkungen dar (siehe Abschnitt 4.8). Depressionen können schwerwiegend sein und sind ein allgemein bekannter Risikofaktor für suizidales Verhalten und Suizid. Frauen sollte geraten werden, sich im Falle von Stimmungsschwan­kungen und depressiven Symptomen – auch wenn diese kurz nach Einleitung der Behandlung auftreten – mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen.

Das Auftreten von M. Crohn sowie Colitis ulcerosa wurde in einen Zusammenhang mit der Einnahme von KOK gebracht.

Chloasma kann gelegentlich auftreten, insbesondere bei Frauen mit Chloasma gravidarum in der Anamnese. Frauen mit einer Veranlagung für Chloasma sollten während der KOKEinnahme Sonnenlicht oder ultraviolette Bestrahlung meiden.

Wenn bei Frauen, die unter Hirsutismus leiden, Symptome in jüngster Zeit aufgetreten sind oder sich erheblich verschlechtert haben, müssen die Ursachen (androgenbildender Tumor, Nebennierenen­zymdefekt) differentialdi­agnostisch abgeklärt werden.

Ärztliche Untersuchung/Be­ratung

Vor der ersten bzw. neuerlichen Einnahme von Diane mite sind unter besonderer Berücksichtigung der „Gegenanzeigen“ (Abschnitt 4.3) und „Warnhinweise“ (Abschnitt 4.4.1) eine vollständige medizinische Anamnese sowie eine gründliche somatische und gynäkologische Untersuchung erforderlich und in regelmäßigen Abständen zu wiederholen. Regelmäßige klinische Kontrollen sind vor allem deshalb wichtig, weil Gegenanzeigen (z. B. transitorische ischämische Attacken) oder Risikofaktoren (z. B. venöse oder arterielle Thrombosen in der Familienanamnese) unter Umständen während der Einnahme von Diane mite zum ersten Mal auftreten könnten. Häufigkeit und Umfang dieser Untersuchungen sollen in Übereinstimmung mit den in der Praxis gültigen Richtlinien durchgeführt und für jede Frau individuell angepasst werden. Es sind jedoch zumindest folgende Untersuchungen durchzuführen: Blutdruckmessung, Untersuchung der Mammae, des Abdomens und der Beckenorgane, einschließlich Zervixzytologie.

Wird mit einer Therapie begonnen, sollten diese Untersuchungen etwa halbjährlich wiederholt werden. Eine Schwangerschaft muss vor Beginn der Therapie unbedingt ausgeschlossen werden, da das Risiko zur Feminisierung bei männlicher Föten besteht.

Es soll darüber aufgeklärt werden, dass Präparate wie Diane mite nicht vor HIV-Infektionen (AIDS) und anderen sexuell übertragenen Krankheiten schützen.

Beeinträchtigung der Wirksamkeit

Kombinierte orale Kontrazeptiva haben, abhängig von der Beachtung der Anwendungshinweise, eine Versagerquote von 0,1 – 0,9% pro Jahr.

Die kontrazeptive Wirksamkeit von Diane mite kann z.B. im Falle von vergessenen Dragees (siehe Abschnitt 4.2), gastro-intestinalen Störungen (Abschnitt 4.2) oder bei gleichzeitiger Anwendung weiterer Arzneimittel (siehe Abschnitt 4.5) herabgesetzt sein.

Beeinträchtigung der Zykluskontrolle

Bei allen Östrogen-Gestagen-Kombinationen kann es, insbesondere in den ersten Monaten der Einnahme, zu unregelmäßigen Blutungen (Schmier- bzw. Durchbruchblu­tungen) kommen. Daher ist eine diagnostische Abklärung unregelmäßiger Blutungen erst nach einer Anpassungsphase von ca. 3 Zyklen sinnvoll.

Wenn Blutungsunregel­mäßigkeiten persistieren oder nach zuvor regelmäßigen Zyklen auftreten, sollen nichthormonale Ursachen in Betracht gezogen und geeignete diagnostische Maßnahmen ergriffen werden, um eine maligne Erkrankung oder eine Schwangerschaft auszuschließen. Dies kann auch eine Kürettage beinhalten.

Die Entzugsblutung kann während des einnahmefreien Intervalls ausbleiben. Falls das kombinierte orale Kontrazeptivum entsprechend den unter Abschnitt 4.2 gegebenen Anweisungen eingenommen wurde, ist eine Schwangerschaft unwahrscheinlich. Wenn jedoch das KOK vor der ersten ausgebliebenen Abbruchblutung nicht diesen Anweisungen entsprechend eingenommen wurde oder wenn bereits zum zweiten Mal die Abbruchblutung ausgeblieben ist, muss eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden, bevor die Einnahme des KOK fortgesetzt wird.

Diane mite enthält Lactose

Patientinnen mit seltenen angeborenen Störungen wie Galaktoseinto­leranz, völligem Laktase-Defizit oder Glukose-Galaktose-Malabsorption, Fruktoseintoleranz oder Saccharose-Isomaltase-Insuffizienz sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

ALT Erhöhung

Während klinischer Studien an Patienten, die wegen Hepatitis C-Infektionen mit Arzneimitteln, die Ombitasvir/Pa­ritaprevir/Ri­tonavir und Dasabuvir mit oder ohne Ribavirin enthalten, behandelt wurden, zeigte sich, dass ein mehr als 5-facher Anstieg der Transaminase (ALT)-Spiegel über dem oberen Normalbereich (ULN) signifikant öfter bei Frauen, die Ethinylestradiol-haltige Arzneimittel wie die kombinierten hormonalen Kontrazeptiva (KHK) anwenden, auftritt. Ebenso wurden bei Patienten, die mit Glecaprevir/Pi­brentasvir behandelt wurden, ALT-Erhöhungen bei Frauen beobachtet, die Ethinylestradiol-haltige Arzneimittel wie KHK einnahmen (siehe Abschnitte 4.3 und 4.5).

4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Einfluss von anderen Arzneimitteln auf Diane mite

Wechselwirkungen können mit Arzneimitteln auftreten, die mikrosomale Enzyme induzieren. Dies kann eine erhöhte Clearance von Sexualhormonen zur Folge haben und zu

Durchbruchblutungen und/oder kontrazeptivem Versagen führen.

Die Enzyminduktion kann bereits nach wenigen Behandlungstagen beobachtet werden. Eine maximale Enzyminduktion kann im Allgemeinen innerhalb von einigen Wochen beobachtet werden. Nach Behandlungsende kann die Enzyminduktion ca. 4 Wochen erhalten bleiben

Frauen, die mit Arzneimitteln dieser Art behandelt werden, sollten zusätzlich zu Diane mite vorübergehend eine Barrieremethode oder eine andere Verhütungsmethode anwenden. Die Barrieremethode sollte während der Zeit der Einnahme der Begleitarzneimittel und noch 28 Tage nach deren Absetzen angewendet werden.

Wenn die Anwendung der Barrieremethode über das Ende der Tabletteneinnahme aus dem Blister der Diane mite hinausgeht, soll direkt, ohne die übliche Pause, mit der Einnahme aus dem nächsten Blister Diane mite begonnen werden.

Bei Frauen unter längerfristiger Behandlung mit leberenzym-induzierenden Wirkstoffen wird die Anwendung einer anderen zuverlässigen, nichthormonalen Verhütungsmethode empfohlen.

Substanzen, die die Clearance von Diane mite erhöhen (verminderte Wirksamkeit von Diane mite durch Enzyminduktion) sind z.B.:

Phenytoin, Barbiturate, Bosentan, Primidon, Carbamazepin, Rifampicin, Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion wie Ritonavir, Nevirapin und Efavirenz und möglicherweise auch Oxcarbazepin, Topiramat, Felbamat, Griseofulvin und Produkte, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten.

Substanzen mit unterschiedlicher Wirkung auf die Clearance von Diane mite, z.B.: viele HIV/HCV Protease Inhibitoren und Nichtnukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren können, wenn sie gemeinsam mit Diane mite angewendet werden, die Plasmakonzentra­tionen von Östrogenen und Gestagenen senken oder erhöhen. Diese Veränderungen können in einigen Fällen klinisch relevant sein.

Daher sollte die Fachinformation von gleichzeitig verabreichten HIV/HCV-Arzneimitteln zu Rate gezogen werden um potentielle Wechselwirkungen und etwaige damit in Zusammenhang stehende Empfehlungen festzustellen.

Substanzen die die Clearance von kombinierten oralen Kontrazeptiva verringern (Enzyminhibitoren)

Die klinische Relevanz von möglichen Interaktionen mit Enzyminhibitoren bleibt unbekannt.

Gleichzeitige Anwendung von starken CYP3A4-Inhibitoren kann die Plasmakonzentration von Östrogen oder Gestagenen oder beiden erhöhen.

Etoricoxib Dosen von 60 – 120 mg/Tag haben eine Erhöhung der Plasmakonzentration von Ethinylestradiol um das 1,4 – 1,6-fache gezeigt, wenn es gemeinsam mit einem kombinierten hormonalen Kontrazeptiva das 0,035 mg Ethinylestradiol enthält, eingenommen wurde.

Einfluss von Östrogen/Gestagen-Kombinationen auf andere Arzneimittel

Östrogen/Gestagen Kombinationen wie Diane mite können den Metabolismus bestimmter anderer Wirkstoffe beeinflussen. Dementsprechend können Plasma- und Gewebskonzentra­tionen entweder ansteigen (z.B. Cyclosporin) oder abnehmen (z.B. Lamotrigin).

Die Dosierung von oralen Antidiabetika oder Insulin muss gegebenenfalls angepasst werden.

Klinische Daten deuten darauf hin, dass Ethinylestradiol die Clearance von CYP1A2 Substraten hemmt und dadurch zu einem schwachen (z.B. Theophyllin) oder moderaten (z.B. Tizanidin) Anstieg deren Plasmakonzentra­tion führt.

Pharmakodynamische Wechselwirkungen

Eine gleichzeitige Anwendung mit Arzneimitteln, die Ombitasvir/Pa­ritaprevir/Ri­tonavir und Dasabuvir mit oder ohne Ribavirin oder Glecaprevir/Pi­brentasvir enthalten, kann das Risiko eines Anstieges der ALT-Spiegel erhöhen (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

Deshalb müssen Anwenderinnen von Diane mite zu einer alternativen

Schwangerschaf­tsverhütung wechseln (z.B. eine Verhütung nur mit Gestagenen oder eine nichthormonale Methode), bevor sie mit dieser Kombinationsthe­rapie beginnen. Diane mite kann 2 Wochen nach Abschluss der Kombinationsthe­rapie wieder angewendet werden.

Andere Arten von Wechselwirkungen

Laboruntersuchun­gen

Die Anwendung von kontrazeptiven Steroiden kann die Ergebnisse bestimmter Labortests beeinflussen. Das schließt die biochemischen Parameter der Leber-, Schilddrüsen-, Nebennieren- und Nierenfunktion sowie die Plasmaspiegel der (Transport-) Proteine, z.B. des kortikosteroid­bindenden Globulins und der Lipid-/Lipoprotein-Fraktionen, die Parameter des Kohlenhydratstof­fwechsels und der Blutgerinnung und Fibrinolyse ein. Im Allgemeinen bleiben diese Veränderungen jedoch innerhalb des Normbereichs.

Beachte: Die Fachinformation der Begleitmedikation sollte zu Rate gezogen werden, um mögliche Wechselwirkungen zu ermitteln.

4.6. Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Diane mite ist während der Schwangerschaft kontraindiziert. Tritt während der Einnahme von Diane mite eine Schwangerschaft ein, ist die Einnahme sofort zu beenden (siehe Abschnitt: „Präklinische Daten zur Sicherheit“).

Die Verabreichung von Diane mite ist auch während der Stillzeit kontraindiziert. Cyproteronacetat geht in die Muttermilch über. Ca. 0,2 % der mütterlichen Dosis erreichen das Neugeborene über die Muttermilch, was einer Dosis von ca. 1 pg/kg entspricht. 0,02 % der mütterlichen Tagesdosis von Ethinylestradiol können bei vollständig ausgebildeter Laktation über die Muttermilch auf das Neugeborene übertragen werden.

4.7. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Keine Auswirkungen bekannt.

4.8. Nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen mit Diane mite sind Übelkeit, abdominale Beschwerden, Gewichtszunahme, Kopfschmerz, depressive Verstimmung, Stimmungsschwan­kungen, Brustschmerz, Brustspannen. Diese Nebenwirkungen treten bei > 1% der Anwenderinnen auf.

Bei allen Frauen, die Diane mite anwenden, besteht ein erhöhtes Risiko für Thromboembolien (siehe Abschnitt 4.4).

Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen

System Organ Klassen (MedDRA)

Häufig

( > 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich ( > 1/1000 bis <

1/100)

Selten

(> 1/10000 bis < 1/1000)

Nicht bekannt

System Organ Klassen (MedDRA)

Häufig

( > 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich ( > 1/1000 bis <

1/100)

Selten

(> 1/10000 bis < 1/1000)

Nicht bekannt

Augenerkrankungen

Kontaktlinsenun­verträglichke­it

Gefäßerkrankungen

Thromboembolie

Blutdruckanstieg

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Übelkeit, abdominale Beschwerden

Erbrechen, Diarrhoe

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichke it

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Gewichtszunahme

Flüssigkeitsre­tentio n

Gewichtsabnahme

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerz

Migräne

Psychiatrische Erkrankungen

depressive Verstimmung, Stimmungsschwan­kungen

verminderte Libido

vermehrte Libido

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Brustschmerzen,

Brustspannen

Vergrößerung der Brust

Vaginalausfluss, Sekretion der Brust

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Ausschlag, Urtikaria

Erythema nodosum, Erythema multiforme

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Ein erhöhtes Risiko von arteriellen und venösen thrombotischen und thromboembolischen Ereignissen, inklusive Myokardinfarkt, Schlaganfall, transitorische ischämische Attacke, venöse Thrombose und Lungenembolie wurde bei Frauen, die kombinierte orale Kontrazeptiva anwenden, beobachtet. Diese Nebenwirkungen sind in Abschnitt 4.4 im Detail beschrieben.

Die folgenden schwerwiegenden Nebenwirkungen wurden von Frauen berichtet, die kombinierte orale Kontrazeptiva angewendet haben, und sind im Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“ beschrieben:

– Venöse thromboembolische Erkrankungen

– Arterielle thromboembolische Erkrankungen

– Blutdruckanstieg,

– Lebertumore (benigne oder maligne),

– Bei akuten oder chronischen Leberfunktion­sstörungen könnte es notwendig sein die Einnahme von KOK zu beenden, bis die Leberfunktionswerte wieder im Normalbereich sind,

– Chloasma,

– Bei Frauen mit hereditärem Angioödem können exogen zugeführte Estrogene Symptome eines Angioödems auslösen oder verschlimmern.

– Auftreten oder Verschlechterung von Erkrankungen, die mit der Einnahme von KOKs in Verbindung gebracht werden, deren Ursache jedoch nicht eindeutig nachgewiesen ist:cholestatischer Ikterus und/oder Pruritus, Cholelithiasis, Porphyrie, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisch-urämisches Syndrom, Sydenham-Chorea (Chorea minor) , Herpes gestationis, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Epilepsie, Uterusmyom.

Die Diagnosehäufigkeit von Brustkrebs unter Anwenderinnen oraler Kontrazeptiva ist geringfügig erhöht. Da bei Frauen unter 40 Jahren Brustkrebs selten auftritt, ist das Risiko an Brustkrebs zu erkranken im Verhältnis zum Gesamtrisiko gering. Der Zusammenhang mit KOK ist nicht bekannt. Für weitere Informationen siehe Abschnitte 4.3 und 4.4.

Wechselwirkung

Durchbruchblutungen und/oder ein Versagen der Verhütung können durch Wechselwirkungen von anderen Arzneimitteln (Enzyminduktoren) mit oralen Kontrazeptiva auftreten (siehe Abschnitt 4.2).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 Wien

Österreich

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9. Überdosierung

4.9. Überdosierung

Es liegen keine Meldungen über schädliche Folgen bei Überdosierung vor. Symptome einer Überdosierung sind: Übelkeit, Erbrechen und Entzugsblutungen. Eine Entzugsblutung kann sogar bei Mädchen vor der Menarche auftreten, falls sie das Medikament versehentlich einnehmen. Ein Antidot ist nicht bekannt, die Behandlung hat symptomatisch zu erfolgen.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antiandrogene und Estrogene ATC Code: G03HB01

Die aus Talgdrüse und Haarfollikel bestehende Einheit stellt einen androgen-sensitiven Teil der Haut dar. Akne, Seborrhoe, Hirsutismus und Alopecia androgenetica sind durch Anomalien dieses Zielorgans hervorgerufene Kranheitsbilder, die möglicherweise durch eine gesteigerte Androgen-Sensitivität oder erhöhte Androgen-Plasmaspiegel verursacht werden. Beide Wirkstoffe von Diane mite haben einen günstigen Einfluss auf den Androgenüberschuss: Cyproteronacetat wirkt als kompetetiver Antagonist am Androgenrezeptor, hemmt die Androgensynthese in den Zielzellen und führt durch seine antigonadotrope Wirkung zu einem Absinken der Androgenkonzen­tration im Blut. Dieser antigonadotrope Effekt wird durch Ethinylestradiol verstärkt, das auch die Synthese des sexualhormonbin­denden Globulins (SHBG) im Plasma erhöht. Dadurch wird freies, biologisch verfügbares Androgen im Blutkreislauf reduziert.

Die Therapie mit Diane mite führt – gewöhnlich nach 3– bis 4monatiger Behandlung – zur Abheilung der bestehenden Akne-Effloreszenzen. Die übermäßige Fettigkeit von Haar und Haut verschwindet im Allgemeinen früher. Der Haarausfall, der häufig im Zusammenhang mit Seborrhö auftritt, verringert sich ebenfalls. Bei Frauen mit milden Formen von Hirsutismus und, insbesondere bei leicht vermehrter Gesichtsbehaarung, ist das Ergebnis erst nach mehrmonatiger Anwendung sichtbar.

Die kontrazeptive Wirkung von Diane mite basiert auf dem Zusammenspiel verschiedener Faktoren, als deren wichtigste die Ovulationshemmung und die Veränderung des Zervixsekrets anzusehen sind. Zusätzlich zur kontrazeptiven Wirkung haben Estrogen-Gestagen-Kombinationen – abgesehen von unerwünschten Eigenschaften (siehe Kapitel „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“, „Nebenwirkungen“) – positive Eigenschaften: Der Zyklus ist regelmäßiger, die Menstruation oft weniger schmerzhaft, und die Blutung ist leichter. Letzteres verringert die Häufigkeit von Eisenmangel.

Meningeom

Basierend auf einer französischen epidemiologischen Kohortenstudie wurde eine kumulative, dosisabhängige Beziehung zwischen Cyproteronacetat und Meningeome beobachtet. Diese Studie basierte auf Daten der französischen Krankenkasse (CNAM) und umfasst eine Population von 253.777 Frauen, die 50 – 100 mg Cyproteron-Tabletten einnahmen. Die Inzidenz eines mittels Operation oder Strahlentherapie behandelten Meningeoms wurde zwischen Frauen, die hochdosiertem Cyproteronacetat (kumulative Dosis > 3 g), und Frauen, die lediglich einer geringen Exposition gegenüber Cyproteronacetat (kumulative Dosis < 3 g) ausgesetzt waren, verglichen. Es wurde ein Zusammenhang zwischen der kumulativen Dosis und dem Auftreten gezeigt.

Kumulative Dosis von Cyproteronacetat

Inzidenzrate (in

Patientenjahren)

HRadj (95% KI)a

Leicht exponiert (< 3 g)

4,5/100.000

Ref.

Exponiert zu > 3 g

23,8/100.000

6,6 [4,0 – 11,1]

12 bis 36 g

26/100.000

6,4 [3,6 – 11,5]

36 bis 60 g

54,4/100.000

11,3 [5,8 – 22,2]

Mehr als 60 g

129,1/100.000

21,7 [10,8 – 43,5]

a Adjustiert nach Alter als zeitabhängige Variable und Estrogen bei Anwendungsbeginn

Eine kumulative Dosis von beispielsweise 12 g kann einem Behandlungsjahr mit 50 mg/Tag für 20 Tage pro Monat entsprechen.

5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Cyproteronacetat (CPA) wird nach oraler Anwendung rasch und vollständig resorbiert. Die einmalige Einnahme von Diane mite bewirkt maximale Serumkonzentra­tionen von 15 ng Cyproteronacetat/ml nach 1,6 Stunden. Die Bioverfügbarkeit von Cyproteronacetat ist nahezu vollständig (88 % der Dosis).

Verteilung

Cyproteronacetat ist nahezu vollständig an Serumalbumin gebunden. Nur ca. 3,5 – 4,0 % der gesamten Arzneimittelkon­zentration im Serum liegen als freies Steroid vor. Der Ethinylestradiol-induzierte Anstieg des SHBG beeinflusst die Serumproteinbindung von Cyproteronacetat nicht. Das scheinbare Verteilungsvolumen von Cyproteronacetat beträgt ca. 986 ± 437l.

Biotransformation

Cyproteronacetat wird nahezu vollständig metabolisiert. Der Hauptmetabolit im Plasma ist das 15ß-OH-CPA, mit antiandrogener Wirkung, das über das Zytochrom P450 Enzym CYP3A4 gebildet wird. Die Gesamtclearance aus dem Serum beträgt 3,6 ml/min/kg.

Elimination

Die Cyproteronacetat – Serumspiegel nehmen zweiphasig ab mit einer Halbwertszeit von ca. 0,8 h und ca. 2,3 – 3,3 Tagen. Cyproteronacetat wird teilweise in unveränderter Form ausgeschieden. Seine Metaboliten werden mit dem Harn und der Galle in einem Verhältnis von ca. 1:2 ausgeschieden. Die Metaboliten werden mit einer Halbwertszeit von ca. 1,8 Tagen eliminiert.

Bedingungen des Steady state

Die Pharmakokinetik von Cyproteronacetat wird durch die SHBG-Spiegel nicht beeinflusst. Bei täglicher Einnahme nehmen die Serumspiegel um etwa das 2,5-fache zu, wobei der Steady state in der zweiten Hälfte des Verabreichungszy­klus erreicht wird.

Ethinylestradiol

Resorption

Oral verabreichtes Ethinylestradiol wird rasch und vollständig resorbiert.

Spitzenspiegel­konzentrationen von ca. 71 pg/ml werden nach 1,6 Stunden erreicht. Bei der Resorption und der ersten Leberpassage wird Ethinylestradiol extensiv metabolisiert, was zu einer durchschnittlichen oralen Bioverfügbarkeit von ca. 40–45% mit einer großen interindividuellen Variation von ca. 20–65% führt.

Verteilung

Ethinylestradiol ist in hohem Maße, aber unspezifisch, an Serumalbumin gebunden (ungefähr 98%) und bewirkt einen Anstieg der Serumkonzentra­tionen von SHBG. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt ca. 2,8–8,6 l/kg.

Biotransformation

Ethinylestradiol wird präsystemisch sowohl in der Schleimhaut des Dünndarms als auch in der Leber konjugiert. Es wird primär durch aromatische Hydroxilierung metabolisiert und in eine Vielzahl von hydroxilierten und methylierten Metaboliten umgewandelt, die sowohl in freier Form als auch als Glucuronid- und Sulfatkonjugate vorliegen. Die Clearance beträgt ca. 2,3–7 ml/min/kg.

Elimination

Die Ethinylestradiol-Serumspiegel nehmen zweiphasig mit Halbwertzeiten von ca. 1 h bzw. 10 – 20 h ab. Ethinylestradiol wird nicht in unveränderter Form ausgeschieden. Die Metaboliten werden mit dem Harn und der Galle im Verhältnis von 4:6 mit einer Halbwertszeit von ca. 24 h eliminiert.

Bedingungen des Steady state

Der Steady state wird in der zweiten Hälfte des Verabreichungszy­klus erreicht, wobei die Serumkonzentra­tionen um 60% höher sind als nach Verabreichung einer Einzeldosis.

In-vitro ist Ethinylestradiol ein reversibler Inhibitor von CYP2C19, CYP1A1 und CYP1A2 sowie ein Mechanismus-basierter Inhibitor von CYP3A4/5, CYP2C8 und CYP2J2.

5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit

5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit

Ethinylestradiol

Das Toxizitätsprofil von Ethinylestradiol ist gut bekannt. Präklinische Daten basierend auf üblichen Studien zur Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität, karzinogenem Potential und Reproduktionsto­xizität ergaben keine Hinweise auf besondere Risiken für die

Anwendung beim Menschen. Es ist jedoch zu bedenken, dass Sexualsteroide das Wachstum bestimmter hormonabhängiger Gewebe und Tumoren fördern können.

Cyproteronacetat

Systemische Toxizität:

Präklinische Daten basierend auf üblichen Studien zur Toxizität bei wiederholter Gabe ergaben eine niedrige Toxizität.

Embryotoxizität/Te­ratogenität:

Untersuchungen zur Embryotoxizität mit der Kombination der beiden Wirkstoffe ergaben keine Auswirkungen, die auf einen teratogenen Effekt nach der Behandlung während der Organogenese vor der Entwicklung der äußeren Geschlechtsorgane hinweisen. Die Verabreichung von Cyproteronacetat in höheren Dosen während der hormonsensitiven Differenzierun­gsphase der Geschlechtsorgane führte zu Zeichen einer Verweiblichung von männlichen Föten. Die Beobachtung von männlichen neugeborenen Kindern, die in utero Cyproteronacetat ausgesetzt waren, ergab keine Zeichen einer Verweiblichung. Dennoch ist Diane mite in der Schwangerschaft kontraindiziert.

Genotoxizität und Karzinogenität:

Anerkannte Tests zur ersten Abschätzung einer Genotoxizität erbrachten für Cyproteronacetat negative Ergebnisse. Allerdings zeigten weitere Tests, dass Cyproteronacetat Addukte mit der DNA (sowie eine Erhöhung der DNA-Reparationsak­tivität) in Leberzellen von Ratten und Affen sowie in frisch isolierten menschlichen Leberzellen bilden kann; der Spiegel der DNA-Addukte in Leberzellen von Hunden war äußerst niedrig.

Diese DNA-Addukt-Bildung trat bei systemischen Expositionen auf, die möglicherweise bei den empfohlenen Dosierungsschemata für Cyproteronacetat zustande kommen können. Eine in-vivo-Folge der Behandlung mit Cyproteronacetat bei weiblichen Ratten war die erhöhte Inzidenz von fokalen, möglicherweise präneoplastischen Leberläsionen, bei denen die zellulären Enzyme verändert waren und eine erhöhte Mutationsrate bei transgenen Ratten, die ein bakterielles Gen als Ziel der Mutation tragen.

Die derzeitige klinische Erfahrung und fundierte epidemiologische Untersuchungen legen keine erhöhte Inzidenz von Lebertumoren beim Menschen nahe. Untersuchungen zur Tumorigenität von Cyproteronacetat bei Nagetieren ergaben einen Anstieg von Hypophysen-und Brusttumoren, gemeinsam mit proliferativen Veränderungen in der Leber. Keine dieser Effekte wurde bei Affen beobachtet. Allerdings muss daran gedacht werden, dass Sexualsteroide das Wachstum bestimmter hormonabhängiger Gewebe und Tumoren fördern können.

Insgesamt ergeben sich aus diesen Resultaten keine Bedenken für die Anwendung von Diane mite beim Menschen, sofern das Präparat für die angegebenen Indikationen und in den empfohlenen Dosen verabreicht wird.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1. Liste der sonstigen Bestandteile

Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Povidon 25, Magnesiumstearat, Sucrose, Povidon 700.000, Macrogol 6000, Calziumcarbonat, Talcum, Glycerol 85%, Titandioxid (E171), Eisenoxid gelb (E172), Montanglykolwachs.

6.2. Inkompatibilitäten

Keine

6.3. Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre

6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern.

6.5. Art und Inhalt des Behältnisses

Blisterstreifen aus transparenter PVC/Aluminiumfolie

Packungen mit 21 und 3×21 Dragees.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Bayer Austria Ges.m.b.H.

Herbststraße 6 – 10

1160 Wien

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.Nr.: 1-18338

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VER­LÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 08. Oktober 1987

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 28. Oktober 2011

10. STAND DER INFORMATION

06/2021

Mehr Informationen über das Medikament Diane mite - Dragees

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-18338
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Bayer Austria GmbH, Herbststraße 6-10, 1160 Wien, Österreich