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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten AZITHROMYCIN

Azithromycin ist ein Antibiotikum, das zur Gruppe der Makrolide gehört und in Österreich unter verschiedenen Handelsnamen erhältlich ist. Es wird zur Behandlung einer Vielzahl von bakteriellen Infektionen eingesetzt, insbesondere bei Atemwegs- und Hautinfektionen. Der Wirkstoff hat eine breite Wirksamkeit gegen grampositive und gramnegative Bakterien sowie einige atypische Erreger.

Die antibakterielle Wirkung von Azithromycin beruht auf seiner Fähigkeit, die Proteinbiosynthese in den Bakterienzellen zu hemmen. Es bindet an die 50S-Untereinheit der bakteriellen Ribosomen und verhindert so die Verlängerung der Peptidketten. Dies führt zu einem Wachstumsstopp und letztendlich zum Absterben der Bakterien.

Azithromycin zeichnet sich durch seine lange Halbwertszeit aus, was bedeutet, dass es im Körper länger wirksam bleibt als andere Antibiotika dieser Klasse. Daher kann es in kürzeren Behandlungszyklen und geringeren Dosen verabreicht werden, was für Patienten von Vorteil sein kann. In vielen Fällen reicht eine einmal tägliche Einnahme aus.

In Österreich wird Azithromycin häufig zur Behandlung von Atemwegsinfektionen wie Bronchitis oder Lungenentzündung verschrieben. Es ist auch wirksam bei Infektionen des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs wie Sinusitis oder Mittelohrentzündung sowie bei Hautinfektionen wie Akne oder Rosazea. Darüber hinaus wird es zur Behandlung von sexuell übertragbaren Infektionen wie Chlamydien eingesetzt.

Die Verträglichkeit von Azithromycin ist im Allgemeinen gut, jedoch können wie bei jedem Antibiotikum Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören unter anderem Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen und Kopfschmerzen. In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenderen Nebenwirkungen wie allergischen Reaktionen oder Leberfunktionsstörungen kommen.

In Österreich ist die Resistenzentwicklung gegenüber Azithromycin ein wachsendes Problem. Dies bedeutet, dass einige Bakterienstämme unempfindlich gegen den Wirkstoff geworden sind und die Behandlung weniger wirksam sein kann. Um die Entwicklung von Resistenzen zu verlangsamen, ist es wichtig, dass Ärzte Antibiotika nur verschreiben, wenn sie wirklich notwendig sind und Patienten die Medikamente gemäß den Anweisungen einnehmen.

Die Anwendung von Azithromycin sollte vermieden werden bei Patienten mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegen Makrolid-Antibiotika oder bei schwerer Leber- oder Nierenfunktionsstörung. Ebenso sollte das Medikament mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen oder Elektrolytungleichgewichten.

In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Azithromycin nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt angewendet werden. Studien haben bisher keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen oder andere negative Auswirkungen auf das ungeborene Kind ergeben, jedoch sind weitere Untersuchungen notwendig.

Zusammenfassend ist Azithromycin ein wirksames und gut verträgliches Antibiotikum zur Behandlung verschiedener bakterieller Infektionen. Die lange Halbwertszeit ermöglicht eine einfache Dosierung und kurze Behandlungszyklen. In Österreich ist die Resistenzentwicklung gegenüber Azithromycin jedoch ein wachsendes Problem, weshalb es wichtig ist, den Einsatz von Antibiotika verantwortungsvoll zu handhaben.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten AZITHROMYCIN