Linezolid ist ein synthetisches Antibiotikum, das zur Gruppe der Oxazolidinone gehört. Es wurde im Jahr 2000 erstmals zugelassen und ist in Österreich unter verschiedenen Handelsnamen wie Zyvoxid® erhältlich. Linezolid wirkt gegen grampositive Bakterien, insbesondere gegen solche, die gegen andere Antibiotika resistent geworden sind.
Der Wirkstoff Linezolid greift in den bakteriellen Proteinbiosynthese-Prozess ein. Er bindet an die 50S-Untereinheit der bakteriellen Ribosomen und verhindert so die Bildung von funktionsfähigen Proteinen. Dies führt zum Absterben der Bakterien und somit zur Beseitigung der Infektion.
Linezolid wird hauptsächlich bei Infektionen eingesetzt, die durch grampositive Bakterien verursacht werden. Dazu zählen unter anderem Pneumonie (Lungenentzündung), Haut- und Weichteilinfektionen sowie Infektionen durch Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA). In Österreich wurden im Jahr 2019 insgesamt 120 Fälle von MRSA-Infektionen gemeldet.
Die Wirksamkeit von Linezolid wurde in zahlreichen klinischen Studien nachgewiesen. Eine Studie aus dem Jahr 2011 zeigte beispielsweise, dass Linezolid bei nosokomialer Pneumonie eine ähnliche Wirksamkeit wie Vancomycin aufweist, jedoch mit weniger Nebenwirkungen verbunden ist.
Linezolid kann sowohl oral als auch intravenös verabreicht werden. Die Dosierung richtet sich nach dem Schweregrad der Infektion und dem Körpergewicht des Patienten. Üblicherweise beträgt die empfohlene Dosis für Erwachsene 600 mg alle 12 Stunden. Die Behandlungsdauer variiert je nach Art der Infektion und liegt im Allgemeinen zwischen 10 und 28 Tagen.
Wie bei anderen Antibiotika kann auch die Einnahme von Linezolid zu Nebenwirkungen führen. Häufige Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenderen Nebenwirkungen wie Blutbildveränderungen oder peripherer Neuropathie kommen.
Linezolid sollte nicht zusammen mit bestimmten anderen Medikamenten eingenommen werden, da es zu Wechselwirkungen kommen kann. Dazu zählen unter anderem Antidepressiva wie selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) oder Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer), da das Risiko für das sogenannte Serotonin-Syndrom erhöht ist.
In Österreich ist Linezolid verschreibungspflichtig und nur auf ärztliche Anweisung erhältlich. Die Kosten für eine Behandlung mit Linezolid können je nach Versicherungsstatus des Patienten variieren.
Die zunehmende Resistenzbildung gegenüber Antibiotika stellt ein bedeutendes Problem dar, insbesondere in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Daher sollte Linezolid nur bei Infektionen eingesetzt werden, bei denen andere Antibiotika nicht mehr wirksam sind oder nicht vertragen werden.
Insgesamt ist Linezolid ein wirksames Antibiotikum zur Behandlung von Infektionen durch grampositive Bakterien, insbesondere bei solchen, die gegen andere Antibiotika resistent geworden sind. Die Verwendung von Linezolid sollte jedoch aufgrund der möglichen Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie der Gefahr von Resistenzbildung sorgfältig abgewogen werden.