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Azithromycin +pharma 500 mg Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Azithromycin +pharma 500 mg Filmtabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Azithromycin +pharma 500 mg Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Filmtablette enthält 500 mg Azithromycin als Azithromycindi­hydrat.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 3 mg Lactose-Monohydrat Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Weiße, kapselförmige Filmtablette mit einseitig aufgeprägter Querlinie.

Die Filmtablette ist nicht teilbar.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Infektionskran­kheiten, die durch Azithromycin-empfindliche Erreger verursacht werden:

Infektionen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich

Pharyngitis, Tonsillitis, Sinusitis, Otitis

(Penicillin ist üblicherweise das Arzneimittel der Wahl zur Behandlung einer Streptokokkus-pyogenes-Pharyngitis und schließt eine Prophylaxe des rheumatischen Fiebers mit ein. Azithromycin ist im Allgemeinen gegen Streptokokken im Oropharynx wirksam, jedoch sind derzeit keine Untersuchungsre­sultate vorhanden, welche die Wirksamkeit von Azithromycin bei der Verhütung des rheumatischen Fiebers belegen.)

Infektionen der Atemwege

Bronchitis und Pneumonie, wenn eine orale Therapie aufgrund des klinischen Verlaufs angezeigt ist.

Infektionen der Haut bzw. Weichteile

Infektionen des Genitaltraktes

Verursacht durch Chlamydien oder Gonokokken (nicht multiresistente Stämme), wobei eine gleichzeitige Lues auszuschließen ist.

Die offiziellen Richtlinien für den sachgemäßen Gebrauch von Antibiotika sind zu berücksichtigen.

Azithromycin +pharma 500 mg Filmtabletten werden angewendet bei Erwachsenen bzw. Kindern und Jugendlichen über 45 kg.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die empfohlene Tagesdosis ist einmal täglich unzerkaut mit oder ohne Nahrung als Einzeldosis einzunehmen.

Anwendung bei Erwachsenen

Alle Indikationen, mit Ausnahme von Infektionen des Genitaltraktes: 3 Tage lang, 500 mg 1mal täglich.

Infektionen des Genitaltraktes

Infektionen des Genitaltraktes bei Erwachsenen verursacht durch Clamydien: 1g Azithromycin (= 2 Filmtabletten) als Einmaldosis.

Kombinationsthe­rapie mit Ceftriaxon:

Infektionen des Genitaltraktes bei Erwachsenen, verursacht durch Gonokokken (sofern empfindlich): 1 g oder 2 g Azithromycin kombiniert mit 250 mg oder 500 mg Ceftriaxon in Übereinstimmung mit den lokalen Therapieleitlinien. Bei Patienten mit einer Penicillin- oder Cephalosporina­llergie sind die lokalen Therapieleitlinien zu berücksichtigen.

Anwendung bei Kindern und Jugendlichen

Kinder und Jugendliche über 45 kg erhalten die Erwachsenendosis.

Mit dieser Azithromycin-Darreichungsform sind Dosierungen für Kinder unter 45 kg Körpergewicht nicht möglich. ist die Gabe von Azithromycin für Kinder mit einem Körpergewicht unter 45 kg erforderlich, ist daher die Verwendung einer Arzneispezialität angezeigt, die eine angepasste Dosierung ermöglicht.

Spezielle Dosierungshinweise

Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Einschränkung der Nierenfunktion (GFR 10 – 80 ml/min) ist keine Dosisanpassung erforderlich. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit schwer eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 10 ml/min) (siehe Abschnitt 4.4 und 5.2).

Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Einschränkung der Leberfunktion kann mit Vorsicht die gleiche Dosierung wie bei Patienten mit normaler Leberfunktion angewendet werden. Da Azithromycin primär über die Leber ausgeschieden wird, ist die Anwendung bei Patienten mit schwer eingeschränkter Leberfunktion nicht zu empfehlen (siehe Abschnitt 4.3).

Anwendung bei älteren Patienten

Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich. Da ältere Patienten möglicherweise an proarrhythmischen Störungen leiden, ist wegen des Risikos für die Entwicklung von kardialen Arrhythmien und Torsade de pointes besondere Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.4).

Dauer der Anwendung

Im Allgemeinen beträgt die Dauer der Anwendung bei Kindern und Jugendlichen wie bei Erwachsenen 3 Tage.

4.3 Gegenanzeigen

Die Anwendung dieses Arzneimittels ist bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Azithromycin, Erythromycin, andere Makrolid- und Ketolid-Antibiotika oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile kontraindiziert.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Überempfindlichke­it:

Wie für Erythromycin und andere Makrolide wurden seltene schwerwiegende allergische Reaktionen, u.a. angioneurotisches Ödem und Anaphylaxie (selten mit Todesfolge), dermatologische Reaktionen einschließlich akuter generalisierter exanthematischer Pustulose (AGEP), Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxisch epidermaler Nekrolyse (TEN, selten mit Todesfolge) und Arzneimittele­xanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), berichtet. Einige dieser Reaktionen unter Azithromycin führten zu rezidivierenden Symptomen und erforderten eine längerfristige Beobachtung und Behandlung.

Wenn eine allergische Reaktion auftritt, ist das Arzneimittel abzusetzen und eine angemessene Behandlung einzuleiten. Ärzte sollen sich dessen bewusst sein, dass es zu einem Wiederauftreten der allergischen Symptome kommen kann, wenn die symptomatische Behandlung beendet wird.

Kinder und Jugendliche:

Die Sicherheit und Wirksamkeit für die Prophylaxe oder die Behandlung von Mycobacterium Avium Complex in Kindern wurde nicht nachgewiesen.

Hepatotoxizität:

Da Azithromycin primär über die Leber metabolisiert und ausgeschieden wird, ist bei Patienten mit schwer eingeschränkter Leberfunktion Vorsicht geboten.

Es wurde über eine Beeinträchtigung der Leberfunktion, Hepatitis, cholestatische Gelbsucht, hepatische Nekrose und Leberversagen, in einigen Fällen mit tödlichem Ausgang, berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Einige Patienten hatten möglicherweise eine vorbestehende Lebererkrankung oder nahmen andere hepatotoxische Arzneimittel ein.

Wenn Symptome einer Leberfunktion­sstörung, wie rasch fortschreitende Schwäche mit Gelbsucht, Dunkelfärbung des Harns, Blutungsneigung oder hepatische Enzephalopathie auftreten, sind unverzüglich Leberfunktion­stests/-untersuchungen durchzuführen. Die Behandlung mit Azithromycin ist beim Auftreten einer Leberfunktion­sstörung abzusetzen.

Infantile hypertrophe Pylorusstenose (IHPS):

Nach Verabreichung von Azithromycin an Neugeborene (Behandlung bis 42 Tage nach der Geburt) wurde über Fälle von infantiler hypertropher Pylorusstenose (IHPS) berichtet.

Eltern und Betreuungspersonen müssen angewiesen werden, den Arzt zu informieren, falls Erbrechen oder Irritationen beim Füttern auftreten.

Ergot-Derivate:

Wenn Patienten gleichzeitig Ergotamin oder Ergot-Derivate und bestimmte Makrolidantibiotika einnehmen, kann es zu Ergotismus kommen. Untersuchungen über eine mögliche Interaktion zwischen Ergot-Derivaten und Azithromycin fehlen. Wegen der theoretischen Möglichkeit eines Ergotismus soll Azithromycin jedoch nicht zusammen mit Ergot-Derivaten verabreicht werden.

Resistenz:

Wie bei jeder antibiotischen Behandlung ist eine Überwachung der Patienten hinsichtlich der Symptome einer Superinfektion mit resistenten Keimen und/oder Pilzen zu empfehlen. Bei Resistenzentwic­klung oder Keimselektion ist das Antibiotikum zu wechseln.

Auf eine bestehende Kreuzresistenz mit Erythromycin-resistenten grampositiven Stämmen und den meisten Stämmen Methicillin-resistenter Staphylokokken ist zu achten. Außerdem existieren Kreuzresistenzen zu Lincosamiden (einschließlich Clindamycin) und zu Gruppe-B-Streptograminen (wie zum Beispiel die Quinupristin-Komponente von Quinupristin/Dal­fopristin).

Clostridium difficile -assoziierte Durchfälle:

Über Clostridium difficile -assoziierte Durchfälle (CDAD) wird bei nahezu jeder Antibiotikathe­rapie, einschließlich Azithromycin, berichtet und der Schweregrad kann von einer leichten Diarrhoe bis zu einer lebensbedrohlichen Colitis reichen. Eine Antibiotikabe­handlung verändert die normale Darmflora und kann zu einer Überwucherung von C. difficile führen.

C. difficile produziert die Toxine A und B, die zur Entwicklung einer CDAD beitragen. Hypertoxinpro­duzierende Stämme von C. difficile führen zu einer erhöhten Morbidität und Mortalität, da solche Infektionen möglicherweise nicht auf eine Antibiotikatherapie ansprechen und eine Kolektomie erfordern können. CDAD muss bei allen Patienten in Betracht gezogen werden, die nach einer Antibiotikatherapie an Durchfall leiden. Eine sorgfältige Anamnese ist erforderlich, da über das Auftreten von CDAD bis zu 2 Monate nach der Verabreichung von Antibiotika berichtet wurde. Bei schweren und anhaltenden Durchfällen ist das Präparat sofort abzusetzen und eine geeignete Therapie (z.B. mit Vancomycin oral 4 × 250 mg täglich) einzuleiten. Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert.

Nierenfunktion­sstörung:

Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 10 ml/min) erhöhte sich die systemische Azithromycin-Exposition um 33 %; daher ist in diesen Fällen bei der Verordnung von Azithromycin Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 5.2).

Verlängerung des QT-Intervalls :

Eine Verlängerung der kardialen Repolarisation und des QT-Intervalls geht mit einem Risiko für Herzrhythmusstörun­gen und Torsade de Pointes einher und wurde unter der Behandlung mit Makroliden, einschließlich Azithromycin, beobachtet (siehe Abschnitt 4.8). D Die unten angeführten Umstände führen möglicherweise zu einem erhöhten Risiko für ventrikuläre Arrhythmien einschließlich Torsade de pointes, die tödlich verlaufen könnten. Daher ist Azithromycin nur mit besonderer Vorsicht bei Patienten mit bestehender Proarrhythmie (insbesondere Frauen und ältere Patienten) zu verabreichen. Dies sind beispielsweise Patienten

– mit kongenitaler oder nachgewiesener QT-Verlängerung,

– unter einer Behandlung mit anderen Wirkstoffen, die eine QT-verlängernde Wirkung haben, wie Antiarrhythmika der Klassen IA (Chinidin und Procainamid) und III (Dofetilid, Amiodaron und Solatol), Cisaprid und Terfenadin, Antipsychotika wie Pimozid, Antidepressiva wie Citalopram und Fluorchinolonen wie Moxifloxacin und Levofloxacin,

– mit Elektrolytstörun­gen, insbesondere bei Hypokaliämie und Hypomagnesiämie, – mit klinisch relevanter Bradykardie, Herzarrhythmien oder schwerer Herzinsuffizienz.

– Ältere Patienten: Ältere Patienten sind möglicherweise empfindlicher gegenüber

– Arzneimittelas­soziierten Effekten auf das QT-Intervall.

Myasthenie:

Über eine Verschlechterung der Symptome einer Myasthenia gravis und das erstmalige Auftreten eines Myasthenia-Syndroms wurden bei Patienten unter einer Azithromycin-Therapie berichtet (siehe Abschnitt 4.8).

Untersuchungen:

Besteht bei Behandlung einer venerischen Erkrankung gleichzeitig ein Verdacht auf Lues, sind geeignete diagnostische Maßnahmen (inkl. Dunkelfeldunter­suchungen) zu ergreifen. Monatliche serologische Untersuchungen sind über mindestens 4 Monate durchzuführen.

Lactoseintole­ranz:

Azithromycin +pharma 500 mg Filmtabletten enthalten Lactose.

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-/Galactose-Malabsorption sollten Azithromycin +pharma 500 mg Filmtabletten nicht einnehmen.

Azithromycin +pharma enthält Natrium.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Antazida:

Eine Untersuchung zur Wirkung eines gleichzeitig verabreichten Antacidums auf die Pharmakokinetik von Azithromycin ergab keine Veränderung der Gesamtbioverfügbar­keit, obwohl die Serumspitzenkon­zentrationen von Azithromycin um etwa 24% reduziert waren. Antacida und Azithromycin sind nicht zur gleichen Zeit anzuwenden (2–3 Stunden Zeitabstand).

Cetirizin:

Bei gesunden Versuchspersonen ergab eine 5-tägige Behandlung mit Azithromycin in Kombination mit 20 mg Cetirizin im Steady-State weder pharmakokinetische Interaktionen noch signifikante Änderungen des QT-Intervalls.

Didanosin (Dideooxyinosin) :

Im Vergleich zu Placebo hatte die gleichzeitige Anwendung von 1200 mg Azithromycin täglich und 400 mg Didanosin täglich bei 6 HIV-positiven Patienten keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Didanosin im Steady-State.

Digoxin und Colchicin (P-Glykoprotein-Substrate)

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Makrolidantibi­otika, einschließlich Azithromycin, und P-Glykoprotein-Substraten wie Digoxin und Colchicin wurde über erhöhte Serumspiegel des P-Glykoproteinsub­strats berichtet. Wenn Azithromycin und P-Glykoprotein-Substrate wie Digoxin gleichzeitig verabreicht werden, ist die Möglichkeit einer erhöhten Serumkonzentra­tionen des Substrats zu berücksichtigen.

Es ist notwendig, während und nach Absetzen der Behandlung mit Azithromycin klinische Kontrollen durchzuführen und möglicherweise Serum-Digoxin-Spiegel zu erheben.

Ergot-Derivate:

Theoretisch besteht die Möglichkeit einer Interaktion zwischen Azithromycin und Ergot-Derivaten (siehe Abschnitt 4.4).

Zidovudin:

Die Plasma-Pharmakokinetik und Exkretion über den Urin von Zidovudin bzw. seinem glukuronierten Metaboliten wurden durch Azithromycin in Einzeldosen von 1000 mg und Mehrfachdosen von 1200 mg und 600 mg Azithromycin kaum beeinflusst. Die Gabe von Azithromycin erhöhte aber die Konzentration von phosphoryliertem Zidovudin (dem klinisch aktiven Metaboliten) in peripheren mononuklearen Blutzellen. Die klinische Bedeutung dieses Ergebnisses ist unklar; es könnte aber für den Patienten von Nutzen sein.

Interaktionen im Zusammenhang mit Cytochrom P-450:

Azithromycin hat keinen signifikanten Einfluss auf das hepatische Cytochrom P-450-System. Daher werden pharmakokinetische Interaktionen wie sie bei Erythromycin und anderen Makroliden beobachtet wurden, für Azithromycin nicht erwartet.

Azithromycin führt zu keiner Induktion oder Inaktivierung des hepatischen Cytochrom P-450-Systems über den Cytochrom-Metabolitenkomplex.

Es wurden pharmakokinetische Studien mit Azithromycin und den folgenden Wirkstoffen, die bekanntlich vorwiegend über das Cytochrom P-450 metabolisiert werden, durchgeführt.

Atorvastatin:

Die gleichzeitige Verabreichung von Atorvastatin (10 mg täglich) und Azithromycin (500 mg täglich) hatte keinen Einfluss auf die Plasmakonzentra­tionen von Atorvastatin (basierend auf einer Analyse der HMG-CoA-Reduktasehemmung). Allerdings wurde bei Patienten, die Azithromycin zusammen mit Statinen erhielten, nach der Markteinführung über Fälle von Rhabdomyolyse berichtet.

Carbamazepin:

In einer pharmakokinetischen Interaktionsstudie an gesunden Versuchspersonen wurden die Serumspiegel von Carbamazepin und seinem aktiven Metaboliten bei gleichzeitiger Anwendung von Azithromycin nicht signifikant beeinflusst.

Cimetidin:

In einer pharmakokinetischen Studie, in der die Wirkungen einer Einzeldosis Cimetidin (eingenommen zwei Stunden vor Azithromycin) auf die Pharmakokinetik von Azithromycin untersucht wurden, konnten keine Veränderungen der Pharmakokinetik von Azithromycin festgestellt werden.

Orale Cumarin-Antikoagulaztien:

In einer pharmakokinetischen Interaktionsstudie ergab sich bei gesunden Probanden kein Hinweis auf eine Beeinflussung der gerinnungshemmenden Wirkung einer einmaligen 15 mg-Dosis von Warfarin durch Azithromycin.

Es liegen aber seit der Markteinführung Berichte über verstärkte Antikoagulation nach der gleichzeitigen Anwendung von Azithromycin und oralen Cumarin-Antikoagulanzien vor. Obwohl ein Kausalzusammenhang nicht nachgewiesen wurde, ist die Prothrombinzeit bei Patienten unter einer Behandlung mit Cumarin-Antikoagulanzien verstärkt zu kontrollieren, wenn gleichzeitig Azithromycin verabreicht wird.

Ciclosporin:

In einer pharmakokinetischen Studie mit gesunden Versuchspersonen, die 500 mg orales Azithromycin täglich über 3 Tage erhielten und denen anschließend eine orale Einzeldosis von 10 mg/kg Körpergewicht Ciclosporin verabreicht wurde, waren die Cmax und AUC0–5 von Ciclosporin signifikant erhöht. Daher ist bei gleichzeitiger Verabreichung dieser Arzneimittel Vorsicht geboten. Falls die gleichzeitige Anwendung dieser Arzneimittel indiziert ist, sind die Ciclosporinspiegel zu kontrollieren und gegebenenfalls die Dosis anzupassen.

Efavirenz:

Die gleichzeitige Anwendung einer Einzeldosis von 600 mg Azithromycin und 400 mg Efavirenz täglich über 7 Tage führte zu keinen klinisch signifikanten pharmakokinetischen Interaktionen.

Fluconazol:

Die gleichzeitige Anwendung einer Einzeldosis von 1200 mg Azithromycin hatte keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik einer Einzeldosis von 800 mg Fluconazol. Die Gesamtexposition und die Halbwertzeit von Azithromycin blieben durch die gleichzeitige Gabe von Fluconazol unverändert; es wurde jedoch eine klinisch nicht relevante Verringerung der Cmax (18 %) von Azithromycin festgestellt.

Indinavir:

Die gleichzeitige Anwendung einer Einzeldosis von 1200 mg Azithromycin hatte keinen statistisch signifikanten Einfluss auf die Pharmakokinetik von Indinavir, 800 mg dreimal täglich für 5 Tage.

Methylpredniso­lon:

In einer pharmakokinetischen Interaktionsstudie mit gesunden Probanden hatte Azithromycin keinen signifikanten Einfluss auf die Pharmakokinetik von Methylprednisolon.

Midazolam:

Bei gesunden Probanden hatte eine 3-tägige Behandlung mit Azithromycin 500 mg täglich keinen klinisch signifikanten Einfluss auf die Pharmakokinetik und Pharmakodynamik einer gleichzeitig verabreichten Einzeldosis von 15 mg Midazolam.

Nefinavir:

Nach gleichzeitiger Anwendung von Azithromycin (1200 mg) und Nelfinavir im Steady-state (750 mg 3 mal täglich) kam es zu erhöhten Konzentrationen von Azithromycin. Es wurden jedoch keine klinisch signifikanten Nebenwirkungen beobachtet, sodass eine Dosisanpassung nicht erforderlich ist.

Rifabutin:

Die gleichzeitige Anwendung von Azithromycin und Rifabutin hatte keinen Einfluss auf die Serumkonzentra­tionen der beiden Substanzen.

Unter gleichzeitiger Behandlung mit Azithromycin und Rifabutin wurde Neutropenie beobachtet. Neutropenie wurde mit der Anwendung von Rifabutin in Zusammenhang gebracht, ein kausaler

Zusammenhang mit der Kombinationsbe­handlung konnte aber nicht nachgewiesen werden (siehe Abschnitt 4.8).

Sildenafil:

Bei gesunden männlichen Probanden gab es keine Hinweise auf einen Einfluss von Azithromycin (500 mg täglich für 3 Tage) auf die AUC und die Cmax von Sildenafil und seinem Hauptmetaboliten.

Terfenadin:

In pharmakokinetischen Studien ergaben sich keine Hinweise auf Interaktionen zwischen Azithromycin und Terfenadin. Selten wurde über Fälle berichtet, bei denen die Möglichkeit einer Wechselwirkung nicht ganz ausgeschlossen werden konnte, jedoch gab es dafür keinen Beweis.

Theophyllin:

Bei gesunden Probanden, die gleichzeitig Azithromycin und Theophyllin erhielten, ergaben sich keine Hinweise auf klinisch signifikante pharmakokinetische Interaktionen.

Triazolam:

Bei 14 gesunden Probanden hatte die gleichzeitige Verabreichung von Azithromycin 500 mg am 1. Tag bzw. 250 mg am 2. Tag und Triazolam 0,125 mg am 2. Tag im Vergleich zu Placebo und Triazolam keinen signifikanten Einfluss auf die Pharmakokinetik von Triazolam.

Trimethoprim / Sulfamethoxazol (Co-trimoxazol) :

Die gleichzeitige Anwendung von 1200 mg Azithromycin am 7. Tag einer 7-tägigen Behandlung mit Trimethoprim/Sul­famethoxazol (160 mg/800 mg) hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Maximalkonzen­tration, die Gesamtexposition und die Harnausscheidung von Trimethoprim und Sulfamethoxazol. Die Serumkonzentra­tionen von Azithromycin waren dabei ähnlich wie in anderen Untersuchungen.

Chloroquin:

Azithromycin ist mit Vorsicht bei Patienten anzuwenden, die Arzneimittel erhalten, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern und potentiell kardiale Arrhythmien induzieren können, wie z.B. Chloroquin.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es gibt keine oder nur limitierte Daten (die Ergebnisse von weniger als 300 Schwanger­schaften) hinsichtlich der Anwendung von Azithromycin an schwangeren Frauen.

Reproduktionsstu­dien an Tieren zeigten, dass Azithromycin in die Placenta übergeht, es wurden jedoch keine teratogenen Effekte beobachtet. Es gibt keine adäquaten gut-kontrollierten klinischen Studien, welche die Auswirkungen von Azithromycin auf Schwangerschaften bei Anwendung an schwangeren Frauen evaluieren. Da Reproduktionsstu­dien in Tieren nicht immer aussagekräftig für den Menschen sind, ist Azithromycin in der Schwangerschaft nur anzuwenden, wenn der Nutzen das Risiko übersteigt.

Als eine Vorsichtsmaßnahme ist die Anwendung von Azithromycin während des ersten Trimenons der Schwangerschaft vermieden werden.

Stillzeit

Limitierte Daten aus der veröffentlichten Literatur zeigen, dass Azithromycin in der Muttermilch vorhanden ist, wobei die geschätzte höchste Mediandosis 0.1 bis 0.7 mg/kg/Tag beträgt.

Schwerwiegende nachteilige Wirkungen von Azithromycin auf die gestillten Säuglinge wurden nicht beobachtet. Unter Berücksichtigung der Vorteile des Stillens für das Kind und des Therapienutzens für die Mutter muss entschieden werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung mit Azithromycin verzichtet werden soll.

Fertilität

In Fertilitätsstudien an Ratten war die Trächtigkeitsrate nach Verabreichung von Azithromycin reduziert. Die Bedeutung dieses Befundes für den Menschen ist nicht bekannt.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.

Es gibt keine Hinweise darauf, dass Azithromycin einen direkten Effekt auf die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen von Patienten hat. Azithromycin kann aber wegen der möglichen Nebenwirkungen die Aufmerksamkeit beeinträchtigen.

Deshalb ist bei Teilnahme am Straßenverkehr und beim Bedienen von Maschinen Vorsicht geboten.

4.8 Nebenwirkungen

Die aufgelisteten Nebenwirkungen wurden aufgrund von klinischen Studien und Erfahrungen nach der Markteinführung ermittelt und sind in der Tabelle nach Systemorganklassen und Häufigkeit gelistet.

Zur Klassifizierung der Häufigkeit werden die folgenden Kategorien angewendet:

Sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100, <1/10), gelegentlich (>1/1.000, <1/100), selten (>1/10.000, <1/1.000) und sehr selten (<1/10.000), und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe sind die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad geordnet.

Bei folgenden Nebenwirkungen aus klinischen Studien und Erfahrungen nach der Markteinführung besteht möglicherweise oder wahrscheinlich ein Zusammenhang mit Azithromycin:

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Gelegentlich:

Candidamykosen, Vaginitis, Vaginale Infektion, Pneumonie, Pilzinfektionen, bakterielle Infektionen, Pharyngitis, Gastroenteritis, Atemwegserkran­kungen, Rhinitis, Mundsoor

Nicht bekannt:

Pseudomembranöse Colitis (siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen des Blutes und d

es Lymphsystems

Gelegentlich:

Leukopenie, Neutropenie, Eosinophilie

Nicht bekannt:

Thrombozytopenie, hämolytische Anämie

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich:

Angioödem, Überempfindlichkeit

Nicht bekannt:

anaphylaktische Reaktion (siehe Abschnitt 4.4)

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Gelegentlich:

Anorexie

Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich:

Nervosität, Insomnie

Selten:

Agitation

Nicht bekannt:

aggressives Verhalten, Angstgefühle, Delirium, Halluzinationen

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig:

Kopfschmerzen

Gelegentlich:

Benommenheit, Somnolenz, Geschmacksstörun­gen, Parästhesie

Nicht bekannt:

Synkopen, Konvulsionen, Hypästhesien, psychomotorische Hyperaktivität, Geruchsverlust, Geschmacksverlust, Geruchsstörungen, Myasthenia gravis (siehe Abschnitt 4.4)

Augenerkrankungen

Gelegentlich:

Sehstörungen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Gelegentlich:

Ohrenerkrankung, Schwindel

Selten:

Hörstörungen einschließlich Hörverlust und/oder Tinnitus

Herzerkrankungen

Gelegentlich:

Herzklopfen

Nicht bekannt:

Torsade de Pointes (siehe Abschnitt 4.4), Arrhythmien (siehe Abschnitt 4.4), einschließlich ventrikulärer Tachykardien, QT-Verlängerung im EKG (siehe Abschnitt 4.4)

Gefäßerkrankungen

Gelegentlich:

Hitzewallungen

Nicht bekannt:

Hypotonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich:

Dyspnoe, Epistaxis

Erkrankungen des Gastrointesti­naltraktes

Sehr häufig:

Diarrhoe

Häufig:

Erbrechen, Bauchschmerzen, Übelkeit

Gelegentlich:

Obstipation, Flatulenz, Dyspepsie, Gastritis, Dysphagie, Blähbauch, Mundtrockenheit, Aufstoßen, Geschwüre im Mund, Speichelüberpro­duktion

Nicht bekannt:

Pankreatitis, Zungenverfärbung

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich:

Hepatitis

Selten:

Leberfunktion­sstörungen, cholestatischer Ikterus

Nicht bekannt:

Leberversagen (siehe Abschnitt 4.4) selten mit tödlichem Ausgang, fulminante Hepatitis, hepatische Nekrose

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Gelegentlich:

Hautrötung, Hautausschlag, Pruritus, Urtikaria, Dermatitis, trockene Haut, Hyperhydrose

Selten:

Photosensibilitätsre­aktion, akute generalisierte exanthematischer Pustulose (AGEP), Arzneimittele­xanthem mit Eosinophilie und systemischen

Symptomen (DRESS)

Nicht bekannt:

Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermaler Nekrolyse (TEN), Erythema multiforme

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Gelegentlich:

Osteoarthritis, Myalgie, Rückenschmerzen, Nackenschmerzen

Nicht bekannt:

Arthralgie

Erkrankungen der Nieren- und Harnwege

Gelegentlich:

Dysurie, Nierenschmerzen

Nicht bekannt:

akutes Nierenversagen, interstitielle Nephritis

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gelegentlich:

Metrorrhagie, Erkrankungen der Hoden

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich:

Ödeme, Asthenie, Unwohlsein, Fatigue, Gesichtsödem, Brustschmerzen, Fieber, Schmerzen, periphere Ödeme

Untersuchungen

Häufig:

Abnahme der Lymphozyten, Anstieg der Eosinophilen, Abnahme der Bicarbonatkon­zentration im Blut, Anstieg der Basophilen, Monozyten und Neutrophilen

Gelegentlich:

Erhöhung von Aspartat-Aminotransferase und Alanin-Aminotransferase, Anstieg des Bilirubins im Blut, Erhöhung des Blutharnstoffes und Kreatinins, abnormer Kaliumspiegel, Erhöhung von alkalischer Phosphatase im Blut, Erhöhung von Chlorid, Erhöhung von Glucose, Erhöhung der Blutplättchenzahl, Abnahme von Hämatokrit, Zunahme von Bicarbonat, abnorme Natriumwerte

Verletzungen und Vergiftungen

Gelegentlich:

Nachfolgekompli­kationen

Meldung des Verdachtes auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Das Nebenwirkungsprofil bei Einnahme höherer als der empfohlenen Dosierungen entsprach jenem, das bei normalen Dosierungen beobachtet wurde. Bei Überdosierungen sind allgemeine symptomatische und unterstützende Maßnahmen angezeigt.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe:

Antibakterielle Wirkstoffe für die systemische Anwendung,

Makrolide, Lincosamide und Streptogramine, MakrolideATC – Code: J01FA10

Wirkmechanismus:

Azithromycin ist ein halbsynthetisches Azalid-Derivat mit einem 15-gliedrigen Laktonring. Azalide zählen zur Gruppe der Makrolidantibi­otika.

Azithromycin bindet an die 23S-rRNA der 50-S-Untereinheit des bakteriellen Ribosoms. Es blockiert die Proteinsynthese durch Hemmung des Transpeptidierungs-/Translokation­sschritts der

Proteinsynthese und durch Hemmung des Zusammenbaus der 50-S-Untereinheit des Ribosoms. Hieraus resultiert eine hauptsächlich bakteriostatische Wirkung.

Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik:

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von dem Quotienten aus AUC (Area under the curve, Fläche unterhalb der Konzentrations-Zeit-Kurve) und der MHK (minimale Hemmkonzentration) des Erregers ab.

Resistenzmecha­nismen:

Eine Resistenz gegenüber Azithromycin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

- Efflux: Eine Resistenz kann durch Erhöhung der Anzahl von Effluxpumpen in der Zytoplasmamembran hervorgerufen werden, von der ausschließlich 14– und 15-gliedrige Makrolide betroffen sind (sog. M-Phänotyp).

– Veränderung der Zielstruktur: Durch Methylierung der 23S rRNS ist die Affinität zu den ribosomalen Bindungsstellen erniedrigt, wodurch es zur Resistenz gegenüber Makroliden (M), Linkosamiden (L) und Streptograminen der Gruppe B (SB) kommt (sog. MLSB-Phänotyp).

– Die enzymatische Inaktivierung von Makroliden ist nur von untergeordneter klinischer Bedeutung.

Beim M-Phänotyp liegt eine vollständige Kreuzresistenz von Azithromycin mit Clarithromycin, Erythromycin bzw. Roxithromycin vor. Beim MLSB-Phänotyp besteht zusätzlich Kreuzresistenz mit Clindamycin und Streptogramin B. Mit dem 16-gliedrigen Makrolid Spiramycin besteht eine partielle Kreuzresistenz.

Methodik zur Bestimmung der In-vitro-Empfmdlichkeit von Bakterien gegenüber Azithromycin:

Der Empfindlichke­itstest ist unter Verwendung der Standardlabor­methoden, wie etwa vom Clinical and Laboratory Standards Institute (CLSI) beschrieben, durchzuführen. Dazu gehören Dilutionsmethoden (MHK-Bestimmung) und Empfindlichke­itstests unter Verwendung von Platten. Sowohl das CLSI als auch das European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST) liefern Interpretation­skriterien für diese Methoden.

Basierend auf einer Reihe von Studien wird empfohlen, die In-vitro-Aktivität von Azithromycin in Umgebungsluft zu testen, um einen physiologischen pH des Nährmediums zu gewährleisten. Erhöhte CO2-Spannungen, wie sie oft für Streptokokken und Anaerobier und gelegentlich für andere Spezies verwendet werden, führen zu einer Senkung des pH des Nährmediums. Dies hat eine nachteiligere Auswirkung auf die feststellbare Wirksamkeit von Azithromycin als auf die anderer Makrolide.

Das European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST) hat Empfindlichke­itsBreakpoints für Azithromycin basierend auf der MHK-Bestimmung festgelegt. Die Empfindlichke­itskriterien gemäß EUCAST sind in der folgenden Tabelle angeführt.

EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte ____________

Erreger

Empfindlich

Resistent

Staphylococcus spp.1

< 1 mg/l

> 2 mg/l

Streptococcus spp.

(Gruppen A, B, C, G) 1

< 0,25 mg/l

> 0,5 mg/l

Streptococcus pneumoniae

< 0,25 mg/l

> 0,5 mg/l

Moraxella catarrhalis1

< 0,25 mg/l

> 0,5 mg/l

Neisseria gonorrhoeae2

< 0,25 mg/l

> 0,5 mg/l

1 Erythromycin kann als Testsubstanz zum Nachweis der Empfindlichkeit gegenüber Azithromycin verwendet werden.

2 Grenzwerte beziehen sich auf eine Einzelgabe von 2 g in Monotherapie.

Wirkungsspektrum:

Die Häufigkeit einer Resistenz kann für bestimmte Spezies geografisch und zeitlich variieren. Deshalb sind lokale Informationen zur Resistenzlage wünschenswert, insbesondere bei der Behandlung von schwerwiegenden Infektionen. Gegebenenfalls ist ein Experte zu Rate zu ziehen, wenn eine lokale Resistenz so häufig auftritt, dass die Sinnhaftigkeit einer Anwendung von Azithromycin bei einigen Arten von Infektionen zumindest fraglich erscheint.

Azithromycin zeigt eine Kreuzresistenz mit Erythromycin-resistenten Gram-positiven Isolaten. Wie bereits erwähnt, verursachen einige ribosomale Modifikationen eine Kreuzresistenz gegenüber anderen Klassen von Antibiotika, deren ribosomale Bindungsstellen sich mit denen der Makrolide überschneiden:

Es existieren Kreuzresistenzen zu Lincosamiden (einschließlich Clindamycin) und zu Gruppe-BStreptograminen (wie zum Beispiel die Quinupristin-Komponente von Quinupristin/Dal­fopristin). Eine Reduktion der Makrolidempfin­dlichkeit hat sich im Laufe der Zeit vor allem bei Streptococcus pneumoniae und Staphylococcus aureus gezeigt und wurde auch bei Viridansstrep­tokokken und Streptococcus agalactiae beobachtet.

Erreger, die sich üblicherweise als empfindlich gegenüber Azithromycin erweisen und Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüber­wachungsprojek­ten und -Studien (Stand Februar 2018).

Üblicherweise empfindliche Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Mycobacterium avium °

Streptococcus pyogenes _________________

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Haemophilus influenzae $

Legionella pneumophila °____________­________________________­_________________________

Moraxella catarrhalis_________­________________________­________________________­___________

Neisseria gonorrhoeae___________­________________________­________________________­_____

Andere Mikroorganismen_________­________________________­______________________

Chlamydia trachomatis °____________­________________________­________________________­_____

Chlamydophila pneumoniae °____________­________________________­___________________

Mycoplasma pneumoniae °____________­________________________­___________________

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können _____________­________________________­________________________­_______

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen_________­________________________­____________

Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel)________­________________________­_________________

Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent) +____________­________________________­____________

Staphylococcus epidermidis_________­________________________­________________________­______

Staphylococcus haemolyticus_________­________________________­________________________­____

Staphylococcus hominis_________­________________________­________________________­_________

Streptococcus agalactiae___________­________________________­________________________­__________

Streptococcus pneumoniae n____________­________________________­_______________________<­/em>

Von Natur aus resistente Spezies__________­________________________­____________________

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen_________­________________________­____________

Escherichia coli__________­________________________­________________________­___________________

Klebsiella spp.___________­________________________­________________________­________________________

Pseudomonas aeruginosa _____________­________________________­______________________

° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfeh­lungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

$ Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.

+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50%.

n Bei Isolaten invasiver Erkrankungen liegt die Resistenzrate unter < 10%.

Kardiale Elektrophysio­logie:

Die Verlängerung des QTc-Intervalls wurde in einer randomisierten, placebokontro­llierten Parallelstudie an 116 gesunden Personen untersucht, die entweder Chloroquin (1000 mg) allein oder in Kombination mit Azithromycin (500 mg, 1000 mg und 1500 mg einmal täglich) erhielten. Die gleichzeitige Anwendung von Azithromycin führte zu einer dosis- und konzentration­sabhängigen Verlängerung des QTc-Intervalls. Im Vergleich zu Chloroquin allein betrug die maximale mittlere Verlängerung des QTcF (Obergrenze des 95% Konfidenzinter­valls) bei gleichzeitiger Verabreichung von 500 mg bzw. 1000 mg bzw. 1500 mg Azithromycin 5 (10) ms bzw. 7 (12) ms bzw. 9 (14) ms.

Nach der Bewertung der bei Kindern durchgeführten Studien, wird die Anwendung von Azithromycin zur Behandlung von Malaria nicht empfohlen, weder als Monotherapie noch in Kombination mit auf Chloroquin oder Artemisinin basierenden Arzneimitteln. Es konnte nicht gezeigt werden, dass Azithromycin den zur Behandlung von unkomplizierter Malaria empfohlenen Malariamedika­menten, nicht unterlegen ist.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption:

Azithromycin wird nach oraler Gabe rasch resorbiert. Maximale Blutspiegel werden nach 2 – 3 Stunden erreicht.

Verteilung:

Die Verteilung im Körper ist sehr gut, wobei im Gewebe bis zu 50fach höhere Konzentrationen als im Plasma erreicht werden. Sehr hohe Antibiotika-Konzentrationen werden in der Galle erreicht. Dieses für Antibiotika allgemein ungewöhnliche Verteilungsver­halten beruht auf einer sehr hohen Anreicherung von Azithromycin in Lysosomen. In Untersuchungen an Tieren konnte gezeigt werden, dass Phagozyten Azithromycin in großen Mengen aufnehmen, sodass am Ort der Infektion besonders hohe Antibiotikakon­zentrationen erreicht werden.

Biotransformation und Elimination:

Azithromycin wird stark metabolisiert, ohne dabei Zwischenprodukte mit wesentlicher antimikrobieller Aktivität zu bilden. Nur etwa 12 % einer i.v. verabreichten Dosis werden unverändert über die Niere ausgeschieden. Die Halbwertzeit der Ausscheidung beträgt 2 – 4 Tage.

Pharmakokinetik in besonderen klinischen Situationen:

Pharmakokinetische Untersuchungen an älteren Personen (> 65 Jahre) zeigen, dass die AUC-Werte um durchschnittlich 29 %, die Tmax-Werte um durchschnittlich 37,5 % höher liegen als bei jüngeren Personen (< 40 Jahre). Da diese Unterschiede klinisch bedeutungslos sind, ist eine Dosisanpassung nicht nötig.

Pharmakokinetische Untersuchungen an Kindern (6 – 15 Jahre) zeigen, dass die AUC-Werte (0 – 24 h) lediglich 13 % höher liegen als bei Erwachsenen (22 – 39 Jahre). Der durchschnittliche Tmax-Wert unterschied sich in den zwei untersuchten Gruppen um weniger als 1 Stunde. Diese geringfügigen pharmakokinetischen Unterschiede sind wahrscheinlich eine Folge der unterschiedlichen Formulierungen (Erwachsene: Kapseln, Kinder: Saft).

Leberinsuffizi­enz:

Bei einer leichten bis mittelschweren Leberfunktion­sstörung unterschied sich die SerumPharmako­kinetik von Azithromycin nach einer Einzeldosis nicht wesentlich von derjenigen bei normaler Leberfunktion. Untersuchungen nach Mehrfachanwendung fehlen. Es scheint, dass bei diesen Patienten die renale Azithromycin-Ausscheidung gesteigert ist, möglicherweise um die verminderte hepatische Ausscheidung zu kompensieren. Da die Leber jedoch den wichtigsten Ausscheidungsweg für Azithromycin darstellt, ist Azithromycin bei Patienten mit schweren Leberfunktion­sstörungen nicht zu empfehlen.

Niereninsuffi­zienz:

Die Verabreichung einer Einzeldosis von 1 g unretardiertem Azithromycin hatte keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik bei Patienten mit leichter bis mäßiger Niereninsuffizienz (GFR 10 – 80 ml/min). Statistisch signifikante Unterschiede von AUC0–120 (11,7 mcg.h/ml vs. 8,8 mcg.h/ml), Cmax (1,6 mcg/ml vs. 1,0 mcg/ml) und CLr (0,2 ml/min/kg vs. 2,3 ml/min/kg) wurden zwischen der Gruppe mit schwerer Niereninsuffizienz (GFR < 10 ml/min) und der Gruppe mit normaler Nierenfunktion festgestellt.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Phospholipidose (intrazelluläre Phospholipidan­sammlung) wurde nach der Verabreichung von Mehrfachdosen von Azithromycin in verschiedenen Geweben (z.B. Auge, Spinalganglien, Leber, Gallenblase, Niere, Milz und/oder Pankreas) bei Mäusen, Ratten und Hunden festgestellt. In ähnlichem Ausmaß wurde Phospholipidose im Gewebe von neugeborenen Ratten und Hunden beobachtet. Nach Absetzen der Azithromycin-Therapie war die Wirkung reversibel. Die Bedeutung dieses Befundes für Tiere und Menschen ist nicht bekannt.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern : Calciumhydrogen­phosphat (wasserfrei), vorverkleisterte Stärke, Crospovidon, Magnesiumstearat, Natriumlaurylsulfat

Tablettenfilm : Hydroxypropyl­methylcellulo­se, Titandioxid (E 171), Triacetin, Lactose

Mehr Informationen über das Medikament Azithromycin +pharma 500 mg Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-28408
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
+pharma arzneimittel gmbh, Hafnerstraße 211, 8054 Graz, Österreich