Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Recessan - Salbe
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Recessan® Salbe
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 g Salbe enthält 30 mg Polidocanol.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Salbe
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Zur kurzzeitigen und symptomatischen Behandlung von Druckschmerzen durch Zahnprothesen im Rahmen einer zahnärztlichen Therapie.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Dosierung mit Einzel- und Tagesangaben
3 – 5 x täglich ein erbsengroßes Stück (ca. 0,3 g Salbe, entspricht 9 mg Polidocanol) Recessan; dies entspricht insgesamt ca. 27 – 45 mg Polidocanol/Tag.
Art und Dauer der Anwendung
Recessan Salbe wird leicht auf die Schmerz- oder Druckstellen aufgetragen. Die aufzutragende Salbenmenge richtet sich nach der Größe der zu behandelnden Fläche. Recessan-Salbe soll nicht eingerieben werden.
Bei Zahnprothesen wird Recessan Salbe auf die gereinigte und eben noch feuchte Prothese bzw. Immediatprothese aufgebracht. Die Anwendung eines zusätzlichen Haftmittels ist nicht erforderlich und sollte unterlassen werden.
Nach der Behandlung soll eine Stunde lang nicht gegessen oder getrunken werden, weil das Präparat einen haftenden Film bildet, der dann vorzeitig abgetragen werden würde.
Recessan Salbe soll zur Behandlung von Schmerzen, die durch Zahnprothesen hervorgerufen wurden, maximal 5 Tage angewendet werden. Eine längere Behandlung erscheint nicht sinnvoll, da in diesem Fall eher eine zahnärztliche Korrektur der Zahnprothese erforderlich ist, bzw. eine behandlungsbedürftige Erkrankung zugrunde liegen kann.
4.3 Gegenanzeigen
Recessan Salbe darf nicht angewendet werden bei
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Nach der Behandlung soll eine Stunde lang nicht gegessen oder getrunken werden, weil das Präparat einen haftenden Film bildet, der dann vorzeitig abgetragen werden würde.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Durch Anwendung von Recessan Salbe kann die Wirkung anderer Lokalanästhetika (z. B. Infiltrations- oder Leitungsanästhesie) verstärkt werden.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Erfahrungen mit einer Anwendung von Recessan Salbe an schwangeren Frauen vor. Tierstudien mit Polidocanol haben eine Reproduktionstoxizität, jedoch kein teratogenes Potential gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Recessan Salbe darf daher in der Schwangerschaft nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
Stillzeit
Es gibt bislang keine Hinweise auf eine Gefährdung des Säuglings durch Recessan Salbe. Da jedoch kontrollierte Studien bei stillenden Frauen nicht vorhanden sind, sollte die Verabreichung an stillende Frauen nur unter sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko erfolgen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Recessan Salbe hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
Sehr selten (< 1/10.000), einschließlich Einzelfälle):
Erkrankungen des Immunsystems
Anaphylaktische Reaktion
Erkrankungen des Nervensystems
Geschmacksstörung, Brennen, Sensibilitätsstörungen, orale Hypästhesie (leichte und vorübergehende Gefühllosigkeit der Zunge, des Rachens und des Mundes)
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Verfärbung an der Applikationsstelle
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Angioödem
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
allergische Reaktion an der Applikationsstelle, Erythem an der Applikationsstelle, lokale Schwellung
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website:
4.9 Überdosierung
4.9 ÜberdosierungÜberdosierungen sind bei bestimmungsgemäßer Anwendung nicht wahrscheinlich.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Mittel zur oralen Lokalbehandlung
ATC-Code: A01AD11
Polidocanol hebt örtlich begrenzt, sowohl die Erregbarkeit der sensiblen Endorgane (Rezeptoren), als auch das Leitungsvermögen der sensiblen Nervenfasern reversibel auf. In erster Linie wird das Schmerzempfinden herabgesetzt, betroffen sind aber auch die Rezeptoren für das Kälte- bzw. Wärme- und das Berührungsempfinden.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Untersuchungen zur Resorption von Polidocanol an der Mundschleimhaut liegen nicht vor.
In einer Studie bei 6 Patienten mit Beinvarizen wurde mit einer 3 %-igen Polidocanol-Lösung die Plasmakonzentration bestimmt. Die Plasma-Halbwertszeit von Polidocanol betrug 0,94 – 1,27 h, die AUC’v 6,19–10,90 ^g x h/ml.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
5.3 Präklinische Daten zur SicherheitPolidocanol erwies sich im Tierversuch als wenig toxische Substanz.
Subakute/chronische Toxizität
Das subakute Vergiftungsbild zeigte beim Hund nach wiederholter intravenöser Gabe von 3–9 mg/kg Polidocanol vorübergehenden Speichelfluss und Erbrechen direkt nach Applikation und Hämaturie nach Applikation von 9 mg/kg. Keines der Symptome hielt nach Absetzen von Polidocanol an.
Eine Dauerinfusion von 1 mg/kg/min Polidocanol zeigte bei Kaninchen nach 5 min negativ inotrope und chronotrope Wirkung. Die Infusion von 10–40 mg Polidocanol/kg KG in 5 min führte bei Ratten zu einem dosisabhängigen Abfall des Blutdruckes sowie der Herzfrequenz.
Reproduktionstoxikologie
Die tägliche i.v.-Applikation von Polidocanol über mehrere Wochen bzw. während der Organogenese hatte bei Ratten weder einen Einfluss auf die männliche und weibliche Fertilität, noch auf die frühe Embryonalentwicklung und induzierte weder bei Ratten noch bei Kaninchen teratogene Effekte, jedoch embryo- und fetotoxische Effekte (erhöhte embryo/fetale Mortalität, erniedrigte Fetengewichte) im maternal toxischen Dosisbereich. Bei einer Beschränkung der Anwendungsdauer während der Organogenese auf Intervalle mit jeweils 4 aufeinander folgenden Tagen traten weder maternal toxische noch embryonal/fetotoxische Effekte auf (Kaninchen). Die Peri- und Postnatalentwicklung, das Verhalten sowie die Reproduktion wurden bei Ratten, deren Mütter während der späten Gestation und Laktationsperiode Polidocanol an jedem 2. Tag i.v. erhielten, nicht beeinträchtigt. Polidocanol ist bei Ratten plazentagängig.
Mutagenität und Kanzerogenität
Untersuchungen zur Mutagenität und Kanzerogenität ergaben keinen Hinweis auf ein mutagenes / kanzerogenes Potential der Substanz.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Aluminiumlactat
Bitterfenchelöl
Natriumalginat
dickflüssiges Paraffin
Saccharin-Natrium
Salbeiöl
hochdisperses Siliciumdioxid
Sternanisöl
Thymol
Titandioxid (E171)
weißes Vaselin
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre
Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen: 6 Monate
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Aluminiumtube mit 10 g Salbe.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die BeseitigungKeine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Chemische Fabrik Kreussler & Co. GmbH
Rheingaustraße 87–93
65203 Wiesbaden
Deutschland
Telefon: 0611 / 9271 – OTelefax: 06 11 / 9271 – 111
E-Mail:
Vertrieb:
ERWO-Pharma GmbH
Europaring F08/101
A-2345 Brunn am Gebirge
8. ZULASSUNGSNUMMER
1–22845
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER
Datum der Erteilung der Zulassung: 08. Januar 1999
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 22. Jänner 2015
10. STAND DER INFORMATION
10.2020
Mehr Informationen über das Medikament Recessan - Salbe
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-22845
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Chemische Fabrik Kreussler & Co GmbH, Rheingaustraße 87-93, 65203 Wiesbaden, Deutschland