Info Patient Hauptmenü öffnen

Meloxicam G.L. 15 mg/1,5 ml - Injektionslösung - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Meloxicam G.L. 15 mg/1,5 ml - Injektionslösung

Spezielle Patientengruppen

Ältere Patienten und Patienten mit erhöhtem Risiko für unerwünschte Wirkungen (siehe Abschnitt 5.2)

Bei älteren Patienten ist die empfohlene Dosis 7,5 mg täglich (das entspricht der Hälfte des Inhaltes einer 1,5-ml-Ampulle). Bei Patienten mit erhöhtem Risiko für Nebenwirkungen, z.B. mit gastrointestinalen Erkrankungen in der Anamnese oder mit Risikofaktoren für HerzKreislauf-Erkrankungen, soll die Behandlung mit 7,5 mg täglich (das entspricht der Hälfte des Inhaltes einer 1,5-ml-Ampulle) begonnen werden (siehe Abschnitt 4.4).

Eingeschränkte Nierenfunktion (siehe Abschnitt 5.2)Eingeschränkte Nierenfunktion (siehe Abschnitt 5.2)

Dieses Arzneimittel ist bei nicht dialysierter schwerer Niereninsuffizienz kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Bei Hämodialysepa­tienten mit Niereninsuffizienz im Endstadium darf die tägliche Dosis 7,5 mg (das entspricht der Hälfte des Inhaltes einer 1,5-ml-Ampulle) nicht überschreiten.

Bei Patienten mit leichter bis mittelgradiger Einschränkung der Nierenfunktion (d.h. bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance > 25 ml/min) ist keine Dosisreduktion erforderlich (für Patienten mit nicht dialysierbarer schwerer Einschränkung der Nierenfunktion ist Meloxicam kontraindiziert – siehe Abschnitt 4.3).

Eingeschränkte Leberfunktion (siehe Abschnitt 5.2)

Bei Patienten mit leichter bis mittelgradiger Einschränkung der Leberfunktion ist keine Dosisreduktion erforderlich (für Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion ist Meloxicam kontraindiziert – siehe Abschnitt 4.3).

Kinder und Jugendliche

Meloxicam G.L.-Injektionslösung darf Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht gegeben werden (siehe Abschnitt 4.3).

Art der Anwendung

Zur intramuskulären Anwendung.

Die Injektion muss langsam und tief intramuskulär in den oberen äußeren Quadranten der Gesäßmuskulatur und unter Einhaltung streng aseptischer Bedingungen verabreicht werden. Im Falle einer wiederholten Anwendung wird empfohlen, abwechselnd in die rechte und die linke Gesäßhälfte zu injizieren. Vor dem Injizieren muss sichergestellt werden, dass sich die Nadel nicht in einem Gefäß befindet.

Bei Auftreten von heftigen Schmerzen während der Injektion muss die Injektion sofort abgebrochen werden.

Im Falle einer Hüftgelenksprothese soll die Injektion auf der anderen Gesäßhälfte durchgeführt werden.

4.3 Gegenanzeigen

Drittes Trimenon der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6) Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile Überempfindlichkeit gegen Wirkstoffe mit ähnlichem Wirkmechanismus, z.B. NSAR, Acetylsalicylsäure. Meloxicam darf Patienten, die nach der Einnahme von anderen NSAR oder Acetylsalicylsäure mit Asthmasymptomen, Nasenpolypen, Angioödem oder Urtikaria reagieren, nicht verabreicht werden. Gastrointestinale Blutungen oder Perforation in Zusammenhang mit einer früheren NSAR-Behandlung in der Anamnese Aktive oder in der Anamnese wiederholt aufgetretene gastrointestinale Ulzera oder Blutungen (zwei oder mehr getrennte Episoden von nachgewiesenen Ulzera oder Blutungen) Schwere Leberinsuffizienz Schwere Niereninsuffizienz ohne Dialyse Gastrointestinale Blutungen, zerebrovaskuläre Blutungen in der Vergangenheit oder andere Blutungsstörungen Störungen der Blutgerinnung oder begleitende Behandlung mit Antikoagulanzien (kontraindiziert wegen der i.m.-Injektion) Schwere Herzinsuffizienz

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Das Auftreten unerwünschter Wirkungen kann durch die Anwendung der niedrigsten effektiven Dosis über den kürzesten Zeitraum, der für die Erreichung der Beschwerdefreiheit notwendig ist, minimiert werden (siehe Abschnitt 4.2 sowie weiter unten „Gastrointestinale Ereignisse“ und „Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Effekte“).

Die empfohlene maximale Tagesdosis soll bei ungenügendem therapeutischem Ansprechen nicht erhöht werden. Zusätzliche NSAR sollen nicht verabreicht werden, da sich dadurch die Toxizität erhöhen kann, während ein therapeutischer Vorteil nicht nachgewiesen wurde. Die gleichzeitige Anwendung von Meloxicam und NSAR einschließlich Cyclooxygenase-2-selektiver Inhibitoren ist zu vermeiden.

Meloxicam ist nicht geeignet zur Linderung von akuten Schmerzzuständen.

Tritt nach mehreren Tagen keine Besserung ein, ist der therapeutische Nutzen der Behandlung neu zu bewerten.

Vor der Behandlung mit Meloxicam muss geklärt werden, ob Fälle von Ösophagitis, Gastritis und/oder peptischen Ulzera in der Anamnese des Patienten vollständig ausgeheilt wurden. Bei Patienten, die diese Krankheitsbilder aufweisen, ist das Auftreten von Rezidiven bei der Behandlung mit Meloxicam systematisch zu kontrollieren.

Gastrointestinale Ereignisse

Bei allen NSAR ist über gastrointestinale Blutungen, Ulzera oder Perforation, die tödlich verlaufen können, berichtet worden. Diese können zu jeder Zeit während der Behandlung, unabhängig von Warnsymptomen oder schweren gastrointestinalen Ereignissen in der Anamnese, auftreten.

Das Risiko für gastrointestinale Blutungen, Ulzera oder Perforation steigt mit zunehmender NSAR-Dosis sowie bei Patienten mit Ulzera in der Anamnese – insbesondere wenn diese von Komplikationen wie Blutungen oder Perforation begleitet waren (siehe Abschnitt 4.3) – und bei älteren Patienten. Bei Risikopatienten ohne Kontraindikationen soll die Behandlung mit der niedrigsten verfügbaren Dosis begonnen werden. Eine gleichzeitige Behandlung mit gastroprotektiven Arzneimitteln (z.B. Misoprostol oder Protonenpumpen­hemmer) soll für diese Patienten in Betracht gezogen werden, ebenso wie für Patienten, die gleichzeitig geringe Dosen Acetylsalicylsäure oder andere Arzneimittel erhalten, die möglicherweise das Risiko für das Auftreten von gastrointestinalen Ereignissen erhöhen (siehe weiter unten und Abschnitt 4.5).

Patienten mit gastrointestinalen Ereignissen in der Anamnese – vor allem ältere Patienten -sind darauf hinzuweisen, dass jedes ungewöhnliche abdominale Symptom (insbesondere gastrointestinale Blutungen) dem Arzt zu berichten ist, vor allem wenn es zu Beginn der Behandlung auftritt.

Bei Patienten, die Arzneimittel erhalten, die das Risiko für das Auftreten von Ulzera oder Blutungen erhöhen können, z.B. Heparin in kurativen Dosen oder bei geriatrischen Patienten, andere NSAR einschließlich Acetylsalicylsäure in Dosierungen > 500 mg/Einzeldosis oder > 3 g/Tag, wird die gleichzeitige Anwendung mit Meloxicam nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).

Wenn während der Therapie mit Meloxicam eine gastrointestinale Blutung oder Ulzeration auftritt, ist das Arzneimittel abzusetzen.

NSAR müssen Patienten mit gastrointestinalen Erkrankungen in der Anamnese (z.B. Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) mit besonderer Vorsicht verabreicht werden, da es zu einer Verschlechterung dieser Erkrankungen kommen kann (siehe Abschnitt 4.8).

Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Effekte

Eine angemessene Überwachung und Beratung von Patienten mit Hypertonie und/oder leichter bis mittelschwerer dekompensierter Herzinsuffizienz in der Anamnese sind erforderlich, da Flüssigkeitse­inlagerungen und Ödeme in Verbindung mit NSAR-Therapie berichtet wurden.

Bei Patienten mit erhöhtem Risiko wird eine Blutdruckkontrolle durch den Arzt vor Beginn der Behandlung sowie insbesondere während des Beginns der Meloxicam-Behandlung empfohlen.

Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von einigen NSAR, einschließlich Meloxicam, insbesondere bei hoher Dosierung und im Rahmen einer Langzeitbehandlung, möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z.B. Myokardinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist. Es sind zu wenige Daten vorhanden, um dieses Risiko für Meloxicam auszuschließen.

Patienten mit schwer einstellbarer Hypertonie, dekompensierter Herzinsuffizienz, bestehender ischämischer Herzerkrankung, peripherer arterieller Gefäßerkrankung und/oder zerebrovaskulärer Erkrankung dürfen erst nach sorgfältiger Abwägung mit Meloxicam behandelt werden. Vergleichbare Abwägungen sind auch vor Initiierung einer länger dauernden Behandlung von Patienten mit Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse (z.B. Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) vorzunehmen.

Hautreaktionen

Über lebensbedrohliche Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und toxische epidermale Nekrolyse (TEN)) wurde NSAR beim Einsatz von Meloxicam berichtet. Die Patienten sind über die Anzeichen und Symptome zu informieren und müssen engmaschig auf Hautreaktionen überwacht werden. Das höchste Risiko für das Auftreten von SJS oder TEN besteht während der ersten Wochen der Behandlung. Wenn Symptome oder Anzeichen für SJS oder TEN (z.B. fortgeschrittener Hautausschlag, häufig mit Blasenbildung oder Schleimhautläsi­onen) vorhanden sind, ist die Behandlung mit Meloxicam abzubrechen. Die besten Behandlungserfolge von SJS und TEN sind auf frühzeitige Diagnosen und sofortiges Absetzen verdächtiger Arzneimittel zurückzuführen. Das frühe Absetzen wird mit einer besseren Prognose in Verbindung gebracht. Wenn der Patient während der Anwendung von Meloxicam SJS oder TEN entwickelt, darf die Behandlung mit Meloxicam zu keinem Zeitpunkt wieder aufgenommen werden.

Parameter der Leber- und Nierenfunktion

Wie bei den meisten NSAR wurde gelegentlich ein Anstieg der Transaminasen- und Bilirubinspiegel im Serum oder anderer Parameter der Leberfunktion festgestellt und sowohl über eine Zunahme des Serumkreatinins, der BUN-Werte als auch Störungen anderer Laborwerte berichtet. In den meisten Fällen handelte es sich um leichte Abweichungen vorübergehender Natur. Erweist sich die Veränderung als signifikant oder anhaltend, soll Meloxicam abgesetzt und entsprechende Untersuchungen durchgeführt werden.

Funktionelles Nierenversagen

NSAR hemmen die gefäßerweiternde Wirkung der in den Nieren gebildeten Prostaglandine. In weiterer Folge kann durch die Verringerung der glomerulären Filtration ein funktionelles Nierenversagen ausgelöst werden. Diese Nebenwirkung ist dosisabhängig. Bei Patienten mit folgenden Risikofaktoren wird zu Beginn der Behandlung sowie nach Erhöhung der Dosis eine sorgfältige Überwachung von Diurese und Nierenfunktion empfohlen:

– höheres Alter

– gleichzeitige Behandlung mit ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Antagonisten, Sartanen, Diuretika (siehe Abschnitt 4.5)

– Hypovolämie jeden Ursprungs

– kongestive Herzinsuffizienz

– Nierenversagen

– nephrotisches Syndrom

– Lupusnephropathie

– schwere Beeinträchtigung der Leberfunktion (Serumalbumin < 25 g/l oder Child-Pugh-Klassifikation > 10)

In seltenen Fällen können NSAR Auslöser einer interstitiellen Nephritis, Glomerulonephritis, Nierenmarknekrose oder eines nephrotischen Syndroms sein.

Bei Dialysepatienten mit Nierenversagen im Endstadium darf die tägliche Dosis 7,5 mg (das entspricht der Hälfte des Inhaltes einer 1,5-ml-Ampulle) nicht überschreiten. Bei Patienten mit leichter bis mittelgradiger Einschränkung der Nierenfunktion (d.h. bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance > 25 ml/min) ist keine Dosisreduktion erforderlich.

Natrium-, Kalium- und Wasserretention

NSAR können eine Natrium-, Kalium- und Wasserretention auslösen und die natriuretische Wirkung von Diuretika vermindern. Außerdem kann eine Verringerung der Wirkung blutdrucksenkender Arzneimittel auftreten (siehe Abschnitt 4.5). In der Folge können bei empfindlichen Patienten Ödeme, Hypertonie oder Herzinsuffizienz ausgelöst oder verschlechtert werden. Eine klinische Überwachung ist daher für Patienten mit entsprechendem Risiko erforderlich (siehe Abschnitte 4.2 und 4.3).

Hyperkaliämie

Hyperkaliämie kann durch Diabetes oder eine gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, die den Kalium-Plasmaspiegel erhöhen, begünstigt werden (siehe Abschnitt 4.5). Regelmäßige Kontrollen des Kalium-Plasmaspiegels sind in diesen Fällen durchzuführen.

Kombination mit Pemetrexed

Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Nierenfunktion­sstörung, die Pemetrexed erhalten, sollte die Anwendung von Meloxicam mindestens 5 Tage vor, am Tag und mindestens 2 Tage nach der Anwendung von Pemetrexed unterbrochen werden (siehe Abschnitt 4.5).

Kombination mit Pemetrexed

Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Nierenfunktion­sstörung, die Pemetrexed erhalten, ist die Anwendung von Meloxicam mindestens 5 Tage vor, am Tag und mindestens 2 Tage nach der Anwendung von Pemetrexed zu unterbrechen (siehe Abschnitt 4.5).

Andere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Unerwünschte Wirkungen beeinträchtigen häufig ältere Patienten oder Patienten mit geschwächtem Gesundheitszustand stärker. Diese Patienten sind daher sorgfältig zu überwachen. Wie bei allen NSAR ist bei älteren Patienten besondere Vorsicht angebracht, da deren Nieren-, Leber- und Herzfunktion häufig beeinträchtigt ist. Bei älteren Patienten ist die Häufigkeit unerwünschter Nebenwirkungen von NSAR, insbesondere gastrointestinaler Blutungen und Perforation, mit möglicherweise tödlichem Verlauf, erhöht (siehe Abschnitt 4.2).

Meloxicam kann, wie jedes andere NSAR, Symptome einer zugrunde liegenden Infektionskrankheit verschleiern.

Wie bei allen anderen i.m. verabreichten NSAR können an der Injektionsstelle Abszesse und Nekrosen auftreten.

Der Gebrauch von Meloxicam kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und wird daher bei Frauen mit Empfängniswunsch nicht empfohlen. Bei Frauen, die Empfängnisschwi­erigkeiten haben oder die sich wegen Unfruchtbarkeit untersuchen lassen wollen, ist das Absetzen von Meloxicam in Erwägung zu ziehen (siehe Abschnitt 4.6).

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Ampulle, d.h. es ist nahezu natriumfrei.

4.5 Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Wechselwirkun­gsstudien wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.

Risiken in Bezug auf Hyperkaliämie

Bestimmte Arzneimittel oder therapeutische Gruppen können Hyperkaliämie begünstigen:

Kaliumsalze, Kaliumsparende Diuretika, ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten, nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAR), (niedermolekulare oder unfraktionierte) Heparine, Cyclosporin, Tacrolimus und Trimethoprim.

Das Auftreten einer Hyperkaliämie kann davon abhängen, ob zusätzliche Risikofaktoren vorliegen.

Ein erhöhtes Risiko besteht, wenn Meloxicam gleichzeitig mit den oben angeführten Arzneimitteln angewendet wird.

Pharmakodynamische Wechselwirkungen

Andere NSAR einschließlich Acetylsalicylsäure

Die gemeinsame Anwendung von Meloxicam mit anderen NSAR einschließlich Acetylsalicylsäure in Dosierungen > 500 mg/Einzeldosis oder > 3 g/Tag wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Kortikosteroide (z.B. Glukokortikoide)

Die gleichzeitige Anwendung mit Kortikosteroiden erfordert Vorsicht wegen eines erhöhten Risikos für Blutungen oder gastrointestinale Ulzera.

Antikoagulanzien oder Heparin

Es besteht ein beträchtlich erhöhtes Blutungsrisiko durch Hemmung der Thrombozytenfun­ktion sowie Schädigungen der gastroduodenalen Schleimhaut. NSAR können die Wirkung von Antikoagulanzien wie Warfarin verstärken (siehe Abschnitt 4.4). Die gemeinsame Anwendung von NSAR und Antikoagulanzien oder Heparin (bei Anwendung in kurativen Dosen oder bei geriatrischen Patienten) wird nicht empfohlen. Aufgrund der intramuskulären Anwendung ist Meloxicam G.L.-Injektionslösung kontraindiziert bei Patienten, die mit Antikoagulanzien behandelt werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4). In den verbleibenden Fällen (z.B. präventiven Dosen) einer gemeinsamen Anwendung mit Heparin ist wegen eines erhöhten Blutungsrisikos Vorsicht erforderlich.

Thrombolytika und Thrombozytenag­gregationshem­mer

Es besteht ein erhöhtes Blutungsrisiko durch Hemmung der Thrombozytenfun­ktion sowie Schädigungen der gastroduodenalen Schleimhaut.

Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI)

Es besteht ein erhöhtes Risiko für gastrointestinale Blutungen.

Diuretika, ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Antagonisten

NSAR können die Wirkung von Diuretika und anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln verringern. Bei einigen Patienten mit einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion (z.B. dehydrierte Patienten oder ältere Patienten mit einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion) kann die gleichzeitige Verabreichung von ACE-Hemmern oder Angiotensin-II-Antagonisten sowie Wirkstoffen, die die Cyclooxygenase hemmen, zu einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion führen. Diese Verschlechterung schließt die Möglichkeit eines – üblicherweise reversiblen – akuten Nierenversagens ein. Die gleichzeitige Gabe hat daher, insbesondere bei älteren Patienten, mit Vorsicht zu erfolgen. Für eine ausreichende Hydrierung der Patienten und eine periodische Überwachung der Nierenfunktion ab Beginn der gleichzeitigen Gabe ist zu sorgen (siehe Abschnitt 4.4).

Andere blutdrucksenkende Arzneimittel (z.B. ß-Blocker)

Eine Abnahme der blutdrucksenkenden Wirkung von ß-Blockern (infolge der Hemmung von Prostaglandinen mit vasodilatatorischem Effekt) ist möglich.

Calcineurin-Hemmer (z.B. Cyclosporin, Tacrolimus)

Die Nephrotoxizität von Calcineurin-Hemmern kann durch NSAR über Prostaglandin-mediierte Wirkungen in den Nieren verstärkt werden. Während einer kombinierten Behandlung muss die Nierenfunktion überwacht werden. Die sorgfältige Überwachung der Nierenfunktion wird insbesondere bei älteren Patienten empfohlen.

Deferasirox

Die gleichzeitige Anwendung von Meloxicam mit Deferasirox erfordert Vorsicht wegen eines möglicherweise erhöhten Risikos für gastrointestinale Nebenwirkungen.

Intrauterinpessar

Die Abnahme der Wirksamkeit intrauteriner Kontrazeptiva durch NSAR wurde berichtet, bedarf jedoch weiterer Absicherung.

Pharmakokinetische Wechselwirkungen (Einfluss von Meloxicam auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel)

Lithium

NSAR erhöhen infolge verringerter renaler Lithiumausscheidung die Lithiumkonzen­tration im Blut, die toxische Werte erreichen kann. Die gemeinsame Verabreichung von Lithium und NSAR wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Wird diese Kombination als notwendig erachtet, muss die Lithiumkonzen­tration im Plasma zu Beginn, bei Änderungen und beim Absetzen der Behandlung mit Meloxicam kontrolliert werden.

Methotrexat

NSAR können die tubuläre Ausscheidung von Methotrexat reduzieren und so die Plasmaspiegel von Methotrexat erhöhen. Aus diesem Grund wird für Patienten, die Methotrexat in hoher Dosierung (> 15 mg/Woche) erhalten, die gleichzeitige Verabreichung von NSAR nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Das Risiko einer Wechselwirkung zwischen NSAR-Zubereitungen und Methotrexat muss auch bei Patienten, die niedrig dosiertes Methotrexat erhalten, bedacht werden; dies gilt insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion. Wenn sich diese Kombination als notwendig erweist, sind das Blutbild und die Nierenfunktion zu überwachen. Vorsicht ist geboten, wenn NSAR und Methotrexat innerhalb von drei Tagen verabreicht werden, da in diesem Fall die Plasmaspiegel von Methotrexat ansteigen und eine erhöhte Toxizität bewirken können.

Obwohl die Pharmakokinetik von Methotrexat (15 mg/Woche) durch gleichzeitige Behandlung mit Meloxicam nicht relevant beeinflusst wurde, ist zu bedenken, dass die hämatologische Toxizität von Methotrexat durch eine Behandlung mit NSAR verstärkt werden kann (siehe weiter oben und Abschnitt 4.8).

Pemetrexed

Bei gleichzeitiger Anwendung von Meloxicam mit Pemetrexed bei Patienten mit leichter bis mäßiger Nierenfunktion­sstörung (Kreatinin-Clearance 45 bis 79 ml/min) ist die Anwendung von Meloxicam 5 Tage vor, am Tag und 2 Tage nach der Anwendung von Pemetrexed zu unterbrechen. Wenn eine Kombination von Meloxicam und Pemetrexed erforderlich ist, sind die Patienten engmaschig zu überwachen, speziell auf Myelosuppression und gastrointestinale Nebenwirkungen. Bei Patienten mit schwerwiegender Nierenfunktion­sstörung (Kreatinin-Clearance < 45 ml/min) wird die gleichzeitige Anwendung von Meloxicam mit Pemetrexed nicht empfohlen.

Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance > 80 ml/min) können Dosierungen von 15 mg Meloxicam die Ausscheidung von Pemetrexed verringern und somit das Auftreten von Nebenwirkungen durch Pemetrexed erhöhen. Die gleichzeitige Anwendung von 15 mg Meloxicam und Pemetrexed erfordert daher Vorsicht bei Patienten mit normaler Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance > 80 ml/min).

Pharmakokinetische Wechselwirkungen (Einfluss anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Meloxicam)

Cholestyramin

Cholestyramin beschleunigt die Ausscheidung von Meloxicam durch Unterbrechung des enterohepatischen Kreislaufs, sodass die Clearance für Meloxicam um 50% ansteigt und die Halbwertszeit auf 13 ± 3 Stunden absinkt. Diese Wechselwirkung ist klinisch signifikant.

Bei gleichzeitiger Verabreichung von Antazida, Cimetidin und Digoxin zeigten sich keine klinisch relevanten pharmakokinetischen Wechselwirkungen.

Pharmakokinetische Wechselwirkungen (Einfluss der Kombination von Meloxicam mit anderen Arzneimitteln auf die Pharmakokinetik)

Orale Antidiabetika (Sulfonylharns­toffe, Nateglinid)

Meloxicam wird beinahe vollständig über hepatische Stoffwechselwege eliminiert, wobei etwa zwei Drittel durch Cytochrom (CYP) P450-Enzyme (hauptsächlich durch CYP 2C9 und in kleinerem Ausmaß durch CYP 3A4) vermittelt werden und ein Drittel über andere Wege, wie beispielsweise durch Peroxidase-katalysierte Oxidation. Eine mögliche pharmakokinetische Wechselwirkung sollte in Betracht gezogen werden, wenn Meloxicam gleichzeitig mit Arzneimitteln verabreicht wird, die bekannt dafür sind, CYP 2C9 und/oder CYP 3A4 zu hemmen oder von diesen Enzymen metabolisiert zu werden. Wechselwirkungen über CYP 2C9 mit Arzneimitteln wie oralen Antidiabetika (Sulfonylharns­toffe, Nateglinid) sind zu erwarten, die zu erhöhtem Plasmaspiegel dieser Arzneimittel und von Meloxicam führen können. Patienten, die gleichzeitig Meloxicam mit Sulfonylharnstoffen oder Nateglinid anwenden, sollten sorgfältig im Hinblick auf eine Hypoglykämie überwacht werden.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die Hemmung der Prostaglandin-Synthese kann einen unerwünschten Einfluss auf die Schwangerschaft und/oder die embryofötale Entwicklung ausüben. Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt, kardialer Missbildungen und Gastroschisis nach Anwendung eines Prostaglandin-Synthese-Hemmers in der frühen Schwangerschaft hin. Das absolute Risiko einer kardiovaskulären Missbildung war von weniger als 1% auf bis zu 1,5% erhöht. Man nimmt an, dass das Risiko mit der Dosis und Dauer der Behandlung steigt. Bei Tieren zeigte sich bei Verabreichung von Prostaglandin­Synthese-Hemmern eine Erhöhung des Fruchtverlustes vor und nach Implantation und der embryofötalen Letalität. Weiters wurden ein erhöhtes Auftreten verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer, bei Tieren, denen während der organogenetischen Periode ein Prostaglandin-Synthese-Hemmer verabreicht wurde, berichtet.

Meloxicam soll während des ersten und zweiten Trimenons nur angewendet werden, wenn unbedingt notwendig. Bei Anwendung von Meloxicam von Frauen mit Schwangerschaf­tswunsch oder während des ersten und zweiten Trimenons ist die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich zu halten.

Während des dritten Trimenons können alle Prostaglandin-Synthese-Hemmer folgende Auswirkungen haben:

– auf den Fötus:

kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Schluss des Ductus arteriosus Botalli und pulmonaler Hypertonie) renale Dysfunktion, die bis zu Nierenversagen mit Oligohydramnion fortschreiten kann

– auf die Mutter am Ende der Schwangerschaft und das Neugeborene:

mögliche Verlängerung der Blutungszeit, eine aggregationshem­mende Wirkung, die schon bei sehr geringen Dosen auftreten kann Hemmung der Uteruskontraktionen und in weiterer Folge verzögerte oder verlängerte Wehen

Im letzten Trimenon ist Meloxicam daher kontraindiziert.

Stillzeit

Für Meloxicam liegen keine spezifischen Erfahrungen beim Menschen vor. Es ist jedoch bekannt, dass NSAR in die Muttermilch übergehen. Meloxicam wurde in der Milch säugender Tiere nachgewiesen. Eine Anwendung bei stillenden Frauen wird daher nicht empfohlen.

Fertilität

Der Gebrauch von Meloxicam kann – wie bei allen Arzneimitteln, die die Cyclooxygenase/ Prostaglandin-Synthese hemmen – die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und wird daher bei Frauen mit Empfängniswunsch nicht empfohlen. Bei Frauen, die Empfängnisschwi­erigkeiten haben oder die sich wegen Unfruchtbarkeit untersuchen lassen wollen, ist das Absetzen von Meloxicam in Erwägung zu ziehen.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Spezifische Studien über die Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen wurden nicht durchgeführt. Dem pharmakodynamischen Profil und Berichten über unerwünschte Arzneimittelwir­kungen zufolge ist es jedoch wahrscheinlich, dass Meloxicam keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf diese Fähigkeiten hat. Wenn jedoch Sehstörungen einschließlich verschwommenen Sehens, Schwindel, Schläfrigkeit, Drehschwindel oder andere zentralnervöse Störungen auftreten, sind Tätigkeiten wie das Lenken eines Fahrzeugs und das Bedienen von Maschinen zu unterlassen.

4.8 Nebenwirkun­gen

a. Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von einigen NSAR, insbesondere bei hoher Dosierung und im Rahmen einer Langzeitbehandlung, möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z.B. Myokardinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist (siehe Abschnitt 4.4).

Ödeme, Hypertonie und Herzinsuffizienz wurden im Zusammenhang mit einer NSAR-Behandlung berichtet.

Die häufigsten beobachteten Nebenwirkungen waren gastrointestinaler Natur. Peptische Ulzera, Perforation oder gastrointestinale Blutungen – einige davon mit tödlichem Verlauf -können, insbesondere bei älteren Patienten, auftreten (siehe Abschnitt 4.4). Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Flatulenz, Verstopfung, Dyspepsie, Abdominalschmerzen, Melaena, Haematemesis, ulzerative Stomatitis, Verschlechterung von Colitis und Morbus Crohn (siehe Abschnitt 4.4) wurden nach Anwendung berichtet. Weniger häufig wurde eine Gastritis beobachtet.

Schwere unerwünschte Hautreaktionen (SCARs): von Stevens-Johnson Syndrom (SJS) und toxischer epidermaler Nekrolyse (TEN) wurde berichtet (siehe Abschnitt 4.4).

b. Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen

Die angegebenen Häufigkeiten der unten angeführten Nebenwirkungen basieren auf dem Auftreten der entsprechenden Nebenwirkungen in 27 klinischen Studien mit einer Mindestbehandlun­gsdauer von 14 Tagen. Die Informationen stützen sich auf klinische Studien an insgesamt 15.197 Patienten, welche mit oralen Tagesdosen von 7,5 mg oder 15 mg Meloxicam über einen Zeitraum von bis zu 1 Jahr behandelt wurden.

Nebenwirkungen, die nach Markteinführung durch Spontanberichte bekannt wurden, sind berücksichtigt.

Die Nebenwirkungen wurden entsprechend der Häufigkeit der Beobachtungen gemäß folgender Übereinkunft gelistet: sehr häufig (> 1/10); häufig (> 1/100, < 1/10); gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100); selten (> 1/10.000, < 1/1.000); sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Gelegentlich: Anämie

Selten: Störungen des Blutbildes (einschließlich Differenzialblut­bild), Leukozytopenie,

Thrombozytopenie

Sehr seltene Fälle von Agranulozytose wurden berichtet (siehe Abschnitt c).

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich: andere allergische Reaktionen als anaphylaktische oder anaphylaktoide Reaktionen

Nicht bekannt:anaphy­laktischer Schock, anaphylaktische/a­naphylaktoide Reaktionen

Psychiatrische Erkrankungen

Selten: Veränderungen der Stimmungslage, Albträume

Nicht bekannt:Verwirrung, Orientierungslo­sigkeit

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Kopfschmerzen

Gelegentlich: Schwindel, Schläfrigkeit

Augenerkrankungen

Selten: Sehstörungen einschließlich verschwommenen Sehens, Konjunktivitis

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Gelegentlich: Vertigo

Selten: Tinnitus

Herzerkrankungen

Selten: Herzklopfen

Nicht bekannt:Herzin­suffizienz wurde im Zusammenhang mit einer NSAR-Behandlung berichtet.

Gefäßerkrankungen

Gelegentlich: Anstieg des Blutdrucks (siehe Abschnitt 4.4), Flush

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Selten: Asthma bei einigen Patienten mit allergischen Reaktionen gegenüber anderen

NSAR oder Acetylsalicylsäure

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Sehr häufig: gastrointestinale Beschwerden wie Dyspepsie, Übelkeit, Erbrechen, Abdominalschmerzen, Verstopfung, Flatulenz, Diarrhoe

Gelegentlich: okkulte oder makroskopische gastrointestinale Blutungen, Gastritis, Stomatitis, Eruktation

Selten: Kolitis, gastroduodenale Ulzera, Ösophagitis

Sehr selten: gastrointestinale Perforation

Nicht bekannt:Pankre­atitis

Peptische Ulzera, Perforationen oder gastrointestinale Blutungen können, vor allem bei älteren Personen, schwerwiegend und lebensbedrohlich sein (siehe Abschnitt 4.4).

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich: Störungen von Leberfunktionstests (z.B. Erhöhung der Transaminasen- oder Bilirubin-Werte)

Sehr selten: Hepatitis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Gelegentlich: Angioödeme, Pruritus, Rash

Selten: Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse, Urtikaria

Sehr selten: bullöse Dermatitis, Erythema multiforme

Nicht bekannt:Photo­sensibilisierung

Erkrankungen der Nieren und der Harnwege

Gelegentlich: Natrium- und Wasserretention, Hyperkaliämie (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5), Störungen von Nierenfunktion­stests (Erhöhung der Kreatinin- und/oder Harnstoff-Werte)

Sehr selten: akutes funktionelles Nierenversagen, insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren (siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Nicht bekannt:Unfruchtbar­keit bei Frauen, verzögerte Ovulation

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Schwellungen an der Injektionsstelle, Schmerzen an der Injektionsstelle

Gelegentlich: Ödeme einschließlich Ödemen der unteren Gliedmaßen

c. Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Sehr seltene Fälle von Agranulozytose wurden bei Patienten, die mit Meloxicam und gleichzeitig mit anderen, potenziell myelotoxischen Arzneimitteln behandelt wurden, berichtet (siehe Abschnitt 4.5).

d. Nebenwirkungen, die bisher noch nicht in Zusammenhang mit dem Arzneimittel beobachtet wurden, die jedoch allgemein anderen Arzneimitteln dieser Klasse zugeschrieben werden Organische Nierenschäden können möglicherweise zu einem akuten Nierenversagen führen: In sehr seltenen Fällen wurde über interstitielle Nephritis, akute tubuläre Nekrose, nephrotisches Syndrom und Papillennekrose berichtet (siehe Abschnitt 4.4).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome nach akuter Überdosierung mit NSAR beschränken sich üblicherweise auf Lethargie, Schläfrigkeit, Übelkeit, Erbrechen und epigastrische Schmerzen, die in der Regel bei unterstützender Behandlung reversibel sind. Gastrointestinale Blutungen können auftreten. Schwere Vergiftungen können zu Hypertonie, akutem Nierenversagen, Leberfunktion­sstörung, Atemdepression, Koma, Konvulsionen, Herz-Kreislauf-Kollaps und Herzstillstand führen. Anaphylaktoide Reaktionen wurden bei Gabe therapeutischer Dosen von NSAR berichtet und können auch nach einer Überdosierung auftreten.

Patienten sind bei Überdosierung mit NSAR symptomatisch und unterstützend zu therapieren. In einer klinischen Studie wurde eine raschere Ausscheidung von Meloxicam bei oraler Verabreichung von 4 g Cholestyramin 3-mal täglich gezeigt.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakody­namische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika, Oxicame

ATC-Code: M01AC06

Meloxicam ist ein nichtsteroidales antiinflammatorisch wirksames Arzneimittel (NSAR) der Oxicamgruppe mit antiinflammato­rischen, schmerzstillenden und fiebersenkenden Eigenschaften. Die antiinflammato­rische Wirkung von Meloxicam wurde in verschiedenen Entzündungsmodellen nachgewiesen. Wie bei allen NSAR ist der Wirkungsmechanismus noch nicht genau bekannt. Ein Wirkungsmechanismus ist jedoch allen NSAR, einschließlich Meloxicam, gemeinsam: die Hemmung der Biosynthese der Prostaglandine als bekannte Entzündungsme­diatoren.

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Resorption

Meloxicam wird nach intramuskulärer Applikation vollständig resorbiert. Die relative Bioverfügbarkeit im Vergleich zu oraler Gabe liegt bei annähernd 100%. Eine Dosisanpassung beim Wechsel von intramuskulärer zu oraler Behandlung ist daher nicht notwendig. Nach intramuskulärer Injektion von 15 mg wird eine maximale Plasmakonzentration von ca. 1,6 bis 1,8 Mikrogramm/ml nach 1 bis 6 Stunden erreicht.

Verteilung

Meloxicam wird sehr stark an Plasmaproteine, vor allem an Albumin (99%), gebunden.

Meloxicam geht leicht in die Synovialflüssigkeit über und erreicht dort eine Konzentration, die näherungsweise der Hälfte des im Plasma gefundenen Wertes entspricht. Das Verteilungsvolumen ist gering, d.h. etwa 11 Liter nach i.m. oder i.v. Anwendung, und zeigt eine interindividuelle Schwankung in der Größenordnung von 7 bis 20%. Das Verteilungsvolumen nach mehrfacher oraler Anwendung von Meloxicam (in Dosen von 7,5 bis 15 mg) beträgt etwa 16 Liter mit Variationskoef­fizienten von 11 bis 32%.

Biotransformation

Meloxicam wird umfassend hepatisch metabolisiert. Vier verschiedene Metaboliten wurden im Harn gefunden, die alle pharmakodynamisch inaktiv sind. Der Hauptmetabolit, 5'-Carboxymeloxicam (60% der Dosis), entsteht durch Oxidation des Zwischenmetaboliten 5'-Hydroxymethyl­meloxicam, der ebenfalls in geringerem Maß ausgeschieden wird (9% der Dosis). In-vitro -Studien legen nahe, dass CYP2C9 eine wichtige Rolle in diesem Schritt spielt, bei einem geringeren Beitrag durch CYP3A4. Die Peroxidase-Aktivität des Patienten ist wahrscheinlich für die anderen zwei Metaboliten (16% bzw. 4% der verabreichten Dosis) verantwortlich.

Mehr Informationen über das Medikament Meloxicam G.L. 15 mg/1,5 ml - Injektionslösung

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-30946
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
G.L. Pharma GmbH, Schloßplatz 1, 8502 Lannach, Österreich