Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Yris mite 0,075 mg/0,02 mg Dragees
1.
Yris mite 0,075 mg/0,02 mg Dragees
2.
1 Dragee enthält 0,075 mg Gestoden und 0,02 mg Ethinylestradiol.
Lactose-Monohydrat 37,16 mg und Saccharose 19,66 mg je überzogene Tablette.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3.
blassgelbe, runde, bikonvexe überzogene Tabletten
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Orale hormonale Kontrazeption.
Bei der Entscheidung, Yris mite zu verschreiben, sollten die aktuellen, individuellen Risikofaktoren der einzelnen Frauen, insbesondere im Hinblick auf venöse Thromboembolien (VTE), berücksichtigt werden. Auch sollte das Risiko für eine VTE bei Anwendung von Yris mite mit dem anderer kombinierter hormonaler Kontrazeptiva (KHK) verglichen werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Peroral, unzerkaut, mit etwas Flüssigkeit.
Die Einnahme hat regelmäßig und ohne Weglassen von Dragees, einmal täglich in der vorgegebenen Reihenfolge etwa zur gleichen Zeit, an 21 aufeinanderfolgenden Tagen zu erfolgen. Im Anschluss an die 21-tägige Dragee-Einnahme folgt eine Einnahmepause von 7 Tagen, in der es etwa 2–4 Tage nach Einnahme des letzten Dragees zu einer Entzugsblutung kommt, die auch noch andauern kann, wenn mit der Einnahme aus der nächsten Packung begonnen wird.
Beginn der Einnahme von Yris mite
Das erste Dragee ist am ersten Tag der Monatsblutung einzunehmen.
Der Beginn der Einnahme ist auch am 2. – 5. Tag möglich, in diesem Fall wird jedoch während der ersten 7 Tage des Monatszyklus die zusätzliche Anwendung einer nichthormonalen Methode der Empfängnisverhütung (Barrieremethode z. B. Kondom) empfohlen.
Die Anwenderin sollte bevorzugt am Tag nach der Einnahme der letzten wirkstoffhaltigen Tablette ihres bisherigen Kontrazeptivums, spätestens jedoch nach dem üblichen tablettenfreien Intervall bzw. nach Einnahme der letzten wirkstofffreien Tablette des bisherigen Kontrazeptivums, mit der Einnahme von Yris mite beginnen.
Bei der vorherigen Anwendung eines Vaginalringes oder transdermalen Pflasters soll die
Anwenderin mit der Einnahme von Yris mite vorzugsweise am Tag der Entfernung beginnen, spätestens jedoch zum Zeitpunkt, an dem die nächste Anwendung erfolgen sollte.
Die Umstellung von einer Minipille kann an jedem beliebigen Tag erfolgen, wobei mit der Anwendung von Yris mite am Tag nach dem Absetzen der Minipille begonnen werden soll. Die Einnahme von Yris mite soll bei Wechsel von einem Implantat oder IUS am Tag der Entfernung, und bei Wechsel von einem Injektionspräparat zu dem Zeitpunkt, an dem die nächste Injektion fällig wäre, begonnen werden.
In allen diesen Fällen ist die Anwenderin darauf hinzuweisen, an den ersten 7 Tagen der Einnahme von Yris mite zusätzlich mechanische Verhütungsmittel zu verwenden.
Mit der Einnahme von Yris mite kann sofort begonnen werden. Zusätzliche Verhütungsmaßnahmen sind nicht erforderlich.
Da in der unmittelbaren Post-partum-Periode ein erhöhtes Thromboembolie-Risiko besteht, soll die Einnahme von Yris mite nicht vor dem 28. Tag nach einer Geburt oder einem Abort im 2. Trimenon begonnen werden. Die Anwenderin ist darauf hinzuweisen, zusätzliche nichthormonale Verhütungsmaßnahmen in den ersten 7 Tagen der Einnahme anzuwenden. Hat jedoch in der Zwischenzeit bereits ein Geschlechtsverkehr stattgefunden, ist vor dem Beginn der Einnahme eine Schwangerschaft auszuschließen oder die erste Monatsblutung abzuwarten (siehe auch Abschnitte 4.4, Risiko für venöse Thromboembolien und 4.6, Schwangerschaft und Stillzeit).
Vorgehen bei vergessener Dragee-Einnahme
Nimmt die Anwenderin ein Dragee weniger als 12 Stunden zu spät ein, wird der Konzeptionsschutz dadurch nicht beeinträchtigt. Die Dragee-Einnahme soll so bald wie möglich nachgeholt und die nächsten Dragees sollen zur gewohnten Zeit eingenommen werden.
Wenn die Einnahmezeit um mehr als 12 Stunden überschritten wurde, kann der Konzeptionsschutz herabgesetzt sein. Als Vorgangsweise beim Vergessen von Dragees sind grundsätzlich 2 Basisregeln zu beachten:
1. Die Dragee-Einnahme darf nie länger als 7 Tage unterbrochen werden.
2. Eine regelmäßige Dragee-Einnahme über 7 zusammenhängende Tage ist erforderlich, um eine ausreichende Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-Ovarialachse zu erreichen.
Entsprechend können für die tägliche Praxis die folgenden Empfehlungen gegeben werden:
– Woche 1
Die Einnahme des vergessenen Dragees soll so schnell wie möglich nachgeholt werden, auch wenn dies bedeutet, dass zwei Dragees zur gleichen Zeit einzunehmen sind. Die weitere Dragee-Einnahme erfolgt dann zur gewohnten Zeit. In den nächsten 7 Tagen soll jedoch zusätzlich eine Barrieremethode, zum Beispiel ein Kondom, angewandt werden. Wenn in den vergangenen 7 Tagen ein Geschlechtsverkehr stattgefunden hat, muss die Möglichkeit einer Schwangerschaft in Betracht gezogen werden. Das Risiko einer Schwangerschaft ist umso größer, je mehr Dragees vergessen wurden und je näher diese im Bereich des einnahmefreien Intervalls lagen.
– Woche 2
Das vergessene Dragee soll sofort eingenommen werden, sobald die vergessene Einnahme bemerkt wurde, auch wenn dies bedeutet, dass 2 Dragees zur gleichen Zeit einzunehmen sind. Die weitere Dragee-Einnahme erfolgt dann zur üblichen Zeit. Vorausgesetzt, dass die Dragee-Einnahme an den dem ersten vergessenen Dragee vorangegangenen 7 Tagen korrekt erfolgt ist, besteht keine Notwendigkeit, zusätzliche Schutzmaßnahmen anzuwenden. Wenn jedoch mehr als 1 Dragee vergessen wurde, soll die Anwendung zusätzlicher Schutzmaßnahmen über 7 Tage empfohlen werden.
– Woche 3
Ein voller Konzeptionsschutz kann aufgrund der bevorstehenden 7-tägigen Einnahmepause nicht mehr gewährleistet werden. Durch Anpassung des Dragee-Einnahmeschemas kann jedoch einem verminderten Konzeptionsschutz noch vorgebeugt werden. Bei Einhalten einer der beiden folgenden Vorgehensweisen besteht daher keine Notwendigkeit zusätzlicher kontrazeptiver Maßnahmen, vorausgesetzt, dass die Dragee-Einnahme an den dem ersten vergessenen Dragee vorangegangenen 7 Tagen korrekt erfolgte. Wenn dies nicht der Fall ist, soll die erste dieser 2 Möglichkeiten befolgt und zusätzliche Schutzmaßnahmen in den nächsten 7 Tagen angewendet werden:
1. Die Anwenderin soll das letzte vergessene Dragee einnehmen, sobald sie sich daran erinnert, auch wenn dies bedeutet, dass zwei Dragees zur gleichen Zeit eingenommen werden. Die weitere Dragee-Einnahme erfolgt dann zur gewohnten Zeit. Mit der Einnahme aus dem nächsten Blister wird direkt nach Aufbrauchen des aktuellen Blisters begonnen, d. h. zwischen den beiden Blistern soll keine Unterbrechung sein. Es ist unwahrscheinlich, dass es bis zum Ende des zweiten Blisters zu einer Abbruchblutung kommt; allerdings können noch während der Dragee-Einnahme Schmier- oder Durchbruchblutungen auftreten.
2. Es kann auch ein Abbruch der Dragee-Einnahme aus dem aktuellen Blister empfohlen werden. Die Verwenderin sollte dann eine Einnahmepause von bis zu 7 Tagen einhalten, die Tage der vergessenen Dragee-Einnahme eingerechnet, und anschließend mit einer neuen Blisterpackung fortsetzen.
Nach vergessener Dragee-Einnahme und anschließendem Ausbleiben einer Abbruchblutung in der ersten Einnahmepause soll die Möglichkeit einer Schwangerschaft in Betracht gezogen werden.
Verhalten bei Erbrechen/Durchfall
Bei schweren gastrointestinalen Störungen ist die Resorption möglicherweise unvollständig. Zusätzliche Verhütungsmaßnahmen sind erforderlich.
Bei Erbrechen innerhalb der ersten 4 Stunden nach der Dragee-Einnahme ist gemäß der Anleitung betreffend das Vorgehen bei vergessener Dragee-Einnahme (siehe oben) zu verfahren. Falls die Anwenderin den gewohnten Einnahmerhythmus nicht verändern will, muss sie das (die) Ersatzdragee(s) aus einem anderen Blister einnehmen.
Verschieben der Monatsblutung
Um die Monatsblutung hinauszuschieben, sollte nach Aufbrauchen eines Blisters direkt mit der nächsten Blisterpackung Yris mite begonnen werden. Die Einnahme kann so lange wie gewünscht fortgesetzt werden, bis die zweite Packung aufgebraucht ist. Während der Einnahme der Dragees aus der zweiten Packung kann es zu Schmier- und Durchbruchblutungen kommen. Nach dem üblichen 7tägigen tablettenfreien Intervall kann die Einnahme von Yris mite regulär fortgesetzt werden. Zum Vorziehen der Monatsblutung auf einen anderen als den nach dem Einnahmeschema bisher üblichen Wochentag kann empfohlen werden, die bevorstehende Einnahmepause um eine beliebige Anzahl von Tagen zu verkürzen. Je kürzer das Intervall, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit des Ausbleibens einer Abbruchblutung sowie für Durchbruch- bzw. Schmierblutungen während der Einnahme aus dem folgenden Blister (wie beim Hinauszögern der Monatsblutung).
4.3 Gegenanzeigen
Kombinierte hormonale Kontrazeptiva (KHK) dürfen unter den folgenden Bedingungen nicht angewendet werden. Sollte eine der aufgelisteten Bedingungen zum ersten Mal während der Einnahme eines kombiniertes orales Kontrazeptivum KOK auftreten, muss die Einnahme sofort beendet werden.
Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile, Vorliegen einer oder Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE)o Venöse Thromboembolie – bestehende VTE (auch unter Therapie mit Antikoagulanzien) oder VTE in der Vorgeschichte (z. B. tiefe Venenthrombose [TVT] oder Lungenembolie [LE])
o Bekannte erbliche oder erworbene Prädisposition für venöse Thromboembolie, wie z. B. APC-Resistenz (einschließlich Faktor-V-Leiden), Antithrombin-III-Mangel, Protein C-Mangel oder Protein S-Mangel
o Größere Operationen mit längerer Immobilisierung (siehe Abschnitt 4.4)
o Hohes Risiko für eine venöse Thromboembolie aufgrund mehrerer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4)
Vorliegen einer oder Risiko für eine arterielle Thromboembolie (ATE)o Arterielle Thromboembolie – bestehende ATE, ATE in der Vorgeschichte (z. B. Myokardinfarkt) oder Erkrankung im Prodromalstadium (z. B. Angina pectoris)
o Zerebrovaskuläre Erkrankung – bestehender Schlaganfall, Schlaganfall oder prodromale Erkrankung (z. B. transitorische ischämische Attacke [TIA]) in der Vorgeschichte
o Bekannte erbliche oder erworbene Prädisposition für eine arterielle Thromboembolie, wie z. B. Hyperhomocysteinämie und Antiphospholipid-Antikörper (Anticardiolipin-Antikörper, Lupusantikoagulans)
o Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen in der Vorgeschichte
o Hohes Risiko für eine arterielle Thromboembolie aufgrund mehrerer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4) oder eines schwerwiegenden Risikofaktors wie:
Diabetes mellitus mit Gefäßschädigung Schwere Hypertonie Schwere Dyslipoproteinämie bestehende oder vorausgegangene Pankreatitis im Zusammenhang mit schwerer Hypertriglyceridämie, unkontrollierte Hypertonie, kardiovaskuläre Erkrankungen (Herzklappenerkrankungen, Herzrhythmusstörungen) bestehendes oder vermutetes Mammakarzinom, Endometriumkarzinom oder andere bestehende oder vermutete Estrogen-abhängige Neoplasien, Leber-Adenome oder -Karzinome; bestehende oder vorausgegangene Lebererkrankungen, solange sich die Leberfunktionswerte noch nicht normalisiert haben, Genitalblutungen unklarer Genese, Schwangerschaft, Stillzeit.Yris mite ist kontraindiziert bei der gleichzeitigen Anwendung von Arzneimitteln, die Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir enthalten, oder mit Arzneimitteln, die Glecaprevir/Pibrentasvir enthalten (siehe Abschnitt 4.4 und 4.5).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die Eignung von Yris mite sollte mit der Frau besprochen werden, falls eine der im Folgenden aufgeführten Erkrankungen oder Risikofaktoren vorliegt.
Bei einer Verschlechterung oder dem ersten Auftreten einer dieser Erkrankungen oder Risikofaktoren ist der Anwenderin anzuraten, sich an Ihren Arzt zu wenden, um zu entscheiden, ob die Anwendung von Yris mite beendet werden sollte.
Sofern einer der im Folgenden angeführten Risikofaktoren/Zustände vorliegt, muss der Nutzen von oralen Kontrazeptiva gegen die möglichen Risiken für jeden einzelnen Fall abgewogen und mit der Anwenderin erörtert werden, bevor die Empfängnisverhütung mit einem kombinierten oralen Kontrazeptivum begonnen wird. Falls sich einer dieser Zustände oder Risikofaktoren verschlimmert oder erstmalig auftritt soll die Anwenderin ihren Arzt konsultieren. Der behandelte Arzt muss dann entscheiden, ob die Anwendung oraler Kontrazeptiva abgebrochen werden sollte.
Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE)
Die Anwendung jedes kombinierten hormonalen Kontrazeptivums (KHK) erhöht das Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE) im Vergleich zur Nichtanwendung. Arzneimittel, die Levonorgestrel, Norgestimat oder Norethisteron enthalten, sind mit dem geringsten Risiko für eine VTE verbunden. Andere Arzneimittel, wie Yris mite, können ein bis zu doppelt so hohes Risiko aufweisen. Die Entscheidung, ein Arzneimittel anzuwenden, das nicht zu denen mit dem geringsten VTE-Risiko gehört, sollte nur nach einem Gespräch mit der Frau getroffen werden, bei dem sicherzustellen ist, dass sie Folgendes versteht: das Risiko für eine VTE bei Anwendung von Yris mite, wie ihre vorliegenden individuellen Risikofaktoren dieses Risiko beeinflussen, und dass ihr Risiko für VTE in ihrem allerersten Anwendungsjahr am höchsten ist. Es gibt zudem Hinweise, dass das Risiko erhöht ist, wenn die Anwendung eines KHK nach einer Unterbrechung von 4 oder mehr Wochen wieder aufgenommen wird.
Ungefähr 2 von 10.000 Frauen, die kein KHK anwenden und nicht schwanger sind, erleiden im Verlauf eines Jahres eine VTE. Bei einer einzelnen Frauen kann das Risiko jedoch in Abhängigkeit von ihren zugrunde liegenden Risikofaktoren bedeutend höher sein (siehe unten).Es wird geschätzt, dass im Verlauf eines Jahres 9 bis 12 von 10.000 Frauen, die ein Gestoden-haltiges KHK anwenden, eine VTE erleiden; im Vergleich hierzu kommt es pro Jahr bei ungefähr 6 von 10.000 Frauen, die ein Levonorgestrel-haltiges KHK anwenden, zu einer VTE.
In beiden Fällen ist die Anzahl an VTE pro Jahr geringer als die erwartete Anzahl während der Schwangerschaft oder in der Zeit nach der Geburt.
VTE verlaufen in 1–2 % der Fälle tödlich.
VTE-Ereignissen
ID < > a –
Nicht-KHK-Anwenderinnen Levonorgestrel-enthaltende KHK Gestoden-enthaltende KHK
(2 Ereignisse) (5–7 Ereignisse) (9–12 Ereignisse)
Äußerst selten wurde bei Anwenderinnen von KHK über eine Thrombose in anderen Blutgefäßen berichtet, wie z. B. in Venen und Arterien von Leber, Mesenterium, Nieren oder Retina.
Das Risiko für venöse thromboembolische Komplikationen bei Anwenderinnen von KHK kann deutlich ansteigen, wenn bei der Anwenderin zusätzliche Risikofaktoren bestehen, insbesondere wenn mehrere Risikofaktoren vorliegen (siehe Tabelle).
Yris mite ist kontraindiziert, wenn bei einer Frau mehrere Risikofaktoren gleichzeitig bestehen, die sie insgesamt einem hohen Risiko für eine Venenthrombose aussetzen (siehe Abschnitt 4.3). Weist eine Frau mehr als einen Risikofaktor auf, ist es möglich, dass der Anstieg des Risikos das Risiko der Summe der einzelnen Faktoren übersteigt – in diesem Fall muss ihr Gesamtrisiko für eine VTE in Betracht gezogen werden. Wenn das Nutzen/Risiko-Verhältnis als ungünstig erachtet wird, darf ein KHK nicht verschrieben werden (siehe Abschnitt 4.3).
Tabelle: Risikofaktoren für VTE
Risikofaktoren | Anmerkungen |
Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m2) | Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu. Besonders wichtig, wenn weitere Risikofaktoren vorliegen. |
Längere Immobilisierung, größere Operationen, jede Operation an Beinen oder Hüfte, neurochirurgische Operation oder schweres Trauma | In diesen Fällen ist es ratsam, die Anwendung des Pflasters/der Tablette/des Rings (bei einer geplanten Operation mindestens vier Wochen vorher) zu unterbrechen und erst zwei Wochen nach der kompletten Mobilisierung wieder aufzunehmen. Es ist eine andere Verhütungsmethode anzuwenden, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern. |
Risikofaktoren | Anmerkungen |
Hinweis: Eine vorübergehende Immobilisierung einschließlich einer Flugreise von > 4 Stunden Dauer kann ebenfalls einen Risikofaktor für eine VTE darstellen, insbesondere bei Frauen mit weiteren Risikofaktoren. | Eine antithrombotische Therapie muss erwogen werden, wenn Yris mite nicht vorab abgesetzt wurde. |
Familiäre Vorbelastung (jede venöse Thromboembolie bei einem Geschwister oder Elternteil, insbesondere in relativ jungen Jahren, z. B. jünger als 50 Jahre). | Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen, bevor eine Entscheidung über die Anwendung eines KHKs getroffen wird. |
Andere Erkrankungen, die mit einer VTE verknüpft sind. | Krebs, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisches urämisches Syndrom, chronisch entzündliche Darmerkrankung (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) und Sichelzellkrankheit |
Zunehmendes Alter | Insbesondere älter als 35 Jahre |
Es besteht kein Konsens über die mögliche Rolle von Varizen und oberflächlicher Thrombophlebitis bezüglich des Beginns oder Fortschreitens einer Venenthrombose.
Das erhöhte Risiko einer Thromboembolie in der Schwangerschaft und insbesondere während der 6wöchigen Dauer des Wochenbetts muss berücksichtigt werden (Informationen zur „Schwangerschaft und Stillzeit“ siehe Abschnitt 4.6).
Beim Auftreten von Symptomen ist den Anwenderinnen anzuraten, unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das medizinische Fachpersonal darüber zu informieren, dass sie ein KHK anwenden. Bei einer tiefen Beinvenenthrombose (TVT) können folgende Symptome auftreten:
– unilaterale Schwellung des Beins und/oder Fußes oder entlang einer Beinvene;
– Schmerz oder Druckschmerz im Bein, der möglicherweise nur beim Stehen oder Gehen bemerkt wird,
– Erwärmung des betroffenen Beins; gerötete oder entfärbte Haut am Bein.
Bei einer Lungenembolie (LE) können folgende Symptome auftreten:
– plötzliches Auftreten unerklärlicher Kurzatmigkeit oder schnellen Atmens;
– plötzlich auftretender Husten möglicherweise in Verbindung mit Hämoptyse;
– stechender Brustschmerz;
– starke Benommenheit oder Schwindelgefühl;
– schneller oder unregelmäßiger Herzschlag.
Einige dieser Symptome (z. B. „Kurzatmigkeit“, „Husten“) sind unspezifisch und können als häufiger vorkommende und weniger schwerwiegende Ereignisse fehlinterpretiert werden (z. B. als Atemwegsinfektionen).
Andere Anzeichen für einen Gefäßverschluss können plötzlicher Schmerz sowie Schwellung und leicht bläuliche Verfärbung einer Extremität sein.
Tritt der Gefäßverschluss im Auge auf, können die Symptome von einem schmerzlosen verschwommenen Sehen bis zu einem Verlust des Sehvermögens reichen. In manchen Fällen tritt der Verlust des Sehvermögens sehr plötzlich auf.
Epidemiologische Studien haben die Anwendung von KHK mit einem erhöhten Risiko für arterielle Thromboembolie (Myokardinfarkt) oder apoplektischen Insult (z. B. transitorische ischämische Attacke, Schlaganfall) in Verbindung gebracht. Arterielle thromboembolische Ereignisse können tödlich verlaufen.
Das Risiko für arterielle thromboembolische Komplikationen oder einen apoplektischen Insult bei Anwenderinnen von KHK erhöht sich bei Frauen, die Risikofaktoren aufweisen (siehe Tabelle). Yris mite ist kontraindiziert bei Frauen, die einen schwerwiegenden oder mehrere Risikofaktoren für eine ATE haben, die sie einem hohen Risiko für eine Arterienthrombose aussetzen (siehe Abschnitt 4.3). Weist eine Frau mehr als einen Risikofaktor auf, ist es möglich, dass der Anstieg des Risikos das Risiko der Summe der einzelnen Faktoren übersteigt – in diesem Fall muss ihr Gesamtrisiko betrachtet werden. Bei Vorliegen eines ungünstigen Nutzen/Risiko-Verhältnis darf ein KHK nicht verschrieben werden (siehe Abschnitt 4.3).
Tabelle: Risikofaktoren für ATE
Risikofaktoren | Anmerkungen |
Zunehmendes Alter | Insbesondere älter als 35 Jahre |
Rauchen | Frauen ist anzuraten, nicht zu rauchen, wenn Sie ein KHK anwenden möchten. Frauen über 35 Jahren, die weiterhin rauchen, ist dringend zu empfehlen, eine andere Verhütungsmethode anzuwenden. |
Hypertonie | |
Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m2) | Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu. Besonders wichtig bei Frauen mit zusätzlichen Risikofaktoren. |
Familiäre Vorbelastung (jede arterielle Thromboembolie bei einem Geschwister oder Elternteil, insbesondere in relativ jungen Jahren, d. h. jünger als 50 Jahre). | Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen, bevor eine Entscheidung über die Anwendung eines KHKs getroffen wird. |
Migräne | Ein Anstieg der Häufigkeit oder des Schweregrads der Migräne während der Anwendung von KHK (die einem zerebrovaskulären Ereignis vorausgehen kann) kann ein Grund für ein sofortiges Absetzen sein. |
Andere Erkrankungen, die mit unerwünschten Gefäßereignissen verknüpft sind. | Diabetes mellitus, Hyperhomocysteinämie, Erkrankung der Herzklappen und Vorhofflimmern, Dyslipoproteinämie und systemischer Lupus erythematodes. |
Beim Auftreten von Symptomen ist den Frauen anzuraten, unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das medizinische Fachpersonal darüber zu informieren, dass sie ein KHK anwenden.
Bei einem apoplektischen Insult können folgende Symptome auftreten:
– plötzliches Taubheitsgefühl oder Schwäche in Gesicht, Arm oder Bein, besonders auf einer Köperseite;
– plötzliche Gehschwierigkeiten, Schwindelgefühl, Gleichgewichtsverlust oder Koordinationsstörungen;
– plötzliche Verwirrtheit, Sprech- oder Verständnisschwierigkeiten;
– plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen;
– plötzliche, schwere oder länger anhaltende Kopfschmerzen unbekannter Ursache;
– Verlust des Bewusstseins oder Ohnmacht mit oder ohne Krampfanfall.
Vorübergehende Symptome weisen auf eine transitorische ischämische Attacke (TIA) hin.
Bei einem Myokardinfarkt (MI) können folgende Symptome auftreten:
– Schmerz, Unbehagen, Druck, Schweregefühl, Enge- oder Völlegefühl in Brust, Arm oder unterhalb des Sternums;
– in den Rücken, Kiefer, Hals, Arm, Magen ausstrahlende Beschwerden;
– Völlegefühl, Indigestion oder Erstickungsgefühl;
– Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen oder Schwindelgefühl;
– extreme Schwäche, Angst oder Kurzatmigkeit;
– schnelle oder unregelmäßige Herzschläge.
Vor der Einleitung oder Wiederaufnahme der Behandlung mit Yris mite muss eine vollständige Anamnese (inklusive Familienanamnese) erhoben und eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Der Blutdruck sollte gemessen und eine körperliche Untersuchung durchgeführt werden, die sich an den Gegenanzeigen (siehe Abschnitt 4.3) und Warnhinweisen (siehe Abschnitt 4.4) orientiert. Es ist wichtig, die Frau auf die Informationen zu venösen und arteriellen Thrombosen hinzuweisen, einschließlich des Risikos von Yris mite im Vergleich zu anderen KHK, die Symptome einer VTE und ATE, die bekannten Risikofaktoren und darauf, was im Falle einer vermuteten Thrombose zu tun ist.
Depressive Verstimmung und Depression stellen bei der Anwendung hormoneller Kontrazeptiva allgemein bekannte Nebenwirkungen dar (siehe Abschnitt 4.8). Depressionen können schwerwiegend sein und sind ein allgemein bekannter Risikofaktor für suizidales Verhalten und Suizid. Frauen sollte geraten werden, sich im Falle von Stimmungsschwankungen und depressiven Symptomen – auch wenn diese kurz nach Einleitung der Behandlung auftreten – mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen.
Die Anwenderin ist zudem anzuweisen, die Packungsbeilage sorgfältig zu lesen und die darin gegebenen Ratschläge zu befolgen. Die Häufigkeit und Art der Untersuchungen sollte den gängigen Untersuchungsleitlinien entsprechen und individuell auf die Frau abgestimmt werden. Regelmäßige klinische Kontrollen sind vor allem deshalb wichtig, weil Gegenanzeigen (z. B. transitorische ischämische Attacken) oder Risikofaktoren (z. B. venöse oder arterielle Thrombosen in der Familienanamnese) unter Umständen während der Einnahme von kombinierten oralen Kontrazeptiva zum ersten Mal auftreten könnten.
Die Anwenderinnen sind darüber aufzuklären, dass hormonale Kontrazeptiva nicht vor HIV-Infektionen (AIDS) und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen.
Sofern einer der im Folgenden angeführten Risikofaktoren/Zustände vorliegt, muss der Nutzen von oralen Kontrazeptiva gegen die möglichen Risiken für jeden einzelnen Fall abgewogen und mit der Anwenderin erörtert werden, bevor die Empfängnisverhütung mit einem kombinierten oralen Kontrazeptivum begonnen wird. Falls sich einer dieser Zustände oder Risikofaktoren verschlimmert oder erstmalig auftritt soll die Anwenderin ihren Arzt konsultieren. Der behandelte Arzt muss dann entscheiden, ob die Anwendung oraler Kontrazeptiva abgebrochen werden sollte.
Es liegen Berichte über Thrombosen der Retinagefäße während der Anwendung oraler Kontrazeptiva vor, die zu teilweisem oder komplettem Verlust der Sehfähigkeit führten. Bei ersten Anzeichen oder Symptomen von Änderungen des Sehvermögens, Auftreten von Protrusio bulbi oder Diplopie, Papillenödem oder Läsionen der Retinagefäße soll die Einnahme von Yris mite bis zur Abklärung der Ursachen unterbrochen werden.
Blutdruckanstieg während der Anwendung oraler Kontrazeptiva wurde beobachtet. Bei Frauen mit Hypertonie, Hypertonie in der Anamnese oder hochdruckbedingten Erkrankungen (darunter gewisse Nierenerkrankungen) wird möglicherweise eine alternative Empfängnisverhütungsmethode angezeigt sein. Wird in diesen Fällen Yris mite verordnet, ist die Patientin engmaschig zu überwachen und bei signifikantem Anstieg des Blutdrucks ist Yris mite abzusetzen.
Die Verwendung von Yris mite für Patientinnen mit unkontrollierter Hypertonie ist kontraindiziert (siehe auch 4.3, Gegenanzeigen).
Karzinome der Fortpflanzungsorgane
Zervixkarzinom
Der wichtigste Risikofaktor für das Zervixkarzinom ist eine persistierende Infektion mit humanen Papillomaviren.
Einige Studien weisen darauf hin, dass die Anwendung von KOK in einigen Frauen-Populationen mit einem erhöhten Risiko für zervikale intraepitheliale Neoplasien oder invasive Zervixkarzinome verbunden sein kann.
Es ist jedoch bislang nicht geklärt, in welchem Ausmaß dieses Ergebnis durch Unterschiede im Sexualverhalten und andere Faktoren beeinflusst wird. Bei ungeklärten ungewöhnlichen Genitalblutungen sind entsprechende diagnostische Maßnahmen angezeigt.
Eine Metaanalyse zu 54 epidemiologischen Studien zeigte bei Anwenderinnen von KOK ein leicht erhöhtes relatives Risiko (1,24) für Mammakarzinome im Vergleich zu Nichtanwenderinnen. Das erhöhte Risiko klingt innerhalb von 10 Jahren nach Absetzen der KOK allmählich ab. Die Studien liefern keine Beweise für einen kausalen Zusammenhang. Das erhöhte Risiko für eine höhere Anzahl von diagnostizierten Brustkrebserkrankungen ergibt sich möglicherweise durch die erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Früherkennung bei Anwenderinnen oraler Kontrazeptiva (wegen den regelmäßigeren Kontrolluntersuchungen), den Auswirkungen der KOK-Anwendung oder eine Kombination der beiden. Da Mammakarzinome bei Frauen vor dem 40. Lebensjahr selten sind, ist bei Frauen, die ein kombiniertes orales Kontrazeptivum einnehmen oder bis vor kurzem eingenommen haben, die zusätzlich diagnostizierte Anzahl an Mammakarzinomen im Verhältnis zum Mammakarzinom-Gesamtrisiko gering. Die bei Anwenderinnen von kombinierten oralen Kontrazeptiva diagnostizierten Mammakarzinome tendieren dazu, klinisch weniger weit fortgeschritten zu sein, als jene bei Nichtanwenderinnen.
In sehr seltenen Fällen wurde unter Anwendung von kombinierten oralen Kontrazeptiva das Auftreten gutartiger und in noch selteneren Fällen bösartiger Lebertumore beschrieben. Das Risiko scheint mit der Anwendungsdauer von KOK anzusteigen. Eine Ruptur der Lebertumoren kann durch intraabdominale Blutungen zum Tod führen. Kommt es unter der Einnahme kombinierter oraler Kontrazeptiva zu starken Schmerzen im Oberbauch, zu einer Lebervergrößerung oder zu Hinweisen auf intraabdominelle Blutungen, muss differentialdiagnostisch ein Lebertumor in Erwägung gezogen werden.
Frauen mit einer KOK-assoziierten Cholestase oder Cholestase während der Schwangerschaft haben ein erhöhtes Risiko, durch die Anwendung von KOK einen Lebertumor zu entwickeln. Wenn solche Patientinnen kombinierte orale Kontrazeptiva erhalten, sollten sie regelmäßig beobachtet werden. Bei Auftreten einer Cholestase sollte das KOK abgesetzt werden.
Unter Anwendung von kombinierten oralen Kontrazeptiva wurden hepatozelluläre Schäden beobachtet. Die frühe Erkennung von KOK-assoziierten hepatozellulären Schäden kann die Schwere der Hepatotoxizität mindern, wenn die Einnahme von KOK abgesetzt wird. Bei Diagnose hepatozellulärer Schäden sollten die Patientinnen auf die Einnahme von kombinierten oralen Kontrazeptiva verzichten, eine nicht-hormonale Methode der Empfängnisverhütung anwenden und ihren Arzt konsultieren.
Akute oder chronische Leberfunktionsstörungen können ein sofortiges Absetzen der KOK-Einnahme erfordern, bis sich die Leberfunktionswerte normalisiert haben.
Bei Anwenderinnen von KOK wurde über Einfluss auf die periphere Insulinresistenz und eine Glucoseintoleranz berichtet. Eine engmaschige Überwachung sollte daher bei Frauen mit beeinträchtigter Glucosetoleranz oder mit Diabetes mellitus gewährleistet sein. Siehe Abschnitt 4.3.
Bei einer kleinen Anzahl von Anwenderinnen von Yris mite wird es zu unerwünschten Änderungen der Lipidwerte kommen. Eine nicht-hormonelle Methode der Empfängnisverhütung sollte für Frauen mit unkontrollierter Dyslipidämie in Betracht gezogen werden. Bei einigen Frauen kann es während der Anwendung von Yris mite zu einer persistierenden Hypertriglyceridämie kommen. Ein Anstieg der Triglyzerid-Plasmakonzentration bei KOK-Anwenderinnen kann zu einer Pankreatitis und anderen Komplikationen führen.
Estrogene erhöhen die High-Density-Lipoprotein-(HDL-Cholesterin-)Serumkonzentrationen, während für viele Gestagene eine Abnahme des HDL-Cholesterins beschrieben wurde. Einige Gestagene können zu einem Anstieg der Low-Density-Lipoprotein-(LDL)-Konzentration führen und die Behandlung von Hyperlipidämien erschweren. Der Nettoeffekt von KOK hängt von dem Gleichgewicht zwischen der Estrogen- und Gestagen-Dosis sowie von der Art und der absoluten Menge des Gestagens im Kontrazeptivum ab. Bei der Wahl eines KOK ist der Gehalt an beiden Hormonen zu beachten.
Frauen, die sich für die Anwendung von Yris mite entscheiden und gleichzeitig in Behandlung für Hyperlipidämien stehen, müssen während der Einnahme von Yris mite genau kontrolliert werden.
Bei einigen Frauen kommt es während des tablettenfreien Intervalls zu keiner Entzugsblutung. Wenn Yris mite vor dem ersten amenorrhoischen Zyklus nicht den Anweisungen entsprechend eingenommen wurde oder wenn zwei aufeinanderfolgende Entzugsblutungen fehlen, soll die Einnahme unterbrochen und eine nicht-hormonale Empfängnisverhütungsmethode angewendet werden, bis die Möglichkeit einer Schwangerschaft ausgeschlossen wurde.
Durchbruch- oder Schmierblutungen können während der Einnahme von Yris mite insbesondere während den ersten drei Anwendungsmonaten, auftreten. Falls diese Blutungen andauern oder zum ersten Mal nach längerfristiger Anwendung auftreten, sollte eine organische Ursache ausgeschlossen werden. Wenn pathologische Ursachen ausgeschlossen wurden und die Blutungen anhalten, sollte die fortwährende Anwendung von Yris mite oder der Wechsel zu einem anderen Präparat erwogen werden.
In wenigen Fällen kann es nach Absetzen der Pille zu Amenorrhoe (möglicherweise mit Anovulation) oder Oligomenorrhoe kommen, vor allem, wenn diese bereits vor Beginn der Behandlung vorlagen.
In klinischen Prüfungen wurde eine nicht schwangerschaftsbedingte Amenorrhoe in 7% der Zyklen beobachtet – wobei im gesamten Verlauf der Studien bei 24 % der Frauen amenorrhoische Zyklen auftraten – und 3,6 % der Frauen hatten aufeinanderfolgende amenorrhoische Zyklen. Nur 1% der Frauen brach die Anwendung deswegen ab.
Frauen mit Depressionen in der Anamnese sollten während der Anwendung von Yris mite sorgfältig beobachtet und die Pille abgesetzt werden, wenn die Depression wieder auftritt. Patientinnen, die während der Behandlung eine schwerwiegende Depression entwickeln, sollten auf die weitere Einnahme eines oralen Kontrazeptivums verzichten und alternative Methoden der Empfängnisverhütung wählen, um so festzustellen, ob die Depression auf das Kontrazeptivum zurückzuführen ist.
Diarrhöe und/oder Erbrechen kann die Hormonresorption vermindern, was zu erniedrigten Serumkonzentrationen führt (siehe auch Abschnitt 4.2, „Verhalten bei Erbrechen/Durchfall“ und Abschnitt 4.5,).
Vorsicht ist geboten bei
– benignen Tumoren der Mammae und Uteruserkrankungen (Hyperplasie, Fibrom);
– Hyperprolaktinämie mit oder ohne Galaktorrhoe.
Engmaschige Überwachung sollte gewährleistet sein bei Vorliegen von Grunderkrankungen, die während einer Schwangerschaft oder Anwendung von kombinierten oralen Kontrazeptiva auftreten oder sich verschlechtern können bzw. bei Patientinnen mit folgenden bestehenden oder anamnestisch bekannten Erkrankungen: Epilepsie, Migräne, Otosklerose, Asthma, Familienanamnese von Gefäßerkrankungen, Varizen, Ikterus und/oder Pruritus im Zusammenhang mit Cholestase, Herpes gestationis, Cholelithiasis, systemischer Lupus erythematodes, kardiale, renale oder hepatische Dysfunktion, Depression, Hypertonie, Chorea, Porphyrie, hämolytisch-urämisches Syndrom, Stoffwechselstörungen (Diabetes mellitus, Hyperlipidämie), vorausgegangene oberflächliche Thrombophlebitiden, Adipositas, multiple Sklerose, Tetanie und Sichelzellenanämie.
Exogen verabreichte Estrogene können Symptome eines hereditären und erworbenen Angioödems auslösen oder verschlimmern.
Das Auftreten von M. Crohn sowie Colitis ulcerosa wurde in einen Zusammenhang mit der Einnahme von KOK gebracht.
Trat während einer Schwangerschaft oder bei früherer Einnahme von KOK Melasma/Chloasma auf, sollte eine Sonnenlichtexposition oder ultraviolette Bestrahlung vermieden werden, um die Gefahr einer Exazerbation zu minimieren.
Dieses Arzneimittel enthält Lactose und Saccharose. Patientinnen mit seltenen angeborenen Störungen wie Galactose-Fruktoseintoleranz, Lapp-Lactase-Defizit, Glukose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Insuffizienz sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro 0,075 mg/0,02 mg-Dragee, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.
ALT-Erhöhungen
Während klinischer Studien mit Patienten, die gegen Hepatitis-C-Virusinfektionen (HCV) mit Arzneimitteln mit Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir mit oder ohne Ribavirin behandelt wurden, traten Transaminase (ALT)-Erhöhungen um mehr als das 5-fache des oberen Normalwertes signifikant häufiger bei Frauen auf, die Ethinylestradiol-haltige Arzneimittel wie kombinierte hormonale Kontrazeptiva (KHK) einnahmen. Außerdem wurden auch bei Patienten, die mit Glecaprevir/Pibrentasvir behandelt wurden, ALT-Erhöhungen bei Frauen beobachtet, die Ethinylestradiol-haltige Arzneimittel wie KHK einnahmen (siehe Abschnitt 4.3 und 4.5).
Ältere Patienten
KOK sind nicht für die Anwendung bei postmenopausalen Frauen geeignet.
Für Kinder unerreichbar aufbewahren.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Hinweis: Fachinformationen von gleichzeitig verordneten Arzneimitteln sollten auf mögliche Wechselwirkungen hin überprüft werden.
Wirkungen anderer Arzneimittel auf Yris mite.Wechselwirkungen können mit Arzneimitteln auftreten, die mikrosomale Enzyme induzieren, dies kann zu einer erhöhten Clearance von Sexualhormonen und zu Durchbruchblutungen und/oder kontrazeptivem Versagen führen.
Handhabung
Die Enzyminduktion kann bereits nach wenigen Behandlungstagen beobachtet werden. Eine maximale Enzyminduktion kann im Allgemeinen innerhalb von einigen Wochen beobachtet werden. Nach Behandlungsende kann die Enzyminduktion ca. 4 Wochen erhalten bleiben.
Kurzzeitbehandlung
Frauen, die mit einem enzyminduzierenden Arzneimittel behandelt werden, sollten vorübergehend zusätzlich zum KOK eine Barrieremethode oder eine andere Verhütungsmethode anwenden. Die Barrieremethode muss während der gesamten Zeit der Behandlung mit der Begleitmedikation und noch 28 Tage nach deren Absetzen angewendet werden.
Falls die Arzneimittelbehandlung über das Ende der Tabletten der KOK-Packung hinausgeht, sollte sofort mit der Einnahme aus der nächsten Packung des KOK begonnen werden, ohne die übliche Einnahmepause
Langzeitbehandlung
Bei Frauen unter längerfristiger Behandlung mit Leberenzym-induzierenden Wirkstoffen wird die Anwendung einer anderen zuverlässigen, nichthormonalen Verhütungsmethode empfohlen.
Die folgenden Wechselwirkungen sind in der Literatur beschrieben.
Substanzen, die die Clearance von KOK erhöhen (verminderte Wirksamkeit von KOK durch Enzyminduktion) z. B.: Barbiturate, Bosentan, Carbamazepin, Phenytoin, Primidon, Rifampicin und Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion wie Ritonavir, Nevirapin und Efavirenz und möglicherweise auch Felbamat, Griseofulvin, Oxcarbazepin, Topiramat und Produkte, die das pflanzliche Heilmittel Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten.
Substanzen mit variablen Wirkungen auf die Clearance von KOK:
Bei gleichzeitiger Verabreichung mit KOK können viele Kombinationen von HIV Proteasehemmern und nicht-nukleosidischen Reverse-Transkriptasehemmern inklusive Kombinationen von HCV-Hemmern die Plasmakonzentrationen von Estrogenen oder Progestagenen erhöhen oder erniedrigen. Die Auswirkungen solcher Veränderungen können in manchen Fällen klinisch relevant sein.
Daher sollte die Fachinformation von gleichzeitig verabreichten HIV/HCV-Arzneimitteln zu Rate gezogen werden um potentielle Wechselwirkungen und etwaige damit in Zusammenhang stehende Empfehlungen festzustellen.
Im Zweifelsfall sollten Frauen, die unter einer Therapie mit Proteasehemmern oder nicht-nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Hemmern stehen, immer eine zusätzliche Barrieremethode zur Verhütung anwenden.
Substanzen, die die Clearance von KOK vermindern (Enzyminhibitoren):
Die klinische Relevanz möglicher Wechselwirkungen mit Enzym-Inhibitoren bleibt unbekannt. Die gleichzeitige Verabreichung von starken CYP3A4 Inhibitoren kann die Plasmakonzentrationen von Estrogen oder Progestagenen oder von beiden erhöhen.
Etoricoxib-Dosierungen von 60 bis 120 mg/Tag haben eine 1,4 bis 1,6-fache Erhöhung der Plasmakonzentrationen von Ethinylestradiol gezeigt, respektive wenn eine gleichzeitige Einnahme eines KOK, das 0,035 mg Ethinylestradiol enthält, erfolgt.
KOK können den Metabolismus bestimmter anderer Wirkstoffe beeinflussen. Dementsprechend können Plasma- und Gewebskonzentrationen entweder ansteigen (z. B. Cyclosporin) oder abnehmen (z. B. Lamotrigin).
Klinische Daten lassen vermuten, dass Ethinylestradiol die Clearance von CYP1A2 Substraten hemmt und dadurch zu einem schwachen (z. B. Theophyllin) oder mittleren (z. B. Tizanidin) Anstieg in deren Plasmakonzentration führt.
Die Dosierung von oralen Antidiabetika oder Insulin muss gegebenenfalls angepasst werden.
Laboruntersuchungen
Die Anwendung von kontrazeptiven Steroiden kann die Ergebnisse bestimmter Labortests beeinflussen. Das schließt die biochemischen Parameter der Leber-, Schilddrüsen-, Nebennieren- und Nierenfunktion sowie die Plasmaspiegel der (Transport-) Proteine, z. B. des kortikosteroidbindenden Globulins und der Lipid- /Lipoprotein-Fraktionen, die Parameter des Kohlenhydratstoffwechsels und der Blutgerinnung und Fibrinolyse ein. Im Allgemeinen bleiben diese Veränderungen jedoch innerhalb des Normbereichs.
Pharmakodynamische Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln, die Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir, Dasabuvir mit oder ohne Ribavirin oder Glecaprevir/Pibrentasvir enthalten, kann das Risiko von ALT-Erhöhungen steigern (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4).
Yris mite-Anwenderinnen müssen daher zu einer alternativen Verhütungsmethode wechseln (z. B. Verhütung mit einem reinen Gestagenpräparat oder nicht-hormonelle Methoden), bevor die Therapie mit diesen Arzneimitteln gestartet wird. Yris mite kann 2 Wochen, nachdem die Einnahme dieser Arzneimittel beendet wurde, wieder angewendet werden.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Für alle Gestoden enthaltenden kombinierten hormonalen Kontrazeptiva:
Schwangerschaft
Dieses Arzneimittel ist während der Schwangerschaft kontraindiziert.
Vor der ersten Einnahme von Yris mite muss eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Tritt während der Einnahme eine Schwangerschaft ein, ist das Präparat sofort abzusetzen.
In epidemiologischen Untersuchungen fand sich weder ein erhöhtes Risiko für Missbildungen bei Kindern, deren Mütter vor der Schwangerschaft kombinierte orale Kontrazeptiva eingenommen hatten, noch eine teratogene Wirkung bei versehentlicher Einnahme von kombinierten oralen Kontrazeptiva in der Frühschwangerschaft.
Das erhöhte VTE-Risiko in der Zeit nach der Geburt sollte vor der erneuten Anwendung nach einer Anwendungspause bedacht werden (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).
Stillzeit
Es wurden geringe Mengen an kontrazeptiven Steroiden und/oder Metaboliten in der Muttermilch stillender Mütter nachgewiesen und einige Nebenwirkungen auf das Kind beschrieben, darunter Gelbsucht und Brustvergrößerung. KOK können die Laktation beeinflussen, da sie die Menge der Muttermilch verringern und ihre Zusammensetzung verändern können. Die Anwendung von KOK wird im Allgemeinen nicht empfohlen, solange eine Mutter ihr Kind nicht vollständig abgestillt hat.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Yris mite hat keinen oder vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
Die Anwendung kombinierter oraler Kontrazeptiva wurde in Zusammenhang gebracht mit
– einem erhöhten Risiko für arterielle und venöse thrombotische und thromboembolische Ereignisse
– einem erhöhten Risiko für Zervixkarzinom und intraepitheliale zervikale Neoplasmen
– einem erhöhten Risiko für die Diagnose Brustkrebs
– einem erhöhten Risiko für gutartige Lebertumore (z. B. fokal-noduläre Hyperplasie, hepatische Adenome).
–
Für alle Frauen die ein kombiniertes orales Kontrazeptivum einnehmen, besteht ein erhöhtes VTE-Risiko. Zu Risikounterschieden zwischen den verschiedenen kombinierten oralen Kontrazeptiva siehe Abschnitt 4.4.
Organsysteme | Häufigkeit von unerwünschten Wirkungen | |||||
Sehr häufig >1/10 | häufig >1/100, < 1/10 | gelegentlich >1/1.000, < 1/100 | selten >1/10.000, < 1/1.000 | Sehr selten < 1/10.000 | Unbekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) | |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen | Vaginitis (inkl. Candidiasis) | |||||
Augenerkrankungen | Kontaktlinsenunverträglichkeit | Sehnerventzündung**, Retinathrombose | ||||
Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen | Hepatozelluläre Karzinome |
Organsysteme | Häufigkeit von unerwünschten Wirkungen | |||||
Sehr häufig >1/10 | häufig >1/100, < 1/10 | gelegentlich >1/1.000, < 1/100 | selten >1/10.000, < 1/1.000 | Sehr selten < 1/10.000 | Unbekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) | |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | Nausea, Erbrechen, Abdominalbeschwerden | Abdominalkrämpfe, Blähungen | Pankreatitis, ischämische Colitis | Entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) | ||
Erkrankungen des Immunsystems | anaphylaktische/ anaphylaktoide Reaktionen mit sehr seltenen Fällen von Urtikaria, Angioödem und schweren Reaktionen mit respiratorischen Symptomen und Kreislauferscheinu ngen | Exazerbation von Lupus erythematodes | Verschlimmerung von Symptomen eines hereditären und erworbenen Angioödems | |||
Stoffwechsel-und Ernährungsstörungen | Gewichtsveränderunge n (Zu- oder Abnahme) | Veränderungen der Serum Lipidspiegel, inklusive Hypertriglyceridä mie, Veränderungen des Appetits (Zunahme oder Abnahme) | Abnahme der Serum-Folatspiegel*, Glucoseintoleranz | Exazerbation von Porphyrie | ||
Leber- und Gallenerkrankungen | Cholestatischer Ikterus | Gallenblasenerkr ankungen, inklusive Gallensteinen*** | Hepato-zelluläre Beeinträchtigung (z. B. Hepatitis, abnormale Leberfunktion) | |||
Erkrankungen des Nervensystems | Kopfschmerzen, inklusive Migräne | Nervosität, Schwindel | Schlaganfall, transistorische ischämische Attacken | Exazerbation von Chorea | ||
Psychiatrische Erkrankungen | Stimmungsschwankungen, inklusive Depressionen, Libidoveränderungen |
Organsysteme | Häufigkeit von unerwünschten Wirkungen | |||||
Sehr häufig >1/10 | häufig >1/100, < 1/10 | gelegentlich >1/1.000, < 1/100 | selten >1/10.000, < 1/1.000 | Sehr selten < 1/10.000 | Unbekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) | |
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse | Durchbruchblutun gen/Schmierblutun gen | Brustschmerzen, -Empfindlichkeit, – Vergrößerung, -Sekretion, Dysmenorrhoe, Veränderungen der Blutungsstärke, Veränderungen der Ectopia cervicis und Sekretion, Amenorrhoe | ||||
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Akne | Ausschlag, Chloasma (Melasma), möglicherweise bleibend, Hirsutismus, Alopezie | Erythema nodosum | Erythema multiforme | ||
Herzerkrankungen | Blutdruckanstieg | Myokardinfarkt | ||||
Gefäßerkrankungen | venöse Thromboembolie (VTE) arterielle Thromboembolie (ATE) | Verschlechterun g variköser Venen | ||||
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums | Lungenembolie | |||||
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | hämolytischurämisches Syndrom | |||||
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | Flüssigkeitsansammlun gen / Ödem |
* Die Serum-Folatspiegel können durch die Behandlung mit oralen Kontrazeptiva vermindert sein. Dies kann bei Eintreten einer Schwangerschaft kurz nach dem Absetzen der Pille von klinischer Relevanz sein.
* * Eine Sehnerventzündung kann zu teilweisem oder komplettem Verlust des Sehvermögens führen.
* ** Orale Kontrazeptiva können bereits bestehende Gallenblasenerkrankungen verschlimmern und die Entwicklung dieser Erkrankungen bei zuvor asymptomatischen Frauen beschleunigen
Wechselwirkungen
Durchbruchblutungen und/oder Versagen der Kontrazeption können eine Folge von
Wechselwirkungen anderer Arzneimittel (Enzyminduktoren) mit oralen Kontrazeptiva sein (siehe Abschnitt 4.5).
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Bei Anwenderinnen von KHK wurde ein erhöhtes Risiko für arterielle und venöse thrombotische und thromboembolische Ereignisse einschließlich Myokardinfarkt, Schlaganfall, transitorische ischämische Attacken, Venenthrombose und Lungenembolie beobachtet, die in Abschnitt 4.4 eingehend behandelt werden.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website:
4.9 Überdosierung
Symptome der Überdosierung von oralen Kontrazeptiva bei Erwachsenen und Kindern können Übelkeit, Erbrechen, Brustempfindlichkeit, Schwindel, Abdominalschmerzen, Benommenheit/Erschöpfung sein; bei Frauen können Entzugsblutungen auftreten. Ein spezifisches Antidot ist nicht verfügbar, die weitere Behandlung sollte, wenn notwendig, symptomatisch erfolgen.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Gestagene und Estrogene in fixer Kombination ATC-Code: G03AA10
KOK wirken über eine Suppression von Gonadotropinen. Die kontrazeptive Wirksamkeit von Yris mite basiert auf drei, einander ergänzenden Wirkprinzipien:
– Die Ovulation wird auf Ebene der hypothalamisch-hypophysären Achse gehemmt.
– Das Zervikalsekret wird für Spermien unpassierbar.
Das Endometrium wird für eine Nidation ungeeignet.
Bei regelmäßiger und korrekter Einnahme beträgt die wahrscheinliche Versagerquote von KOK 0,1 % pro Jahr. Dagegen beträgt die Versagerquote bei typischer Anwendung bei allen Typen von oralen Kontrazeptiva 5 %. Die Wirksamkeit der meisten Methoden der Empfängnisverhütung ist von der Zuverlässigkeit ihrer Anwendung abhängig. Die Wahrscheinlichkeit eines Versagens der Methode steigt an, wenn KOK-Tabletten ausgelassen werden.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Ethinylestradiol:
Resorption
– Wird schnell und vollständig aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert
– Absolute Bioverfügbarkeit: ungefähr 40–60%
– Höchste Serumkonzentrationen innerhalb von 1–2 Stunden erreicht
Verteilung
– Überwiegender Teil an Serumalbumin gebunden (ungefähr 98%)
– Induziert einen Anstieg der Serumkonzentrationen des sexualhormonbindenden Globulins (SHBG)
– Steady-State Zustand wird während der zweiten Hälfte eines Behandlungszyklus erreicht, wenn die
– Serumspiegel um ca. 30–50% höher sind (im Vergleich zu einer Einzeldosis)
Biotransformation
– Unterliegt der First-Pass-Verstoffwechselung (Dünndarmschleimhaut, Leber) und dem enterohepatischen Kreislauf
– 2-Hydroxylierung durch Cytochrome P450-Enzyme ist die hauptsächliche oxidative Reaktion
– Eine große Vielzahl der hydroxylierten und methylierten Metaboliten sind als freie Metaboliten und als Glukuronid- und Sulfatkonjugate vorhanden
Elimination
– Die Serumspiegel verringern sich in zwei Phasen
– Terminale Halbwertszeit: ungefähr 16–18 Stunden
– Metaboliten werden in einem größeren Ausmaß mit den Faeces als mit dem Urin ausgeschieden
Gestoden:
Resorption
– Wird schnell und vollständig aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert
– Absolute Bioverfügbarkeit: ungefähr 99%
– Höchste Serumkonzentrationen etwa 1 Stunde nach Nahrungsaufnahme erreicht
Verteilung
– Primär an SHBG gebunden (50–70%), und in einem geringeren Ausmaß an Serumalbumin
– Nur 1–2% der gesamten Serumkonzentrationen sind als freie Steroide vorhanden
– Akkumuliert bei wiederholter Gabe im Plasma, wobei der Steady-State in der zweiten Hälfte eines Behandlungszykluses erreicht wird
Biotransformation
– Vollständig verstoffwechselt durch Reduktion der 3-Keto-Gruppe und der A-4 Doppelbindung, und durch eine Anzahl weiterer Hydroxylierungsschritte
– Bei gleichzeitiger Verabreichung mit Ethinylestradiol, gibt es keinen Hinweis darauf, dass das Vorhandensein von Gestoden einen signifikanten Einfluss auf die Kinetik von Ethinylestradiol hat
Elimination
– Terminale Halbwertszeit: ungefähr 15–19 Stunden nach Einmalverabreichung und 18–22 Stunden bei wiederholter Abgabe
– Metaboliten werden in einem größeren Ausmaß mit dem Urin als mit den Faeces ausgeschieden
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Studien zur Toxikologie der Einzelkomponenten sowie deren Kombination wurden durchgeführt.
Studien zur akuten Toxizität an Tieren brachten keinen Hinweis auf eine mögliche toxische Wirkung bei einer versehentlichen Überdosierung.
Studien zur systemischen Verträglichkeit unter wiederholter Verabreichung ergaben keine Hinweise auf unerwartete Risiken für die Anwendung beim Menschen.
Langzeitstudien zur Kanzerogenität unter wiederholter Verabreichung ergaben keinen Hinweis auf ein kanzerogenes Potential. Es ist jedoch zu bedenken, dass Sexualsteroide die Transformation bestimmter Gewebe in hormonabhängige Tumore fördern können.
Studien zur Teratogenität zeigten keinen Hinweis auf ein besonderes Risiko, vorausgesetzt die Estrogen-Gestagen- Kombinationen werden richtig angewendet. Es ist jedoch erforderlich, eine irrtümlich zu Beginn einer Schwangerschaft fortgesetzte Behandlung sofort abzubrechen.
Mutagenitätsstudien zeigten kein mutagenes Potential für Ethinylestradiol oder Gestoden.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1. Liste der sonstigen Bestandteile
Natriumcalciumedetat, Magnesiumstearat, Siliziumdioxid, Povidon, Maisstärke, Lactose
Monohydrat.
Chinolingelb E 104, Povidon, Titandioxid E171, Macrogol 6000, Talk, Calciumcarbonat, Saccharose.
6.2. Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3. Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.
6.5. Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PVDC-Aluminium Blisterpackung
Packung zu 1 × 21 Dragees und 3 × 21 Dragees.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Kwizda Pharma GmbH, 1160 Wien
8. ZULASSUNGSNUMMER
1–25482
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER
Datum der Erteilung der Zulassung: 03.08.2004
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 01.02.2012
10. STAND DER INFORMATION
09/2021
Mehr Informationen über das Medikament Yris mite 0,075 mg/0,02 mg Dragees
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-25482
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Kwizda Pharma GmbH, Effingergasse 21, 1160 Wien, Österreich