Info Patient Hauptmenü öffnen

Wave ratiopharm 75 Mikrogramm/20 Mikrogramm überzogene Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält aktive Wirkstoffe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Wave ratiopharm 75 Mikrogramm/20 Mikrogramm überzogene Tabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Wave ratiopharm 75 Mikrogramm/20 Mikrogramm überzogene Tabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Eine überzogene Tablette enthält 75 Mikrogramm Gestoden und 20 Mikrogramm Ethinylestradiol

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Lactose-Monohydrat (36,865 mg), Saccharose (19,631 mg)

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Überzogene Tablette

Weiße, bikonvexe, runde überzogene Tablette mit glänzender Oberfläche

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Orale hormonale Kontrazeption

Bei der Entscheidung, Wave ratiopharm zu verschreiben, sollten die aktuellen, individuellen Risikofaktoren der einzelnen Frauen, insbesondere im Hinblick auf venöse Thromboembolien (VTE), berücksichtigt werden. Auch sollte das Risiko für eine VTE bei Anwendung von Wave ratiopharm mit dem anderer kombinierter hormonaler Kontrazeptiva (KHK) verglichen werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Wie Wave ratiopharm einzunehmen ist

Die Einnahme hat regelmäßig und ohne Weglassen einer Tablette zu erfolgen. Täglich wird 1 Tablette zur selben Zeit an 21 aufeinander folgenden Tagen eingenommen, wobei zwischen zwei Packungen eine Einnahmepause von 7 Tagen eingelegt wird. Am 2. oder 3. Tag nach der Einnahme der letzten Tablette tritt üblicherweise eine Entzugsblutung ein, die auch noch andauern kann, wenn mit der Einnahme der nächsten Packung begonnen wird.

Beginn der Einnahme von Wave ratiopharm

Keine hormonale Kontrazeption während des vorangegangenen Monats:

Die Anwenderin sollte die erste Tablette am ersten Tag ihrer Monatsblutung einnehmen. Der Beginn der Einnahme ist auch am 2. – 5. Tag möglich, in diesem Fall wird jedoch während der ersten 7 Tage des ersten Monatszyklus die Anwendung einer zusätzlichen, nicht-hormonalen Methode der Empfängnisverhütung empfohlen.

Umstellung von einer anderen kombinierten hormonalen kontrazeptiven Methode (kombiniertes orales Kontrazeptivum (KOK), Vaginalring oder transdermales Pflaster):

Die Anwenderin sollte am Tag nach der Einnahme der letzten wirkstoffhaltigen Tablette ihres bisherigen KHK oder spätestens am Tag nach der üblichen Tabletten-freien Einnahmepause mit der Einnahme der ersten Tablette Wave ratiopharm beginnen. Beim Umsteigen von einem Vaginalring oder einem Pflaster, sollte die erste Tablette Wave ratiopharm am Tag des Absetzens oder spätestens am geplanten Tag der nächsten Applikation eingenommen werden.

Umstellung von einem Gestagenmonopräpa­rat (Minipille, Injektionspräparat, Implantat) oder von einem Gestagen-freisetzenden Intrauterinsystem:

Die Umstellung von einer Minipille kann an jedem beliebigen Tag erfolgen, wobei mit der Anwendung von Wave ratiopharm am Tag nach dem Absetzen der Minipille begonnen werden muss.

Bei Wechsel von einem Implantat oder von einem Gestagen-freisetzenden Intrauterinsystem am Tag der Entfernung und bei Wechsel von einem Injektionspräparat zu dem Zeitpunkt, an dem die nächste Injektion fällig wäre.

In all diesen Fällen wird empfohlen, die Anwenderin darauf hinzuweisen, dass an den ersten 7 Tagen der Einnahme ein zusätzliches nicht-hormonelles Verhütungsmittel zu verwenden ist.

Nach einem Abort im 1. Trimenon:

Mit der Einnahme von Wave ratiopharm kann sofort begonnen werden. Zusätzliche Verhütungsmaßnahmen sind nicht erforderlich.

Nach einer Geburt oder einem Abort im 2. Trimenon:

Da in der unmittelbaren Post-partum-Periode ein erhöhtes Thromboembolie-Risiko besteht, soll mit der Einnahme von Östrogen-Gestagen-haltigen Verhütungsmitteln nicht vor dem 21. bis 28. Tag nach einer Geburt oder einem Abort im 2. Trimenon begonnen werden. Beginnt die Anwenderin später mit der Einnahme, wird empfohlen, in den ersten 7 Tagen der Einnahme zusätzliche nicht-hormonale Verhütungsmaßnahmen anzuwenden sind. Hat jedoch in der Zwischenzeit bereits ein Geschlechtsverkehr stattgefunden, ist vor dem Beginn der Einnahme von KHK eine Schwangerschaft auszuschließen oder die erste Monatsblutung abzuwarten.

Bezüglich stillender Mütter siehe Abschnitt 4.6.

Vorgehen bei vergessener Tabletteneinnahme

Das Vergessen einer Tablette erhöht das Schwangerschaf­tsrisiko.

Der Konzeptionsschutz kann beeinträchtigt sein, wenn die Einnahme einer Tablette vergessen wird, besonders wenn diese vergessenen Tabletten das Intervall zwischen der letzten Tablette der aktuellen Packung und der ersten Tablette der nächsten Packung verlängert.

Wenn die vergessene Einnahme einer Tablette innerhalb von 12 Stunden nach der gewohnten Einnahmezeit bemerkt wird, sollte die vergessene Tablette sofort eingenommen und die Einnahme normal fortgesetzt, also die folgende Tablette zur gewohnten Zeit eingenommen werden. Die kontrazeptive Wirkung ist nicht herabgesetzt.

Wenn die vergessene Einnahme länger als 12 Stunden nach der gewohnten Einnahmezeit bemerkt wird, oder mehr als eine Tablette vergessen wurde, ist der Konzeptionsschutz nicht länger gewährleistet.

Die folgenden beiden Regeln können im Zuge der Vorgehensweise bei vergessener Tabletteneinnahme hilfreich sein:

1. Die Einnahme der Tabletten sollte niemals länger als 7 Tage unterbrochen werden.

2. Die Tabletten müssen über sieben Tage ununterbrochen eingenommen werden um eine ausreichende Unterbindung der Hypothalamus-Hypophysen-Ovar-Achse zu bewirken.

Deshalb können für die tägliche Praxis folgende Empfehlungen gegeben werden:

Woche 1

Die Anwenderin soll angewiesen werden, die letzte vergessene Tablette sofort einzunehmen, wenn sie die vergessene Tablette bemerkt, auch wenn dadurch zur selben Zeit 2 Tabletten einzunehmen sind.

Die folgenden Tabletten sind zur gewohnten Zeit einzunehmen. Es ist jedoch zusätzlich eine mechanische Verhütungsmaßnahme (z.B. Kondom) während der nächsten 7 Tage nötig.

Wenn während der letzten 7 Tage vor der vergessenen Tablette Geschlechtsverkehr stattgefunden hat, könnte die Möglichkeit einer Schwangerschaft bestehen. Je mehr Tabletteneinnahmen versäumt wurden und je näher dies dem Beginn einer Packung ist, desto größer ist das Schwangerschaf­tsrisiko.

Woche 2

Die Anwenderin soll angewiesen werden, die letzte vergessene Tablette sofort einzunehmen, wenn sie die vergessene Tablette bemerkt, auch wenn dadurch zur selben Zeit 2 Tabletten einzunehmen sind.

Die folgenden Tabletten sind zur gewohnten Zeit einzunehmen. Wenn die Tabletten während der 7 Tage, bevor die erste vergessen wurde, ordnungsgemäß eingenommen wurden, muss keine zusätzliche Verhütungsmaßnahme ergriffen werden. Wenn allerdings mehrere Tabletten vergessen worden sind, sollte die Anwenderin angewiesen werden zusätzliche Schutzmaßnahmen während der nächsten 7 Tage anzuwenden.

Woche 3

Aufgrund der Nähe zur 7 tägigen Einnahmepause ist das Risiko einer reduzierten kontrazeptiven Wirkung am höchsten. Allerdings kann dieses unmittelbare Risiko einer reduzierten kontrazeptiven Wirkung durch eine Anpassung der Tabletteneinnahme wie folgt verhindert werden:

– Wenn die Tabletten während jener 7 Tage, bevor eine Tablette vergessen wurde, ordnungsgemäß eingenommen wurden, muss keine zusätzliche Verhütungsmaßnahme ergriffen werden. Es ist möglich einem der beiden unten beschriebenen Dosierungsschemata zu folgen.

– Falls nicht, sollte die Anwenderin angewiesen werden, dem ersten Dosierungsschema zu folgen und eine zusätzliche Verhütungsmethode während der nächsten 7 Tage anzuwenden.

Dosierungsschema 1:

Die Anwenderin wird angewiesen, die letzte vergessene Tablette sofort einzunehmen, wenn sie die vergessene Tablette bemerkt, auch wenn dadurch zur selben Zeit 2 Tabletten einzunehmen sind. Die folgenden Tabletten sind zur gewohnten Zeit einzunehmen. Die folgende Packung soll unmittelbar nach Ende der vorangegangenen Packung begonnen werden, also ohne Unterbrechung zwischen den Packungen. Abbruchblutungen sind vor dem Ende der zweiten Packung unwahrscheinlich, aber Schmierblutungen (Bluttropfen) oder Zwischenblutungen können während der Tabletteneinnahme beobachtet werden.

Dosierungsschema 2:

Alternativ kann Anwenderinnen in dieser Situation ein Absetzen der Tabletten aus der angebrochenen Packung angeraten werden. In diesem Fall sollte eine maximale Einnahmepause von 7 Tagen, einschließlich der Tage an denen Tabletten vergessen wurden, eingehalten werden, bevor die nächste Packung begonnen wird.

Bei Frauen die eine oder mehrere Tabletten vergessen haben, sollte bei Ausbleiben der Abbruchblutung zwischen 2 Packungen ein Schwangerschaf­tstest durchgeführt werden.

Empfehlungen bei Störungen des Gastrointesti­naltrakts (Erbrechen oder schwerer Durchfall) Bei Eintreten einer interkurrenten gastrointestinalen Störung, wie Erbrechen oder starkem Durchfall, innerhalb der ersten 4 Stunden nach der Tabletteneinnahme kann die Resorption unvollständig sein. In solchen Fällen gelten die Empfehlungen zur vergessenen Tabletteneinnahme innerhalb von 12 Stunden -dem entsprechend sollte so bald als möglich eine neue Tablette eingenommen werden. Sollten die gastrointestinalen Beschwerden über mehrere Tage anhalten, sollte bis zum Beginn der nächsten Blisterpackung eine zusätzliche nicht-hormonelle Verhütungsmethode (Kondom, Spermizid etc.) angewendet werden. Im Falle von anhaltenden Störungen, sollte eine weitere zuverlässige Verhütungsmethode ins Auge gefasst werden.

Verschieben der Monatsblutung

Um die Monatsblutung hinauszuschieben, sollte nach Aufbrauchen einer Packung direkt mit der nächsten Packung Gestoden-Ethinylestradiol begonnen werden, ohne dass dazwischen eine Einnahmepause erfolgt. Die Monatsblutung kann so lange wie gewünscht hinausgeschoben werden, bis die zweite Packung aufgebraucht ist, allerdings nicht länger. Durch die Einnahme der Tabletten aus der zweiten Packung wird die Menstruation verschoben, es kann aber zu Schmier- und Abbruchbruchbl­utungen kommen. Nach der üblichen 7-tägigen tablettenfreien Einnahmepause soll die Einnahme von Gestoden-Ethinylestradiol regulär fortgesetzt werden.

Um die Menstruation auf einen anderen Wochentag zu verschieben, als ihn die Anwenderin aufgrund ihres derzeitigen Einnahmeschemas hat, kann sie die nächste Einnahmepause um so viele Tage, wie sie wünscht, verkürzen. Je kürzer die Einnahmepause, desto höher das Risiko, dass die Anwenderin keine Menstruation hat, jedoch während der Einnahme der nächsten Packung Durchbruchs- und Schmierblutungen auftreten. (wie beim Hinausschieben der Menstruation)

Art der Anwendung

Zum Einnehmen

4.3 Gegenanzeigen

Kombinierte hormonale Kontrazeptiva (KHK) dürfen unter den folgenden Bedingungen nicht angewendet werden. Wenn eine der Erkrankungen zum ersten Mal während der Behandlung mit einem kombinierten hormonalen Kontrazeptivum auftritt, muss die Behandlung sofort abgebrochen werden.

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile Vorliegen einer oder Risiko für eine venöse Thromboemboli­e (VTE)

o Venöse Thromboembolie – bestehende VTE (auch unter Therapie mit Antikoagulanzien) oder VTE in der Vorgeschichte (z. B. tiefe Venenthrombose [TVT] oder Lungenembolie [LE])

o Bekannte erbliche oder erworbene Prädisposition für eine venöse Thromboembolie, wie z. B. APC-Resistenz (einschließlich Faktor-V-Leiden), Antithrombin-III-Mangel, Protein-C-Mangel oder Protein-S-Mangel

o Größere Operationen mit längerer Immobilisierung (siehe Abschnitt 4.4)

o Hohes Risiko für eine venöse Thromboembolie aufgrund mehrerer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4)

Vorliegen einer oder Risiko für eine arterielle Thromboemboli­e (ATE)

o Arterielle Thromboembolie – bestehende ATE, ATE in der Vorgeschichte (z. B. Myokardinfarkt) oder Erkrankung im Prodromalstadium (z. B. Angina pectoris)

o Zerebrovaskuläre Erkrankung – bestehender Schlaganfall, Schlaganfall oder prodromale Erkrankung (z. B. transitorische ischämische Attacke [TIA]) in der Vorgeschichte

o Bekannte erbliche oder erworbene Prädisposition für eine arterielle Thromboembolie, wie z. B. Hyperhomocyste­inämie und Antiphospholipid-Antikörper (Anticardiolipin-Antikörper, Lupusantikoagulans)

o Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen in der Vorgeschichte

o Hohes Risiko für eine arterielle Thromboembolie aufgrund mehrerer Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4) oder eines schwerwiegenden Risikofaktors wie:

■ Diabetes mellitus mit Gefäßschädigung

■ Schwere Hypertonie

■ Schwere Dyslipoproteinämie

bestehende oder vermutete Sexualhormon-beeinflusste Malignome (z.B. der Geschlechtsorgane oder der Brust), bestehende oder vorangegangene Lebertumoren (benigne oder maligne) Endometriumkarzinom oder andere bestehende oder vermutete Östrogen-abhängige Tumoren schwere Lebererkrankungen, solange die Leberfunktionswerte nicht auf ein normales Niveau zurückgegangen sind Genitalblutungen unklarer Genese bestehende oder vorangegangene Pankreatitis in Verbindung mit einer schweren Hypertriglyce­ridämie schwere Niereninsuffizienz oder akutes Nierenversagen Gestoden-Ethinylestradiol ist kontraindiziert in Kombination mit Johanniskraut (siehe Abschnitt 4.5) Gestoden-Ethinylestradiol ist kontraindiziert bei der gleichzeitigen Anwendung von Arzneimitteln, die Ombitasvir/Pa­ritaprevir/Ri­tonavir und Dasabuvir oder Glecaprevir/Pi­brentasvir enthalten (siehe Abschnitt 4.4 und Abschnitt 4.5).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die Eignung von Wave ratiopharm sollte mit der Frau besprochen werden, falls eine der im Folgenden aufgeführten Erkrankungen oder Risikofaktoren vorliegt.

Bei einer Verschlechterung oder dem ersten Auftreten einer dieser Erkrankungen oder Risikofaktoren ist der Anwenderin anzuraten, sich an Ihren Arzt zu wenden, um zu entscheiden, ob die Anwendung von Wave ratiopharm beenedet werden sollte.

Durchblutungsstörun­gen

Risiko für eine venöseThrombo­embolie (VTE)

Die Anwendung jedes kombinierten hormonalen Kontrazeptivums (KHK) erhöht das Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE) im Vergleich zur Nichtanwendung. Arzneimittel, die Levonorgestrel, Norgestimat oder Norethisteron enthalten, sind mit dem geringsten Risiko für eine VTE verbunden. Andere Arzneimittel, wie Wave ratiopharm, können ein bis zu doppelt so hohes Risiko aufweisen. Die Entscheidung, ein Arzneimittel anzuwenden, das nicht zu denen mit dem geringsten VTE-Risiko gehört, sollte nur nach einem Gespräch mit der Frau getroffen werden, bei dem sicherzustellen ist, dass sie Folgendes versteht: das Risiko für eine VTE bei Anwendung von Wave ratiopharm, wie ihre vorliegenden individuellen Risikofaktoren dieses Risiko beeinflussen, und dass ihr Risiko für VTE in ihrem allerersten Anwendungsjahr am höchsten ist. Es gibt zudem Hinweise, dass das Risiko erhöht ist, wenn die Anwendung eines KHK nach einer Unterbrechung von 4 oder mehr Wochen wieder aufgenommen wird.

Ungefähr 2 von 10.000 Frauen, die kein KHK anwenden und nicht schwanger sind, erleiden im Verlauf eines Jahres eine VTE. Bei einer einzelnen Frauen kann das Risiko jedoch in Abhängigkeit von ihren zugrunde liegenden Risikofaktoren bedeutend höher sein (siehe unten). Es wird geschätzt1, dass im Verlauf eines Jahres 9 bis 12 von 10.000 Frauen, die ein Gestoden- haltiges KHK anwenden, eine VTE erleiden; im Vergleich hierzu kommt es pro Jahr bei ungefähr 62 von 10.000 Frauen, die ein Levonorgestrel-haltiges KHK anwenden, zu einer VTE.

Diese Inzidenzen wurden aus der Gesamtheit der epidemiologischen Studiendaten abgeleitet, wobei relative Risiken der verschiedenen Arzneimittel im Vergleich zu Levonorgestrel-haltigen KHK verwendet wurden.

2Mittelwert der Spannweite 5–7 pro 10.000 Frauenjahre, auf der Grundlage eines relativen Risikos für Levonorgestrel-haltige KHK versus Nichtanwendung von ungefähr 2,3 bis 3,6

In beiden Fällen ist die Anzahl an VTE pro Jahr geringer als die erwartete Anzahl während der Schwangerschaft oder in der Zeit nach der Geburt.

VTE verlaufen in 1–2 % der Fälle tödlich.

Jährliche Anzahl an VTE-Ereignissen pro 10.000 Frauen

Anzahl an

VTE-Ereignissen

Nicht-KHK-Anwenderinnen (2 Ereignisse)

Gestoden-enthaltende KHK (9–12 Ereignisse)

Levonorgestrel-enthaltende KHK (5–7 Ereignisse)

Äußerst selten wurde bei Anwenderinnen von KHK über eine Thrombose in anderen Blutgefäßen berichtet, wie z. B. in Venen und Arterien von Leber, Mesenterium, Nieren oder Retina.

Risikofaktoren für VTE

Das Risiko für venöse thromboembolische Komplikationen bei Anwenderinnen von KHK kann deutlich ansteigen, wenn bei der Anwenderin zusätzliche Risikofaktoren bestehen, insbesondere wenn mehrere Risikofaktoren vorliegen (siehe Tabelle).

Wave ratiopharm ist kontraindiziert, wenn bei einer Frau mehrere Risikofaktoren gleichzeitig bestehen, die sie insgesamt einem hohen Risiko für eine Venenthrombose aussetzen (siehe Abschnitt 4.3). Weist eine Frau mehr als einen Risikofaktor auf, ist es möglich, dass der Anstieg des Risikos das Risiko der Summe der einzelnen Faktoren übersteigt – in diesem Fall muss ihr Gesamtrisiko für eine VTE in Betracht gezogen werden. Wenn das Nutzen/Risiko-Verhältnis als ungünstig erachtet wird, darf ein KHK nicht verschrieben werden (siehe Abschnitt 4.3).

Tabelle: Risikofaktoren für VTE

Risikofaktor

Anmerkung

Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m2)

Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu.

Besonders wichtig, wenn weitere Risikofaktoren vorliegen.

Längere Immobilisierung, größere Operationen, jede Operation an Beinen oder Hüfte, neurochirurgische Operation oder schweres Trauma

In diesen Fällen ist es ratsam, die Anwendung des Pflasters/der Tablette/des Rings (bei einer geplanten Operation mindestens vier Wochen vorher) zu unterbrechen und erst zwei Wochen nach der kompletten Mobilisierung wieder aufzunehmen. Es ist eine andere Verhütungsmethode anzuwenden, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern.

Eine antithrombotische Therapie muss erwogen werden, wenn Wave ratiopharm nicht vorab

Hinweis: Eine vorübergehende Immobilisierung einschließlich einer Flugreise von > 4 Stunden Dauer kann ebenfalls einen Risikofaktor für eine VTE darstellen, insbesondere bei Frauen mit weiteren Risikofaktoren.

abgesetzt wurde.

Familiäre Vorbelastung (jede venöse Thromboembolie bei einem Geschwister oder Elternteil, insbesondere in relativ jungen Jahren, z. B. jünger als 50 Jahre).

Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen, bevor eine Entscheidung über die Anwendung eines KHKs getroffen wird.

Andere Erkrankungen, die mit einer VTE verknüpft sind.

Krebs, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisches urämisches Syndrom, chronisch entzündliche Darmerkrankung (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) und Sichelzellkrankheit

Zunehmendes Alter

Insbesondere älter als 35 Jahre

Es besteht kein Konsens über die mögliche Rolle von Varizen und oberflächlicher Thrombophlebitis bezüglich des Beginns oder Fortschreitens einer Venenthrombose.

Das erhöhte Risiko einer Thromboembolie in der Schwangerschaft und insbesondere während der 6wöchigen Dauer des Wochenbetts muss berücksichtigt werden (Informationen zur „Schwangerschaft und Stillzeit“ siehe Abschnitt 4.6).

Symptome einer VTE (tiefe Beinvenenthrombose und Lungenembolie)

Beim Auftreten von Symptomen ist den Anwenderinnen anzuraten, unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das medizinische Fachpersonal darüber zu informieren, dass sie ein KHK anwenden. Bei einer tiefen Beinvenenthrombose (TVT) können folgende Symptome auftreten:

– unilaterale Schwellung des Beins und/oder Fußes oder entlang einer Beinvene;

– Schmerz oder Druckschmerz im Bein, der möglicherweise nur beim Stehen oder Gehen bemerkt wird,

– Erwärmung des betroffenen Beins; gerötete oder entfärbte Haut am Bein.

Bei einer Lungenembolie (LE) können folgende Symptome auftreten:

– plötzliches Auftreten unerklärlicher Kurzatmigkeit oder schnellen Atmens;

– plötzlich auftretender Husten möglicherweise in Verbindung mit Hämoptyse;

– stechender Brustschmerz;

– starke Benommenheit oder Schwindelgefühl;

– schneller oder unregelmäßiger Herzschlag.

Einige dieser Symptome (z. B. „Kurzatmigkeit“, „Husten“) sind unspezifisch und können als häufiger vorkommende und weniger schwerwiegende Ereignisse fehlinterpretiert werden (z. B. als Atemwegsinfek­tionen).

Andere Anzeichen für einen Gefäßverschluss können plötzlicher Schmerz sowie Schwellung und leicht bläuliche Verfärbung einer Extremität sein.

Tritt der Gefäßverschluss im Auge auf, können die Symptome von einem schmerzlosen verschwommenen Sehen bis zu einem Verlust des Sehvermögens reichen. In manchen Fällen tritt der Verlust des Sehvermögens sehr plötzlich auf.

Risiko für eine arterielle Thromboembolie (ATE)

Epidemiologische Studien haben die Anwendung von KHK mit einem erhöhten Risiko für arterielle Thromboembolie (Myokardinfarkt) oder apoplektischen Insult (z. B. transitorische ischämische Attacke, Schlaganfall) in Verbindung gebracht. Arterielle thromboembolische Ereignisse können tödlich verlaufen.

Risikofaktoren für ATE

Das Risiko für arterielle thromboembolische Komplikationen oder einen apoplektischen Insult bei Anwenderinnen von KHK erhöht sich bei Frauen, die Risikofaktoren aufweisen (siehe Tabelle). Wave ratiopharm ist kontraindiziert bei Frauen, die einen schwerwiegenden oder mehrere Risikofaktoren für eine ATE haben, die sie einem hohen Risiko für eine Arterienthrombose aussetzen (siehe Abschnitt 4.3). Weist eine Frau mehr als einen Risikofaktor auf, ist es möglich, dass der Anstieg des Risikos das Risiko der Summe der einzelnen Faktoren übersteigt – in diesem Fall muss ihr Gesamtrisiko betrachtet werden. Bei Vorliegen eines ungünstigen Nutzen/Risiko-Verhältnis darf ein KHK nicht verschrieben werden (siehe Abschnitt 4.3).

Tabelle: Risikofaktoren für ATE

Risikofaktor

Anmerkung

Zunehmendes Alter

Insbesondere älter als 35 Jahre

Rauchen

Frauen ist anzuraten, nicht zu rauchen, wenn Sie ein KHK anwenden möchten. Frauen über 35 Jahren, die weiterhin rauchen, ist dringend zu empfehlen, eine andere Verhütungsmethode anzuwenden.

Hypertonie

Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m2)

Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu.

Besonders wichtig bei Frauen mit zusätzlichen Risikofaktoren.

Familiäre Vorbelastung (jede arterielle Thromboembolie bei einem Geschwister oder Elternteil, insbesondere in relativ jungen Jahren, d. h. jünger als 50 Jahre).

Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen, bevor eine Entscheidung über die Anwendung eines KHKs getroffen wird.

Migräne

Ein Anstieg der Häufigkeit oder des Schweregrads der Migräne während der Anwendung von KHK (die einem zerebrovaskulären Ereignis vorausgehen kann) kann ein Grund für ein sofortiges Absetzen sein.

Andere Erkrankungen, die mit unerwünschten Gefäßereignissen verknüpft sind.

Diabetes mellitus, Hyperhomocyste­inämie, Erkrankung der Herzklappen und Vorhofflimmern, Dyslipoproteinämie und systemischer Lupus erythematodes.

Symptome einer ATE

Beim Auftreten von Symptomen ist den Frauen anzuraten, unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das medizinische Fachpersonal darüber zu informieren, dass sie ein KHK anwenden.

Bei einem apoplektischen Insult können folgende Symptome auftreten:

– plötzliche Taubheitsgefühl oder Schwäche in Gesicht, Arm oder Bein, besonders auf einer Köperseite;

– plötzliche Gehschwierigkeiten, Schwindelgefühl, Gleichgewichtsver­lust oder Koordinationsstörun­gen;

– plötzliche Verwirrtheit, Sprech- oder Verständnisschwi­erigkeiten;

– plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen;

– plötzliche, schwere oder länger anhaltende Kopfschmerzen unbekannter Ursache;

– Verlust des Bewusstseins oder Ohnmacht mit oder ohne Krampfanfall.

Vorübergehende Symptome weisen auf eine transitorische ischämische Attacke (TIA) hin.

Bei einem Myokardinfarkt (MI) können folgende Symptome auftreten:

– Schmerz, Unbehagen, Druck, Schweregefühl, Enge- oder Völlegefühl in Brust, Arm oder unterhalb des Sternums;

– in den Rücken, Kiefer, Hals, Arm, Magen ausstrahlende Beschwerden;

– Völlegefühl, Indigestion oder Erstickungsgefühl;

– Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen oder Schwindelgefühl;

– extreme Schwäche, Angst oder Kurzatmigkeit;

– schnelle oder unregelmäßige Herzschläge.

Tumore

Ein erhöhtes Risiko für ein Zervixkarzinom bei Langzeit-Anwenderinnen von KHK (> 5 Jahre) wurde in einigen epidemiologischen Studien berichtet, aber eine Kontroverse über das Ausmaß, zu dem diese Beobachtung den Auswirkungen des Sexualverhaltens und anderer Faktoren wie dem Human Papillomavirus (HPV) zugeordnet werden kann, hält an.

Eine Meta-Analyse aus 54 internationalen Studien zeigte ein geringfügig erhöhtes Risiko (RR = 1,24) für die Diagnose von Mammakarzinomen bei Anwenderinnen von kombinierten oralen Kontrazeptiva. Das erhöhte Risiko verschwindet allmählich im Laufe von 10 Jahren nach Absetzen von KHK. Da Brustkrebs bei Frauen unter 40 selten ist, ist die erhöhte Zahl an diagnostiziertem Brustkrebs bei aktuellen und ehemaligen KHK Anwenderinnen im Vergleich zum allgemeinen Risiko für Brustkrebs gering. Diese Studien liefern keinen Nachweis der Kausalität. Das beobachtete Muster an erhöhtem Risiko kann Folge einer früheren Brustkrebsdiagnose bei KHK Anwenderinnen, der biologischen Effekte von KHK oder einer Kombination von beiden sein. Diagnostizierter Brustkrebs bei ehemaligen und aktuellen Anwenderinnen scheint klinisch weniger weit fortgeschritten zu sein als jener, der bei Nicht-Anwenderinnen diagnostizier­t wird.

In seltenen Fällen wurden benigne und noch seltener maligne Lebertumoren bei KHK Anwenderinnen berichtet. In vereinzelten Fällen haben diese Tumoren zu lebensbedrohlichen intraabdominalen Blutungen geführt. Ein Lebertumor sollte in der Differentialdi­agnostik in Betracht gezogen werden, wenn schwere Oberbauchschmerzen, Lebervergrößerung oder Anzeichen von intraabdominalen Blutungen bei KHK Anwenderinnen auftreten.

Durch die Anwendung von höher-dosierten KHK (50 ^g Ethinylestradiol) wird das Risiko für endometrialen und ovarialen Krebs reduziert; ob dies auch auf niedriger-dosierte KHK zutrifft muss erst bestätigt werden.

Andere Erkrankungen

Anwenderinnen mit Hypertriglyce­ridämie oder mit Hypertriglyce­ridämie in der Familienanamnese, könnten ein erhöhtes Risiko für Pankreatitis bei Anwendung von KHK haben.

Obwohl leichte Blutdruckstei­gerungen bei vielen KHK Anwenderinnen berichtet wurden, sind klinisch relevante Anstiege selten. Eine sofortige Absetzung von KHK ist nur in diesen seltenen Fällen gerechtfertigt. Falls während der Anwendung von KHK bei vorbestehender Hypertonie, konstant erhöhte Blutdruckwerte oder signifikant erhöhter Blutdruck nicht adäquat auf die antihypertensive Behandlung reagieren, muss KHK abgesetzt werden. Wo es angebracht erscheint, kann die KHK Anwendung fortgesetzt werden, wenn normale Blutdruckwerte mit der antihypertensiven Behandlung erreicht werden können.

Von folgende Erkrankungen wurde berichtet, dass sie sowohl bei Schwangerschaft als auch bei KHK Anwendung auftreten oder sich verschlechtern, aber der Nachweis einer Verbindung zur Anwendung von KHK ist nicht schlüssig: Gelbsucht und/oder Pruritus verbunden mit Cholestase, Gallensteine, Porphyrie, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisch-urämisches Syndrom, Chorea Sydenham, Herpes gestationis, Otosklerose bedingter Hörverlust.

Bei Frauen mit einem vererbten Angioödem kann exogenes Östrogen die Symptome eines Angioödems induzieren oder verstärken.

Eine akute oder chronische Störung der Leberfunktion kann das Absetzen der KHK Anwendung solange erforderlich machen, bis die Leberfunktion­smarker auf die Normalwerte zurückkehren. Das Wiederauftreten von cholestatischer Gelbsucht und/oder Cholestase-bedingtem Pruritus, die zuvor während einer Schwangerschaft oder einer vorangegangenen Anwendung von Sexualsteroiden auftraten, macht eine Absetzung von KHK erforderlich.

Obwohl KHK einen Einfluss auf die periphere Insulinresistenz und Glukosetoleranz haben könnten, gibt es keinen Nachweis für die Notwendigkeit einer Änderung des Therapieschemas bei Diabetikern die niedrig dosierte KHK anwenden (Gehalt < 0,05 mg Ethinylestradiol). Allerdings sollten Diabetikerinnen sorgfältig überwacht werden, speziell zu Beginn der KHK Anwendung.

Eine Verschlechterung von endogenen Depressionen, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa wurden bei der Anwendung von KHK berichtet.

Depressive Verstimmung und Depression stellen bei der Anwendung hormoneller Kontrazeptiva allgemein bekannte Nebenwirkungen dar (siehe Abschnitt 4.8). Depressionen können schwerwiegend sein und sind ein allgemein bekannter Risikofaktor für suizidales Verhalten und Suizid. Frauen sollte geraten werden, sich im Falle von Stimmungsschwan­kungen und depressiven Symptomen – auch wenn diese kurz nach Einleitung der Behandlung auftreten – mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen.

Chloasma kann gelegentlich auftreten, besonders bei Frauen mit einer Chloasma gravidarum in der Vorgeschichte. Frauen mit einer Neigung zu Chloasma sollten Sonnenlicht und ultraviolette Strahlung während der Einnahme von KHK vermeiden.

ALT-Erhöhung

Während klinischer Studien bei Patienten mit Hepatitis C-Infektionen (HCV), die mit Arzneimitteln, welche Ombitasvir/Pa­ritaprevir/Ri­tonavir und Dasabuvir mit oder ohne Ribavirin enthalten, behandelt wurden, trat bei Frauen, die Ethinylestradiol haltige Arzneimittel wie kombinierte hormonale Kontrazeptiva (KHK) einnehmen, eine 5-fache Erhöhung des oberen Normalwert (ULN) der Transaminase (ALT) signifikant häufiger auf. Zusätzlich wurden auch bei Patienten, die mit Glecaprevir / Pibrentasvir behandelt wurden, ALT-Erhöhungen bei Frauen beobachtet, die Ethinylestradiol-haltige Medikamente wie KHK anwendeten (Siehe Abschnitte 4.3 und 4.5).

Medizinische Untersuchung/Be­ratung

Vor der Einleitung oder Wiederaufnahme der Behandlung mit Wave ratiopharm muss eine vollständige Anamnese (inklusive Familienanamnese) erhoben und eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Der Blutdruck sollte gemessen und eine körperliche Untersuchung durchgeführt werden, die sich an den Gegenanzeigen (siehe Abschnitt 4.3) und Warnhinweisen (siehe Abschnitt 4.4) orientiert. Es ist wichtig, die Frau auf die Informationen zu venösen und arteriellen Thrombosen hinzuweisen, einschließlich des Risikos von Wave ratiopharm im Vergleich zu anderen KHK, die Symptome einer VTE und ATE, die bekannten Risikofaktoren und darauf, was im Falle einer vermuteten Thrombose zu tun ist.

Die Anwenderin ist zudem anzuweisen, die Packungsbeilage sorgfältig zu lesen und die darin gegebenen Ratschläge zu befolgen. Die Häufigkeit und Art der Untersuchungen sollte den gängigen Untersuchungsle­itlinien entsprechen und individuell auf die Frau abgestimmt werden.

Die Anwenderinnen sind darüber aufzuklären, dass hormonale Kontrazeptiva nicht vor HIV-Infektionen (AIDS) und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen.

Verringerte Wirksamkeit

Die Wirksamkeit von KHK kann zum Beispiel bei Vergessen von Tabletten (siehe Abschnitt 4.2), MagenDarm-Beschwerden (siehe Abschnitt 4.2) oder Begleitmedikation (siehe Abschnitt 4.5) herabgesetzt sein.

Verminderte Zykluskontrolle

Bei allen KHK können unregelmäßige Blutungen (Schmierblutung oder Durchbruchbluten) auftreten, besonders während der ersten Monate der Anwendung. Daher ist die Bewertung von jeglicher unregelmäßigen Blutung erst ab einem Anpassungszeitraum von 3 Zyklen sinnvoll.

Wenn die Unregelmäßigkeiten in der Blutung anhalten oder nach vorangegangenen regulären Zyklen auftreten, dann sollten nicht-hormonale Ursachen in Betracht gezogen werden und geeignete diagnostische Maßnahmen sind notwendig, um maligne Erkrankungen oder eine Schwangerschaft auszuschließen.

Bei einigen Frauen können Abbruchsblutungen im tablettenfreien Intervall ausbleiben. Falls das KHK entsprechend den Anweisungen in Abschnitt 4.2 angewendet wurde, ist es unwahrscheinlich, dass die Anwenderin schwanger ist. Falls allerdings KHK nicht entsprechend diesen Anweisungen vor der ersten fehlenden Abbruchblutung genommen wurde oder 2 Abbruchblutungen ausbleiben, muss eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden bevor die KHK Anwendung fortgesetzt werden darf.

Sonstige Bestandteile

Lactose und Sucrose (Saccharose)

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Fructose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel, Sucrase-Isomaltase-Insuffizienz oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. es ist nahezu “natrumfrei”.

4.5 Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Wirkungen anderer Arzneimittel auf KHK:

Wechselwirkungen zwischen Ethinylestradiol und anderen Wirkstoffen können zu einer Abnahme der Plasmakonzentration von Sexualhormonen führen.

Eine Reduktion der Plasmakonzentration von Sexualhormonen kann zu einer Erhöhung der Häufigkeit von Durchbruchblutungen und unregelmäßigen Perioden führen und möglicherweise die Wirksamkeit von oralen Kontrazeptiva herabsetzen.

Während der gleichzeitigen Anwendung von oralen Kontrazeptiva und Wirkstoffen, die zu verminderten Serumkonzentra­tionen von Sexualhormonen führen, wird empfohlen, dass eine nicht-hormonelle back-up Methode zur Empfängnisverhütung (wie zum Beispiel Kondome und Spermizide) zusätzlich zur regelmäßigen Einnahme von Gestoden-Ethinylestradiol angewendet wird. Im Falle einer längerdauernden Anwendung solcher Wirkstoffe, sollte KHK nicht als das primäre Kontrazeptivum angesehen werden.

Nach dem Absetzen von Wirkstoffen, die Konzentrationen von Sexualhormonen reduzieren, wird die Anwendung einer nicht-hormonellen back-up Methode für zumindest 7 Tage empfohlen. Eine längere Anwendung einer back-up Methode (bis zu 28 Tage) kann nach dem Absetzen von Wirkstoffen ratsam sein, die eine Induktion von mikrosomalen Leberenzymen bewirken, wodurch die Abnahme der Konzentrationen an Sexualhormonen erfolgte. Es kann, abhängig von der Eliminationsrate und dem Induktionspotential des induzierenden Wirkstoffes, gelegentlich mehrere Wochen dauern, bis die Enzyminduktion vollständig zu den Ausgangswerten zurückgekehrt ist.

Wirkstoffe die Plasmakonzentration von Sexualhormonen verringern können sind jene welche:

mikrosomale Leberenzyme induzieren, wie zum Beispiel Rifampicin, Phenobarbital und Primidon, Carbamazepin, Phenytoin, Fosphenytoin, Bosentan, Griseofulvin, Topiramat, einige Proteasehemmer (Ritonavir, Nevirapin), Modafinil, Johanniskraut (Hypericum perforatum) und möglicherweise Oxcarbazepin.

Pflanzliche Zubereitungen die Johanniskraut enthalten, sollten nicht gleichzeitig mit oralen Kontrazeptiva eingenommen werden.

KHK Wirkungen auf andere Arzneimittel:

Für die gleichzeitige Anwendung von KHK mit Lamotrigin konnte gezeigt werden, dass die Spiegel an Lamotrigin ungefähr um das zweifache reduziert werden. Diese Wechselwirkung beruht möglicherweise auf der Östrogenkomponente, da sie bei der alleinigen Gabe von Progestagen nicht auftritt. Bei einer Anwenderin die bereits mit Lamotrigin behandelt wird, können eine enge klinische Überwachung und eine mögliche Dosisanpassung zu Beginn und ein Absetzen von KHK notwendig sein. Umgekehrt sollte der Beginn einer oralen Kontrazeption während einer Lamotrigin-Titration vermieden werden. Für detaillierte Informationen, sollte die Verschreibungsin­formation der gleichzeitigen Lamotrigin-Medikation zu Rate gezogen werden.

Labortests

Die Anwendung von kontrazeptiven Steroiden kann die Ergebnisse bestimmter Labortests beeinflussen, einschließlich biochemischer Parameter der Leber, Schilddrüse, Nebennieren- und Nierenfunktion, Plasmaspielgel von (Transport-) Proteinen wie zum Beispiel Corticosteroid-bindendes Globulin und Lipid-/ Lipoproteinfrak­tionen, Glucosestoffwechsel­paramater und Parameter für Koagulation und Fibrinolyse. Die Veränderungen bewegen sich generell innerhalb der normalen Laborschwankun­gsbreite.

Pharmakodynamische Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die Ombitasvir/Pa­ritaprevir/Ri­tonavir und Dasabuvir, mit oder ohne Ribavirin oder Glecaprevir/Pi­brentasvir enthalten, können zu einer Erhöhung der ALT-Werte führen (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4). Gestoden-Ethinylestradiol-Anwenderinnen sind daher auf eine alternative Empfängnisver­hütungsmethode (z.B. Progestagen Monopräparate oder nicht hormonelle Methoden) umzustellen, bevor Sie die Behandlung mit diesen Arzneimitteln beginnen. Etwa 2 Wochen nach Beendigung der Behandlung mit diesen Arzneimitteln, kann erneut mit der Einnahme von GestodenEthiny­lestradiol begonnen werden.

Identifizierung von möglichen Wechselwirkungen sollten die Verschreibungsin­formationen der gleichzeitig angewendeten Arzneimittel zu Rate gezogen werden.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Gestoden-Ethinylestradiol ist während einer Schwangerschaft nicht indiziert. Eine Schwangerschaft sollte vor der Anwendung von Gestoden-Ethinylestradiol ausgeschlossen werden. Diese Arzneimittel muss sofort abgesetzt werden, wenn während der Anwendung von Gestoden-Ethinylestradiol eine Schwangerschaft eintritt.

Allerdings haben die meisten epidemiologischen Studien kein erhöhtes teratogenes Risiko bei unbeabsichtigter Einnahme von kontrazeptiven Pillen in der frühen Schwangerschaft ergeben.

Stillzeit

Während der Stillzeit ist die Anwendung dieses Arzneimittels nicht empfohlen, da Estroprogestative über die Muttermilch ausgeschieden werden. Sollte eine Frau stillen wollen, muss eine andere Verhütungsmethode vorgeschlagen werden.

Das erhöhte VTE-Risiko in der Zeit nach der Geburt sollte vor der erneuten Anwendung nach einer Anwendungspause bedacht werden (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden mit Gestoden-Ethinylestradiol keine Studien zur Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.

4.8 Nebenwirkun­gen

Die folgenden Nebenwirkungen wurden während der Behandlung mit kombinierten oralen Kontrazeptiva beobachtet.

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Bei Anwenderinnen von KHK wurde ein erhöhtes Risiko für arterielle und venöse thrombotische und thromboembolische Ereignisse einschließlich Myokardinfarkt, Schlaganfall, transitorische ischämische Attacken, Venenthrombose und Lungenembolie beobachtet, die in Abschnitt 4.4 eingehender behandelt werden.

Die bei den Anwenderinnen während Phase III von klinischen Studien sowie bei Anwendungsbeo­bachtungen nach der Vermarktung des Präparates am häufigsten (> 10 %) beobachteten Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen (inklusive Migräne) und Blutungen/Schmi­erblutungen.

Während der Einnahme kombinierter oraler Kontrazeptiva wurde auch über andere Nebenwirkungen berichtet.

Häufig

>1/100 bis < 1/10

Gelegentlich

>1/1.000 bis <1/100

Selten >1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten < 1/10.000

Infektionen

Vaginitis (inkl. vaginale Candidiasis)

Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)

Leberadenom, Leberzellkarzinom

Erkrankungen des

Immunsystems

Anaphylaktische/-anaphylaktoide Reaktionen mit sehr seltenen Fällen von Urtikaria, angioneurotischem Ödem und schwere Reaktionen des Kreislaufsystems und der Atemwege

Exazerbation von Lupus erythematodes disseminatus

Stoffwechsel-und Ernährungsstörun­gen

Veränderungen des Appetits (Zunahme oder Abnahme).

Glukose-Intoleranz

Exazerbation von Porphyrie

Psychiatrische Erkrankungen

Stimmungsschwan­kungen, inklusive Depressionen, Libidoveränderungen

Erkrankungen des

Nervensystems

Nervosität, Schwindel, Kopfschmerzen

Exazerbation von Chorea

Augenerkrankungen

Sehstörung

Kontaktlinsen

Unverträglichkeit

Optikusneuritis (Sehnerventzündun­g), Thrombose der Retinagefäße

Gefäßerkrankungen

Migräne, Hypertonie

venöse

Tromboembolie arterielle

Tromboembolie

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Nausea, Erbrechen, Abdominalbeschwer­den

Abdominalkrämpfe, Blähungen

Pankreatitis,

Leber und Gallenerkrankungen

cholestatischer

Ikterus

biliäre Lithiasis, Cholestase

Erkrankungen der Haut und

Akne

Rash (Hautaus-

Erythema nodosum

Erythema multiforme

des Unterhautzellge­webes

schlag), Chloasma (Melasma), möglicherweise bleibend; Hirsutismus, Alopezie

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

hämolytisch-urämisches Syndrom

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Brustschmerzen und Spannungsgefühl, Sekretion, Dysmenorrhö, Veränderungen der vaginalen Sekrete und der Menstruation

Allgemeine

Erkrankungen

Flüssigkeitsan­sammlungen, Ödem

Untersuchungen

Gewichtsveränderung (Zunahme oder Abnahme)

arterieller Bluthochdruck, Veränderungen der Plasmalipide, inklusive Hypertriglyzerid-ämie

Abnahme des Serumfolatspiegels

Optikusneuritis kann zum partiellen oder kompletten Sehverlust führen

Kombinierte orale Kontrazeptiva können eine bestehende biliäre Lithiasis und Cholestase verschlimmern

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung direkt über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Bislang wurden nach der Einnahme hoher Dosen kombinierter oraler Kontrazeptiva keine schweren Nebenwirkungen beobachtet. Die im Allgemeinen mit kombinierten oralen Kontrazeptiva gemachten Erfahrungen deuten darauf hin, dass es am wahrscheinlichsten ist, dass in einem solchen Fall folgende Symptome auftreten: Übelkeit, Erbrechen und geringfügige Blutungen bei jungen Mädchen. Ein spezifisches Antidot ist nicht verfügbar, die weitere Behandlung sollte rein symptomatisch erfolgen.

5.

PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakody­namische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Hormonelle Kontrazeptiva zur systemischen Anwendung – Gestagene und Estrogene, fixe Kombinationen, Gestoden und Estrogen

ATC-Code: G03AA10

Pearl Index:

Gestoden/Ethi­nylestradiol 75ug20ug : 0,07 für 100 Anwenderinnen/ Jahr (19.095 Zyklen) Gestoden/Ethi­nylestradiol 75ug30ug : 0,062 (33612 Zyklen)

Die kontrazeptive Wirksamkeit von Wave ratiopharm basiert auf drei, einander ergänzenden Wirkprinzipien: – Die Ovulation wird auf Ebene der hypothalamisch-hypophysären Achse gehemmt.

– Das Zervixschleim wird für Spermien unpassierbar.

– Das Endometrium wird für eine Nidation ungeeignet.

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Ethinylestradiol

wird rasch und vollständig über den Gastrointesti­naltrakt resorbiert. Es unterliegt einem starken hepatischen First-Pass-Effekt. Bei oraler Gabe liegt die durchschnittliche Bioverfügbarkeit bei 40 % bis 45 %. Ethinylestradiol ist an Albumin gebunden. Nach oraler Gabe wird die maximale Plasmakonzentration innerhalb 60 bis 180 Minuten erreicht. Die Eliminationshal­bwertszeit beträgt zwischen 6 und 31 Stunden. Ethinylestradiol wird zunächst durch aromatische Hydroxylierung metabolisiert, dann in freie oder glukuro-oder sulphokonjugierte Metaboliten methylisiert und hydroxyliert.

Die konjugierten Derivate unterliegen einem enterohepatischen Kreislauf.

Rund 40 % der Metabolite werden über den Harn ausgeschieden und rund 60 % über den Stuhl.

Gestoden

Gestoden wird rasch und nahezu vollständig über den Gastrointesti­naltrakt absorbiert.

Es gibt keinen First-Pass-Effekt und die Bioverfügbarkeit ist vollständig.

Gestoden wird stark an SHBG gebunden. Nach oraler Gabe wird die maximale Plasmakonzentration innerhalb 1 bis 2 Stunden erreicht. Die Eliminationshal­bwertszeit beträgt ungefähr 18 Stunden. Der A Nukleus wird reduziert, dann glukurokonjugiert.

Zirka 50 % des Gestodens werden über den Harn ausgeschieden, rund 33 % über den Stuhl.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Mehr Informationen über das Medikament Wave ratiopharm 75 Mikrogramm/20 Mikrogramm überzogene Tabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-28098
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Teva B.V., Swensweg 5, 2031 GA Haarlem, Niederlande