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Seasonique 150 Mikrogramm/30 Mikrogramm + 10 Mikrogramm Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält aktive Wirkstoffe :

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Seasonique 150 Mikrogramm/30 Mikrogramm + 10 Mikrogramm Filmtabletten

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Seasonique 150 Mikrogramm/30 Mikrogramm + 10 Mikrogramm Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede pinkfarbene Filmtablette enthält 150 Mikrogramm Levonorgestrel und 30 Mikrogramm Ethinylestradiol.

Jede weiße Filmtablette enthält 10 Mikrogramm Ethinylestradiol.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Jede pinkfarbene Tablette enthält 63,02 mg Lactose und 0,169 mg Allurarot-Aluminium-Komplex (E129) Jede weiße Tablette enthält 69,20 mg Lactose

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtablette.

Die Levonorgestrel/Et­hinylestradiol-Tabletten sind pinkfarbene, runde, bikonvexe Tabletten mit einem Durchmesser von etwa 5,7 mm und der Prägung „172“ auf der einen und „T“ auf der anderen Seite.

Die Ethinylestradiol Tabletten sind weiße, runde, bikonvexe Tabletten mit einem Durchmesser von etwa 5,7 mm und der Prägung „173“ auf der einen und „T“ auf der anderen Seite.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1. Anwendungsgebiete

Orale Kontrazeption.

Bei der Entscheidung, Seasonique zu verschreiben, sollten die aktuellen, individuellen Risikofaktoren der einzelnen Frauen, insbesondere im Hinblick auf venöse Thromboembolien (VTE), berücksichtigt werden. Auch sollte das Risiko für eine VTE bei Anwendung von Seasonique mit dem anderer kombinierter hormonaler Kontrazeptiva (KHK) verglichen werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

4.2. Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Seasonique ist ein orales Kontrazeptivum für den Langzyklus. Die Tabletten werden 91 Tage hintereinander eingenommen. Jede anschließende 91-Tage-Packung wird am Tag nach der Einnahme der letzten Tablette der vorigen Packung begonnen.

Die Seasonique-Packung besteht aus 84 Kombination­stabletten mit 150 Mikrogramm Levonorgestrel und 30 Mikrogramm Ethinylestradiol sowie 7 Tabletten mit 10 Mikrogramm Ethinylestradiol.

Wie ist Seasonique einzunehmen?

Die Tabletten werden kontinuierlich über 91 Tage eingenommen. Jeden Tag muss ungefähr zur gleichen Uhrzeit eine Tablette in der auf dem Blister angegebenen Reihenfolge eingenommen werden.

An 84 aufeinander­folgenden Tagen wird je eine pinkfarbene Tablette mit Levonorgestrel und Ethinylestradiol eingenommen. Danach wird an 7 aufeinander­folgenden Tagen je eine weiße Tablette mit Ethinylestradiol eingenommen; in diesem Zeitraum tritt üblicherweise die Entzugsblutung auf.

Wie wird die Einnahme von Seasonique begonnen?

Die Tabletten müssen jeden Tag, bei Bedarf mit etwas Wasser, ungefähr zur gleichen Uhrzeit in der Reihenfolge eingenommen werden, die auf dem Blister angegeben ist. An 91 aufeinander­folgenden Tagen wird je eine Tablette eingenommen. An 84 aufeinander­folgenden Tagen wird je eine pinkfarbene Tablette eingenommen, danach wird an 7 aufeinander­folgenden Tagen je eine weiße Tablette eingenommen. Während der 7 Tage, an denen eine weiße Tablette eingenommen wird, sollte eine Entzugsblutung auftreten.

Jeder anschließende 91-tägige Zyklus beginnt ohne Unterbrechung am gleichen Wochentag, an dem die Anwenderin die erste Seasonique-Tablette eingenommen hat, und folgt dem gleichen Schema.

Keine vorherige Anwendung hormoneller Kontrazeptiva (im Vormonat)

Die erste Tablette wird an Tag 1 des natürlichen Monatszyklus der Frau (= erster Tag ihrer Menstruationsblu­tung) eingenommen. Mit der Einnahme von Seasonique kann auch später (d. h. an Tag 25 des Zyklus) begonnen werden; in diesem Fall wird jedoch die zusätzliche Anwendung einer Barrieremethode an den ersten 7 Tagen der Tabletteneinnahme empfohlen.

Umstellung von einem anderen kombinierten oralen Kontrazeptivum (KHK), einem Vaginalring oder einem transdermalen Pflaster

Mit der Einnahme von Seasonique wird möglichst am Tag nach der Einnahme der letzten wirkstoffhaltigen Tablette des vorherigen KHK begonnen. Wenn ein Vaginalring oder ein transdermales Pflaster benutzt wurde, sollte die Einnahme von Seasonique am Tag der Entfernung des Vaginalrings/Pflas­ters beginnen, spätestens jedoch, wenn die nächste Anwendung des Vaginalrings/Pflas­ters fällig wäre.

Bei Umstellung von einem reinen Gestagen-Kontrazeptivum (Tabletten, Injektion, Implantat) oder einem gestagenfreiset­zendem Intrauterinsys­tem (IUS)

Die Umstellung von einer reinen Gestagen-Pille auf Seasonique kann an jedem beliebigen Tag (von einem Implantat oder einer Spirale am Tag der Entfernung, von einem injizierbaren Präparat an dem Tag, an dem die nächste Injektion fällig wäre) erfolgen. In allen diesen Fällen wird jedoch die zusätzliche Anwendung einer Barrieremethode an den ersten 7 Tagen der Tabletteneinnahme empfohlen.

Nach einer Fehlgeburt im ersten Trimenon (Frühabort)

Mit der Einnahme der Tabletten kann sofort begonnen werden. In diesem Fall sind keine zusätzlichen Kontrazeption­smaßnahmen erforderlich.

Nach einer Entbindung oder einer Fehlgeburt im zweiten Trimenon (Spätabort)

Die Tabletteneinnahme sollte an Tag 21 bis 28 nach der Entbindung bzw. dem Spätabort beginnen. Bei späterem Beginn ist an den ersten 7 Tagen der Tabletteneinnahme die zusätzliche Anwendung einer Barrieremethode erforderlich. Wenn die Frau bereits Geschlechtsverkehr hatte, muss vor Beginn der KHK-Anwendung eine Schwangerschaft ausgeschlossen oder das Einsetzen der nächsten Menstruationsblu­tung abgewartet werden.

Das erhöhte Risiko für eine VTE während der Zeit nach der Geburt sollte dennoch in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitte 4.4 und 4.6).

Zur Einnahme während der Stillzeit siehe Abschnitt 4.6.

Wenn die Tabletteneinnahme vergessen wurde

Die Zuverlässigkeit des Konzeptionsschutzes kann vermindert sein, wenn die Einnahme einer pinkfarbenen Tablette vergessen wurde. Dies gilt insbesondere für die ersten Tabletten in jeder neuen Packung.

Wenn die Frau innerhalb von 12 Stunden nach der üblichen Einnahmezeit bemerkt, dass sie die Einnahme einer pinkfarbenen Tablette vergessen hat, sollte sie die vergessene Tablette sofort einnehmen und die Tabletteneinnahme dann zum gewohnten Zeitpunkt fortsetzen.

Wenn die Frau mehr als 12 Stunden nach der üblichen Einnahmezeit bemerkt, dass sie die Einnahme einer oder mehrerer pinkfarbener Tabletten vergessen hat, ist der Konzeptionsschutz reduziert. Für das weitere Vorgehen gelten zwei grundsätzliche Regeln:

1. Die Tabletteneinnahme darf nie länger als 7 Tage unterbrochen werden.

2. Zur Erzielung einer ausreichenden Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-Ovarial-Achse ist eine ununterbrochene 7-tägige Tabletteneinnahme erforderlich.

Dementsprechend kann für die tägliche Praxis folgende Empfehlung gegeben werden:

Pinkfarbene Levonorgestrel/Et­hinylestradiol-Tabletten vergessen

Zwischen Tag 1 und 7 (Woche 1)

Die Anwenderin sollte die letzte vergessene pinkfarbene Tablette einnehmen, sobald sie sich daran erinnert, auch wenn dies bedeutet, dass zwei Tabletten auf einmal eingenommen werden. Dann ist die Einnahme der Tabletten zur üblichen Zeit fortzusetzen. Zusätzlich sollte in den nächsten 7 Tagen eine Barrieremethode, wie z. B. ein Kondom, angewendet werden. Wenn die Frau an den vorangegangenen 7 Tagen Geschlechtsverkehr hatte, ist eine Schwangerschaft möglich. Je mehr Tabletten ausgelassen werden und je geringer der Abstand zwischen dem Auslassen und der Phase mit den weißen Tabletten ist, desto größer ist das Risiko einer Schwangerschaft.

Zwischen Tag 8 und 77 (Woche 2 bis 11)

Die Anwenderin sollte die letzte vergessene pinkfarbene Tablette einnehmen, sobald sie sich daran erinnert, auch wenn dies bedeutet, dass zwei Tabletten auf einmal eingenommen werden. Dann ist die Einnahme der Tabletten zur üblichen Zeit fortzusetzen. Unter der Voraussetzung, dass die Anwenderin die Tabletten während der letzten 7 Tage vor der ersten vergessenen Tablette ordnungsgemäß eingenommen hat, sind keine zusätzlichen kontrazeptiven Vorsichtsmaßnahmen erforderlich. Hat die Anwenderin jedoch mehr als 1 Tablette vergessen, sollte sie angewiesen werden, während der nächsten 7 Tage zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.

Zwischen Tag 78 und 84 (Woche 12)

Das Risiko einer verminderten Zuverlässigkeit ist hoch, da das 7 tägige Einnahmeintervall mit den reinen Ethinylestradiol-Tabletten bevorsteht. Durch Anpassung des Tabletteneinnah­meplans kann jedoch ein reduzierter Empfängnisschutz immer noch verhindert werden. Es besteht keine Notwendigkeit für zusätzliche Verhütungsmaßnah­men, sofern die Anwenderin in den 7 Tagen vor der ersten vergessenen Einnahme alle Tabletten korrekt eingenommen hat. Ist dies nicht der Fall, sollte sie in den folgenden 7 Tagen zusätzliche Verhütungsmaßnahmen ergreifen sowie die Einnahme der pinkfarbenen kombinierten Tabletten einstellen und weiße Ethinylestradiol-Tabletten abzüglich der Tabletten, die sie vergessen hat, einnehmen, um eine Entzugsblutung zu induzieren. Danach kann sie mit einem neuen Tablettenzyklus von Seasonique beginnen.

Weiße Ethinylestradiol-Tabletten vergessen (Woche 13)

Die vergessenen Tabletten werden verworfen, und die Tabletteneinnahme wird wie gewohnt fortgesetzt, bis die Packung aufgebraucht ist. Es sind keine zusätzlichen Kontrazeption­smaßnahmen erforderlich.

Wenn bei der Frau in Woche 13 (während der Einnahme der weißen Ethinylestradiol-Tabletten) keine Entzugsblutung auftritt, muss die Möglichkeit einer Schwangerschaft ausgeschlossen werden, bevor sie mit einem neuen 91-tägigen Tablettenzyklus beginnt.

Im Falle gastrointestinaler Beschwerden

Bei schweren gastrointestinalen Störungen (z. B. Erbrechen oder Durchfall) ist die Resorption möglicherweise unvollständig und zusätzliche kontrazeptive Maßnahmen sind erforderlich.

Bei Erbrechen innerhalb von 3 bis 4 Stunden nach der Einnahme einer Tablette sollte die Frau die Ratschläge für vergessene Tabletten befolgen.

Wenn die Frau ihren normalen Einnahmerhythmus der Tablette beibehalten möchte, kann sie eine der zusätzlichen pinkfarbenen Tabletten aus der letzten Reihe nehmen (Woche 12).

Kinder und Jugendliche

Die Wirksamkeit und Sicherheit von Seasonique bei gebärfähigen Frauen unter 18 Jahren wurde nicht geprüft.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

4.3. Gegenanzeigen

Kombinierte hormonale Kontrazeptiva (KHK) dürfen unter den folgenden Bedingungen nicht angewendet werden. Sollte eine dieser Erkrankungen zum ersten Mal während der KHK-Anwendung auftreten, muss die Einnahme sofort beendet werden.

Vorliegen einer oder Risiko für eine venöse Thromboemboli­e (VTE)

o Venöse Thromboembolie – bestehende VTE (auch unter Therapie mit Antikoagulanzien) oder VTE in der Vorgeschichte (z. B. tiefe Venenthrombose [TVT] oder Lungenembolie [LE])

o Bekannte erbliche oder erworbene Prädisposition für eine venöse Thromboembolie, wie z. B. APC-Resistenz (einschließlich Faktor-V-Leiden), Antithrombin-III-Mangel, Protein-C-Mangel oder Protein-S-Mangel

o Größere Operationen mit längerer Immobilisierung (siehe Abschnitt 4.4)

o Hohes Risiko für eine venöse Thromboembolie aufgrund mehrerer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4)

Vorliegen einer oder Risiko für eine arterielle Thromboemboli­e (ATE)

o Arterielle Thromboembolie – bestehende ATE, ATE in der Vorgeschichte (z. B. Myokardinfarkt) oder Erkrankung im Prodromalstadium (z. B. Angina pectoris)

o Zerebrovaskuläre Erkrankung – bestehender Schlaganfall, Schlaganfall oder prodromale Erkrankung (z. B. transitorische ischämische Attacke [TIA]) in der Vorgeschichte

o Bekannte erbliche oder erworbene Prädisposition für eine arterielle Thromboembolie, wie z. B. Hyperhomocyste­inämie und Antiphospholipid-Antikörper (Anticardiolipin-Antikörper, Lupusantikoagulans)

o Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen in der Vorgeschichte

o Hohes Risiko für eine arterielle Thromboembolie aufgrund mehrerer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4) oder eines schwerwiegenden Risikofaktors wie:

Diabetes mellitus mit Gefäßschädigung Schwere Hypertonie Schwere Dyslipoproteinämie Pankreatitis in Assoziation mit schwerer Hypertriglyze­ridämie in der Gegenwart oder Vergangenheit Bestehende oder frühere schwere Lebererkrankung, solange die Leberwerte sich nicht normalisiert haben Bestehender oder früherer Lebertumor (gut- oder bösartig) Bekanntes oder vermutetes sexualhormonab­hängiges Malignom (z. B. der Geschlechtsorgane oder der Brustdrüsen) Unklare Vaginalblutung Zusammen mit Johanniskraut (Hypericum perforatum) Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Seasonique ist kontraindiziert bei der gleichzeitigen Anwendung von Arzneimitteln, die Ombitasvir/Pa­ritaprevir/Ri­tonavir, Dasabuvir, Glecaprevir/Pi­brentasvir und Sofosbuvir/Vel­patasvir/Voxi­laprevir enthalten (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5).

4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die Eignung von Seasonique sollte mit der Frau besprochen werden, falls eine der im Folgenden aufgeführten Erkrankungen oder Risikofaktoren vorliegt.

Bei einer Verschlechterung oder dem ersten Auftreten einer dieser Erkrankungen oder Risikofaktoren ist der Anwenderin anzuraten, sich an Ihren Arzt zu wenden, um zu entscheiden, ob die Anwendung von Seasonique beendet werden sollte.

Kreislauferkran­kungen

Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE)

Die Anwendung jedes kombinierten hormonalen Kontrazeptivums (KHK) erhöht das Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE) im Vergleich zur Nichtanwendung. Arzneimittel, die Levonorgestrel, Norgestimat oder Norethisteron enthalten, sind mit dem geringsten Risiko für eine VTE verbunden. Daten einer retrospektiven Kohortenstudie deuten darauf hin, dass das mit Seasonique® assoziierte VTE-Risiko im Vergleich zu Levonorgestrel-haltigen KHKs, die in einem 28-Tage-Zyklus verwendet werden 1,4-fach höher sein kann (HR 1,40, 95% KI 0,90 – 2,19). Daten deuten darauf hin, dass dieses Risiko bei Frauen, die Seasonique® als erste orale Empfängnisverhütung verwenden, weiter erhöht werden kann. Die Entscheidung, Seasonique anzuwenden sollte nur nach einem Gespräch mit der Frau getroffen werden, bei dem sicherzustellen ist, dass sie Folgendes versteht: das Risiko für eine VTE bei Anwendung von Seasonique, wie ihre vorliegenden individuellen Risikofaktoren dieses Risiko beeinflussen, und dass ihr Risiko für VTE in ihrem allerersten Anwendungsjahr am höchsten ist. Es gibt zudem Hinweise, dass das Risiko erhöht ist, wenn die Anwendung eines KHK nach einer Unterbrechung von 4 oder mehr Wochen wieder aufgenommen wird.

Ungefähr 2 von 10.000 Frauen, die kein KHK anwenden und nicht schwanger sind, erleiden im Verlauf eines Jahres eine VTE. Bei einer einzelnen Frauen kann das Risiko jedoch in Abhängigkeit von ihren zugrunde liegenden Risikofaktoren bedeutend höher sein (siehe unten).

Epidemiologische Studien mit Frauen, die niedrig dosierte (< 50 ^g Ethinylestradiol) kombinierte orale Kontrazeptiva anwenden, ergaben, dass im Verlauf eines Jahres bei ca. 6 bis 12 von 10.000 Frauen eine VTE auftritt.

Es wird geschätzt, dass ungefähr 6von 10.000 Frauen, die ein Levonorgestrel-haltiges KHK anwenden, im Verlauf eines Jahres eine VTE erleiden.

Die Anzahl an VTE pro Jahr ist mit niedrig dosierten KHK geringer als die erwartete Anzahl während der Schwangerschaft oder in der Zeit nach der Geburt.

VTE verlaufen in 1–2 % der Fälle tödlich.

Risikofaktoren für VTE

Das Risiko für venöse thromboembolische Komplikationen bei Anwenderinnen von KHK kann deutlich ansteigen, wenn bei der Anwenderin zusätzliche Risikofaktoren bestehen, insbesondere wenn mehrere Risikofaktoren vorliegen (siehe Tabelle).

Seasonique ist kontraindiziert, wenn bei einer Frau mehrere Risikofaktoren gleichzeitig bestehen, die insgesamt zu einem hohen Risiko für eine Venenthrombose führen (siehe Abschnitt 4.3). Weist eine Frau mehr als einen Risikofaktor auf, ist es möglich, dass der Anstieg des Risikos das Risiko der Summe der einzelnen Faktoren übersteigt – in diesem Fall muss ihr Gesamtrisiko für eine VTE in Betracht gezogen werden. Wenn das Nutzen/Risiko-Verhältnis als ungünstig erachtet wird, darf ein KHK nicht verschrieben werden (siehe Abschnitt 4.3).

Tabelle: Risikofaktoren für VTE

Risikofaktor

Anmerkung

Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m2)

Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu.

Besonders wichtig, wenn weitere Risikofaktoren vorliegen.

Längere Immobilisierung, größere Operationen, jede Operation an Beinen oder Hüfte, neurochirurgische Operation oder schweres Trauma

Hinweis: Eine vorübergehende Immobilisierung einschließlich einer Flugreise von > 4 Stunden Dauer kann ebenfalls einen Risikofaktor für eine VTE darstellen, insbesondere bei Frauen mit weiteren Risikofaktoren.

In diesen Fällen ist es ratsam, die Anwendung des Pflasters/der Tablette/des Rings (bei einer geplanten Operation mindestens vier Wochen vorher) zu unterbrechen und erst zwei Wochen nach der kompletten Mobilisierung wieder aufzunehmen. Es ist eine andere Verhütungsmethode anzuwenden, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern.

Eine antithrombotische Therapie muss erwogen werden, wenn Seasonique nicht vorab abgesetzt wurde.

Familiäre Vorbelastung (jede venöse Thromboembolie bei einem Geschwister oder Elternteil, insbesondere in relativ jungen Jahren, z. B. jünger als 50 Jahre).

Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen, bevor eine Entscheidung über die Anwendung eines KHKs getroffen wird.

Andere Erkrankungen, die mit einer VTE verknüpft sind.

Krebs, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisches urämisches Syndrom, chronisch entzündliche Darmerkrankung (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) und Sichelzellkrankheit

Zunehmendes Alter

Insbesondere älter als 35 Jahre

Es besteht kein Konsens über die mögliche Rolle von Varizen und oberflächlicher Thrombophlebitis bezüglich des Beginns oder Fortschreitens einer Venenthrombose.

Das erhöhte Risiko einer Thromboembolie in der Schwangerschaft und insbesondere während der 6wöchigen Dauer des Wochenbetts muss berücksichtigt werden (Informationen zur „Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit“ siehe Abschnitt 4.6).

Symptome einer VTE (tiefe Beinvenenthrombose und Lungenembolie)

Beim Auftreten von Symptomen ist den Anwenderinnen anzuraten, unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das medizinische Fachpersonal darüber zu informieren, dass sie ein KHK anwenden.

Bei einer tiefen Beinvenenthrombose (TVT) können folgende Symptome auftreten:

– unilaterale Schwellung des Beins und/oder Fußes oder entlang einer Beinvene;

– Schmerz oder Druckschmerz im Bein, der möglicherweise nur beim Stehen oder Gehen bemerkt wird,

– Erwärmung des betroffenen Beins; gerötete oder entfärbte Haut am Bein.

Bei einer Lungenembolie (LE) können folgende Symptome auftreten:

– plötzliches Auftreten unerklärlicher Kurzatmigkeit oder schnellen Atmens;

– plötzlich auftretender Husten möglicherweise in Verbindung mit Hämoptyse;

– stechender Brustschmerz;

– starke Benommenheit oder Schwindelgefühl;

– schneller oder unregelmäßiger Herzschlag.

Einige dieser Symptome (z. B. „Kurzatmigkeit“, „Husten“) sind unspezifisch und können als häufiger vorkommende und weniger schwerwiegende Ereignisse fehlinterpretiert werden (z. B. als Atemwegsinfek­tionen).

Andere Anzeichen für einen Gefäßverschluss können plötzlicher Schmerz sowie Schwellung und leicht bläuliche Verfärbung einer Extremität sein.

Tritt der Gefäßverschluss im Auge auf, können die Symptome von einem schmerzlosen verschwommenen Sehen bis zu einem Verlust des Sehvermögens reichen. In manchen Fällen tritt der Verlust des Sehvermögens sehr plötzlich auf.

Risiko für eine arterielle Thromboembolie (ATE)

Epidemiologische Studien haben die Anwendung von KHK mit einem erhöhten Risiko für arterielle Thromboembolie (Myokardinfarkt) oder apoplektischen Insult (z. B. transitorische ischämische Attacke, Schlaganfall) in Verbindung gebracht. Daten aus einer longitudinalen retrospektiven Studie deuten darauf hin, dass ein höheres ATE-Risiko im Zusammenhang mit Seasonique® im Vergleich zu 28-Tage-Levonorgestrel-haltigen KHKs bestehen kann. Arterielle thromboembolische Ereignisse können tödlich verlaufen.

Risikofaktoren für ATE

Das Risiko für arterielle thromboembolische Komplikationen oder einen apoplektischen Insult bei Anwenderinnen von KHK erhöht sich bei Frauen, die Risikofaktoren aufweisen (siehe Tabelle). Seasonique ist kontraindiziert bei Frauen, die einen schwerwiegenden oder mehrere Risikofaktoren für eine ATE haben, die sie einem hohen Risiko für eine Arterienthrombose aussetzen (siehe Abschnitt 4.3). Weist eine Frau mehr als einen Risikofaktor auf, ist es möglich, dass der Anstieg des Risikos das Risiko der Summe der einzelnen Faktoren übersteigt- in diesem Fall muss ihr Gesamtrisiko betrachtet werden. Bei Vorliegen eines ungünstigen Nutzen/Risiko-Verhältnis darf ein KHK nicht verschrieben werden (siehe Abschnitt 4.3).

Tabelle: Risikofaktoren für ATE

Risikofaktor

Anmerkung

Zunehmendes Alter

Insbesondere älter als 35 Jahre

Rauchen

Frauen ist anzuraten, nicht zu rauchen, wenn Sie ein KHK anwenden möchten. Frauen über 35 Jahren, die weiterhin rauchen, ist dringend zu empfehlen, eine andere Verhütungsmethode anzuwenden.

Hypertonie

Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m2)

Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu.

Besonders wichtig bei Frauen mit zusätzlichen Risikofaktoren.

Familiäre Vorbelastung (jede arterielle Thromboembolie bei einem Geschwister oder Elternteil, insbesondere in relativ jungen Jahren, d. h. jünger als 50 Jahre).

Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen, bevor eine Entscheidung über die Anwendung eines KHKs getroffen wird.

Migräne

Ein Anstieg der Häufigkeit oder des Schweregrads der Migräne während der Anwendung von KHK (die einem zerebrovaskulären Ereignis vorausgehen kann) kann ein Grund für ein sofortiges Absetzen sein.

Andere Erkrankungen, die mit unerwünschten Gefäßereignissen verknüpft sind.

Diabetes mellitus, Hyperhomocyste­inämie, Erkrankung der Herzklappen und Vorhofflimmern, Dyslipoproteinämie und systemischer Lupus erythematodes.

Symptome einer ATE

Beim Auftreten von Symptomen ist den Frauen anzuraten, unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das medizinische Fachpersonal darüber zu informieren, dass sie ein KHK anwenden.

Bei einem apoplektischen Insult können folgende Symptome auftreten:

– plötzliche Taubheitsgefühl oder Schwäche in Gesicht, Arm oder Bein, besonders auf einer Köperseite;

– plötzliche Gehschwierigkeiten, Schwindelgefühl, Gleichgewichtsver­lust oder Koordinationsstörun­gen;

– plötzliche Verwirrtheit, Sprech- oder Verständnisschwi­erigkeiten;

– plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen;

– plötzliche, schwere oder länger anhaltende Kopfschmerzen unbekannter Ursache;

– Verlust des Bewusstseins oder Ohnmacht mit oder ohne Krampfanfall.

Vorübergehende Symptome deuten auf eine transitorische ischämische Attacke (TIA) hin.

Bei einem Myokardinfarkt (MI) können folgende Symptome auftreten:

– Schmerz, Unbehagen, Druck, Schweregefühl, Enge- oder Völlegefühl in Brust, Arm oder unterhalb des Sternums;

– in den Rücken, Kiefer, Hals, Arm, Magen ausstrahlende Beschwerden;

– Völlegefühl, Indigestion oder Erstickungsgefühl;

– Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen oder Schwindelgefühl;

– extreme Schwäche, Angst oder Kurzatmigkeit;

– schnelle oder unregelmäßige Herzschläge.

Tumore

Einige epidemiologische Studien ergaben ein erhöhtes Risiko für Zervixkarzinome bei langjährigen KHK-Anwenderinnen (über 5 Jahre), doch besteht weiterhin Uneinigkeit darüber, inwieweit dieser Befund auf Störeffekte durch das Sexualverhalten oder andere Faktoren wie z. B. das humane Papillomavirus (HPV) zurückzuführen ist.

Eine Meta-Analyse von 54 epidemiolo­gischen Studien zeigte, dass während der Einnahme eines KHK ein leicht erhöhtes relatives Risiko für die Diagnose Brustkrebs besteht (RR = 1,24). Dieses zusätzliche Risiko verschwindet allmählich im Laufe von 10 Jahren nach Beendigung der KHK-Anwendung. Da Brustkrebs bei Frauen unter 40 nur selten auftritt, ist die Zahl zusätzlicher Brustkrebsdiagnosen bei Anwenderinnen, die zu diesem Zeitpunkt ein KHK einnahmen oder kürzlich eingenommen hatten, im Verhältnis zum Gesamtrisiko für Brustkrebs gering. Ein Kausalzusammenhang wurde mit diesen Studien nicht bewiesen. Das beobachtete erhöhte Risiko kann an einer früheren Diagnose des Brustkrebses bei KHK-Anwenderinnen, den biologischen Wirkungen von KHK oder einer Kombination beider Faktoren liegen. Brustkrebs, der bei Frauen diagnostiziert wird, die irgendwann einmal ein KHK angewendet haben, scheint klinisch weniger weit fortgeschritten zu sein als Krebs bei Frauen, die noch nie ein KHK angewendet haben.

In seltenen Fällen wurde über gutartige Lebertumoren und in noch selteneren Fällen über bösartige Lebertumoren bei KHK-Anwenderinnen berichtet. In Einzelfällen führten diese Tumoren zu lebensbedrohlichen intraabdominellen Blutungen. Differenzialdi­agnostisch sollte an einen Lebertumor gedacht werden, wenn bei KHK-Anwenderinnen starke Oberbauchschmerzen, eine Lebervergrößerung oder Zeichen einer intraabdominellen Blutung auftreten.

Mit der Anwendung von höher dosierten KHK (50 ^g Ethinylestradiol) verringert sich das Risiko für Endometrium- und Ovarialkarzinom. Ob dies auch für niedriger dosierte KHK gilt, muss noch bestätigt werden.

Sonstige Erkrankungen

Bei Frauen mit Hypertriglyze­ridämie oder einschlägiger Familienanamnese ist während der Anwendung eines KHK das Risiko für eine Pankreatitis erhöht.

Obwohl bei vielen Frauen, die KHK anwenden, von geringfügigen Blutdruckerhöhungen berichtet wurde, sind klinisch relevante Anstiege selten. Nur in diesen seltenen Fällen ist ein sofortiges Absetzen des KHK gerechtfertigt. Sollte es während der Anwendung eines KHK bei bestehender Hypertonie zu dauerhaft erhöhten Blutdruckwerten kommen oder sollte eine Patientin mit bedeutend erhöhtem Blutdruck nicht adäquat auf eine blutdrucksenkende Behandlung ansprechen, muss das KHK abgesetzt werden. Wo dies sinnvoll erscheint, kann die KHK-Anwendung wieder aufgenommen werden, wenn sich mittels antihypertensiver Therapie normotone Werte erzielen lassen.

Über das Auftreten oder eine Verschlimmerung der folgenden Erkrankungen sowohl während der Schwangerschaft als auch während der Einnahme von KHK wurde berichtet, wobei jedoch ein Zusammenhang mit der KHK-Anwendung nicht eindeutig nachgewiesen wurde: Cholestatisch bedingter Ikterus und/oder Pruritus, Gallensteine, Porphyrie, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisches Urämiesyndrom, Chorea minor (Sydenham), Herpes gestationis, Otosklerose-bedingter Hörverlust.

Exogen verabreichte Östrogene können Symptome eineshereditären und erworbenen Angioödems auslösen oder verschlimmern.

Akute oder chronische Leberfunktion­sstörungen können eine Unterbrechung der KHK-Anwendung bis zur Normalisierung der Leberwerte erforderlich machen. Ein erneutes Auftreten von cholestatischem Ikterus und/oder cholestasebedingtem Pruritus, nachdem diese Beschwerden bereits früher während einer Schwangerschaft oder einer früheren Anwendung von Sexualhormonen aufgetreten sind, macht die Beendigung der KHK-Anwendung erforderlich.

KHK haben zwar Auswirkungen auf die periphere Insulinresistenz und die Glukosetoleranz, doch liegen keine Hinweise darauf vor, dass bei Diabetikerinnen, die ein niedrig dosiertes KHK (mit < 0,05 mg Ethinylestradiol) anwenden, das Therapieschema verändert werden müsste. Jedoch sollten Diabetikerinnen sorgfältig überwacht werden, insbesondere in der Frühphase der KHK-Anwendung.

Über eine Verschlechterung des Zustands bei Frauen mit endogenen Depressionen, Epilepsie, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa während der KHK-Anwendung wurde berichtet.

Gelegentlich tritt ein Chloasma auf, insbesondere bei Frauen mit einem Chloasma gravidarum in der Anamnese. Frauen mit Chloasma-Neigung sollten während der Anwendung von KHK eine Exposition gegenüber Sonnenlicht und ultraviolettem Licht meiden.

Depressive Verstimmung und Depression stellen bei der Anwendung hormoneller Kontrazeptiva allgemein bekannte Nebenwirkungen dar (siehe Abschnitt 4.8). Depressionen können schwerwiegend sein und sind ein allgemein bekannter Risikofaktor für suizidales Verhalten und Suizid. Frauen sollte geraten werden, sich im Falle von Stimmungsschwan­kungen und depressiven Symptomen – auch wenn diese kurz nach Einleitung der Behandlung auftreten – mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen.

Ärztliche Untersuchung/Beratung

Vor Beginn bzw. Wiederaufnahme der Kontrazeption mit Seasonique muss eine vollständige medizinische Anamnese (einschließlich Familienanamnese) erhoben und eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Der Blutdruck muss gemessen und eine körperliche Untersuchung durchgeführt werden, bei der sich der Arzt von den Gegenanzeigen (siehe Abschnitt 4.3) und Warnhinweisen (siehe Abschnitt 4.4) leiten lässt. Es ist wichtig, die Frau auf die Informationen zu venösen und arteriellen Thrombosen hinzuweisen, einschließlich des Risikos von Seasonique im Vergleich zu anderen KHK, die Symptome einer VTE und ATE, die bekannten Risikofaktoren und darauf, was im Falle einer vermuteten Thrombose zu tun ist.

Die Frau sollte auch angehalten werden, die Packungsbeilage sorgfältig durchzulesen und die darin enthaltenen Empfehlungen zu befolgen. Häufigkeit und Art der Untersuchungen sollten sich an den etablierten Praxisrichtlinien orientieren und dem Einzelfall angepasst werden.

Die Frau sollte darauf hingewiesen werden, dass die Anwendung hormonaler Kontrazeptiva nicht vor HIV-Infektionen (AIDS) und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützt.

Reduzierte Wirksamkeit

Die Wirksamkeit von KHK kann durch das Auslassen von Tabletten (siehe Abschnitt 4.2), durch gastrointestinale Beschwerden (siehe Abschnitt 4.2) sowie durch bestimmte Begleitmedikamente (siehe Abschnitt 4.5) beeinträchtigt werden.

Verminderte Zykluskontrolle

Bei allen KHK können unregelmäßige Blutungen (Schmierblutungen oder Durchbruchblu­tungen) auftreten, insbesondere während der ersten 3 Anwendungsmonate. Die Abklärung eventueller unregelmäßiger Blutungen sollte erfolgen, wenn die Blutungen anhalten.

In den klinische Studien mit Seasonique traten die regelmäßigen (Entzugs-) Blutungen und/oder Schmierblutungen über die Zeit recht konstant und mit einer durchschnittlichen Dauer von 3 Tagen pro 91-tägigem Zyklus auf. Außerplanmäßige Blutung und außerplanmäßige Schmierblutungen gingen in den nachfolgenden 91-tägigen Zyklen zurück.

Die Frau sollte angewiesen werden, auch bei unregelmäßigen Blutungen oder Schmierblutungen die Tabletteneinnahme wie gewohnt fortzuführen. Wenn die Blutung persistiert oder verlängert ist, sollte die Frau ihren Arzt aufsuchen.

Anstieg der ALT

Während klinischer Studien bei Patienten mit Hepatitis C-Infektionen (HCV), die mit Arzneimitteln, welche Ombitasvir/Pa­ritaprevir/Ri­tonavir und Dasabuvir mit oder ohne Ribavirin enthalten, behandelt wurden, trat bei Frauen, die Ethinylestradiol haltige Arzneimittel wie kombinierte hormonale Kontrazeptiva (KHK) einnehmen, eine 5-fache Erhöhung des oberen Normalwert (ULN) der Transaminase (ALT) signifikant häufiger auf. ALT-Erhöhungen wurden ebenso mit antiviralen HCV-Medikamenten beobachtet, die Glecaprevir/Pi­brentasvir und Sofosbuvir/Vel­patasvir/Voxi­laprevir enthalten (siehe Abschnitte 4.3 und 4.5).

Seasonique-Tabletten enthalten Lactose. Patientinnen mit der seltenen hereditären Galactoseinto­leranz, Lapp-Lactasemangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Die pinkfarbenen Seasonique-Tabletten enthalten den Azofarbstoff Allurarot (E129), der allergische Reaktionen hervorrufen kann.

4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die Fachinformationen von gleichzeitig verordneten Arzneimitteln sollten auf mögliche Wechselwirkungen hin überprüft werden.

Einfluss anderer Arzneimittel auf Seasonique

Wechselwirkungen zwischen oralen Kontrazeptiva und anderen Arzneimitteln können zu Durchbruchblutungen und/oder kontrazeptivem Versagen führen. Die folgenden Wechselwirkungen sind in der Literatur beschrieben.

Leberstoffwechsel

Wechselwirkungen können mit Arzneimitteln auftreten, die Leberenzyme induzieren, was eine erhöhte Clearance von Sexualhormonen zur Folge haben kann. Hierzu gehören z. B. Phenytoin, Barbiturate, Primidon, Carbamazepin, Rifampicin, Bosentan, Vemurafenib und Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion (z. B. Ritonavir, Nevirapin) und möglicherweise auch Oxcarbazepin, Topiramat, Felbamat, Griseofulvin und Produkte, die das pflanzliche Heilmittel Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten. Die maximale Enzyminduktion wird nach ungefähr 10 Tagen erreicht, kann dann aber nach Absetzen des Medikamentes für mindestens 4 Wochen anhalten.

Handhabung

Frauen, die kurzzeitig mit Arzneimitteln irgendeiner der oben genannten Substanzklassen oder mit einzelnen Wirkstoffen (leberenzymin­duzierende Arzneimittel) mit Ausnahme von Rifampicin behandelt werden, sollten zusätzlich zum KHK vorübergehend eine Barrieremethode anwenden, d. h. während der Zeit der Einnahme der Begleitmedikation und noch 7 Tage nach deren Absetzen.

Frauen mit Rifampicin-Behandlung sollten zusätzlich zum KHK eine Barrieremethode für die Dauer der Rifampicin-Behandlung und über weitere 28 Tage anwenden.

Bei Frauen unter längerfristiger Behandlung mit leberenzymindu­zierenden Wirkstoffen wird die Anwendung einer anderen zuverlässigen, nicht-hormonalen Verhütungsmethode empfohlen.

Einfluss von Seasonique auf andere Arzneimittel

Die gleichzeitige Anwendung von KHK und Lamotrigin senkt die Lamotrigin-Konzentration um etwa 50 %. Diese Wechselwirkung kann auf die Östrogenkomponente zurückzuführen sein, da sie bei einer Gestagenmonot­herapie nicht auftritt. Bei Frauen unter Lamotrigin sind eine engmaschige klinische Überwachung und eine mögliche Dosisanpassung zu Beginn der Behandlung angezeigt. Eventuell muss die Einnahme des Kontrazeptivums gestoppt werden. Die orale Kontrazeption sollte nicht während der Titrierungsphase der Lamotrigin-Behandlung begonnen werden.

Pharmakodynamische Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die Ombitasvir/Pa­ritaprevir/Ri­tonavir, Dasabuvir, mit oder ohne Ribavirin, Glecaprevir/Pi­brentasvir und Sofosbuvir/Vel­patasvir/Voxi­laprevir enthalten, können zu einer Erhöhung der ALT-Werte führen (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

Seasonique-Anwenderinnen sind daher auf eine alternative Empfängnisver­hütungsmethode (z.B. Progestagen Monopräparate oder nicht-hormonelle Methoden) umzustellen, bevor Sie die Behandlung mit diesen Arzneimitteln beginnen. Zwei Wochen nach Beendigung der Behandlung mit diesen Arzneimitteln kann erneut mit der Einnahme von Seasonique begonnen werden.

Laboruntersuchun­gen

Die KHK-Anwendung kann die Ergebnisse bestimmter Laboruntersuchungen beeinflussen, so z. B. die biochemischen Parameter der Leber-, Schilddrüsen-, Nebennieren- und Nierenfunktion, die Plasmaspiegel von (Carrier-)Proteinen (z. B. kortikosteroid­bindendes Globulin und die Lipid-/Lipoproteinfrak­tionen), die Parameter des Kohlenhydratstof­fwechsels im Blut und die Parameter von Gerinnung und Fibrinolyse. Die Veränderungen bewegen sich jedoch im Allgemeinen innerhalb des Normbereichs.

Bei Frauen, die eine Schilddrüsenhormon-Ersatztherapie erhalten, muss eventuell die Dosis des Schilddrüsenhormons erhöht werden, weil die Konzentration des thyroxinbindenden Globulins unter KHK-Anwendung erhöht ist.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Seasonique ist während der Schwangerschaft nicht indiziert.

Wenn eine Schwangerschaft während der Behandlung eintritt, ist die Einnahme von Seasonique sofort abzusetzen. Ausführliche epidemiologische Studien haben allerdings weder ein erhöhtes Risiko für Geburtsfehler bei Kindern von Frauen festgestellt, die vor ihrer Schwangerschaft KHK eingenommen hatten, noch für irgendwelche teratogenen Wirkungen bei unbeabsichtigter KHK-Einnahme während der Schwangerschaft festgestellt

Tierversuche zeigten Nebenwirkungen während der Trächtigkeit und Laktation (siehe Abschnitt 5.3). Aufgrund der Ergebnisse dieser Tierversuche können Nebenwirkungen, die auf die hormonellen Effekte der Wirkstoffe zurückzuführen sind, nicht ausgeschlossen werden. Allgemeine Erfahrungen mit KHK während der Schwangerschaft ergaben jedoch keine Hinweise auf eine tatsächliche Nebenwirkung beim Menschen.

Das erhöhte VTE-Risiko in der Zeit nach der Geburt sollte vor der erneuten Anwendung nach einer Anwendungspause bedacht werden (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).

Stillzeit

KHK können die Laktation beeinflussen, da sie die Menge der Muttermilch vermindern und ihre Zusammensetzung verändern können. Daher wird die Anwendung von KHK generell nicht empfohlen, solange eine Mutter ihr Kind nicht vollständig abgestillt hat. Geringe Mengen der kontrazeptiven Steroide und/oder ihrer Metaboliten können unter KHK-Anwendung in die Muttermilch übergehen und Auswirkungen auf das Kind haben.

Fertilität

Seasonique ist zur Schwangerschaf­tsverhütung indiziert.

4.7. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien über die Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen bei KHK Anwenderinnen wurden nicht beobachtet.

4.8. Nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Die klinische Zulassungsstudie, mit der die Sicherheit und Wirksamkeit von Seasonique geprüft wurde, war eine 12-monatige, randomisierte, multizentrische, offene Studie, an der Frauen im Alter von 18 bis 40 Jahren teilnahmen. 1.006 Frauen nahmen mindestens eine Dosis Seasonique ein.

Die häufigsten unerwünschten Arzneimittelre­aktionen waren unregelmäßige und/oder starke Gebärmutterblutung, Gewichtszunahme und Akne.

Für weitere Nebenwirkungen, die während der Erfahrungen mit Seasonique nach der Marktzulassung gemeldet wurden, ist die Häufigkeit des Auftretens nicht bekannt.

Tabellarisch aufgelistete Nebenwirkungen

Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100), selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Systemorganklasse

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Nicht bekannt

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Pilzinfektion, Vaginalmykose, bakterielle Vaginose, Blaseninfektion, Gastroenteritis, Sinusitis, Pharyngitis, Vaginalkandidose, Vaginalinfektion, Vaginitis

Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)

Fibrozystische Mastopathie, Uterusfibrome, Verschlimmerung von Uterusfibromen

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Anämie

Erkrankungen des

Immunsystems

Überempfindlich-keits-reaktionen

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörun­gen

Erhöhung des Appetits, Anorexie, Verringerung des Appetits, Diabetes mellitus, Insulinresistenz

Systemorganklasse

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Nicht bekannt

Psychiatrische Erkrankungen

Stimmungsschwan­kungen, verminderte Libido, Depression

Gereiztheit, Angst, Verschlimmerung einer Depression, depressive Verstimmung, emotionaler Stress, Schlaflosigkeit, Orgasmusstörungen, Paranoia

Erkrankungen des Nervensystems

Kopf-schmerzen1, Migräne2

Schwindel, Hyperästhesie, Hypoästhesie

Bewusstlosigkeit

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Vertigo

Herzerkrankungen

Palpitationen, Tachykardie.

Gefäßerkrankungen

Hitzewallungen, Hypertonie, Verschlimmerung der Hypertonie, orthostatische Hypotonie

Arterielle Thromboembolie (ATE), Venöse Thromboemboli­e (VTE)

Erkrankungen der

Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums

Verstopfung der Nebenhöhlen

Lungenembolie, Lungenthrombose

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Übelkeit3, Bauch-schmerzen4

Erbrechen, Dyspepsie, Diarrhö, Verstopfung

Leber- und Gallenerkrankungen

Cholezystitis, Cholelithiasis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Akne5

Hautausschlag, abnormer Haarwuchs, abnorme Haarstruktur, Hypotrichose, gestörter Nagelwuchs, Nachtschweiß, Fotosensitivität, Haut Hyperpigmentierung

Alopezie

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Peripheres Schwellung, Rückenschmerzen, Muskelkrämpfe, Arthralgie, Gelenksteifigkeit, Myalgie, Nackenschmerzen

Schmerzen in den Gliedmaßen

Erkrankungen der

Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Metrorrhagie

Menorrhagie, Spannungsgefühl in den Brüsten, Dysmenorrhoe

Vulvovaginale Trockenheit, Uteruskrämpfe, Schmerzen in den Brüsten, unregelmäßige Periode, geschwollene Brüste, vergrößerte Brüste, Dyspareunie, postkoitale Blutung, Vaginalsekretion, Mammasekretion, Pruritus genitalis, Ausschlag im Genitalbereich, Schmerzen im

Systemorganklasse

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Nicht bekannt

Becken, polyzystische

Ovarien, Vulva

Erkrankungen, vulvovaginale

Beschwerden

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Müdigkeit, Ödem6, Schmerzen, Schmerzen im Brustkorb, aufsteigende Hitze, grippeähnliche Symptome, Unwohlsein, Pyrexie

Untersuchungen

Gewichtszunahme

Blutdruck: erhöht, Lipide erhöht, Gewichtsabnahme

1 einschließlich Verschlimmerung der Kopfschmerzen und Spannungskopfschmer­zen

2 einschließlich Verschlimmerung der Migräne und Migräne mit Aura

3 einschließlich Verschlimmerung der Übelkeit

4 einschließlich Bauchblähung sowie Schmerzen im Oberbauch und Unterbauch

5 einschließlich Verschlimmerung der Akne

6 einschließlich peripheres Ödem

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Bei Anwenderinnen von KHK wurde ein erhöhtes Risiko für arterielle und venöse thrombotische und thromboembolische Ereignisse einschließlich Myokardinfarkt, Schlaganfall, transitorische ischämische Attacken, Venenthrombose und Lungenembolie beobachtet, die in Abschnitt 4.4 eingehender behandelt werden.

Bei KHK-Anwenderinnen wurde über die folgenden schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse berichtet, die in Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“ erläutert werden:

Venöse Thromboembolien Arterielle Thromboembolien Hypertonie Lebertumore Depression Auftreten oder Verschlechterung von Erkrankungen, für die ein Zusammenhang mit der KHK-Einnahme nicht eindeutig ist: Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Epilepsie, Migräne, uterine Myome, Porphyrie, systemischer Lupus erythematodes, Herpes gestationis, Sydenham-Chorea, hämolytisch-urämisches Syndrom, cholestatischer Ikterus Chloasma Akute oder chronische Leberfunktion­sstörungen können eine Unterbrechung der KHK-Anwendung bis zur Normalisierung der Leberwerte erforderlich machen. Exogen verabreichte Estrogene können Symptome eines hereditären und erworbenen Angioödems auslösen oder verschlimmern.

Die Diagnosehäufigkeit von Brustkrebs unter Anwenderinnen oraler Kontrazeptiva ist geringfügig erhöht. Da bei Frauen unter 40 Jahren Brustkrebs selten auftritt, ist das Risiko an Brustkrebs zu erkranken im Verhältnis zum Gesamtrisiko gering. Die Kausalität in Verbindung mit der KHK-Anwendung ist unbekannt. Für weitere Informationen siehe Abschnitte 4.3 und 4.4.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9. Überdosierung

Es liegen keine Berichte über schwerwiegende unerwünschte Wirkungen einer Überdosierung oraler Kontrazeptiva vor. Gemäß der generellen Erfahrung mit KHK können folgende Symptome einer Überdosierung auftreten: Übelkeit, Erbrechen und, bei jungen Mädchen, eine leichte Vaginalblutung. Es gibt kein Antidot; die Behandlung richtet sich nach den Symptomen.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Sexualhormone und andere Modulatoren des Genitalsystems, hormonelle Kontrazeptiva zur systemischen Anwendung, Gestagene und Östrogene, fixe Kombinationen ATC-Code: G03AA07

Gesamt-Pearl-Index (18 bis 35 Jahre alt): 0,76 (obere zweiseitige 95-%-Konfidenzgren­ze 1,76)

Pearl-Index für Methodenversagen (18 bis 35 Jahre alt): 0,26 (obere zweiseitige 95-%-Konfidenzgren­ze 0,80)

Gesamt-Pearl-Index (18 bis 40 Jahre alt): 0,67 (obere zweiseitige 95-%-Konfidenzgren­ze 1,56)

Die kontrazeptive Wirkung von KHK beruht auf dem Zusammenwirken verschiedener Faktoren, wobei die Ovulationshemmung und die Endometriumsverände­rung als die wichtigsten Faktoren anzusehen sind.

Seasonique ist ein orales Kontrazeptivum für den 91-tägigen Langzyklus, das die geplanten

Entzugsblutungen auf vier Episoden pro Jahr reduziert. Für die letzten 7 Tage des Langzyklus (Tag 85 bis 91) enthält Seasonique Tabletten mit 10 Mikrogramm Ethinylestradiol anstatt Placebo, um die Follikelhemmung zu verstärken und das Risiko einer Durchbruchovulation zu verringern, aber es ist nicht bekannt, inwieweit dies die kontrazeptive Wirksamkeit verändert.

Kinder und Jugendliche

Die Europäische Arzneimittelbehörde hat für Seasonique eine Freistellung von der Verpflichtung zur Vorlage von Ergebnissen zu Kontrazeption­sstudien mit Seasonique in allen pädiatrischen Altersklassen gewährt (siehe Abschnitt 4.2 bzgl. Informationen zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen).

5.2. Pharmako­kinetische Eigenschaften

Resorption

Ethinylestradiol und Levonorgestrel werden resorbiert, und die maximale Plasmakonzentration tritt innerhalb von 2 Stunden nach der Einnahme ein. Levonorgestrel wird nach der Einnahme vollständig resorbiert (Bioverfügbarkeit fast 100 %) und unterliegt nicht dem Firstpass-Metabolismus.

Ethinylestradiol wird im Gastrointesti­naltrakt resorbiert, aber aufgrund des Firstpass-Metabolismus in der Darmschleimhaut und in der Leber liegt die Bioverfügbarkeit bei etwa 43 %.

Steady State

Bei kontinuierlicher Einnahme von Seasonique ist die Levonorgestrel-Konzentration im Serum an Tag 21 um das 3-Fache und die Ethinylestradiol-Konzentrationen um das 1,6-Fache höher als an Tag 1 der Behandlung.

Die tägliche Levonorgestrel- und Ethinylestradiol-Exposition an Tag 21 (entspricht dem Ende eines üblichen 3-wöchigen Kontrazeption­szyklus) und an Tag 84 (am Ende des Langzyklus) waren vergleichbar ohne weitere Arzneimittelak­kumulation.

Verteilung

Levonorgestrel wird in hohem Maße an Proteine gebunden, hauptsächlich an das geschlechtshor­monbindende Globulin (SHBG) und an Serumalbumin. Ethinylestradiol wird in hohem Maße (zu ca. 95 %), aber nicht spezifisch an Serumalbumin gebunden. Ethinylestradiol bindet nicht an SHBG, induziert aber einen Anstieg der SHBG-Konzentration im Serum, was die relative Verteilung von Levonorgestrel in verschiedene Proteinfraktionen beeinflusst (Erhöhung der SHBG-gebundenen Fraktion und Senkung der albumingebundenen Fraktion).

Biotransformation

Nach der Resorption wird Levonorgestrel an Position 17ß-OH konjugiert und bildet Sulfat und, in geringerem Ausmaß, Glucuronidkonjugate im Plasma.

Beim Firstpass-Metabolismus von Ethinylestradiol bildet sich Ethinyl-Estradiol-3-Sulfat an der Darmwand, dann erfolgt die 2-Hydroxylierung eines Teils des verbliebenen, nicht umgewandelten Ethinylestradiol unter Beteiligung des hepatischen Cytochroms P-450 3A4. Die verschiedenen hydroxylierten Metaboliten unterliegen weiterer Methylierung und/oder Konjugation.

Elimination

Etwa 45 % des Levonorgestrels und seiner Metaboliten werden mit dem Urin und etwa 32 % mit den Fäzes ausgeschieden, größtenteils als Glucuronidkon­jugate. Die terminale Eliminationshal­bwertzeit von Levonorgestrel beträgt nach einer Einzeldosis Seasonique etwa 34 Stunden.

Ethinylestradiol wird als Glucuronid- und Sulfatkonjugat mit dem Urin und den Fäzes ausgeschieden und durchläuft den enterohepatischen Kreislauf. Die terminale Eliminationshal­bwertzeit von Ethinylestradiol beträgt nach einer Einzeldosis Seasonique etwa 18 Stunden.

5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit

In Tierversuchen beschränkten sich die Effekte von Levonorgestrel und Ethinylestradiol auf jene, die mit den bekannten pharmakologischen Wirkungen in Verbindung gebracht werden. Insbesondere zeigten reproduktionsto­xikologische Studien embryotoxische und fetotoxische Effekte an den Versuchstieren.

Die präklinischen Daten für Ethinylestradiol und Levonorgestrel aus Studien zur Toxizität bei wiederholter Verabreichung, zur Genotoxizität und zum kanzerogenen Potenzial deuten auf keine relevanten Risiken für Menschen hin. Jedoch ist zu beachten, dass Sexualsteroide das Wachstum bestimmter hormonabhängiger Gewebe und Tumoren fördern können.

Umweltverträglichke­itsprüfung

Umweltverträglichke­itsstudien haben ergeben dass Stoffe welche Ethinylestradiol enthalten ein Risiko der aquatischen Umwelt darstellen, speziell das der Fische (siehe Abschnitt 6.6).

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1. Liste der sonstigen Bestandteile

Pinkfarbene Filmtabletten:

Tablettenkern:

Lactose

Hypromellose

Mikrokristalline Cellulose

Magnesiumstearat

Tablettenüberzug:

Hypromellose

Titandioxid (E171)

Macrogol 400

Allurarot-Aluminium-Komplex (E129)

Polysorbat 80

Brillantblau (E133)

Weiße Filmtabletten:

Tablettenkern:

Lactose

Polacrilin-Kalium

Mikrokristalline Cellulose

Magnesiumstearat

Tablettenüberzug:

Titandioxid (E171)

Polydextrose FCC

Hypromellose

Triacetin

Macrogol 8000

6.2. Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3. Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.

6.5. Art und Inhalt des Behältnisses

Jede Packung enthält 91 Filmtabletten (84 pinkfarbene Tabletten und 7 weiße Tabletten) in drei Blistern: 2 × 28 pinkfarbene Filmtabletten + 1 x (28 pinkfarbene Filmtabletten + 7 weiße Filmtabletten) Die drei PVC/TE/PVDC//­Aluminium-Blister befinden sich in einem Kartonumschlag, der in einem Folienbeutel verpackt ist; der Folienbeutel ist in einem Umkarton verpackt.

Die weißen Tabletten befinden sich in der fünften (letzten) Reihe der dritten Blisterpackung. Nur die dritte Blisterpackung enthält fünf Tablettenreihen und ist rechteckig.

6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

So wie jedes Ethinylestradiol haltiges Produkt, kann auch dieses Produkt ein Risiko der aquatischen Umwelt darstellen (siehe Abschnitt 5.3).

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Theramex Ireland Limited

Kilmore House,

Park Lane, Spencer Dock

Dublin 1

D01 YE64

Irland

8. ZULASSUNGSNUMMER

136021

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 24. Februar 2015

Datum der Verlängerung der Zulassung: 29. Januar 2020

10. STAND DER INFORMATION

03.2021

Mehr Informationen über das Medikament Seasonique 150 Mikrogramm/30 Mikrogramm + 10 Mikrogramm Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 136021
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Theramex Ireland Limited, 3rd Floor, Kilmore House, Park Lane, Spencer Dock -, D01 YE64 Dublin 1, Irland