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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten BUPRENORPHIN

Buprenorphin ist ein halbsynthetisches Opioid, das in der Schmerztherapie und bei der Behandlung von Opioidabhängigkeit eingesetzt wird. Es hat eine hohe Affinität zu den µ-Opioidrezeptoren im zentralen Nervensystem (ZNS) und wirkt als partieller Agonist. Das bedeutet, dass Buprenorphin die Wirkung anderer Opioide verdrängen kann, ohne selbst eine vollständige Aktivierung des Rezeptors zu bewirken.

Die analgetische Wirkung von Buprenorphin entsteht durch die Bindung an die µ-Opioidrezeptoren im ZNS. Diese Bindung führt zur Hemmung der Schmerzleitung und -wahrnehmung. Die schmerzlindernde Wirkung von Buprenorphin ist etwa 25- bis 40-mal stärker als die von Morphin.

Buprenorphin hat eine lange Halbwertszeit von etwa 20 bis 70 Stunden, was es für den Einsatz in der Schmerztherapie und bei der Behandlung von Opioidabhängigkeit geeignet macht. Im Vergleich zu anderen Opioiden weist Buprenorphin ein geringeres Abhängigkeitspotenzial auf, da es nur eine teilweise Aktivierung des Rezeptors bewirkt und somit nicht dieselbe Euphorie oder das gleiche Suchtpotenzial wie vollständige Agonisten besitzt.

In Österreich ist Buprenorphin unter verschiedenen Handelsnamen wie Subutex®, Temgesic® oder Transtec® erhältlich. Es wird in verschiedenen Darreichungsformen angeboten, wie zum Beispiel als Tablette, Pflaster oder Injektionslösung. Die Dosierung und die Darreichungsform hängen von der jeweiligen Indikation und dem individuellen Bedarf des Patienten ab.

Bei der Behandlung von Opioidabhängigkeit dient Buprenorphin als Ersatzstoff, um Entzugssymptome zu lindern und das Verlangen nach Opioiden zu reduzieren. Es wird in der Regel in Kombination mit Naloxon verabreicht, einem Opioidantagonisten, der die Wirkung von Buprenorphin aufhebt, wenn es missbräuchlich injiziert wird. Diese Kombination soll den Missbrauch des Medikaments verhindern.

Die Anwendung von Buprenorphin kann jedoch auch Nebenwirkungen hervorrufen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Wie bei anderen Opioiden besteht auch bei Buprenorphin die Gefahr einer Atemdepression (verminderte Atmung), insbesondere bei Überdosierung oder in Kombination mit anderen zentral dämpfenden Substanzen wie Alkohol oder Benzodiazepinen.

In Österreich hat sich die Zahl der Personen mit Opioidabhängigkeit seit den 1990er Jahren stabilisiert. Dennoch bleibt die Behandlung dieser Abhängigkeit eine Herausforderung für das Gesundheitssystem. Die Einführung von Buprenorphin hat dazu beigetragen, eine Alternative zur Methadonsubstitution anzubieten und somit mehr Menschen Zugang zu einer wirksamen Behandlung zu ermöglichen.

Die Anwendung von Buprenorphin in der Schmerztherapie und bei der Behandlung von Opioidabhängigkeit hat sich in Österreich als erfolgreich erwiesen. Die Vorteile dieses Wirkstoffs liegen in seiner hohen Wirksamkeit, seinem geringeren Abhängigkeitspotenzial im Vergleich zu anderen Opioiden und seiner langen Halbwertszeit. Dennoch ist es wichtig, die Anwendung von Buprenorphin sorgfältig zu überwachen, um mögliche Nebenwirkungen oder Missbrauch zu verhindern.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten BUPRENORPHIN