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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten LEVOSIMENDAN ()

Levosimendan ist ein innovativer Wirkstoff, der in der Behandlung von akuter Herzinsuffizienz eingesetzt wird. Dieser Zustand tritt auf, wenn das Herz nicht mehr in der Lage ist, genügend Blut durch den Körper zu pumpen. In Österreich sind etwa 300.000 Menschen von chronischer Herzinsuffizienz betroffen, und die Zahl steigt stetig an.

Der Wirkstoff Levosimendan wurde erstmals in den 1990er Jahren entwickelt und hat seitdem zahlreiche klinische Studien durchlaufen. Im Jahr 2000 wurde Levosimendan in Schweden zugelassen und ist mittlerweile in über 60 Ländern erhältlich.

Levosimendan wirkt auf zwei Hauptebenen: Zum einen erhöht es die Kontraktilität des Herzmuskels, zum anderen erweitert es die Blutgefäße. Diese doppelte Wirkung führt zu einer verbesserten Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Herzens sowie einer Entlastung des Herzmuskels.

Die Erhöhung der Kontraktilität erfolgt durch eine Sensibilisierung der Calcium-bindenden Proteine im Herzmuskel (Troponin C). Dies führt zu einer stärkeren Bindung von Calcium an Troponin C und somit zu einer verstärkten Muskelkontraktion. Im Gegensatz zu anderen Medikamenten, die zur Behandlung von Herzinsuffizienz eingesetzt werden, erhöht Levosimendan jedoch nicht den intrazellulären Calciumspiegel und verursacht somit keine unerwünschten Nebenwirkungen wie Arrhythmien.

Die gefäßerweiternde Wirkung von Levosimendan beruht auf seiner Fähigkeit, die sogenannten ATP-abhängigen Kaliumkanäle in der glatten Muskulatur der Blutgefäße zu öffnen. Dadurch entspannt sich die Gefäßmuskulatur, und die Blutgefäße erweitern sich. Dies führt zu einer Verringerung des peripheren Widerstands und somit zu einer Entlastung des Herzens.

Levosimendan wird intravenös verabreicht und hat eine kurze Halbwertszeit von etwa 1 Stunde. Allerdings bilden sich im Körper aktive Metaboliten, deren Wirkungen bis zu 7 Tage anhalten können. Dies macht den Wirkstoff besonders geeignet für die Behandlung von akuter Herzinsuffizienz, bei der eine schnelle Linderung der Symptome erforderlich ist.

In klinischen Studien wurde gezeigt, dass Levosimendan bei Patienten mit akuter Herzinsuffizienz sowohl die Symptome als auch die Prognose verbessert. Eine Studie aus dem Jahr 2007 ergab beispielsweise, dass Levosimendan im Vergleich zu einem Placebo das Überleben der Patienten innerhalb von 180 Tagen signifikant erhöhte.

Trotz seiner vielversprechenden Ergebnisse ist Levosimendan nicht frei von Nebenwirkungen. Häufige Nebenwirkungen sind unter anderem Kopfschmerzen, Schwindel und Hypotonie (niedriger Blutdruck). In seltenen Fällen kann es auch zu schwerwiegenderen Komplikationen wie Arrhythmien oder Herzinfarkten kommen. Daher sollte Levosimendan nur unter strenger ärztlicher Überwachung angewendet werden.

In Österreich ist Levosimendan unter dem Handelsnamen Simdax® erhältlich und wird von der Firma Orion Pharma vertrieben. Die Anwendung von Levosimendan ist in Österreich auf den Einsatz in Krankenhäusern beschränkt, wo es unter kontrollierten Bedingungen verabreicht werden kann.

Zusammenfassend ist Levosimendan ein vielversprechender Wirkstoff zur Behandlung von akuter Herzinsuffizienz, der durch seine doppelte Wirkung auf die Kontraktilität des Herzmuskels und die Erweiterung der Blutgefäße eine schnelle Linderung der Symptome ermöglicht. Trotz einiger Nebenwirkungen hat sich Levosimendan in klinischen Studien als wirksam erwiesen und stellt somit eine wichtige Therapieoption für betroffene Patienten dar.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten LEVOSIMENDAN ()