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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten MASERNVIRUS

Der Wirkstoff: Masernvirus

Das Masernvirus ist ein hochansteckendes Virus, das die Masern verursacht, eine akute Infektionskrankheit, die vor allem Kinder betrifft. Es gehört zur Familie der Paramyxoviren und ist eines der am leichtesten übertragbaren Viren. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen sowie durch direkten Kontakt mit infizierten Personen.

Die Inkubationszeit des Masernvirus beträgt in der Regel 10 bis 14 Tage. Die ersten Symptome sind Fieber, Husten, Schnupfen und Bindehautentzündung. Nach einigen Tagen entwickelt sich ein charakteristischer Hautausschlag, der sich von Kopf und Hals über den gesamten Körper ausbreitet.

In Österreich gab es in den letzten Jahren einen Rückgang der Masernerkrankungen aufgrund von Impfprogrammen. Jedoch kann es immer noch zu Ausbrüchen kommen, insbesondere wenn die Impfraten in bestimmten Bevölkerungsgruppen niedrig sind. Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2019 insgesamt 77 Fälle von Masern gemeldet.

Die Komplikationen bei einer Infektion mit dem Masernvirus können schwerwiegend sein und sogar zum Tod führen. Dazu gehören Lungenentzündung, Mittelohrentzündung und Durchfall sowie in seltenen Fällen Enzephalitis (Hirnentzündung). Bei etwa einem von 1.000 Erkrankten kann es zu einer tödlichen Komplikation kommen.

Eine wirksame Maßnahme zur Vorbeugung von Masern ist die Impfung. In Österreich wird die Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR) im Rahmen des kostenfreien Kinderimpfprogramms angeboten. Die erste Dosis wird in der Regel zwischen dem 9. und 12. Lebensmonat verabreicht, die zweite Dosis im Alter von 15 bis 23 Monaten.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine Impfrate von mindestens 95 %, um eine ausreichende Herdenimmunität zu erreichen und die Verbreitung des Virus einzudämmen. In Österreich liegt die Impfrate für die erste Dosis der MMR-Impfung bei etwa 90 % und für die zweite Dosis bei rund 81 %. Dies zeigt, dass es noch Verbesserungsbedarf gibt, um das Ziel der WHO zu erreichen.

Die Behandlung einer Infektion mit dem Masernvirus ist symptomatisch, da es keine spezifische antivirale Therapie gibt. Zu den Maßnahmen gehören Fiebersenkung, Flüssigkeitszufuhr und Bettruhe sowie gegebenenfalls Antibiotika bei bakteriellen Sekundärinfektionen.

In einigen Fällen kann eine postexpositionelle Prophylaxe in Betracht gezogen werden, wenn eine Person einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt war und noch keine Immunität gegen das Virus besitzt. Dies kann durch Verabreichung einer MMR-Impfung innerhalb von 72 Stunden nach Exposition oder durch Gabe von Immunglobulinen innerhalb von sechs Tagen erfolgen.

Zusammenfassend ist das Masernvirus ein hochansteckendes Virus, das eine akute Infektionskrankheit verursacht. Die beste Präventionsmaßnahme ist die Impfung, die in Österreich im Rahmen des Kinderimpfprogramms angeboten wird. Trotz eines Rückgangs der Erkrankungen in den letzten Jahren besteht weiterhin die Notwendigkeit, die Impfraten zu erhöhen, um eine ausreichende Herdenimmunität zu erreichen und Ausbrüche zu verhindern.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten MASERNVIRUS