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Thomapyrin - Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Thomapyrin - Tabletten

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Thomapyrin – Tabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Tablette enthält 250 mg Acetylsalicylsäure (ASS), 200 mg Paracetamol und 50 mg Coffein. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 1 Tablette enthält 16 mg Lactose-Monohydrat Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Runde, weiße Tabletten mit abgeschrägten Kanten, in die auf einer Seite eine Bruchrille und auf der anderen Seite „THOMAPYRIN“ eingeprägt sind.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1. Anwendungsgebiete

Dieses Arzneimittel wird angewendet zur symptomatischen Behandlung von

Kopfschmerzen (insbesondere Spannungskopfschmer­zen) und Migräneanfällen mit und ohne Aura leichten bis mittelstarken Schmerzen wie z. B. Zahnschmerzen, Regelschmerzen; sowie zur Linderung von Schmerzen und Senkung von Fieber bei Erkältungskran­kheiten und grippalen Infekten.

Thomapyrin wird angewendet bei Erwachsenen und Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren.

4.2. Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Mögliche unerwünschte Wirkungen können dadurch minimiert werden, dass die kleinste noch wirksame Dosis für die kürzeste notwendige Dauer verabreicht wird.

Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren:

1–2 Tabletten bis zu 3 x täglich, eine Tagesdosis von 6 Tabletten (entsprechend 1,5 g Acetylsalicylsäure, 1,2 g Paracetamol und 300 mg Coffein) soll nicht überschritten werden.

Jugendliche von 12 bis 14 Jahren und 30 kg KG:

4–1 Tablette bis zu 3 x täglich, eine Tagesdosis von 3 Tabletten (entsprechend 750 mg Acetylsalicylsäure, 600 mg Paracetamol und 150 mg Coffein) soll nicht überschritten werden.

Der Abstand zwischen den einzelnen Einnahmen soll mindestens 4 Stunden betragen.

Besondere Patientengruppen

Ältere Personen (ab 65 Jahren)

Bei älteren Personen ist wegen eventueller Begleiterkrankungen bzw. Untergewicht besondere Vorsicht angezeigt (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4). Insbesondere wird empfohlen, bei älteren und untergewichtigen Personen die niedrigste wirksame Dosis zu verwenden.

Kinder unter 12 Jahren

Thomapyrin ist kontraindiziert bei Kindern unter 12 Jahren

Leberfunktion­sstörungen

Spezielle Dosierungsempfeh­lungen wurden nicht untersucht; es wird empfohlen, das Dosierungsintervall zu verlängern. Bei schweren Leberfunktion­sstörungen ist Thomapyrin kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Nierenfunktion­sstörungen

Spezielle Dosierungsempfeh­lungen wurden nicht untersucht; es wird empfohlen, das Dosierungsintervall zu verlängern. Bei schweren Nierenfunktion­sstörungen ist Thomapyrin kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Mit reichlich Flüssigkeit einnehmen oder die Tabletten in Flüssigkeit zerfallen lassen und reichlich Flüssigkeit nachtrinken.

Dauer der Anwendung

Thomapyrin darf bei Schmerzen nicht länger als 3–4 Tage (maximal 10 Tage) und bei Fieber nicht länger als 3 Tage ohne ärztliche Anordnung eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.4).

4.3. Gegenanzeigen

Thomapyrin darf nicht eingenommen werden

bei Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Coffein, andere Salicylate oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile; von Patienten, die nach der Anwendung von Salicylaten oder anderen nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) Symptome wie Asthma, Rhinitis, Angioödeme oder Urtikaria entwickelten; bei bestehenden Magen- oder Duodenalulzera; bei gastrointestinalen Blutungen oder Perforationen (Magen- oder Darmdurchbruch) in der Vorgeschichte, die durch eine vorherige Therapie mit NSAR bedingt waren; bei bestehenden oder rezidivierenden (mehr als einmal) gastrointestinalen Ereignissen wie Ulcus, Blutung oder Perforation und Duodenalgeschwür; bei Patienten mit Blutungsstörungen (Hämophilie, Metrorrhagie oder Menorrhagie) bei starken Blutungen oder Blutungsrisiko (z. B. vor chirurgischen Eingriffen – der thrombozytenag­gregationshem­mende Effekt ist zu beachten, siehe Abschnitt 4.4); bei schwerer Herzinsuffizienz; bei schwerer Leberinsuffizienz (Child-Pugh C); bei übermäßigem bzw. chronischem Alkoholgenuss; bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min); bei Methotrexat-Behandlung mit einer Dosierung von 15 mg pro Woche oder mehr (siehe Abschnitt 4.5); in Kombination mit oralen Antikoagulantien, wenn Thomapyrin (Acetylsalicyl­säure) hochdosiert verwendet wird (siehe Abschnitt 4.5); bei Glukose-6-phosphat-Dehydrogenasemangel (siehe Abschnitt 4.4); im letzten Trimenon der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6); von Kindern oder Jugendlichen mit Windpocken oder grippeähnlichen Erkrankungen wegen des Risikos der Entwicklung eines Reye-Syndroms (siehe Abschnitt 4.4); von Kindern unter 12 Jahren.

4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Thomapyrin darf nur nach ärztlicher Verschreibung eingenommen werden – eine engmaschige Überwachung der Anwendung ist angezeigt

bei chronischen oder wiederkehrenden Magen- oder Zwölffingerdar­mbeschwerden bei Asthma bronchiale, allergischer Rhinitis und Nasenpolypen, chronischen Atemwegserkran­kungen sowie bei Allergien (z. B. mit Hautreaktionen, Juckreiz, Nesselfieber). Bei manchen Patienten kann das Auftreten von Asthmaanfällen auf eine Allergie gegen Acetylsalicylsäure oder andere NSAR zurückzuführen sein; in diesem Fall ist die Anwendung von Thomapyrin kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3) bei Überempfindlichkeit gegen nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) (siehe Abschnitt 4.3) bei gleichzeitiger Anwendung von Antikoagulanzien, Thrombozytenag­gregationshem­mern, systemisch wirkendem Heparin, Thrombolytika, selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI) (siehe Abschnitt 4.5) bei Herzinsuffizienz und/oder Bluthochdruck; in Zusammenhang mit der Anwendung von Acetylsalicylsäure wurde über Flüssigkeitse­inlagerung und Ödeme berichtet bei Hypotonie bei leicht bis mittelschwer eingeschränkter Leberfunktion (z. B. Zustand nach Hepatitis; Child-Pugh A/B) bei leicht bis mittelschwer eingeschränkter Nierenfunktion oder Nierenschäden durch Vorerkrankungen bei Gilbert-Syndrom bei Diabetes mellitus bei Mangelernährung und Dehydratation (aufgrund der eingeschränkten Gluthathionreserve) bei chronischem Alkoholkonsum, auch bei kürzlich begonnenem Entzug vor chirurgischen Eingriffen (der thrombozytenag­gregationshem­mende Effekt ist zu beachten, siehe unten)

Risikosituationen

Während der Behandlung können zu jeder Zeit gastrointestinale Blutungen und/oder Ulzera/Perfora­tionen, auch mit letalem Ausgang – mit oder ohne warnende Symptome oder schwere gastrointestinale Ereignisse in der Anamnese – auftreten. Das relative Risiko ist höher bei älteren Personen, Personen mit niedrigem Körpergewicht und bei Patienten, die mit Antikoagulanzien oder Thrombozytenag­gregationshem­mern behandelt werden (siehe Abschnitt 4.5). Patienten sind darauf hinzuweisen, dass beim Auftreten unüblicher gastrointestinaler Beschwerden (wie Bauchschmerzen, Melaena, Hämatemesis) – insbesondere nach Behandlungsbeginn – sofort ein Arzt aufzusuchen ist. Bei Auftreten gastrointestinaler Blutungen oder Ulzera muss die Behandlung sofort abgebrochen werden (siehe Abschnitt 4.3 und 4.8).

Das Risiko einer gastrointestinalen Blutung, Ulzeration und Perforation erhöht sich mit ansteigender Dosis, für Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere in Verbindung mit den Komplikationen Blutung oder Perforation (siehe Abschnitt 4.3) und für ältere Patienten. Diese Patientengruppen sollten einleitend mit der niedrigsten möglichen Dosis behandelt werden. Eine Behandlung in Kombination mit protektiven Arzneimitteln (z. B. Misoprostol oder Protonen-Pumpen-Hemmer) sollte in diesen Fällen in Erwägung gezogen werden. Dies gilt auch für Patienten, die gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen, die das Risiko gastrointestinaler Nebenwirkungen erhöhen (siehe Abschnitt 4.5).

Thomapyrin darf bei Schmerzen nicht länger als 3–4 Tage (maximal 10 Tage) und bei Fieber nicht länger als 3 Tage ohne ärztliche Anordnung eingenommen werden. Wenn Schmerzen oder Fieber während dieser Zeit bestehen bleiben oder sich sogar verschlimmern, wenn neue Symptome auftreten (z. B Rötung bzw. Schwellung), ist ein Arzt aufzusuchen, da dies Zeichen einer schweren Erkrankung sein kann. Die Patienten sind entsprechend zu informieren.

Da Acetylsalicylsäure bereits in sehr niedrigen Dosierungen und mehrere Tage lang anhaltend die Thrombozytenag­gregation hemmt, müssen die Patienten gegebenenfalls auf das erhöhte Blutungsrisiko bei chirurgischen Eingriffen hingewiesen werden, welches selbst bei geringfügigen chirurgischen Eingriffen (z. B. Zahnextraktion) besteht.

Schwere akute Überempfindlichke­itsreaktionen (z. B. anaphylaktischer Schock) können auftreten. Die Behandlung muss beim ersten Anzeichen einer Überempfindlichke­itsreaktion abgebrochen werden.

Um die Gefahr einer Überdosierung zu vermeiden, sollte Thomapyrin nicht bei gleichzeitiger Behandlung mit anderen Arzneimitteln, die Paracetamol oder Acetylsalicylsäure beinhalten, angewendet werden.

Hepatotoxizität kann bei Paracetamol sogar unter Einhaltung der therapeutischen Dosen bzw. Kurzzeitanwendung und bei Patienten ohne Vorerkrankungen der Leber auftreten (siehe Abschnitt 4.9). Der übermäßige Konsum von Coffein (z.B. Kaffee, Tee oder andere coffeinhaltige Getränke) sollte während der Einnahme des Arzneimittels vermieden werden.

Risikopatienten

In bestimmten Fällen von schwerem Glukose-6-phosphat-Dehydrogenasemangel lösten hohe Dosen von Acetylsalicylsäure eine Hämolyse aus (siehe Abschnitt 4.3).

Acetylsalicylsäure kann die Ausscheidung von Harnsäure verringern und bei empfänglichen Patienten einen Gichtanfall auslösen.

Bei Jugendlichen mit fieberhaften Erkrankungen darf Acetylsalicylsäure ausschließlich nach ärztlicher Anweisung – und nur, wenn andere Maßnahmen keine Wirkung zeigen – angewendet werden. Bei diesen Patienten besteht das Risiko für die Entwicklung des sehr seltenen, jedoch lebensbedrohlichen Reye-Syndroms (siehe Abschnitt 4.3). Auch bei Erwachsenen wurden Fälle von Reye-Syndrom berichtet. Es ist charakterisiert durch eine nichtinfektiöse Enzephalopathie und Leberversagen und tritt typischerweise nach dem Abklingen der akuten Anzeichen einer fieberhaften Erkrankung (insbesondere bei Windpocken und Grippe) auf. Die klinischen Symptome des Reye-Syndroms sind lang andauerndes, profuses Erbrechen, Kopfschmerzen und Einschränkung des Bewusstseins. Bei diesen Symptomen ist die weitere Anwendung von Thomapyrin sofort abzubrechen – eine sofortige ärztliche Hilfe ist erforderlich.

Es wird daher auch empfohlen, in den ersten 6 Wochen nach einer Varizellenimpfung (Lebendimpfstoff) die Anwendung von Salicylaten zu vermeiden.

Thomapyrin ist nicht geeignet für Personen mit einem Körpergewicht unter 30 kg.

Folgen längerer Anwendung

Bei längerer Anwendung von Analgetika – vor allem in hoher Dosierung – können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen. Die Patienten sollten gegebenenfalls entsprechend informiert werden.

Ein abruptes Absetzen von Analgetika nach langfristiger Anwendung hoher Dosen kann ein Entzugssyndrom auslösen (z. B. Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelschmerzen, Nervosität), das typischerweise nach einigen Tagen abklingt. Eine erneute Einnahme von Analgetika darf nur nach entsprechender Anordnung des Arztes und nach Abklingen der Entzugsersche­inungen erfolgen.

Eine gewohnheitsmäßige Langzeitanwendung von Analgetika kann zu dauerhafter Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens führen.

Weitere Warnhinweise

Die schmerzstillende Wirkung kann die Symptome einer Begleiterkrankung verschleiern. Bei Anzeichen einer Sekundärinfektion (z. B. Rötung, Schwellung) oder Anhalten der Symptome (wie Schmerzen oder Fieber) über mehr als drei Tage, muss ärztlicher Rat eingeholt werden.

Schwerwiegende Hautreaktionen

Unter der Einnahme von Paracetamol wurden lebensbedrohliche Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und toxische epidermale Nekrolyse (TEN) berichtet. Patienten sollten über die Anzeichen und Symptome aufgeklärt und engmaschig auf Hautreaktionen untersucht werden. Beim Auftreten von Symptomen oder Anzeichen eines SJS oder einer TEN (z.B. fortschreitende Hautausschläge, oft verbunden mit Blasenbildung oder Schleimhautschädi­gung) ist die Behandlung unverzüglich zu beenden und ärztlicher Rat einzuholen.

Thomapyrin bzw. NSAR im Allgemeinen können die Wirkung eines Intrauterinpessars abschwächen; eine Wirkung, die vermutlich auf ihrem entzündungshem­menden Effekt beruht.

Bei Anwendung von Thomapyrin können durch gleichzeitigen Genuss von Alkohol wirkstoffbedingte Nebenwirkungen, insbesondere solche, die den Gastrointesti­naltrakt oder das zentrale Nervensystem betreffen, verstärkt werden (siehe Abschnitt 4.5).

Je nach Dauer der Behandlung sind Kontrollen (z. B. Leberfunktion, Nierenfunktion, Blutbild, Blutgerinnung) angezeigt (siehe Abschnitt 4.5).

Thomapyrin kann in höheren Dosierungen verschiedene klinisch-chemische Bestimmungsmethoden bzw. deren Ergebnisse beeinflussen (siehe Abschnitt 4.5).

Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von einigen NSAR, insbesondere bei hoher Dosierung und im Rahmen einer Langzeitbehandlung, möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z. B. Myokardinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist. Es sind zu wenige Daten vorhanden, um dieses Risiko für Thomapyrin bzw. Acetylsalicylsäure bei einer täglichen Dosis von nicht mehr als 3 g auszuschließen.

Sonstige Bestandteile

Eine Thomapyrin – Tablette enthält 16 mg Lactose-Monohydrat (entspricht 96 mg LactoseMonohydrat bei Einnahme von 6 Tabletten). Patienten mit der seltenen hereditären GalactoseInto­leranz, völligem Lactase-mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Thomapyrin – Tabletten sind für Diabetiker geeignet (1 Tablette enthält 0,094 g Kohlenhydrate entsprechend 0,008 Brotein­heiten [BE]).

4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Acetylsalicyl­säure

Kombination von Acetylsalicylsäure mit:

Mögliche Reaktionen:

NSAR (einschließlich COX-2 selektiver Inhibitoren)

wechselseitige Verminderung der Serumkonzentra­tionen bei additivem Risiko einer gastrointestinalen Schädigung -diese Kombination wird nicht empfohlen, wenn erforderlich muss die Fachinformation der verwendeten NSAR beachtet werden

Herzglykoside

Erhöhung von deren Blutspiegel – eine entsprechende Kontrolle und gegebenenfalls Dosisanpassung wird empfohlen

Sulfonamide

Verstärkung der Wirkung und der Nebenwirkungen

Kortikosteroide

Erhöhung des Risikos gastrointestinaler Ulzera oder Blutung

Trijodthyronin

durch Acetylsalicylsäure kann die Resorption von Schilddrüsenhor­monen gehemmt werden

Thrombozytenag­gregationshem­mer

Erhöhung des Risikos einer gastrointestinalen Blutung (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8) – die Kontrolle des Gerinnungsstatus wird empfohlen

Antikoagulanzien

Acetylsalicylsäure kann die Wirkung von Antikoagulanzien verstärken; erhöhtes Blutungsrisiko möglich (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8) – die Kontrolle des Gerinnungsstatus wird empfohlen.

Die hochdosierte Anwendung von Thomapyrin (Acetylsalicyl­säure) in Kombination mit oralen Antikoagulanzien ist kontraindiziert. Das Blutungsrisiko wird erhöht, zudem kommt es zur Schädigung der gastroduodenalen Schleimhaut und Verdrängung von oralen Antikoagulantien aus ihrer Plasmaprotein­bindung (siehe Abschnitt 4.3)

Thrombolytika, Streptokinase, parenterale Heparine

erhöhtes Blutungsrisiko (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8)

Valproinsäure

Acetylsalicylsäure kann zu einem Anstieg der Blutspiegel von Valproinsäure führen und in der Folge die Toxizität dieser Substanz verstärken

selektive Serotonin-Wiederaufnahme-

Hemmer (SSRI)

Erhöhung des Risikos einer gastrointestinalen Blutung (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8)

Lithium

Erhöhung der Lithium-Blutspiegel – eine Kontrolle und gegebenenfalls Dosisanpassung wird empfohlen

Pentoxifyllin

Erhöhtes Blutungsrisiko – verstärkte klinische Überwachung und häufigere Kontrollen der Blutungszeit werden empfohlen

Tetrazykline

Bei gleichzeitiger Einnahme von Tetrazyklinen kann es zur Bildung nichtresorbierbarer Komplexe kommen. Daher soll zwischen der Anwendung beider Substanzgruppen (Acetylsalicylsäure und Tetrazykline) ein Zeitraum von mindestens 1 bis 3 Stunden liegen

Urikosurika

Wirkungsvermin­derung

Furosemid und andere Schleifendiuretika

Abschwächung von deren blutdrucksenkender Wirkung -Blutdruckkontrollen werden empfohlen

Aldosteronanta­gonisten

Wirkungsvermin­derung

Antihypertensiva

Abschwächung von deren blutdrucksenkender Wirkung -Blutdruckkontrollen werden empfohlen

Spironolacton

natriuretische Wirkung wird vermindert

Methotrexat

Acetylsalicylsäure kann zu einem Anstieg der Blutspiegel von Methotrexat führen und in der Folge die Toxizität dieser Substanz verstärken. Die kombinierte Anwendung ist zu vermeiden, wenn erforderlich ist eine strikte Kontrolle von Blutbild, Leber- und Nierenfunktion empfohlen. Die kombinierte Anwendung bei einer Dosierung von Methotrexat von 15 mg oder mehr pro Woche ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3)

orale Antidiabetika

Blutzuckerschwan­kungen sind möglich – vermehrte

Blutzuckerkon­trollen werden empfohlen

ACE-Hemmer

verminderte glomeruläre Filtration durch Hemmung der vasodilatatorischen Prostaglandine; auf ausreichende Hydrierung ist zu achten

Lokal wirksame Magen-DarmPräparate (Magnesium-, Aluminium-und Kalziumsalze, -oxide und -hydroxide)

erhöhte renale Ausscheidung von Salicylaten durch Alkalisierung des Urins

Alkohol

erhöhte Gefahr des Auftretens und der Verstärkung von gastrointestinalen Blutungen – diese Kombination soll vermieden werden

Paracetamol

Kombination von Paracetamol mit:

Mögliche Reaktionen:

Leberenzyminduk­toren wie beispielsweise bestimmte Antiepileptika (z. B. Phenobarbital, Phenytoin, Topiramat), Glutethimid, Carbamazepin, und andere potenziell lebertoxische Substanzen (z. B. Rifampicin) und Alkohol

Erhöhung der Lebertoxizität von Paracetamol;

Leberschäden bereits durch sonst untoxische Dosen möglich

Chloramphenicol

erhöhte Toxizität des Chloramphenicols durch verzögerte Ausscheidung

Antikoagulanzien (Warfarin und andere Vitamin-K-Antagonisten)

Paracetamol kann das Blutungsrisiko bei Patienten, die mit Warfarin und anderen Vitamin-K-Antagonisten behandelt werden, erhöhen. Patienten, die gleichzeitig Vitamin-KAntagonisten und Paracetamol erhalten, sollten in Hinblick auf eine ausreichende Gerinnung und auf Blutungskompli­kationen überwacht werden.

Zidovudin

erhöhtes Neutropenie-Risiko – diese Kombination sollte nur auf ärztlichen Rat erfolgen

Probenecid und Salicylamide

erhöhte Toxizität von Paracetamol durch verzögerte Ausscheidung, bei gleichzeitiger Einnahme von Probenecid sollte die Dosis verringert werden

Colestyramin

verminderte Absorption von Paracetamol

Arzneimittel, die die Magenentleerung beschleunigen (z. B. Metoclopramid, Domperidon)

Erhöhung der Resorptionsrate von Paracetamol, dadurch beschleunigter Wirkeintritt

Arzneimittel, die die Magenentleerung verlangsamen

Verminderung der Resorptionsrate von Paracetamol, dadurch verzögerter Wirkeintritt.

Alkohol

erhöhtes Risiko einer Leberschädigung

Flucloxacillin

Die gleichzeitige Gabe von Flucloxacillin kann zu metabolischer Azidose führen, insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren für Glutathion-Depletion, wie Sepsis, Mangelernährung oder chronischem Alkoholismus.

Coffein

Kombination von Coffein mit:

Mögliche Reaktionen:

Sedativ wirkende Arzneimittel

verminderte Sedierung

Sympathomimetika oder Thyroxin

Verstärkung der tachykarden Wirkung

Theophyllin

Verzögerung der Ausscheidung von Theophyllin

Chinolone

Verzögerung der Ausscheidung von Coffein

orale Kontrazeptiva, Cimetidin, Fluvoxamin oder Disulfiram

Verzögerter Abbau des Coffeins in der Leber

Nikotin (Rauchen oder

Nikotinersatzthe­rapie) oder Barbiturate

Steigerung des Coffein-Metabolismus in der Leber

Es gibt keine Evidenz, dass ein mögliches Abhängigkeitspo­tential von Analgetika wie Acetylsalicylsäure oder Paracetamol durch Coffein erhöht wird.

Interaktion mit Labortests

Acetylsalicylsäure kann in höheren Dosierungen verschiedene klinisch-chemische Bestimmungsmethoden bzw. deren Ergebnisse beeinflussen.

Die Einnahme von Paracetamol kann die Bestimmung der Harnsäurewerte mittels Phosphorwolfram­säure und der Blutglukosewerte mittels Glukoseoxidase-Peroxidase beeinträchtigen.

4.6. Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die Prostaglandin­synthesehemmung durch Acetylsalicylsäure kann die Schwangerschaft und/oder die embryonale/fötale Entwicklung nachteilig beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien lassen ein erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt, von Herzmissbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandin­synthesehemmers in der frühen Schwangerschaft annehmen. Das absolute Risiko einer kardiovaskulären Missbildung war von weniger als 1 % auf bis etwa 1,5 % erhöht. Es wird eine Erhöhung des Risikos mit der Dosis und der Therapiedauer angenommen. Präklinische Studien zeigten eine Zunahme des Fruchtverlustes vor und nach Implantation und der embryonalen/fötalen Letalität nach Verabreichung von Prostaglandin­synthesehemmer­n. Darüber hinaus wurde über ein vermehrtes Auftreten verschiedener – einschließlich kardiovaskulärer – Missbildungen berichtet, wenn während der organogenetischen Periode ein Prostaglandin­synthesehemmer verabreicht wurde.

Erstes und zweites Schwangerschaf­tsdrittel

Wenn nicht unbedingt notwendig, soll Thomapyrin während des ersten und zweiten Trimenons nicht angewendet werden. Bei Anwendung von Thomapyrin bei Frauen mit Schwangerschaf­tswunsch oder während des ersten und zweiten Trimenons soll die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.

Drittes Schwangerschaf­tsdrittel

Während des dritten Trimenons können alle Prostaglandin­synthesehemmer folgende Auswirkungen haben:

auf den Fötus:

– toxische kardiopulmonale Wirkungen (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus Botalli und pulmonaler Hypertonie)

– Nierenfunktion­sstörung bis zu einer Niereninsuffizienz mit Oligohydramnie

auf Mutter und Kind:

– am Ende der Schwangerschaft mögliche Verlängerung der Blutungszeit;

– Die thrombozytenag­gregationshem­mende Wirkung kann bereits bei sehr niedrigen Dosen auftreten.

– Verzögerung oder Verlängerung des Geburtsvorgangs durch Abschwächung der Uteruskontrak­tilität

Im letzten Trimenon ist Thomapyrin daher kontraindiziert.

Eine länger dauernde Einnahme von hohen Coffein-Dosen kann bei Schwangeren zu Fehl- und Frühgeburten führen.

Epidemiologische Studien zur Neuroentwicklung von Kindern, die im Uterus Paracetamol ausgesetzt werden, weisen keine eindeutigen Ergebnisse auf.

Stillzeit

Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Coffein treten in die Muttermilch über. Das Risiko einer Thrombozytenag­gregationshem­mung beim Säugling kann nicht ausgeschlossen werden. Coffein, das über die Muttermilch aufgenommen wird, kann das Allgemeinbefinden und Verhalten des Säuglings beeinflussen. Kurzzeitige Anwendung von Thomapyrin in der empfohlenen Dosierung erfordert in der Regel keine Unterbrechung des Stillens. Thomapyrin soll während der Stillzeit nicht über einen längeren Zeitraum oder in höheren Dosen eingenommen werden.

Während der Stillzeit soll Thomapyrin nur unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden.

Fertilität

Es gibt Hinweise darauf, dass Arzneimittel, welche die Cyclooxygenase/Pros­taglandinsynthe­se hemmen, die weibliche Fertilität durch einen Effekt auf die Ovulation beeinträchtigen können. Dies ist reversibel nach Abbruch der Behandlung.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Die Patienten müssen jedoch darauf hingewiesen werden, dass während der Behandlung mit Thomapyrin Nebenwirkungen wie Schwindel oder Vertigo auftreten können. Beim Auftreten von solchen Nebenwirkungen sollten Patienten Tätigkeiten, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordern (z. B. Teilnahme am Straßenverkehr, Bedienen von Maschinen), unterlassen.

4.8 Nebenwirkun­gen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig (> 1/10)

Häufig (> 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Aus placebokontro­llierten klinischen Kopfschmerz-Studien, bei denen insgesamt 1.143 Patienten mit einer fixen Dosiskombination von Paracetamol, Acetylsalicylsäure und Coffein behandelt wurden, wurden folgende Nebenwirkungen berichtet:

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Selten: Vertigo

Herzerkrankungen

Gelegentlich: Palpitationen

Selten: Tachykardie

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Häufig: abdominaler Schmerz, Dyspepsie, Übelkeit

Gelegentlich: Erbrechen

Selten: Diarrhoe, Ösophagitis

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Nervosität, Schwindel

Selten: Unruhe, Müdigkeit, Tremor; Hyperhidrose

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Gelegentlich: Hautstörungen (siehe auch nachfolgende Angaben zu Erkrankungen der Haut und

des Unterhautzellge­webes, die für die Einzelsubstanzen bekannt sind)

Für die einzelnen Wirkstoffe von Thomapyrin werden im Folgenden weitere bekannte Nebenwirkungen angeführt, die in den obengenannten Studien nicht beobachtet wurden.

Acetylsalicyl­säure

Die Liste der Nebenwirkungen von Acetylsalicylsäure erstreckt sich auch auf Beobachtungen von Patienten mit rheumatischen Beschwerden, die über einen langen Zeitraum mit hohen Dosen behandelt wurden.

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten: Thrombozytopenie, Leukopenie, aplastische Anämie, Panzytopenie

Nicht bekannt: schwerwiegende Blutungen, z. B. zerebrale Blutungen, die im Einzelfall auch lebensbedrohlich sein können, insbesondere bei Patienten mit unkontrollierter Hypertonie und/oder gleichzeitiger Behandlung mit Antikoagulanzien (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5)

Blutungen, z. B. Epistaxis, Zahnfleischbluten (das Blutungsrisiko kann wegen der gerinnungshemmenden Wirkung, die auch nach Beendigung der Therapie für einige Tage (bis zu 8 Tage) andauert, erhöht sein);

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich: Hautreaktionen (z. B. Urtikaria)

Selten: Überempfindlichke­itsreaktionen (einschließlich anaphylaktischer Schock,

Angioödem, Bronchospasmen, Hypotonie, Dyspnoe)

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Sehr selten: Hypoglykämie

Erkrankungen des Nervensystems

Nicht bekannt: Kopfschmerzen, Schwindel, Somnolenz, Verwirrung, Unruhe, Nervosität, Desorientierung

Augenerkrankungen

Nicht bekannt: Sehstörungen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Nicht bekannt: Einschränkung des Hörvermögens, Tinnitus

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Häufig: Sodbrennen

Selten: gastrointestinale Blutungen, die bei Anwendung über einen längeren Zeitraum zur

Eisenmangelanämie führen können (siehe Abschnitt 4.4), gastrointesti­nale Ulzera

Sehr selten: gastrointestinale Perforation

Nicht bekannt: erosive Gastritis, epigastrische Beschwerden

Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten: Erhöhung der Transaminase-Werte, abnorme Leberfunktion

Akute, reversible hepatotoxische Episoden wurden berichtet, insbesondere bei Patienten mit juveniler Arthritis, rheumatischem Fieber, systemischem Lupus erythematodes und Leberschädigung in der Anamnese (Bei diesen Patienten sollten Leberfunktion­skontrollen durchgeführt werden)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Selten: schwere Hautreaktionen (einschließlich Erythema multiforme), Purpura, Vaskulitis

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Selten: Einschränkung der Nierenfunktion

Sehr selten: akutes Nierenversagen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr selten: Reye Syndrom

Nicht bekannt: Ödeme, Hypertonie und Herzinsuffizienz wurden im Zusammenhang mit NSAR-Behandlung berichtet

Die Anwendung von Acetylsalicylsäure kann gastrointestinale Beschwerden verursachen, die zu schwerwiegenden gastrointestinalen Blutungen führen können (siehe oben). Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieser Nebenwirkungen steigt bei Verabreichung höherer Dosen, obwohl sie auch bei Anwendung niedrigerer Dosen auftreten können.

Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von einigen NSAR, insbesondere bei hoher Dosierung und im Rahmen einer Langzeitbehandlung, möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z. B. Myokardinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist.

Paracetamol

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten: Thrombozytopenie, Neutropenie, Leukopenie, Panzytopenie und Agranulozytose

Nicht bekannt: Hämolytische Anämie insbesondere bei Patienten mit Glucose-6-Phosphat-dehydrogenase-Mangel

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten: Überempfindlichke­itsreaktionen (einschließlich anaphylaktischem Schock,

Angioödem, Dyspnoe)

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Sehr selten: Hypoglykämie

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Nervosität, Unruhe, Kopfschmerzen

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Sehr selten: Bronchospasmen (häufiger bei Personen mit Allergie gegen NSAR)

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich: Cholestase

Selten: Erhöhung der Transaminase-Werte

Nicht bekannt: zytolytische Hepatitis, die zu einem akuten Leberversagen führen kann

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Gelegentlich: fixes Arzneimittele­xanthem

Sehr selten: Erythem, Urtikaria, Ausschlag, schwerwiegende Hautreaktionen (wie z. B.

Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxisch epidermale Nekrolyse (TEN) und akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP))

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Selten: Einschränkung der Nierenfunktion

Sehr selten: akutes Nierenversagen

Coffein

Die Nebenwirkungen von Coffein sind dosisabhängig und interindividuell unterschiedlich. Sie hängen von der individuellen Empfindlichkeit gegenüber Coffein und vom täglichen Konsum coffeinhaltiger Getränke ab.

Bei Einhaltung der empfohlenen Dosierung sind Nebenwirkungen selten, jedoch kann es bei Einnahme in den Abendstunden zu Einschlafstörungen kommen. Bei zusätzlichem Coffeinkonsum (z. B. durch Getränke) sind verstärkte Nebenwirkungen durch Coffein möglich; der Coffeingehalt einer Tablette Thomapyrin entspricht ungefähr einer halben Tasse Filterkaffee.

Coffein ist ein ZNS-Stimulans und kann in höherer Dosierung Ruhelosigkeit, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Tremor, Schwindel, Angst, Sehstörungen, Hörstörungen, gastrointestinale Beschwerden (Mundtrockenheit, verstärkter Durst, Appetitminderung, Heißhunger, Magenschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Sodbrennen), Erhöhung des systolischen Blutdruckes und Tachykardie, verstärkte Diurese, Urtikaria, Myopathie und Veränderung des Kalium- und Blutzuckerspiegels verursachen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

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anzuzeigen.

4.7. Überdosierung

4.7. Überdosierung

Bei älteren Personen, Kleinkindern und Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion, chronischem Alkoholkonsum oder chronischer Mangelernährung sowie bei Patienten, die gleichzeitig mit enzyminduzierenden Arzneimitteln behandelt werden, besteht ein erhöhtes Risiko einer Intoxikation einschließlich tödlichem Ausgang.

Symptome:

Paracetamol

In der Regel treten Symptome innerhalb von 24 Stunden auf: Übelkeit, Erbrechen, Anorexie, Blässe und Unterleibsschmer­zen.

Danach kann es zu einer Besserung des subjektiven Befindens kommen, es bleiben jedoch leichte Leibschmerzen als Hinweis auf eine Leberschädigung. Klinische Symptome der Leberschäden werden in der Regel nach 2 Tagen sichtbar und erreichen nach 4–6 Tagen ein Maximum.

Überdosierung mit Paracetamol kann hepatische Zytolyse verursachen, die zu hepatozellulärer Insuffizienz, gastrointestinalen Blutungen, metabolischer Azidose, Enzephalopathie, disseminierter intravaskulärer Gerinnung, Koma und Tod führen kann.

Gleichzeitig können erhöhte Konzentrationen der Lebertransaminasen, Laktatdehydrogenase und des Bilirubins mit einem verringerten Prothrombinspiegel 12 bis 48 Stunden nach einer akuten Überdosierung auftreten.

Überdosierung kann ebenso zu Pankreatitis, akutem Nierenversagen, Myokardanomalien und Panzytopenie führen.

Acetylsalicyl­säure

Therapeutische Überdosierung oder häufige akzidentielle Vergiftungen können tödlich sein. Bei Kindern kann eine Einzeldosis von 100 mg/kg Körpergewicht bereits tödlich sein.

Die Symptome einer akuten Acetylsalicylsäure-Vergiftung sind Hyperventilation, Tinnitus, Übelkeit, Erbrechen, Seh- und Hörstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel und Verwirrungszus­tände. In Fällen schwerer Vergiftung sind Delirium, Tremor, Konvulsionen, Atemnot, Schweißausbrüche, Blutungen, Dehydratation, Störungen des Säure-Base-Haushaltes und der Elektrolytbalance im Plasma, Temperaturerhöhung und Koma beobachtet worden.

Coffein

Toxische Symptome können auftreten, wenn Coffein-Dosen von 1 g (15 mg/kg Körpergewicht) und mehr innerhalb kurzer Zeiträume eingenommen werden. Frühe Anzeichen einer Coffein-Vergiftung sind üblicherweise Tremor und Unruhe. Diese werden gefolgt von Übelkeit, Erbrechen, Tachykardie, Verwirrung und Sehstörungen. Bei ernsten Vergiftungen können Delirium, Krampfanfälle, supraventrikuläre und ventrikuläre Tachyarrhythmien, Hypokaliämie und Hyperglykämie auftreten.

Therapie:

Paracetamol

Bereits bei Verdacht auf Intoxikation mit Paracetamol:

– ist sofortige Krankenhausein­weisung angeraten.

– kann innerhalb der ersten Stunden eine Magenaspiration und Magenspülung sinnvoll sein.

– ist in den ersten 10 Stunden die intravenöse Gabe von Schwefelwasserstoff-Donatoren wie z. B. N-Acetylcystein sinnvoll. N-Acetylcystein kann aber auch nach 10–48 Stunden noch einen gewissen Schutz bieten. In diesem Fall sollte eine längerfristige Einnahme erfolgen. Durch Dialyse kann die Plasmakonzentration von Paracetamol abgesenkt werden. Bestimmungen der Plasmakonzentration von Paracetamol und Leberfunktionstests sind empfehlenswert. Die Plasmakonzentration von Paracetamol sollte 4 Stunden oder später nach der Einnahme gemessen werden (frühere Messungen sind unzuverlässig).

Die weiteren Therapiemöglichke­iten zur Behandlung einer Intoxikation mit Paracetamol richten sich nach Ausmaß, Stadium und klinischen Symptomen entsprechend den üblichen Maßnahmen in der Intensivmedizin.

Acetylsalicyl­säure

Die Behandlung sollte mit allgemeinen Maßnahmen begonnen werden (z. B. Aktivkohle, Magenspülung). Eine forcierte Diurese sollte nicht durchgeführt werden, da es dadurch zu keiner Erhöhung der Salicylat-Ausscheidung kommt und Lungenödeme verursacht werden können. Infusionen mit Natriumhydrogen­carbonat und Kaliumchlorid können verabreicht werden. Die Plasmakonzentration von Acetylsalicylsäure kann durch Dialyse verringert werden.

Coffein

ZNS-Symptome und Konvulsionen können mit Benzodiazepinen behandelt werden, supraventrikuläre Tachykardie kann mit intravenös verabreichten Betablockern wie Propanolol kontrolliert werden.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Andere Analgetika und Antipyretika

ATC-Code: N02BE51, N02BA51

Acetylsalicyl­säure

Acetylsalicylsäure wirkt analgetisch, antipyretisch und antiphlogistisch. Diese Eigenschaften beruhen hauptsächlich auf der Hemmung der Prostaglandin­synthese. Acetylsalicylsäure lindert den Schmerz vorwiegend peripher. Der antipyretische Effekt der Acetylsalicylsäure wird durch ihre Wirkung auf das temperaturregu­lierende Zentrum im Gehirn vermittelt. Acetylsalicylsäure hat darüber hinaus einen hemmenden Effekt auf die Cyclooxygenase der Thrombozyten, woraus eine Hemmung der Plättchenaggre­gation resultiert.

Paracetamol

Paracetamol besitzt analgetische und antipyretische Wirkungen sowie einen sehr schwachen antiphlogistischen Effekt. Der Wirkmechanismus ist nicht vollständig geklärt. Es hemmt die zentrale Prostaglandin­synthese stark, die periphere Prostaglandin­synthese aber nur schwach. Es hemmt ebenso die Wirkung endogener Pyrogene auf das Temperaturrege­lungszentrum des Hypothalamus.

Coffein

Coffein ist ein Stimulans und hat analgetische Eigenschaften. Coffein bewirkt eine Tonisierung der Gehirngefäße.

Kombination

Acetylsalicylsäure und Paracetamol besitzen einander ergänzende Eigenschaften mit analgetischer Wirkung. Die Zugabe von Coffein verstärkt die analgetische Wirkung der Kombination von Acetylsalicylsäure und Paracetamol um ungefähr 40 %. Mit der Dreifachkombination wird eine 50 %ige Schmerzlinderung deutlich schneller erreicht als mit den Einzelsubstanzen. Die Dreifachkombination wirkt ungefähr 15 Minuten früher. Die Schmerzlinderung setzt 15 Minuten nach der Einnahme ein.

5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften

Acetylsalicyl­säure

Resorption

Nach oraler Gabe erfolgt die Resorption von nichtionisierter Acetylsalicylsäure im Gastrointesti­naltrakt. Ein Teil der Acetylsalicylsäure wird in der Darmwand zu Salicylaten hydrolysiert, während der ersten 20 Minuten nach oraler Gabe ist sie jedoch die überwiegende Arzneimittelform im Plasma.

Verteilung

Acetylsalicylsäure und Salicylate werden an Plasmaproteine gebunden und weit verteilt, sie treten in Muttermilch und Plazenta über. Die Plasmakonzentration von Acetylsalicylsäure nimmt mit dem Anstieg der Plasmakonzentration der Salicylate rasch ab. Die Plasmahalbwertszeit von Acetylsalicylsäure beträgt ca. 15 Minuten; die der Salicylate in niedriger Dosierung 2–3 Stunden.

Biotransformation

Salicylate unterliegen einem hepatischen Metabolismus. Zu den Metaboliten zählen Salicylursäure, ein phenolisches und ein acylisches Glucuronid, Gentisinsäure und Gentisursäure.

Elimination

Die Bildung der Hauptmetaboliten folgt einer Michaelis-Menten-Kinetik, was zu rascher Sättigung führt. Daher steigt die Salicylat-Plasmakonzentration im Steady-State disproportional mit der Dosis an. Bei hohen Acetylsalicylsäure-Dosen werden Maximalwerte der Halbwertszeit von 15–30 Stunden beobachtet.

Ein Teil der Salicylate wird unverändert mit dem Harn ausgeschieden, der auf diesem Weg ausgeschiedene Anteil nimmt mit steigender Dosis zu und ist auch vom pH-Wert des Urins abhängig. In alkalischem Harn werden ungefähr 30 % der Dosis ausgeschieden, gegenüber 2 % in saurem Harn.

Paracetamol

Resorption

Nach oraler Gabe wird Paracetamol rasch und nahezu vollständig aus dem Dünndarm resorbiert, die maximale Plasmakonzentration tritt nach 30–120 Minuten ein. Die absolute Bioverfügbarkeit von Paracetamol liegt bei 65–89 % und weist damit auf einen First-Pass-Effekt von ca. 20–40 % hin. Nüchterneinnahme beschleunigt die Absorption und hat einen mäßigen Einfluss auf die Bioverfügbarkeit.

Verteilung

Paracetamol wird rasch und gleichmäßig in alle Gewebe verteilt und überwindet die Blut-HirnSchranke. Die Plasmaprotein­bindung ist gering (5–20 %).

Biotransformation

Paracetamol wird umfassend in der Leber metabolisiert, hauptsächlich zu inaktiven Glucuroniden (ca. 60 %) und Sulfaten (ca. 35 %). Weniger als 5 % werden unverändert ausgeschieden. Ein intermediäres N-Hydroxyl-Derivat ist als Metabolit für die Toxizität von Paracetamol bei Überdosierung oder chronischer Einnahme verantwortlich.

Elimination

Die Plasmahalbwertszeit beträgt 90–180 Minuten bei therapeutischer Dosierung. Die inaktiven Glucuronide und Sulfate werden binnen 24 Stunden vollständig im Urin ausgeschieden. Die Gesamtclearance beträgt ca. 350 ml/min.

Spezielle Patientengruppen

Bei Kindern und Jugendlichen erfolgt die Metabolisierung vorwiegend als Sulfat, die Plasmahalbwertszeit ist verlängert. Eine Verlängerung der Plasmahalbwertszeit wird auch bei Patienten mit chronischen Lebererkrankungen und Anomalien der Plasmaalbumin- und/oder Prothrombin-Zeit-Kurve beobachtet.

Coffein

Resorption

Coffein wird mit einer Absorptionshal­bwertszeit von ca. 10 Minuten rasch und vollständig resorbiert, maximale Plasmaspiegel werden nach 30–40 Minuten erreicht.

Verteilung

Coffein verteilt sich in den meisten Geweben, überwindet die Blut-Hirn-Schranke und geht in Muttermilch und Plazenta über. Die Proteinbindung ist relativ gering (30–40 %).

Biotransformation und Elimination

Coffein und seine Metaboliten (Xanthin und Harnsäurederivate) werden vorwiegend renal ausgeschieden (86 % der Dosis innerhalb von 48 Stunden), die Halbwertszeit ist vergleichsweise variabel und beträgt 3–11 Stunden.

Kombination

In der Kombination ist der Anteil jeder einzelnen Komponente gering, es werden daher keine Sättigungseffekte im Eliminationsprozess beobachtet, die zu verlängerten Halbwertszeiten oder gesteigerter Toxizität führen könnten. Alle Komponenten werden rasch absorbiert und zeigen mit den Monosubstanzen vergleichbare pharmakokinetische Eigenschaften. Relevante pharmakokinetische Wechselwirkungen der Wirkstoffe untereinander wurden nicht beobachtet.

5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit

5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit

Wichtigste Anzeichen der Toxizität waren Blutungen und Magengeschwüre (Acetylsalicyl­säure), Leberschäden / zentrilobuläre Nekrosen (Paracetamol) bzw. kardiovaskuläre und zentralnervöse Veränderungen (Coffein). Untersuchungen mit der Kombination Acetylsalicyl­säure/Paraceta­mol zeigten keine erhöhte akute Toxizität. Untersuchungen der Dreifachkombination

Acetylsalicyl­säure/Paraceta­mol/Coffein (5:4:1) an Ratten ergaben eine vergleichbare akute Toxizität.

Eine 26-Wochen-Toxizitätststudie an Ratten ergab für die Dreifachkombination

Acetylsalicyl­säure/Paraceta­mol/Coffein (5:4:1) zwar klare Anzeichen acetylsalicylsäure-mediierter gastrointestinaler Toxizität und Mortalität, jedoch keine Hinweise auf erhöhte Nephrotoxizität. Die Kombination zeigte keine Zunahme der Organtoxizität im Vergleich mit den Einzelsubstanzen.

Beim Menschen sind akute Intoxikationen mit Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Coffein beobachtet worden. Die letale Dosis an Acetylsalicylsäure bzw. Paracetamol beträgt etwa 10 g.

Hinweise auf mutagene (genotoxische) und karzinogene Eigenschaften liegen nicht vor. Tierexperimentelle Hinweise auf eine teratogene Wirkung von Acetylsalicylsäure und Coffein nach Hochdosisexposition wurden am Menschen nicht bestätigt. Zu Paracetamol sind keine konventionellen Studien verfügbar, in denen die aktuell akzeptierten Standards für die Bewertung der Reproduktionsto­xizität und der Entwicklung verwendet werden.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1. Liste der sonstigen Bestandteile

Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Stearinsäure

6.2. Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3. Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30 °C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5. Art und Inhalt des Behältnisses

Aluminium-PVC-Blisterpackung

Packungen zu 30 und 60 Tabletten

6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

sanofi-aventis GmbH

Leonard-Bernstein-Straße 10

1220 Wien

Österreich

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.Nr.: 1–17100

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung 02.04.1982

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung 26.03.2013

Mehr Informationen über das Medikament Thomapyrin - Tabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-17100
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
sanofi-aventis GmbH, Saturn Tower, Leonard-Bernstein-Straße 10, 1220 Wien, Österreich