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Bellgyn "ratiopharm" 2 mg/ 0,035 mg - überzogene Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält aktive Wirkstoffe :

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Bellgyn "ratiopharm" 2 mg/ 0,035 mg - überzogene Tabletten

Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 überzogene Tablette enthält 2 mg Cyproteronacetat und 0,035 mg Ethinylestradiol.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung

Lactose-Monohydrat: 41,2 mg

Saccharose: 10,4 mg

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUN­GSFORM

Überzogene Tablette

Aussehen: gelbliche, runde, bikonvexe Tablette

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsge­biete

Behandlung mäßig schwerer bis schwerer Akne aufgrund von Androgenempfin­dlichkeit (mit oder ohne Seborrhö) und/oder Hirsutismus bei Frauen im gebärfähigen Alter.

Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg -überzogene Tabletten sollten erst nach dem Versagen einer topischen Therapie oder systemischer Antibiotikabe­handlungen zur Aknetherapie angewendet werden.

Da es sich bei Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg -überzogene Tabletten gleichzeitig um ein hormonales Kontrazeptivum handelt, darf es nicht in Kombination mit anderen hormonalen Kontrazeptiva angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung:

Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten wirken empfängnisver­hütend. Der Empfängnisschutz beginnt mit dem ersten Einnahmetag des Zyklus und besteht auch während der 7tägigen Einnahmepause. Ein weiteres hormonelles Kontrazeptivum darf nicht gleichzeitig angewendet werden, da dadurch die Patientin einer übermäßigen Hormonmenge ausgesetzt wird und dies für einen wirksamen Empfängnisschutz nicht erforderlich ist. Frauen, die schwanger werden möchten, sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Frauen, die im letzten Monat keine hormonalen Kontrazeptiva eingenommen haben

Beginn der Behandlung:

Die Behandlung beginnt mit dem 1. Tag des Zyklus (1. Tag der Monatsblutung entspricht dem 1. Zyklustag). Siehe auch „Umstellung von einem anderen oralen Kontrazeptivum“.

Frauen, die amenorrhoisch sind, können an jedem beliebigen Tag mit der Therapie beginnen; in diesen Fällen ist der 1. Tag der Therapie mit dem 1. Zyklustag gleichzusetzen und das Behandlungschema beruht auf den folgenden Empfehlungen.

Nach der 1. Einnahme wird täglich 1 Tablette eingenommen, bis alle 21 Tabletten aufgebraucht sind. Danach wird eine 7-tägige Einnahmepause eingelegt, in der die Entzugsblutung auftritt (normalerweise setzt diese 2–3 Tage nach der letzten Einnahme ein).

Fortsetzung der Einnahme:

Nach der 7-tägigen Einnahmepause wird, unabhängig davon, ob die Monatsblutung beendet ist (was normalerweise der Fall ist) oder noch anhält, die Einnahme der Tabletten, beginnend mit der nächsten Packung fortgesetzt.

- Umstellung von einem anderen oralen Kontrazeptivum

Wenn bisher ein kombinertes orales Kontrazeptivum eingenommen wurde, sollte die Umstellung auf Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten vorzugsweise am 1. Tag nach der letzten Einnahme der wirkstoffhaltigen „Pille“ erfolgen, oder spätestens am 1. Tag nach dem einnahmefreien Intervall (nach Einnahme der Placebo-Tabletten des vorhergehenden oralen Kontrazeptivums).

Wenn bisher ein Gestagenmonopräpa­rat eingenommen wurde, kann die Umstellung zu einem beliebigen Zeitpunkt erfolgen (bei Implantaten am Tag der Entfernung, bei Umstellung von einem Injektionspräparat zum Zeitpunkt, an dem die nächste Injektion fällig wäre). In beiden Fällen sollten während der ersten 7 Tage der Einnahme zusätzliche nicht-hormonelle Verhütungsmaßnahmen angewendet werden.

- Nach einem Abort im 1. Trimenon

Mit der Einnahme von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten kann sofort begonnen werden. Zusätzliche Verhütungsmaßnahmen sind in diesem Fall nicht erforderlich.

- Nach einer Entbindung oder einem Abort im 2. Trimenon

Mit der Einnahme sollte zwischen den 21. und 28. Tag nach der Entbindung oder einem Abort im 2. Trimenom begonnen werden. Bei einem späteren Beginn ist an den ersten 7 Tagen zusätzlich ein mechanisches Verhütungsmittel anzuwenden. Hat in der Zwischenzeit bereits ein Geschlechtsverkehr stattgefunden, sollte vor Behandlungsbeginn mit Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden oder die erste Monatsblutung abgewartet werden.

-

Wenn die Einnahme zur gewohnten Zeit vergessen wurde, muss die Tablette innerhalb von 12 Stunden eingenommen werden. Die weiteren Tabletten sind zum gewohnten Zeitpunkt einzunehmen. Der Kontrazeption­sschutz ist gewährleistet.

Beim Überschreiten des üblichen Einnahmeabstands um mehr als 12 Stunden ist der Kontrazeption­sschutz in diesem Zyklus nicht mehr zuverlässig.

Für das Vorgehen bei vergessener Tabletteneinnahme gelten folgende zwei Grundregeln:

1. Die Tabletteneinnahme sollte niemals länger als 7 Tage unterbrochen werden.

2. Eine ununterbrochene Einnahme über 7 Tage ist erforderlich, um die Hypothalamus-Hypophysen-Ovar-Achse ausreichend zu unterdrücken.

Die Einnahme aus einer angebrochenen Packung sollte jedoch fortgesetzt werden, um eine vorzeitige Entzugsblutung zu verhindern. Die zuletzt vergessene Tablette sollte eingenommen werden, zuvor vergessene Tabletten sind auszulassen.

Nicht-hormonelle Methoden der Kontrazeption (mit Ausnahme der Kalendermethode nach Knaus-Ogino und der Temperaturmethode) sind für die nächsten 7 Tage anzuwenden, während die nächsten 7 Tabletten eingenommen werden. Wenn eine Einnahme während der letzten 7 Tage der Packung vergessen wird, ist die Einnahme der nächsten Packung ohne Einhaltung des einnahmefreien Intervalls zu beginnen.

- Verhalten bei gastrointestinalen Störungen

Bei Erbrechen und/oder Durchfall innerhalb von 3–4 Stunden nach Tabletteneinnahme kann die Resorption unvollständig sein. Wenn Frauen das gewohnte Einnahmeschema beibehalten möchten, müssen die zusätzlich einzunehmenden Tabletten aus einer anderen Packung eingenommen werden.

- Ausbleiben der Entzugsblutung

Wenn die Entzugsblutung ausbleibt, darf die Anwendung von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg­überzogene Tabletten bis zum sicheren Ausschluss einer Schwangerschaft nicht fortgesetzt werden.

-

Bei Auftreten von Zwischenblutungen ist die Einnahme von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg­überzogene Tabletten nicht zu unterbrechen.

Schmierblutungen (färbend oder fleckend) sistieren meist von selbst. Wenn dies nicht der Fall ist, kann für 4–5 Tage zusätzlich 1-mal täglich 0,02–0,04 mg Ethinylestradiol verabreicht werden, jedoch nicht länger als bis zum Ende des 21-tägigen Einnahmezyklus von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg­überzogene Tabletten.

Wenn eine Durchbruchblutung anhält oder wieder auftritt, ist zum Ausschluss organischer Ursachen eine sorgfältige Untersuchung inklusive Kürettage indiziert. Das Gleiche gilt bei wiederholtem Auftreten von Zwischenblutungen über mehrere Zyklen oder bei erstmaligem Auftreten von Zwischenblutungen nach längerer Anwendung der Tabletten.

Art der Anwendung:

Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten sollen im Ganzen, unzerkaut mit etwas Flüssigkeit geschluckt werden. Es ist zu beachten, dass Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg­überzogene Tabletten täglich zur gleichen Zeit eingenommen werden müssen.

Dauer der Anwendung:

Die Zeit bis zur Linderung der Symptome beträgt mindestens drei Monate. Der behandelnde Arzt sollte regelmäßig überprüfen, ob weiterhin ein Bedarf für die Behandlung besteht (siehe Abschnitt 4.2).

Bei Wiederauftritt der Symptome, auch Wochen oder Monate nach dem Ende der Therapie, kann die Behandlung wieder aufgenommen werden.

Wenn bei Patientinnen mit schwerer Akne nach mindestens 6-monatiger Behandlung bzw. bei Patientinnen mit Hirsutismus nach mindestens 12-monatiger Behandlung keine oder keine ausreichende Wirksamkeit erzielt wird, ist die Behandlung zu überdenken.

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen Cyproteronacetat, Ethinylestradiol oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

– Gleichzeitige Anwendung eines anderen hormonalen Kontrazeptivums (siehe Abschnitt 4.1)

– Bestehende oder vorausgegangene Venenthrombose (tiefe Venenthrombose, Lungenembolie)

– Bestehende oder vorausgegangene Arterienthrombose (z. B. Myokardinfarkt) oder vorausgehende Erkrankungen (z. B. Angina pectoris und transitorische ischämische Attacke)

– Bestehender oder vorausgegangener zerebrovaskulärer In­sult

– Vorhandensein schwerer oder mehrerer Risikofaktoren für eine Venen- oder Arterienthrombose (siehe Abschnitt 4.4) wie z. B.:

– Diabetes mellitus mit Gefäßsymptomen

– Schwere Hypertonie

– Schwere Dyslipoproteinämie

– Kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzkrankheiten, Herzklappener­krankung, Herzrythmusstörun­gen

– Ein schwerwiegender Risikofaktor oder mehrere Risikofaktoren für venöse oder arterielle Thrombosen können als Kontraindikation gelten (siehe Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung)

– Vererbte oder erworbene Prädisposition für eine Venen- oder Arterienthrombose wie z. B. Resistenz gegenüber aktiviertem Protein C (APC-Resistenz), Antithrombin-III-Mangel, Protein-C-Mangel, Protein-S-Mangel, Hyperhomocyste­inämie und Antiphospholipid-Antikörper (Anticardiolipin-Antikörper, Lupus-Antikoagulans)

– Schwere oder kürzlich aufgetretene Lebererkrankungen, solange abnorme Leberfunktion­sparameter bestehen (einschließlich Ausscheidungsstörun­gen, wie Dubin-Johnson- und Rotor-Syndrom)

– Bestehende oder frühere Lebertumore (gutartig oder bösartig)

– Meningeom oder Meningeom in der Anamnese

– Bestehende, vermutete oder frühere (sexual)hormo­nabhängige Tumore (z. B. bestehendes, behandeltes oder vermutetes Mamma- oder Endometriumkar­zinom), einschließlich Mammadysplasien

– Persistierender Ikterus oder Pruritus während einer früheren Schwangerschaft

– Verschlechterung einer Otosklerose während einer Schwangerschaft

– Bestehende oder vermutete Schwangerschaft, Stillzeit, bestehender Schwangerschaf­tswunsch (siehe auch 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit)

– Herpes gestationis in der Anamnese

– Vaginalblutung ungeklärter Ursache

– Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen

– Pankreatitis, Hyperlipoprote­inämie, Hypertriglyce­ridämie

– Sichelzellanämie

– Raucher (siehe 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung)

– Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten sind kontraindiziert für die gleichzeitige Anwendung mit Arzneimitteln, die Ombitasvir/Pa­ritaprevir/Ri­otnavir und Dasabuvir oder Glecaprevir/Pi­brentasvir enthalten (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten bestehen aus dem Gestagen Cyproteronacetat und dem Östrogen Ethinylestradiol und werden über 21 Tage eines monatlichen Zyklus verabreicht. Sie haben eine ähnliche Zusammensetzung wie ein kombiniertes orales Kontrazeptivum (KOK).

Vor jeder Therapie mit Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten sollte eine sorgfältige allgemeinmedi­zinische und gynäkologische Untersuchung (einschließlich der Brust und einem zytologischen Abstrich) vorgenommen werden, sowie eine genaue Familienanamnese aufgenommen werden. Zusätzlich müssen alle Koagulationsa­nomalien ausgeschlossen werden, wenn bei Familienangehörigen bereits in jüngerem Alter thromboembolische Beschwerden aufgetreten sind (wie z.B. tiefe Venenthrombosen, zerebrovaskuläre Zwischenfälle, Herzinfarkt.

Bei Frauen mit Hirsutismus und Akne sollte bei der Anamnese und physikalischen Untersuchung bewertet werden, ob es Anzeichen oder weitere Symptome gibt, die auf das Vorhandensein einer Endokrinopathie, insbesondere polyzystisches Ovarialsyndrom oder in manchen Fällen auf ein Neoplasma hinweisen.

Nach Behandlungsbeginn sollten diese Untersuchungen etwa halbjährlich wiederholt werden.

Häufigkeit und Art der Untersuchungen sollten für jede Frau individuell angepasst werden. Im Allgemeinen sollten diese jedoch spezielle Hinweise zu Blutdruck, Brust, Abdomen und Beckenorgane, einschließlich zytologischem Abstrich, und wichtige Labortests beinhalten.

Eine Schwangerschaft muss vor Beginn der Therapie unbedingt ausgeschlossen werden, da das Risiko zur Feminisierung bei männlichen Föten besteht.

Im Allgemeinen wird eine sorgfältige Überwachung durch den behandelnden Arzt bei einem oder mehreren der folgenden prädisponierenden Faktoren dringend angeraten: Diabetes mellitus, Hypertonie, Varizen, Phlebitis, Thrombose, Lipidstoffwechsel­störungen, Otosklerose, multiple Sklerose, Epilepsie, Chorea minor, depressive Zustände, Porphyrie oder latente Tetanie, Leberfunktion­sstörungen, Cholelithiasis, Herz-Kreislauferkran­kungen, Nierenerkrankungen, gutartige Tumore des Uterus, Endometriose und Erkrankungen der Brust.

Depressive Verstimmung und Depression stellen bei der Anwendung hormoneller Kontrazeptiva allgemein bekannte Nebenwirkungen dar (siehe Abschnitt 4.8). Depressionen können schwerwiegend sein und sind ein allgemein bekannter Risikofaktor für suizidales Verhalten und Suizid. Frauen sollte geraten werden, sich im Falle von Stimmungsschwan­kungen und depressiven Symptomen – auch wenn diese kurz nach Einleitung der Behandlung auftreten – mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen.

Nach Vermarktung wurden Berichte über schwere Depression in Zusammenhang mit der Anwendung oraler Kontrazeptiva, die Cyproteronacetat und Ethinylestradiol enthalten, berichtet. Falls eine schwere Depression auftritt, sollen Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten abgesetzt und andere kontrazeptive Maßnahmen eingesetzt werden. Bei Patientinnen mit Depression in der Anamnese ist während der Behandlung mit Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten eine sorgfältige Überwachung erforderlich. Bei Verschlechterung einer bestehenden Depression oder erstmaligem Auftreten einer Depression sollte ein Behandlungsabbruch in Erwägung gezogen werden.

Dauer der Anwendung

Die Zeit bis zur Linderung der Symptome beträgt mindestens drei Monate. Der behandelnde Arzt sollte regelmäßig überprüfen, ob weiterhin ein Bedarf für die Behandlung besteht (siehe Abschnitt 4.2).

Liegt eine der nachstehend erwähnten Erkrankungen/Ri­sikofaktoren vor, sollte der Nutzen der Anwendung von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten gegen die möglichen Risiken für die Frau abgewogen und mit dieser diskutiert werden, bevor sie sich dazu entschließt, Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten anzuwenden. Bei einer Verschlimmerun­g/Exazerbation oder dem ersten Auftreten einer dieser Erkrankungen oder Risikofaktoren sollte die Frau sich an Ihren Arzt wenden. Der Arzt sollte dann entscheiden, ob die Anwendung von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten beendet werden sollte.

Kreislauferkrankungen

Als Symptome einer Venen- oder Arterienthrombose oder eines zerebrovaskulären Insults können die folgenden auftreten: ungewöhnliche unilaterale Beinschmerzen und/oder -schwellung; plötzliche starke Brustschmerzen, unabhängig davon, ob diese in den linken Arm ausstrahlen; plötzliche Atemnot; plötzlich einsetzender Husten; jegliche ungewöhnlichen, schweren, länger anhaltenden Kopfschmerzen; plötzlicher teilweiser oder vollständiger Verlust des Sehvermögens; Doppeltsehen; schleppende Sprache oder Aphasie; Vertigo; Kollaps mit oder ohne fokalem Anfall; Schwäche oder sehr deutliches Taubheitsgefühl, die/das plötzlich eine Seite oder einen Teil des Körpers befällt; motorische Störungen; „akutes“ Abdomen

– zunehmendem Alter;

– Rauchen (mit zunehmendem Tabakkonsum und Alter steigt das Risiko weiter an, insbesondere bei Frauen, die älter als 35 Jahre sind. Frauen, die älter als 35 Jahre sind, sollte dringend geraten werden, nicht zu rauchen, wenn sie Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten anwenden wollen);

– positiver Familienanamnese (d. h. eine venöse Thromboembolie bei einem Geschwister oder Elternteil in relativ jungen Jahren). Wenn eine vererbte Prädisposition vermutet wird, sollte die Frau zur Beratung an einen Facharzt überwiesen werden, bevor Sie eine Entscheidung in Bezug auf die Anwendung eines hormonalen Kontrazeptivums trifft;

– längerer Bettlägerigkeit, einer großen Operation, einer Beinoperation oder einem schweren Trauma. In diesen Situationen wird empfohlen, die Anwendung zu beenden (bei einer elektiven Operation mindestens vier Wochen im Voraus) und erst zwei Wochen nach der vollständigen Rückerlangung der Beweglichkeit wieder aufzunehmen. Wenn die Anwendung von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten nicht im Voraus abgesetzt wurde, ist eine Therapie mit einem Antithrombotikum in Erwägung zu ziehen.

– Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m2).

Das Risiko für arterielle thromboembolische Komplikationen oder einen zerebrovaskulären Insult steigt mit:

– zunehmendem Alter;

– Rauchen (mit zunehmendem Tabakkonsum und Alter steigt das Risiko weiter an, insbesondere bei Frauen, die älter als 35 Jahre sind. Frauen, die älter als 35 Jahre sind, sollte dringend geraten werden, nicht zu rauchen, wenn sie Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten anwenden wollen);

– Dyslipoproteinämie;

– Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m2);

– Hypertonie;

– Migräne;

– Herzklappener­krankung;

– Vorhofflimmern;

– positiver Familienanamnese (Arterienthrombose bei einem Geschwister oder Elternteil in relativ jungen Jahren). Wenn eine vererbte Prädisposition vermutet wird, sollte die Frau zur Beratung an einen Facharzt überwiesen werden, bevor Sie eine Entscheidung in Bezug auf die Anwendung eines hormonalen Kontrazeptivums trifft;

Andere Erkrankungen, die mit unerwünschten Kreislaufereig­nissen verbunden wurden, einschließlich Diabetes mellitus, systemischem Lupus erythematodes, hämolytisch-urämischem Syndrom, chronisch-entzündlicher Darmerkrankung (z. B. Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) und Sichelzellanämie. Das erhöhte Risiko für eine Thromboembolie im Wochenbett ist zu berücksichtigen (Informationen zu „Schwangerschaft und Stillzeit“ siehe Abschnitt 4.6).

Frauen, die Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten anwenden, sollten spezifisch darauf hingewiesen werden, sich bei möglichen Symptomen einer Thrombose an Ihren Arzt zu wenden.

Bei einer vermuteten oder bestätigten Thrombose ist Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten abzusetzen. Aufgrund der Teratogenität von Antikoagulanzien (Kumarine) sollten geeignete Verhütungsmethoden verwendet werden.

Bezüglich der möglichen Rolle von Varizen und oberflächlicher Thromboplebitis bei venösen Thromboembolien herrscht keine Übereinstimmung.

Biochemische Faktoren, die eventuell auf eine angeborene oder erworbene Prädisposition für venöse oder arterielle Thrombosen hindeuten, sind u. a. aktivierte Protein-C-(APC)-Resistenz, Hyperhomocyste­inämie, Mangel an Antithrombin-III, Protein-C oder Protein-S-Mangel sowie positive Phospholipidan­tikörper (Anti-Cardiolipin-Antikörper, Lupusantikoagu­lans).

TumorerkrankungenTumorerkrankungen

Bei Langzeitanwendung von KOK wurde in einigen epidemiologischen Studien ein erhöhtes Zervixkarzinom­risiko berichtet. Inwieweit dies allerdings durch das Sexualverhalten oder andere Faktoren wie z. B. Humanpapillomaviren (HPV) beeinflusst wird, wird weiterhin kontrovers beurteilt. Eine Metaanalyse von 54 epidemiolo­gischen Studien hat ergeben, dass bei Frauen, die aktuell KOK einnehmen, das relative Risiko der Diagnosestellung eines Mammakarzinoms geringfügig erhöht ist (RR = 1,24). Innerhalb von 10 Jahren nach Absetzen von KOK verschwindet das erhöhte Risiko kontinuierlich. Da Mammakarzinome bei Frauen vor dem 40. Lebensjahr selten sind, ist bei Frauen, die KOK einnehmen oder bis vor kurzem eingenommen haben, die zusätzlich diagnostizierte Anzahl an Mammakarzinomen im Verhältnis zum Mammakarzinom-Gesamtrisiko gering. Diese Studien liefern keine Hinweise auf eine Kausalität. Die beobachtete Risikoerhöhung kann auf eine bei Anwenderinnen von KOK frühzeitigere Erkennung, auf biologische Wirkungen von KOK oder auf beide Faktoren gemeinsam zurückzuführe­n sein.

Mammakarzinome, die bei Frauen, die ein KOK eingenommen haben, diagnostiziert wurden, waren zum Zeitpunkt der Diagnosestellung tendenziell weniger fortgeschritten als bei Frauen, die nie ein KOK eingenommen haben.

In seltenen Fällen wurde unter der Anwendung von KOK über das Auftreten von gutartigen und noch seltener bösartigen Lebertumoren berichtet. In Einzelfällen führten diese Tumoren zu lebensbedrohlichen intraabdominalen Blutungen. Treten unter der Einnahme von KOK starke Schmerzen im Oberbauch, eine Lebervergrößerung oder Anzeichen einer intraabdominalen Blutung auf, muss differentialdi­agnostisch ein Lebertumor in Erwägung gezogen werden.

Meningeom

Das Auftreten von Meningeomen (einzeln und multipel) wurde im Zusammenhang mit der Anwendung von Cyproteronacetat berichtet, insbesondere bei hohen Dosen von 25 mg pro Tag und darüber sowie bei längerer Anwendung (siehe Abschnitt 5.1). Wenn bei einem Patienten die Diagnose Meningeom gestellt wird, muss jedes cyproteronace­tathaltige Arzneimittel, einschließlich Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten vorsichtshalber abgesetzt werden.

Anstieg der ALT

Während klinischer Studien mit Patienten, deren Hepatitis-C-Virus-Infektionen (HCV) mit

Arzneimitteln behandelt wurden, die Ombitasvir/Pa­ritaprevir/Ri­tonavir und Dasabuvir mit oder ohne Ribavirin enthielten, traten Erhöhungen der Transaminase (ALT) bis über das 5-fache des oberen normalen Grenzwertes (Upper Limit of Normal, ULN) signifikant häufiger bei Frauen auf, die ethinylestradi­olhaltige kombinierte hormonelle Verhütungsmittel (KHK) verwendeten. Zusätzlich wurden auch bei Patienten, die mit Glecaprevir/Pi­brentasvir behandelt wurden, ALT-Erhöhungen bei Frauen beobachtet, die Ethinylestradiol-haltige Medikamente wie KHK anwendeten (siehe Abschnitte 4.3 und 4.5).

Sonstige Erkrankungen

Nach erfolgter Behandlung einer viralen Hepatitis sollte mit der Einnahme oraler Kontrazeptiva erst nach einer 6-monatigen Wartezeit begonnen werden.

Bei Frauen mit bestehender oder familiärer Hypertriglyce­ridämie kann unter der Einnahme von KOK das Pankreatitis-Risiko erhöht sein.

Obwohl bei mehreren Frauen während der Anwendung von KOK ein geringfügig erhöhter Blutdruck berichtet wurde, sind klinisch relevante Blutdruckerhöhungen selten. Entwickelt sich jedoch unter der Einnahme von KOK eine deutliche klinisch signifikante Blutdruckerhöhung, sollten diese abgesetzt und eine antihypertensive Behandlung eingeleitet werden. Sobald sich die Blutdruckwerte unter der antihypertensiven Behandlung normalisiert haben, kann eine neuerliche Einnahme von KOK erwogen werden.

Über Auftreten oder Verschlechterung folgender Erkrankungen wurde sowohl während einer Schwangerschaft als auch während der Anwendung von KOK berichtet, jedoch lassen die verfügbaren Daten keine klaren kausalen Schlüsse für die KOK-Anwendung zu: Cholestatischer Ikterus und/oder Pruritus, Gallensteinbildung, Porphyrie, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisch-urämisches Syndrom, Chorea minor, Herpes gestationis, Otosklerose-bedingter Hörverlust.

Akute und chronische Leberfunktion­sstörungen können ein Absetzen von KOK erforderlich machen, bis sich die Leberfunktionswerte wieder normalisiert haben. Das Wiederauftreten eines cholestatischen Ikterus, der erstmalig während einer Schwangerschaft oder während einer früheren Einnahme von Sexualsteroid­hormonen aufgetreten ist, erfordert das Absetzen von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten.

Obwohl KOK die periphere Insulinresistenz und Glucosetoleranz beeinflussen können, gibt es keine Hinweise für die Notwendigkeit einer Änderung des Behandlungsschemas bei Diabetikerinnen, die KOK einnehmen. Dennoch sollten Diabetikerinnen während der Einnahme von KOK sorgfältig überwacht werden.

Während der Anwendung von KOK wurde eine Verschlechterung von endogenen Depressionen, von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa berichtet.

Insbesondere bei Frauen mit anamnestisch bekanntem Chloasma gravidarum kann gelegentlich ein Chloasma auftreten. Frauen mit Neigung zu Chloasma sollten unter der Anwendung von KOK Sonnenlicht und UV-Strahlung meiden.

Wenn sich bei Frauen, die an Hirsutismus leiden, die Anzeichen erst kürzlich entwickelt oder deutlich verschlechtert haben, muss die Ursache (Androgen-produzierender Tumor, adrenaler Enzymdefekt) differentialdi­agnostisch abgeklärt werden.

Frauen müssen aufgeklärt werden, dass Arzneimittel wie Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg­überzogene Tabletten nicht vor HIV-Infektionen (AIDS) und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen.

Bei der Bewertung von bestimmten Laboruntersuchungen sollte die Auswirkung der Einnahme hormoneller Kontrazeptiva berücksichtigt werden: Untersuchungen von Hormonspiegeln, Blutgerinnungspa­rameter, Leberfunktion­stests.

Verminderte Wirksamkeit

Die Wirksamkeit von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten kann durch vergessene Tabletteneinnahme, Erbrechen oder gleichzeitige Anwendung weiterer Arzneimittel beeinträchtigt werden.

Beeinträchtigung der Zykluskontrolle

Bei Östrogen/Proges­teron-Kombination können, insbesondere in den ersten Monaten der Einnahme, unregelmäßige Blutungen (Schmier- oder Durchbruchblutung) auftreten. Daher ist eine diagnostische Abklärung unregelmäßiger Blutungen erst nach einer Anpassungsphase von etwa 3 Monaten sinnvoll.

Wenn Blutungsunregel­mäßigkeiten anhalten oder nach zuvor regelmäßigen Zyklen auftreten, sollten nicht-hormonale Ursachen in Betracht gezogen werden. Zum Ausschluss einer malignen Erkrankung oder Schwangerschaft sind entsprechende diagnostische Maßnahmen angezeigt.

Bei manchen Frauen kann die Entzugsblutung während des einnahmefreien Intervalls ausbleiben. Wenn das KOK entsprechend den gegebenen Anweisungen eingenommen wurde, ist eine Schwangerschaft unwahrscheinlich. Wurde das KOK vor der ersten ausgebliebenen Entzugsblutung jedoch nicht vorschriftsmäßig eingenommen oder sind zwei Entzugsblutungen ausgeblieben, muss vor der weiteren Einnahme des KOK eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.

> Gründe für das sofortige Absetzen:

Schwangerschaft, erstmaliges Auftreten von Migräne-Kopfschmerz oder häufig und ungewohnt starke Kopfschmerzen (dies kann Prodromalzeichen eines zerebrovaskulären Ereignisses sein), plötzliche Seh- oder Hörstörungen, erste Anzeichen von Thrombophlebitis oder thromboembolischer Symptome, Schmerz- und Engegefühl im Brustraum, geplante Operationen (6 Wochen vorher), längere Immobilisierung (z. B. nach Unfällen), vermehrtes Auftreten epileptischer Anfälle, signifikante Blutdruckerhöhung, Cholestase, Ikterus, Hepatitis, generalisierter Pruritus, Verschlechterung einer bestehenden Depression oder erstmaliges Auftreten einer Depression.

Sonstige Bestandteile

Lactose

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption, Fructose-Intoleranz oder Sucrase-Isomaltase-Mangel sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Natrium

Diese Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. es ist nahezu “natriumfrei”.

4.5 Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Einnahme anderer Wirkstoffe, z.B. Rifampicin, Rifabutin, Barbiturate, Phenytoin, Mephenytoin, Primidon, Carbamazepin, Oxacarbamazepin, Topiramat, Felbamat, Ritonavir und Phenylbutazon kann die kontrazeptive Wirkung von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten abschwächen. Dies ist besonders bei längerer Einnahme wichtig und kann die Anwendung lokaler Methoden zur Schwangerschaf­tsverhütung notwendig machen.

Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten können die Wirksamkeit folgender Wirkstoffklassen beeinflussen: Antikoagulantien, Antidiabetika, Lipidsenker (Bezafibrat, Clofibrat, Etofibrat), Antihypertensiva, Antidepressiva (erhöhte Toxizität). Die Wirksamkeit von Glukokortikoiden, Theophyllin, Diazepam und Chlordiazepoxid kann erhöht werden.

Die Dosierung von oralen Antidiabetika oder Insulin muss gegebenenfalls angepasst werden.

Johanniskraut (Hypericum perforatum )-haltige pflanzliche Präparate sollten nicht gleichzeitig mit Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten eingenommen werden, da dies unter Umständen zu einem Verlust der empfängnisver­hütenden Wirkung führen kann.

Pharmakodynamische Gegenanzeigen

Die gleichzeitige Anwendung mit Arzneimitteln, die Ombitasvir/Pa­ritaprevir/Ri­tonavir und Dasabuvir mit oder ohne Ribavirin oder Glecaprevir/Pi­brentasvir enthalten, kann das Risiko von ALTErhöhungen steigern (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4). Deshalb müssen Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten -Anwenderinnen auf eine alternative Verhütungsmethode (z. B. Verhütungsmittel, die nur ein Progestin enthalten oder nicht-hormonelle Methoden) wechseln, bevor sie mit der Behandlung mit dieser Arzneimittelkom­bination beginnen. Zwei Wochen nach Beendigung der Behandlung mit dieser Arzneimittelkom­bination kann mit Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg­überzogene Tabletten wieder begonnen werden.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Die Anwendung von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten ist während der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe 4.3).

Bei Eintritt einer Schwangerschaft während der Anwendung von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg­überzogene Tabletten muss das Arzneimittel sofort abgesetzt werden.

Die Anwendung von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten ist auch während der Stillzeit kontraindiziert. Cyproteronacetat tritt in die Muttermilch über. Etwa 0,2 % der mütterlichen Dosis erreichen das Neugeborene über die Muttermilch, was einer Dosis von ungefähr 1 pg/kg entspricht. Während des Stillens können 0,02 % der mütterlichen Tagesdosis von Ethinylestradiol das Neugeborene über die Muttermilch erreichen.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beobachtet.

4.8 Nebenwirkun­gen

Bei allen Frauen, die Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten anwenden, besteht ein erhöhtes Risiko für Thromboembolien (siehe Abschnitt 4.4).

Häufig (>1/100 bis

<1/10)

Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)

Selten (>1/10.000 bis

<1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichke­itsreaktionen

Endokrine Erkrankungen

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörungen

Ödeme

Folsäure- oder TryptophanStof­fwechselstörun­gen

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerz

Migräne

Psychiatrische Erkrankungen

Depressive Verstimmung. Siehe Abschnitt 4.4 “Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung”

Veränderungen der Libido

Augenerkrankungen

Verminderte Verträglichkeit von Kontaktlinsen (ein Augenarzt sollte aufgesucht werden)

Gefäßerkrankungen

Thromboembolie

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Abdominalschmerzen, Übelkeit

Erbrechen, Durchfall

Leber- und Gallenerkrankungen

Lebertumore (nach Langzeitanwendung)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Chloasma (kann durch Sonnenlichtex­position verstärkt werden);

Hautausschläge und Juckreiz (während Langzeitanwendung)

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Spannungsgefühl in den Brüsten, Brustschmerz, Zwischenblutung

Galactorrhoe, Vergrößerung der Brust, unspezifischer Flu­or

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Untersuchungen

Gewichtszunahme

Hypertonie

Gewichtsabnahme

Die folgenden schwerwiegenden Nebenwirkungen wurden von Frauen berichtet, die Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten angewendet haben, und sind in Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung beschrieben:

Venöse thromboembolische Erkrankungen Arterielle thromboembolische Erkrankungen

Es wurde eine erhöhte Neigung zu vaginaler Candidiasis berichtet.

Folgende Erkrankungen wurden berichtet, die sowohl bei Schwangerschaft als auch unter KOK auftreten oder sich verschlechtern können; Hinweise auf einen Zusammenhang mit KOK sind jedoch nicht aussagekräftig: durch Cholestase bedingter Ikterus und/oder Juckreiz; Gallensteinbildung; Porphyrie; systemischer Lupus erythematodes; hämolytisch urämisches Syndrom; Chorea minor; Herpes gestationis; Otosklerose-bedingter Hörverlust.

Obwohl KOK die periphere Inulinresistenz und Glucosetoleranz beeinflussen können, gibt es keinen Hinweis darauf, dass bei Diabetikerinnen, die KOK anwenden, eine Änderung des Therapieschemas erforderlich ist. Trotzdem sollten Diabetikerinnen, die KOK anwenden, sorgfältig überwacht werden.

Akute oder chronische Leberfunktion­sstörungen mit erhöhten Leberwerten können auftreten.

Verschlechterung einer endogen Depression, einer Crohn’schen Erkrankung und Colitis ulcerosa wurde während der Anwendung von KOK berichtet.

Die Blutsenkungsges­chwindigkeit kann erhöht sein. Ebenso wurde eine Erhöhung des Serum-Kupfers, Serum-Eisens und der alkalischen Leukozytenphos­phatase beobachtet.

Bei Frauen mit hereditärem Angioödem können exogene Estrogene die Symptome des Angioödems hervorrufen oder verschlimmern.

Weitere schwerwiegende Nebenwirkungen wie Lebertumore, Brustkrebs und Gebärmutterhal­skrebs siehe Abschnitt 4.4 “Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung”.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung direkt über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5 1200 WIEN ÖSTERREICH Fax: + 43 (0) 50 555 36207 W­ebsite:

4.9 Überdosierung

Akute Intoxikationen sind nicht bekannt. Auch bei Einnahme einer größeren Anzahl von Tabletten durch Kleinkinder sind keine schweren Vergiftungser­scheinungen zu erwarten.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakody­namische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antiandrogene und Estrogene; ATC-Code: G03HB01

Wirkmodus

Cyproteronacetat hat anti-androgene und gestagene Wirkungen. Es blockiert Androgen-Rezeptoren. Über einen negativen Feedbackmechanismus des Hypothalamus-Hypophysen-Ovarial-Systems kann es außerdem die Androgensynthese reduzieren. Die Östrogenkomponente erhöht die Spiegel des sexualhormonbin­denden Globulins (SHBG) und reduziert damit die Spiegel freier Androgene. Die Östrogenkomponente wirkt zusätzlich als Kontrazeptivum mit einem für Östrogene allgemein bekannten Wirkmechanismus.

Meningeom

Basierend auf einer französischen epidemiologischen Kohortenstudie wurde eine kumulative, dosisabhängige Beziehung zwischen Cyproteronacetat und Meningeomen beobachtet. Diese Studie basierte auf Daten der französischen Krankenkasse (CNAM) und umfasste eine Population von 253.777 Frauen, die 50 100 mg Cyproteron-Tabletten einnahmen. Die Inzidenz eines mittels Operation oder Strahlentherapie behandelten Meningeoms wurde zwischen Frauen, die hochdosiertem Cyproteronacetat (kumulative Dosis > 3 g), und Frauen, die lediglich einer geringen Exposition gegenüber Cyproteronacetat (kumulative Dosis < 3 g) ausgesetzt waren, verglichen. Es wurde ein Zusammenhang zwischen der kumulativen Dosis und dem Auftreten gezeigt.

Kumulative Dosis von Cyproteronacetat

Inzidenzrate (in PatientenJahren)

HR adj (95% KI)a

Leicht exponiert (<3 g)

4,5/100.000

Ref.

Exponiert zu >3 g

23,8/100.000

6,6 [4,0–11,1]

12 bis 36 g

26/100.000

6,4 [3,6—11,5]

36 bis 60 g

54,4/100.000

11,3 [5,8–22,2]

mehr als 60 g

129,1/100.000

21,7 [10,8–43,5]

aAdjustiert nach Alter als zeitabhängige Variable und Estrogen bei Anwendungsbeginn

Eine kumulative Dosis von beispielsweise 12 g kann einem Behandlungsjahr mit 50 mg/Tag für 20 Tage pro Monat entsprechen.

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Cyproteronacetat wird annähernd vollständig aus dem Gastrointesti­naltrakt absorbiert. Nach wiederholter Einnahme werden maximale Plasmakonzentra­tionen von etwa 10–15 ng/ml innerhalb von 2 Stunden nach Verabreichung erreicht. Die Fläche unter der Kurve für ein Dosierintervall im steadystate liegt im Bereich von 125 ng x h/ml. Die Elimination aus dem Plasma verläuft biphasisch mit Halbwertszeiten von weniger als 1 Stunde bzw. 50–70 Stunden. Es wurde eine totale Clearance von Cyproteronacetat aus dem Serum von 3,6 ml/min/kg ermittelt. Während eines Behandlungszyklus steigen die Residualspiegel (jeweils gemessen vor der nächsten Verabreichung) etwa um das 2fache an. Cyproteronacetat wird in der Leber metabolisiert. Ein Metabolit, 15ß-Hydroxy-Cyproteron, ist pharmakologisch aktiv (antiandrogen) und hat eine der Muttersubstanz ähnliche Halbwertszeit. Die Ausscheidung erfolgt über den Stuhl (65 %) und die Nieren (35 %).

Das Enzym, welches an der Metabolisierung von Cyproteronacetat beteiligt ist, ist das Cytochrom P450 3A4.

Ethinylestradiol wird annähernd vollständig aus dem Gastrointesti­naltrakt absorbiert. Nach wiederholter Einnahme werden maximale Plasmakonzentra­tionen von etwa 400 pg/ml innerhalb von 1–2 Stunden nach Verabreichung erreicht. Die Fläche unter der Kurve für ein Dosierintervall im steady-state liegt im Bereich von 2500 pg x h/ml. Die Elimination aus dem Plasma verläuft biphasisch mit Halbwertszeiten von etwa 6 Stunden bzw. 20–30 Stunden. Während eines Behandlungszyklus steigen die Residualspiegel (jeweils gemessen vor der nächsten Verabreichung) etwa um 60 % an.

Ethinylestradiol wird während der Absorption metabolisiert (First-Pass Metabolismus) und in ausgeprägter Weise enterohepatisch rezyklisiert (40 % der verabreichten Dosis). Hauptmetaboliten sind das Sulfat- und das Glucuronsäure­konjugat.

Die Ausscheidung erfolgt über den Stuhl (60 %) und die Nieren (40 %) hauptsächlich als konjugierte Metaboliten.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Systemische Toxizität

In tierexperimentellen Toleranzstudien wurden nach oraler Einnahme keine unerwarteten Ergebnisse berichtet, die gegen eine Anwendung von Bellgyn „ratiopharm“ 2 mg/0,035 mg-überzogene Tabletten in der empfohlenen Dosierung beim Menschen sprechen. Es wurden keine tierexperimentellen Sensibilitätsstu­dien zu Cyproteronacetat und Ethinylestradiol durchgeführt.

Reproduktionsto­xizität

Estrogene zeigten in Tierversuchen schon in relativ geringen Dosen embryoletale Wirkungen. Außer den bekannten Wirkungen auf die Sexualdifferen­zierung (Missbildungen des Urogenitaltrakts, Feminisierung männlicher Feten) erbrachten Tierversuche darüber hinaus keine Hinweise bzgl. Teratogenität von Cyproteronacetat oder Ethinylestradiol.

Gentoxizität und Kanzerogenität

In standardisierten in-vitro – und in-vivo -Testbatterien gab es keinerlei Hinweise auf eine Gentoxizität im Zusammenhang mit Cyproteronacetat oder Ethinylestradiol. Jedoch ergaben andere Versuche mit Cyproteronacetat, dass Cyproteronacetat in Leberzellen von Ratten und Affen sowie in frisch isolierten menschlichen Leberzellen eine Adduktbildung und Veränderung des DNA-Reparaturmecha­nismus verursachen kann. Das Auftreten von DNA-Adduktbildung wurde bei Dosierungen beobachtet, die bei der Behandlung mit Cyproteronacetat angewendet werden. Die klinische Bedeutung dieser Ergebnisse ist derzeit ungewiss.

Es gilt zu betonen, dass Sexualhormone das Wachstum bestimmter hormonabhängiger Gewebe oder Tumore stimulieren können.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern:

Lactosemonohydrat

Mikrokristalline Cellulose

Povidon

Croscarmellose-Natrium

Magnesiumstearat

Tablettenüberzug:

Hypromellose, Polyethylenglycol, Titandioxid (E 171), Indigocarmin Aluminiumlack (E 132), Eisenoxid gelb (E 172), Eisenoxid rot (E 172), Eisenoxid schwarz (E 172), Chinolin gelb, Aluminiumlack (E 104), Macrogol 400, Aluminiumhydroxid, Schellack, Carnaubawachs, gebleichtes Wachs und Saccharose.

6.2 Inkompati­bilitäten

Nicht zutreffend

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Blisterpackungen aus PVC-/PVDC-/Aluminiumfolie

21 überzogene Tabletten, 3 x 21 überzogene Tabletten und 6 x 21 überzogene Tabletten

21 überzogene Tabletten, 3 × 21 überzogene Tabletten und 6 × 21 überzogene Tabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

TEVA B.V.

Swensweg 5

2031 GA Haarlem

NiederlandeNiederlande

Tel.Nr.: +43/1/97007–0

Fax-Nr.: +43/1/97007–66

e-mail:

8. ZULASSUNGSNUM­MER

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VER­LÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 29. März 2004

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 29. März 2009

10. STAND DER INFORMATION

06.2021

REZEPTPFLICHT/A­POTHEKENPFLIC­HT

Mehr Informationen über das Medikament Bellgyn "ratiopharm" 2 mg/ 0,035 mg - überzogene Tabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-25318
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Teva B.V., Swensweg 5, 2031 GA Haarlem, Niederlande