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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten LEVONORGESTREL

Levonorgestrel ist ein synthetisches Gestagen, das in verschiedenen Arzneimitteln verwendet wird. Es handelt sich um einen Wirkstoff, der häufig in hormonellen Verhütungsmitteln wie der Pille oder der Hormonspirale zum Einsatz kommt. In Österreich ist Levonorgestrel sowohl verschreibungspflichtig als auch rezeptfrei erhältlich.

Der Wirkstoff Levonorgestrel gehört zur Gruppe der Progestine, die strukturell dem natürlichen weiblichen Sexualhormon Progesteron ähneln. Die Hauptaufgabe von Progesteron im weiblichen Körper besteht darin, den Zyklus zu regulieren und die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten. Levonorgestrel hat ähnliche Wirkungen wie das natürliche Hormon und kann somit zur Empfängnisverhütung eingesetzt werden.

Die Wirkungsweise von Levonorgestrel beruht auf verschiedenen Mechanismen. Zum einen verdickt es den Schleim am Gebärmutterhals, wodurch Spermien nur schwer in die Gebärmutter eindringen können. Zum anderen verändert es die Beschaffenheit der Gebärmutterschleimhaut, sodass sich eine befruchtete Eizelle nicht einnisten kann. Darüber hinaus hemmt Levonorgestrel den Eisprung durch Beeinflussung des Hormonsystems.

In Österreich sind verschiedene Präparate mit Levonorgestrel erhältlich. Dazu zählen unter anderem kombinierte orale Kontrazeptiva (sogenannte "Pillen"), die neben Levonorgestrel auch ein Östrogen enthalten. Diese Präparate sind in unterschiedlichen Dosierungen und Einnahmeschemata verfügbar. Die kombinierten Pillen sind sehr wirksam, wenn sie korrekt eingenommen werden: Ihr Pearl-Index, der die Anzahl der Schwangerschaften pro 100 Frauenjahre angibt, liegt bei unter 1.

Ein weiteres Präparat ist die sogenannte "Minipille", die ausschließlich Levonorgestrel enthält und kein Östrogen. Sie wird täglich eingenommen und ist ebenfalls eine sehr sichere Verhütungsmethode mit einem Pearl-Index von etwa 0,5 bis 3.

Levonorgestrel kommt auch in Form von Intrauterinpessaren (IUP) zum Einsatz, wie beispielsweise der Hormonspirale. Diese werden direkt in die Gebärmutter eingesetzt und geben kontinuierlich geringe Mengen des Wirkstoffs ab. Die Hormonspirale bietet langfristigen Schutz vor einer Schwangerschaft – je nach Produkt für drei bis fünf Jahre – und hat einen Pearl-Index von etwa 0,2.

In Österreich ist Levonorgestrel zudem als Notfallkontrazeptivum bekannt, das nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder Versagen einer anderen Verhütungsmethode angewendet werden kann. Die sogenannte "Pille danach" kann bis zu 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden und verringert das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft deutlich.

Die Verwendung von Levonorgestrel kann jedoch Nebenwirkungen verursachen. Dazu zählen unter anderem Kopfschmerzen, Übelkeit, Brustspannen und Stimmungsschwankungen. In seltenen Fällen kann es auch zu schwerwiegenderen Nebenwirkungen wie Thrombosen oder Leberfunktionsstörungen kommen.

Insgesamt ist Levonorgestrel ein weit verbreiteter und effektiver Wirkstoff zur Empfängnisverhütung. Die verschiedenen Präparate bieten unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten und können je nach individuellen Bedürfnissen ausgewählt werden. Bei Fragen zur Verwendung von Levonorgestrel oder möglichen Nebenwirkungen sollte immer ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten LEVONORGESTREL