Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Priorix - Tetra Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Priorix-Tetra
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
Masern-Mumps-Röteln-Varizellen-Lebendimpfstoff
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Dosis (0,5 ml) des gelösten Impfstoffes enthält:
Masernviren, Stamm Schwarz1 (lebend, attenuiert) mindestens 103,0 ZKID503
Mumpsviren, Stamm RIT 43851, abgeleitet vom Stamm Jeryl Lynn
(lebend, attenuiert) mindestens 104,4 ZKID503
Rötelnviren, Stamm Wistar RA 27/32 (lebend, attenuiert) mindestens 103,0 ZKID503
Varicella-Viren, Stamm OKA2 (lebend, attenuiert) mindestens 103,3 PBE4
1 hergestellt in embryonalen Hühnerzellen
2 hergestellt in humanen diploiden Zellen (MRC-5)
3 ZKID50 = Zellkultur-Infektionsdosis 50 %
4PBE = Plaque-bildende Einheiten
Der Impfstoff enthält Spuren von Neomycin. Siehe Abschnitt 4.3
Bestandteile mit bekannter Wirkung:
Dieser Impfstoff enthält 14 mg Sorbitol.
Dieser Impfstoff enthält 6,5 Nanogramm Paraaminobenzoesäure pro Dosis und 583
Mikrogramm Phenylalanin pro Dosis (siehe Absatz 4.4).
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung.
Vor dem Auflösen hat das Pulver ein weißes bis leicht rosafarbenes Aussehen.
Das Lösungsmittel ist klar und farblos.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Priorix-Tetra ist indiziert zur aktiven Immunisierung gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen (Windpocken) bei Personen ab dem vollendeten 11. Lebensmonat.
Die Anwendung bei Kindern im Alter von 9 bis 10 Monaten kann unter bestimmten Umständen in Betracht gezogen werden. Siehe Abschnitt 4.2.
Hinweis: Die Anwendung von Priorix-Tetra sollte auf Grundlage der offiziellen Impfempfehlungen erfolgen.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Personen ab dem vollendeten 11. Lebensmonat:
Personen ab dem vollendeten 11. Lebensmonat erhalten zwei Dosen Priorix-Tetra (jeweils 0,5 ml). Die Wahl des Alters, in dem Personen Priorix-Tetra erhalten sollte die jeweiligen offiziellen Impfempfehlungen , die sich aufgrund der Epidemiologie der Erkrankungen unterscheiden, berücksichtigen.
Der Abstand zwischen den beiden Dosen sollte vorzugsweise zwischen 6 Wochen und 3 Monaten betragen. Wenn die erste Dosis im Alter von 11 Monaten verabreicht wird, sollte die zweite Dosis innerhalb von 3 Monaten verabreicht werden. Auf keinen Fall sollte der Abstand zwischen den Dosen jedoch weniger als 4 Wochen betragen. Siehe Abschnitt 5.1.
Alternativ und in Übereinstimmung mit den offiziellen Impfempfehlungen*:
– eine Einzeldosis Priorix-Tetra kann Personen verabreicht werden, die zuvor eine Dosis eines anderen Masern-, Mumps- und Röteln (MMR)-Impfstoffs und/oder eine Dosis eines anderen Varizellen-Impfstoffs erhalten haben
– eine Einzeldosis Priorix-Tetra kann verabreicht werden, gefolgt von einer Dosis eines anderen
Masern-, Mumps- und Röteln (MMR)-Impfstoffs und/oder einer Dosis eines anderen Varizellen-Impfstoffs.
*Die offiziellen Impfempfehlungen können hinsichtlich des zeitlichen Abstands zwischen den Impfdosen und der Zahl der erforderlichen Impfdosen (ein oder zwei Dosen) von Masern-, Mumps- und Röteln- und Varizellen-Impfstoffen in verschiedenen Ländern voneinander abweichen.
Kinder zwischen 9 und 10 Monaten:
Wenn eine epidemiologische Situation die Impfung vor dem vollendeten 11. Lebensmonat notwendig macht, kann die erste Dosis Priorix-Tetra ab dem vollendeten 9. Lebensmonat verabreicht werden. Eine zweite Dosis Priorix-Tetra sollte drei Monate nach der ersten Dosis verabreicht werden (siehe Abschnitt 5.1).
Art der Anwendung
Priorix-Tetra ist für die subkutane (s.c.) oder intramuskuläre (i.m.) Injektion im Bereich der Deltoid-Region des Oberarms oder der oberen anterolateralen Region des Oberschenkels vorgesehen.
Der Impfstoff sollte bevorzugt subkutan bei Personen mit Thrombozytopenie oder andere Gerinnungserkrankungen verabreicht werden.
Hinweise zur Rekonstitution des Arzneimittels vor Verabreichung, siehe Abschnitt 6.6.
4.3 Gegenanzeigen
– Wie bei anderen Impfstoffen sollte auch bei Priorix-Tetra die Impfung im Falle einer akuten, schweren, mit Fieber einhergehenden Erkrankung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Die Präsenz eines leichten Infektes, wie z.B. eine Verkühlung, sollte jedoch nicht zu einer Verschiebung der Impfung führen.
– Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe, einen der sonstigen Bestandteile, die im Abschnitt
6.1 angeführt sind, oder Neomycin. Eine Neomycin-Kontaktdermatitis in der Anamnese stellt keine Kontraindikation dar. Zu Hühnereiweißallergie siehe Abschnitt 4.4.
– Überempfindlichkeit nach vorausgegangener Impfung mit einem Masern-, Mumps-, Röteln-und/oder Varizellen-Impfstoff.
– Schwere humorale oder zelluläre Immundefizienz (angeboren oder erworben), z. B. schwere kombinierte Immundefizienz, Agammaglobulinämie und AIDS oder symptomatische HIV-Infektion oder ein altersspezifischer CD4±T-Lymphozyten-Anteil von < 25 % (bei Säuglingen im Alter < 12 Monate), < 20 % (bei Kindern im Alter 12–35 Monate), < 15 % (bei Kindern im Alter 36–59 Monate) (siehe Abschnitt 4.4).
– Schwangerschaft. Darüber hinaus sollte nach der Impfung eine Schwangerschaft über einen Zeitraum von einem Monat verhindert werden (siehe Abschnitt 4.6).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Rückverfolgbarkeit
Um die Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel zu verbessern, müssen die Bezeichnung des Arzneimittels und die Chargenbezeichnung des verabreichten Arzneimittels eindeutig dokumentiert werden.
– Wie bei allen injizierbaren Impfstoffen sollten für den seltenen Fall einer anaphylaktischen Reaktion nach der Gabe des Impfstoffes stets entsprechende medizinische Behandlungs- und Überwachungsmöglichkeiten sofort verfügbar sein.
– Alkohol oder andere Desinfektionsmittel müssen vollständig von der Hautoberfläche verdunstet sein, ehe der Impfstoff injiziert wird, da diese Mittel die attenuierten Viren im Impfstoff inaktivieren können.
– Die Masern- und Mumpskomponenten des Impfstoffes werden in Kulturen embryonaler Hühnerzellen gezüchtet und können daher Spuren von Hühnereiweiß enthalten. Bei Personen mit anaphylaktischen, anaphylaktoiden oder anderen Reaktionen vom Soforttyp (z.B. generalisierte Urtikaria, Schwellung des Mundes und Rachens, Atembeschwerden, Hypotonie oder Schock) nach Verzehr von Hühnereiweiß ist das Risiko für eine Überempfindlichkeitsreaktion vom Soforttyp nach der Impfung erhöht, obwohl diese Reaktionen nur sehr selten beobachtet wurden. Personen, die schon einmal eine Überempfindlichkeitsreaktion vom Soforttyp nach dem Verzehr von Hühnereiweiß gezeigt haben, sollten mit äußerster Vorsicht geimpft werden. Für den Fall einer anaphylaktischen Reaktion sollten geeignete Behandlungsmaßnahmen zur Verfügung stehen.
– Die Anwendung von Salicylaten während einer natürlichen Windpockenerkrankung wird mit dem Auftreten des Reye-Syndroms in Zusammenhang gebracht. Daher sollte die Verwendung von Salicylaten bis zu 6 Wochen nach Impfung mit Priorix-Tetra unterbleiben.
– Durch eine Impfung bis zu 72 Stunden nach natürlicher Masern-Exposition kann eine begrenzte Schutzwirkung gegen Masern erzielt werden.
Fieberkrämpfe
– Es besteht ein höheres Risiko von Fieber und Fieberkrämpfen 5 bis 12 Tage nach der ersten Dosis von Priorix-Tetra verglichen mit einer gleichzeitigen Masern-Mumps-Röteln- und Varizellen-Impfung mit separaten Impfstoffen (siehe Abschnitt 4.8 und 5.1).
– Vorsicht ist bei Personen mit Krampfanfällen oder Krampfanfällen in der Familienanamnese geboten (einschließlich Fieberkrämpfen). Für diese Personen sollte eine alternative Immunisierung mit getrennten Masern-Mumps-Röteln- und Varizellen-Impfstoffen für die erste Dosis in Erwägung gezogen werden (siehe Abschnitt 4.2). Auf jeden Fall sollten die geimpften Personen unter Beobachtung hinsichtlich Fieber während der Risikoperiode bleiben.
– Die Fieberraten sind meistens höher nach einer Impfung die Masern beinhaltet. Es gibt keinen Hinweis auf ein erhöhtes Risiko nach der zweiten Dosis.
Patienten mit eingeschränkter Immunantwort
– Eine Impfung kann bei Patienten mit bestimmten Formen der Immundefizienz in Betracht gezogen werden, wenn der Nutzen der Impfung die Risiken überwiegt (z. B. Personen mit asymptomatischer HIV-Infektion, IgG-Subklassendefekten, angeborener Neutropenie, chronischer granulomatöser Erkrankung und Erkrankungen, die mit einem Komplementdefekt einhergehen).
– Bei Patienten mit eingeschränkter Immunantwort, für die keine Kontraindikation zur Impfung besteht (siehe Abschnitt 4.3), ist die Immunantwort möglicherweise schwächer als bei immunkompetenten Personen. Daher können einige dieser Patienten bei Kontakt mit Masern, Mumps, Röteln oder Varizellen erkranken, auch wenn sie geimpft sind. Diese Patienten sollten sorgfältig auf Zeichen von Masern, Parotitis, Röteln und Varizellen überwacht werden.
Übertragung
– Eine Übertragung von Masern-, Mumps- oder Rötelnviren vom Impfling auf empfängliche Kontaktpersonen ist bisher nicht beschrieben worden, obwohl bekannt ist, dass eine Ausscheidung des Rötelnvirus über das Rachensekret etwa 7 bis 28 Tage nach der Impfung auftritt, mit einer maximalen Ausscheidung um den 11. Tag. Eine Übertragung des Oka-Varizella-Impfvirus wurde sehr selten bei seronegativen Kontaktpersonen von Impflingen mit Ausschlag festgestellt. Eine Übertragung des Oka-Varizella-Impfvirus von geimpften Personen, die keine Hautläsionen entwickelt haben, auf seronegative Kontaktpersonen kann nicht ausgeschlossen werden.
– Geimpfte Personen, auch diejenigen, bei denen es zu keinem windpockenähnlichen Ausschlag gekommen ist, sollten versuchen, sofern es möglich ist, den Kontakt zu Hochrisikopersonen für eine Windpockenerkrankung 6 Wochen lang nach der Impfung zu vermeiden, Sollte ein Kontakt mit Hochrisikopersonen für eine Windpockenerkrankung unumgänglich sein, muss das Risiko für die Übertragung des Varizella-Impfvirus im Vergleich zum Risiko der Übertragung eines wild-typ Varizella-Virus abgewogen werden.
Hochrisikopersonen für eine Windpockenerkrankung sind:
– immunsupprimierte Patienten (siehe Absatz 4.3 und 4.4)
– schwangere Frauen ohne belegte Nachweise einer Windpockenerkrankung oder evidente Laborwerte einer früheren Infektion
– Neugeborene von Müttern ohne belegte Nachweise einer Windpockenerkrankung oder evidente Laborwerte einer früheren Infektion
– Priorix-Tetra darf auf keinen Fall intravasal oder intradermal verabreicht werden.
Thrombozytopenie
– Es wurde über Fälle einer Verschlimmerung und das Wiederauftreten einer Thrombozytopenie nach einer Impfung mit Masern-, Mumps- und Röteln-Lebendimpfstoffen bei Personen berichtet, bei denen bereits nach der ersten Dosis eine Thrombozytopenie auftrat. In diesen Fällen ist Nutzen und Risiko einer Impfung mit Priorix-Tetra sorgfältig abzuwägen. Diese Personen sollten mit Vorsicht geimpft werden und bevorzugt über eine subkutane Verabreichung.
– Besonders bei Jugendlichen kann es als psychogene Reaktion auf die Nadelinjektion nach oder sogar vor einer Impfung zu einer Synkope (Ohnmacht) kommen. Diese kann während der Erholungsphase von verschiedenen neurologischen Symptomen wie vorübergehende Sehstörung, Parästhesie und tonisch-klonische Bewegungen der Gliedmaßen begleitet sein. Es ist wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um Verletzungen durch die Ohnmacht zu verhindern.
– Wie bei jedem Impfstoff kann es sein, dass nicht bei allen Geimpften eine schützende Immunantwort aufgebaut wird. Wie bei anderen Varizella-Impfstoffen sind Fälle einer Varizellenerkrankung bei Personen, die vorher schon Priorix-Tetra erhalten hatten, aufgetreten. Diese Durchbruchsfälle sind üblicherweise mild, mit einer geringeren Anzahl von Läsionen und weniger Fieber im Vergleich zu ungeimpften Personen.
– Es gibt nur wenige Berichte, von meist immungeschwächten Personen, über VarizellaAusbreitung mit Auswirkung auf die inneren Organe nach Impfung mit dem Oka-Impfvirus.
– Interferenzen mit serologischen Tests (siehe Abschnitt 4.5)
Bestandteile mit bekannter Wirkung :
– Priorix Tetra enthält Paraaminobenzoesäure, die allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen, sowie in seltenen Fällen eine Verkrampfung der Atemwege (Bronchospasmus) hervorrufen kann.
– Diese Arzneimittel enthält 583 Mikrogramm Phenylalanin pro Dosis. Phenylalanin kann im Fall einer Phenylketonurie aufgrund eines unzureichenden Abbaus des Stoffes im Körper schädlich sein.
– Dieser Impfstoff enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
– Dieser Impfstoff enthält Kalium, jedoch weniger als 1 mmol (39 mg) Kalium pro Dosis, d. h. es ist nahezu „kaliumfrei“.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
– Klinische Studien zeigten, dass Priorix-Tetra gleichzeitig mit jedem der folgenden monovalenten oder kombinierten Impfstoffe, einschließlich hexavalenter Impfstoffe (DTPa-HBV-IPV/Hib), verabreicht werden kann: Diphtherie-Tetanus-azelluläre Pertussis (DTPa), Haemophilus influenzae-Typ b (Hib), Polio inaktiviert (IPV), Hepatitis B (HBV), Meningokokken der Serogruppe B (MenB), Meningokokken der Serogruppe C konjugiert (MenC), Meningokokken der Serogruppe A, C, W-135 und Y konjugiert (MenACWY) und 10-valent und Pneumokokken konjugiert.
– Aufgrund eines erhöhten Risikos für Fieber, Druckschmerz an der Injektionsstelle, Änderung
der Ernährungsgewohnheiten und Reizbarkeit nach Co-Administration von Bexsero mit Priorix-Tetra, können diese Impfungen, sofern dies möglich ist, getrennt voneinander verabreicht werden.
– Bisher liegen keine ausreichenden Daten zur Anwendung von Priorix-Tetra mit anderen als
den genannten Impfstoffen vor.
– Sollte eine gleichzeitige Verabreichung von Priorix Tetra mit anderen Impfstoffen nötig sein, sind getrennte Injektionsstellen zu wählen.
Serologische Tests
– Ein eventuell erforderlicher Tuberkulintest muss entweder vor oder gleichzeitig mit der Impfung vorgenommen werden, da kombinierte Masern-Mumps-Röteln-Lebendimpfstoffe die Tuberkulinempfindlichkeit der Haut zeitweise herabsetzen können. Da diese verminderte Reaktion bis zu maximal 6 Wochen anhalten kann, sollte zur Vermeidung falsch negativer Ergebnisse ein Tuberkulintest nicht innerhalb dieses Zeitraumes nach der Impfung durchgeführt werden.
– Bei Personen, die Human-Gammaimmunglobuline oder eine Bluttransfusion erhalten haben, sollte die Impfung um mindestens 3 Monate verschoben werden, da die Möglichkeit eines Impfversagens durch passiv erworbene Antikörper gegen Masern, Mumps, Röteln und/oder Varizellen besteht.
– Die Verwendung von Salicylaten sollte bis zu 6 Wochen nach jeder Impfung mit PriorixTetra unterbleiben (siehe Abschnitt 4.4).
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Fertilität
Priorix-Tetra wurde nicht in Fertilitätsstudien untersucht.
Schwangerschaft
Schwangere Frauen dürfen nicht mit Priorix-Tetra geimpft werden.
Bisher wurden jedoch keine Schädigungen des Fetus nach Verabreichung von Masern-, Mumps, Röteln- oder Varizellen-Impfstoffen an schwangere Frauen beschrieben.
Nach der Impfung sollte eine Schwangerschaft über einen Zeitraum von einem Monat verhindert werden. Frauen, die schwanger werden möchten, sollte empfohlen werden, die Schwangerschaft zu verschieben.
Stillzeit
Es liegen keine ausreichenden Daten zur Anwendung von Priorix-Tetra während der Stillzeit vor.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu Auswirkungen von Priorix Tetra auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Es wird erwartet, dass Priorix Tetra keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen hat.
4.8 Nebenwirkungen
Zusammenfassung des Sicherheitsprofils:
Das folgende Sicherheitsprofil basiert auf Daten aus klinischen Studien, in denen mehr als 6.700
Dosen Priorix-Tetra an mehr als 4.000 Kinder im Alter von 9 bis 27 Monaten subkutan verabreicht wurden. Die Ereignisse wurden bis zu 42 Tage nach der Impfung im Rahmen klinischer Studien aktiv erfasst.
Die häufigsten Nebenwirkungen nach Verabreichung von Priorix- Tetra sind Schmerzen und Rötung an der Injektionsstelle sowie Fieber > 38°C (rektal) oder > 37,5°C (axiliär/oral).
Tabellarische Liste der Nebenwirkungen:
Nebenwirkungen werden nach folgenden Häufigkeiten angeführt:
Sehr häufig: (>1/10)
Häufig: (>1/100 bis <1/10)
Gelegentlich: (>1/1.000 bis <1/100)
Selten: (>1/10.000 bis <1/1.000)
Sehr selten: (<1/10.000)
Klinische Studien
Systemorganklasse | Häufigkeit | Nebenwirkungen |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen | Gelegentlich: | Infektionen der oberen Atemwege |
Selten | Mittelohrentzündung | |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems | Gelegentlich: | Lymphadenopathie |
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen | Gelegentlich | Appetitlosigkeit |
Psychiatrische Erkrankungen | Häufig | Reizbarkeit |
Gelegentlich | Schreien, Nervosität, Schlaflosigkeit | |
Erkrankungen des Nervensystems | Selten: | Fieberkrämpfe* |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums | Gelegentlich | Schnupfen |
Selten | Husten, Bronchitis | |
Erkrankungen des Gastrointe stinaltrakts | Gelegentlich | Parotisvergrößerung, Durchfall, Erbrechen |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Häufig | Hautausschlag |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: | Sehr häufig | Schmerzen und Rötung an der Injektionsstelle, Fieber (rektal: > 38 °C bis < 39,5 °C; axillar/oral: > 37,5 °C bis <39°C) |
Häufig | Schwellung an der Injektionsstelle, Fieber (rektal > 39,5 °C; axillar/oral > 39 °C) | |
Gelegentlich | Lethargie, Unwohlsein, Mattigkeit |
* Das Risiko von Fieberkrämpfen nach der ersten Dosis wurde anhand einer retrospektiven Analyse einer Datenbank evaluiert. Kinder zwischen 9 und 30 Monaten, die mit Priorix-Tetra geimpft worden waren, wurden mit einer Kohorte, die Maser-Mumps-Röteln- oder gleichzeitig Masern-Mumps-Röteln und Varizella-Impfungen erhalten hatten, verglichen.
In der Studie wurden 82 656 Kinder mit Masern-Mumps-Röteln-Varizella geimpft, 149 259 Kinder mit Maser-Mumps-Röteln und 39 203 Kinder mit Masern-Mumps-Röteln- und VarizellaImpfstoffen getrennt immunisiert.
Abhängig von der gewählten diagnostischen Falldefinition hinsichtlich der Identifikation von Fieberkrämpfen betrug das relative Risiko für Fieberkrämpfe in der kritischen Periode (zwischen 5 und 12 Tage nach der ersten Priorix-Tetra Dosis), 2,18 (95% KI: 1,38; 3,45) oder 6,19 (95% KI: 4,71; 8,13) pro 10.000 Personen für die Priorix-Tetra-Gruppe und 0,49 (95% KI: 0,19; 1,25) oder 2,55 (95% KI: 1,67; 3,89) pro 10.000 Personen der Kontroll-Kohorte.
Diese Daten deuten auf Fieberkrämpfe pro 5 882 oder 2 747 Personen mit Priorix-Tetra, verglichen mit der Kontroll-Kohorte, die MMR oder gleichzeitig aber an getrennten Injektionstellen MMR und einen Varizella-Impfstoff erhalten hatten, (mit attributablen Risiken von 1,70 (95% KI:-1,86; 3,46) bzw. 3,64/10 000 (95% KI: –6,11; 8,30) pro 10 000 Personen hin. (siehe Abschnitt 5.1)
* * Nach Verabreichung der ersten Dosis des tetravalentes Masern-Mumps-Röteln-VarizellenImpfstoffs wurde im Vergleich zu einer gleichzeitigen Gabe von 2 Impfstoffen (Masern-, Mumps-und Röteln- bzw. Varizellen-Impfstoff) an verschiedenen Injektionsstellen, eine höhere Inzidenz von Fieber (ca. 1,5-mal) beobachtet.
Es wurden keine Studien mit Priorix Tetra bei Personen > 6 Jahren durchgeführt. Das Sicherheitsprofil von Priorix Tetra bei Personen > 6 Jahren wird von Daten von GlaxoSmithKlines MMR-Impfstoff (Priorix) und dem monovalenten Oka Varizella Impfstoff (Varilrix) abgeleitet. Das Spektrum der Nebenwirkungen wie Fieber, Ausschlag, Schmerzen an der Injektionsstelle, Schwellung an der Injektionsstelle und Rötung an der Injektionsstelle bei Personen > 6 Jahren die Priorix oder Varilrix bekommen haben ist vergleichbar mit jenen die bei Kindern < 6 Jahren beobachtet wurden die Priorix Tetra erhalten haben. In diesen klinischen Studien, konnte gezeigt werden, dass die zweite Dosis von MMR-Impfstoff hinsichtlich Fieber besser vertragen wird als die erste Dosis, wobei die Reaktogenität des Varizella-Impfstoffes unabhängig der Verabreichten Dosis gleich zu bleiben scheint. Schwellung an der Injektionsstelle wird “häufig” berichtet bei Kindern die Priorix Tetra erhalten haben, dafür „sehr häufig“ in Varilrix-Studien bei Jugendlichen und Erwachsenen.
Postmarketing-Überwachung
Folgende Nebenwirkungen wurden nach Markteinführung in seltenen Fällen identifiziert. Da diese von einer Population unbekannter Größe spontan berichtet wurden, kann hier keine Einschätzung der Häufigkeit angeführt werden.
Systemorganklasse | Nebenwirkungen |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen | Meningitis, Herpes zoster, Masern-ähnliches Syndrom, Mumps-ähnliches Syndrom (einschließlich Orchitis, Epididymitis und Parotitis) |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems | Thrombozytopenie, thrombozytopenische Purpura |
Erkrankungen des Immunsystems | Allergische Reaktionen (einschließlich anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen) |
Erkrankungen des Nervensystems | Enzephalitis, Cerebellitis, Hirndurchblutungsstörung, Guillain-Barre-Syndrom, Transverse Myelitis, periphere Neuritis, Cerebellitis ähnliche Symptome (einschließlich vorübergehende Gangstörung und vorübergehende Ataxie) |
Gefäßerkrankungen | Vasculitis |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Erythema multiforme, Varizella-ähnlicher Ausschlag |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen | Arthralgie, Arthritis |
Diese Nebenwirkung, die nach der Impfung berichtet wurde, tritt auch nach einer Infektion mit dem Varicella-Wildtyp-Virus auf. Es gibt keine Hinweise, dass das Risiko für das Auftreten dieser Nebenwirkung nach der Impfung höher ist als nach einer Varizellenerkrankung.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website:
4.9 Überdosierung
4.9 ÜberdosierungEs wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Impfstoff, viraler Impfstoff, ATC-Code: J07BD54
Wirkung
Die Wirksamkeit von GlaxoSmithKlines (GSK) monovalentem Oka Varizella Impfstoff (Varilrix) und Priorix-Tetra in der Prävention von Windpocken wurde in einer großen randomisierten klinischen Studie mit dem GSK Masern-Mumps-Röteln Impfstoff (Priorix) als Vergleichssubstanz evaluiert. Die Studie wurde in Europa, wo kein Routineimpfprogramm gegen Varizellen zu diesem Zeitpunkt implementiert wurde, durchgeführt. Kinder im Alter von 12 bis 22 Monaten erhielten zwei Dosen Priorix-Tetra im Abstand von 6 Wochen oder eine Dosis Varilrix Die Wirksamkeit gegen epidemiologisch bestätigte Varizelleninfektionen oder gegen durch PCR (Polymerase-Ketten-Reaktion) bestätigte Varizelleninfektionen jeglichen Schweregrades (bestimmt anhand einer vordefinierten Skala) und gegen bestätigte moderate oder schwere Varizelleninfektionen, beobachtet nach primärem Follow-up von 2 Jahren (Median Dauer 3,2 Jahre) sowie nach erweitertem Follow-up von 6 Jahren (Median Dauer 6,4 Jahre) wird in folgender Tabelle (Langzeit Follow-up Zeit 10 Jahre) dargestellt:
Gruppe | Zeit | Wirksamkeit gegen bestätigte V arizelleninfektionen jeglichen Schweregrades | Wirksamkeit gegen mittelschwere oder schwere bestätigte V arizelleninfektionen |
Priorix-Tetra (2 Dosen) N = 2.489 | Jahr 2 | 94,9% (97,5% KI: 92,4; 96,6) | 99,5% (97,5% KI: 97,5;99,9) |
Jahr 6(1) | 95,0% (95% KI: 93,6;96,2) | 99,0% (95% KI: 97,7;99,6) | |
Varilrix (1 Dosis) N = 2.487 | Jahr 2 | 65.4 % (97,5% CI: 57.2;72,1) | 90,7% (97.5% KI: 85,9;93,9) |
Jahr 6(1) | 67,0% (95% KI: 61,8;71,4) | 90,3% (95% KI: 86,9;92,8) | |
N = Anzahl eingeschlossener und geimpfter | Personen |
(1) deskriptive Analyse
In einer finnischen Studie, die speziell auf die Evaluierung von Varilrix zugeschnitten war, wurden 493 Kinder im Alter von 10 bis 30 Monaten über den Zeitraum von ungefähr 2,5 Jahren nach der Impfung mit einer Dosis beobachtet. Die Schutzwirkung gegen gewöhnliche oder schwere klinische Fälle von Windpocken (> 30 Bläschen) betrug 100% (95% KI: 80;100) und 88% (95% KI: 72;96) gegen jegliche serologisch bestätigte Fälle von Windpocken (zumindest 1 Bläschen oder Pustel)
Wirksamkeit
Wirksamkeitsdaten zeigen einen höheren Schutz und eine Reduktion von DurchbruchsErkrankungen bei Verabreichung von zwei Impfdosen im Vergleich zur einer einmaligen Dosis.
Die Wirksamkeit zweier Dosen Priorix-Tetra während Varizellenausbrüchen in
Kindertagesstätten in Deutschland, wo eine Routineimpfung gegen Varizellen für Kinder ab 11 Monaten an empfohlen wird, betrug 91% (95% CI: 65;98) gegen jegliche VarizellenErkrankung und 94% (95% CI: 54;99) gegen die moderate Erscheinungsform.
Die Wirksamkeit von einer Dosis Varilrix wurde in verschiedene Situationen (Ausbruch, FallKontroll- und Datenbank-Studien) bewertet und reichte von 20%-92% gegen jegliche Verlaufsform und von 86%-100% gegen moderate oder schwere Erkrankungsfälle.
Immunantwort:
In mehreren klinischen Studien wurde die durch eine subkutane Verabreichung von PriorixTetra hervorgerufene Immunantwort untersucht. Antikörpertiter gegen Masern, Mumps und Röteln wurden mit kommerziell erhältlichen ELISA-(enzyme-linked immunosorbent assays)-
Tests bestimmt. Zusätzlich wurden die Mumps-Antikörper mit einem Plaque-ReduktionsNeutralisationstest bestimmt. Diese serologischen Parameter sind als Surrogatmarker für die Schutzwirkung allgemein akzeptiert. Ein modifizierter kommerzieller IFT (indirekter Immunfluoreszenztest) und ein kommerzieller ELISA wurden verwendet, um die durch PriorixTetra hervorgerufene Immunantwort gegen Varizellen mit der Immunantwort durch den monovalenten Varizellen-Impfstoff von GSK zu vergleichen.
In drei klinischen Studien in Europa (Österreich, Finnland, Deutschland, Griechenland, Polen) wurde ca. 2.000 zuvor ungeimpften Kindern im Alter von 11 bis 23 Monaten zwei Dosen PriorixTetra im Abstand von 6 Wochen verabreicht. Die Serokonversionsraten und Geometrischen Mittelwerte der Antikörperkonzentration/-titer (GMCs/GMTs) sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
AntikörperTest (cut-off) | Nach der 1. Dosis | Nach der 2. Dosis | ||
Serokonversionsrate (95% KI) | GMC/GMT (95% KI) | Serokonversionsrate (95% KI) | GMC/GMT (95% KI) | |
Masern ELISA (150 mI.E./ml) | 96,4% (KI: 95,5; 97,2) | 3184,5 (KI: 3.046,5; 3.328,7) | 99,1% (KI: 98,6; 99,5) | 4.828,6 (KI: 4.644,3; 5020,1) |
Mumps ELISA (231 E/ml) Neutralisation (1:28) | 91,3% (KI: 90,0; 92,5) 95,4% (KI: 94,3; 96,3) | 976,7 (KI: 934,8; 1020,5) 147,0 (KI: 138,6; 155,8) | 98,8% (KI: 98,2; 99,2) 99,4% (KI: 98,9; 99,7) | 1.564,4 (KI: 1.514,6; 1.615,8) 478,4 (KI: 455,1; 503,0) |
Rubella ELISA (4 I.E./ml) | 99,7% (KI: 99,4; 99,9) | 62,2 (KI: 60,0; 64,5) | 99,9% (KI: 99,6; 100) | 119,7 (KI: 116,4; 123,1) |
Varicella IFA (1:4) ELISA (50 mI.E./ml) | 97,2% (KI: 96,3; 97,9) 89,4% (KI: 87,8;90.8) | 97,5 (KI: 92,2; 103,1) 112,0% (KI: 93,5;134,0) | 99,8% (KI: 99,5; 100) 99,2% (KI: 98,5; 99,6) | 2.587,8 (KI: 2.454,0; 2.728,9) 2403,9 (KI: 1962,4;2944,6) |
Die beobachteten Serokonversionsraten und GMCs/GMTs waren ähnlich wie nach der separaten Impfung mit Varilrix und Priorix.
Bei im Alter von 11 Monaten geimpften Kindern liegt der Anteil mit schützenden MasernAntikörpertitern (d.h. > 150 mI.E./ml) nach der ersten Dosis bei 91–92%. Dieser Anteil ist niedriger als der, der bei Verabreichung der ersten Dosis ab dem vollendeten 12. Lebensmonat beobachtet wurde.
Die zweite Dosis Priorix-Tetra induzierte eine Erhöhung der Serokonversionsraten und/oder der Antikörperspiegel gegen die Masern-, Mumps- und Röteln-Impfstoffkomponenten. Daher sollte die zweite Dosis vorzugsweise innerhalb von drei Monaten nach der ersten Dosis verabreicht werden, um eine Erkrankung im Intervall zwischen den beiden Dosen zu vermeiden.
Die vorliegenden Daten deuten darauf hin, dass die Verabreichung von zwei Dosen PriorixTetra im Vergleich zu einer Dosis zu einer höheren Wirksamkeit und einer Abnahme der Varizellen-Durchbruchserkrankungen führt. Dies korreliert mit dem Anstieg der VarizellenAntikörper nach der zweiten Dosis, was auf einen Boostereffekt durch die Gabe der zweiten Varizellenantigenkomponente schließen lässt.
Die Immunantwort von Priorix-Tetra, als zweite Dosis einer MMR-Impfung bei Kindern zwischen 24 Monaten und 6 Jahren verabreicht, wurde in zwei klinischen Studien beobachtet. Kinder wurden im Vorfeld mit einer MMR-Impfung oder mit einer MMR- und gemeinsam mit einer lebend-abgeschwächten Varizella-Impfung geimpft. Die Serokonversionsraten für Varizella-Antikörper waren 98,1 % (IFA) bei Kindern die zuvor mit einer MMR-Impfung und
100% bei Kindern die zuvor mit einer MMR- und gemeinsam mit einer lebend-abgeschwächten Varizella-Impfung geimpft wurden. Die Serokonversionsraten waren 100% für Masern-, Mumps- und Röteln-Antikörper in beiden Studien.
Immunantwort bei Personen > 6 Jahren
Es wurden keine Studien zur Immunogenität von Priorix Tetra bei Personen > 6 Jahren durchgeführt. Die Immunogenität von Priorix Tetra bei Personen > 6 Jahren wurde von Daten mit Priorix und Varilrix abgeleitet.
Immunantwort bei Kindern zwischen 9 und 10 Monaten
In eine klinische Studie in Asien (Singapur) wurden 300 gesunde Kinder im Alter von 9 bis 10 Monaten zum Zeitpunkt der ersten Impfstoffdosis eingeschlossen. Von diesen erhielten 153 Kinder zwei Dosen Priorix-Tetra im Abstand von drei Monaten und 147 Kinder erhielten Priorix und Varilrix. Die Serokonversionsraten und GMCs/GMTs waren denen nach getrennter Verabreichung von Varilrix und Priorix ähnlich. Die Serokonversionsraten nach der ersten Dosis Priorix-Tetra waren für alle Antigene außer Masern mit denen, die in anderen klinischen Studien bei Kindern im Alter von 12 bis 24 Monaten beobachtet wurden, vergleichbar. Die Serokonversionsrate für Masern bei Kindern im Alter von 9 bis 10 Monaten nach einer Dosis Priorix-Tetra betrug 93,3% (95% KI: 87,6; 96,9). Die Immunantwort von Kindern kann im ersten Lebensjahr wegen einer möglichen Interferenz mit maternalen Antikörpern nicht ausreichend sein. Daher sollte eine zweite Dosis Priorix-Tetra drei Monate nach der ersten Dosis verabreicht werden.
und Sicherheit nach intramuskulärer oder subkutaner Verabreichung
Die Immunogenität und Sicherheit von Priorix Tetra nach intramuskulärer Verabreichung wurde in einer Vergleichsstudie an 328 Kindern zwischen 11 und 21 Monaten, die 2 Dosen von Priorix Tetra entweder intramuskulär oder subkutan erhielten, evaluiert. Die Studie zeigte eine vergleichbare Immunogenität beider Verabreichungen.
Persistenz der Masern-, Mumps- und Röteln-Immunantwort:
In einer klinischen Studie, bei der Kinder im Alter von 12 bis 22 Monaten zwei Dosen von Priorix Tetra (N = 2.489), erhielten, wurden die Seropositivitätsraten gegen Masern-, Mumps- und Röteln-Antikörper (definiert als Personen mit einer Antikörperkonzentration, die bei oder über einem zuvor festgelegten Grenzwert lag), nach Follow-up über eine Dauer von 2 und 6 Jahren beobachtet und sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Zeit | Antikörper Test (cut-off) | ||
Masern ELISA (150 mI.E./ml | Mumps ELISA (231 E/ml) | Röteln ELISA (4 I.E/ml) | |
Jahr 2 | 99,1% | 90,5% | 100% |
Jahr 6 | 99,0% | 90,5% | 99,8% |
ELISA: Enzyme Linked Immuno Sorbent Assay
Post-Marketing Beobachtungen – Sicherheitsstudie nach Markteinführung:
Das Risiko von Fieberkrämpfen nach der ersten Dosis wurde anhand einer retrospektiven Analyse einer Datenbank bei Kindern zwischen 9 und 30 Monate evaluiert. (siehe Abschnitt 4.8).
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nicht zutreffend.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
5.3 Präklinische Daten zur SicherheitEine Toxizitätsstudie bei Tieren nach wiederholter Gabe ergab keinerlei Hinweise auf lokale oder systemische Toxizität des Impfstoffes.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Pulver:
Aminosäuren (einschließlich Phenylalanin)
Lactose wasserfrei
Mannitol (E421)
Sorbitol (E420)
Medium 199 (einschließlich Phenylalanin, Paraaminobenzoesäure, Natrium und Kalium)
Lösungsmittel:
Wasser für Injektionszwecke
6.2 Inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
18 Monate
Nach dem Auflösen sollte der Impfstoff umgehend verabreicht werden oder im Kühlschrank aufbewahrt werden (2°C – 8°C). Wenn der Impfstoff nicht innerhalb von 24 Stunden verwendet wird, ist er zu verwerfen.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Kühl lagern und transportieren (2 C – 8 C).
Nicht einfrieren.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Aufbewahrungsbedingungen nach Rekonstitution des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.
6.5 Art und Inhalt der Behältnisse
Pulver in einer Durchstechflasche (Glas Typ I) mit Stopfen (Butyl-Gummi).
Lösungsmittel in einer Ampulle (Glas Typ I) (0,5 ml).
Packungsgrößen zu 1, 10 oder 100.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur HandhabungDer rekonstituierte (gelöste) Impfstoff ist vor der Verabreichung per Augenschein auf etwaige Fremdpartikel und/oder physikalische Veränderungen zu untersuchen. Wenn solche Abweichungen beobachtet werden, Impfstoff nicht verabreichen.
Der Impfstoff wird gelöst, indem der gesamte Inhalt der beigefügten Durchstechflasche oder Ampulle mit Lösungsmittel in die Durchstechflache mit dem Pulver gegeben wird. Mischung wird gründlich geschüttelt, bis sich das Pulver im Lösungsmittel vollständig gelöst hat.
Aufgrund geringfügig abweichender pH-Werte kann die Farbe des gelösten Impfstoffes von pfirsichfarben bis fuchsienrosa variieren. Diese Farbschwankungen stellen keine Beeinträchtigung der Wirksamkeit des Impfstoffes dar. Bei Beobachtung anderer Veränderungen ist der Impfstoff zu verwerfen.
Es ist der gesamte Inhalt der Durchstechflasche zu applizieren.
Eine neue Nadel sollte für die Verabreichung des Impfstoffes verwendet werden.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
GlaxoSmithKline Pharma GmbH, Wien.
8. ZULASSUNGSNUMMER
2–00334
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
09.11.2007 / 26.07.2011
10. STAND DER INFORMATION
Januar 2022
Mehr Informationen über das Medikament Priorix - Tetra Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
Arzneimittelkategorie: biologika
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 2-00334
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
GlaxoSmithKline Pharma GmbH, Wagenseilgasse 3, Euro Plaza/Gebäude I/4. Stock -, 1120 Wien, Österreich