Letrozol ist ein Wirkstoff, der in der medizinischen Welt eine wichtige Rolle spielt. Er gehört zur Gruppe der Aromatasehemmer und wird hauptsächlich zur Behandlung von hormonabhängigem Brustkrebs bei postmenopausalen Frauen eingesetzt. In Österreich ist Letrozol unter verschiedenen Handelsnamen erhältlich, wie beispielsweise Femara® oder LetroHEXAL®.
Die Wirkungsweise von Letrozol basiert auf der Hemmung des Enzyms Aromatase. Dieses Enzym ist für die Umwandlung von Androgenen (männlichen Geschlechtshormonen) in Östrogene (weibliche Geschlechtshormone) verantwortlich. Bei postmenopausalen Frauen wird die Produktion von Östrogen hauptsächlich durch die Aromatase sichergestellt, da die Eierstöcke nach der Menopause keine Hormone mehr produzieren.
Da viele Brustkrebsarten östrogenabhängig sind, kann eine Verringerung des Östrogenspiegels im Körper das Tumorwachstum verlangsamen oder sogar stoppen. Hier kommt Letrozol ins Spiel: Durch seine Fähigkeit, die Aromatase zu hemmen, reduziert es effektiv den Östrogenspiegel und kann somit zur Behandlung von hormonabhängigem Brustkrebs beitragen.
In Österreich ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Laut Statistik Austria erkranken jährlich etwa 5.500 Frauen an Brustkrebs – das entspricht rund 30 Prozent aller Krebsneuerkrankungen bei Frauen. Etwa zwei Drittel dieser Fälle sind hormonabhängig, weshalb Letrozol eine wichtige Rolle in der Therapie dieser Erkrankung spielt.
Neben der Behandlung von Brustkrebs kann Letrozol auch zur unterstützenden Therapie bei Unfruchtbarkeit eingesetzt werden. In einigen Fällen wird es verwendet, um den Eisprung bei Frauen mit polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS) zu stimulieren, die aufgrund einer gestörten Hormonregulation Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden.
Letrozol wird in Tablettenform verabreicht und die Dosierung variiert je nach Anwendungsgebiet und individuellen Bedürfnissen der Patientin. Die Einnahme erfolgt in der Regel einmal täglich über einen längeren Zeitraum, oft mehrere Jahre.
Wie bei jedem Medikament können auch bei Letrozol Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten zählen Hitzewallungen, Gelenkschmerzen und Müdigkeit. Seltener können Übelkeit, Haarausfall oder depressive Verstimmungen vorkommen. Da Letrozol den Östrogenspiegel im Körper reduziert, kann es auch das Risiko für Osteoporose erhöhen – daher ist eine regelmäßige Überwachung der Knochendichte während der Behandlung empfehlenswert.
Insgesamt ist Letrozol ein wirksames Medikament zur Behandlung von hormonabhängigem Brustkrebs sowie zur unterstützenden Therapie bei Unfruchtbarkeit. Durch seine gezielte Wirkung auf das Enzym Aromatase trägt es dazu bei, den Östrogenspiegel im Körper zu reduzieren und somit das Tumorwachstum zu hemmen oder den Eisprung bei Frauen mit PCOS zu stimulieren. Trotz möglicher Nebenwirkungen ist Letrozol ein wichtiger Bestandteil der modernen medizinischen Therapie und hat vielen Frauen in Österreich geholfen, ihre Erkrankungen erfolgreich zu behandeln.