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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten MUMPSVIRUS

Der Wirkstoff Mumpsvirus ist ein Bestandteil von Impfstoffen, die zur Prävention von Mumps eingesetzt werden. Mumps ist eine hochansteckende Virusinfektion, die durch das Mumpsvirus verursacht wird und vor allem Kinder betrifft. In Österreich sind Fälle von Mumps seit vielen Jahren rückläufig, was auf die erfolgreiche Einführung des MMR-Impfstoffs (Masern-Mumps-Röteln) zurückzuführen ist.

Das Mumpsvirus gehört zur Familie der Paramyxoviren und ist ein einzelsträngiges RNA-Virus. Es hat eine kugelförmige Struktur und ist umgeben von einer Lipidhülle. Das Virus dringt in den menschlichen Körper ein, indem es an bestimmte Rezeptoren auf der Oberfläche menschlicher Zellen bindet.

Die Infektion mit dem Mumpsvirus führt zu einer Entzündung der Speicheldrüsen (Parotitis), was typischerweise zu einer schmerzhaften Schwellung im Bereich des Kiefers führt. Die Symptome können auch Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Appetitlosigkeit umfassen. In seltenen Fällen kann das Virus auch andere Organe befallen und Komplikationen wie Orchitis (Entzündung der Hoden), Oophoritis (Entzündung der Eierstöcke) oder Enzephalitis (Entzündung des Gehirns) verursachen.

In Österreich wurde die Impfung gegen Mumps 1984 eingeführt und 1994 wurde sie in den allgemeinen Impfplan aufgenommen. Seitdem hat die Anzahl der Mumpserkrankungen in Österreich stark abgenommen. Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2019 nur noch 33 Fälle von Mumps gemeldet, im Vergleich zu mehreren tausend Fällen pro Jahr vor Einführung der Impfung.

Der Mumps-Impfstoff enthält abgeschwächte, lebende Viren, die das Immunsystem dazu anregen, Antikörper gegen das Virus zu produzieren. Diese Antikörper bieten Schutz vor einer zukünftigen Infektion mit dem wilden Mumpsvirus. Die Impfung wird in der Regel in zwei Dosen verabreicht: Die erste Dosis wird im Alter von 12 bis 15 Monaten gegeben und die zweite Dosis im Alter von 9 bis 10 Jahren.

Die Wirksamkeit des Mumps-Impfstoffs ist hoch und beträgt etwa 88 % nach zwei verabreichten Dosen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Schutzwirkung mit der Zeit abnehmen kann und eine Auffrischimpfung für bestimmte Personengruppen empfohlen werden kann.

Die Verträglichkeit des Mumps-Impfstoffs ist generell gut, wobei mögliche Nebenwirkungen meist mild und kurzlebig sind. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Rötung oder Schwellung an der Injektionsstelle sowie leichtes Fieber. In seltenen Fällen können schwerwiegendere Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen auftreten.

In Österreich wird die MMR-Impfung für alle Kinder empfohlen und ist Teil des kostenfreien Kinderimpfprogramms. Durch die hohe Durchimpfungsrate konnte die Anzahl der Mumpserkrankungen in Österreich stark reduziert werden. Dennoch ist es wichtig, weiterhin auf eine hohe Impfbereitschaft zu achten, um die Verbreitung des Virus einzudämmen und mögliche Komplikationen zu verhindern.

Zusammenfassend ist der Wirkstoff Mumpsvirus ein wichtiger Bestandteil von Impfstoffen zur Prävention von Mumps. Die Einführung der MMR-Impfung in Österreich hat dazu beigetragen, die Anzahl der Erkrankungen deutlich zu reduzieren und das Risiko schwerwiegender Komplikationen zu minimieren. Durch die Aufrechterhaltung einer hohen Durchimpfungsrate kann das Land weiterhin vor den negativen Auswirkungen dieser Infektionskrankheit geschützt werden.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten MUMPSVIRUS