Coffein, auch bekannt als Koffein, ist ein natürlich vorkommender Wirkstoff, der in verschiedenen Pflanzenarten wie Kaffeebohnen, Teeblättern und Kakaobohnen gefunden wird. Es gehört zur Gruppe der Alkaloide und hat die chemische Formel C8H10N4O2. In Österreich ist Coffein ein weit verbreiteter Bestandteil von Alltagsprodukten wie Kaffee, Tee, Schokolade und Energydrinks.
Die Hauptwirkung von Coffein besteht darin, dass es als Stimulans auf das zentrale Nervensystem (ZNS) wirkt. Es blockiert die Wirkung des körpereigenen Moleküls Adenosin – einem Neurotransmitter, der für die Hemmung von Erregungszuständen im Gehirn verantwortlich ist. Durch diese Blockade erhöht Coffein die Aktivität bestimmter Botenstoffe wie Dopamin und Noradrenalin im Gehirn.
In moderaten Mengen kann Coffein positive Effekte auf den menschlichen Organismus haben. Dazu zählen unter anderem eine erhöhte Wachsamkeit und Konzentrationsfähigkeit sowie eine verbesserte kognitive Leistungsfähigkeit. Des Weiteren kann es kurzfristig zu einer leichten Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit kommen.
Coffeingehalt in verschiedenen Produkten variiert stark: Eine Tasse Filterkaffee (125 ml) enthält etwa 60-120 mg Coffein, während eine Tasse schwarzer Tee (200 ml) rund 20-60 mg enthält. Eine Tafel Schokolade (100 g) liefert etwa 20-60 mg Coffein, und ein Energydrink (250 ml) kann 80-100 mg Coffein enthalten.
In Österreich liegt der durchschnittliche Pro-Kopf-Konsum von Kaffee bei etwa 8,3 kg pro Jahr. Das entspricht einem täglichen Konsum von etwa 2-3 Tassen Kaffee pro Person. Damit gehört Österreich zu den Ländern mit dem höchsten Kaffeekonsum weltweit.
Trotz der positiven Wirkungen kann ein übermäßiger Konsum von Coffein auch negative Folgen haben. Dazu zählen unter anderem Schlafstörungen, Unruhezustände, Kopfschmerzen und Herzrasen. Bei einer täglichen Aufnahme von mehr als 500 mg Coffein können diese Symptome vermehrt auftreten. Eine akute Coffeinvergiftung ist bei einer einmaligen Einnahme von mehr als 5 g möglich, was jedoch selten vorkommt.
Besondere Vorsicht ist bei Schwangeren und stillenden Frauen geboten: Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt für diese Gruppen eine maximale tägliche Aufnahme von 200 mg Coffein. Für Erwachsene liegt die empfohlene Höchstmenge bei etwa 400 mg pro Tag.
Coffein kann auch Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten haben, wie zum Beispiel mit Theophyllin – einem Asthmamittel – oder mit oralen Kontrazeptiva (Antibabypille). Daher sollte man vor der Einnahme von coffeinhaltigen Medikamenten immer Rücksprache mit dem Apotheker oder Arzt halten.
In der Apotheke sind auch rezeptfreie Medikamente mit Coffein erhältlich, die zur kurzfristigen Behandlung von Müdigkeit und Erschöpfungszuständen eingesetzt werden können. Dazu zählen beispielsweise Coffeintabletten oder Kombinationspräparate mit anderen Wirkstoffen wie Paracetamol oder Aspirin.
Zusammenfassend ist Coffein ein weit verbreiteter und häufig konsumierter Wirkstoff in Österreich, der in moderaten Mengen positive Effekte auf den Organismus haben kann. Bei übermäßigem Konsum oder Wechselwirkungen mit Medikamenten können jedoch negative Folgen auftreten. Daher sollte man stets auf eine angemessene Dosierung achten und bei Unsicherheiten den Rat eines Apothekers oder Arztes einholen.