Methadonhydrochlorid ist ein synthetisches Opioid, das in der Medizin als Schmerzmittel und als Ersatztherapie bei Opiatabhängigkeit eingesetzt wird. In Österreich ist Methadonhydrochlorid unter verschiedenen Handelsnamen wie Methaddict, Methapharm und Polamidon erhältlich.
Der Wirkstoff Methadonhydrochlorid gehört zur Gruppe der stark wirksamen Opioide und hat eine analgetische (schmerzlindernde) Wirkung. Es bindet an die Opioidrezeptoren im zentralen Nervensystem (ZNS) und vermindert so die Schmerzwahrnehmung. Dabei wirkt es sowohl auf den körperlichen als auch auf den seelischen Schmerz.
Methadonhydrochlorid wird hauptsächlich bei starken bis sehr starken Schmerzen eingesetzt, die nicht ausreichend durch schwächer wirkende Analgetika gelindert werden können. Dazu gehören beispielsweise Tumorschmerzen oder postoperative Schmerzen. Die schmerzlindernde Wirkung von Methadon tritt etwa 30 Minuten nach der Einnahme ein und hält für vier bis acht Stunden an.
In Österreich wird Methadonhydrochlorid auch zur Behandlung von Opiatabhängigkeit verwendet. Im Rahmen einer Substitutionstherapie kann es dazu beitragen, Entzugssymptome zu lindern und das Verlangen nach dem ursprünglichen Suchtmittel zu reduzieren. Dadurch verbessert sich die Lebensqualität der betroffenen Personen und das Risiko für gesundheitliche Folgeschäden sowie kriminelle Aktivitäten sinkt.
Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2019 insgesamt 8.359 Personen in Österreich mit einer Opioid-Substitutionstherapie behandelt. Davon erhielten etwa 27 Prozent Methadonhydrochlorid als Ersatzstoff. Die anderen Patienten wurden mit Buprenorphin oder Levomethadon behandelt.
Methadonhydrochlorid kann jedoch auch Nebenwirkungen verursachen, die je nach Dosierung und individueller Empfindlichkeit unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Schwindel und Müdigkeit. In seltenen Fällen kann es auch zu Atemdepression (verminderte Atmung) oder Herzrhythmusstörungen kommen.
Da Methadonhydrochlorid ein starkes Suchtpotenzial besitzt, wird es in Österreich nur unter strengen Auflagen verschrieben und abgegeben. Die Verschreibung erfolgt ausschließlich durch speziell geschulte Ärzte und die Abgabe durch Apotheken unterliegt der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtMVV).
Bei der Einnahme von Methadonhydrochlorid ist Vorsicht geboten, da es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben kann. Insbesondere bei gleichzeitiger Anwendung von Beruhigungsmitteln, Alkohol oder anderen Opioiden kann es zu einer verstärkten Wirkung und einem erhöhten Risiko für Atemdepression kommen.
Die Dosierung von Methadonhydrochlorid muss individuell angepasst werden und sollte stets unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Bei der Substitutionstherapie wird in der Regel mit einer niedrigen Dosis begonnen, die schrittweise erhöht wird, bis eine ausreichende Stabilisierung erreicht ist.
Zusammenfassend ist Methadonhydrochlorid ein wichtiger Wirkstoff in der Schmerztherapie und bei der Behandlung von Opiatabhängigkeit. Trotz seiner Nebenwirkungen und des Suchtpotenzials stellt es für viele Patienten in Österreich eine wirksame Therapieoption dar, die unter strengen Auflagen und ärztlicher Kontrolle eingesetzt wird.