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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten CLINDAMYCIN HYDROCHLORID

Clindamycin Hydrochlorid ist ein Wirkstoff, der zur Gruppe der Lincosamide gehört. Es handelt sich um ein halbsynthetisches Antibiotikum, das aus dem natürlichen Antibiotikum Lincomycin abgeleitet ist. In Österreich wird Clindamycin Hydrochlorid häufig zur Behandlung von bakteriellen Infektionen eingesetzt.

Der Wirkmechanismus von Clindamycin beruht auf seiner Fähigkeit, die Proteinbiosynthese in Bakterienzellen zu hemmen. Es bindet an die 50S-Untereinheit der bakteriellen Ribosomen und verhindert so die Translokation von Peptidyl-tRNA vom A-Standort zum P-Standort des Ribosoms. Dies führt dazu, dass keine neuen Proteine gebildet werden können und das Bakterium nicht weiter wachsen oder sich vermehren kann.

Clindamycin Hydrochlorid zeigt eine gute Wirksamkeit gegen eine Vielzahl von grampositiven und anaeroben Bakterien, einschließlich Staphylokokken, Streptokokken und Pneumokokken. Es ist jedoch nicht wirksam gegen gramnegative Bakterien wie Escherichia coli oder Pseudomonas aeruginosa.

In Österreich wird Clindamycin Hydrochlorid in verschiedenen Darreichungsformen angeboten, darunter Tabletten, Kapseln, Injektionslösungen und topische Präparate wie Cremes oder Gels. Die Wahl der geeigneten Darreichungsform hängt von der Art und Schwere der Infektion sowie den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab.

Die Dosierung von Clindamycin Hydrochlorid variiert je nach Art der Infektion und dem Alter des Patienten. Bei Erwachsenen beträgt die übliche Dosierung 150 bis 450 mg alle sechs Stunden, während bei Kindern die Dosierung auf Basis des Körpergewichts berechnet wird. Die Behandlungsdauer hängt von der Schwere der Infektion ab und kann zwischen fünf Tagen und mehreren Wochen liegen.

Wie bei anderen Antibiotika ist es wichtig, dass Clindamycin Hydrochlorid gemäß den Anweisungen des Arztes eingenommen wird, um das Risiko von Resistenzen zu minimieren. Eine unzureichende oder zu kurze Behandlung kann dazu führen, dass die Bakterien gegen das Antibiotikum resistent werden und die Infektion nicht erfolgreich behandelt wird.

Clindamycin Hydrochlorid kann einige Nebenwirkungen verursachen, wobei Übelkeit, Erbrechen und Durchfall am häufigsten sind. Diese Nebenwirkungen sind in der Regel mild und verschwinden nach Beendigung der Behandlung. In seltenen Fällen kann Clindamycin jedoch schwerwiegendere Nebenwirkungen wie pseudomembranöse Kolitis oder allergische Reaktionen verursachen.

In Österreich wurden im Jahr 2019 etwa 1% aller Antibiotikaverschreibungen für Clindamycin ausgestellt (Quelle: AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit). Dies zeigt, dass Clindamycin Hydrochlorid ein wichtiger Bestandteil im Kampf gegen bakterielle Infektionen in Österreich ist.

Zusammenfassend ist Clindamycin Hydrochlorid ein wirksames Antibiotikum zur Behandlung von grampositiven und anaeroben bakteriellen Infektionen. Es ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich und wird in Österreich häufig eingesetzt. Wie bei allen Antibiotika ist es wichtig, Clindamycin Hydrochlorid gemäß den Anweisungen des Arztes einzunehmen, um das Risiko von Resistenzen zu minimieren und eine erfolgreiche Behandlung der Infektion zu gewährleisten.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten CLINDAMYCIN HYDROCHLORID