Info Patient Hauptmenü öffnen

Clindamycin "Ratiopharm" 300 mg - Kapseln - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Clindamycin "Ratiopharm" 300 mg - Kapseln

Art der AnwendungArt der Anwendung

Die Kapseln sollten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden, um die Möglichkeit von Ösophagusirri­tationen zu vermeiden. Clindamycin „ratiopharm“ kann auch während der Mahlzeit eingenommen werden.

Dauer der Anwendung

Die Dauer der Behandlung ist abhängig von der Grunderkrankung und dem Krankheitsverlauf; häufig beträgt sie 7–10 Tage.

Bei der Behandlung von Infektionen mit ß-hämolysierenden Streptokokken ist vorsorglich eine Therapiedauer von mindestens 10 Tagen angezeigt.

Bei Infektionen im kleinen Becken und Infektionen mit Chlamydia trachomatis ist eine Behandlung von 10 – 14 Tagen durchzuführen.

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Clindamycin und/oder Lincomycin, einen Bestandteil der Darreichungsform oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

– Clindamycin „ratiopharm“ 300 mg Kapseln sind für Kinder und Jugendliche unter 12 Jahren wegen des hohen Wirkstoffgehaltes nicht geeignet.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Vorsicht ist geboten bei

– der Therapie von Patienten mit sehr schwerer Nieren- und/oder sehr schwerer Lebererkrankung, die von entsprechenden Stoffwechselstörun­gen begleitet sind; bei einer hochdosierten Therapie empfiehlt sich daher die laufende Kontrolle der ClindamycinSe­rumspiegel (siehe auch Abschnitt 4.2).

– Störungen der neuromuskulären Übertragung (Myasthenia gravis, Parkinson-Krankheit).

– Asthma oder bekannten Allergien in der Anamnese.

– gastrointestinalen Erkrankungen, speziell Kolitis, in der Anamnese.

Clindamycin sollte nicht bei akuten Infektionen der Atemwege angewendet werden, wenn diese durch Viren verursacht sind.

Eine Behandlung mit Antibiotika verändert die normale Dickdarmflora und kann zu einem Überwuchern von Clostridium difficile führen. Dies wurde in Verbindung mit der Anwendung von nahezu allen antibakteriellen Wirkstoffen einschließlich Clindamycin beschrieben.

Clostridium difficile produziert die Toxine A und B, die zur Entwicklung von CDAD beitragen, und es ist eine der hauptsächlichen Ursachen von Antibiotika-assoziierter Colitis.

Eine Diagnose von CDAD muss bei allen Patienten, die nach einer Antibiotikatherapie an Durchfall leiden, in Betracht gezogen werden. Diese kann auch zu einer Colitis, einschließlich pseudomembranöser Colitis, fortschreiten (siehe Abschnitt 4.8), die leicht bis tödlich verlaufen kann. Falls eine Antibiotika-assoziierte Diarrhoe oder eine Antibiotika-assoziierte Colitis vermutet oder nachgewiesen wird, ist die laufende Behandlung mit Antibiotika, einschließlich Clindamycin, abzusetzen und es müssen sofort entsprechende therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden. Peristaltikhemmende Arzneimittel sind in solchen Fällen kontraindiziert.

Eine Clindamycin-Behandlung ist u. U. eine mögliche Behandlungsal­ternative bei Penicillin-Allergie (Penicillin-Überempfindlichke­it). Eine Kreuzallergie zwischen Clindamycin und Penicillin ist nicht bekannt und aufgrund der Strukturunter­schiede der Substanzen auch nicht zu erwarten. Es gibt jedoch in Einzelfällen Informationen über Anaphylaxie (Überempfindlichke­it) auch gegen Clindamycin bei Personen mit bereits bestehender Penicillin-Allergie. Dies sollte bei einer Clindamycin-Behandlung von Patienten mit Penicillin-Allergie beachtet werden.

Bei Auftreten schwerer akuter allergischer Reaktionen (Serumallergie, angioneurotisches Ödem, Anaphylaxie) muss die Behandlung mit Clindamycin „ratiopharm“ sofort abgebrochen werden und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen (z.B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) eingeleitet werden.

Da Clindamycin nicht ausreichend liquorgängig ist, sollte das Arzneimittel nicht zur Behandlung von Meningitis eingesetzt werden.

Besonders bei hohen Dosierungen sollten die Clindamycin-Serumspiegel kontinuierlich überprüft werden.

Im Falle einer Behandlung von länger als 3 Wochen mit Clindamycin werden regelmäßige Kontrollen des Blutbildes sowie der Leber- und Nierenfunktion empfohlen.

Die Anwendung von Antibiotika kann zu übermäßigem Wachstum unempfindlicher Keime und/oder Pilze (besonders Hefen) führen. Beim Auftreten einer solchen Infektion muss sofort eine spezifische Therapie eingeleitet werden.

Akute Nierenschädigung

Fälle von akuter Nierenschädigung, einschließlich akutem Nierenversagen, wurden berichtet. Daher ist eine Überwachung der Nierenfunktion bei Patienten in Erwägung zu ziehen. die eine länger andauernde Therapie erhalten, an vorbestehenden Nierenfunktion­sstörungen leiden oder gleichzeitig nephrotoxische Arzneimittel anwenden (siehe Abschnitt 4.8).

4.5 Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimittel und sonstige Wechselwirkungen

- Antibiotika

Clindamycin sollte möglichst nicht mit Erythromycin kombiniert werden, da hinsichtlich der antibakteriellen Wirkung in vitro ein antagonistischer Effekt beobachtet wurde.

Es besteht eine Kreuzresistenz der Erreger gegenüber Clindamycin und Lincomycin.

- Hormone

Die Sicherheit der empfängnisver­hütenden Wirkung von oralen Kontrazeptiva („Pille“) ist bei gleichzeitiger Anwendung von Clindamycin in Frage gestellt. Daher sollten während der Behandlung

mit Clindamycin „ratiopharm“ zusätzlich andere empfängnisver­hütende Maßnahmen angewendet werden.

- Muskelrelaxantien

Clindamycin besitzt nachweislich neuromuskuläre Hemmeigenschaften, die die Wirkung anderer neuromuskulärer Hemmstoffe möglicherweise verstärken. Bei Patienten, die solche Mittel einnehmen, ist Clindamycin daher mit Vorsicht anzuwenden.

Bei Operationen können unerwartete, lebensbedrohliche Zwischenfälle auftreten.

- Vitamin-K-Antagonisten

Bei Patienten, die mit Clindamycin in Kombination mit einem Vitamin-K-Antagonisten (z.B. Warfarin, Acenocoumarol und Fluindion) behandelt wurden, wurde von erhöhten Werten bei Gerinnungstests (PT/INR) und/oder vermehrten Blutungen berichtet. Patienten, die mit Vitamin KAntagonisten behandelt werden sind daher mittels Gerinnungstests engmaschig zu überwachen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Clindamycin passiert beim Menschen die Plazenta. Nach mehrfacher Gabe beträgt die Konzentration im Fruchtwasser etwa 30 % jener im Blut der Mutter.

In klinischen Studien an schwangeren Frauen war die systemische Anwendung von Clindamycin während des zweiten und dritten Trimenons mit keiner erhöhten Häufigkeit von angeborenen Anomalien oder Fehlbildungen verbunden. Es gibt keine entsprechenden und gut kontrollierten Studien an schwangeren Frauen während des ersten Trimenons der Schwangerschaft.

Clindamycin darf deshalb während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist unbedingt erforderlich.

Untersuchungen zur Reproduktionsto­xizität bei Ratten und Kaninchen mit oraler und subkutaner Anwendung von Clindamycin erbrachten keine Hinweise auf eine Schädigung des Fetus durch Clindamycin, außer bei Dosen, die auch bei den Muttertieren toxisch waren. Tierexperimentelle Studien zur Reproduktionsto­xizität sind nicht immer auf den Menschen übertragbar.

Stillzeit

Oral und parenteral verabreichtes Clindamycin wurde in der Muttermilch in Konzentrationen von 0,7 bis 3,8 gg/ml nachgewiesen. Aufgrund der Möglichkeit schwerwiegender Nebenwirkungen bei gestillten Säuglingen soll Clindamycin bei stillenden Müttern nicht angewendet werden.

Fertilität

Fertilitätsstudien an Ratten, denen Clindamycin oral verabreicht wurde, erbrachten keine Hinweise auf Auswirkungen auf Fertilität oder Paarungsfähigkeit.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Clindamycin „ratiopharm“ hat einen geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen, weil es zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schläfrigkeit oder Schwindel kommen kann. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen jedoch so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtig­t wird.

4.8 Nebenwirkun­gen

In der nachstehenden Tabelle werden die aus klinischen Studien und aus den Erfahrungen nach der Markteinführung berichteten Nebenwirkungen nach Systemorganklassen und Häufigkeit aufgeführt.

Nebenwirkungen, die aus den Erfahrungen nach der Marktzulassung berichtet wurden, werden in Kursivschrift angezeigt.

Die Häufigkeitska­tegorien werden nach den folgenden Kriterien definiert: Sehr häufig (>1/10); Häufig (> 1/100 bis <1/10); Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100); Selten (> 1/10.000 bis <1/1.000); Sehr selten (< 1/10.000) und Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Innerhalb jeder Häufigkeitska­tegorie werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angeführt.

Systemorganklasse

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nich abschätzbar)

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Vaginale

Infektion

Erkrankungen des Blutes und des

Lymphsystems

Leukopenie Neutropenie Thrombozytopenie Eosinophilie

Agranulozytose

Erkrankungen des

Immunsystems

Schwellungen (QuinckeÖdem, Gelenkschwellungen) , Arzneimittelfieber

Anaphylaktischer Schock*

Anaphylaktoide Reaktionen

Arzneimittelre­aktion/

Arzneimittele­xanthem mi

Eosinophilie und Systemischen Symptomen (DRESS)

Erkrankungen des

Nervensystems

Neuromuskulärbloc­kierende Wirkung

Dysgeusie

Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Schwindel und Beeinträchtigung de Geruchssinnes

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Diarrhoe Bauchschmerzen Übelkeit Erbrechen

Pseudomembranöse Colitits (siehe Abschnitt 4.4)

Ösophagusulze­rationen Ösophagitis

Leber- und

Gallenerkrankun­gen

Abnormale Leberfunktion swerte

Hepatitis mit cholestatischer Gelbsucht

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellge­webes

Makulo-papuläres Exanthem Urtikaria Masernähnlich er Hautausschlag Pruritus

Erythema multiforme Stevens-Johnson-Syndrom Toxische epidermale

Nekrolyse Bullöse oder vesikulo-bullöse Dermatitis

Akute generalisierte exanthematöse Pustulose (AGEP)

Exfoliative Dermatitis

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs-und Knochenerkran­kungen

Polyarthritis

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Akute Nierenschädigung (siehe Abschnitt 4.4.)

* Diese Reaktionen treten teilweise schon nach Erstanwendung auf.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome einer Überdosierung sind nicht bekannt.

Gegebenenfalls ist eine Magenspülung nach Überdosierung mit Clindamycin „ratiopharm“ angezeigt.

Hämodialyse und Peritonealdialyse sind bei der Elimination von Clindamycin aus dem Serum unwirksam.

Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakody­namische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Lincosamide (systemische Antibiotika)

Mehr Informationen über das Medikament Clindamycin "Ratiopharm" 300 mg - Kapseln

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-24014
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Teva B.V., Swensweg 5, 2031 GA Haarlem, Niederlande