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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten HYDROMORPHONHYDROCHLORID

Hydromorphonhydrochlorid ist ein Wirkstoff, der in der Schmerztherapie eingesetzt wird. Es handelt sich um ein stark wirksames Opioid-Analgetikum, das zur Linderung von mittleren bis starken Schmerzen verwendet wird. In Österreich ist dieser Wirkstoff unter verschiedenen Handelsnamen erhältlich, wie beispielsweise Palladon®, Jurnista® oder Dilaudid®.

Der Wirkmechanismus von Hydromorphonhydrochlorid basiert auf seiner Bindung an Opioidrezeptoren im zentralen Nervensystem (ZNS). Diese Rezeptoren sind für die Regulierung von Schmerzempfindungen verantwortlich. Durch die Bindung an diese Rezeptoren wird die Weiterleitung von Schmerzsignalen gehemmt und somit das Schmerzempfinden reduziert.

Hydromorphonhydrochlorid weist eine hohe Bioverfügbarkeit auf, was bedeutet, dass es nach oraler Einnahme gut vom Körper aufgenommen und verwertet werden kann. Die Wirkung tritt in der Regel innerhalb von 15 bis 30 Minuten nach Einnahme ein und hält je nach Darreichungsform für vier bis 24 Stunden an.

In Österreich sind verschiedene Darreichungsformen von Hydromorphonhydrochlorid erhältlich: Tabletten, Kapseln, Retardtabletten und Injektionslösungen. Die Retardtabletten ermöglichen eine verzögerte Freisetzung des Wirkstoffs über einen längeren Zeitraum hinweg und sorgen so für eine gleichmäßige Schmerzlinderung.

Wie bei anderen Opioid-Analgetika kann die Einnahme von Hydromorphonhydrochlorid Nebenwirkungen verursachen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Schwindel und Müdigkeit. In einigen Fällen können auch Atemdepression, Halluzinationen oder Krampfanfälle auftreten.

Die Anwendung von Hydromorphonhydrochlorid ist kontraindiziert bei Patienten mit schwerer Ateminsuffizienz, schwerer Leber- oder Niereninsuffizienz sowie bei Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff. Zudem sollte es während der Schwangerschaft und Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.

Da Hydromorphonhydrochlorid ein starkes Opioid ist, besteht bei längerer Anwendung das Risiko einer Abhängigkeitsentwicklung. Daher sollte die Therapie immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen und die Dosierung individuell an den Patienten angepasst werden. Bei einer langfristigen Anwendung ist eine schrittweise Reduktion der Dosis empfehlenswert, um Entzugssymptome zu vermeiden.

In Österreich unterliegt Hydromorphonhydrochlorid der Verschreibungspflicht und darf nur auf ärztliche Anweisung hin abgegeben werden. Die Verschreibungen für Opioid-Analgetika sind in den letzten Jahren gestiegen: Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2019 rund 1,3 Millionen Packungen verschrieben – ein Anstieg von etwa 4% im Vergleich zum Vorjahr.

Die Anwendung von Hydromorphonhydrochlorid sollte stets unter Beachtung der Empfehlungen des Arztes erfolgen, um eine optimale Schmerzlinderung zu gewährleisten und das Risiko von Nebenwirkungen oder Abhängigkeitsentwicklung zu minimieren. In Kombination mit einer geeigneten Therapie kann dieser Wirkstoff dazu beitragen, die Lebensqualität von Patienten mit mittleren bis starken Schmerzen zu verbessern.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten HYDROMORPHONHYDROCHLORID