Metronidazol ist ein Wirkstoff, der in der Medizin häufig zur Behandlung von Infektionen eingesetzt wird. Es handelt sich um ein synthetisches Antibiotikum, das zur Gruppe der Nitroimidazole gehört. Der Wirkstoff wirkt gegen eine Vielzahl von Mikroorganismen, insbesondere gegen anaerobe Bakterien und Protozoen. In Österreich ist Metronidazol in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, wie zum Beispiel Tabletten, Infusionslösungen oder Cremes.
Die antibakterielle Wirkung von Metronidazol beruht auf seiner Fähigkeit, die DNA der Bakterien zu schädigen und somit deren Vermehrung zu verhindern. Durch die Schädigung der DNA können die Bakterien keine neuen Zellen mehr bilden und sterben ab. Da Metronidazol nur gegen anaerobe Bakterien wirksam ist, hat es den Vorteil, dass es weniger Nebenwirkungen als andere Antibiotika hat.
Metronidazol wird häufig zur Behandlung von Infektionen im Magen-Darm-Trakt eingesetzt. Dazu gehören beispielsweise bakterielle Infektionen wie Clostridium difficile-Infektionen oder Divertikulitis. Auch bei Zahn- und Kieferinfektionen sowie bei gynäkologischen Erkrankungen kann Metronidazol verschrieben werden.
In Österreich sind verschiedene Präparate mit dem Wirkstoff Metronidazol erhältlich. Dazu zählen unter anderem Flagyl®, Clont® oder Vagimid®. Die Auswahl des geeigneten Präparats und die Dosierung hängen von der Art der Infektion und dem individuellen Patienten ab.
Die Anwendung von Metronidazol kann zu Nebenwirkungen führen. Häufige Nebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Kopfschmerzen. Seltener können auch Geschmacksstörungen, Schwindel oder Hautausschlag auftreten. In einigen Fällen kann Metronidazol zu einer sogenannten Disulfiram-ähnlichen Reaktion führen, wenn es gleichzeitig mit Alkohol eingenommen wird. Diese Reaktion äußert sich in Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Herzrasen.
Metronidazol sollte nicht bei Personen angewendet werden, die überempfindlich gegen den Wirkstoff oder andere Nitroimidazole sind. Ebenso ist Vorsicht geboten bei Patienten mit schwerer Leber- oder Nierenfunktionsstörung sowie bei Schwangeren und Stillenden.
In Österreich wurden im Jahr 2019 insgesamt 78.000 Packungen Metronidazol verschrieben (Quelle: AGES). Dies zeigt die Bedeutung des Wirkstoffs in der medizinischen Versorgung des Landes.
Zusammenfassend ist Metronidazol ein wichtiger Wirkstoff zur Behandlung von Infektionen durch anaerobe Bakterien und Protozoen in Österreich. Es wird häufig bei Magen-Darm-Infektionen sowie bei Zahn-, Kiefer- und gynäkologischen Erkrankungen eingesetzt. Die Anwendung von Metronidazol kann jedoch auch zu Nebenwirkungen führen, weshalb es wichtig ist, dass Ärzte und Patienten über mögliche Risiken informiert sind und die Anwendung sorgfältig abwägen.