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Levosert 20 Mikrogramm/24 Stunden intrauterines Wirkstofffreisetzungssystem - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

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Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Levosert 20 Mikrogramm/24 Stunden intrauterines Wirkstofffreisetzungssystem

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Levosert 20 Mikrogramm/24 Stunden intrauterines Wirkstofffrei­setzungssystem

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Der Wirkstoff ist Levonorgestrel.

Das intrauterine Wirkstofffrei­setzungssystem (IUS) enthält 52 mg Levonorgestrel. Die initiale Freisetzungsrate von Levonorgestrel beträgt ca. 20 Mikrogramm pro Tag und verringert sich schrittweise um ca. 60 % nach 6 Jahren.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Intrauterines Wirkstofffrei­setzungssystem (IUS).

Das Produkt besteht aus einer Einführvorrichtung und einem Levonorgestrel-freisetzenden IUS, das sich an der Spitze der Einführvorrichtung befindet. Die Einführvorrichtung besteht aus Einführhülse, Kolben, Justierring, Zylinderkörper und Schieber. Das Produkt besteht aus einem weißen oder fast weißen Hormonkern aus Elastomer, der auf einem T-förmigen Körper befestigt und von einer undurchsichtigen Hülse umgeben ist, welche die Abgabe von Levonorgestrel reguliert. Der T-förmige Körper hat an einem Ende des vertikalen Schafts eine Öse, am anderen zwei horizontale Arme. An der Öse sind Rückholfäden befestigt.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1. Anwendungsgebiete

Kontrazeption.

Behandlung bei Hypermenorrhö. Levosert kann insbesondere für Frauen mit Hypermenorrhö angezeigt sein, die eine (reversible) Verhütungsmethode anwenden möchten.

4.2. Dosierung und Art der Anwendung

Erstmalige Anwendung

Levosert wird bei Frauen im gebärfähigen Alter innerhalb von 7 Tagen nach Beginn der Menstruation ins Cavum uteri eingesetzt. Das Auswechseln gegen ein neues Intrauterinsystem kann zu jedem Zeitpunkt während des Monatszyklus erfolgen.

Postpartale Einlage: Um das Risiko einer Uterusperforation zu vermeiden, ist eine postpartale Einlage bis zur vollständigen Rückbildung der Gebärmutter zu verschieben. Nicht früher als 6 Wochen nach einer Geburt einlegen. Wenn die Patientin erhebliche postpartale Blutungen und/oder Schmerzen hat, sind vor der Einlage eine Infektion oder sonstige Ursachen auszuschließen. Levosert kann umgehend nach einem Abort im ersten Drittel der Schwangerschaft eingelegt werden.

Levosert bleibt bei Anwendung zur Kontrazeption und Behandlung einer Hypermenorrhö für sechs Jahre wirksam. Es ist daher nach einer Einliegedauer von sechs Jahren zu entfernen.

Möchte die Patientin diese Methode weiter anwenden, kann ein neues IUS sofort danach eingesetzt werden; in dem Fall ist kein zusätzlicher Empfängnisschutz erforderlich.

Kinder und Jugendliche

Levosert wurde bei Patientinnen unter 16 Jahren nicht untersucht. Levosert soll vor der Menarche nicht angewendet werden.

Eingeschränkte Leberfunktion

Levosert ist bei Frauen mit einem Lebertumor oder mit anderen akuten oder schweren Lebererkrankungen kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Hinweise für den Gebrauch und die Handhabung

Levosert ist in einer sterilen Verpackung erhältlich, die erst kurz vor dem Einlegen geöffnet werden soll. Beim Umgang mit dem ausgepackten Produkt ist auf die Einhaltung aseptischer Bedingungen zu achten. Wenn das Siegel der sterilen Verpackung aufgebrochen ist, muss das Produkt verworfen werden (siehe Abschnitt 6.6 für Anweisungen zur Beseitigung).

Wie ist Levosert einzulegen?

Es wird dringend empfohlen, dass Levosert nur von Ärzten eingelegt wird, die über Erfahrung im Einlegen eines Levonorgestrel-freisetzenden IUS verfügen und/oder ausreichend für das Einlegen eines Levonorgestrel-freisetzenden IUS geschult wurden.

Gestaltet sich das Einlegen schwierig und/oder kommt es zu außergewöhnlichen Schmerzen oder Blutungen während oder nach dem Einlegen, siehe Abschnitt 4.4.

Levosert wird steril, nach Sterilisation mit Ethylenoxid geliefert. Nicht erneut sterilisieren. Nur zur einmaligen Verwendung. Nicht verwenden, wenn die innere Umhüllung beschädigt oder geöffnet ist. Vor dem letzten Tag des auf dem Etikett angegebenen Monats einlegen.

Levosert wird mit der mitgelieferten Einführvorrichtung (Abbildung 1) in die Uterushöhle unter genauer Befolgung der Einführanleitung eingelegt.

Die folgende Einführanleitung ist der IUS-Packung beigefügt.

Lesen Sie die folgenden Anweisungen bitte sorgfältig durch, da es einige Unterschiede zwischen dieser und anderen von Ihnen früher verwendeten IUS-Einführvorrichtun­gen geben könnte.

Insertion tube

Plunger

Beschreibung

a – Zylinder mit Levonorgestrel

b – Seitenarme

c – Rückholfäden

d – Knöpfchen

e – Justierring

f – Skala

g – verdickter Bereich

h – 1. Kerbe

i – 2. Kerbe

j – Ring

IUD – IUS

Insertion tube – Einführhülse

Plunger – Kolben

Hinweise für den GebrauchHinweise für den Gebrauch

1. Levosert wird bei Frauen im gebärfähigen Alter innerhalb von 7 Tagen nach Beginn der Menstruation eingesetzt. Das Auswechseln gegen ein neues Intrauterinsystem kann zu jedem Zeitpunkt während des Monatszyklus erfolgen.

2. Es wird dringend empfohlen, dass Levosert nur von Ärzten eingelegt wird, die entsprechend ausreichend geschult wurden und diese Gebrauchshinweise vor dem Einlegen von Levosert genau gelesen haben.

3. Levosert wird in einer sterilen Verpackung geliefert. Diese soll erst unmittelbar vor dem Einlegen geöffnet werden. Beim Umgang mit dem ausgepackten Produkt ist auf die Einhaltung aseptischer Bedingungen zu achten. Nicht verwenden, wenn die innere Umhüllung beschädigt oder geöffnet ist.

4. Durch gynäkologische Palpation ist zunächst die Lage (Anteversio, Retroversio) und Größe des Uterus zu bestimmen. Eine Schwangerschaft und Kontraindikationen sind auszuschließen.

5. Spekulum einführen. Vagina und Zervix mit einer geeigneten antiseptischen Lösung reinigen.

6. Bei einer Zervixstenose sind Zervixdilatatoren zu verwenden. Widerstand beim Einführen darf nicht durch Kraftanwendung überwunden werden.

7. Zervix mit einer Tenaculumzange ergreifen und durch leichten Zug den Zervixkanal und das Cavum uteri gerade ausrichten.

8. Länge des Uterus durch Hysterometrie bestimmen. Bei einer Uteruslänge < 5,5 cm ist das Verfahren abzubrechen.

Vorbereitungen zum Einlegen

Kolben und Intrauterinsystem in die Einführvorrichtung einführen.

Die Blisterpackung vom unteren Rand her ein Stück weit (etwa 1/3) öffnen und den Kolben in die Einführhülse stecken. Die Fäden aus dem Justierring herausführen. Durch Ziehen an den Fäden das IUS in die Hülse einführen. Die Arme des IUS müssen in einer horizontalen Ebene bleiben, parallel zu der flachen Seite des Justierrings.

Das untere Ende des Justierrings bis zum sondierten Messwert verschieben.

Verschieben Sie den blauen Justierring so weit, dass sein unteres Ende den durch die Hysterometrie ermittelten Wert anzeigt. Die flachen Seiten des Justierrings müssen immer parallel zu den Armen bleiben, damit sich die Arme im Cavum uteri korrekt öffnen können.

Position des IUS in der Einführhülse einstellen.

Kolben festhalten und Hülse unter Zug am Faden bewegen, um die Lage des IUS einzustellen.

Die Knöpfchen der seitlichen Arme müssen einander etwas über dem oberen Ende der Einführhülse eng gegenüber stehen (siehe Ausschnitt 1) und das distale Ende der Hülse muss auf Höhe der ersten Einkerbung des Kolbens liegen (siehe Ausschnitt 2). Wenn die Hülse nicht an der ersten Einkerbung des Kolbens ausgerichtet ist, ist der Faden fester anzuspannen.

Einlegen

Das System in den Zervixkanal einführen, bis der blaue Justierring die Zervix berührt.

Das ganze System aus der Blisterpackung nehmen, dabei den Kolben und die Hülse zusammen in der korrekt ausgerichteten Position festhalten.

Das Ganze in den Zervixkanal einführen, bis der blaue Justierring an die Zervix stößt.

Arme des Intrauterinpessars freigeben.

Kolben halten, den Faden loslassen und die Einführhülse zurückziehen, bis das untere Ende an der zweiten Einkerbung des Kolbens liegt.

Einschieben des IUS bis zum Fundus uteri.

Um das IUS im Cavum uteri zu positionieren, die Einführhülse zusammen mit dem Kolben einschieben, bis der blaue Justierring wieder mit der Zervix in Kontakt ist.

Levosert liegt dann korrekt im Cavum uteri.

IUS aus der Hülse in das Cavum uteri freigeben.

Ohne den Kolben zu bewegen die Einführhülse bis zum Ring des Kolbens zurückziehen.

Ein leichter Widerstand ist an der Wölbung des Kolbens zu spüren. Ziehen Sie die Hülse dennoch bis zum Ring des Kolbens zurück.

Levosert ist dann vollständig aus der Einführhülse freigegeben.

Nacheinander die Bestandteile des Einsetzsystems entfernen und die Fäden abschneiden.

Nacheinander die Bestandteile des Systems herausziehen – zuerst den Kolben, dann die Einführhülse.

Die Fäden etwa 3 cm unter der Zervix abschneiden.

WICHTIG!

Wenn Schwierigkeiten beim Einlegen und/oder außergewöhnliche Schmerzen oder Blutungen während oder nach dem Einlegen auftreten, ist unverzüglich eine körperliche und eine UltraschallUn­tersuchung durchzuführen, um eine Perforation des Corpus uteri oder der Zervix auszuschließen. Falls notwendig, ist das System zu entfernen und ein neues steriles System einzulegen.

Bitte melden Sie jeden Fall einer Uterusperforation oder Schwierigkeiten bei der Insertion dem

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 Wien

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

Wie istLevosert zu entfernen?

Levosert wird durch vorsichtiges Ziehen an den Rückholfäden mittels einer Zange entfernt. Sollten die Fäden nicht sichtbar sein und befindet sich das IUS in der Uterushöhle, kann es mit einer Hakenzange oder einer Hakensonde entfernt werden. Dazu muss der Zervixkanal gegebenenfalls etwas dilatiert werden.

Liegt kein Schwangerschaf­tswunsch vor, hat die Entfernung bei Frauen im gebärfähigen Alter während der Menstruation zu erfolgen, sofern ein Menstruationszyklus zu bestehen scheint. Wird das System in der Mitte eines Zyklus entfernt und hatte die Frau in der vorausgegangenen Woche Geschlechtsverkehr, besteht das Risiko einer Schwangerschaft, sofern nicht sofort nach der Entfernung ein neues IUS eingelegt wird.

Nach dem Entfernen von Levosert ist das System auf Intaktheit zu prüfen. Bei schwierigen Fällen beim Entfernen wurde vereinzelt berichtet, dass sich der Hormonzylinder über die horizontalen Arme schiebt, sodass sie sich im Zylinder befinden und nicht sichtbar sind. In diesem Fall sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich, solange die Vollständigkeit des IUS sichergestellt ist. Die Knöpfchen am Ende der horizontalen Arme verhindern normalerweise eine komplette Loslösung des Zylinders vom T-Körper.

4.3. Gegenanzeigen

– Vermutete oder bestätigte Schwangerschaft

– Akute oder rezidivierende entzündliche Erkrankungen des kleinen Beckens

– Infektionen des unteren Genitaltraktes

– Post-partum-Endometritis

– Septischer Abort in den vergangenen 3 Monaten

– Zervizitis, Zervixdysplasie

– Verdacht auf oder nachgewiesene maligne Erkrankung des Corpus oder der Zervix uteri

– Lebertumor oder andere akute oder schwere Lebererkrankung

– Angeborene oder erworbene Fehlbildungen des Uterus einschließlich Uterusmyome, wenn sie das Cavum uteri verformen

– Irreguläre uterine Blutungen unbekannter Genese

– Bedingungen, die mit einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen verbunden sind

– Vorliegen oder Verdacht auf hormonabhängige Tumoren, z. B. Mammakarzinom (siehe Abschnitt 4.4)

– Akute maligne Erkrankungen des Blutes oder Leukämien, außer wenn in Remission

– Frische trophoblastische Erkrankung bei gleichbleibend hohem hCG-Wert

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Ärztliche Untersuchung

Vor der Einlage sollte eine umfassende persönliche und Familienanamnese durchgeführt werden. Die körperliche Untersuchung sollte sich an diesen Ergebnissen und an den Kontraindikationen und Warnhinweisen für die Anwendung orientieren. Puls und Blutdruck sollten gemessen werden und eine beidhändige Beckenuntersuchung ist durchzuführen, um die Lage des Uterus festzustellen. Die Patientin sollte sechs Wochen nach der Einlage nachuntersucht werden. Weitere Untersuchungen sind bei klinischer Indikation durchzuführen und sollten eher individuell angepasst als routinemäßig erfolgen. Eine Schwangerschaft ist vor dem Einlegen auszuschließen und genitale Infektionen sollten erfolgreich behandelt werden. Anwenderinnen sind darüber aufzuklären, dass Levosert nicht vor HIV-Infektionen (AIDS) und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützt (bitte den folgenden Abschnitt zu Beckeninfektionen lesen).

Sie sollten angehalten werden Vorsorgeunter­suchungen zur Gebärmutter- und Brustkrebspräven­tion entsprechend ihrem Alter wahrzunehmen.

Bedingungen, unter denen Levosert mit Vorsicht eingesetzt werden kann

Levosert kann mit Vorsicht nach Rücksprache mit einem Spezialisten eingesetzt werden bzw. ist die Entfernung des Systems zu erwägen, wenn eine der folgenden Erkrankungen besteht oder erstmalig während der Anwendung auftritt:

– Migräne, fokale Migräne mit asymmetrischem Sehverlust oder andere Symptome, die auf eine vorübergehende zerebrale Ischämie hindeuten

– Außergewöhnlich starke oder häufige Kopfschmerzen

– Ikterus

– Deutliche Blutdrucksteigerung

– Maligne Erkrankungen des Blutes oder Leukämien in Remission

– Chronische Therapie mit Corticosteroiden

– Vorgeschichte symptomatischer funktioneller Ovarialzysten

– Aktuelle oder frühere schwere arterielle Gefäßerkrankungen wie z. B. Schlaganfall oder

Myokardinfarkt

– Schwerwiegende oder mehrere Risikofaktoren für Arterienerkran­kungen

– Thrombotische arterielle oder jegliche bestehende embolische Erkrankung

– Akute venöse Thromboembolien

Levosert kann mit Vorsicht bei Frauen mit angeborenen Herzkrankheiten oder Herzklappenfehlern, die zu einer bakteriellen Endokarditis führen können, angewendet werden.

Irreguläre Blutungen können manche Symptome oder Anzeichen für Polypen des Endometriums oder Krebs verschleiern; in diesen Fällen sind diagnostische Maßnahmen in Erwägung zu ziehen.

Generell sollten Frauen bei Anwendung von Levosert angehalten werden, das Rauchen aufzugeben.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für Einlage und Entfernung

Allgemeine Informationen: Insertion und Entfernung können mit Schmerzen und Blutungen verbunden sein. Wenn Schwierigkeiten beim Einlegen und/oder außergewöhnliche Schmerzen oder Blutungen nach dem Einlegen auftreten, ist unverzüglich eine körperliche und eine UltraschallUn­tersuchung durchzuführen, um eine Perforation des Corpus uteri oder der Zervix auszuschließen (siehe auch unter „Perforationen“).

Beim Vorgang kann infolge einer vasovagalen Reaktion Ohnmacht eintreten oder bei Epileptikerinnen ein Anfall ausgelöst werden. Bei ersten Anzeichen vasovagaler Reaktionen muss gegebenenfalls die Einlage abgebrochen bzw. das IUS entfernt werden. Die Frau sollte dann, falls erforderlich, in Rückenlage mit abgesenktem Kopf und vertikal hochgelagerten Beinen gebracht werden, um die Hirndurchblutung zu verbessern. Auf die Freihaltung der Atemwege ist zu achten; Atemwegshilfen sollten immer zur Verfügung sein. Eine anhaltende Bradykardie kann mit intravenöser Gabe von Atropin behandelt werden. Falls Sauerstoff verfügbar ist, kann er verabreicht werden.

Perforation: Eine Perforation des Corpus uteri oder der Zervix kann am häufigsten während der Einlage auftreten, obwohl sie möglicherweise erst einige Zeit später erkannt wird. Damit können außergewöhnliche Schmerzen oder anhaltende Blutungen verbunden sein. Bei Verdacht auf eine Perforation ist das IUS baldmöglichst zu entfernen, ggf. ist ein operativer Eingriff erforderlich.

Die Inzidenz einer Perforation während oder nach Einlage von Levosert betrug in der klinischen Studie, welche stillende Frauen ausschloss, 0,1 %.

In einer großen prospektiv vergleichenden nicht-interventionellen Kohortenstudie mit IUS/IUD Anwenderinnen (N = 61.448 Frauen) betrug die Inzidenz einer Perforation 1,3 (95 % CI: 1,1 – 1,6) pro 1.000 Einlagen für die gesamten Studienkohorte; 1,4 (95 % CI: 1,1 – 1,8) pro 1.000 Einlagen für die Studienkohorte mit einem anderen LNG-IUS und 1,1 (95 % CI: 0,7 – 1,6) pro 1.000 Einlagen in der Kupfer-IUD-Kohorte.

Die Studie zeigte, dass sowohl Stillen zum Zeitpunkt der Einlage und eine Einlage bis zu 36 Wochen nach der Geburt mit einem erhöhten Perforationsrisiko verbunden waren (siehe Tabelle 1). Diese Risikofaktoren waren unabhängig vom eingesetzten IUS/IUD-Typ.

Tabelle 1: Inzidenz von Perforationen pro 1.000 Einlagen für die gesamte Studienkohorte, unterteilt bezüglich Stillen und zeitlichem Abstand der Einlage zur Geburt (Frauen, die bereits entbunden haben)

Stillen zum Zeitpunkt der Einlage

Kein Stillen zum Zeitpunkt der Einlage

Einlage < 36 Wochen nach der Entbindung

5,6

(95 % CI 3,9 – 7,9;

n = 6.047 Einlagen)

1,7

(95 % CI 0,8 – 3,1;

n = 5.927 Einlagen)

Einlage > 36 Wochen nach der Entbindung

1,6

(95 % CI 0,0 – 9,1; n = 608 Einlagen)

0,7

(95 % CI 0,5 – 1,1;

n = 41.910 Einlagen)

Auch in der Untergruppe, die 5 Jahre lang begleitet wurde, wurde Stillen zum Zeitpunkt der Insertion und eine Insertion bis zu 36 Wochen nach der Geburt als Risikofaktoren bestätigt.

Das Perforationsrisiko kann erhöht sein, wenn Levosert bei Frauen mit fixiertem retrovertiertem Uterus oder nicht vollständig Rückbildung nach der Geburt eingelegt wird. Die Einlage von Levosert soll um mindestens 6 Wochen oder bis zur vollständigen Rückbildung nach der Geburt oder einem Abort im zweiten Trimester verschoben werden.

Weitere Untersuchungen nach der Einlage sollten den oben unter der Überschrift „Medizinische Untersuchung“ aufgeführten Anweisungen folgen, welche nach klinischem Bedarf bei Frauen mit Risikofaktoren für eine Perforation angepasst werden können.

Beckeninfektion: Die Häufigkeit von Beckeninfektionen bei Anwenderinnen von KupferIntraute­rinpessaren ist innerhalb des ersten Monats nach der Einlage am größten und nimmt danach ab.

Bekannte Risikofaktoren für Beckenentzündungen sind mehrere Geschlechtspartner, häufiger Geschlechtsverkehr und junges Alter. Eine Beckenentzündung kann schwerwiegende Folgen haben und die Fertilität beeinträchtigen sowie das Risiko für eine ektopische Schwangerschaft erhöhen. Wie bei anderen gynäkologischen oder operativen Eingriffen kann nach einer IUS-Einlage eine schwere Infektion oder eine Sepsis (inklusive einer Sepsis mit Streptokokken der Gruppe A), wenn auch äußerst selten, auftreten.

Wenn bei einer Anwenderin von Levosert Symptome und Anzeichen auftreten, die auf eine Unterleibsinfek­tionen hinweisen, sind auch bei nur schwachen Symptomen bakteriologische Untersuchungen und eine Überwachung angezeigt und eine geeignete Antibiotika-Behandlung einzuleiten. Außer wenn die Symptome innerhalb von 72 Stunden nicht abklingen oder wenn die Frau die Entfernung wünscht, besteht keine Notwendigkeit Levosert zu entfernen. Bei rezidivierender Endometritis oder wiederholten Infektionen des kleinen Beckens oder bei einer akuten schweren Infektion muss Levosert entfernt werden.

Komplikationen, die zum Versagen der Methode führen

Expulsion : Symptome einer partiellen oder kompletten Expulsion eines IUS können Blutungen oder Schmerzen sein. Das intrauterine System kann jedoch auch aus dem Cavum uteri ausgestoßen werden, ohne dass es die Patientin bemerkt, und somit zum Verlust der kontrazeptiven Wirkung führen. Bei einer partiellen Expulsion kann die Wirkung von Levosert vermindert sein. Da das Produkt im Laufe der Zeit die Menstruationsstärke verringert, kann eine plötzlich auftretende verstärkte Menstruationsblu­tung ein Hinweis auf eine Expulsion sein. Ein teilweise ausgestoßenes Levosert sollte entfernt und ein neues System eingesetzt werden. Anwenderinnen sollten darüber aufgeklärt werden, wie sie das Vorhandensein der Rückholfäden von Levosert kontrollieren können und ihnen ist anzuraten, ihren Facharzt sofort aufzusuchen, wenn die Rückholfäden nicht zu fühlen sind.

Nichtauffindbare Fäden : Sind bei Nachkontrollen die Rückholfäden an der Zervix nicht sichtbar, ist zuerst eine Schwangerschaft auszuschließen. Die Rückholfäden können sich in die Gebärmutter oder in den Zervikalkanal zurückgezogen haben und bei der nächsten Menstruation wieder sichtbar werden. Sind die Fäden nicht auffindbar, können sie abgebrochen sein oder das Intrauterinpessar wurde möglicherweise ausgestoßen oder hat, in seltenen Fällen, die Gebärmutterwand durchdrungen und befindet sich außerhalb des Uterus. In diesem Fall sollten Vorkehrungen getroffen werden, um die Position des IUS durch eine Ultraschallun­tersuchung zu überprüfen und eine zwischenzeitliche alternative Kontrazeption ist der Anwenderin anzuraten. Ist das IUS mittels Ultraschall nicht aufzufinden und liegt nachweislich keine Expulsion vor, ist mittels abdominellen Röntgens die Lage des IUS außerhalb des Uterus auszuschließen.

Irreguläre Blutungen

Unregelmäßige Menstruation: Üblicherweise wird innerhalb von 3–6 Monaten der Anwendung von Levosert eine relevante Reduktion des menstruellen Blutverlustes erzielt. Eine verstärkte oder unerwartete Menstruationsblu­tung kann ein Hinweis auf eine Expulsion sein. Bei persistierender Hypermenorrhö sollte die Anwenderin erneut untersucht werden. Eine Ultraschallun­tersuchung der Uterushöhle sollte durchgeführt werden. Es ist auch eine Endometriumbiopsie zu erwägen.

Risiko bei prämenopausalen Frauen

Da unregelmäßige Blutungen/Schmi­erblutungen während der ersten Monate der Therapie bei prämenopausalen Frauen auftreten können, sind pathologische Veränderungen des Endometriums vor Einlage von Levosert auszuschließen.

Wann eine Überprüfung auf eine Schwangerschaft bei Anwenderinnen im gebärfähigen Alter angezeigt ist : Die Möglichkeit einer Schwangerschaft ist in Betracht zu ziehen, wenn innerhalb von 6 Wochen nach der vorherigen Menstruation keine Periodenblutung eintritt, und eine Expulsion ist auszuschließen. Wiederholte Schwangerschaf­tstests sind bei amenorrhoischen Frauen nicht notwendig, es sei denn, die Tests sind aufgrund anderer Symptome angezeigt. Bei fertilen Frauen stellt sich eine Oligo- und/oder Amenorrhö bei etwa 20 % der Anwenderinnen nach und nach ein.

Überprüfung der Behandlung bei Menorrhagie : Üblicherweise wird innerhalb von 3 bis 6 Monaten der Anwendung von Levosert eine wesentliche Reduktion des menstruellen Blutverlustes erzielt. Wird eine deutliche Reduktion des Blutverlustes innerhalb dieses Zeitrahmens nicht erzielt, sind Alternativen in Betracht zu ziehen.

Sonstige Risiken der Anwendung

Ektopische Schwangerschaft : Das absolute Risiko einer ektopischen Schwangerschaft ist bei Anwenderinnen eines Levonorgestrel-IUS niedrig. Tritt jedoch unter Levosert in situ eine Schwangerschaft ein, ist die Wahrscheinlichkeit einer ektopischen Schwangerschaft erhöht. Treten insbesondere in Verbindung mit dem Ausbleiben der Periodenblutung oder mit plötzlicher Blutung bei einer amenorrhoischen Frau Unterbauchschmerzen auf, muss die Möglichkeit einer Extrauterinschwan­gerschaft in Betracht gezogen werden.

In einer durchgeführten klinischen Studie lag die Gesamtinzidenz an ektopischen Schwangerschaften unter Levosert bei ca. 0,12 pro 100 Frauenjahre. Frauen, die die Anwendung von Levosert in Erwägung ziehen, sollten über die Anzeichen, Symptome und Risiken einer ektopischen Schwangerschaft aufgeklärt werden. Bei Frauen, die während der Anwendung von Levosert schwanger werden, muss die Möglichkeit einer ektopischen Schwangerschaft in Betracht gezogen werden, und diese Frauen müssen auf eine ektopische Schwangerschaft hin untersucht werden.

Frauen mit einer anamnestischen ektopischen Schwangerschaft, Eileiteroperation oder entzündlicher Erkrankung des kleinen Beckens haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer ektopischen Schwangerschaft. Das Risiko für eine ektopische Schwangerschaft bei Frauen, die bereits eine ektopische Schwangerschaft hatten und Levosert verwenden, ist unbekannt. Bei Unterleibsschmerzen ist die Möglichkeit einer ektopischen Schwangerschaft in Betracht zu ziehen, insbesondere in Verbindung mit ausbleibenden Regelblutungen oder wenn bei einer amenorrhoischen Frau wieder eine Blutung auftritt. Ektopische Schwangerschaften können einen chirurgischen Eingriff erforderlich machen und den Verlust der Fertilität zur Folge haben.

Ovarialzysten : In der fruchtbaren Phase der Frau treten meist ovulatorische Zyklen mit Eisprung auf. Manchmal kann es zu einer verzögerten Follikelatresie und damit zu einer weiteren Größenzunahme des entsprechenden Follikels kommen. Solche vergrößerten Follikel sind klinisch nicht von Ovarialzysten zu unterscheiden. Die meisten dieser Follikel verursachen keine Beschwerden, sie können jedoch in einigen Fällen von Schmerzen im kleinen Becken oder Dyspareunie begleitet sein.

In einer klinischen Studie mit Levosert mit 280 Frauen mit starker Menstruationsblu­tung, von denen 141 Levosert erhielten, wurden innerhalb von 12 Monaten nach der Insertion Ovarialzysten (symptomatisch und asymptomatisch) bei 9,9 % der Frauen berichtet. In einer klinischen Studie mit Levosert, an der 1.751 Frauen teilnahmen, traten symptomatische Ovarialzysten bei ca. 4,5 % der Frauen, die Levosert über einen Zeitraum von 6 Jahren anwendeten, auf, und 0,3 % der Frauen brachen die Anwendung von Levosert aufgrund einer Ovarialzyste ab.

In den meisten Fällen bilden sich solche Ovarialzysten im Verlauf von zwei bis drei Monaten Beobachtung spontan zurück. Sollte dies nicht der Fall sein, werden fortlaufende Ultraschallkon­trollen und andere diagnostische oder therapeutische Maßnahmen empfohlen. Selten kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein.

Depressive Verstimmung und Depression stellen bei der Anwendung hormoneller Kontrazeptiva allgemein bekannte Nebenwirkungen dar (siehe Abschnitt 4.8). Depressionen können schwerwiegend sein und sind ein allgemein bekannter Risikofaktor für suizidales Verhalten und Suizid. Frauen sollte geraten werden, sich im Falle von Stimmungsschwan­kungen und depressiven Symptomen – auch wenn diese kurz nach Einleitung der Behandlung auftreten – mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen.

Brustkrebs

Risiko bei prämenopausalen Frauen

Eine Metaanalyse von 54 epidemiolo­gischen Studien hat ein leicht erhöhtes relatives Brustkrebsrisiko (RR = 1,24) bei Frauen ergeben, die aktuell kombinierte orale Kontrazeptiva (KOK) anwenden, (hauptsächlich Estrogen-Gestagen-Präparate). Innerhalb von 10 Jahren nach Absetzen des KOK geht das erhöhte Risiko allmählich zurück. Da Brustkrebs bei Frauen unter 40 Jahren selten auftritt, ist die Anzahl zusätzlicher Brustkrebsdiagnosen bei Anwenderinnen von KOK oder solchen, die früher KOK eingenommen haben, gering im Vergleich zum Gesamtrisiko, an Brustkrebs zu erkranken.

Das Brustkrebsrisiko bei Anwenderinnen von Gestagenmonopräpa­raten (Minipille, Implantate und Injektionen), einschließlich Levosert, liegt möglicherweise in der gleichen Größenordnung wie bei Anwenderinnen von KOK. Jedoch basieren die Daten bei Gestagenmonopräpa­raten auf einer viel kleineren Anwenderinnenzahl und sind daher weniger aussagekräftig als die von KOKAnwenderinnen.

Allgemeine Informationen

Glukosetoleranz: Niedrig dosiertes Levonorgestrel kann die Glukosetoleranz beeinflussen, deshalb sollten bei diabetischen Anwenderinnen von Levosert die Blutzuckerspiegel kontrolliert werden.

Postkoitale Kontrazeption: Levosert ist nicht zur postkoitalen Kontrazeption geeignet.

Der T-Körper von Levosert enthält Bariumsulfat, wodurch er bei einer Röntgenuntersuchung sichtbar ist.

4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Der Metabolismus von Gestagenen kann durch die gleichzeitige Anwendung von Substanzen verstärkt werden, die Arzneimittel-metabolisierende Enzyme, vor allem die Cytochrom-P450-Enzyme, induzieren; zu diesen Substanzen gehören Antikonvulsiva (z. B. Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin) und Antiinfektiva (z. B. Griseofulvin, Rifampicin, Rifabutin, Nevirapin, Efavirenz). Andererseits können Substanzen, die Arzneimittel-metabolisierende Enzyme hemmen (z. B. Itraconazol, Ketoconazol), die Serumkonzentra­tionen von Levonorgestrel erhöhen. Der Einfluss dieser Substanzen auf die kontrazeptive Wirksamkeit von Levosert ist nicht bekannt, aufgrund des lokalen Wirkmechanismus wird aber nicht angenommen, dass dieser von großer Bedeutung ist.

4.6. Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Levosert darf während einer bestehenden oder bei vermuteter Schwangerschaft nicht angewendet werden. Kommt es während der Anwendung von Levosert in situ zu einer Schwangerschaft (siehe Abschnitt 5), so ist eine ektopische Schwangerschaft auszuschließen (siehe Abschnitt 4.4) und das System muss entfernt und eine Beendigung der Schwangerschaft sollte in Betracht gezogen werden, da ein hohes Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft besteht (Abort, Infektion und Sepsis). Das Entfernen von Levosert oder eine Sondierung der Gebärmutter können zu einem Spontanabort führen. Falls dieses Vorgehen nicht möglich ist oder falls seitens der Frau der Wunsch nach Fortsetzung der Schwangerschaft besteht, sollte sie über die Risiken informiert werden und die Schwangerschaft ist dann entsprechend sorgfältig zu überwachen. Sie ist darauf hinzuweisen, alle Symptome einer möglichen Schwangerschaf­tskomplikation, wie Bauchkrämpfe mit Fieber, mitzuteilen.

Lokale Exposition mit Levonorgestrel

Ein mögliches Auftreten virilisierender Effekte beim Feten muss aufgrund der intrauterinen Verabreichung von Levonorgestrel und der lokalen Hormonexposition in Betracht gezogen werden. Aufgrund der hohen kontrazeptiven Wirksamkeit liegen nur beschränkte klinische Erfahrungen zu ausgetragenen Schwangerschaften unter Levonorgestrel-freisetzenden IUS in situ vor. Die Frau sollte jedoch darüber informiert werden, dass gemäß dem aktuellen Stand des Wissens keine Hinweise auf Fehlbildungen vorliegen, die durch Belassen eines Levonorgestrel-freisetzenden IUS in situ verursacht werden.

Stillzeit

Levonorgestrel tritt bei Anwenderinnen von Levonorgestrel-freisetzenden IUS in sehr geringen Mengen in die Muttermilch über. Da jedoch kein Risiko für das Kind zu erwarten ist, kann Levosert in der Stillzeit angewendet werden. Bei Frauen, die ein Levonorgestrel-freisetzendes IUS während der Stillzeit angewendet haben, wurden in seltenen Fällen uterine Blutungen berichtet.

FertilitätFertilität

Nach Entfernung des Levonorgestrel-IUS ist die Fertilität der Frau durch die Anwendung des IUS nicht verändert.

4.7. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Levosert hat keine bekannten Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8. Nebenwirkungen

4.8. Nebenwirkungen

Nebenwirkungen treten häufiger während der ersten Monate nach dem Einlegen auf und klingen bei längerer Anwendung in der Regel ab.

Zu den sehr häufigen unerwünschten Wirkungen (bei über 10 % der Anwenderinnen) gehören Uterus-und Vaginalblutungen, einschließlich Schmierblutungen, Oligomenorrhö, Amenorrhö (siehe Abschnitt 5.1) und gutartige Ovarialzysten.

Die Häufigkeit von gutartigen Ovarialzysten ist von der verwendeten diagnostischen Methode abhängig; in klinischen Prüfungen wurden vergrößerte Follikel bei 12 % der Frauen, die ein Levonorgestrel-IUS anwendeten, gefunden. Die meisten dieser Follikel sind asymptomatisch und verschwinden innerhalb von drei Monaten.

In der nachfolgenden Tabelle sind die unerwünschten Wirkungen nach MedDRA-Systemorganklassen aufgeführt. Die Häufigkeiten basieren auf Daten aus klinischen Prüfungen.

Systemorganklasse

Nebenwirkungen

Sehr häufig

(> 1/10)

Häufig (> 1/100, < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100)

Selten

(> 1/10.000, < 1/1.000)

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Bakterielle V aginalinfektion

Vulvovaginale

Pilzinfektion

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichke­itsreaktionen wie Hautausschlag, Urtikaria und Angioödem

Psychiatrische Erkrankungen

Depressive Verstimmungen

Nervosität

Verminderte

Libido

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen

Migräne

Präsynkope

Synkope

Gefäßerkrankungen

Schwindel

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts:

Bauchschmerzen/ abdominale Beschwerden

Übelkeit

Bauch aufgetrieben

Erbrechen

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Akne

Alopezie

Hirsutismus

Hautausschlag

Urtikaria

Systemorganklasse

Nebenwirkungen

Sehr häufig

(> 1/10)

Häufig (> 1/100, < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100)

Selten

(> 1/10.000, < 1/1.000)

Pruritus

Ekzem

Chloasma/ Hyperpigmentierung der Haut

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Rückenschmerzen

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:

Uterus- und Vaginalblutungen, einschließlich Schmierblutungen, Oligomenorrhö und Amenorrhö

Gutartige Ovarial-zysten

Unterbauchschmerzen

Dysmenorrhö

Fluor vaginalis

Vulvovaginitis

Empfindlichkeit der Brüste

Schmerzen in der Brust

Dyspareunia

Uterusspasmen

Uterusperforation*

Entzündliche Erkrankungen des kleinen Beckens

Endometritis

Zervizitis

Papanicolaou-Abstrich normal, Klasse

II

Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale Erkrankungen

Schwangerschaft ektopisch

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Schmerzen während des Eingriffs

Eingriffsbedingte Blutung

Expulsion des

Intrauterinpessars

Ödeme

Systemorganklasse

Nebenwirkungen

Sehr häufig

(> 1/10)

Häufig (> 1/100, < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100)

Selten

(> 1/10.000, < 1/1.000)

Untersuchungen

Gewichtszunahme

* Diese Häufigkeit basiert auf einer groß angelegten prospektiven, vergleichenden, nichtinterven­tionellen Kohortenstudie bei IUS-/IUD-Anwenderinnen, die zeigte, dass Stillen zum Zeitpunkt der Insertion sowie eine Insertion innerhalb von bis zu 36 Wochen nach der Entbindung unabhängige Risikofaktoren für eine Performation sind (siehe Abschnitt 4.4).

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Nach einer IUS-Insertion wurden Fälle von Sepsis (einschließlich einer Sepsis mit Streptokokken der Gruppe A) berichtet (siehe Abschnitt 4.4).

Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale Erkrankungen

Wenn eine Frau unter Anwendung von Levosert in situ schwanger wird, ist das relative Risiko einer Extrauteringra­vidität erhöht (siehe „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“ und „Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit“).

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Es wurde über Fälle von Brustkrebs bei Anwenderinnen von Levonorgestrel-IUS berichtet (Häufigkeit nicht bekannt, siehe Abschnitt 4.4).

Die folgenden Nebenwirkungen sind in Verbindung mit der Einlage oder der Entfernung von Levosert beobachtet worden: Schmerzen, Blutungen, vasovagale Reaktionen mit Schwindel oder Synkope während der Einlage (siehe Abschnitt 4.4). Bei Patientinnen mit Epilepsie kann ein Krampfanfall ausgelöst werden.

Meldung des Verdachts auf NebenwirkungenMeldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 Wien

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9. Überdosierung

Nicht zutreffend.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Intrauterinpessar, Plastik-IUP mit Gestagen; ATC-Code: G02BA03

Levonorgestrel ist ein in der Gynäkologie in verschiedener Weise eingesetztes Gestagen: als Gestagenkomponente oraler Kontrazeptiva, in der Hormonersatzthe­rapie oder allein zur Kontrazeption in reinen Gestagen-Pillen oder subdermalen Implantaten. Levonorgestrel kann auch mittels intrauterinem Freisetzungssystem direkt in das Cavum uteri verabreicht werden. Bei dieser Verabreichungsart sind sehr niedrige tägliche Dosierungen möglich, da das Hormon direkt am Zielorgan freigesetzt wird.

Der kontrazeptive Wirkungsmechanismus des Levonorgestrel-IUS beruht überwiegend auf hormonellen Wirkungen, indem folgende Veränderungen eintreten:

– Prävention der Proliferation des Endometriums

– Verdickung des Zervixschleims, wodurch die Passage von Spermien verhindert wird

– Suppression der Ovulation bei einigen Frauen

Zu erwarten ist, dass die lokale Präsenz des Systems in der Gebärmutter ebenfalls eine kleine kontrazeptive Wirkung ausübt.

Klinische Wirksamkeit

Kontrazeptive Studie

Levosert bietet, wenn es unter Befolgung der Insertionsanleitung eingelegt wird, kontrazeptiven Schutz. Die kontrazeptive Wirksamkeit von Levosert wurde in einer großen klinischen Studie untersucht. Die kumulative Schwangerschaf­tsrate, die bei Frauen zwischen 16 und einschließlich 35 Jahren als Pearl-Index (PI) berechnet wurde, betrug 0,15 (95 % CI: 0,02, 0,55) am Ende des ersten Jahres und 0,18 (95 % CI: 0,08, 0,33) am Ende des sechsten Jahres. Am Ende des ersten Jahres der Anwendung wurden 19 % der Anwenderinnen von Levosert amenorrhoisch, am Ende des zweiten Jahres der Anwendung 27 %, am Ende des dritten Jahres der Anwendung 37 %, am Ende des vierten Jahres der Anwendung 37 %, am Ende des fünften Jahres der Anwendung 40 % und am Ende des sechsten Jahres der Anwendung 40 %.

Bei der idiopathischen Menorrhagie ist der wahrscheinliche Wirkmechanismus des Levonorgestrel-IUS die Prävention der Proliferation des Endometriums, was zu einem verringerten Blutverlust führt.

Starke Menstruationsblu­tung

In einer klinischen Studie, in der Frauen mit starker Menstruationsblu­tung (> 80 ml pro Menstruationszy­klus) untersucht wurden, erreichte Levosert eine signifikante Verringerung des menstruellen Blutverlustes innerhalb von 3 bis 6 Monaten der Anwendung. Das menstruelle Blutvolumen war am Ende der 3-monatigen Anwendung bei Frauen mit starker Menstruationsblu­tung um 88 % verringert, und eine Verringerung von 82 % wurde während der Dauer der Studie (12 Monate) aufrechterhalten. Eine starke Menstruationsblu­tung, die durch submuköse Myome verursacht wird, könnte weniger gut auf die Behandlung ansprechen. Die Verminderung des Blutverlustes bei Frauen mit starker Menstruationsblu­tung begünstigt einen Anstieg des Hämoglobins.

5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften

Die initiale in-vivo -Freisetzungsrate von 20,1 Mikrogramm/Tag Levonorgestrel aus Levosert reduziert sich während des ersten Jahres auf 17,5 Mikrogramm/Tag und während des sechsten Jahres auf 8,6 Mikrogramm/Tag. Die Freisetzung von Levonorgestrel erfolgt direkt in das Cavum uteri, mit geringen Plasmakonzentra­tionen (252 ± 123 pg/ml 7 Tage nach Insertion und 93 ± 45 pg/ml nach 6 Jahren), die nur geringfügige systemische Wirkungen zur Folge haben.

Die Pharmakokinetik des Wirkstoffs Levonorgestrel ist extensiv untersucht und in der Literatur berichtet worden. Eine Halbwertszeit von 20 Stunden wird als bester Näherungswert betrachtet, wenngleich einige Studien Werte von nur 9 Stunden und andere wiederum von 80 Stunden berichtet haben. Eine andere wichtige Erkenntnis, obschon eine, die in Übereinstimmung mit den Erfahrungen mit anderen synthetischen Steroiden steht, waren deutliche interindividuelle Unterschiede der metabolischen Clearance-Raten, selbst dann, wenn eine intravenöse Verabreichung erfolgte. Levonorgestrel wird extensiv an Proteine gebunden (hauptsächlich an das sexualhormonbin­dende Globulin [SHBG]) und in großem Umfang zu einer Vielzahl inaktiver Metaboliten verstoffwechselt.

5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit

5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit

Präklinische Daten lassen keine anderen besonderen Gefahren für den Menschen erkennen, als die, die bereits in anderen Abschnitten dieser Fachinformation enthalten sind. Diese Daten basieren auf konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potenzial sowie zur Reproduktions- und Entwicklungsto­xizität.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1. Liste der sonstigen Bestandteile

Polydimethylsiloxan (PDMS) Reservoir

Polydimethylsiloxan (PDMS) Membran

Polyethylen niedriger Dichte (T-Körper) mit 20 – 24 % Bariumsulfat

Polypropylen-Rückholfaden

Ciaftalan-Kupfer

6.2. Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend

6.3. Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre

6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

In der Originalverpackung aufbewahren. Beutel im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5. Art und Inhalt des Behältnisses

Das Levosert-IUS mit Einführvorrichtung ist individuell in einer thermogeformten Blisterverpackung (Polyester) mit abziehbarer Deckfolie (TYVEK-Polyethylen) verpackt.

Packungsgrößen:

Ein intrauterines System mit Insertionsvorrichtun­g.

Bündelpackung: Fünf Packungen mit je einem intrauterinen System mit Insertionsvorrichtun­g.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur

6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur

Da sich das Einlegeverfahren von dem anderer Intrauterinpessare unterscheidet, sollte Nachdruck auf die Schulung in dieser Einlagetechnik gelegt werden. Spezielle Hinweise für das Einlegen sind der Verpackung beigefügt.

Levosert ist in einer sterilen Verpackung erhältlich, die erst kurz vor dem Einlegen geöffnet werden soll. Bei jedem Produkt ist auf die Einhaltung aseptischer Bedingungen bei der Handhabung zu achten. Falls die Versiegelung der sterilen Verpackung beschädigt ist, ist das darin enthaltene IUS in Übereinstimmung mit den nationalen Richtlinien als biogefährlicher Abfall zu entsorgen. In gleicher Weise ist auch ein entferntes Levosert und die Einführvorrichtung zu entsorgen. Der äußere Umkarton sowie die darin befindliche Blisterpackung können wie Haushaltsabfall beseitigt werden.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Gedeon Richter Plc.

Gyömröi ut 19 – 21.

1103 Budapest

Ungarn

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

Z. Nr.: 136091

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER

Datum der Erteilung der Zulassung: 30.03.2015

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 07.11.2019

10. STAND DER INFORMATION

Mehr Informationen über das Medikament Levosert 20 Mikrogramm/24 Stunden intrauterines Wirkstofffreisetzungssystem

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 136091
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Gedeon Richter Plc, Gyömroi út 19-21, 1103 Budapest, Ungarn