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Madonella mite 0,1 mg/0,02 mg Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält aktive Wirkstoffe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Madonella mite 0,1 mg/0,02 mg Filmtabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Madonella mite 0,1 mg/0,02 mg Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Filmtablette enthält 0,1 mg Levonorgestrel und 0,02 mg Ethinylestradiol.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jede Filmtablette enthält 89,38 mg wasserfreie Lactose.

Im Filmüberzug sind Allurarot AC (E 129), Indigocarmin Aluminiumsalz (E 132) und Sojalecithin enthalten.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtablette.

Die Filmtabletten sind rosa, abgerundet und haben einen Durchmesser von ca. 5,7 mm.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Orale Kontrazeption

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Art der Anwendung: Zum Einnehmen

Einnahme von Madonella mite Filmtabletten

Die Filmtabletten müssen jeden Tag etwa zur gleichen Zeit, falls erforderlich mit etwas Flüssigkeit, in der auf der Blisterpackung angegebenen Reihenfolge eingenommen werden. Über 21 aufeinander folgende Tage muss jeweils 1 Filmtablette täglich eingenommen werden. Mit der Einnahme der Filmtabletten aus der nächsten Packung wird nach einer 7-tägigen Einnahmepause begonnen, in der es üblicherweise zu einer Entzugsblutung kommt. Diese beginnt in der Regel 2 bis 3 Tage nach Einnahme der letzten Filmtablette und kann noch andauern, wenn mit der Einnahme aus der nächsten Packung begonnen wird.

Beginn der Einnahme von Madonella mite Filmtabletten

Keine vorausgegangene Einnahme von hormonalen Kontrazeptiva (im letzten Monat)

Mit der Einnahme der Filmtabletten ist am 1. Tag des natürlichen Zyklus der Frau (d.h. am 1. Tag ihrer Menstruationsblu­tung) zu beginnen.

Wechsel von einem anderen Kombinationspräpa­rat zur hormonalen Kontrazeption (kombiniertes orales Kontrazeptivum [KOK], Vaginalring, transdermales Pflaster)

Die Frau hat vorzugsweise am Tag nach der Einnahme der letzten aktiven Tablette (die letzte Tablette, die die Wirkstoffe enthält) ihres bisherigen KOK mit der Einnahme von Madonella mite zu beginnen; jedoch spätestens am Tag nach dem üblichen Tabletten-freien Intervall/am Tag nach der Einnahme der letzten wirkstofffreien Tablette ihres bisherigen KOK. Wurde zuvor ein Vaginalring oder ein transdermales Pflaster verwendet, hat die Frau mit der Einnahme von Madonella mite vorzugsweise am Tag dessen Entfernung zu beginnen, jedoch spätestens zu dem Zeitpunkt an dem die nächste Anwendung fällig gewesen wäre.

Wechsel von einem Gestagenmonopräpa­rat (Minipille, Injektionspräparat, Implantat) oder von einem Gestagen-freisetzenden Intrauterinsys­tem (IUS)

Bei vorheriger Einnahme der Minipille kann an jedem Tag gewechselt werden (der Wechsel von einem Implantat oder IUS hat am Tag dessen Entfernung; der Wechsel von einem Injektionspräparat zum Zeitpunkt, an dem die nächste Injektion fällig wäre, zu erfolgen.). In jedem Fall jedoch ist der Frau während der ersten 7 Tage der Einnahme zusätzlich die Anwendung einer Barrieremethode anzuraten.

Nach einem Abort im ersten Trimenon

Die Frau kann sofort mit der Einnahme beginnen. In diesem Fall sind keine zusätzlichen empfängnisver­hütenden Maßnahmen erforderlich.

Nach einer Geburt oder einem Abort im zweiten Trimenon

Den Frauen ist anzuraten mit der Einnahme an Tag 21 bis Tag 28 nach der Geburt oder einem Abort im zweiten Trimenon zu beginnen. Bei einem späteren Beginn ist der Frau anzuraten, während der ersten 7 Tage zusätzlich eine Barrieremethode anzuwenden. Wenn bereits Geschlechtsverkehr stattgefunden hat, muss vor Beginn der Einnahme des KOK eine Schwangerschaft ausgeschlossen oder die erste Monatsblutung abgewartet werden.

Stillende Frauen, siehe Abschnitt 4.6 „Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit“.

Vorgehen bei vergessener Einnahme der Filmtabletten

Wurde der Einnahmezeitpunkt der Filmtablette um weniger als 12 Stunden überschritten, ist die kontrazeptive Wirksamkeit nicht vermindert. Die Frau muss die Filmtablette nehmen, sobald sie sich daran erinnert, und weitere Filmtabletten zum üblichen Zeitpunkt einnehmen.

Wurde der Einnahmezeitpunkt der Filmtablette um mehr als 12 Stunden überschritten, kann die kontrazeptive Wirksamkeit vermindert sein. Für das Vorgehen bei vergessener Einnahme gelten zwei Grundregeln:

1. Die Einnahme der Filmtabletten darf nie länger als 7 Tage unterbrochen werden.

2. Um eine ausreichende Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-Ovarialachse zu erreichen, ist eine ununterbrochene Einnahme der Filmtabletten über 7 Tage erforderlich.

Entsprechend können für die tägliche Praxis folgende Empfehlungen gegeben werden:

1. Woche

Die Anwenderin nimmt die letzte vergessene Filmtablette ein, sobald sie sich daran erinnert, auch wenn dies bedeutet, dass 2 Filmtabletten zur gleichen Zeit einzunehmen sind. Die weitere Einnahme der Filmtabletten erfolgt dann zur gewohnten Zeit. Während der nächsten 7 Tage muss zusätzlich eine Barrieremethode, zum Beispiel Kondome angewendet werden. Wenn in den vergangenen 7 Tagen Geschlechtsverkehr stattgefunden hat, muss die Möglichkeit einer Schwangerschaft in Betracht gezogen werden. Das Risiko einer Schwangerschaft ist umso höher, je mehr Filmtabletten vergessen wurden und je näher dies zeitlich am filmtablettenfreien Intervall liegt.

2. Woche

Die Anwenderin nimmt die letzte vergessene Filmtablette ein sobald sie sich daran erinnert, auch wenn dies bedeutet, dass 2 Filmtabletten zur gleichen Zeit einzunehmen sind. Die weitere Einnahme der Filmtabletten erfolgt dann zur gewohnten Zeit. Vorausgesetzt, dass die Einnahme der

Filmtabletten an den 7 Tagen vor der ersten vergessenen Filmtablette korrekt erfolgt ist, besteht keine Notwendigkeit, zusätzliche Methoden der Schwangerschaf­tsverhütung anzuwenden. Wenn jedoch mehr als 1 Filmtablette vergessen wurde, ist die Anwendung zusätzlicher Verhütungsmethoden über 7 Tage anzuraten.

3. Woche

Aufgrund der bevorstehenden 7-tägigen Einnahmepause droht eine reduzierte Verlässlichkeit des Konzeptionsschut­zes. Jedoch lässt sich eine Herabsetzung der empfängnisver­hütenden Wirkung durch eine Anpassung des Einnahmeschemas verhindern. Bei Einhalten einer der beiden folgenden Vorgehensweisen besteht daher keine Notwendigkeit zusätzlicher kontrazeptiver Maßnahmen, vorausgesetzt, die Einnahme der Filmtabletten an den 7 Tagen vor der ersten vergessenen Filmtablette erfolgte korrekt. Wenn dies nicht der Fall ist, muss die erste dieser beiden Möglichkeiten befolgt und außerdem in den nächsten 7 Tagen zusätzlich verhütet werden.

1. Die Anwenderin holt die Einnahme der letzten vergessenen Filmtablette nach sobald sie sich daran erinnert, auch wenn dies bedeutet, dass zwei Filmtabletten zur gleichen Zeit eingenommen werden. Die weitere Einnahme der Filmtabletten erfolgt dann zur üblichen Zeit. Mit der Einnahme der Filmtabletten aus der nächsten Blisterpackung wird direkt nach Aufbrauchen der Filmtabletten der aktuellen Blisterpackung begonnen, d.h., zwischen den beiden Packungen liegt keine Einnahmepause. Es ist unwahrscheinlich, dass es bei der Anwenderin vor Aufbrauchen der zweiten Packung zu einer Abbruchblutung kommt, allerdings können an Tagen, an denen sie Filmtabletten einnimmt, Schmier- oder Durchbruchblutungen auftreten.

2. Die Anwenderin kann auch angewiesen werden, die Einnahme der Filmtabletten aus der aktuellen Blisterpackung abzubrechen. Sie hält daraufhin eine Einnahmepause von bis zu 7 Tagen ein, einschließlich jener Tage, an denen sie die Einnahme der Filmtabletten vergessen hat, und setzt anschließend die Einnahme mit der nächsten Blisterpackun­g fort.

Wenn die Anwenderin Filmtabletten vergessen hat und danach in der ersten normalen Einnahmepause keine Abbruchblutung eingetreten ist, muss die Möglichkeit einer Schwangerschaft in Betracht gezogen werden.

Verhalten bei Störungen des Verdauungstrakts

Bei schweren Störungen des Verdauungstrakts (z.B. Erbrechen oder Durchfall) werden die Wirkstoffe möglicherweise nicht vollständig aufgenommen und es müssen zusätzliche empfängnisver­hütende Maßnahmen angewendet werden. Bei Erbrechen innerhalb der ersten 3 4 Stunden nach der Einnahme der Filmtabletten, muss sobald wie möglich eine weitere (Ersatz) Filmtablette eingenommen werden. Die neue Filmtablette ist, wenn möglich, innerhalb von 12 Stunden nach der üblichen Zeit für die Einnahme der Filmtabletten einzunehmen. Sind mehr als 12 Stunden vergangen, gelten die Anwendungshinweise wie in Abschnitt 4.2 „Vorgehen bei vergessener Einnahme der Filmtabletten“. Wenn die Frau ihr übliches Schema zur Einnahme der Filmtabletten nicht ändern möchte, muss sie die zusätzliche(n) Filmtablette(n) aus einer weiteren Blisterpackung entnehmen.

Verschieben der Entzugsblutung

Um die Entzugsblutung zu verzögern, fährt die Anwenderin direkt unter Auslassung der Einnahmepause mit der Einnahme einer anderen Blisterpackung Madonella mite fort. Die Einnahme kann so lange wie gewünscht fortgesetzt werden, bis zum Ende der zweiten Packung. Während der Verlängerung der Einnahme kann es zu Durchbruch- oder Schmierblutungen kommen. Anschließend an das normale 7-tägige, einnahmefreie Intervall wird die reguläre Einnahme von Madonella mite fortgesetzt. Um den Beginn ihrer Menstruation auf einen anderen Wochentag, als die Frau von ihrem Schema gewohnt ist zu verschieben, kann ihr geraten werden, das bevorstehende einnahmefreie Intervall um die gewünschte Zahl von Tagen verkürzen. Je kürzer das einnahmefreie Intervall, desto höher ist das Risiko, dass die Entzugsblutung ausbleibt und während der Einnahme aus der folgenden Packung Durchbruch- bzw. Schmierblutungen auftreten (genau wie beim Hinauszögern der

Menstruation).

4.3 Gegenanzeigen

Kombinierte orale Kontrazeptiva (KOK) dürfen bei Vorliegen einer der aufgeführten Erkrankungen nicht angewendet werden. Sollte einer dieser Erkrankungen während der Einnahme des KOK zum ersten Mal auftreten, so muss das Produkt sofort abgesetzt werden.

Bestehende oder Risiko für eine venöse Thromboemboli­e (VTE)

– Venöse Thromboembolie – bestehende VTE (unter Therapie mit Antikoagulanzien) oder vorausgegangene VTE (z.B. tiefe Venenthrombose [TVT] oder Lungenembolie [LE])

– Bekannte erbliche oder erworbene Prädisposition für eine venöse Thromboembolie, wie z.B. APC-Resistenz (einschließlich Faktor-V-Leiden), Antithrombin-III-Mangel, Protein-C-Mangel oder Protein-S-Mangel

– Größere Operationen mit längerer Immobilisierung (siehe Abschnitt 4.4)

– Hohes Risiko für eine venöse Thromboembolie aufgrund mehrerer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4)

Bestehende oder Risiko für eine arterielle Thromboemboli­e (ATE)

– Arterielle Thromboembolie – bestehende arterielle Thromboembolie, vorausgegangene arterielle Thromboembolie (z.B. Myokardinfarkt) oder Erkrankung im Prodromalstadium (z.B. Angina pectoris)

– Zerebrovaskuläre Erkrankung – bestehender Schlaganfall, vorausgegangener Schlaganfall oder vorausgegangene prodromale Erkrankung (z.B. transitorische ischämische Attacke, TIA)

– Bekannte erbliche oder erworbene Prädisposition für eine arterielle Thromboembolie, wie z.B. Hyperhomocyste­inämie und Antiphospholipid-Antikörper (Anticardiolipin-Antikörper, Lupus antikoagulans)

– Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen in der Vorgeschichte

– Hohes Risiko für eine arterielle Thromboembolie aufgrund mehrerer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4) oder eines schwerwiegenden Risikofaktors wie: – Diabetes mellitus mit Gefäßssymptomen

– Schwere Hypertonie

– Schwere Dyslipoproteinämie

Bestehende oder vorausgegangene Pankreatitis, wenn diese mit schwerer Hypertriglyze­ridämie einhergeht Schwere bestehende oder vorausgegangene Lebererkrankung, solange sich die Leberfunktionswerte nicht wieder normalisiert haben Bestehende oder vorausgegangene Lebertumoren (gutartig oder bösartig) Bekannte oder vermutete sexualhormonab­hängige maligne Tumoren (z.B. der Genitalorgane oder der Brust) Diagnostisch nicht abgeklärte vaginale Blutungen vorausgegangene Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe, Soja, Azofarbstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Madonella mite ist kontraindiziert für die gleichzeitige Anwendung mit Arzneimitteln, die Ombitasvir/Pa­ritaprevir/Ri­tonavir, Dasabuvir, Glecaprevir/Pi­brentasvir und

Sofosbuvir/Vel­patasvir/Voxi­laprevir enthalten (siehe Abschnitt 4.4 und Abschnitt 4.5).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Warnhinweise

Die Eignung von Madonella mite sollte mit der Frau besprochen werden, falls eine der im Folgenden aufgeführten Erkrankungen oder Risikofaktoren vorliegt.

Bei einer Verschlechterung oder dem ersten Auftreten einer dieser Erkrankungen oder Risikofaktoren ist der Anwenderin anzuraten, sich an ihren Arzt zu wenden, um zu entscheiden, ob die Anwendung von Madonella mite beendet werden sollte.

Madonella mite enthält den Azofarbstoff Allurarot AC (E 129) und Indigocarmin Aluminiumsalz (E 132), welche allergische Reaktionen auslösen können.

Durchblutungsstörun­gen

Das Vorliegen eines einzelnen schwerwiegenden Risikofaktors oder mehrerer Risikofaktoren für venöse oder arterielle Erkrankungen kann jeweils als Kontraindikation gewertet werden. Die Möglichkeit einer Antikoagulantien-Therapie sollte auch in Erwägung gezogen werden. KOKAnwenderinnen sollte explizit erklärt werden, dass sie sich bei Auftreten möglicher Symptome einer Thrombose mit ihrem Arzt in Verbindung setzen sollen. Im Falle des Verdachts auf oder einer bestätigten Thrombose ist das KOK abzusetzen. Aufgrund der Teratogenität der Antikoagulantien-Therapie (Cumarine) muss eine angemessene alternative Verhütungsmethode angewendet werden.

Das erhöhte Risiko einer Thromboembolie im Wochenbett muss in Betracht gezogen werden (für Informationen zu „Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit“ siehe Abschnitt 4.6).

Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE)

Die Anwendung jedes kombinierten hormonalen Kontrazeptivums (KHK) erhöht das Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE) im Vergleich zur Nichtanwendung. Arzneimittel, die Levonorgestrel, Norgestimat oder Norethisteron enthalten, werden mit dem geringsten VTE-Risiko in Verbindung gebracht. Die Entscheidung, Madonella mite anzuwenden, darf nur nach einem Gespräch mit der Frau getroffen werden, bei dem sicherzustellen ist, dass sie das Risiko für eine VTE bei Anwendung von Madonella mite versteht, dass sie versteht, wie ihre vorliegenden individuellen Risikofaktoren dieses Risiko beeinflussen und dass ihr Risiko für VTE in ihrem allerersten Anwendungsjahr am höchsten ist. Es gibt zudem Hinweise, dass das Risiko erhöht ist, wenn die Anwendung eines KHK nach einer Unterbrechung von 4 oder mehr Wochen wieder aufgenommen wird.

Ungefähr 2 von 10.000 Frauen die kein KHK anwenden und nicht schwanger sind, entwickeln im Verlauf eines Jahres eine VTE. Bei einer einzelnen Frau kann das Risiko jedoch in Abhängigkeit von ihren zugrunde liegenden Risikofaktoren bedeutend höher sein (siehe unten).

Ungefähr 6 von 10.000 Frauen, die ein Levonorgestrel-haltiges KHK anwenden, entwickeln im Verlauf eines Jahres eine VTE.

Die Anzahl an VTE pro Jahr unter niedrig dosierten KHK ist geringer als die erwartete Anzahl während der Schwangerschaft oder in der Zeit nach der Geburt.

VTE können in 1–2% der Fälle tödlich verlaufen.

Jährliche Anzahl an VTE-Ereignissen pro 10.000 Frauen

Anzahl an

VTE-Ereignissen

Nicht-KHK-Anwenderiimen (2 Ereignisse)

Norgestimat-haltige KHK (5–7 Ereignisse)

Levonorgestrel-haltige KHK (5–7 Ereignisse)

Äußerst selten wurde bei Anwenderinnen von KHK über eine Thrombose in anderen Blutgefäßen berichtet, wie z.B. in Venen und Arterien von Leber, Mesenterium, Nieren oder Retina.

Risikofaktoren für VTE

Das Risiko für venöse thromboembolische Komplikationen bei Anwenderinnen von KHK kann deutlich ansteigen, wenn bei der Anwenderin zusätzliche Risikofaktoren bestehen, insbesondere wenn mehrere Risikofaktoren vorliegen (siehe Tabelle).

Madonella mite ist kontraindiziert, wenn bei einer Frau mehrere Risikofaktoren gleichzeitig bestehen, die sie insgesamt einem hohen Risiko für eine Venenthrombose aussetzen (siehe Abschnitt 4.3). Weist eine Frau mehr als einen Risikofaktor auf, ist es möglich, dass der Anstieg des Risikos größer ist als die Summe der einzelnen Risikofaktoren – in diesem Fall muss ihr Gesamtrisiko für eine VTE in Betracht gezogen werden. Wenn das Nutzen/Risiko-Verhältnis als ungünstig erachtet wird, darf kein KHK verschrieben werden (siehe Abschnitt 4.3).

Risikofaktoren für VTE

Risikofaktor

Anmerkung

Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m2)

Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu. Besonders wichtig in Betracht zu ziehen, wenn weitere Risikofaktoren vorliegen.

Längere Immobilisierung, größere Operationen, jegliche Operationen an Beinen oder am Becken, neurochirurgische Operation oder schweres Trauma

In diesen Fällen ist es ratsam, die Anwendung des Pflasters/der Filmtablette/des Vaginalrings (bei einer geplanten Operation mindestens vier Wochen vorher) zu unterbrechen und erst zwei Wochen nach der kompletten Mobilisierung wieder aufzunehmen. Es ist eine andere Verhütungsmethode anzuwenden, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern.

Hinweis: Eine vorübergehende

Eine antithrombotische Therapie muss erwogen

Risikofaktor

Anmerkung

Immobilisierung einschließlich einer Flugreise von >4 Stunden kann ebenfalls einen Risikofaktor für eine VTE darstellen, insbesondere bei Frauen mit weiteren Risikofaktoren.

werden, wenn Madonella mite nicht vorab abgesetzt wurde.

Familiäre Vorbelastung (jede venöse Thromboembolie bei einem Geschwister oder Elternteil, insbesondere in relativ jungen Jahren, z.B. jünger als 50 Jahre).

Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen, bevor eine Entscheidung über die Anwendung eines KHKs getroffen wird.

Andere Erkrankungen, die im Zusammenhang mit einer VTE stehen.

Krebs, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisches urämisches Syndrom, chronisch entzündliche Darmerkrankung (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) und Sichelzellkran­kheit.

Zunehmendes Alter

Insbesondere über 35 Jahre.

Es besteht kein Konsens über die mögliche Rolle von Varizen und oberflächlicher Thrombophlebitis bezüglich des Beginns oder Fortschreitens einer Venenthrombose.

Das erhöhte Risiko einer Thromboembolie in der Schwangerschaft und insbesondere während der 6-wöchigen Dauer des Wochenbetts muss berücksichtigt werden (Informationen zur „Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit“ siehe Abschnitt 4.6).

Symptome einer VTE (tiefe Beinvenenthrombose und Lungenembolie)

Beim Auftreten von Symptomen ist den Anwenderinnen anzuraten, unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das medizinische Fachpersonal darüber zu informieren, dass sie ein KHK anwenden.

Bei einer tiefen Beinvenenthrombose (TVT) können folgende Symptome auftreten:

unilaterale Schwellung des Beins und/oder Fußes oder entlang einer Beinvene; Schmerz oder Druckschmerz im Bein, der möglicherweise nur beim Stehen oder Gehen bemerkt wird; Erwärmung des betroffenen Beins; gerötete oder entfärbte Haut am Bein.

Bei einer Lungenembolie (LE) können folgende Symptome auftreten:

plötzliches Auftreten unerklärlicher Kurzatmigkeit oder schnellen Atmens; plötzlich auftretender Husten möglicherweise in Verbindung mit Hämoptyse; stechender Brustschmerz; starke Benommenheit oder Schwindelgefühl; schneller oder unregelmäßiger Herzschlag.

Einige dieser Symptome (z.B. „Kurzatmigkeit“, „Husten“) sind unspezifisch und können als häufiger vorkommende und weniger schwerwiegende Ereignisse fehlinterpretiert werden (z.B. als Atemwegsinfek­tionen).

Andere Anzeichen für einen Gefäßverschluss können plötzlicher Schmerz sowie Schwellung und leicht bläuliche Verfärbung einer Extremität sein.

Tritt der Gefäßverschluss im Auge auf, können die Symptome von einem schmerzlosen verschwommenen Sehen bis zu einem Verlust des Sehvermögens reichen. In manchen Fällen tritt der Verlust des Sehvermögens sehr plötzlich auf.

Risiko für eine arterielle Thromboembolie (ATE)

Epidemiologische Studien haben die Anwendung von KHK mit einem erhöhten Risiko für arterielle

Thromboembolie (Myokardinfarkt) oder apoplektischen Insult (z.B. transitorische ischämische Attacke, Schlaganfall) in Verbindung gebracht. Arterielle thromboembolische Ereignisse können tödlich verlaufen.

Risikofaktoren für ATE

Das Risiko für arterielle thromboembolische Komplikationen oder einen apoplektischen Insult bei Anwenderinnen von KHK ist erhöht bei Frauen, die Risikofaktoren aufweisen (siehe Tabelle). Madonella mite ist kontraindiziert bei Frauen, die einen schwerwiegenden oder mehrere Risikofaktoren für eine ATE haben, die sie einem hohen Risiko für eine Arterienthrombose aussetzen (siehe Abschnitt 4.3). Weist eine Frau mehr als einen Risikofaktor auf, ist es möglich, dass der Anstieg des Risikos die Summe der einzelnen Risikofaktoren übersteigt. In diesem Fall muss ihr Gesamtrisiko betrachtet werden. Bei Vorliegen eines ungünstigen Nutzen/Risiko-Verhältnisses darf kein KHK verschrieben werden (siehe Abschnitt 4.3).

Risikofaktoren für ATE

Risikofaktor

Anmerkung

Zunehmendes Alter

Insbesondere über 35 Jahre

Rauchen

Frauen sollten darauf hingewiesen werden, nicht zu rauchen, wenn Sie ein KHK anwenden möchten. Frauen über 35 Jahren, die weiterhin rauchen, ist dringend zu empfehlen, eine andere Verhütungsmethode anzuwenden.

Hypertonie

Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m2)

Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu. Besonders wichtig bei Frauen mit zusätzlichen Risikofaktoren.

Familiäre Vorbelastung (jede arterielle Thromboembolie bei einem Geschwister oder Elternteil, insbesondere in relativ jungen Jahren, d.h. jünger als 50 Jahre).

Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen, bevor eine Entscheidung über die Anwendung eines KHKs getroffen wird.

Migräne

Ein Anstieg der Häufigkeit oder des Schweregrads der Migräne während der Anwendung von KHK (die einem zerebrovaskulären Ereignis vorausgehen kann) kann ein Grund für ein sofortiges Absetzen sein.

Andere Erkrankungen, die mit unerwünschten Gefäßereignissen verknüpft sind.

Diabetes mellitus, Hyperhomocyste­inämie, Erkrankung der Herzklappen und Vorhofflimmern, Dyslipoproteinämie und systemischer Lupus erythematodes.

Symptome einer ATE

Beim Auftreten von Symptomen ist den Frauen anzuraten, unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das medizinische Fachpersonal darüber zu informieren, dass sie ein KHK anwenden. Bei einem apoplektischen Insult können folgende Symptome auftreten:

plötzliches Taubheitsgefühl oder Schwäche in Gesicht, Arm oder Bein, besonders auf einer Körperseite; plötzliche Gehschwierigkeiten, Schwindelgefühl, Gleichgewichtsver­lust oder Koordinationsstörun­gen; plötzliche Verwirrtheit, Sprech- oder Verständnisschwi­erigkeiten; plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen; plötzliche, schwere oder länger anhaltende Kopfschmerzen unbekannter Ursache; Verlust des Bewusstseins oder Ohnmacht mit oder ohne Krampfanfall.

Vorübergehende Symptome deuten auf eine transitorische ischämische Attacke (TIA) hin.

Bei einem Myokardinfarkt (MI) können folgende Symptome auftreten:

Schmerz, Unbehagen, Druck, Schweregefühl, Enge- oder Völlegefühl in Brust, Arm oder unterhalb des Sternums; in den Rücken, Kiefer, Hals, Arm, Magen ausstrahlende Beschwerden; Völlegefühl, Indigestion oder Erstickungsgefühl; Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen oder Schwindelgefühl; extreme Schwäche, Angst oder Kurzatmigkeit; schnelle oder unregelmäßige Herzschläge.

Tumorerkrankungen

Einige epidemiologische Studien weisen darauf hin, dass die langfristige Anwendung von KOK mit einem erhöhten Risiko für Gebärmutterhal­skrebs verbunden ist. Es besteht aber noch immer Unstimmigkeit darüber, in welchem Ausmaß dieser Befund auch auf das Sexualverhalten und auf andere Faktoren, wie z.B. das humane Papillomavirus (HPV), zurückzuführen ist.

Eine Metaanalyse von 54 epidemiolo­gischen Studien ergab, dass Frauen, die derzeit KOK einnehmen, ein geringfügig erhöhtes Brustkrebsrisiko (RR = 1,24) aufweisen. Dieses erhöhte Risiko geht innerhalb von 10 Jahren nach Absetzen der KOK allmählich zurück. Da Brustkrebs bei Frauen unter 40 Jahren relativ selten auftritt, ist die Anzahl zusätzlicher Brustkrebsfälle bei ehemaligen oder momentanen Anwenderinnen von oralen Kontrazeptiva im Vergleich zum Gesamtrisiko für Brustkrebs gering. Diese Studien liefern keinen Nachweis der Kausalität.

Das beobachtete Muster eines erhöhten Risikos ist möglicherweise auf eine frühzeitigere Brustkrebsdiagnose bei KOK Anwenderinnen, auf die biologischen Wirkungen der KOK oder auch auf eine Kombination von beidem zurückzuführen. Brustkrebs, der bei Frauen diagnostiziert wird, die jemals ein KOK angewendet haben, ist eher weniger fortgeschritten als der bei Frauen, die niemals ein KOK angewendet haben.

In seltenen Fällen sind bei Anwenderinnen von KOK gutartige und noch seltener bösartige Lebertumoren beobachtet worden. In Einzelfällen führten diese Tumoren zu lebensbedrohlichen intraabdominellen Blutungen. Wenn starke Oberbauchschmerzen, eine Lebervergrößerung oder Anzeichen einer intraabdominellen Blutung bei Anwenderinnen oraler Kontrazeptiva auftreten, sollte ein Lebertumor in die differentialdi­agnostischen Überlegungen einbezogen werden.

Sonstige Erkrankungen

Frauen die an Hypertriglyze­ridämie leiden, oder bei denen diese Erkrankung in der Familiengeschichte zu finden ist, könnten einem erhöhten Risiko einer Pankreatitis während der Anwendung von KOK ausgesetzt sein.

Obwohl von einem leichten Anstieg des Blutdrucks bei vielen Anwenderinnen eines KOK berichtet wurde, sind klinisch relevante Erhöhungen selten. Nur in diesen seltenen Fällen ist eine sofortige Absetzung des KOK berechtigt. Sollte bei der Anwendung eines KOK bei einem bereits bestehenden Bluthochdruck, sich dieser signifikant erhöhen und nicht angemessen auf eine antihypertensive Behandlung ansprechen, muss das KOK abgesetzt werden. Wo angemessen, kann mit der Anwendung des KOK wieder begonnen werden, wenn normotone Werte durch eine antihypertensive Behandlung erreicht werden.

Von den folgenden Erkrankungen wurde berichtet, dass sie zum ersten Mal während einer Schwangerschaft oder der Anwendung eines KOK auftraten, oder dass sie sich zu diesem Zeitpunkt verschlimmerten, jedoch sind die Beweise eines Zusammenhangs mit KOK wenig aufschlussreich: Gelbsucht und/oder Juckreiz im Zusammenhang mit einer Cholestase; Gallensteine; Porphyrie; systemischer Lupus erythematodes; hämolytisch-urämisches Syndrom; Chorea Sydenham; Herpes gestationis; Gehörverlust in Verbindung mit Osteosklerose.

Exogen verabreichte Estrogene können Symptome eines hereditären und erworbenen Angioödems auslösen oder verschlimmern.

Akute oder chronische Störungen der Leberfunktion können das Absetzen des KOK notwendig machen bis die Serummarker der Leberfunktion wieder im Normalbereich liegen. Wiederholte cholestatische Gelbsucht und/oder Juckreiz im Zusammenhang mit einer Cholestase, die während der Schwangerschaft oder während einer vorherigen Anwendung von Geschlechtshormonen auftrat, macht ein Absetzen des KOK notwendig.

Obwohl das KOK Auswirkungen auf die periphere Insulinresistenz und Glukosetoleranz haben kann, gibt es keinen Beweis, dass die Anwendung eines niedrig dosierten KOK (enthält <0,05 mg Ethinylestradiol) eine Anpassung des Therapieschemas bei Diabetes notwendig macht. Jedoch sollten Diabetikerinnen engmaschig überwacht werden, insbesondere zu Beginn der KOK Anwendung.

Es wurde von einer Verschlimmerung endogener Depressionen, Epilepsie, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa während der Anwendung eines KOK berichtet.

Es kann unter Umständen zu einem Chloasma kommen, insbesondere bei Frauen mit anamnestisch bekanntem Chloasma gravidarum. Bei Chloasma-Neigung sind daher unter der Anwendung von KOK Sonnenlicht und UV-Strahlung zu meiden.

Depressive Verstimmung und Depression stellen bei der Anwendung hormoneller Kontrazeptiva allgemein bekannte Nebenwirkungen dar (siehe Abschnitt 4.8). Depressionen können schwerwiegend sein und sind ein allgemein bekannter Risikofaktor für suizidales Verhalten und Suizid. Frauen sollte geraten werden, sich im Falle von Stimmungsschwan­kungen und depressiven Symptomen – auch wenn diese kurz nach Einleitung der Behandlung auftreten – mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen.

Die Filmtablette enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, LactaseMangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Ärztliche Untersuchung/Be­ratung

Vor der ersten bzw. neuerlichen Einnahme von Madonella mite sollte eine vollständige Anamnese (einschließlich Familienanamnese) erhoben werden und eine Schwangerschaft sollte ausgeschlossen werden. Der Blutdruck sollte gemessen werden und eine medizinische Untersuchung sollte sich an den Gegenanzeigen (siehe Abschnitt 4.3) und den besonderen Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung (siehe Abschnitt 4.4) orientieren.

Es ist wichtig, die Frau auf die Informationen zu venösen und arteriellen Thrombosen hinzuweisen, einschließlich des Risikos von Madonella mite im Vergleich zu anderen KHK, die Symptome einer VTE und ATE, die bekannten Risikofaktoren und darauf, was im Falle einer vermuteten Thrombose zu tun ist.

Die Frau ist zudem anzuweisen, die Packungsbeilage sorgfältig zu lesen und die darin gegebenen Ratschläge zu befolgen. Die Häufigkeit und Art der Untersuchungen sollte den gängigen Untersuchungsle­itlinien entsprechen und individuell auf die Frau abgestimmt werden.

Die Anwenderinnen sind darüber zu informieren, dass hormonale Kontrazeptiva nicht vor HIV-Infektionen (AIDS) und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen.

Anstieg der ALT

Während klinischer Studien mit Patienten, deren Hepatitis-C-Virus-Infektionen (HCV) mit Arzneimitteln behandelt wurden, die Ombitasvir/ Paritaprevir/ Ritonavir und Dasabuvir mit oder ohne Ribavirin enthielten, traten Erhöhungen der Transaminase (ALT) bis über das 5-Fache des oberen normalen Grenzwertes (Upper Limit of Normal, ULN) signifikant häufiger bei Frauen auf, die ethinylestradi­olhaltige kombinierte hormonelle Verhütungsmittel (KHK) verwendeten. ALTErhöhungen wurden ebenso mit antiviralen HCV-Medikamenten beobachtet, die

Glecaprevir/Pi­brentasvir und Sofosbuvir/Vel­patasvir/Voxi­laprevir enthalten (siehe Abschnitte 4.3 und 4.5).

Verminderte Wirksamkeit

Die Wirksamkeit von KOK kann beeinträchtigt sein, wenn Filmtabletten vergessen werden (siehe Abschnitt 4.2), bei gastrointestinalen Störungen während der Einnahme der Filmtabletten (siehe Abschnitt 4.2) oder wenn gleichzeitig andere Arzneimittel eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.5).

Verminderte Zykluskontrolle

Bei allen KOK können unregelmäßige Blutungen (Schmier- oder Durchbruchblu­tungen) auftreten, insbesondere während der ersten Monate der Anwendung. Aus diesem Grund ist eine Evaluierung solcher unregelmäßigen Blutungen erst nach einem Anpassungsintervall von ungefähr drei Zyklen sinnvoll.

Wenn diese unregelmäßigen Blutungen anhalten oder nach bereits regelmäßigen Zyklen auftreten, sollten nicht-hormonelle Ursachen in Betracht gezogen werden und angemessene diagnostische Maßnahmen zum Ausschluss einer malignen Erkrankung oder Schwangerschaft eingeleitet werden. Eine Ausschabung kann notwendig sein.

Bei einigen Anwenderinnen kann die Abbruchblutung während der einnahmefreien Zeit ausbleiben. Wenn das KOK wie in Abschnitt 4.2 beschrieben eingenommen wurde, ist eine Schwangerschaft unwahrscheinlich. Wenn das KOK jedoch vor der ersten ausgebliebenen Abbruchblutung nicht gemäß diesen Anweisungen eingenommen wurde oder bereits zum zweiten Mal die Abbruchblutung ausbleibt, muss vor der weiteren Anwendung des KOK eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Hinweis: Die Fachinformationen von Begleitmedikationen sollten hinzugezogen werden, um mögliche Wechselwirkungen zu identifizieren.

Wirkungen anderer Arzneimittel auf Madonella mite

Wechselwirkungen können mit Arzneimitteln auftreten, die mikrosomale Enzyme induzieren, dies kann zu einer erhöhten Clearance von Sexualhormonen und zu Durchbruchblutungen und/oder kontrazeptivem Versagen führen. Von den folgenden Wechselwirkungen wurde in der Literatur berichtet.

Handhabung

Die Enzyminduktion kann bereits nach wenigen Behandlungstagen beobachtet werden. Eine maximale Enzyminduktion kann im Allgemeinen innerhalb von einigen Wochen beobachtet werden. Nach Behandlungsende kann die Enzyminduktion ca. 4 Wochen erhalten bleiben.

Kurzzeitbehandlung

Frauen, die mit einem enzyminduzierenden Arzneimittel behandelt werden, sollten vorübergehend zusätzlich zum KOK eine Barrieremethode oder eine andere Verhütungsmethode anwenden.

Die Barrieremethode muss während der gesamten Zeit der Behandlung mit der Begleitmedikation und noch 28 Tage nach deren Absetzen angewendet werden.

Falls die Arzneimittelbe­handlung über das Ende der Tabletten der KOK-Packung hinausgeht, sollte sofort mit der Einnahme aus der nächsten Packung des KOK begonnen werden, ohne die übliche Einnahmepause.

Langzeitbehandlung

Bei Frauen unter längerfristiger Behandlung mit Leberenzym-induzierenden Wirkstoffen wird die Anwendung einer anderen zuverlässigen, nichthormonalen Verhütungsmethode empfohlen.

Die folgenden Wechselwirkungen sind in der Literatur beschrieben.

Substanzen, die die Clearance von KOK erhöhen (verminderte Wirksamkeit von KOK durch Enzyminduktion) z­.B.:

Barbiturate, Bosentan, Carbamazepin, Phenytoin, Primidon, Rifampicin und Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion wie Ritonavir, Nevirapin und Efavirenz und möglicherweise auch Felbamat, Griseofulvin, Oxcarbazepin, Topiramat und Produkte, die das pflanzliche Heilmittel Johanniskraut (Hypericum perforatum ) enthalten.

Substanzen mit variablen Wirkungen auf die Clearance von KOK :

Bei gleichzeitiger Verabreichung mit KOK können viele Kombinationen von HIV Proteasehemmern und nicht-nukleosidischen Reverse-Transkriptase­hemmern inklusive Kombinationen von HCV-Hemmern die Plasmakonzentra­tionen von Estrogenen oder Progestagenen erhöhen oder erniedrigen. Die Auswirkungen solcher Veränderungen können in manchen Fällen klinisch relevant sein.

Daher sollte die Fachinformation von gleichzeitig verabreichten HIV/HCV-Arzneimitteln zu Rate gezogen werden, um potentielle Wechselwirkungen und etwaige damit in Zusammenhang stehende Empfehlungen festzustellen. Im Zweifelsfall sollten Frauen, die unter einer Therapie mit Proteasehemmern oder nicht-nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Hemmern stehen, immer eine zusätzliche Barrieremethode zur Verhütung anwenden.

Substanzen, die die Clearance von KOK vermindern (Enzyminhibito­ren):

Die klinische Relevanz möglicher Wechselwirkungen mit Enzym-Inhibitoren bleibt unbekannt. Die gleichzeitige Verabreichung von starken CYP3A4 Inhibitoren kann die Plasmakonzentra­tionen von Estrogen oder Progestagenen oder von beiden erhöhen.

Bei einer Mehrfachdosis-Studie mit einer Drospirenon (3 mg/Tag) / Ethinylestradiol (0,02 mg/Tag) Kombination und gleichzeitiger Gabe des starken CYP3A4 Inhibitors Ketoconazol

für 10 Tage erhöhte sich die AUC (0–24 h) von Drospirenon und Ethinylestradiol 2,7-fach respektive 1,4-fach.

Etoricoxib-Dosierungen von 60 bis 120 mg/Tag haben eine 1,4 bis 1,6-fache Erhöhung der Plasmakonzentra­tionen von Ethinylestradiol gezeigt, wenn eine gleichzeitige Einnahme eines KOK, das 0,035 mg Ehinylestradiol enthält, erfolgt.

Einfluss von Madonella mite auf andere Arzneimittel

Orale Kontrazeptiva können den Metabolismus anderer aktiver Substanzen beeinflussen.

Dementsprechend können Plasma- und Gewebekonzentra­tionen steigen (z.B. Ciclosporin) oder sinken (z.B. Lamotrigin).

Klinische Daten lassen vermuten, dass Ethinylestradiol die Clearance von CYP1A2 Substraten hemmt und dadurch zu einem schwachen (z.B. Theophyllin) oder mittleren (z.B. Tizanidin) Anstieg in deren Plasmakonzentra­tion führt.

Pharmakodynamische Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung mit Arzneimitteln, die Ombitasvir/ Paritaprevir/ Ritonavir, Dasabuvir mit oder ohne Ribavirin, Glecaprevir/Pi­brentasvir und Sofosbuvir/Vel­patasvir/Voxi­laprevir enthalten, kann das Risiko von ALT-Erhöhungen steigern (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4). Deshalb müssen Madonella mite Anwenderinnen auf eine alternative Verhütungsmethode (z. B. Verhütungsmittel, die nur ein Progestin enthalten oder nicht hormonelle Methoden) wechseln, bevor sie mit der Behandlung mit diesen Arzneimitteln beginnen. 2 Wochen nach Beendigung der Behandlung mit diesen

Arzneimitteln kann mit Madonella mite wieder begonnen werden.

Laboruntersuchungen

Unter Anwendung von KOK können die Ergebnisse bestimmter Labortests verändert werden, einschließlich biochemischer Parameter zur Bestimmung der Leber-, Schilddrüsen-, Nebennierenrinden- und Nierenfunktion; Plasmaspiegel von (Träger)proteinen, z.B. Corticoidbindendes Globulin (CBG) und Lipid/Lipopro­teinfraktion, Parameter des Kohlenhydratstof­fwechsels und der Gerinnung und der Fibrinolyse. Die Abweichungen befinden sich normalerweise innerhalb des Normwertbereichs.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Madonella mite ist während der Schwangerschaft nicht indiziert.

Sollte eine Schwangerschaft während der Anwendung von Madonella mite auftreten, ist das Arzneimittel sofort abzusetzen. Ausführliche epidemiologische Studien haben weder ein erhöhtes Risiko für Schäden bei Neugeborenen von Frauen, die vor der Schwangerschaft ein KOK angewendet haben, noch eine teratogene Wirkung wenn ein KOK unbeabsichtigt während der Schwangerschaft angewendet wurde, gezeigt.

Das erhöhte VTE-Risiko in der Zeit nach der Geburt muss vor der erneuten Anwendung von Madonella mite bedacht werden (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).

Stillzeit

Die Stillzeit kann durch KOK beeinflusst werden, da diese die Menge der Muttermilch verringern und deren Zusammensetzung verändern können. Aus diesem Grund ist die Anwendung von KOK grundsätzlich nicht zu empfehlen, bis die Mutter ihr Kind völlig abgestillt hat. Geringe Mengen der kontrazeptiven Steroide und/oder ihre Metaboliten können während der Anwendung von KOK mit der Milch ausgeschieden werden. Diese Mengen könnten das Kind beeinträchtigen.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Bei KOK Anwenderinnen wurde kein Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beobachtet.

4.8 Nebenwirkungen

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen (bei 17–24% der Anwenderinnen von Madonella mite).

Die folgenden Nebenwirkungen wurden während der Anwendung von Ethinylestradi­ol/Levonorges­trel gemeldet:

Systemorganklasse

Häufig

(> 1/100 to <1/10)

Gelegentlich

(>1/1000 und <1/100)

Selten

( > 1/10,000 und

<1/1,000)

Augenerkrankungen

Kontaktlinsenun­verträglichke­it

Systemorganklasse

Häufig

(> 1/100 to <1/10)

Gelegentlich

(>1/1000 und <1/100)

Selten

( > 1/10,000 und

<1/1,000)

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Übelkeit, Bauchschmerzen

Erbrechen, Durchfall

Erkrankungen des

Immunsystems

Überempfindlichkeit

Untersuchungen

Gewichtszunahme

Gewichtsabnahme

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörun­gen

Flüssigkeitsre­tention

Erkrankungen des

Nervensystems

Kopfschmerzen

Migräne

Psychiatrische

Erkrankungen

Depressive Verstimmung, Stimmungsschwan­kungen

Verminderte Libido

Erhöhte Libido

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Empfindlichkeit der Brüste, Brustschmerzen

Brustvergrößerung

Brustdrüsense­kretion, vaginaler Ausfluss

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Ausschlag, Urtikaria

Erythema nodosum, Erythema multiforme

Gefäßerkrankungen

Venöse

Thromboembolie (VTE), Arterielle Thromboembolie (ATE)

Bei Anwenderinnen von KHK wurde ein erhöhtes Risiko für arterielle und venöse thrombotische und thromboembolische Ereignisse einschließlich Myokardinfarkt, Schlaganfall, transitorische ischämische Attacken, Venenthrombose und Lungenembolie beobachtet, die in Abschnitt 4.4 eingehender behandelt werden.

Die folgenden schwerwiegenden Nebenwirkungen, über die bei Frauen unter KOK berichtet wurden, sind in Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“ beschrieben:

Venöse thromboembolische Erkrankungen; Arterielle thromboembolische Erkrankungen; Hypertonie; Lebertumoren; Exogen verabreichte Estrogene können Symptome eines hereditären und erworbenen

Angioödems auslösen oder verschlimmern;

Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa, Epilepsie, Migräne, Endometriose, Uterus-Myome, Porphyrie, systemischer Lupus erythematosus, Herpes gestationis, Sydenham-Chorea, hämolytischurämis­ches Syndrom; cholestatische Gelbsucht;

Die Häufigkeit einer Brustkrebsdiagnose ist bei Anwenderinnen oraler Kontrazeptiva leicht erhöht. Da Brustkrebs bei Frauen unter 40 Jahren selten auftritt, ist die höhere Anzahl klein im Vergleich zum Gesamtrisiko an Brustkrebs zu erkranken. Weitere Informationen siehe Abschnitt 4.3 Gegenanzeigen und Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung.

Wechselwirkungen:

Wechselwirkungen zwischen oralen Kontrazeptiva und anderen Arzneimitteln (Enzyminduktoren) können zu Durchbruchblutungen und/oder kontrazeptivem Versagen führen (siehe Abschnitt 4.5).

Bei Frauen mit vererbtem Angioödem können Östrogene das Auftreten eines Angioödems auslösen

oder die Symptome verschlimmern.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Es gab keine Berichte über schwerwiegende Nebenwirkungen durch Überdosierung. Basierend auf allgemeinen Erfahrungen mit kombinierten oralen Kontrazeptiva können möglicherweise folgende Symptome auftreten: Übelkeit, Erbrechen und bei jungen Mädchen leichte vaginale Blutungen. Es gibt kein spezifisches Gegenmittel. Die Behandlung erfolgt symptomatisch.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Gestagene und Estrogene, fixe Kombinationen, ATC-Code: G03AA07

Die kontrazeptive Wirkung von KOK basiert auf der Wechselwirkung verschiedener Faktoren, wobei die Ovulationshemmung und Veränderung des Zervixschleims als die wichtigsten anzusehen sind.

Klinische Studien wurden an 2.498 Frauen im Alter von 18 bis 40 Jahren durchgeführt. Der aus diesen Studien errechnete Pearl Index lag bei 0,69 (95%-Konfidenzintervall 0,30–1,36), basierend auf 15.026 Behandlun­gszyklen.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Ethinylestradiol wird nach oraler Gabe rasch und vollständig resorbiert. Maximale Serumkonzentra­tionen von etwa 50 pg/ml werden ca. 1–2 Stunden nach Einnahme von Madonella mite erreicht. Während der Resorption und des First-pass-Leberstoffwechsels wird Ethinylestradiol umfassend metabolisiert, was zu einer mittleren oralen Bioverfügbarkeit von etwa 45% führt (interindividuelle Schwankung etwa 20–65%).

Verteilung

Ethinylestradiol wird überwiegend (etwa 98%), aber nicht-spezifisch an Serumalbumin gebunden und induziert einen Anstieg der Serumkonzentra­tionen von SHBG. Das scheinbare Verteilungsvolumen von Ethinylestradiol beträgt 2,8 bis 8,6 l/kg.

Biotransformation

Ethinylestradiol wird durch präsystemische Konjugation in der Schleimhaut des Dünndarms und in der Leber abgebaut. Ethinylestradiol wird primär durch aromatische Hydroxylierung metabolisiert, dabei werden verschiedene hydroxylierte und methylierte Metaboliten gebildet, die als freie Metaboliten oder als Glucuronid- oder Sulfat-Konjugate im Serum nachweisbar sind. Die ClearanceRate aus dem Serum ist 2,3–7 ml/min/kg.

Elimination

Die Serumspiegel von Ethinylestradiol sinken in zwei Phasen, die durch Halbwertszeiten von etwa 1 Stunde bzw. 10 bis 20 Stunden gekennzeichnet sin­d.

Ethinylestradiol wird nicht in unveränderter Form ausgeschieden. Die Metaboliten werden über den Urin und die Galle in einem Verhältnis von 4:6 ausgeschieden. Die Halbwertszeit beträgt dabei etwa 1 Tag.

Fließgleichgewicht (Steady-state)

Nach der kontinuierlichen Anwendung von Madonella mite steigt die Ethinylestradiol-Konzentration im Serum um etwa das Zweifache. Aufgrund der täglichen Anwendung und der variablen Halbwertszeit in der terminalen Phase der Serum-Clearance wird das Fließgleichgewicht nach etwa 1 Woche erreicht.

Levonorgestrel

Resorption

Levonorgestrel wird nach oraler Gabe rasch und vollständig resorbiert. Maximale Levonorgestrel-Serumkonzentra­tionen von etwa 2,3 ng/ml werden etwa 1,3 Stunden nach der Einnahme von Madonella mite erreicht. Die Bioverfügbarkeit beträgt nahezu 100%.

Verteilung

Levonorgestrel ist an Serumalbumin und Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG) gebunden. Nur 1,1% der Gesamtkonzentration des Arzneimittels im Serum liegen als freies Steroid vor, etwa 65% sind an SHBG spezifisch und etwa 35% an Albumin unspezifisch gebunden. Der durch Ethinylestradiol induzierte Anstieg von SHBG beeinflusst die relative Verteilung von Levonorgestrel in verschiedenen Proteinfraktionen. Die Induktion des bindenden Proteins verursacht einen Anstieg der SHBG-gebundenen Fraktion und eine Abnahme der albumingebundenen Fraktion. Das scheinbare Verteilungsvolumen von Levonorgestrel beträgt nach einer einmaligen Dosis 129 l.

Biotransformation

Levonorgestrel wird vollständig über die typischen Wege des Steroidstoffwechsels metabolisiert. Die metabolische Clearance aus dem Serum liegt bei ungefähr 1,0 ml/min/kg.

Elimination

Die Serumspiegel von Levonorgestrel sinken in zwei Phasen. Die terminale Phase ist durch eine Halbwertszeit von etwa 25 Stunden gekennzeichnet. Levonorgestrel wird nicht in unveränderter Form ausgeschieden. Seine Metaboliten werden über Urin und Galle (Faeces) in einem Verhältnis von 1:1 ausgeschieden. Die Halbwertzeit der Metaboliten Ausscheidung liegt bei ungefähr einem Tag.

Fließgleichgewicht (Steady-state)

Während der kontinuierlichen Anwendung von Madonella mite steigen die Levonorgestrel-Spiegel im Serum etwa um das Dreifache und erreichen während der zweiten Hälfte des Behandlungszyklus ihr Fließgewicht (Steady-state). Die Pharmakokinetik von Levonorgestrel wird beeinflusst durch die

SHBG-Spiegel im Serum, die während der Anwendung von Estradiol um das 1,5– bis 1,6-fache erhöht sind. Deshalb sind beim Fließgleichgewicht die Clearance-Rate aus dem Serum und das Verteilungsvolumen leicht vermindert (0,7 ml/min/kg bzw. etwa 100 l).

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Präklinische Studien (zur allgemeinen Toxizität, Genotoxizität, zum kanzerogenen Potential und zur Reproduktionsto­xizität) ergaben keine Hinweise auf weitere Effekte, als diejenigen, die durch das bekannte Hormonprofil von Ethinylestradiol oder Levonorgestrel zu erklären sind.

Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass Sexualsteroide das Wachstum bestimmter hormonabhängiger Gewebe und Tumoren begünstigen können.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Lactose, wasserfrei

Povidon K-30 (E 1201)

Magnesiumstearat (E 572)

Opadry II Pink:

Poly(vinylalkohol)

Talkum (E 553b)

Titandioxid (E 171)

Polyethylenglykol 3350

Allurarot AC (E 129)

Sojalecithin (E 322)

Eisenoxid rot (E 172)

Indigocarmin, Aluminiumsalz (E 132)

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Blisterpackungen bestehend aus Aluminium-Durchdrückfolie und PVC/PVDC-Film.

Erhältlich in Schachteln mit jeweils 1, 3 und 6 Blisterpackungen, mit jeweils 21 Filmtabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur

Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Kwizda Pharma GmbH

1160 Wien

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.Nr.: 135884

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 13.11.2014

10. STAND DER INFORMATION

08/2020

Mehr Informationen über das Medikament Madonella mite 0,1 mg/0,02 mg Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 135884
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Kwizda Pharma GmbH, Effingergasse 21, 1160 Wien, Österreich