Fludeoxyglucose (18F) ist ein radioaktiver Wirkstoff, der in der medizinischen Bildgebung, insbesondere in der Positronen-Emissions-Tomographie (PET), verwendet wird. Die PET ist eine hochmoderne bildgebende Technik, die es ermöglicht, den Stoffwechsel und die Funktion von Organen und Geweben im Körper zu untersuchen. Fludeoxyglucose (18F) spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Der Wirkstoff Fludeoxyglucose (18F) besteht aus einer Glucose-Molekülstruktur, an die ein Fluor-18-Isotop gebunden ist. Fluor-18 ist ein radioaktives Isotop mit einer Halbwertszeit von etwa 110 Minuten. Dies bedeutet, dass es nach dieser Zeit die Hälfte seiner Radioaktivität verloren hat. Durch die Bindung des Fluor-18 an das Glucose-Molekül entsteht eine Substanz, die vom Körper ähnlich wie normale Glucose verarbeitet wird.
Wenn Fludeoxyglucose (18F) in den Körper injiziert wird, wird es von Zellen aufgenommen, die einen hohen Glukoseverbrauch haben. Dazu gehören beispielsweise Tumorzellen oder Entzündungszellen. Da diese Zellen einen erhöhten Stoffwechsel aufweisen und mehr Energie benötigen als gesunde Zellen, nehmen sie vermehrt Fludeoxyglucose (18F) auf.
Die Radioaktivität des Fluor-18 ermöglicht es einem PET-Scanner dann, den Weg der Fludeoxyglucose (18F) im Körper zu verfolgen und so Bereiche mit erhöhtem Stoffwechsel sichtbar zu machen. Dies kann bei der Diagnose und Überwachung verschiedener Erkrankungen, wie Krebs, Entzündungen oder neurologischen Störungen, hilfreich sein.
In Österreich ist die Verwendung von Fludeoxyglucose (18F) in der PET-Bildgebung weit verbreitet. Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2019 insgesamt 33.814 PET-Untersuchungen durchgeführt, wobei ein Großteil dieser Untersuchungen auf den Einsatz von Fludeoxyglucose (18F) zurückzuführen ist. Die Anzahl der PET-Untersuchungen hat in den letzten Jahren stetig zugenommen, was auf eine wachsende Akzeptanz und Verfügbarkeit dieser Technologie hindeutet.
Die Vorteile von Fludeoxyglucose (18F) liegen vor allem in seiner hohen Sensitivität und Spezifität bei der Erkennung von Tumoren und Entzündungsprozessen. Im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren, wie beispielsweise der Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT), bietet die PET mit Fludeoxyglucose (18F) eine höhere Genauigkeit bei der Lokalisierung und Charakterisierung von Läsionen.
Trotz seiner Vorteile gibt es auch einige Nachteile bei der Verwendung von Fludeoxyglucose (18F). Dazu gehört die begrenzte Verfügbarkeit des Wirkstoffs aufgrund seiner kurzen Halbwertszeit sowie die Notwendigkeit einer speziellen Infrastruktur für die Herstellung und Lagerung des Radiopharmakons. Darüber hinaus kann die Anwendung von Fludeoxyglucose (18F) mit einer gewissen Strahlenbelastung für den Patienten verbunden sein, obwohl diese im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren als relativ gering einzustufen ist.
Insgesamt stellt Fludeoxyglucose (18F) einen wichtigen Wirkstoff in der modernen medizinischen Bildgebung dar und trägt dazu bei, die Diagnose und Behandlung von verschiedenen Erkrankungen zu verbessern. In Österreich hat sich die Anwendung der PET mit Fludeoxyglucose (18F) in den letzten Jahren etabliert und wird voraussichtlich weiterhin an Bedeutung gewinnen.