Deferasirox ist ein Wirkstoff, der in der Medizin zur Behandlung von chronischer Eisenüberladung eingesetzt wird. Diese kann bei Patienten auftreten, die regelmäßig Bluttransfusionen erhalten, zum Beispiel aufgrund von angeborenen Anämien wie Thalassämie oder Sichelzellanämie. In Österreich sind etwa 1.000 Menschen von solchen seltenen Erkrankungen betroffen.
Der Wirkstoff Deferasirox hat die chemische Formel C21H15N4O4 und gehört zur Gruppe der Eisenchelatbildner. Seine Aufgabe besteht darin, überschüssiges Eisen aus dem Körper zu entfernen und so schwerwiegende Komplikationen zu verhindern.
Die Wirkungsweise von Deferasirox basiert auf seiner Fähigkeit, selektiv Eisenionen (Fe3+) zu binden und stabile Komplexe zu bilden. Diese werden anschließend über die Nieren ausgeschieden. Auf diese Weise reduziert Deferasirox den Eisengehalt im Körper und beugt Organschäden durch Eisenablagerungen vor.
Deferasirox wird oral eingenommen und ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich: als Tabletten zum Einnehmen oder als Dispersionsgranulat zum Auflösen in Wasser oder Saft. Die Dosierung des Medikaments richtet sich nach dem individuellen Bedarf des Patienten sowie nach seinem Gewicht und dem Ausmaß der Eisenüberladung.
Die Anwendung von Deferasirox kann mit verschiedenen Nebenwirkungen verbunden sein. Häufige Nebenwirkungen sind unter anderem Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen und Hautausschlag. In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenderen Nebenwirkungen wie Nieren- oder Leberfunktionsstörungen kommen. Daher ist während der Behandlung mit Deferasirox eine regelmäßige Überwachung der Nieren- und Leberfunktion erforderlich.
In Österreich sind mehrere Präparate mit dem Wirkstoff Deferasirox zugelassen. Zu den bekanntesten zählen Exjade® und Jadenu®. Die Kosten für die Therapie können je nach Krankenkasse variieren, aber in vielen Fällen werden sie von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.
Die Anwendung von Deferasirox sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Es ist wichtig, die individuellen Risiken und Vorteile der Therapie sorgfältig abzuwägen und den Patienten über mögliche Nebenwirkungen aufzuklären.
In klinischen Studien hat sich Deferasirox als wirksam bei der Reduzierung von Eisenüberladung erwiesen. Bei korrekter Anwendung kann das Medikament dazu beitragen, die Lebensqualität von Patienten mit chronischer Eisenüberladung zu verbessern und das Risiko für Organschäden zu reduzieren.
Zusammenfassend ist Deferasirox ein wichtiger Wirkstoff in der Behandlung von chronischer Eisenüberladung bei Patienten mit regelmäßigen Bluttransfusionen. Durch seine Eisenchelatbildner-Eigenschaft hilft es dabei, überschüssiges Eisen aus dem Körper zu entfernen und Organschäden vorzubeugen. Die Anwendung von Deferasirox sollte jedoch stets unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, um mögliche Nebenwirkungen zu überwachen und die bestmögliche Therapie für den Patienten sicherzustellen.