Milrinon ist ein Wirkstoff, der in der Medizin zur Behandlung von akuter Herzinsuffizienz eingesetzt wird. Er gehört zur Gruppe der Phosphodiesterase-3-Inhibitoren (PDE-3-Inhibitoren) und wirkt durch die Erhöhung des zyklischen Adenosinmonophosphats (cAMP) in den Herzmuskelzellen und glatten Muskelzellen der Blutgefäße. In Österreich ist Milrinon unter dem Handelsnamen Corotrope® erhältlich.
Die Wirkung von Milrinon beruht auf seiner Fähigkeit, die Aktivität des Enzyms Phosphodiesterase-3 zu hemmen. Dieses Enzym ist für den Abbau von cAMP verantwortlich, einem wichtigen Botenstoff im Körper. Durch die Hemmung der PDE-3 steigt die Konzentration von cAMP in den Zellen an, was zu einer verbesserten Kontraktionskraft des Herzmuskels führt. Gleichzeitig bewirkt das erhöhte cAMP eine Entspannung der glatten Muskelzellen in den Blutgefäßen, wodurch sich diese erweitern und der Blutdruck sinkt.
Milrinon hat somit zwei Hauptwirkungen: Zum einen verbessert es die Pumpleistung des Herzens (positive Inotropie), zum anderen erweitert es die Blutgefäße und senkt dadurch den peripheren Gefäßwiderstand (Vasodilatation). Diese beiden Effekte tragen dazu bei, dass das Herz effizienter arbeiten kann und somit besser mit Sauerstoff versorgt wird.
In Österreich sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zu denen auch die Herzinsuffizienz zählt, eine der Hauptursachen für Morbidität und Mortalität. Laut Statistik Austria waren im Jahr 2019 etwa 35% aller Todesfälle in Österreich auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. Die akute Herzinsuffizienz ist ein lebensbedrohlicher Zustand, bei dem das Herz nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Blut und Sauerstoff an den Körper zu liefern.
Die Anwendung von Milrinon erfolgt in der Regel intravenös, da es oral nur schlecht resorbiert wird. Die Dosierung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Körpergewicht des Patienten und der Schwere der Erkrankung. In der Regel beginnt die Therapie mit einer Bolusinjektion, gefolgt von einer kontinuierlichen Infusion über einen Zeitraum von mehreren Stunden bis zu einigen Tagen.
Wie bei jedem Medikament kann auch die Anwendung von Milrinon Nebenwirkungen verursachen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie Hypotonie (niedriger Blutdruck). In seltenen Fällen können schwerwiegende Nebenwirkungen wie ventrikuläre Arrhythmien oder allergische Reaktionen auftreten.
Es ist wichtig zu beachten, dass Milrinon nicht für alle Patienten mit akuter Herzinsuffizienz geeignet ist. Bei bestimmten Vorerkrankungen oder Medikamenteneinnahmen kann die Anwendung kontraindiziert sein. Daher ist es unerlässlich, dass Ärzte und Apotheker den Patienten sorgfältig auf mögliche Risiken und Wechselwirkungen untersuchen, bevor sie Milrinon verschreiben oder abgeben.
Zusammenfassend ist Milrinon ein wirksames Medikament zur Behandlung der akuten Herzinsuffizienz in Österreich. Durch seine doppelte Wirkung auf die Kontraktionskraft des Herzens und die Erweiterung der Blutgefäße trägt es dazu bei, die Herzleistung zu verbessern und somit das Leben von betroffenen Patienten zu retten.