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Finasterid-ratiopharm 5 mg - Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Finasterid-ratiopharm 5 mg - Filmtabletten

DosierungDosierung

Die empfohlene Dosierung ist eine Filmtablette (5 mg Finasterid) täglich.

Obwohl bereits nach kurzer Zeit Therapieerfolge erzielt werden können, kann eine mindestens sechsmonatige Therapie erforderlich sein, um ein positives Ansprechen ausreichend zu beurteilen.

Da die pharmakologischen Wirkungen von Finasterid beim Absetzen reversibel sind, ist eine Dauertherapie erforderlich.

Dosierung bei Niereninsuffizienz

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz verschiedener Schweregrade (Kreatinin-Clearance bis zu 9 ml/min reduziert) sind keine Dosisanpassungen erforderlich, da in Studien zur Pharmakokinetik eine Niereninsuffizienz keinen Einfluss auf die Elimination von Finasterid hatte. Bei Hämodialysepa­tienten wurde Finasterid nicht untersucht.

Dosierung bei älteren Patienten

Es sind keine Dosisanpassungen erforderlich, obwohl die Eliminationsrate von Finasterid bei Patienten über 70 Jahre in Studien zur Pharmakokinetik geringfügig vermindert war.

Dosierung bei Leberinsuffizienz

Es stehen keine Erkenntnisse über den Einsatz von Finasterid bei Patienten mit Leberinsuffizienz zur Verfügung (siehe Abschnitt 4.4).

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die Filmtabletten können unabhängig von Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) eingenommen werden.

Die Tablette sollte im Ganzen geschluckt und darf nicht geteilt oder zerstoßen werden (siehe Abschnitt 4.4).

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen Finasterid oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

– Frauen

– Kinder und Jugendliche

– Schwangerschaft – Anwendung durch Frauen, wenn sie schwanger sind oder möglicherweise schwanger sein können (siehe Abschnitt 4.6).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Allgemeine Hinweise

Patienten mit großem Restharnvolumen und/oder stark vermindertem Harnfluss sollten sorgfältig in Hinblick auf eine obstruktive Uropathie überwacht werden. Eine mögliche chirurgische Maßnahme ist in Erwägung zu ziehen.

Es wird empfohlen, dass Patienten, die mit Finasterid-ratiopharm behandelt werden, regelmäßig einen Urologen aufsuchen.

Eine Obstruktion aufgrund eines trilobären Wachstumsmusters der Prostata sollte vor Therapiebeginn mit Finasterid ausgeschlossen werden.

Bei Patienten mit Leberinsuffizienz liegen keine Erfahrungen vor. Bei Patienten mit verminderter Leberfunktion ist Vorsicht angebracht, da Finasterid in der Leber metabolisiert wird, und daher die Plasmaspiegel von Finasterid bei diesen Patienten erhöht sein können (siehe 4.2).

Bei Patienten mit Prostatahyperplasie sollten periodisch digitale Rektaluntersuchun­gen auf Prostatakarzinom durchgeführt werden.

Wirkungen auf PSA und die Entdeckung von Prostatakarzinomen

Es wurde kein klinischer Nutzen einer Behandlung mit Finasterid bei Patienten mit Prostatakarzinom nachgewiesen. Patienten mit BPH und erhöhtem prostataspezi­fischen Antigen (PSA)-Spiegeln wurden in klinischen Studien mit regelmäßigen PSA-Spiegel-Kontrollen und Prostatabiopsien überwacht. In diesen Studien änderte Finasterid nicht die Rate der Entdeckungen von Prostatakarzinomen, und die Gesamthäufigkeit der Prostatakarzinome bei Patienten unter Finasterid war nicht signifikant unterschiedlich im Vergleich zu jener bei Patienten unter Plazebo.

Vor Beginn der Behandlung mit Finasterid-ratiopharm und regelmäßig danach werden digitale rektale Untersuchungen ebenso wie andere Bewertungsverfahren zur Früherkennung eines Prostatakarzinoms empfohlen. Die Bestimmung des PSA wird ebenfalls zur Diagnostik eines Prostatakarzinoms verwendet. Im Allgemeinen erfordert ein PSA-(Ausgangs) Wert > 10 ng/ml (Hybritech) weitere Maßnahmen und eine Biopsie ist zu erwägen. Bei PSA-Spiegeln zwischen 4 ng/ml und 10 ng/ml sind weitere Kontrollen zu empfehlen.

Die PSA-Wert-Bereiche von Männern mit und ohne Prostatakarzinom konnen sich deutlich überschneiden. Daher schließen PSA-Werte im Normbereich bei Patienten mit benigner Prostatahyperplasie ein Prostatakarzinom nicht aus, ungeachtet einer Behandlung mit Finasterid-ratiopharm.

Auch PSA-(Ausgangs) Werte < 4 ng/ml schließen eine Prostatakarzinom nicht aus.

Finasterid verursacht bei Patienten mit benigner Prostatahyper­plasie, selbst bei vorhandenem Prostatakarzinom, eine Abnahme der PSA-Konzentration im Serum um ca. 50%. Diese Abnahme der PSA-Konzentration im Serum ist bei Patienten mit benigner Prostatahyper­plasie, die mit Finasterid-ratiopharm behandelt werden, zu berücksichtigen und schließt das Vorhandensein eines Prostatakarzinoms nicht aus. Dieser Abfall ist für den gesamten Bereich der PSA-Werte vorhersagbar, obwohl er interindividuell variiert. Eine Analyse von PSA-Werten von über 3.000 Patienten aus einer vierjährigen, doppelblinden, Placebo-kontrollierten Langzeitstudie – PLESS = PROSCAR Long-Term Efficacy and Safety Study – bestätigte, dass bei einem typischen Patienten unter einer mindestens sechsmonatigen Therapie mit Finasterid die PSA-Werte im Vergleich zu den Normalwerten bei unbehandelten Männern verdoppelt werden sollen. Diese Anpassung erhält die Empfindlichkeit und Spezifitat der PSA-Bestimmung und ihre Eignung zur Aufdeckung von Prostatakarzinomen.

Jeder länger anhaltende Anstieg des PSA-Werts während der Therapie mit Finasteridrati­opharm ist sorgfältig zu beurteilen, auch hinsichtlich der Möglichkeit, dass der Patient Finasterid-ratiopharm nicht einnimmt.

Der Anteil an freiem PSA (Verhältnis freies PSA zu Gesamt-PSA) ist unter der Therapie mit Finasterid-ratiopharm nicht signifikant vermindert. Das Verhältnis freies PSA zu Gesamt-PSA bleibt auch unter der Wirkung von Finasterid-ratiopharm konstant. Bei der Heranziehung des PSA-Quotienten als Unterstützung in der Entdeckung eines Prostatakarzinoms ist daher keine Korrektur des Wertes erforderlich.

Wechselwirkungen mit Labortests

Auswirkungen auf den PSA-Wert

PSA-Konzentrationen im Serum korrelieren mit dem Alter des Patienten und dem Prostatavolumen, das Prostatavolumen korreliert mit dem Alter des Patienten. Bei der Beurteilung der PSA-Werte ist zu berücksichtigen, dass die PSA-Werte unter der Therapie mit Finasterid-ratiopharm absinken. Bei der Mehrzahl der Patienten fällt der PSA-Spiegel innerhalb der ersten Behandlungsmonate rasch ab, danach stabilisiert sich der PSA-Wert auf einen neuen Ausgangswert. Dieser Ausgangswert liegt etwa um die Hälfte niedriger als vor Beginn der Behandlung. Daher sind die PSA-Werte beim typischen Patienten, der mindestens sechs Monate mit Finasterid-ratiopharm behandelt wurde, im Vergleich zu den normalen Werten unbehandelter Männer zu verdoppeln. Hinsichtlich klinischer Interpretation siehe Abschnitt 4.4, Wirkungen auf PSA und die Entdeckung von Prostatakarzinomen.

Brustkrebs bei Männern

In klinischen Studien und nach Markteinführung wurde über Brustkrebs bei Männern unter Finasterid 5 mg berichtet. Ärzte sollten Ihre Patienten anweisen, unverzüglich jegliche Veränderungen des Brustgewebes wie Knoten, Schmerzen, Gynäkomastie oder Ausfluss aus der Brustwarze zu berichten.

Anwendung bei Kindern uns Jugendlichen

Finasterid-ratiopharm ist nicht zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen indiziert.

Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern wurde nicht untersucht.

Stimmungsände­rungen und Depression

Bei Patienten, die mit Finasterid 5 mg behandelt wurden, wurde über Stimmungsänderungen einschließlich depressiver Verstimmung, Depression und, seltener, Suizidgedanken berichtet.

Patienten sollten hinsichtlich psychiatrischer Symptome überwacht werden. Wenn solche Symptome auftreten, sollte dem Patienten geraten werden, medizinischen Rat einzuholen.

Finasterid-ratiopharm 5 mg Filmtabletten sind mit einem Filmüberzug versehen und verhindern dadurch den Kontakt mit dem Wirkstoff während der üblichen Handhabung, vorausgesetzt, dass die Filmtabletten nicht zerbrochen oder zerkleinert sind.

Sonstige Bestandteile

Lactose

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Finasterid-ratiopharm 5 mg Filmtabletten nicht einnehmen.

Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Filmtablette, d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Klinisch bedeutsame Wechselwirkungen wurden nicht beobachtet. Finasterid wird hauptsächlich über das Cytochrom P450 3A4-System metabolisiert, scheint dieses aber nicht signifikant zu beeinflussen. Obwohl das Risiko, dass Finasterid die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel beeinflusst, als gering eingeschätzt wird, ist es möglich, dass sich Hemmer und Induktoren von Cytochrom P450 3A4 auf die Plasmakonzentra­tionen von Finasterid auswirken. Aufgrund des untersuchten Sicherheitsrahmens ist es jedoch unwahrscheinlich, dass eine solche Erhöhung bei gleichzeitiger Gabe dieser Hemmer von klinischer Relevanz ist.

Bei gezielten Untersuchungen mit Propranolol, Digoxin, Glibenclamid, Warfarin, Theophyllin und Phenazon wurden keine klinisch relevanten Arzneimittelin­teraktionen beobachtet.

Obwohl keine spezifischen Interaktionsstudien durchgeführt wurden, ist Finasterid in klinischen Studien ohne Anzeichen klinisch signifikanter Interaktionen gleichzeitig mit ACE-Hemmern, Alpha-Blockern, Beta-Blockern, Calcium-Antagonisten, Nitraten, Diuretika, H2-Antagonisten, HMG-Co-A-Reduktase-Hemmern, nichtsteroidalen Antirheumatika einschließlich

Acetylsalicylsäure und Paracetamol, Chinolonen sowie Benzodiazepinen eingesetzt worden.

4.6

Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Finasterid-ratiopharm ist nur bei männlichen Patienten angezeigt.

Schwangerschaft

Die Anwendung von Finasterid-ratiopharm ist kontraindiziert bei Frauen, die schwanger sind oder bei denen eine Schwangerschaft nicht auszuschließen ist (siehe Abschnitt 4.3).

Durch Finasterid-ratiopharm wird die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron gehemmt. Wird Finasterid – ratiopharm von einer Schwangeren eingenommen, kann dies zu Missbildungen der äußeren Geschlechtsorgane männlicher Feten führen.

Finasterid-Exposition – Risiko für männlichen Föten

Zerkleinerte oder zerbrochene Finasterid-ratiopharm 5 mg Filmtabletten dürfen wegen der Möglichkeit einer Absorption von Finasterid und dem damit möglicherweise verbundenen Risiko für Missbildungen bei männlichen Föten nicht von schwangeren oder vermutlich schwangeren Frauen gehandhabt werden (siehe Abschnitt 4.3).

Finasterid-ratiopharm 5 mg Filmtabletten sind mit einem Filmüberzug versehen und verhindern dadurch den Kontakt mit dem Wirkstoff während der üblichen Handhabung, vorausgesetzt, dass die Filmtabletten nicht zerbrochen oder zerkleinert sind.

Kleine Mengen Finasterid wurden im Sperma von Männern, die 5 mg Finasterid pro Tag erhielten, gefunden. Es ist nicht bekannt, ob dies nachteilige Folgen für einen männlichen Fetus haben könnte, wenn dessen Mutter mit dem Sperma eines mit Finasterid behandelten Patienten in Kontakt kommt. Sobald die Sexualpartnerin des behandelten Patienten schwanger ist oder sein könnte, wird dem Patienten empfohlen, seine Partnerin nicht mit dem Sperma in Berührung zu bringen.

Stillzeit

Finasterid-ratiopharm ist nicht für die Anwendung bei Frauen indiziert. Es ist nicht bekannt, ob Finasterid in die Muttermilch ausgeschieden wird.

Auswirkung auf die Fertilität

Obwohl Tierstudien keine relevanten negativen Wirkungen auf die Fertilität zeigten, gab es nach Markteinführung anderer Finasterid-haltiger Produkte Spontanberichte über Infertilität und/oder schlechte Samenqualität. Bei einigen dieser Berichte lagen bei den Patienten andere Risikofaktoren vor, die zur Infertilität beigetragen haben konnten. Eine Normalisierung oder Verbesserung der Samenqualität wurde nach dem Absetzen von Finasterid berichtet.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Es gibt keine Daten, die belegen, dass Finasteridrati­opharm die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt.

4.8 Nebenwirkun­gen

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Impotenz und verminderte Libido. Diese Wirkungen treten in der Regel zu Behandlungsbeginn auf und sind bei fortgesetzter Behandlung bei den meisten Patienten von vorübergehender Na­tur.

Die Nebenwirkungen, über die in klinischen Studien und/oder nach Markteinführung berichtet wurden, sind nachfolgend aufgelistet.

Die folgende Einteilung wurde für die Häufigkeitsbes­chreibungen der Nebenwirkungen verwendet:

Sehr häufig: >1/10

Häufig: >1/100 und < 1/10

Gelegentlich: >1/1.000 und < 1/100

Selten: >1/10.000 und < 1/1.000

Sehr selten: < 1/10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren

Daten nicht abschätzbar

Systenorganklasse

Nebenwirkungen mit Häufigkeitsangabe

Erkrankungen des Immunsystems

Nicht bekannt: Überempfindlichke­itsreaktionen, Angioödem (einschließlich Schwellung der Lippen, Zunge, des Rachens und Gesichts

Psychatrische Erkrankungen

Häufig: verminderte Libido

Gelegentlich: depressive Verstimmung

Nicht bekannt: verminderte Libido, die nach

Abbruch der Therapie anhält, Angst

Erkrankungen des Nervensystems

Nicht bekannt: Benommenheit

Herzerkrankungen

Nicht bekannt: Palpitation

Leber- und Gallenerkrankungen

Nicht bekannt: erhöhte Leberwerte

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Gelegentlich: Hautausschlag Nicht bekannt: Pruritus, Urtikaria

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Häufig: Impotenz

Gelegentlich: erektile Dysfunktion, Ejakulationsstörun­gen, Berührungsempfin­dlichkeit der Brust, Vergrößerung der Brust.

In Einzelfällen ist auch über Sekretion aus der Brustdrüse und im Rahmen einer Gynäkomastie über das Auftreten von Knoten in der Brust berichtet worden, die bei einzelnen Patienten operativ entfernt wurden.

Nicht bekannt: Hodenschmerzen, erektile Dysfunktion die nach Abbruch der Therapie anhält, Infertilität und/oder schlechte Samenqualität, Brustkrebs bei Männern*

Untersuchungen

Häufig: vermindertes Ejakulationsvolumen Nicht bekannt: Anstieg von BUN und Blutglukose

*wurde in klinischen Studien und nach Markteinführung berichtet (siehe Abschnitt 4.4).

Nach Markteinführung anderer Finasterid-hältiger Produkte wurde über ein Anhalten der erektilen Dysfunktion nach dem Absetzen von Finasterid berichtet.

Medizinische Therapie der Prostatasymptome (MTOPS):

Die MTOPS-Studie verglich Finasterid 5 mg/Tag (n = 768), Doxazosin 4 oder 8 mg/Tag (n = 756), Kombinationsthe­rapie Finasterid 5 mg/Tag und Doxazosin 4 oder 8 mg/Tag (n = 786), und Plazebo (n = 737). In dieser Studie, war das Sicherheits- und Verträglichke­itsprofil der Kombinationsthe­rapie generell vergleichbar mit den Profilen der einzelnen Komponenten. Die Häufigkeiten der Ejakulatsstörungen, ohne Bezug auf Arzneimittelbe­ziehung, waren: Finasterid 8,3 %, Doxazosin 5,3 %, Kombination 15,0 %, Plazebo 3,9 %. Nebenwirkungen, die sich auf die Erkrankungen des Nervensystems beziehen, wurden mit einer größeren Häufigkeit bei Patienten, die die Kombination erhalten haben, beobachtet.

Andere Langzeitdaten

Aus einer Plazebo-kontrollierten Studie über sieben Jahre, in die 18.882 gesunde Männer eingeschlossen wurden, lagen von 9.060 Männern die Daten einer Nadelbiopsie zur Analyse vor. Dabei wurde bei 803 Männern (18,4 %), die Finasterid erhielten, und bei 1.147 Männern (24,4 %) unter Plazebo ein Prostatakarzinom entdeckt. In der Finasterid-Gruppe wurden durch die Nadelbiopsie bei 280 Männern (6.4 %) Prostatakarzinome mit einem Gleason-Score zwischen 7 und 10 entdeckt, im Vergleich zu 237 Männern (5,1 %) in der Plazebo-Gruppe.

Zusätzliche Analysen legen nahe, dass die erhöhte Prävalenz von hochgradigen Prostatakarzinomen in der Finasterid-Gruppe durch eine systematische Erfassungsabwe­ichung aufgrund der Wirkung von Finasterid auf das Prostatavolumen erklärt werden kann. Ungefähr 98 % aller in dieser Studie diagnostizierten Fälle von Prostatakarzinom wurden bei Diagnosestellung als intrakapsulär (klinisches Stadium T1 und T2) klassifiziert. Die klinische Bedeutung der Gleason 7–10 Daten ist unklar.

Laborparameter

Bei der Bestimmung der PSA-Spiegel muss berücksichtigt werden, dass der PSA-Wert bei Patienten, die mit Finasterid ratiopharm behandelt werden, verringert ist (siehe Abschnitt 4.4)

Bei Standard-Labortests zeigten sich keine anderen Unterschiede zwischen Patienten, die mit Placebo oder Finasterid behandelt wurden.

Meldungen des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen – Risiko -Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

In klinischen Studien führten Einzelgaben von bis zu 400 mg Finasterid und Mehrfachgaben von bis zu 80 mg Finasterid pro Tag über 3 Monate (n=71) nicht zu dosisabhängigen Nebenwirkungen.

Es können keine spezifischen Empfehlungen für die Behandlung einer Überdosierung mit Finasterid-ratiopharm gegeben werden.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakody­namische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Testosteron-5-a-Reduktasehemmer

ATC-Code: G04CB01

Finasterid ist ein synthetisches 4-Azasteroid. Es ist der erste Vertreter einer neuen Klasse von spezifischen, kompetitiven Hemmern der 5-a-Reduktase, eines intrazellulären Enzyms, das Testosteron zum stärker androgen wirkenden Dihydrotestosteron (DHT) umwandelt. Finasterid hat keine Affinität zum Androgen-Rezeptor.

Benigne prostatische Hyperplasie (BPH) ist ein verbreiteter Befund bei Männern über 50 und die Häufigkeit steigt mit dem Alter. Entwicklung und Wachstum der Prostata sowie einer Prostatahyperplasie sind von der, in der Prostata stattfindenden, Umwandlung von Testosteron zu Dihydrotestosteron (DHT) abhängig.

Finasterid-ratiopharm reduziert zirkulierendes und intraprostatis­ches DHT.

Nach oraler Verabreichung kommt es als Folge einer 5-a – Reduktasehemmung innerhalb von 24 Stunden zu einer signifikanten Abnahme von zirkulierendem DHT.

In klinischen Studien zeigten mit Finasterid behandelte Patienten nach drei Monaten, verglichen mit den Ausgangswerten, eine Verbesserung bei allen primären Wirksamkeitspa­rametern. Im Vergleich zu Placebo war der Unterschied in der Abnahme des Prostata-Volumens und des Prostataspezi­fischen Antigens (PSA) statistisch signifikant. Statistisch signifikante Unterschiede gegenüber Placebo wurden auch im Bereich der maximalen Harnflussrate nach vier Monaten sowie bei der Verbesserung der subjektiven Symptome nach sieben Monaten erreicht. Diese Behandlungserfolge wurden nach zweijähriger Erhaltungstherapie bestätigt und deuten darauf hin, dass Finasterid den Krankheitsverlauf von BPH regressiv beeinflusst.

In einer Langzeitstudie (PLESS) über 4 Jahre mit 3016 Patienten mit mäßigen bis schweren Symptomen von BPH wurde die Wirkung von Finasterid auf Ereignisse untersucht, die mit benigner Prostatahyperplasie assoziiert sind, wie operative Eingriffe (z.B. transurethrale Resektion oder Prostatektomie) oder Harnretention, die eine Katheterisierung erforderlich macht. In dieser doppelblinden, randomisierten, plazebo-kontrollierten multizentrischen Studie verminderte eine Therapie mit Finasterid das Risiko der gesamten urologischen Ereignisse um 51% und war auch mit einer deutlichen und anhaltenden Verringerung des Prostatavolumens und einem anhaltenden Anstieg der maximalen Harnflussrate und Besserung der Symptome verbunden.

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Die absolute Bioverfügbarkeit von Finasterid beträgt etwa 80%. Die Bioverfügbarkeit wird durch Nahrung nicht beeinflusst. Maximale Plasmakonzentra­tionen werden ca. zwei Stunden nach Einnahme erreicht. Die durchschnittliche Plasma-Eliminationshal­bwertszeit beträgt sechs Stunden und die Proteinbindung etwa 93%. Finasterid wird in der Leber metabolisiert und sowohl über die Niere als auch über den Stuhl ausgeschieden.

Leberinsuffizienz

Die Auswirkungen einer Leberinsuffizienz auf die Pharmakokinetik von Finasterid wurden nicht untersucht.

Mehr Informationen über das Medikament Finasterid-ratiopharm 5 mg - Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-26409
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Teva B.V., Swensweg 5, 2031 GA Haarlem, Niederlande