Beipackzettel - Cordenova 2,5 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Gebrauchsinformation: Information für Patienten
Cordenova 2,5 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Wirkstoff: Levosimendan
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
– Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
– Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
– Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
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1. Was ist Cordenova und wofür wird es angewendet?
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2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Cordenova beachten?
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3. Wie ist Cordenova anzuwenden?
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4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
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5. Wie ist Cordenova aufzubewahren?
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6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist Cordenova und wofür wird es angewendet?
Cordenova ist ein konzentriertes Arzneimittel, das verdünnt werden muss, bevor es als Infusion in Ihre Venen verabreicht wird.
Cordenova führt zu einer Steigerung der Pumpkraft des Herzens und zu einer Erschlaffung der Blutgefäße. Es wird die Lungenstauung verringern und es für Blut und Sauerstoff einfacher machen, durch Ihren Körper zu strömen. Cordenova wird helfen, die Kurzatmigkeit, die durch eine schwere Herzschwäche (Herzinsuffizienz) hervorgerufen wird, zu lindern.
Cordenova wird zur ergänzenden Kurzzeit-Behandlung der akut dekompensierten schweren chronischen Herzschwäche bei erwachsenen Patienten eingesetzt, die immer noch Schwierigkeiten bei der Atmung haben, obwohl sie schon andere Arzneimittel zur Entwässerung des Körpers einnehmen.
2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Cordenova beachten?
Cordenova darf nicht angewendet werden,
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– wenn Sie allergisch gegen Levosimendan oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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– wenn Sie an sehr niedrigem Blutdruck und einem abnormal schnellen Herzschlag leiden,
– wenn Sie an einer Herzerkrankung leiden, die das Füllen und die Entleerung des Herzens erschwert,
– wenn Sie an einer schweren Nierenerkrankung leiden,
– wenn Sie an einer schweren Lebererkrankung leiden,
– wenn Ihnen Ihr Arzt erklärt hat, dass Sie an einem abnormalen Herzschlag (Torsades de Pointes)
leiden oder jemals litten.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
– Wenn Sie einen niedrigen Blutdruck haben.
– Wenn Sie sich im Zustand eines verringerten Blutvolumens (Hypovolämie) befinden.
– Wenn Ihnen Ihr Arzt mitgeteilt hat, dass Sie an einem abnormal geringen Kaliumgehalt Ihres Blutes leiden.
– Wenn Sie an einer Nieren- oder Lebererkrankung leiden.
– Wenn Sie an einem Mangel an Blutkörperchen (Anämie) und Schmerzen in der Brust leiden.
– Wenn Sie an einem abnormal schnellen Herzschlag, abnormalen Herzrhythmus leiden oder Ihnen
Ihr Arzt mitgeteilt hat, dass Sie an Herzflimmern (Vorhofflimmern) leiden, sollte Ihr Arzt Cordenova sehr vorsichtig einsetzen.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Cordenova angewendet wird, wenn Sie an einer der oben erwähnten Erkrankungen oder einer der Beschwerden leiden.
Die Anwendung des Arzneimittels Cordenova kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit der Anwendung von Cordenova bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wurde bisher nicht nachgewiesen.
Anwendung von Cordenova zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Sollten Ihnen bereits andere herzwirksame Arzneimittel intravenös verabreicht worden sein, könnte Ihr Blutdruck nach der Anwendung von Cordenova fallen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie Ihren Arzt um Rat, bevor Sie dieses Arzneimittel erhalten. Die Wirkungen von Cordenova auf das ungeborene Kind sind nicht bekannt. Einige negative Effekte auf die Fortpflanzung sind bei Tieren aufgetreten. Deswegen soll Cordenova während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keine Verhütungsmethode anwenden, nicht angewendet werden.
Es gibt Hinweise darauf, dass Cordenova in die Muttermilch übertritt. Sie sollten während der Behandlung mit Cordenova nicht stillen, um mögliche kardiovaskuläre Nebenwirkungen beim Säugling zu vermeiden.
Cordenova enthält Alkohol
Dieses Arzneimittel enthält 3.925 mg Alkohol (wasserfreies Ethanol) in jeder 5 ml Durchstechflasche, entsprechend ca. 98 Vol.-%. Die Menge in einer 5 ml Durchstechflasche dieses Arzneimittels entspricht 99,2 ml Bier oder 41,3 ml Wein.
Der Alkoholgehalt in diesem Arzneimittel kann Ihre Verkehrstüchtigkeit und Ihre Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Der Grund ist eine mögliche Beeinträchtigung Ihres Urteilsvermögens und Ihrer Reaktionsgeschwindigkeit.
Wenn Sie Epilepsie oder Leberprobleme haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie dieses Arzneimittel anwenden.
Der Alkoholgehalt in diesem Arzneimittel kann die Wirkung anderer Arzneimittel verändern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen.
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie dieses Arzneimittel anwenden.
Wenn Sie alkoholkrank sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie dieses Arzneimittel anwenden.
Da dieses Arzneimittel üblicherweise langsam über 24 Stunden verabreicht wird, kann die Alkoholwirkung verringert sein.
3. Wie ist Cordenova anzuwenden?
Cordenova dient nur zur Anwendung im Krankenhaus. Es sollte nur in Abteilungen des Krankenhauses verwendet werden, die über adäquate Überwachungsmöglichkeiten verfügen und auch Erfahrung im Umgang mit inotropen Substanzen haben.
Cordenova wird als Infusion (Tropf) in Ihre Venen verabreicht.
Die Dosis und Dauer der Behandlung werden entsprechend Ihrem klinischen Zustand und Ansprechen individuell angepasst.
Im Normalfall werden Sie eine schnelle Infusion (Anfangsdosis 6–12 Mikrogramm/kg) für die Dauer von zehn Minuten erhalten, gefolgt von einer langsameren Infusion (gleichbleibende Infusionsrate von 0,1 Mikrogramm/kg pro Minute), die bis zu 24 Stunden dauert. Ihr Arzt wird abhängig von Ihrem Körpergewicht sowie der Nieren- und Leberfunktion entscheiden, wieviel Cordenova Ihnen verabreicht wird.
Von Zeit zu Zeit wird Ihr Arzt Ihr Ansprechen auf die Behandlung mit Cordenova überprüfen (z. B. durch Messung Ihrer Herzfrequenz, oder Ihres Blutdrucks, durch Aufnahme eines EKGs und/oder indem er Sie fragt, wie Sie sich fühlen). Ihr Arzt wird gegebenenfalls die Dosierung ändern.
Teilen Sie es Ihrem Arzt mit, wenn Sie Herzrasen verspüren, wenn Sie sich schwindlig fühlen oder wenn Sie glauben, die Wirkung von Cordenova ist zu stark oder zu schwach. Der Arzt kann Ihre Infusion verlangsamen, wenn Ihr Blutdruck fällt oder Ihr Herz anfängt, zu schnell zu schlagen, oder Sie sich nicht wohl fühlen.
Wenn Ihr Arzt befindet, Sie benötigen mehr Cordenova und Sie keine Nebenwirkungen verspüren, kann er die Infusion beschleunigen.
Ihr Arzt wird die Cordenova-Infusion so lange aufrechterhalten, wie Sie sie zur Unterstützung Ihres Herzens benötigen. Normalerweise dauert das 24 Stunden.
Die Wirkung auf Ihr Herz wird mindestens 24 Stunden nach Beendigung der Cordenova-Infusion anhalten. Die Wirkung kann bis zu 9 Tage nach Beendigung der Infusion anhalten. Daher sollte Cordenova bei Ihnen nur im Krankenhaus angewendet werden, wo Ihr Arzt Sie nach Beendigung der Infusion weitere 4 bis 5 Tage überwachen kann.
Beeinträchtigte Nierenfunktion
Cordenova darf bei Patienten mit leichter bis mäßiger Beeinträchtigung der Nierenfunktion nur mit Vorsicht angewendet werden. Cordenova darf bei Patienten mit schwer beeinträchtigter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30ml/min) nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Cordenova beachten?).
Beeinträchtigte Leberfunktion
Cordenova darf bei Patienten mit leichter bis mäßiger Beeinträchtigung der Leberfunktion nur mit Vorsicht angewendet werden, obwohl eine Dosisanpassung für diese Patienten nicht erforderlich zu sein scheint. Cordenova darf bei Patienten mit schwer beeinträchtigter Leberfunktion nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Cordenova beachten?).
Wenn bei Ihnen eine größere Menge von Cordenova angewendet wurde, als vorgesehen
Sollte Ihnen zu viel Cordenova verabreicht worden sein, könnte Ihr Blutdruck fallen und Ihr Herzschlag schneller werden. Ihr Arzt wird wissen, wie er Sie in diesem Zustand weiter behandeln soll.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):
Abnormal schneller Herzschlag;
Kopfschmerzen;
Blutdruckabfall.
Häufig (kann 1 bis 10 Behandelte von 100 betreffen):
Geringer Kaliumgehalt des Blutes;
Schlaflosigkeit:
Schwindel;
abnormaler Herzschlag, sogenanntes Vorhofflimmern (ein Teil des Herzens schlägt unregelmäßig anstatt regelmäßig);
zusätzliche Herzschläge;
Herzversagen;
schlechte Sauerstoffversorgung des Herzens;
Übelkeit;
Verstopfung;
Durchfall;
Erbrechen;
niedrige Anzahl an Blutkörperchen.
Es wurde berichtet, dass Patienten nach der Gabe von Cordenova einen abnormalen Herzschlag, so genanntes Kammerflimmern (ein Teil des Herzens schlägt unregelmäßig anstatt regelmäßig), hatten.
Informieren Sie bitte umgehend Ihren Arzt, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken. Ihr Arzt wird die Infusionsrate reduzieren oder die Cordenova-Infusion stoppen.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für
Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website:
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. Wie ist Cordenova aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Im Kühlschrank lagern (2 °C-8 °C).Nicht einfrieren.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.
Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Lagerung und Verwendung nach Verdünnung dürfen 24 Stunden nicht übersteigen.
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Cordenova enthält
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– Der Wirkstoff ist: Levosimendan 2,5 mg/ml
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– Die sonstigen Bestandteile sind: Povidon, Citronensäure, wasserfreies Ethanol.
Wie Cordenova aussieht und Inhalt der Packung
Das Konzentrat ist eine klare gelbe oder orangefarbene Lösung zur Verdünnung vor der Verabreichung.
Packungsgrößen:
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– 1, 4, 10 Durchstechflaschen (Glastyp I) zu 5 ml
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer
Orion Corporation
Orionintie 1
02200 Espoo
Finnland
Hersteller
Orion Corporation Orion Pharma
Orionintie 1
02200 Espoo
Finnland
Z.Nr.: 135229
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Deutschland Simdax
Österreich Cordenova
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Oktober 2021.
Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Anweisungen zu Gebrauch und Handhabung
Cordenova 2,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung ist nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt. Cordenova 2,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung sollte, wie unten angegeben, nicht zu einer höheren Konzentration als 0,05 mg/ml verdünnt werden, da es sonst zu Opaleszenz und Ausfällung kommen kann. Wie alle Parenteralia sollte die verdünnte Lösung vor der Verabreichung visuell auf Niederschlag und Farbveränderung kontrolliert werden.
Cordenova 2,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung sollte, wie unten angegeben, nicht zu einer höheren Konzentration als 0,05 mg/ml verdünnt werden, da es sonst zu Opaleszenz und Ausfällung kommen kann.
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– Zur Herstellung einer Infusionslösung von 0,025 mg/ml werden 5 ml Cordenova 2,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung mit 500 ml einer 5 %igen Glukoselösung gemischt.
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– Zur Herstellung einer Infusionslösung von 0,05 mg/ml werden 10 ml Cordenova 2,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung mit 500 ml einer 5 %igen Glukoselösung gemischt.
Mehr Informationen über das Medikament Cordenova 2,5 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 135229
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Orion Corporation, Orionintie 1, 02200 Espoo, Finnland