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Clindac Sandoz 450 mg - Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Clindac Sandoz 450 mg - Filmtabletten

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Clindac Sandoz 450 mg – Filmtabletten

Clindac Sandoz 600 mg – Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Clindac Sandoz 450 mg – Filmtabletten

Jede Filmtablette enthält 488,7 mg Clindamycinhy­drochlorid, entsprechend 450 mg Clindamycin.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 57 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat).

Clindac Sandoz 600 mg – Filmtabletten

Jede Filmtablette enthält 651,5 mg Clindamycinhy­drochlorid, entsprechend 600 mg Clindamycin.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 76 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtablette

Weiße, ovale Filmtabletten mit Bruchkerbe

Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette, um das Schlucken zu erleichtern und nicht zum Teilen in gleiche Dosen.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Clindamycin wird bei Infektionen angewendet, die durch Clindamycin-empfindliche Bakterien (siehe Abschnitt 5.1) verursacht werden, wie:

Infektionen der oberen Atemwege

– chronische oder rezidivierende Tonsillitis, Pharyngitis, Sinusitis, Otitis media und Scharlach, wenn eine Behandlung mit primären Antibiotika erfolglos oder nicht möglich ist.

Infektionen der unteren Atemwege

– bakterielle Bronchitis

– Pneumonie

– Empyem

– Lungenabszess

Schwer behandelbare Infektionen der Haut und Weichteile

– Akne

– Furunkulose

– Cellulitis

– Impetigo

– Abszesse

– Wundinfektionen

– Erysipel

– Nagelfalzinfek­tionen

Infektionen der Knochen und Gelenke

– Osteomyelitis

– septische Arthritis

Gynäkologische Infektionen

– Endometritis

– Tuboovarialabszess

– Salpingitis

– Infektionen des Gebärmutterhalses und entzündliche Erkrankungen in der Beckenregion in

– Kombination mit einem Antibiotikum, das gegen gram-negative aerobe Bakterien wirksam ist.

– Bei durch Chlamydia trachomatis verursachter Zervizitis kann Clindamycin als Monotherapie gegeben werden.

Intraabdominelle Infektionen

– Peritonitis und Abdominalabszesse in Kombination mit einem Antibiotikum, das gegen gram-negative aerobe Bakterien wirksam ist.

Dentale Infektionen

– Parodontal Abszess

– Parodontitis

Bei schweren Krankheitsbildern ist die intravenöse der oralen Therapie vorzuziehen.

Clindamycin ist bei vielen anaeroben Infektionen wirksam (siehe Abschnitt 5.1). Bei aeroben Infektionen ist Clindamycin eine Alternative, wenn andere Antibiotika unwirksam oder kontraindizier­t sind.

Bei Anwendung von Antibiotika sollen behördliche/lokale Richtlinien hinsichtlich Antibiotika-Resistenz und der richtigen Anwendung von antibakteriellen Wirkstoffen berücksichtigt werden.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Die Dosierung ist abhängig vom Schweregrad der Infektion, der Erregerempfin­dlichkeit und vom Zustand des Patienten (Nieren- und Leberfunktion).

Dosierung

Erwachsene, Jugendliche über 14 Jahre sowie ältere Patienten

600–1.800 mg/Tag aufgeteilt auf 3–4 gleiche Dosen

Für Dosierungen, die mit Clindac Sandoz 450 mg oder Clindac Sandoz 600 mg – Filmtabletten nicht erreicht werden können, stehen andere niedriger dosierte Darreichungsformen zur Verfügung.

Kinder und Jugendliche

Abhängig von Ort und Schweregrad der Infektion nehmen Kinder und Jugendliche (4 Wochen bis 14 Jahre) 8 bis 25 mg Clindamycin/kg Körpergewicht/Tag e­in.

Für diese Altersgruppe stehen andere niedriger dosierte Darreichungsformen zur Verfügung.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Bei Patienten mit leicht bis mäßig schwerer Einschränkung der Leberfunktion wurde eine verlängerte Eliminations-Halbwertszeit von Clindamycin beobachtet. Pharmakokinetische Studien haben gezeigt, dass es jedoch nur selten zu einer Anreicherung kommt, wenn Clindamycin alle 8 Stunden verabreicht wird. Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz soll der Clindamycin-Blutspiegel sorgfältig überwacht werden. Eine entsprechende Dosisverminderung oder Verlängerung des Dosierungsinter­valls kann erforderlich sein.

Patienten mit Nierenerkrankungen

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurde eine verlängerte Eliminations-Halbwertszeit von Clindamycin beobachtet. Eine Dosisreduktion ist aber bei leichter bis mäßig schwerer Einschränkung der Nierenfunktion nicht erforderlich.

Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz oder Anurie soll der Clindamycin-Blutspiegel sorgfältig überwacht werden. Eine entsprechende Dosisverminderung oder Verlängerung des Dosierungsinter­valls auf 8 oder auch 12 Stunden kann erforderlich sein.

Dosierung bei Hämodialyse-Patienten

Clindamycin ist nicht hämodialysierbar. Es ist daher vor und nach einer Dialyse keine Steigerung der Dosis erforderlich.

Art der Anwendung

Um Reizungen der Speiseröhre zu vermeiden, sollen die Tabletten immer mit einem vollen Glas Wasser eingenommen werden!

Bei Infektionen, die durch beta-hämolysierende Streptokokken hervorgerufen wurden, soll die Behandlung mindestens 10 Tage dauern.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Clindamycin, Lincomycin oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei Patienten unter Clindamycin-Therapie wurden Fälle von schwerwiegenden Überempfindlichke­itsreaktionen einschließlich schwerer Hautreaktionen, wie zum Beispiel Arzneimittelre­aktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), Stevens Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN) und akute generalisierte exanthemische Pustulose (AGEP) berichtet. Falls eine Überempfindlichke­itsreaktion oder schwerwiegende Hautreaktion auftritt, muss die Behandlung mit Clindamycin abgebrochen und eine geeignete Therapie eingeleitet werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.8).

Die Behandlung mit antibakteriellen Wirkstoffen verändert die normale Darmflora und führt zu einer Überwucherung von Clostridium difficile. Dies wurde bei nahezu allen antibakteriellen Wirkstoffen, einschließlich Clindamycin, berichtet. Clostridium difficile produziert Toxine A und B, die zur Entwicklung von Clostridium difficile -assoziierten Durchfällen (CDAD) beitragen und ist eine der Hauptursachen von Antibiotika-assoziierten Kolitiden.

CDAD muss bei allen Patienten, die nach einer Antibiotikatherapie an Durchfall leiden, in Betracht gezogen werden. CDAD kann sich zu einer Kolitis, einschließlich einer pseudomembranösen Kolitis (siehe Abschnitt 4.8) entwickeln, die mild bis hin zu tödlich verlaufen kann.

Werden antibiotika-assoziierte Durchfälle oder eine antibiotika-assoziierte Kolitis vermutet oder diagnostiziert, müssen sofort therapeutische Maßnahmen ergriffen werden und laufende Therapien mit Antibiotika, einschließlich Clindamycin, abgebrochen werden. Die Einnahme von Peristaltikhem­menden Arzneimitteln ist kontraindiziert.

Vorsicht ist geboten:

– wenn Clindamycin Patienten verschrieben wird, bei denen gastrointestinale Erkrankungen in der Vorgeschichte auftraten – besonders wenn es sich um Kolitis handelte

– bei Patienten mit Leberfunktion­sstörung

– bei Patienten mit Myasthenia gravis und Morbus Parkinson

– bei Atopikern

– bei Patienten mit Allergien oder Asthma in der Vorgeschichte

Beschreibung von speziellen Nebenwirkungen

Anaphylaktische Reaktionen können sich, sogar nach einmaliger Gabe, zu einem lebensbedrohlichen Schock entwickeln. In diesem Fall sollte Clindamycin umgehend abgesetzt und mit einer passenden Behandlung (z.B. Behandlung eines Schocks) begonnen werden.

Da Clindamycin die Blut-Hirn-Schranke nicht in ausreichender Menge überschreitet, darf es zur Behandlung einer Meningitis nicht eingesetzt werden.

Clindamycin darf nicht bei akuten Infektionen der Atemwege angewendet werden, wenn diese durch Viren verursacht sind.

Die Einnahme von Clindamycin Hydrochlorid kann zu einer Überwucherung unempfindlicher Organismen, vor allem Hefe, führen.

Wird die Therapie verlängert, müssen Leber- und Nierenfunktion­stests durchgeführt werden.

Fälle von akuter Nierenschädigung, einschließlich akuten Nierenversagens, wurden gelegentlich berichtet. Bei Patienten, die an vorbestehenden Nierenfunktion­sstörungen leiden oder gleichzeitig nephrotoxische Arzneimittel anwenden, ist eine Überwachung der Nierenfunktion in Betracht zu ziehen (siehe Abschnitt 4.8).

Die Behandlung mit Clindamycin ist eine mögliche Alternative bei Penicillin-Allergie (PenicillinÜbe­rempfindlichke­it). Eine Kreuzallergie zwischen Clindamycin und Penicillin ist nicht bekannt und aufgrund der Strukturunter­schiede der Substanzen auch nicht zu erwarten. Es gibt jedoch in Einzelfällen Informationen über Anaphylaxie auch gegen Clindamycin bei Personen mit bereits bestehender Penicillin-Allergie. Dies soll bei einer Clindamycin-Behandlung von Patienten mit Penicillin-Allergie beachtet werden.

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, totalem-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

In vitro wurde ein antagonistischer Effekt (induzierte Resistenz) zwischen Clindamycin und Erythromycin beobachtet, gegen eine Gruppe makrolid-resistenten Bakterien-Stämmen, beobachtet. Aufgrund einer möglichen klinischen Relevanz, sollten die beiden Arzneimittel nicht gleichzeitig verabreicht werden. Hierfür müssen ausreichende Tests hinsichtlich der Empfindlichkeit durchgeführt werden.

Zwischen Clindamycin und Lincomycin besteht eine Kreuzresistenz.

Vitamin K Antagonisten

Erhöhte Werte bei bestimmten Gerinnungstests (PT/INR) und/oder eine erhöhte Blutungsneigung wurden in Patienten berichtet, die gleichzeitig mit Clindamycin und Vitamin K Antagonisten (z.B. Warfarin, Acenocoumarol und Fluindion) behandelt wurden. Die Blutgerinnung von Patienten, die gleichzeitig mit Vitamin K Antagonisten behandelt werden, ist daher engmaschig durch entsprechende Tests zu kontrollieren.

Clindamycin wird vorwiegend durch CYP3A4 und in geringerem Maße durch CYP3A5 zu dem Hauptmetaboliten Clindamycinsulfoxid und dem Nebenmetaboliten N-Desmethylclin­damycin metabolisiert. Daher können Inhibitoren von CYP3A4 und CYP3A5 die Clindamycin-Clearance verringern, und Induktoren dieser Isoenzyme können die Clindamycin-Clearance erhöhen. In Gegenwart von starken CYP3A4 Induktoren wie Rifampicin, muss der Verlust der Wirksamkeit kontrolliert werden.

Clindamycin kann aufgrund seiner neuromuskulär-blockierenden Eigenschaften die Wirkung anderer neuromuskulär-blockierender Substanzen verstärken (z.B. Ether, Tubocurarin, Pancuronium, Halogenid). Dies kann zu unerwarteten, lebensbedrohlichen Reaktionen während einer Operation führen. Aus diesem Grund soll Clindamycin bei Patienten, die solche Arzneimittel erhalten, nur mit Vorsicht angewendet werden.

In-vitro-Studien zeigen, dass Clindamycin CYP1A2, CYP2C9, CYP2C19, CYP2E1 oder CYP2D6 nicht hemmt und CYP3A4 nur mäßig hemmt. Daher sind klinisch relevante Wechselwirkungen zwischen Clindamycin und gemeinsam verabreichten Arzneimitteln, die durch diese CYP-Enzyme metabolisiert werden, unwahrscheinlich.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Eine große Studie an schwangeren Frauen, in der ca. 650 Neugeborene untersucht wurden, die während des ersten Trimesters der Schwangerschaft Clindamycin ausgesetzt waren, zeigte keinen Anstieg an Missbildungen. Dennoch ist die Datenlage bezüglich der Sicherheit von Clindamycin während der Schwangerschaft unzureichend.

Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen (siehe Abschnitt 5.3). Clindamycin passiert die Plazenta. Es wird angenommen, dass eine therapeutisch wirksame Konzentration im Fötus erreicht wird.

Clindamycin sollte deshalb während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es unbedingt erforderlich ist.

Stillzeit

Clindamycin geht in die Muttermilch über. Deshalb sind Sensibilisierungen, Durchfälle und Sprosspilzbesi­edlung der Schleimhäute beim gestillten Säugling nicht auszuschließen.

Wegen des Risikos für schwerwiegende Nebenwirkungen bei gestillten Säuglingen sollte Clindamycin in der Stillzeit nicht angewendet werden.

Fertilität

Fertilitätsstudien in Tieren zeigten keine Auswirkungen auf die Fertilität. Humandaten zur Wirkung von Clindamycin auf die Fertilität liegen nicht vor.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Clindamycin hat einen geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrsfähigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Einige Nebenwirkungen (z.B. Schwindelgefühl, Schläfrigkeit, siehe Abschnitt 4.8) können das Konzentrations- und Reaktionsvermögen und somit die Verkehrsfähigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinflussen.

4.8 Nebenwirkungen

a) Tabellarische Auflistung von Nebenwirkungen

Die unterstehende Tabelle listet die Nebenwirkungen, die in klinischen Studien oder durch Anwendungsbeo­bachtungen identifiziert wurden, nach Körpersystemen und ihrer Häufigkeit.

Zur Klassifizierung der Häufigkeit von Nebenwirkungen werden die folgenden Kategorien angewendet:

Sehr häufig (>1/10)

Häufig (>1/100, <1/10)

Gelegentlich (>1/1.000, <1/100)

Selten (>1/10.000, <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

In jeder Häufigkeitska­tegorie sind die Nebenwirkungen in absteigender Folgenschwere angegeben.

Tabelle 1: Nebenwirkungen von Clindamycin

Systemorg anklassen

Sehr häufig

>1/100

Häufig >1/100, <1/10

Gelegentlich

>1/1.000,

<1/100

Selten >1/10.000,

<1/1.000

Sehr selten <1/10.000

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Infektionen und parasitäre Erkrankung en

Pseudomem branöse Colitis*#

Clostridium difficile colitis*, Vaginale Infektion*

Erkrankung en des Blutes und des Lymphsyst ems

Agranulocyto se*, Neutropnie*, Thrombocyto penie Eosinophilie

Erkrankung en des Immunsyst ems

Arzneimittelb edingtes Fieber

Anaphylakti sche

Reaktionen

Anaphylaktisc her Schock, Anaphylakto de

Reaktionen*, Hypersensitivit ät*

Erkrankung en des Nervensyst ems

Geschmacks störungen, neuromuskul är-blockierende Wirkung

Kopfschmerze n,

Benommenhei t, Schwindel

Erkrankung en des Gastrointes tinaltraktes

Ösophagea le Irritationen, Ösophagitis , Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Abdominale Schmerzen , Stomatitis

ösophageale Ulzeration*

Leber- und Gallenerkra nkungen

Temporäre Hepatitis mit cholestatisc her Gelbsucht

Gelbsucht*

Erkrankung en der Haut und des

Makulapapul äre

Ausschläge,

Toxische epidermale Nekrolyse

Arzneimittelrea ktion mit Eosinophilie

Unterhautz ellgewebes

mobiliforme Hautausschl äge,Urtikaria

(TEN), Stevens Johnson-Syndrom (SJS),Agioö dem*, exfoliative Dermatitis*, bullöse Dermatitis*, multiformes Erythem, Pruritis, Vaginitis

und systemischen Symptomen (DRESS), Akute generalisierte exanthematös e Pustulose (AGEP)

Skelettmus kulatur-, Bindegewe bserkranku ngen

Polyarthritis

Erkrankung en der Nieren und Harnwege

akute

Nierenschädig ung#

Untersuchu ngen

Abnormale Leberfunktio nswerte

*Nebenwirkungen nach Markteinführung # siehe Abschnitt 4.4

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen.

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Es gibt kein spezifisches Antidot zu Clindamycin. Bei einer Überdosierung ist eine symptomatische Behandlung durchzuführen.

Hämodialyse und Peritonealdialyse sind zur Entfernung von Clindamycin aus dem Serum nicht wirksam.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antibiotika zur systemischen Anwendung, Lincosamide

ATC-Code: JO1 FF 01

Clindamycin ist ein halbsynthetisches Pyranosid. Pyranoside weisen keine Verwandtschaft mit bisher bekannten Antibiotika auf.

Wirkungsmecha­nismus

Der Wirkungsmechanismus von Clindamycin basiert auf Hemmung der Proteinsynthese aufgrund der Bindung an die 50S-Untereinheit des Bakterienribosoms, die zum größten Teil in einer bakteriostatischen Wirkung resultiert.

Verhältnis zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt hauptsächlich von der zeitlichen Dauer ab, in der der Wirkstoff die minimale inhibitorische Konzentration (MIC) des Pathogens übersteigt.

Resistenzmecha­nismus

Die Resistenz gegen Clindamycin beruht auf folgenden Mechanismen:

Die Resistenz bei Staphylococcen und Streptococcen basiert vorwiegend auf einer vermehrten Aufnahme von Methylgruppen in die 23S rRNA (so genannte konstitutive MSLB-Resistenz), dies führt zu einer Reduzierung der Bindungsaffinität von Clindamycin an die Ribosomen.

Die Mehrheit der Methicillin-empfindlichen S. aureus (MRSA) weisen eine konstitutive MSLB-Resistenz im Phenotyp auf und sind daher resistent gegen Clindamycin. Infektionen aufgrund von Makrolidresistenter Staphylococcen sollten nicht mit Clindamycin behandelt werden, auch wenn eine in vitro Empfindlichkeit nachgewiesen wurde, da das Risiko einer Selektion von Mutanten mit konstitutiver MSLB-Resistenz während der Therapie besteht.

Bei Stämmen mit konstitutiver MSLB-Resistenz besteht eine vollständige Kreuzresistenz mit Lincomycin, Makroliden (z.B. Azithromycin, Clarithromycin, Erythromycin, Roxithromycin, Spiramycin) sowie mit Streptogramin B.

Grenzwerte

Clindamycin wurde unter Anwendung der üblichen Verdünnungsreihen untersucht. Die folgenden minimal inhibitorischen Konzentrationen wurden für sensible und resistente Keime bestimmt:

EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte (V.8.1 gültig ab Mai 2018)

Mikroorganismus

Empfindlichkeit

Resistenz

Staphylococcus spp.1)

< 0,25 mg/l

> 0,5 mg/l

Streptococcus spp. (Gruppe A, B, C, G)

< 0,5 mg/l

> 0,5 mg/l

Streptococcus pneumoniae

< 0,5 mg/l

> 0,5 mg/l

Streptococci der “Viridans”-Gruppe

< 0,5 mg/l

> 0,5 mg/l

Gram-negative Anaerobier

< 4 mg/l

> 4 mg/l

Gram-positive Anaerobier (mit Außnahme von Clostridium difficile)

< 4 mg/l

> 4 mg/l

1) Induzierbare Clindamycin-Resistenz kann anhand der Aktivität von Clindamycin-Antagonisten wie Makroliden festgestellt werden. Wenn kein Antagonismus nachgewiesen wird, wird anhand der Grenzwerte berichtet. Wenn ein Antagonismus nachgewiesen wird, liegt eine ClindamycinRe­sistenz vor und es wird empfohlen, folgendes in den Report aufzunehmen: „Clindamycin kann zur Kurzzeittherapie von unkomplizierten Haut,– und Weichteilinfek­tionen verwendet werden, da die Entwicklung einer Resistenz sehr unwahrscheinlich is­t.“

werden, da die Entwicklung einer Resistenz sehr unwahrscheinlich ist.“ Die klinische Relevanz von induzierter S. pyogenes-Clindamycin-Resistenz ist nicht bekannt.

3) Induzierbare Clindamycin-Resistenz kann anhand der Aktivität von Clindamycin-Antagonisten wie Makroliden festgestellt werden. Wenn kein Antagonismus nachgewiesen wird, wird anhand der Grenzwerte berichtet. Das Auftreten erworbener Resistenzen kann für ausgewählte Spezies geographisch und zeitlich variieren. Deshalb ist die Kenntnis der lokalen Resistenzsituation von großer Bedeutung, insbesondere wenn schwere Infektionen behandelt werden. Wenn nötig ist die Beiziehung eines Experten zu erwägen, wenn die örtliche Prävalenz der Resistenz derart ist, dass der Nutzen des Wirkstoffes bei einigen Arten von Infektionen fraglich erscheint. Besonders bei schweren Infektionen oder bei einem Ausbleiben des Therapieerfolges, sollte mittels mikrobiologischer Diagnostik, der Erreger sowie seine Empfindlichkeit gegen Clindamycin nachgewiesen werden.

Prävalenz erworbener Resistenzen basierend auf Daten, die in den letzten 5 Jahren innerhalb von nationalen Resistenz-Monitoring-Projekten und Studien in Deutschland gewonnen wurden ( Stand Jänner 2017): _____________­________________________­________________________­______

Häufig empfindliche Spezies _____________­________________________­____________________

Aerobe grampositive Mikroorganismen _____________­________________________­______

Actinomyces israelii° _____________­________________________­________________________­______________

Staphylococcus aureus (Methicillin empfindlich) _____________­________________________­_________

Streptococcus pneumoniae _____________­________________________­_______________________

Streptococcus pyogenes _____________­________________________­_________________________

Streptococcen der Viridans Gruppe0* _____________­________________________­________________

Anaerobe Mikroorganismen _____________­________________________­______________

Bacteroides spp.° (außer B. fragilis) _____________­________________________­_______________________

Clostridium perfringens° _____________­________________________­________________________­___________

Fusobacterium spp.° _____________­________________________­________________________­________

Peptoniphilus spp.°

Peptostreptococcus spp.° _____________­________________________­___________

Prevotella spp.° _____________­________________________­________________________­___

Propionibacterium spp. ° _____________­________________________­____________

Veillonella spp. ° _____________­________________________­________________________­_____

Andere Mikroorganismen _____________­_________________________

Chlamydia trachomatis° _____________­________________________­___________

Chlamydophila pneumoniae0 _____________­________________________­____

Gardnerella vaginalis0 _____________­________________________­_________________</em>

Mycoplasma hominis0

Spezies für die eine erworbene Resistenz ein Problem darstellen kann:

Aerobe grampositive Mikroorganismen _____________­______________

Staphylococcus aureus _____________­________________________­_________

Staphylococcus aureus (Methicillin resistent)+ _____________­_________________</em>

Staphylococcus epidermidis+ _____________­________________________­______

Staphylococcus haemolyticus _____________­________________________­_____

Staphylococcus hominis _____________­________________________­________

Streptococcus agalactiae _____________­________________________­____________

Aerobe gramnegative Mikroorganismen _____________­______________

Moraxella catarrhalis$ _____________­________________________­_________________</em>

Anaerobe Mikroorganismen _____________­______________________

Bacteroides fragilis°

Aerobe grampositive Mikroorganismen _____________­________________________­______

Enterococcus spp. _____________­________________________­________________________­__________

Listeria monocytogenes _____________­________________________­________________________­_____

Aerobe gramnegative Mikroorganismen _____________­________________________­______

Escherichia coli _____________­________________________­________________________­___________________</em>

Haemophilus influenzae _____________­________________________­________________________­____

Klebsiella spp. _____________­________________________­________________________­_________________________

Pseudomonas aeruginosa _____________­________________________­_____________________

Anaerobe Mikroorganismen _____________­________________________­______________

Clostridium difficile _____________­________________________­________________________­_________________________

Andere Mikroorganismen _____________­________________________­__________________

Mycoplasma pneumoniae _____________­________________________­___________________</em>

Ureaplasma urealyticum _____________­________________________­________________________­____

° Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Tabellen waren keine aktuelleren Daten verfügbar. In der Primärliteratur, der Standardliteratur und den Behandlungsem­pfehlungen wird Empfindlichkeit vorausgesetzt.

$ Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im Zwischenbereich.

+ Die Resistenzrate übersteigt 50% in mindestens einem Bereich

A Kollektiver Name für eine heterogene Gruppe einzelner Streptococcen Spezies. Die Resistenzrate kann abhängig von der jeweiligen Streptococcen Spezies variieren.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Clindamycinhy­drochlorid wird nach oraler Gabe schnell resorbiert.

Durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme wird die Resorption geringfügig verzögert. Maximale Serumkonzentra­tionen werden bei Nüchterngabe nach ca. 45 bis 60 Minuten, bei Einnahme nach einer Mahlzeit nach ca. 2 Stunden erreicht.

Bei Anwendung einer normalen empfohlenen Dosis bleibt die Konzentration bei den meisten grampositiven Organismen mindestens sechs Stunden lang über der minimalen Hemmkonzentration (MIC). Die biologische Halbwertzeit beträgt 2,4 Stunden. Bei eingeschränkter Nierenfunktion und mittlerer bis schwerer Leberinsuffizienz ist die Serum-Halbwertszeit verlängert.

Verteilung

Nach der Resorption wird Clindamycin rasch in Körperflüssigkeiten und Gewebe einschließlich Knochengewebe verteilt; es gelangt jedoch selbst bei entzündeten Meningen nicht in signifikanten Konzentrationen in den Liquorraum. Clindamycin passiert die Plazentaschranke und gelangt in die foetale Blutzirkulation. Es wurde in der Muttermilch nachgewiesen. Hohe Konzentrationen treten in der Galle auf. Es akkumuliert in den Leukozyten und Macrophagen.

Die Bindung von Clindamycin an Plasmaproteine ist konzentration­sabhängig und liegt im therapeutischen Bereich zwischen 60 und 94%.

Das durchschnittliche Verteilungsvolumen beträgt 1,1 l/kg.

Biotransformation

Der Großteil der Clindamycin-Dosis wird metabolisiert, weniger als 10% werden unverändert im Harn ausgeschieden. Die bekannten Metaboliten von Clindamycin sind N-Demethyl-Clindamycin, Clindamycin-Sulfoxid und N-Demethyl-Clindamycin-Sulfoxid, die hauptsächlich im Stuhl ausgeschieden werden.

Einige Metaboliten sind mikrobiologisch wirksam. Medikamente, die als Enzyminduktoren in der Leber wirken, verkürzen die mittlere Verweildauer des Clindamycins im Körper.

Elimination

Clindamycin wird zu 2/3 im Stuhl und zu 1/3 im Harn ausgeschieden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Das Vergiftungsbild zeigt eine stark verminderte Aktivität der Tiere und Konvulsionen.

Bei Hunden wurde nach wiederholter Gabe (i.m.) Erhöhung der SGOT und SGPT sowie ein leichter dosisabhängiger Anstieg des relativen Lebergewichts ohne Hinweis auf morphologische Veränderungen festgestellt.

Längere Verabreichung von Clindamycin an Hunde verursachte Schädigungen von Magenschleimhaut und Gallenblase.

Mutagenität und Kanzerogenität

In-vitro – und in-vivo -Untersuchungen zur Mutagenität von Clindamycin ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes Potential. Langzeitunter­suchungen am Tier auf ein Tumor erzeugendes Potenzial von Clindamycin wurden nicht durchgeführt.

Reproduktionsto­xizität

Untersuchungen mit Clindamycin an Ratten und Mäusen ergaben keine Hinweise auf Fertilitätsstörun­gen oder embryofetotoxische Eigenschaften.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Kern:

Lactose-Monohydrat

mikrokristalline Cellulose

Crospovidon

Povidon K 28–32

hochdisperses Siliciumdioxid (wasserfrei)

Magnesiumstearat

Überzug:

Hypromellose

Lactose-Monohydrat

Macrogol 4000

Titandioxid (E171)

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Clindamycin Filmtabletten sind verfügbar in PVC/Alu-Blisterpackungen zu 8 (nur für 600 mg), 10, 12, 14, 15 (nur für 600 mg), 25 (nur für 600 mg), 28, 30, 32 oder 42 Filmtabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Sandoz GmbH, 6250 Kundl, Österreich

8. ZULASSUNGSNUMMERN

Clindac Sandoz 450 mg – Filmtabletten: 1–25479

Clindac Sandoz 600 mg – Filmtabletten: 1–25480

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 29.07.2004

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 25.06.2008

10. STAND DER INFORMATION

Oktober 2021

Mehr Informationen über das Medikament Clindac Sandoz 450 mg - Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-25479
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Sandoz GmbH, Biochemiestraße 10, 6250 Kundl, Österreich