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InfluASS - Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - InfluASS - Tabletten

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELSZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

InfluASS-Tabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Tablette enthält:

Sonstige Bestandteile: 20 mg Lactose-Monohydrat

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Weiße, runde Tabletten mit Bruchkerbe und ca. 13 mm Durchmesser.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1. Anwendungsgebiete:

Fieber- und Schmerzzustände bei Erkältungskran­kheiten bzw. grippalen Infekten sowie akute leichte bis mäßig starke Schmerzen bei Erwachsenen und Jugendlichen ab dem 12. Lebensjahr.

4.2. Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Mögliche unerwünschte Wirkungen können dadurch minimiert werden, dass die kleinste noch wirksame Dosis für die kürzeste notwendige Dauer verabreicht wird.

Erwachsene und Jugendliche ab dem 12. Lebensjahr:

1–1 4 Tabletten bis zu 3 mal täglich (in der Regel im Abstand von 4–8 Stunden).

Besondere Patientengruppen:

Nierenfunktion­sstörungen:

Spezielle Dosierungsempfeh­lungen wurden nicht untersucht; es wird empfohlen, das Dosierungsintervall zu verlängern. Bei schweren Nierenfunktion­sstörungen sind InfluASS-Tabletten kontraindiziert.

Leberfunktion­sstörungen:

Spezielle Dosierungsempfeh­lungen wurden nicht untersucht; es wird empfohlen, das Dosierungsintervall zu verlängern. Bei schweren Leberfunktion­sstörungen sind InfluASS-Tabletten kontraindiziert.

Ältere Personen (ab 65 Jahren):

Bei älteren Personen ist wegen eventueller Begleiterkrankungen bzw. Untergewicht besondere Vorsicht angezeigt (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4). Insbesondere wird empfohlen, bei älteren und untergewichtigen Personen die niedrigste wirksame Dosis zu verwenden.

Kinder unter 12 Jahren:

Über die Anwendung der fixen Kombination in InfluASS-Tabletten bei Kindern liegen keine ausreichenden Erkenntnisse vor. Aus diesem Grund sowie wegen des Coffeinanteils dürfen InfluASS-Tabletten Kindern bis zum vollendeten 12. Lebensjahr nicht verabreicht werden.

Art der Anwendung

Mit reichlich Flüssigkeit einnehmen oder die Tabletten in Flüssigkeit zerfallen lassen und reichlich Flüssigkeit nachtrinken.

Dauer der Anwendung

InfluASS-Tabletten sollen ohne ärztliche Anweisung nicht länger als 3–4 Tage hintereinander und nicht in höherer Dosierung angewendet werden.

4.3. Gegenanzeigen

InfluASS-Tabletten dürfen nicht angewendet werden bei:

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol und Coffein oder Salicylate oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile Patienten, die nach der Anwendung von Salicylaten oder anderen nicht-steroidalen AntiRheumatika (NSAR) Symptome wie Asthma, Rhinitis, Angioödeme oder Urtikaria entwickelten bestehenden Magen- oder Duodenalulzera hämorrhagischer Diathese starken Blutungen oder Blutungsrisiko (z.B. perioperativ, siehe Abschnitt 4.4) Hypertonie schweren kardialen Arrhythmien, koronarer Herzerkrankung, Herzinsuffizienz schwerer Leberinsuffizienz übermäßigem bzw. chronischem Alkoholgenuss schwerer Niereninsuffizienz Methotrexat-Behandlung mit einer Dosierung von 15 mg pro Woche oder mehr Glukose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel (Symptom: hämolytische Anämie; siehe Abschnitt 4.4) Schwangeren im letzten Trimenon Kindern oder Jugendlichen mit Windpocken oder Grippe (Influenza) wegen des Risikos der Entwicklung eines Reye-Syndroms durch ASS Kindern unter 12 Jahren

4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

InfluASS – Tablette n sollen nur unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden bei:

chronischen oder wiederkehrenden Magen- oder Zwölffingerdar­mbeschwerden gastrointestinalem Ulkus, gastrointestinaler Blutung oder Perforation in der Anamnese Asthma bronchiale, allergischer Rhinitis und Nasenpolypen Überempfindlichkeit gegen nicht-steroidale Anti-Rheumatika (NSAR) gleichzeitiger Anwendung von oralen Antikoagulantien, Thrombozytenag­gregationshem­mern, systemisch wirkendem Heparin, Thrombolytika eingeschränkter Leberfunktion eingeschränkter Nierenfunktion dehydrierten Patienten niedrigem Blutdruck Hyperthyreose Diabetes mellitus Oxalurie Gilbert-Meulengracht-Syndrom

Achten auf Anzeichen einer Erkrankung im Gastrointesti­naltrakt:

Während der Behandlung können jederzeit gastrointestinale Blutungen und/oder Ulzera/Perfora­tionen auftreten – auch ohne vorherige Warnsymptome oder eine entsprechende Anamnese. Das relative Risiko ist höher bei älteren Personen, Personen mit niedrigem Körpergewicht und bei mit Antikoagulantien oder Thrombozytenag­gregationshem­mern behandelten Patienten (siehe Abschnitt 4.5).

Bei Auftreten einer gastrointestinalen Blutung muss die Behandlung sofort abgebrochen werden.

Blutungsrisiko bei chirurgischen Eingriffen:

Da ASS bereits in sehr niedrigen Dosierungen und mehrere Tage lang anhaltend die Thrombozytenag­gregation hemmt, müssen die Patienten gegebenenfalls auf das erhöhte Blutungsrisiko bei chirurgischen Eingriffen hingewiesen werden – welches selbst bei geringfügigen chirurgischen Eingriffen (z.B. Zahnextraktion) besteht.

Enzymdefekte:

In bestimmten Fällen von schwerem Glukose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel lösten hohe Dosen von ASS eine Hämolyse aus.

Analgetika-Intoleranz/Anal­getika-Asthma:

Patienten, die an Asthma, Heuschnupfen, Nasenschleimhau­tschwellungen (Nasenpolypen) oder chronischen Atemwegsinfektionen (besonders gekoppelt mit heuschnupfenartigen Erscheinungen) leiden, und Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Schmerz- und Rheumamittel aller Art sind bei Anwendung dieses Arzneimittels durch Asthmaanfälle gefährdet (so genannte Analgetika-Intoleranz / Analgetika-Asthma). Sie sollten vor der Anwendung den Arzt befragen. Das Gleiche gilt für Patienten, die auch auf andere Stoffe allergisch reagieren, wie z. B. mit Hautreaktionen, Juckreiz oder Nesselfieber.

Analgetikaindu­zierter Kopfschmerz:

Bei längerer Anwendung von Analgetika – vor allem in hoher Dosierung – können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen. Die Patienten sollten gegebenenfalls entsprechend informiert werden.

Gewöhnungseffek­te:

Ein abruptes Absetzen von Analgetika nach langfristiger Anwendung hoher Dosen kann ein Entzugssyndrom auslösen (z.B. Kopfschmerzen, Müdigkeit, Nervosität), das typischerweise innerhalb weniger Tage verschwindet. Eine erneute Einnahme von Analgetika darf nur nach entsprechender Anordnung des Arztes und nach Abklingen der Entzugsersche­inungen erfolgen.

Schmerzbehandlung bei weiterbestehender Grunderkrankung:

InfluASS-Tabletten dürfen bei Schmerzen nicht länger als 3–4 Tage ohne ärztliche Anordnung eingenommen werden. Wenn Schmerzen oder Fieber während dieser Zeit bestehen bleiben oder sich sogar verschlimmern, wenn neue Symptome auftreten (z.B. Rötung bzw. Schwellung), ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen, da dies Zeichen einer schweren Erkrankung sein kann. Die Patienten sollten gegebenenfalls entsprechend informiert werden.

Analgetikanep­hropathie:

Der gewohnheitsmäßige Gebrauch von Analgetika, speziell bei gleichzeitiger Anwendung von unterschiedlichen analgetischen Wirkstoffen, kann zu manifesten Nierenschäden führen, die mit dem Risiko einer Niereninsuffizienz einhergehen.

Harnsäure:

ASS kann die Ausscheidung von Harnsäure verringern und bei empfänglichen Patienten einen Gichtanfall auslösen.

Reye-Syndrom:

Bei Kindern und Jugendlichen mit fieberhaften Erkrankungen darf ASS ausschließlich nach ärztlicher Anweisung – und nur, wenn andere Maßnahmen keine Wirkung zeigen – angewendet werden. Bei diesen Patienten besteht das Risiko für die Entwicklung des sehr seltenen, jedoch lebensbedrohlichen Reye-Syndroms. Auch bei Erwachsenen wurden Fälle von Reye-Syndrom berichtet. Es ist charakterisiert durch eine nichtinfektiöse Enzephalopathie und Leberversagen – und tritt typischerweise nach dem Abklingen der akuten Anzeichen einer fieberhaften Erkrankung (insbesondere bei Windpocken und Grippe) auf. Es wird empfohlen, bis 6 Wochen nach einer Varizellenimpfung (Lebendimpfstoff) die Anwendung von Salicylaten zu vermeiden.

Die klinischen Symptome des Reye-Syndroms sind lang andauerndes, profuses Erbrechen, Kopfschmerzen und Bewusstseinse­intrübung. Bei diesen Symptomen ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.

Fix kombinierte Arzneimittel:

Um die Gefahr einer Überdosierung zu vermeiden, sollte der mögliche Gehalt an ASS und/oder Paracetamol (sowie Coffein) in anderen verwendeten Arzneimitteln (bzw. Genussmitteln) beachtet werden.

Laborkontrollen:

Je nach Dauer der Behandlung sind Kontrollen (z.B. Leberfunktion, Nierenfunktion, Blutbild, Blutgerinnung) angezeigt.

Weitere Empfehlungen siehe unter Abschnitt 4.5..

Lactose:

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactoseinto­leranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Hinweis:

Schwindel und Ohrenklingen können, insbesondere bei Kindern und älteren Patienten, Symptome einer Überdosierung sein (siehe auch Abschnitt 4.9). In diesen Fällen ist der Arzt zu benachrichtigen.

4.5. Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Acetylsalicyl­säure:

Kombination von ASS mit:

Mögliche Reaktionen:

NSAR

Wechselseitige Verminderung der Serumkonzentra­tionen bei additivem Risiko einer gastrointestinalen Schädigung (Kombination wird nicht empfohlen)

Herzglykoside

Erhöhung von deren Blutspiegel – entsprechende Kontrolle und gegebenenfalls Dosisanpassung wird empfohlen

Sulfonamide, Cotrimoxazol

Verstärkung der Wirkung

Tetrazykline

Komplexbildung und infolgedessen Resorptionsstörung bei gleichzeitiger Einnahme (Einnahmeabstand von 1–3 Stunden wird empfohlen)

Kortikosteroide

Erhöhung des Risikos einer gastrointestinalen Ulzeration oder

Blutung

Thyroxin, Trijodthyronin

Wirkungsverstärkung

Thrombozytenag­gregationshem­mende Arzneimittel

Erhöhung des Risikos einer gastrointestinalen Blutung

Antikoagulantien

ASS kann die Wirkung von Antikoagulantien verstärken; erhöhtes Blutungsrisiko möglich (Kontrolle des Gerinnungsstatus wird empfohlen)

Valproinsäure

ASS kann zu einem Anstieg der Blutspiegel von Valproinsäure führen und in der Folge die Toxizität dieser Substanz verstärken

Barbiturate

Erhöhung der Barbiturat-Blutspiegel (gegebenenfalls wird eine Dosisanpassung empfohlen)

Selektive Serotonin-Wieder-aufnahmehemmer (SSRI)

Erhöhung des Risikos einer gastrointestinalen Blutung

Lithium

Erhöhung der Lithium-Blutspiegel – eine Kontrolle und gegebenenfalls Dosisanpassung wird empfohlen

Urikosurika

Wirkungsvermin­derung

Furosemid und andere Schleifendiuretika

Abschwächung von deren blutdrucksenkender Wirkung (Blutdruckkon­trollen werden empfohlen)

Aldosteronanta­gonisten

Verminderung der natriuretischen Wirkung

Antihypertensiva

Abschwächung von deren blutdrucksenkender Wirkung (Blutdruckkon­trollen werden empfohlen)

Methotrexat

ASS kann zu einem Anstieg der Blutspiegel von Methotrexat führen und in der Folge die Toxizität dieser Substanz verstärken (Kombination ist zu vermeiden – alternativ wird eine strikte Kontrolle von Blutbild, Leber- und Nierenfunktion empfohlen)

Orale Antidiabetika

Blutzuckerschwan­kungen sind möglich

(vermehrte Blutzuckerkon­trollen werden empfohlen)

Alkohol

Erhöhte Gefahr des Auftretens und der Verstärkung von gastrointestinalen Blutungen (Kombination sollte vermieden werden)

Paracetamol:

Kombination von Paracetamol mit:

Mögliche Reaktionen:

Enzyminduktoren (wie z.B. Glutethimid, Phenytoin, Phenobarbital, Carbama-zepin, Rifampicin)

Erhöhung der Lebertoxizität von Paracetamol; Leberschäden bereits durch sonst untoxische Dosen möglich

Chloramphenicol

Erhöhte Toxizität des Chloramphenicol durch deutlich verzögerte Ausscheidung

Antikoagulantien

Paracetamol kann bei längerer Einnahme die Wirkung von Antikoagulantien verstärken; erhöhtes Blutungsrisiko möglich (Kontrolle des Gerinnungsstatus wird empfohlen)

Zidovudin

Erhöhte Tendenz zur Entwicklung einer Neutropenie (Kombination sollte nur auf ärztlichen Rat erfolgen)

Probenecid und Salicylamid

Erhöhte Toxizität von Paracetamol durch verzögerte Ausscheidung

Cholestyramin

Verminderte Absorption von Paracetamol

Propanthelin

Verringerung der Resorptionsrate von Paracetamol

Metoclopramid

Erhöhung der Resorptionsrate von Paracetamol

Alkohol

Erhöhtes Risiko einer Leberschädigung

Coffein:

Kombination von Coffein mit:

Mögliche Reaktionen:

Sedativ wirkende Arzneimittel

Wirkungsvermin­derung betreffend Sedierung

Sympathomimetika

Verstärkung der tachykarden Wirkung

Theophyllin

Verzögerung der Theophyllinau­sscheidung

Chinolone (Gyrasehemmer)

Verzögerung der Coffeinausscheidung

Thyroxin

Verstärkung der tachykarden Wirkung

Orale Kontrazeptiva

Verzögerter Abbau des Coffeins in der Leber

Cimetidin

Verzögerter Abbau des Coffeins in der Leber

Disulfiram

Verzögerter Abbau des Coffeins in der Leber

Barbiturate

Steigerung des Coffein-Metabolismus in der Leber

Nikotinabusus

Steigerung des Coffein-Metabolismus in der Leber

Interaktion mit Labortests

ASS kann in höheren Dosierungen verschiedene klinisch-chemische Bestimmungsmethoden bzw. deren Ergebnisse beeinflussen.

Paracetamol kann die Bestimmung der Harnsäurewerte mittels Phosphorwolfram­säure und der Blutglukosewerte mittels Glukoseoxidase-Peroxidase beeinträchtigen.

4.6. Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die Prostaglandin­synthesehemmung kann die Schwangerschaft und/oder die embryonale/fötale Entwicklung nachteilig beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien lassen ein erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt, von Herzmissbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandin­synthesehemmers in der frühen Schwangerschaft annehmen.

Das absolute Risiko einer kardiovaskulären Missbildung war von weniger als 1 % auf bis etwa 1,5 % erhöht. Es wird eine Erhöhung des Risikos mit der Dosis und der Therapiedauer angenommen. Studien an Tieren zeigten eine Zunahme des Fruchtverlustes vor und nach Implantation und der embryonalen/fötalen Letalität nach Verabreichung von Prostaglandin­synthesehemmer­n. Darüber hinaus wurde über ein vermehrtes Auftreten verschiedener – einschließlich kardiovaskulärer -Missbildungen bei Tieren berichtet, denen während der organogenetischen Periode ein Prostaglandin­synthesehemmer verabreicht wurde

Epidemiologische Studien zur Neuroentwicklung von Kindern, die im Uterus Paracetamol ausgesetzt waren, weisen keine eindeutigen Ergebnisse auf.

Erstes und zweites Schwangerschaf­tsdrittel:

Wenn nicht unbedingt notwendig, sollten InfluASS-Tabletten während des ersten und zweiten Trimenons nicht angewendet werden. Bei Anwendung von InfluASS-Tabletten bei Frauen mit Schwangerschaf­tswunsch oder während des ersten und zweiten Trimenons sollte die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.

Drittes Schwangerschaf­tsdrittel:

Während des dritten Trimenons können alle Prostaglandin­synthesehemmer folgende Auswirkungen haben:

beim Fetus:

> toxische kardiopulmonale Wirkungen (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie)

> Nierenfunktion­sstörung bis zu einer Niereninsuffizienz mit Oligohydramnie

bei Mutter und Kind:

> am Ende der Schwangerschaft kann es zu einer Verlängerung der Blutungszeit kommen. Die thrombozytenag­gregationshem­mende Wirkung kann bereits bei sehr niedrigen Dosen auftreten.

> Verzögerung und/oder Verlängerung des Geburtsvorganges durch Abschwächung der Uteruskontrak­tilität

Im letzten Trimenon sind InfluASS-Tabletten daher kontraindiziert.

Eine länger dauernde Einnahme von hohen Coffein-Dosen kann bei Schwangeren zu Fehl- und Frühgeburten führen.

Stillzeit

Salizylate und Paracetamol treten in die Muttermilch über. Das Risiko einer Thrombozytenag­gregationshem­mung beim Säugling kann nicht ausgeschlossen werden.

Coffein tritt ebenfalls in die Muttermilch über und kann das Allgemeinbefinden und Verhalten des Säuglings beeinflussen.

Wenn eine regelmäßige Behandlung mit höheren ASS-Dosen während der Stillzeit erforderlich ist, sollte abgestillt werden.

Fertilität

Die Anwendung von Arzneimitteln, die bekanntermaßen die Prostaglandin­synthese hemmen, kann die weibliche Fertilität beeinträchtigen und wird daher bei Frauen, die schwanger werden möchten, nicht empfohlen. Bei Frauen, die Schwierigkeiten haben schwanger zu werden oder bei denen Untersuchungen zur Infertilität durchgeführt werden, sollte das Absetzen der Prostaglandin­synthesehemmer in Betracht gezogen werden.

4.7. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

InfluASS-Tabletten haben keinen oder vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

Falls Nebenwirkungen auftreten, welche die Aufmerksamkeit beeinträchtigen (z.B. Schwindel oder Müdigkeit), dürfen keine Fahrzeuge gelenkt und keine gefährlichen Maschinen bzw. Werkzeuge bedient werden.

4.8. Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig: (> 1/10)

Häufig: (> 1/100 – < 1/10)

Gelegentlich: (> 1/1.000, < 1/100)

Selten: (> 1/10.000, < 1/1.000)

Sehr selten: (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Acetylsalicyl­säure

Die Liste der Nebenwirkungen von ASS erstreckt sich auch auf Beobachtungen von Patienten mit rheumatischen Beschwerden, die über einen langen Zeitraum mit hohen Dosen behandelt wurden.

ASS kann Oberbauchbeschwer­den, gastroduodenale Ulzera und erosive Gastritis verursachen, die zu schwerwiegenden gastrointestinalen Blutungen führen können. Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieser Nebenwirkungen steigt bei Verabreichung höherer Dosen, obwohl sie auch bei Anwendung niedrigerer Dosen auftreten können. Bei Anwendung von ASS über einen längeren Zeitraum kann es als Folge von gastrointestinalen Blutungen zur Eisenmangelanämie kommen.

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Gelegentlich:

erhöhtes Blutungsrisiko (z.B. Epistaxis, Zahnfleischbluten, Schleimhautblu­tungen) möglicherweise mit verlängerter Blutungszeit wegen der gerinnungshemmenden Wirkung, die auch nach Beendigung der Therapie für einige Tage (bis zu 8 Tage) andauert;

Selten bis sehr selten:

es wurden insbesondere bei Patienten mit nicht-kontrollierter Hypertonie und/oder gleichzeitiger Behandlung mit Antikoagulantien schwere Blutungen wie Hirnblutungen berichtet. Dies kann unter Umständen lebensbedrohlich se­in.

Sehr selten:

Thrombozytopenie, Leukopenie, aplastische Anämie, Panzytopenie

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich: Hautreaktionen (z.B. Urtikaria)

Selten: Überempfindlichke­itsreaktionen (einschließlich Hypotonie, Dyspnoe,

angioneurotisches Ödem, anaphylaktischer Schock)

Stoffwechsel – und Ernährungsstörun­gen

Sehr selten: Hypoglykämie, Störung des Säure-Basen-Haushaltes

Erkrankungen des Nervensystems

Unbestimmt: Kopfschmerzen, Schwindel, Somnolenz, Verwirrung, Unruhe, Nervosität

Augenerkrankungen

Unbestimmt: Sehstörungen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Unbestimmt: Einschränkung des Hörvermögens, Tinnitus

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich: Bronchokonstriktion

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Häufig: Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe,

Bauchschmerzen

Selten: gastrointestinale Ulzera und Blutungen

Sehr selten: gastrointestinale Perforation

Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten: Erhöhung der Transaminase-Werte, Einschränkung der Leberfunktion

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Gelegentlich: Hautreaktionen

Selten: schwere entzündliche Hauterkrankungen (einschließlich Erythema multiforme)

Purpura, Vaskulitis

Skelettmuskulatur- Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Sehr selten: nekrotisierende Fasziitis (wurde im zeitlichen Zusammenhang mit systemischer

Anwendung von NSAR berichtet)

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Selten:

Sehr selten:

Einschränkung der Nierenfunktion akutes Nierenversagen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr selten: Reye-Syndrom

Paracetamol

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten: Veränderungen des Blutbildes einschließlich Thrombozytopenie, Leukozytopenie,

Panzytopenie und Agranulozytose

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten: Überempfindlichke­itsreaktionen einschließlich Erythem, Temperaturansti­eg („drug

fever“), Urtikaria, Übelkeit, Quincke-Ödem, Schwitzen, Dyspnoe und anaphylaktischem Schock

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Nervosität, Unruhe, Kopfschmerzen

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Sehr selten: Bronchospasmen (häufiger bei Personen mit Allergie gegen NSAR)

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich: Cholestase

Selten: Erhöhung der Transaminase-Werte

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Selten: Erythem

Sehr selten: schwerwiegende Hautreaktionen

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Selten: Einschränkung der Nierenfunktion

Sehr selten: akutes Nierenversagen

Stoffwechsel – und Ernährungsstörun­gen

Sehr selten: Hypoglykämie

Coffein

Coffein ist ein ZNS-Stimulans und kann Ruhelosigkeit, Schlaflosigkeit, Tremor, dyspeptische Symptome und Tachykardie verursachen.

Es liegen keine Erkenntnisse vor, dass bei bestimmungsgemäßem Gebrauch durch die fixe Kombination Umfang und Art der Nebenwirkungen der Einzelsubstanzen verstärkt oder im Spektrum erweitert werden.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung direkt über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Die Einnahme überhöhter Dosen von Paracetamol kann zu Intoxikations-erscheinungen mit einer Latenz von 24–48 Stunden führen. Es können sich Leberfunktion­sstörungen durch Leberzellnekrosen bis hin zum Leberkoma – auch mit tödlichem Ausgang – entwickeln. Unabhängig davon sind auch Nierenschädigungen durch Nekrosen der Tubuli beschrieben worden.

Symptome der Paracetamol-Intoxikation:

Bei Paracetamol-Intoxikation können folgende Symptome auftreten:

1. Phase (1. Tag):

Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen, Somnolenz und allgemeines Krankheitsgefühl, aber auch Schwindel und Tinnitus, insbesondere bei Kindern und älteren Patienten.

2. Phase (2. Tag):

Besserung des subjektiven Befindens, jedoch leichte Leibschmerzen, Lebervergrößerung, Transaminasen- und Bilirubinanstieg, verlängerte Thromboplastinzeit, Rückgang der Urinausscheidung.

3. Phase (3. Tag):

Hohe Transaminasewerte, Ikterus, Gerinnungsstörun­gen, Hypoglykämie, Übergang in Leberkoma.

Symptome der akuten ASS-Intoxikation:

Neben Störungen des Säure/Basen-Gleichgewichtes, des Elektrolythau­shaltes (z.B. Hypokaliämie), Hautausschlägen sowie gastrointestinalen Blutungen werden Hyperventilation, Tinnitus, Übelkeit, Erbrechen, Beeinträchtigung von Sehen und Hören, Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheitszus­tände beobachtet. Bei schweren Vergiftungen können Delirien, Tremor, Atemnot, Schweißausbrüche, Exsikkose, Hyperthermie und Koma auftreten. Bei Kindern ist eine Hypoglykämie möglich. Unterschieden werden davon die chronischen Überdosierungen von ASS mit überwiegend zentralnervösen Störungen („Salicylismus").

Symptome der Coffein-Intoxikation:

Vergiftungssymptome durch Coffein (zentralnervöse Symptome, Herz-Kreislauf-Reaktionen bis hin zu Myokardschäden) können bei Aufnahme großer Mengen in kurzer Zeit auftreten.

Therapie:

Bereits bei Verdacht auf Intoxikation mit InfluASS-Tabletten ist aufgrund des Paracetamolanteils Magenspülung innerhalb der ersten 6 Stunden und eine Bestimmung der Plasmakonzentration von Paracetamol sinnvoll.

Die zytotoxischen Metaboliten von Paracetamol können durch Gabe von Schwefelwasser­stoffDonatoren wie Acetylcystein (Verabreichung soll innerhalb von 8–10 Stunden nach Intoxikation erfolgen) gebunden werden:

p.o.: initial 150 mg/kg, dann 4stündlich 70 mg/kg bis zu 68 Stunden.

i.v.: initial 150 mg/kg in 200 ml 5%iger Glukose über 15 Minuten,

danach 50 mg/kg in 500 ml 5%iger Glukose über 4 Stunden, anschließend

100 mg/kg in 1000 ml 5%iger Glukose über 16 Stunden (insgesamt 300 mg/kg in 20 Stunden). Bei gleichzeitig oraler Gabe von Aktivkohle (Mischintoxika­tionen) sollte Acetylcystein parenteral verabreicht werden.

Ist dies nicht möglich, empfiehlt es sich, die orale Initialdosis um ca. 50% zu steigern.

Durch Dialyse kann die Plasmakonzentration von Paracetamol abgesenkt werden.

Die weiteren Therapiemöglichke­iten zur Behandlung einer Intoxikation mit Paracetamol richten sich nach Ausmaß, Stadium und klinischen Symptomen entsprechend den üblichen Maßnahmen in der Intensivmedizin.

Die Therapiemöglichke­iten zur Behandlung der Intoxikationssym­ptome von ASS und Coffein entsprechen den üblichen Maßnahmen zur Verminderung der Resorption des Wirkstoffes (Magenspülung und Gabe von medizinischer Kohle), Kontrolle des Wasser- und Elektrolythau­shaltes sowie der gestörten Temperaturregu­lation und Atmung.

Zentralnervöse Symptome und Krampfanfälle bei Überdosierung von Coffein können mit Benzodiazepinen, eine supraventrikuläre Tachykardie mit ß-Rezeptoren-Blockern behandelt werden.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: analgetisches Kombinationspräpa­rat

ATC-Codes: N02BE51 / N02BA51

Acetylsalicylsäure ist eine Substanz mit analgetischen, antipyretischen und antiphlogistischen Eigenschaften. Als Wirkprinzip wird die Hemmung der Prostaglandin-Synthese beschrieben. ASS besitzt eine ausgeprägte, irreversible thrombozytenag­gregationshem­mende Wirkung.

Paracetamol ist eine analgetische, antipyretische, jedoch sehr schwach antiphlogistisch wirkende Substanz. Nachgewiesen ist, dass durch Paracetamol eine deutlich stärkere Hemmung der zerebralen als der peripheren Prostaglandin­synthese bewirkt wird. Ferner kommt es zu einer Hemmung des Effektes endogener Pyrogene auf das hypothalamische Temperaturregu­lationszentrum als wahrscheinliches Korrelat zur antipyretischen Wirkung.

Da der analgetische Angriffspunkt der ASS überwiegend peripher und der von Paracetamol eher zentral liegt, ergänzen sich die beiden Wirkstoffe in ihrem analgetischen Wirkspektrum.

Coffein ist ein Xanthinderivat, das nach therapeutischen Dosen vorwiegend als Antagonist an Adenosinrezeptoren wirkt. Dadurch wird die hemmende Wirkung des Adenosins auf das ZNS vermindert. Es hebt kurzfristig Ermüdungsersche­inungen beim Menschen auf und fördert die psychische Leistungsbere­itschaft und -fähigkeit.

Coffein entfaltet eine adjuvant analgetische Wirkung mit ASS und Paracetamol.

5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption:

Acetylsalicylsäure

ASS wird vor, während und nach der Resorption in ihren aktiven Hauptmetaboliten Salicylsäure umgewandelt. Die Resorption von ASS und Salicylsäure erfolgt rasch und vollständig. Maximale Plasmaspiegel werden nach 10–20 Minuten (ASS) bzw. 0,3–2 Stunden (Gesamtsalicylat) erreicht. Die Plasmaeiweißbindung beim Menschen ist konzentration­sabhängig; Werte von 49% bis über 70% (ASS) bzw. 66–98% (Salicylsäure) wurden gefunden.

Paracetamol

Paracetamol wird beim Menschen nach oraler Gabe rasch und vollständig resorbiert. Die Plasmaprotein­bindung ist gering, kann aber bei Überdosierung ansteigen, kaum jedoch über 50%.

Coffein

Coffein wird nach oraler Gabe rasch und nahezu vollständig resorbiert.

Die Plasmaprotein­bindung schwankt zwischen 30–40%.

Verteilung:

Acetylsalicylsäure

In der Muttermilch, im Liquor und in der Synovialflüssigkeit ist Salicylsäure nach Einnahme von ASS nachweisbar. Die Substanz ist plazentagängig. Die absolute Bioverfügbarkeit von analgetisch/an­tipyretischen Dosen nach oraler Applikation beträgt 60–70%.

Paracetamol

Die Plasmahalbwertszeit beträgt 1,5–2,5 Stunden, vollständige Ausscheidung erfolgt binnen 24 Stunden.

Coffein

Oral verabreichtes Coffein ist praktisch vollständig bioverfügbar. Coffein verteilt sich in alle Kompartimente, passiert rasch die Blut-Hirn-Schranke sowie die Plazentaschranke und tritt auch in die Muttermilch über. Die Plasmahalbwertzeit für Coffein liegt zwischen 4,1 und 5,7 h; sie zeigt jedoch starke inter- und intraindividuelle Schwankungen.

Metabolismus:

Acetylsalicylsäure

ASS wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert.

Paracetamol

Die enzymatische Umformung erfolgt überwiegend in der Leber, in erster Linie durch direkte Konjugation mit Glukuron- und Schwefelsäure. In kleinen Mengen entstehen die toxischen Metaboliten p-Aminophenol und durch N-Hydroxilierung N-Acetyl-p-benzochinonimin, das bei Überdosierung oder chronischer Einnahme von Paracetamol an Bedeutung gewinnt.

Coffein:

Coffein wird nahezu vollständig in der Leber metabolisiert.

Elimination:

Acetylsalicylsäure

Salicylsäure und ihre Metaboliten werden überwiegend über die Niere ausgeschieden.

Paracetamol

Die Metaboliten werden renal ausgeschieden.

Coffein

Coffein und seine Metaboliten werden überwiegend renal eliminiert.

5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit

Chronische / subchronische Toxizität:

Im Tierversuch zur subchronischen und chronischen Toxizität von Paracetamol an Ratte und Maus traten Läsionen im Magen-Darm-Trakt, Blutbildverände­rungen, Degeneration des Leber- und Nierenparenchyms bis hin zu Nekrosen auf. Die Ursachen dieser Veränderungen sind einerseits auf den Wirkungsmechanismus (Hemmung der Prostaglandin­synthese) und andererseits auf den Metabolismus von Paracetamol zurückzuführen.

ASS und der Metabolit Salicylsäure wirken aufgrund ihres Wirkungsmechanismus und auch lokal gewebeschädigend und schleimhautreizend. Schon bei therapeutischer Dosierung können Ulzera und Blutungen im Magen-Darm-Trakt entstehen. Bei chronischer Anwendung kann es daher zu Eisenmangelanämie kommen. Liegen Ulzera im Magen-Darm-Trakt vor, besteht wegen der durch ASS verringerten Gerinnungsfähigkeit des Blutes die Gefahr bedrohlicher Blutungen. Außer diesen unerwünschten Wirkungen zeigten sich in Tierstudien nach akutem und chronischem Einsatz von ASS in hohen Dosen Nierenschäden.

Im Tierexperiment ruft Coffein bei längerfristiger Gabe in hohen therapeutisch nicht relevanten Dosen Geschwüre im Gastrointesti­naltrakt, Leber- und Nierenschäden hervor.

In einer 6-Monatsstudie mit der Kombination ASS-Paracetamol-Coffein an der Ratte traten keine unerwarteten toxischen Effekte auf. Ob ein erhöhtes Risiko der Ausbildung einer Analgetikanep­hropathie besteht, ist bisher nicht untersucht.

Mutagenes und tumorerzeugendes Potential:

ASS wurde ausführlich in vitro und in vivo bezüglich mutagener Wirkungen untersucht. Die Gesamtheit der Befunde ergibt keine relevanten Verdachtsmomente für eine mutagene Wirkung.

Umfangreiche Untersuchungen ergaben keine Evidenz für ein relevantes genotoxisches Risiko von Paracetamol im therapeutischen, d. h. nicht-toxischen Dosisbereich.

Coffein besitzt, wie andere Methylxanthine auch, in vitro ein chromosomenbrechen­des Potential. Die Gesamtheit der wissenschaftlichen Untersuchungen zum Metabolismus und zur Mutagenität von Coffein deutet darauf hin, dass in vivo keine mutagenen Wirkungen zu erwarten sind.

Aus Langzeitstudien an Mäusen und Ratten ergaben sich keine Hinweise auf eine kanzerogene Wirkung von Paracetamol, ASS und Coffein.

Langzeitunter­suchungen mit der Kombination der 3 Stoffe wurden nicht durchgeführt.

Reproduktionsto­xizität:

Aus Tierstudien und den bisherigen Erfahrungen an Menschen ergeben sich keine Hinweise auf eine Fruchtschädigung durch Paracetamol. Es sind keine konventionellen Studien verfügbar, in denen die aktuell akzeptierten Standards für die Bewertung der Reproduktionsto­xizität und der Entwicklung verwendet werden.

Salicylate haben in Tierversuchen an mehreren Tierspezies teratogene Wirkungen gezeigt. Implantationsstörun­gen, embryo- und fetotoxische Wirkungen sowie Störungen der Lernfähigkeit bei den Nachkommen nach pränataler Exposition sind beschrieben worden.

Bei sehr hohen Coffein -Dosen (über 100 mg/kg KG) wurden bei Ratten embryo- und fetotoxische, aber keine teratogenen Wirkungen beobachtet.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1. Liste der sonstigen Bestandteile

Vorverkleisterte Stärke

Maisstärke

Lactose-Monohydrat

Stearinsäure

Talkum

6.2. Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend

6.3. Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30°C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.

6.5. Art und Inhalt des Behältnisses

Primärpackmittel: Blisterstreifen aus Aluminium / PVC-Folie

Sekundärpackmittel: Faltkartonschachtel

Packungen zu 10 und 30 Stück

6.6.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

8. ZULASSUNGSNUMMER

9. DATUM DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 29. September 2000

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 17. Juni 2013

10. STAND DER INFORMATION

08.2019

Mehr Informationen über das Medikament InfluASS - Tabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-23796
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Teva B.V., Swensweg 5, 2031 GA Haarlem, Niederlande