Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Solvetta Vaginalring 0,120 mg/0,015 mg pro 24 Stunden - vaginales Wirkstofffreisetzungssystem
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Solvetta Vaginalring 0,120 mg/0,015 mg pro 24 Stunden – vaginales Wirkstofffreisetzungssystem
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Solvetta Vaginalring enthält 11,0 mg Etonogestrel und 3,474 mg Ethinylestradiol. Der Ring setzt über einen Zeitraum von 3 Wochen pro Tag im Durchschnitt 0,120 mg Etonogestrel und 0,015 mg Ethinylestradiol frei.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Vaginales Wirkstofffreisetzungssystem.
Solvetta Vaginalring ist ein biegsamer, durchsichtiger, farbloser bis beinahe farbloser Ring mit einem Außendurchmesser von 54 mm und einem Querschnittsdurchmesser von 4 mm.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Kontrazeption.
Solvetta Vaginalring ist für Frauen im gebärfähigen Alter bestimmt. Die Verträglichkeit und Wirksamkeit wurde an Frauen im Alter zwischen 18 und 40 Jahren nachgewiesen.
Bei der Entscheidung Solvetta Vaginalring zu verschreiben, müssen die aktuellen, individuellen Risikofaktoren der einzelnen Frauen, insbesondere im Hinblick auf venöse Thromboembolien (VTE), berücksichtigt werden. Auch muss das Risiko für eine VTE bei Anwendung von Solvetta Vaginalring mit dem anderer kombinierter hormonaler Kontrazeptiva (KHK) verglichen werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Obwohl es nicht dem empfohlenen Anwendungsschema entspricht, ist der kontrazeptive Schutz noch ausreichend, solange Solvetta Vaginalring nicht länger als maximal 4 Wochen angewendet wurde. Die Anwenderin kann das einwöchige ringfreie Intervall beibehalten und anschließend einen neuen Ring einführen. Wenn Solvetta Vaginalring länger als 4 Wochen in der Vagina belassen wurde, kann die kontrazeptive Wirksamkeit herabgesetzt sein und eine Schwangerschaft muss, bevor ein neuer Solvetta Vaginalring angewendet wird, ausgeschlossen werden.
Falls sich die Anwenderin nicht an die Anwendungsvorschrift gehalten hat und daraufhin im nächsten ringfreien Intervall keine Abbruchblutung bekommt, muss, bevor ein neuer Solvetta Vaginalring eingeführt wird, eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.
Verschieben oder Verzögern der Menstruation
Um die Menstruation ausnahmsweise zu verzögern , kann ohne ringfreies Intervall gleich ein neuer Ring eingeführt werden. Dieser nächste Ring kann wiederum für bis zu 3 Wochen angewendet werden. Während dieser Zeit kann es zu Durchbruch- oder Schmierblutungen kommen. Die normale Anwendung von Solvetta Vaginalring wird dann nach dem üblichen einwöchigen ringfreien Intervall fortgesetzt.
Die Periode kann auf einen anderen Wochentag als den mit dem bisherigen Anwendungsschema üblichen verschoben werden, indem das nächste ringfreie Intervall um beliebig viele Tage verkürzt wird. Je kürzer das ringfreie Intervall ist, desto wahrscheinlicher kommt es zu keiner Abbruchblutung bzw. desto häufiger treten während der Anwendung des nächsten Rings Durchbruch- und Schmierblutungen auf.
4.3 Gegenanzeigen
KHKs dürfen bei Vorliegen folgender Erkrankungen nicht angewendet werden. Tritt während der Anwendung von Solvetta Vaginalring eine der folgenden Situationen zum ersten Mal auf, muss Solvetta Vaginalring unverzüglich entfernt werden.
Vorliegen einer oder Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE)o Venöse Thromboembolie – bestehende VTE (unter Therapie mit Antikoagulanzien) oder VTE in der Vorgeschichte (z. B. tiefe Venenthrombose [TVT] oder Lungenembolie [PE])
o Bekannte hereditäre oder erworbene Prädisposition für eine venöse Thromboembolie, wie z. B. APC-Resistenz (einschließlich Faktor-V-Leiden), Antithrombin-III-Mangel, Protein-C-Mangel oder Protein-S-Mangel
o Größere Operationen mit längerer Immobilisierung (siehe Abschnitt 4.4)
o Hohes Risiko für eine venöse Thromboembolie aufgrund mehrerer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4)
Vorliegen einer oder Risiko für eine arterielle Thromboembolie (ATE)o Arterielle Thromboembolie – bestehende ATE, ATE in der Vorgeschichte (z. B. Myokardinfarkt) oder Prodromalstadium (z. B. Angina pectoris)
o Zerebrovaskuläre Erkrankung – bestehender Schlaganfall, Schlaganfall oder Prodromalstadium (z.B. transitorische ischämische Attacke [TIA]) in der Vorgeschichte
o Bekannte hereditäre oder erworbene Prädisposition für eine arterielle Thromboembolie, wie z. B. Hyperhomocysteinämie und Anti Phospholipid-Antikörper (Anticardiolipin-Antikörper, Lupus antikoagulans)
o Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen in der Vorgeschichte
o Hohes Risiko für eine arterielle Thromboembolie aufgrund mehrerer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4) oder eines schwerwiegenden Risikofaktors wie:
Diabetes mellitus mit Gefäßschädigung Schwere Hypertonie Schwere Dyslipoproteinämie Bestehende Pankreatitis oder Pankreatitis in der Vorgeschichte, falls in Verbindung mit schwerer Hypertriglyzeridämie Bestehende schwere Lebererkrankung oder schwere Lebererkrankung in der Vorgeschichte, solange die Leberfunktionswerte noch nicht im Normbereich liegen Bestehende benigne oder maligne Lebertumoren oder benigne oder maligne Lebertumoren in der Vorgeschichte Bestehende oder vermutete maligne Erkrankungen der Genitalorgane oder der Mammae, wenn diese sexualhormonabhängig sind Nicht abgeklärte vaginale Blutungen Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile von Solvetta VaginalringDie gleichzeitige Anwendung von Solvetta Vaginalring und Arzneimitteln, die Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir oder Glecaprevir/Pibrentasvir enthalten, ist kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Warnhinweise
Die Eignung von Solvetta Vaginalring muss mit der Anwenderin besprochen werden, falls eine der im Folgenden aufgeführten Erkrankungen oder Risikofaktoren vorliegt.
Im Falle einer Verschlechterung oder eines erstmaligen Auftretens einer dieser Erkrankungen oder Risikofaktoren ist der Anwenderin anzuraten, sich an ihren Arzt zu wenden, um zu entscheiden, ob die Anwendung von Solvetta Vaginalring beendet werden muss.
1. Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE)
Die Anwendung jedes kombinierten hormonalen Kontrazeptivums (KHKs) erhöht das Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE) im Vergleich zur Nichtanwendung. Arzneimittel, die Levonorgestrel, Norgestimat oder Norethisteron enthalten, sind mit dem geringsten Risiko für eine VTE verbunden. Andere Arzneimittel, wie Solvetta Vaginalring, können ein bis zu doppelt so hohes Risiko aufweisen. Die Entscheidung, ein Arzneimittel anzuwenden, das nicht zu jenen mit dem geringsten VTE-Risiko gehört, ist nur nach einem Gespräch mit der Anwenderin zu treffen, bei dem sicherzustellen ist, dass sie Folgendes versteht: das Risiko für das Auftreten einer VTE bei Anwendung von Solvetta Vaginalring, wie ihre vorliegenden individuellen Risikofaktoren dieses Risiko beeinflussen, und dass ihr Risiko für das Auftreten einer VTE in ihrem allerersten Anwendungsjahr am höchsten ist. Es gibt außerdem Hinweise, dass das Risiko erhöht ist, wenn die Anwendung eines KHK nach einer Unterbrechung von 4 oder mehreren Wochen wieder aufgenommen wird. Ungefähr 2 von 10.000 Frauen, die kein KHK anwenden und nicht schwanger sind, entwickeln im Verlauf eines Jahres eine VTE. Bei jeder einzelnen Frau kann das Risiko jedoch in Abhängigkeit von ihren zugrunde liegenden Risikofaktoren bedeutend höher sein (siehe unten). Es wird geschätzt, dass im Verlauf eines Jahres ungefähr 61 von 10.000 Frauen, die ein niedrig dosiertes levonorgestrelhaltiges KHK anwenden, eine VTE erleiden. Die Ergebnisse zum VTE-Risiko mit einem Vaginalring der Etonogestrel/Ethinylestradiol enthält im Vergleich zu levonorgestrelhaltigen KHKs sind widersprüchlich (Schätzungen des relativen Risikos reichen von keinem Anstieg [RR = 0,96] bis zu einem nahezu 2 -fachen Anstieg [RR = 1,90]). Dies entspricht ungefähr jährlich 6 bis 12 VTE unter 10.000 Frauen, die einen Vaginalring der Etonogestrel/Ethinylestradiol enthält anwenden. In beiden Fällen ist die Anzahl an VTE pro Jahr geringer als die erwartete Anzahl während der Schwangerschaft oder in der Zeit nach der Geburt. VTE verlaufen in 1–2 % der Fälle tödlich.Anzahl an
VTE-Ereignissen
Nicht-KHK-Anwenderinnen
(2 Ereignisse)
Levonorgestrel-haltige KHK (5–7 Ereignisse)
Etonorgestrel Norelgestromin-haltige KHK (6–12 Ereignisse)
1 Mittelwert der Spannweite 5–7 pro 10.000 Frauenjahre, auf der Grundlage eines relativen Risikos für levonorgestrelhaltige KHK versus Nichtanwendung von ungefähr 2,3 bis 3,6.
Abbildung 6: Jährliche Anzahl an VTE-Ereignissen pro 10.000 Frauen
Äußerst selten wurde unter Anwendung kombinierter oraler Kontrazeptiva auch über das Auftreten von Thrombosen in anderen Blutgefäßen, z. B. in Leber, Mesenterium, Nierenoder Netzhautvenen und -arterien berichtet.Das Risiko für venöse thromboembolische Komplikationen bei Anwenderinnen von KHKs kann deutlich ansteigen, wenn bei der Anwenderin zusätzliche Risikofaktoren bestehen, insbesondere wenn mehrere Risikofaktoren vorliegen (siehe Tabelle 1).
Solvetta Vaginalring ist kontraindiziert, wenn bei einer Frau mehrere Risikofaktoren gleichzeitig bestehen, die sie insgesamt einem hohen Risiko für eine Venenthrombose aussetzen (siehe Abschnitt 4.3). Weist eine Frau mehr als einen Risikofaktor auf, ist es möglich, dass der Anstieg des Risikos die Summe der einzelnen Risikofaktoren übersteigt -in diesem Fall muss ihr Gesamtrisiko für eine VTE in Betracht gezogen werden. Wenn das Nutzen/Risiko-Verhältnis als ungünstig erachtet wird, darf ein KHK nicht verschrieben werden (siehe Abschnitt 4.3).
Tabelle 1: Risikofaktoren für VTE
Risikofaktor | Anmerkung |
Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m2) | Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu. Besonders wichtig, wenn weitere Risikofaktoren vorliegen |
Längere Immobilisierung, größere Operationen, jede Operation an Beinen oder Becken, neurochirurgische Eingriffe oder schweres Trauma Hinweis: Eine vorübergehende Immobilisierung einschließlich einer Flugreise von > 4 Stunden Dauer kann ebenfalls einen Risikofaktor für eine VTE darstellen, insbesondere bei Frauen mit weiteren Risikofaktoren. | In diesen Fällen ist es ratsam, die Anwendung von Pille/Pflaster/Ring (bei einer geplanten Operation mindestens vier Wochen vorher) zu unterbrechen und erst zwei Wochen nach vollständiger Mobilisierung wiederaufzunehmen. Es ist eine andere Verhütungsmethode anzuwenden, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern. Eine antithrombotische Therapie muss erwogen werden, wenn Solvetta Vaginalring nicht vorab abgesetzt wurde. |
Familiäre Vorbelastung (jede venöse Thromboembolie bei Geschwistern oder einem Elternteil, insbesondere in relativ jungen Jahren, z. B. jünger als 50 Jahre). | Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen, bevor eine Entscheidung über die Anwendung eines KHKs getroffen wird. |
Andere Erkrankungen, die mit einer VTE assoziiert sind. | Krebs, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisch-urämisches Syndrom, chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) und Sichelzellenanämie. |
Zunehmendes Alter | Insbesondere älter als 35 Jahre |
Symptome einer VTE (tiefe Beinvenenthrombose und Lungenembolie)
Beim Auftreten von Symptomen ist den Anwenderinnen anzuraten, unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das medizinische Fachpersonal darüber zu informieren, dass sie ein KHK anwenden.
Bei einer tiefen Beinvenenthrombose (TVT) können folgende Symptome auftreten:
– unilaterale Schwellung des Beins und/oder Fußes oder entlang einer Beinvene;
– Schmerz oder Druckschmerz im Bein, der möglicherweise nur beim Stehen oder Gehen bemerkt wird;
– Erwärmung des betroffenen Beins; Rötung oder Blässe des betroffenen Beins.
Bei einer Lungenembolie (PE) können folgende Symptome auftreten:
– plötzliches Auftreten unerklärlicher Kurzatmigkeit oder schnellen Atmens;
– plötzlich auftretender Husten möglicherweise in Verbindung mit Hämoptyse;
– stechender Brustschmerz;
– starke Benommenheit oder Schwindelgefühl;
– schneller oder unregelmäßiger Herzschlag.
Einige dieser Symptome (z. B. „Kurzatmigkeit“, „Husten“) sind unspezifisch und können als häufig vorkommende und weniger schwerwiegende Ereignisse fehlinterpretiert werden (z. B. als Atemwegsinfektionen).
Andere Anzeichen eines Gefäßverschlusses können plötzlicher Schmerz sowie Schwellung und leicht bläuliche Verfärbung einer Extremität sein.
Tritt der Gefäßverschluss im Auge auf, können die Symptome von einem schmerzlosen verschwommenen Sehen bis zu einem Verlust des Sehvermögens reichen. In manchen Fällen kann der Verlust des Sehvermögens beinahe sofort auftreten.
Epidemiologische Studien haben die Anwendung von KHKs mit einem erhöhten Risiko für arterielle Thromboembolie (Myokardinfarkt) oder zerebrovaskuläre Ereignisse (z. B. transitorische ischämische Attacke, Schlaganfall) in Verbindung gebracht. Arterielle thromboembolische Ereignisse können tödlich verlaufen.
Das Risiko für arterielle thromboembolische Komplikationen oder ein zerebrovaskuläres Ereignis bei Anwenderinnen von KHK erhöht sich bei Frauen, die Risikofaktoren aufweisen (siehe Tabelle 2).
Solvetta Vaginalring ist kontraindiziert bei Frauen mit einem schwerwiegenden oder mehreren Risikofaktoren für eine ATE, die sie einem hohen Risiko für das Auftreten einer arteriellen Thromboembolie aussetzen (siehe Abschnitt 4.3). Weist eine Frau mehr als einen Risikofaktor auf, ist es möglich, dass der Anstieg des Gesamtrisikos die Summe der einzelnen Risikofaktoren übersteigt – in diesem Fall muss ihr Gesamtrisiko betrachtet werden. Bei Vorliegen eines ungünstigen Nutzen/Risiko-Verhältnisses darf ein KHK nicht verschrieben werden (siehe Abschnitt 4.3).
Tabelle 2: Risikofaktoren für ATE
Zunehmendes Alter | Insbesondere älter als 35 Jahre |
Rauchen | Frauen ist anzuraten, nicht zu rauchen, wenn Sie ein KHK anwenden möchten. Frauen über 35 Jahren, die weiterhin rauchen, ist dringend zu empfehlen, eine andere Verhütungsmethode anzuwenden. |
Hypertonie | |
Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m2) | Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu. Besonders wichtig bei Frauen mit zusätzlichen Risikofaktoren. |
Familiäre Vorbelastung (jede arterielle Thromboembolie bei Geschwistern oder einem Elternteil, insbesondere in relativ jungen Jahren, d. h. jünger als 50 Jahre) | Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen, bevor eine Entscheidung über die Anwendung eines KHKs getroffen wird. |
Migräne | Ein Anstieg der Häufigkeit oder des Schweregrads der Migräne während der Anwendung von KHK (die einem zerebrovaskulären Ereignis vorausgehen kann) kann ein Grund für ein sofortiges Absetzen sein. |
Andere Erkrankungen, die mit unerwünschten Gefäßereignissen assoziiert sind | Diabetes mellitus, Hyperhomocysteinämie, Erkrankung der Herzklappen und Vorhofflimmern, Dyslipoproteinämie und systemischer Lupus erythematodes. |
Beim Auftreten von Symptomen ist den Anwenderinnen anzuraten, unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das medizinische Fachpersonal darüber zu informieren, dass sie ein KHK anwenden.
Bei zerebrovaskulären Ereignissen können folgende Symptome auftreten:
– plötzliches Taubheitsgefühl oder muskuläre Schwäche im Gesicht, in Arm oder Bein, besonders auf einer Köperseite;
– plötzliche Schwierigkeiten beim Gehen, Schwindelgefühl, Gleichgewichtsverlust oder Koordinationsstörungen;
– plötzliche Verwirrtheit, Aphasie (Schwierigkeiten beim Sprechen sowie beim Verstehen des Gesprochenen);
– plötzliche ein- oder beidseitige Sehstörungen;
– plötzliche, schwere oder länger anhaltende Kopfschmerzen unbekannter Ursache;
– Bewusstlosigkeit oder Ohnmacht mit oder ohne Krampfanfall.
Vorübergehende Symptome deuten auf eine transitorische ischämische Attacke (TIA) hin.
Bei einem Myokardinfarkt (MI) können folgende Symptome auftreten:
– Schmerz, Unbehagen, Druck, Schweregefühl, Enge- oder Völlegefühl in Brust, Arm oder unterhalb des Sternums;
– in den Rücken, Kiefer, Hals, Arm, Magen ausstrahlende Beschwerden;
– Völlegefühl, Magenverstimmung oder Erstickungsgefühl;
– Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen oder Schwindel;
– extreme Schwäche, Angst oder Kurzatmigkeit;
– schnelle oder unregelmäßige Herzschläge.
Im Fall einer vermuteten oder bestätigten VTE oder ATE muss die KHK-Anwendung beendet werden. Aufgrund der Teratogenität einer Antikoagulantien-Therapie (Cumarine) muss andere geeignete kontrazeptive Methoden angewendet werden.
2. Tumorerkrankungen
In epidemiologischen Studien wird berichtet, dass die Langzeitanwendung oraler Kontrazeptiva ein Risikofaktor für die Entwicklung eines Zervixkarzinoms bei Frauen ist, die mit dem humanen Papillomavirus (HPV) infiziert sind. Es gibt allerdings noch Unklarheit darüber, inwieweit dieser Befund von anderen Faktoren (z. B. unterschiedliche Anzahl der Sexualpartner oder Unterschiede in der Anwendung von Barrieremethoden) beeinflusst wird. Es gibt keine epidemiologischen Daten zum Risiko eines Zervixkarzinoms für Solvetta Vaginalring Anwenderinnen (siehe „Ärztliche Untersuchung/Beratung“). Eine Metaanalyse von 54 epidemiologischen Studien hat ergeben, dass das relative Risiko für die Diagnosestellung eines Mammakarzinoms bei Frauen, die zu diesem Zeitpunkt kombinierte orale Kontrazeptiva einnehmen, geringfügig erhöht (RR = 1,24) ist und innerhalb von 10 Jahren nach Absetzen kombinierter oraler Kontrazeptiva kontinuierlich verschwindet. Da Mammakarzinome bei Frauen vor dem 40. Lebensjahr selten sind, ist bei Frauen, die ein kombiniertes orales Kontrazeptivum einnehmen oder bis vor kurzem eingenommen haben, die zusätzlich diagnostizierte Anzahl an Mammakarzinomen im Verhältnis zum Mammakarzinom-Gesamtrisiko gering. Mammakarzinome bei Frauen, die ein kombiniertes orales Kontrazeptivum eingenommen haben, waren zum Zeitpunkt der Diagnosestellung tendenziell weniger weit fortgeschritten als bei Frauen, die nie ein kombiniertes orales Kontrazeptivum eingenommen haben. Das beobachtete erhöhte Risiko kann sowohl auf eine bei Anwenderinnen von kombinierten oralen Kontrazeptiva frühzeitigere Erkennung als auch auf biologische Wirkungen von kombinierten oralen Kontrazeptiva oder auf eine Kombination beider Faktoren zurückzuführen sein. In seltenen Fällen wurde unter Anwendung von kombinierten oralen Kontrazeptiva über das Auftreten von gutartigen und noch seltener von bösartigen Lebertumoren berichtet. In Einzelfällen haben diese Tumore zu lebensbedrohlichen intraabdominellen Blutungen geführt. Kommt es daher unter der Anwendung von Solvetta Vaginalring zu starken Schmerzen im Oberbauch, zu einer Lebervergrößerung oder zu Zeichen einer intraabdominellen Blutung, muss differentialdiagnostisch ein Lebertumor in Erwägung gezogen werden.3. Erhöhungen der ALT Parameter
In klinischen Studien traten bei Patienten, die gegen Hepatitis-C-Virus Infektionen (HCV) mit Arzneimitteln, die Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir mit oder ohne Ribavirin enthalten, behandelt wurden, um mehr als das 5-fache der oberen Norm (ULN) erhöhte Transaminase (ALT) Werte signifikant häufiger bei Frauen auf, die Ethinylestradiol-hältige Arzneimittel, wie kombinierte hormonale Kontrazeptiva (KHKs), verwendeten. Zusätzlich wurden auch bei Patientinnen, die mit Glecaprevir/Pibrasventir behandelt wurden und die Ethinylestradiol-hältige Arzneimittel wie KHKs verwendeten, ALT-Erhöhungen beobachtet (siehe auch Abschnitte 4.3 und 4.5).4. Sonstige Erkrankungen
Depressive Verstimmung und Depression stellen bei der Anwendung hormoneller Kontrazeptiva allgemein bekannte Nebenwirkungen dar (siehe Abschnitt 4.8). Depressionen können schwerwiegend sein und sind ein allgemein bekannter Risikofaktor für suizidales Verhalten und Suizid. Frauen sollte geraten werden, sich im Falle von Stimmungsschwankungen und depressiven Symptomen – auch wenn diese kurz nach Einleitung der Behandlung auftreten – mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen. Bei Frauen mit bestehender oder Familienanamnese von Hypertriglyzeridämie ist unter der Einnahme von hormonalen Kontrazeptiva möglicherweise mit einem erhöhten Pankreatitisrisiko zu rechnen. Obwohl unter der Anwendung von hormonalen Kontrazeptiva bei vielen Frauen über geringfügigen Blutdruckanstieg berichtet wird, sind klinisch relevante Blutdrucksteigerungen selten. Es gibt keinen gesicherten Zusammenhang zwischen der Anwendung von hormonalen Kontrazeptiva und Hypertonie. Kommt es jedoch unter Anwendung von Solvetta Vaginalring zu einer anhaltenden, klinisch relevanten Blutdruckerhöhung, muss die Anwendung des Rings verschoben und eine antihypertensive Behandlung eingeleitet werden. Falls es zweckmäßig erscheint, kann die neuerliche Anwendung von Solvetta Vaginalring erwogen werden, wenn mit einer antihypertensiven Behandlung normale Blutdruckwerte erreicht werden können. Über ein Auftreten oder eine Verschlechterung folgender Erkrankungen wurde sowohl bei Schwangeren als auch unter Anwendung von hormonalen Kontrazeptiva berichtet, doch lassen die verfügbaren Daten keine klaren kausalen Schlüsse zu: Gelbsucht und/oder durch Cholestase bedingter Pruritus; Cholelithiasis; Porphyrie, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisch-urämisches Syndrom, Sydenham-Chorea, Herpes gestationis, Otosklerose-bedingter Hörverlust, (hereditäres) Angioödem Akute oder chronische Leberfunktionsstörungen können ein Absetzen von Solvetta Vaginalring solange erforderlich machen, bis sich die Leberfunktionswerte wieder normalisiert haben. Beim Wiederauftreten eines cholestatischen Ikterus und/oder eines durch Cholestase bedingten Pruritus, der erstmalig während einer Schwangerschaft oder während einer früheren Anwendung von Sexualsteroidhormonen aufgetreten ist, muss der Ring abgesetzt werden. Obwohl Estrogene und Gestagene die periphere Insulinresistenz und Glukosetoleranz beeinflussen können, scheint eine Änderung des Therapieschemas bei Diabetikerinnen, die hormonale Kontrazeptiva anwenden, nicht erforderlich. Dennoch sind Frauen mit Diabetes vor allem während der ersten Monate der Anwendung von Solvetta Vaginalring sorgfältig zu überwachen. Unter Anwendung von hormonalen Kontrazeptiva wurde über Neuerkrankungen oder eine Verschlechterung von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa berichtet, ein eindeutiger Zusammenhang mit deren Anwendung konnte jedoch nicht bewiesen werden. Insbesondere bei Frauen mit anamnestisch bekanntem Chloasma gravidarum kann es gelegentlich zu Chloasma kommen. Bei Chloasma-Neigung sind daher unter der Anwendung von Solvetta Vaginalring Sonnenlicht und UV-Strahlung zu meiden. Bei Vorliegen einer der folgenden Umstände kann die Anwenderin möglicherweise Solvetta Vaginalring nicht richtig einführen oder den Ring sogar verlieren: Zervixprolaps, Zysto- und/oder Rektozele, schwere oder chronische Obstipation.Sehr selten wurde über ein unabsichtliches Einführen von Solvetta Vaginalring in die Harnröhre und möglicherweise in die Harnblase berichtet. Aus diesem Grund muss im Fall einer Zystitis bei der Differentialdiagnose eine falsche Positionierung in Betracht gezogen werden.
Während der Anwendung von Solvetta Vaginalring könnte die Anwenderin gelegentlich eine Vaginitis entwickeln. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Wirksamkeit von Solvetta Vaginalring durch die Behandlung einer Vaginitis beeinflusst wird, oder dafür, dass die Anwendung von Solvetta Vaginalring die Therapie der Vaginitis beeinflusst (siehe Abschnitt 4.5). Sehr selten wurde berichtet, dass der Ring am Vaginalgewebe anhaftet und von einem Arzt entfernt werden muss. In einigen Fällen, in denen das Gewebe den Ring überwucherte, konnte der Ring entfernt werden, indem man den Ring zerschnitt, ohne dabei das überlappende Vaginalgewebe zu verletzen.Ärztliche Untersuchung/Beratung
Vor der ersten oder erneuten Anwendung von Solvetta Vaginalring muss eine gründliche Anamnese (einschließlich Familienanamnese) erhoben und eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Unter Berücksichtigung der Gegenanzeigen (Abschnitt 4.3) und Warnhinweise (Abschnitt 4.4) ist der Blutdruck zu messen und eine gründliche körperliche Untersuchung durchgeführt werden. Es ist wichtig, die Frau auf die Informationen zu venösen und arteriellen Thrombosen hinzuweisen, einschließlich des Risikos von Solvetta Vaginalring im Vergleich zu anderen KHKs, die Symptome einer VTE und ATE, auf die bekannten Risikofaktoren und darauf, was im Falle einer vermuteten Thrombose zu tun ist.
Die Anwenderin ist zudem anzuweisen, die Packungsbeilage sorgfältig zu lesen und sich an die darin gegebenen Instruktionen zu halten. Die Häufigkeit und Art der Untersuchungen muss den gängigen Untersuchungsleitlinien entsprechen und individuell auf die Anwenderin abgestimmt werden. Die Anwenderinnen sind darüber aufzuklären, dass hormonale Kontrazeptiva keinen Schutz vor HIVInfektionen (AIDS) und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten bieten.
Verminderte Wirksamkeit
Die Wirksamkeit von Solvetta Vaginalring kann bei Abweichungen von der Anwendungsvorschrift (siehe Abschnitt 4.2) oder bei gleichzeitiger Anwendung weiterer Arzneimittel die die Plasmakonzentration von Ethinylestradiol und/oder Etonogestrel senken, (siehe Abschnitt 4.5) beeinträchtigt sein..
Beeinträchtigung der Zykluskontrolle
Bei der Anwendung von Solvetta Vaginalring kann es zu irregulären Blutungen (Schmier- oder Durchbruchblutungen) kommen. Treten irreguläre Blutungen nach zuvor regelmäßigen Zyklen auf und wurde Solvetta Vaginalring entsprechend der Anwendungsvorschrift angewendet, müssen auch nicht hormonal bedingte Ursachen in Betracht gezogen werden. Demnach sind entsprechende diagnostische Maßnahmen zum Ausschluss einer Schwangerschaft oder einer malignen Erkrankung, ggf. auch eine Kürettage, angezeigt.
Bei einigen Anwenderinnen kann die Entzugsblutung während des ringfreien Intervalls ausbleiben. Falls Solvetta Vaginalring entsprechend den im Abschnitt 4.2 gegebenen Anweisungen angewendet wurde, ist eine Schwangerschaft unwahrscheinlich. Wurde Solvetta Vaginalring allerdings vor der ersten ausgebliebenen Entzugsblutung nicht vorschriftsmäßig angewendet oder sind zwei Entzugsblutungen ausgeblieben, muss vor einer weiteren Anwendung von Solvetta Vaginalring eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.
Ethinylestratdiol und Etonogestrel-Exposition von Männern
Das Ausmaß und die mögliche pharmakologische Auswirkung eines Kontaktes von männlichen Sexualpartnern mit Ethinylestradiol und Etonogestrel durch Resorption durch den Penis wurden nicht untersucht.
Gebrochene Ringe
In sehr seltenen Fällen kann es während der Anwendung zum Brechen von Solvetta Vaginalring kommen (siehe Abschnitt 4.5). Es wurde von vaginalen Verletzungen im Zusammenhang mit einem Ringbruch berichtet Die Anwenderin muss den gebrochenen Ring entfernen und so schnell wie möglich einen neuen Ring einsetzen. Zusätzlich ist in den nächsten 7 Tagen eine mechanische Verhütungsmethode wie ein Kondom zu verwenden. Die Möglichkeit einer Schwangerschaft muss in Betracht gezogen und der Arzt kontaktiert werden.
Ausstossen des Rings
Das Ausstoßen von Solvetta Vaginalring kann vorkommen, z. B. wenn der Ring nicht richtig eingeführt wurde, bei Entfernen eines Tampons, beim Geschlechtsverkehr bzw. im Fall schwerer oder chronischer Verstopfung. Wenn der Ring längere Zeit außerhalb der Vagina war, kann dies zu einem Versagen der Kontrazeption und/oder zu Durchbruchblutungen führen. Um die Wirksamkeit zu gewährleisten, ist das Vorhandensein des Rings regelmäßig durch die Frau festzustellen (z.B. vor und nach dem Geschlechtsverkehr).
Wird Solvetta Vaginalring unabsichtlich ausgestoßen und bleibt weniger als 3 Stunden außerhalb der Vagina, ist die kontrazeptive Wirksamkeit nicht herabgesetzt. Die Anwenderin muss den Ring mit kühlem bis lauwarmem (nicht heißem) Wasser abspülen und so schnell wie möglich wieder einsetzen, aber spätestens innerhalb von 3 Stunden.
Ist Solvetta Vaginalring länger als 3 Stunden außerhalb der Vagina oder wird dies angenommen, kann die kontrazeptive Wirksamkeit herabgesetzt sein. Die Anleitungen in Abschnitt 4.2 „Was ist zu tun, wenn
der Ring für eine gewisse Zeit außerhalb der Vagina war“ sind zu befolgen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Hinweis: Die Fachinformationen von gleichzeitig eingenommenen/angewendeten Arzneimitteln sind zu Rate zu ziehen, um mögliche Wechselwirkungen zu identifizieren.
Wirkungen anderer Arzneimittel auf Solvetta Vaginalring
Wechselwirkungen können mit Arzneimitteln oder pflanzlichen Präparaten auftreten, die mikrosomale Enzyme induzieren, was zu einer erhöhten Clearance von Sexualhormonen und damit zu Durchbruchblutungen und/oder zu einem Verlust der kontrazeptiven Wirksamkeit führen kann.
Management
Eine Enzyminduktion kann bereits nach wenigen Behandlungstagen beobachtet werden. Die maximale Enzyminduktion tritt üblicherweise innerhalb weniger Wochen auf. Nach Beendigung der Behandlung mit dem Arzneimittel kann die Enzyminduktion für ca. 4 Wochen anhalten.
Kurzzeitbehandlung
Frauen, die eine Behandlung mit enzyminduzierenden Arzneimitteln oder pflanzlichen Präparaten erhalten, müssen zusätzlich zu Solvetta Vaginalring vorübergehend eine Barrieremethode oder eine andere Verhütungsmethode anwenden. Hinweis: Solvetta Vaginalring darf nicht mit einem Diaphragma, einer Zervixkappe oder einem Kondom für Frauen angewendet werden. Die Barrieremethode muss während der gesamten Dauer der gleichzeitigen medikamentösen Therapie und bis zu 28 Tage nach deren Beendigung angewendet werden. Dauert die medikamentöse Behandlung länger als der dreiwöchige RingZyklus, ist sofort, ohne das übliche ringfreie Intervall, der nächste Ring einzusetzen.
Langzeitbehandlung
Bei Frauen, die längerfristig mit Leberenzym-induzierenden Wirkstoffen behandelt werden, wird die Anwendung einer anderen zuverlässigen, nicht hormonalen Verhütungsmethode empfohlen.
Über die folgenden Wechselwirkungen wird in der Literatur berichtet.
Substanzen, die die Clearance von kombinierten hormonalen Kontrazeptiva erhöhen
Wechselwirkungen können mit Arzneimitteln oder pflanzlichen Präparaten auftreten, die mikrosomale Enzyme induzieren, insbesondere Cytochrom-P450-Enzyme (CYP), was zu einer erhöhten Clearance führen kann. Die daraus resultierende Erniedrigung der Plasmakonzentrationen der Sexualhormone kann die Wirksamkeit kombinierter hormonaler Kontrazeptiva, einschließlich Solvetta Vaginalring, beeinträchtigen. Zu diesen Produkten zählen Phenytoin, Phenobarbital, Primidon, Bosentan, Carbamazepin, Rifampicin und möglicherweise auch Oxcarbazepin, Topiramat, Felbamat, Griseofulvin, einige HIV-Protease-Inhibitoren (z. B. Ritonavir) und Nicht-nukleosidische-Reverse- Transkriptase-Inhibitoren (z. B. Efavirenz) und Produkte, die Johanniskraut beinhalten.
Substanzen mit unterschiedlichen Auswirkungen auf die Clearance von kombinierten hormonalen Kontrazeptiva
Bei gleichzeitiger Verabreichung mit hormonalen Kontrazeptiva können viele Kombinationen von HIV-Protease-Inhibitoren (z. B. Nelfinavir) und Nicht-nukleosidische-Reverse-Transkriptase- Inhibitoren (z. B. Nevirapin) und/oder Arzneimittelkombinationen gegen HCV (z. B. Boceprevir, Telaprevir) die Plasmakonzentrationen von Gestagenen, einschließlich Etonogestrel oder Estrogen, erhöhen oder senken. In einigen Fällen können die Nettoeffekte dieser Veränderungen klinisch relevant sein.
Substanzen, die die Clearance von kombinierten hormonalen Kontrazeptiva erniedrigen
Die klinische Relevanz von potenziellen Wechselwirkungen mit Enzymhemmern bleibt unbekannt. Eine gleichzeitige Verabreichung von starken (z. B. Ketoconazol, Itraconazol, Clarithromycin) oder mäßig starken (z. B Fluconazol, Diltiazem, Erythromycin) CYP3A4-Hemmern kann die Serumkonzentrationen von Estrogenen oder Gestagenen, einschließlich Etonogestrel, anheben.
Es wurde von Ringbrüchen berichtet bei gleichzeitiger Anwendung mit intravaginalen Präparaten, einschließlich Antimykotika, Antibiotika und Gleitmitteln (siehe Abschnitt 4.4.
Gebrochene Ringe). Basierend auf pharmakokinetischen Daten scheinen vaginal anzuwendende Antimykotika und Spermizide die kontrazeptive Wirksamkeit und Sicherheit von Solvetta Vaginalring nicht zu beeinflussen.
Hormonale Kontrazeptiva können mit dem Metabolismus anderer Arzneimittel interferieren. Aus diesem Grund können Serum- und Gewebekonzentrationen entweder steigen (z. B. Ciclosporin) oder sinken (z. B. Lamotrigin).
Pharmakodynamische Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir mit oder ohne Ribavirin oder die Glecaprevir/Pibrentasvir enthalten, kann das Risiko für eine Erhöhung der ALT Parameter (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4) steigen. Deshalb müssen Anwenderinnen von Solvetta Vaginalring auf eine alternative Methode der Empfängnisverhütung umsteigen (z.B. Verhütungsmittel, die nur Progestagen enthalten, oder nichthormonale Verhütungsmittel) bevor Sie die Therapie mit einer dieser Arzneimittelkombinationen beginnen. Mit der Anwendung von Solvetta Vaginalring kann 2 Wochen nach Ende einer diese Kombinationstherapien wieder begonnen werden.
Labortests
Die Anwendung steroidaler Kontrazeptiva kann die Ergebnisse bestimmter Labortests beeinflussen, u.a. biochemische Parameter der Leber-, Schilddrüsen-, Nebennieren- und Nierenfunktion, ferner Plasmaspiegel von (Träger)-Proteinen (z. B. Corticosteroid- und sexualhormonbindendes Globulin), Lipid- bzw. Lipoproteinfraktionen, Parameter des Kohlenhydratstoffwechsels sowie der Blutgerinnung und Fibrinolyse. Diese Änderungen bewegen sich im Allgemeinen innerhalb des entsprechenden Normbereichs.
Wechselwirkungen mit Tampons
Pharmakokinetische Daten zeigen, dass die Verwendung von Tampons keine Auswirkung auf die systemische Resorption der von Solvetta Vaginalring freigegebenen Hormone hat. In seltenen Fällen kann Solvetta Vaginalring durch die Entfernung eines Tampons mit entfernt werden (siehe unter „Was ist zu tun, wenn der Ring für eine gewisse Zeit außerhalb der Vagina war”).
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Fertilität
Solvetta Vaginalring wird zur Schwangerschaftsverhütung verwendet. Wenn eine Frau die Anwendung wegen Kinderwunsch beenden möchte, ist ihr anzuraten eine natürliche Monatsblutung abzuwarten, bevor sie versucht, schwanger zu werden. Dies hilft ihr, den Geburtstermin zu berechnen.
Schwangerschaft
Solvetta Vaginalring darf während einer Schwangerschaft nicht angewendet werden. Falls während der Ringanwendung eine Schwangerschaft auftritt, muss der Ring entfernt werden. In umfangreichen epidemiologischen Untersuchungen zeigte sich weder ein erhöhtes Risiko für Missbildungen bei Kindern, deren Mütter vor der Schwangerschaft kombinierte orale Kontrazeptiva eingenommen hatten, noch eine teratogene Wirkung bei versehentlicher Einnahme von kombinierten oralen Kontrazeptiva in der Frühschwangerschaft.
In einer klinischen Studie mit einer geringen Anzahl von Frauen zeigte sich, dass die Konzentration kontrazeptiver Steroide intrauterin trotz intravaginaler Anwendung eines Rings mit Etonogestrel/Ethinylestradiol ähnlich hoch ist wie bei KOKs (siehe Abschnitt 5.2). Es liegen keine klinischen Erfahrungen über die Auswirkungen auf Schwangerschaften, während derer ein Vaginalring mit Etonogestrel/Ethinylestradiol angewandt wurde, vor.
Das erhöhte VTE-Risiko in der Zeit nach der Geburt muss vor der erneuten Anwendung von Solvetta Vaginalring bedacht werden (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).
Stillzeit
Die Laktation kann durch Östrogene beeinflusst werden, da sie die Menge der Muttermilch reduzieren und deren Zusammensetzung verändern können. Mit der Anwendung von Solvetta Vaginalring darf daher erst nach dem Abstillen begonnen werden. Zwar können geringe Mengen der kontrazeptiv wirksamen Steroide und/oder deren Metaboliten in die Milch gelangen, Hinweise auf nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit des Kindes liegen jedoch nicht vor.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Aufgrund des pharmakodynamischen Profils hat Solvetta Vaginalring keine oder nur vernachlässigbare Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen in klinischen Studien mit Etonogestrel/Ethinylestradiol waren Kopfschmerzen, Vaginalinfektionen und vaginaler Ausfluss, jeweils bei 5–6% der Frauen.
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Bei Anwenderinnen von KHK wurde ein erhöhtes Risiko für arterielle und venöse thrombotische und thromboembolische Ereignisse einschließlich Myokardinfarkt, Schlaganfall, transitorische ischämische Attacken, Venenthrombose und Lungenembolie beobachtet, die in Abschnitt 4.4 eingehender behandelt werden.
Es wurden weitere Nebenwirkungen bei Anwenderinnen von KHK berichtet: Diese werden in Abschnitt 4.4 eingehender behandelt.
Die in klinischen Studien, Anwendungsbeobachtungen oder nach Markteinführung berichteten Nebenwirkungen bei Vaginalringen mit Etonogestrel/Ethinylestradiol sind in der folgenden Tabelle angegeben. Der passendste MedDRA Terminus zur Beschreibung einer unerwünschten Arzneimittelwirkung wird in der Tabelle 3 angeführt.
Alle Nebenwirkungen werden nach Organsystemklasse und nach Häufigkeit gelistet:
Häufig (> 1/100, < 1/10), Gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100), Selten (> 1/10.000, < 1/1.000) und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Systemorgan klasse | Häufig | Gelegentlich | Selten | Nicht bekannt |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen | Vaginalinfektion | Zervizitis, Zystitis, Harnwegsinfektion | ||
Erkrankungen des Immunsystems | Überempfindlichkeit | |||
Stoffwechsel-und Ernährungsstörungen | Appetitsteigerung | |||
Psychiatrische Erkrankungen | Depression, verminderte Libido | Affektlabilität, Stimmungsänderungen und -schwankungen |
Erkrankungen des Nervensystems | Kopfschmerzen, Migräne | Schwindel, Hypoästhesie | ||
Augenerkrankungen | Sehstörungen | |||
Gefäßerkrankungen | Hitzewallung | venöse Thromboembolie, arterielle Thromboembolie | ||
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | Bauchschmerzen, Übelkeit | aufgeblähter Bauch, Diarrhoe, Erbrechen, Obstipation | ||
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Akne | Alopezie, Ekzem, Pruritus, Ausschlag, Urtikaria | Chloasma | |
Skelettmuskul atur, Bindegewebs-und Knochenerkrankungen | Rückenschmerzen, Muskelkrämpfe, Schmerz in den Extremitäten | |||
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | Dysurie, Harndrang, Pollaksiurie | |||
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse | Druckempfindlich keit der Brüste, weiblicher Pruritus genitalis, Dysmenorrhoe, Schmerzen im Unterleib, vaginaler Ausfluss | Amenorrhoe, Brustbeschwerden, Brustvergrößerung, Brustgewebsveränderungen, Zervixpolyp, Blutung beim Koitus, Dyspareunie, Zervixektropium, fibrozystische Mastopathie, Menorrhagie, Metrorrhagie, Beschwerden im Unterleib, prämenstruelles Syndrom, Uterusspasmus, Brennen im Vaginalbereich, vaginale Geruchsbildung, Schmerzen in der | Galaktorrhoe | Penisbeschwerden des Partners |
Vagina, vulvovaginale Beschwerden, vulvovaginale Trockenheit | ||||
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | Müdigkeit, Irritabilität, Unwohlsein, Ödeme, Fremdkörpergefühl | Übermäßiges Wachstum des Vaginalgewebes an der Einlagestelle des Rings | ||
Untersuchungen | Gewichtszunahme | Blutdruckanstieg | ||
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen | Unbehagen aufgrund des Rings, Ausstoßen des Rings | Komplikationen durch Vaginalring | Vaginale Verletzung assoziiert mit Ringbruch |
1 Die angeführten Nebenwirkungen basieren auf Spontanberichten.
Hormonabhängige Tumore (z.B. Lebertumoren, Brustkrebs) wurden in Zusammenhang mit der Anwendung von KHK berichtet. Für weitere Information siehe Abschnitt 4.4.
In sehr seltenen Fällen wurde berichtet, dass Solvetta Vaginalring während der Anwendung bricht (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5).
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen zwischen anderen Arzneimitteln (Enzyminduktoren) und hormonalen Kontrazeptiva können zu Durchbruchblutungen und/oder kontrazeptivem Versagen führen (siehe Abschnitt 4.5).
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 Wien
ÖSTERREICH
Fax: +43 (0) 50 555 36207
Website:
4.9 Überdosierung
Es liegen keine Meldungen über schwerwiegende Folgen bei Überdosierung von hormonalen Kontrazeptiva vor. Symptome, die in diesem Fall auftreten können, sind: Übelkeit, Erbrechen und bei jungen Mädchen leichte vaginale Blutungen. Ein Antidot ist nicht bekannt, die Behandlung hat symptomatisch zu erfolgen.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Gynäkologika, intravaginale Kontrazeptiva, Vaginalring mit Gestagen und Östrogen, ATC-Code: G02BB01
Wirkmechanismus
Solvetta Vaginalring enthält Etonogestrel und Ethinylestradiol. Etonogestrel ist ein strukturell von 19-Nortestosteron abgeleitetes Gestagen und weist eine hohe Bindungsaffinität zu den Gestagen Rezeptoren der Zielorgane auf. Ethinylestradiol ist ein Östrogen mit großer Anwendungsbreite in Kontrazeptiva. Die empfängnisverhütende Wirkung eines Rings der Etonogestrel/Ethinylestradiol enthält beruht auf verschiedenen Mechanismen, als deren wichtigste die Ovulationshemmung anzusehen ist.
Klinische Wirksamkeit und Sicherheit
Klinische Studien wurden weltweit (USA, EU und Brasilien) an Frauen zwischen 18 und 40 Jahren durchgeführt. Die kontrazeptive Wirksamkeit scheint zumindest vergleichbar mit jener von kombinierten oralen Kontrazeptiva zu sein. Die folgende Tabelle 4. zeigt den Pearl-Index (Anzahl der Schwangerschaften pro 100 Frauenjahre), der in klinischen Untersuchungen mit einem Ring der Etonogestrel/Ethinylestradiol enthält festgestellt wurde.
Tabelle 4: Klinische Wirksamkeit und Sicherheit
Analytische Methode | Pearl Index | 95% CI | Anzahl der Zyklen |
ITT (Anwendungs- + Methodenfehler) | 0,96 | 0,64 – 1,39 | 37.977 |
PP (Methodenfehler) | 0,64 | 0,35 – 1,07 | 28.723 |
Mit der Anwendung von höher dosierten KOKs (0,05 mg Ethinylestradiol) sinkt das Risiko für Endometrium- und Ovarialkarzinome. Ob das auch auf niedriger dosierte Kontrazeptiva wie einen Ring der Etonogestrel/Ethinylestradiol enthält zutrifft, muss noch festgestellt werden.
Blutungsmuster
In einer großen Vergleichsstudie zur Beurteilung des Blutungsmusters gab es bei einem Ring, der Etonogestrel/Ethinylestradiol enthält, über 13 Zyklen lang wenige Durchbruchblutungen oder Spottings, (2,0–6,4%) im Vergleich zu 150/30 pg Levonorgestrel/Ethinylestradiol orale Kontrazeptiva (n=512 vs. n=518). Außerdem traten vaginale Blutungen bei den meisten Probandinnen nur in der ringfreien Pause auf (58,8–72,8%).
Wirkung auf die Knochenmineraldichte
Die Wirkung eines Rings der Etonogestrel/Ethinylestradiol enthält (n=76) auf die Knochenmineraldichte (BMD) wurde bei Frauen über einen Zeitraum von zwei Jahren im Vergleich zu einem nicht hormonalen Intrauterinpessar (IUP) (n=31) untersucht. Es wurden keine Nebenwirkungen auf die Knochenmasse festgestellt.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit eines Rings der Etonogestrel/Ethinylestradiol enthält bei Jugendlichen unter 18 Jahren wurden nicht untersucht.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Etonogestrel wird nach Freisetzung aus einem Ring der Etonogestrel/Ethinylestradiol enthält rasch von der Vaginalschleimhaut resorbiert. Maximale Etonogestrel-Serum-Konzentrationen von ca. 1700 pg/ml werden ca. 1 Woche nach dem Einführen erreicht. Die SerumKonzentrationen schwanken leicht und nehmen langsam nach einwöchiger Anwendung auf ca. 1600 pg/ml, nach zweiwöchiger Anwendung auf ca. 1500 pg/ml und nach dreiwöchiger Anwendung auf ca. 1400 pg/ml ab. Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt ca. 100%, was höher ist als bei oraler Verabreichung. Bei einer kleinen Zahl von Frauen wurden zervikale und intrauterine Etonogestrelspiegel bei Anwendung eines Rings der Etonogestrel/Ethinylestradiol enthält oder einem oralen Kontrazeptivum mit 0,150 mg Desogestrel und 0,020 mg Ethinylestradiol gemessen. Die beobachteten Werte waren vergleichbar.
Verteilung
Etonogestrel wird sowohl an Serumalbumin als auch an sexualhormonbindendes Globulin (SHBG) gebunden. Das scheinbare Verteilungsvolumen von Etonogestrel beträgt 2,3 l/kg.
Biotransformation
Etonogestrel wird über die bekannten Wege des Steroidabbaus metabolisiert. Die metabolische Clearance aus dem Serum beträgt 3,5 l/h. Es wurden keine direkten Interaktionen mit dem gleichzeitig verabreichten Ethinylestradiol gefunden.
Elimination
Die Etonogestrel-Serumspiegel nehmen zweiphasig mit einer Halbwertszeit von 29 Stunden in der terminalen Eliminationsphase ab. Etonogestrel und seine Metaboliten werden mit dem Harn und der Galle in einem Verhältnis von ca. 1,7:1 ausgeschieden. Die Halbwertszeit für die Ausscheidung der Metaboliten beträgt ca. 6 Tage.
Resorption
Ethinylestradiol wird nach Freisetzung aus einem Ring der Etonogestrel/Ethinylestradiol enthält rasch von der Vaginalschleimhaut resorbiert. Maximale Serum-Konzentrationen von ca. 35 pg/ml werden 3 Tage nach dem Einführen erreicht und nehmen nach einwöchiger Anwendung auf 19 pg/ml, nach zweiwöchiger Anwendung auf 18 pg/ml und nach dreiwöchiger Anwendung auf 18 pg/ml ab. Die monatliche systemische Ethinylestradiolbelastung (AUC 0 -*) durch Etonogestrel/Ethinylestradiol beträgt 10,9 ng.h/ml. Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt ca. 56%, vergleichbar mit der oralen Verabreichung von Ethinylestradiol. Bei einer kleinen Zahl von Frauen wurden zervikale und intrauterine Ethinylestradiolspiegel bei Anwendung eines Rings der Etonogestrel/Ethinylestradiol enthält oder einem oralen Kontrazeptivum mit 0,150 mg Desogestrel und 0,020 mg Ethinylestradiol gemessen. Die beobachteten Werte waren vergleichbar.
Verteilung
Ethinylestradiol ist sehr stark, aber unspezifisch an Serumalbumin gebunden. Ein scheinbares Verteilungsvolumen von ca. 15 l/kg wurde festgestellt.
Biotransformation
Ethinylestradiol wird primär durch aromatische Hydroxilierung verstoffwechselt und in eine Vielzahl von hydroxilierten und methylierten Metaboliten umgewandelt, die sowohl in freier Form als auch als Sulfate und Glucuronide vorliegen. Die scheinbare Clearance beträgt ca. 35 l/h.
Elimination
Der Ethinylestradiol-Serumspiegel nimmt zweiphasig ab. Die terminale Eliminationsphase ist charakterisiert durch eine große individuelle Variationsbreite in der Halbwertszeit mit einer mittleren Halbwertszeit von ca. 34 Stunden. Ethinylestradiol wird nicht in unveränderter Form ausgeschieden. Die Metaboliten von Ethinylestradiol werden mit dem Harn und der Galle im Verhältnis von 1,3:1 mit einer Halbwertszeit von ca. 1,5 Tagen eliminiert.
Spezielle Patientengruppen
Kinder und Jugendliche
Die Pharmakokinetik eines Rings der Etonogestrel/Ethinylestradiol enthält bei gesunden, postmenarchalen, weiblichen Jugendlichen unter 18 Jahren wurde nicht untersucht.
Auswirkung einer Niereninsuffizienz
Es wurden keine Studien durchgeführt, um die Auswirkung einer Nierenerkrankung auf die Pharmakokinetik eines Rings der Etonogestrel/Ethinylestradiol enthält zu bewerten.
Auswirkung einer eingeschränkten Leberfunktion
Es wurden keine Studien durchgeführt, um die Auswirkung einer Lebererkrankung auf die Pharmakokinetik eines Rings der Etonogestrel/Ethinylestradiol enthält zu bewerten. Bei Frauen mit eingeschränkter Leberfunktion können Steroidhormone jedoch unzureichend metabolisiert werden.
Ethnische Gruppen
Es wurden keine formalen Studien durchgeführt, um die Pharmakokinetik bei ethnischen Gruppen zu bewerten.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den üblichen Studien zur Sicherheitspharmakologie, zur Toxizität nach wiederholter Gabe, Genotoxizität, karzinogenem Potential und Reproduktionstoxizität von Ethinylestradiol und Etonogestrel geben nicht klinische Daten keine Hinweise auf spezielle Risiken für die Anwendung beim Menschen außer den bereits bekannten.
Beurteilung der Risiken für die Umwelt (Environmental Risk Assessment (ERA))
Studien zum Umweltrisiko haben gezeigt, dass 17a-Ethinylestradiol und Etonogestrel ein Risiko für Organismen in Oberflächengewässern darstellen können (siehe Abschnitt 6.6).
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Ethylenvinylacetat-Copolymer, 28% Vinylacetat; Polyurethan
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Beutel mit einem Solvetta Vaginalring Ring. Der Beutel besteht aus PET/Aluminium/LDPE. Er ist lichtundurchlässig und wasserabweisend. Der Beutel ist in einem beschrifteten Umkarton zusammen mit der Gebrauchsinformation und Kalenderaufklebern, die Frauen dabei helfen sollen sich zu erinnern wann der Ring eingesetzt und wann er entfernt werden muss, verpackt.
Jeder Umkarton enthält 1,3 oder 6 Ringe.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Siehe Abschnitt 4.2.
Solvetta Vaginalring ist mindestens ein Monat vor dem auf dem Umkarton und Beutel nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum einzuführen. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats. Dieses Arzneimittel kann ein Risiko für die Umwelt darstellen.
Nach Entfernung Solvetta Vaginalring in den Beutel geben und diesen gut verschliessen.
Der verschlossene Beutel ist unter Berücksichtigung der lokalen Anforderungen mit dem normalen Hausmüll zu entsorgen oder zur Apotheke zur fachgerechten Entsorgung zurückzubringen. Jegliche nicht verwendete (nach dem Verfalldatum) Ringe sind entsprechend den lokalen Anforderungen zu entsorgen. Solvetta Vaginalring darf nicht in der Toilette hinuntergespült oder über Flüssigleitsentsorgungssysteme entsorgt werden.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Sandoz GmbH, 6250 Kundl, Österreich
8. ZULASSUNGSNUMMER
Z.Nr.: 137694
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 26.07.2017
Datum der Zulassungserneuerung: 18.05.2022
10. STAND DER INFORMATION
November 2021
Mehr Informationen über das Medikament Solvetta Vaginalring 0,120 mg/0,015 mg pro 24 Stunden - vaginales Wirkstofffreisetzungssystem
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 137694
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Sandoz GmbH, Biochemiestraße 10, 6250 Kundl, Österreich