Info Patient Hauptmenü öffnen

Hydal 20 mg/ml Injektionslösung - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Hydal 20 mg/ml Injektionslösung

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Hydal 2 mg/ml Injektions-/Infusionslösung

Hydal 10 mg/ml Injektions-/Infusionslösung

Hydal 20 mg/ml Injektions-/Infusionslösung

Hydal 50 mg/ml Injektions-/Infusionslösung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Hydal 2 mg/ml:

1 Ampulle enthält 2 mg Hydromorphonhy­drochlorid (entsprechend 1,77 mg Hydromorphon) in 1 ml Injektionslösung.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 1 ml enthält 0,153 mmol Natrium (3,52 mg/ml

Natrium)

Hydal 10 mg/ml:

1 Ampulle enthält 10 mg Hydromorphonhy­drochlorid (entsprechend 8,87 mg Hydromorphon) in 1 ml Injektionslösung.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 1 ml enthält 0,128 mmol Natrium (2,94 mg/ml

Natrium)

Hydal 20 mg/ml:

1 Ampulle enthält 20 mg Hydromorphonhy­drochlorid (entsprechend 17,73 mg Hydromorphon) in 1 ml Injektionslösung.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 1 ml enthält 0,105 mmol Natrium (2,41 mg/ml

Natrium)

Hydal 50 mg/ml:

1 Ampulle enthält 50 mg Hydromorphonhy­drochlorid (entsprechend 44,33 mg Hydromorphon) in 1 ml Injektionslösung.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 1 ml enthält 0,040 mmol Natrium (0,92 mg/ml

Natrium)

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Injektions-/Infusionslösung.

Klare, farblose bis leicht gelbliche Lösung mit einem pH-Wert von 4.0.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Behandlung von starken Schmerzen

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die Dosis von Hydal ist abhängig von der Stärke der Schmerzen und dem individuellen Ansprechen des Patienten auf die Schmerztherapie.

Es wird empfohlen, mit den niedrigeren Dosen zu beginnen und die Dosierung zu erhöhen, bis eine optimale analgetische Wirkung bei der niedrigsten möglichen Dosierung erreicht wird.

Hydal 10 mg/ml, 20 mg/ml und 50 mg/ml sind für die initiale Opioidtherapie nicht geeignet.

Diese stärkeren Arzneiformen dürfen nur zur individuellen Dosierung bei Patienten, für die niedrigere Stärken von Hydromorphon-Zubereitungen wie etwa Hydal 2 mg/ml oder vergleichbar starke Analgetika aus dem Bereich der chronischen Schmerztherapie nicht ausreichen, angewendet werden. Das Reservoir einer Schmerzpumpe kann auch mit individuellen Dosierungen von 10 mg/ml, 20 mg/ml oder 50 mg/ml befällt werden, da die Kalibrierung der Schmerzpumpe die Kontrolle der Dosierung sicherstellt.

Hydal sollte nicht länger als unbedingt notwendig verabreicht werden. Wenn eine Langzeitbehandlung erforderlich ist, sollte durch eine sorgfältige und regelmäßige Überprüfung sichergestellt werden, ob und in welchem Ausmaß eine Weiterbehandlung notwendig ist. Falls eine Opioid-Therapie nicht länger angezeigt ist, kann es ratsam sein, die Tagesdosis allmählich zu reduzieren, um das Auftreten von Entzugssymptomen zu vermeiden.

Alter

Bolus

Infusion

Erwachsene und Jugendliche (> 12 Jahre)

Subkutane Anwendung (s.c.)

1 – 2 mg s.c. alle 3 – 4 Stunden

0,15 – 0,45 mg/Stunde bzw. 0,004 mg/kg Körpergewicht/Stun­de

Intravenöse Anwendung (i.v.)

1 – 1,5 mg i.v. alle 3 – 4 Stunden, langsam über mindestens 2 – 3 Minuten injizieren

0,15 – 0,45 mg/Stunde bzw. 0,004 mg/kg Körpergewicht/Stun­de

PCA (s.c. und i.v.)

0,2 mg Bolus bei einem Sperrintervall von 5 – 10 Minuten

Kinder und Jugendliche <12 Jahre

Nicht empfohlen

Umstellung von oraler Einnahme auf parenterale Anwendung von Hydromorphon:

Die Tagesdosis soll wie folgt berechnet werden: 3 mg Hydromorphon oral entspricht 1 mg Hydromorphon intravenös. Es wird betont, dass es sich dabei um eine Empfehlung zur Dosiseinstellung handelt. Aufgrund individuellen Ansprechens wird bei jedem Patienten eine sorgfältige Dosistitration empfohlen.

Ältere Patienten:

Bei älteren Patienten (im Regelfall über 75 Jahre) kann eventuell mit einer geringeren Dosierung eine ausreichende Analgesie erzielt werden.

Patienten mit Einschränkung der Nieren- und/oder Leberfunktion:

Bei diesen Patienten kann eine geringere Dosis zur adäquaten Schmerzlinderung ausreichend sein. Deshalb sollte bei diesen Patienten die Dosierung anfänglich vorsichtig erfolgen (siehe Abschnitt 5.2).

Kinder und Jugendliche:

Hydal Injektionslösung wird nicht für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren aufgrund nicht ausreichender Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit empfohlen.

Art der Anwendung:

Zur intravenösen Injektion oder Infusion.

Zur subkutanen Injektion oder Infusion.

Dieses Arzneimittel muss vor der Anwendung visuell kontrolliert werden. Es dürfen ausschließlich klare, partikelfreie Lösungen verwendet werden.

Nach dem Öffnen ist das Arzneimittel sofort zu verwenden (siehe Abschnitt 6.3).

Zum einmaligen Gebrauch bestimmt.

4.3 Gegenanzeigen

Hydromorphon-hältige Produkte sind kontraindiziert bei Patienten

mit Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. mit schwerer Atemdepression mit Hypoxie und/oder Hyperkapnie. mit schwerer chronischer obstruktiver Atemwegserkrankung. mit schwerem Asthma bronchiale. mit paralytischem Ileus. mit akutem Abdomen. mit Cor pulmonale. im Koma. bei gleichzeitiger Therapie mit Monoaminooxidase-Hemmern oder innerhalb von 2 Wochen nach deren Absetzen.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Hydromorphon muss mit Vorsicht angewendet werden bei

Patienten mit stark beeinträchtigter respiratorischer Funktion. Patienten mit Schlafapnoe. gleichzeitiger Verabreichung von ZNS-dämpfende Substanzen (siehe unten und Abschnitt 4.5). Patienten mit Arzneimittelto­leranz, physische Abhängigkeit und Entzug (siehe unten). Patienten mit chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung. Patienten mit verminderter Atemreserve. Patienten mit psychischer Abhängigkeit (Arzneimittel­sucht), Missbrauchspo­tential und Substanz- und/oder Alkoholmissbrauch in der Anamnese (siehe unten). geschwächte ältere Menschen. Kinder unter 12 Jahren. Kopfverletzungen, intrakraniellen Verletzungen oder erhöhtem Hirndruck, Bewusstseinsstörun­gen unklarer Genese. Hypotonie bei Hypovolämie. Pankreatitis. Hypothyreose. toxischer Psychose. Prostatahyper­trophie. Erkrankungen der Gallenwege. Gallen- oder Harnleiterkoliken. Nebennierenrin­deninsuffizienz (z.B.: Morbus Addison). schwer beeinträchtigter Nierenfunktion. schwer beeinträchtigter Leberfunktion. Alkoholismus. Delirium tremens. Patienten mit konvulsiven Erkrankungen. Obstipation. Patienten mit obstruktiven oder entzündlichen Darmerkrankungen.

Bei all diesen Patienten kann eine niedrigere Dosierung ratsam sein.

Atemdepression

Das Hauptrisiko bei einer Opioid-Überdosierung ist eine Atemdepression.

Schlafbezogene Atmungsstörungen

Opioide können schlafbezogene Atmungsstörungen, einschließlich zentraler Schlafapnoe (zSAS) und schlafbezogener Hypoxämie, verursachen. Die Anwendung von Opioiden erhöht das Risiko einer zSAS in Abhängigkeit von der Dosierung (siehe Abschnitt 4.8). Bei Patienten mit zSAS ist eine Reduzierung der Opioid-Gesamtdosis in Betracht zu ziehen.

Risiken bei gleichzeitiger Anwendung von Sedativa wie Benzodiazepine oder verwandten Arzneimitteln) :

Die gleichzeitige Anwendung von Hydromorphon zusammen mit sedierenden Arzneimitteln, wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel, kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und zum Tod führen. Aufgrund dieser Risiken soll die gleichzeitige Verschreibung mit diesen Sedativa nur Patienten vorbehalten sein, für die alternative Behandlungsmöglichke­iten nicht in Frage kommen.

Falls entschieden wird, Hydromorphon gleichzeitig mit Sedativa zu verschreiben, soll die niedrigste wirksame Dosis angewendet werden und die Dauer der Behandlung so kurz wie möglich sein.

Die Patienten sollen engmaschig hinsichtlich Anzeichen und Symptomen einer Atemdepression und Sedierung beobachtet werden. In diesem Zusammenhang wird dringend empfohlen, Patienten und ihre Betreuer zu informieren, sich dieser Symptome bewusst zu sein (siehe Abschnitt 4.5).

Arzneimittelto­leranz, physische Abhängigkeit und Entzug

Der Patient kann bei längerer Anwendung eine Toleranz gegen das Arzneimittel entwickeln, die immer höhere Dosen zur Aufrechterhaltung der gewünschten analgetischen Wirkung erfordert. Zudem kann eine Kreuztoleranz mit anderen Opioiden bestehen. Die Langzeitanwendung dieses Arzneimittels kann zur Entwicklung einer Toleranz führen, und bei abrupter Beendigung der Therapie kann ein Entzugssyndrom auftreten.

Wenn ein Patient keine weitere Therapie mit Hydromorphon mehr benötigt, kann es ratsam sein, die Dosis allmählich zu reduzieren, um das Auftreten von Entzugsersche­inungen zu vermeiden.

Psychische Abhängigkeit (Arzneimittel­sucht), Missbrauchspo­tential und Substanz- und/oder Alkoholmissbrauch in der Anamnese

Es besteht ein Potential für die Entwicklung einer psychischen Abhängigkeit (Arzneimittelsucht) von Opioid-Analgetika, einschließlich Hydromorphon.

Hydromorphon hat ein ähnliches Missbrauchspo­tential wie andere starke Opioid-Agonisten. Hydromorphon-haltige Arzneimittel können von Personen mit latenten oder manifesten Suchterkrankungen bewusst missbraucht werden. Hydal Injektionslösung ist bei Patienten mit Alkohol- und Arzneimittelmis­sbrauch in der Anamnese nur mit besonderer Vorsicht anzuwenden.

Paralytischer Ileus

Bei Gefahr eines paralytischen Ileus, sollte Hydal Injektionslösung nicht angewendet werden. Sollte ein paralytischer Ileus vermutet werden oder während der Behandlung auftreten, muss die Behandlung mit Hydromorphon sofort abgebrochen werden.

Hydal Injektionslösung ist prä- und intraoperativ sowie in den ersten 24 Stunden postoperativ mit Vorsicht anzuwenden.

Patienten, die einer anderen zusätzlichen Schmerztherapie (z.B. Operation, Plexusblockade) unterzogen werden, sollten 4 Stunden vor dem Eingriff kein Hydromorphon mehr erhalten. Wenn eine Weiterbehandlung mit Hydal indiziert ist, muss die Dosis nach dem Eingriff neu eingestellt werden.

Es muss betont werden, dass Patienten, deren wirksame Dosis eines bestimmten Opioids durch Titration bestimmt worden ist, nicht ohne erneute sorgfältige Dosistitration und klinische Untersuchung auf andere Opioid-Analgetika umgestellt werden dürfen, da sonst eine durchgehende Analgesie nicht gewährleistet ist.

Opioide, wie z. B. Hydromorphon, können die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren- oder -Gonaden-Achse beeinflussen. Zu den berichteten Veränderungen zählen ein Anstieg des Prolaktins im Serum und eine Abnahme von Kortisol und Testosteron im Plasma. Durch diese hormonellen Veränderungen können sich klinische Symptome manifestieren.

Eine Hyperalgesie, die auf eine weitere Dosiserhöhung von Hydromorphon nicht anspricht, kann insbesondere bei hoher Dosierung sehr selten auftreten.

Eine Dosisreduktion von Hydromorphon oder der Wechsel zu einem anderen Opioid kann erforderlich werden.

Die Anwendung von Hydromorphon kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro 1 ml, das heißt es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden mit sedativen Arzneimitteln, wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln, erhöht aufgrund der additiven dämpfenden Wirkung auf das ZNS das Risiko einer Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod. Die Dosis und Dauer der gleichzeitigen Anwendung müssen begrenzt werden (siehe Abschnitt 4.4). Arzneimittel, die das Zentralnervensystem dämpfen, sind unter anderem (aber nicht ausschließlich): andere Opioide, Anxiolytika, Hypnotika und Sedativa (einschließlich Benzodiazepine), Antipsychotika, Anästhetika (z.B. Barbiturate), Antiemetika, Antidepressiva, Antihistaminika, Phenothiazine und Alkohol.

Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung (z.B. Psychopharmaka, Antiemetika, Antihistaminika oder Antiparkinson­mittel) können anticholinerge Nebenwirkungen von Opioiden verstärken (z.B. Obstipation, Mundtrockenheit oder Harnverhalt).

Die gleichzeitige Verabreichung von Hydromorphon und Monoaminooxidase-Hemmern oder die Gabe von Hydromorphon innerhalb von 2 Wochen nach Absetzen von Monoaminooxidase-Hemmern ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Es liegen keine klinischen Daten bezüglich Exposition in der Schwangerschaf­t vor.

Tierstudien wiesen reproduktionsto­xische Wirkungen auf (siehe Abschnitt 5.3).

Das potenzielle Risiko für Menschen ist nicht bekannt.

Hydromorphon sollte während der Schwangerschaft nur bei eindeutiger Indikation verwendet werden. Hydal sollte nicht in der Schwangerschaft und nicht während der Geburt verwendet werden, da es die Kontraktilität des Uterus beeinträchtigt und das Risiko einer neonatalen Atemdepression erhöht.

Eine chronische Einnahme von Hydromorphon während der Schwangerschaft kann zu einem Entzugssyndrom beim Neugeborenen führen.

Stillzeit

Hydromorphon geht in kleinen Mengen in die Muttermilch über. Hydal sollte daher nicht an stillende Mütter verabreicht werden.

Fertilität

Es liegen keine Daten zu möglichen Auswirkungen von Hydromorphon auf die Fertilität beim Menschen vor. Bei Ratten wurden unter der Behandlung mit Hydromorphon keine Auswirkungen auf die männliche oder weibliche Fertilität beobachtet (siehe Abschnitt 5.3).

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Hydromorphon kann die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen. Dies ist insbesondere zu Beginn einer Therapie mit Hydromorphon, nach Dosiserhöhung oder Präparatewechsel sowie beim Zusammenwirken von Hydromorphon mit Alkohol oder anderen ZNS-dämpfenden Substanzen zu erwarten. Bei einer stabilen Therapie sind Beschränkungen nicht zwangsläufig erforderlich. Deshalb sollten Patienten mit ihrem behandelnden Arzt besprechen, ob sie ein Fahrzeug lenken oder Maschinen bedienen dürfen.

4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten

Sehr selten

Nicht bekannt

(>1/10)

(>1/100, <1/10)

(>1/1 000, <1/100)

(>1/10 000, <1/1 000)

(<1/10 000)

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Nicht bekannt

Erkrankungen des

Immunsystems

anaphylaktische Reaktionen, Überempfindlichkeit (einschließlich

Schwellungen im Bereich des Oropharynx)

Stoffwechsel-und Ernährungsstörungen

Appetitabnahme

Psychiatrische Erkrankungen

Angst, Verwirrtheit, Schlaflosigkeit

Agitiertheit, Depression, euphorische Stimmung, Halluzinationen, Albträume

Arzneimittelab­hängigkeit (siehe Abschnitt 4.4), Dysphorie

Erkrankungen des

Nervensystems

Schwindel, Somnolenz

Kopfschmerzen

Myoklonus, Parästhesien, Tremor

Lethargie, Sedierung

Konvulsionen, Dyskinesien, Hyperalgesie Schlafapnoe-Syndrom (siehe Abschnitt 4.4)

Augenerkrankungen

verschwommene s Sehen

Miosis

Herzerkrankungen

Bradykardie, Palpitationen,

Tachykardie

Gefäßerkrankungen

Hypotonie

Hitzewallungen

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Dyspnoe

Atemdepression, Bronchospasmus

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltraktes

Obstipation, Nausea,

abdominale Beschwerden, Mundtrockenheit, Erbrechen

Diarrhoe, Geschmacksstörun­gen, Dyspepsie

paralytischer Ileus

Leber- und Gallenerkrankun gen

Erhöhung leberspezifischer

Enzyme

Erhöhung der Pankreasenzyme

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge webes

Hyperhidrosis, Pruritus,

Hautausschlag

Rötung des

Gesichtes

Urtikaria

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Harndrang

Harnverhalten

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

verminderte

Libido, erektile

Dysfunktion

Allgemeine Erkrankungen und

Beschwerden am Verabreichungsort

Schwäche, Lokalreaktionen an der Injektionsstelle

Arzneimittelentz ugssyndrom*, Ermüdung, Unwohlsein, periphere Ödeme

Verhärtungen an der Injektionsstelle (insbesondere nach wiederholter s.c. Gabe)

Toleranzentwicklung Arzneimittelen­tzugssyndrom beim Neugeborenen

* Entzugssymptome wie Reizbarkeit, Angst, Nervosität, Schlaflosigkeit, Hyperkinesie, Tremor und gastrointestinale Beschwerden können auftreten.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome einer Hydromorphonin­toxikation und Überdosierung können sich durch Miosis, Bradykardie, Atemdepression, Hypotonie, fortschreitende Somnolenz bis hin zu Stupor und Koma manifestieren. Bei massiver Überdosierung können Kreislaufversagen und vertieftes Koma unter Umständen mit letalem Ausgang auftreten.

Bei bewusstlosen Patienten mit Atemstillstand sind Intubation und künstliche Beatmung erforderlich. Es sollte ein Opiatantagonist (z.B. 0,4 mg Naloxon; bei Kindern 0,01 mg Naloxon/kg KG) intravenös verabreicht werden. In 2– bis 3-minütigen Abständen muss diese Einzeldosis solange wie nötig wiederholt werden.

Strenge Überwachung (über mindestens 24 Stunden) ist notwendig, da die Wirkung des Opiatantagonisten kürzer als die des Hydromorphons ist und mit einem erneuten Auftreten der Überdosierungssym­ptome wie z. B. Ateminsuffizienz gerechnet werden muss.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Opioid-Analgetikum, natürliche Opium-Alkaloide ATC Code N02A A 03.

Hydromorphon ist ein Opioid-Agonist ohne antagonistische Aktivität. Hydromorphon und verwandte Opioide wirken hauptsächlich auf das zentrale Nervensystem und den Darm.

Die therapeutische Wirkung ist hauptsächlich analgetisch, anxiolytisch, antitussiv und sedierend. Es können auch Stimmungsverände­rungen, Atemdepression, verminderte gastrointestinale Motilität, Übelkeit, Erbrechen und Veränderungen des endokrinen und autonomen Nervensystems auftreten.

Endokrines System Siehe Abschnitt 4.4.

Hepatobiliäres System

Opioide können biliäre Spasmen hervorrufen.

Andere pharmakologische Wirkungen

Präklinische Studien zeigen unterschiedliche Effekte von Opioiden auf die Komponenten des Immunsystems. Die klinische Bedeutung dieser Befunde ist nicht bekannt.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Resorption

Der Wirkungseintritt erfolgt nach intravenöser Verabreichung meist innerhalb der ersten 5 Minuten und nach subkutaner Verabreichung innerhalb der ersten 5 – 10 Minuten. Die Wirkungsdauer nach intravenöser und subkutaner Verabreichung beträgt 3 – 4 Stunden. Nach epiduraler Verabreichung von 1 mg Hydromorphon beobachtete man bis zur vollständigen analgetischen Wirkung eine Latenzzeit von 22,5 ± 6 Minuten. Die Wirkung hielt 9,8 ± 5,5 Stunden an (n = 84 Patienten im Alter von 22 bis 84 Jahren).

Hydromorphon passiert die Plazentaschranke. Angaben über die Ausscheidung in die Muttermilch liegen nicht vor.

Verteilung

Die Plasmaprotein­bindung ist gering (< 10 %), wobei dieser Prozentsatz von 2,46 ng/ml bis zu sehr hohen Plasmaspiegeln von 81,99 ng/ml, die nur durch sehr hohe Hydromorphon-Dosen erreicht werden können, konstant bleibt.

Hydromorphon weist ein relativ hohes Verteilungsvolumen von 1,22 ± 0,23 l/kg (C.I.: 90 % : 0,97 –1,60 l/kg) auf (n = 6 männliche Probanden). Dies weist auf eine deutliche Gewebeaufnahme hin.

mundi
pharmapharma

Aus dem Verlauf der Plasmakonzentra­tions-Zeit-Kurven nach einmaliger Gabe von Hydromorphonhy­drochlorid 2 mg i.v. oder 4 mg oral an 6 gesunden Probanden im randomisierten Cross-over-Versuch ergab sich eine relativ kurze Eliminationshal­bwertszeit von 2,64 ± 0,88 Stunden (1,68 – 3,87 Stunden).

Biotransformation

Hydromorphon wird durch direkte Konjugation oder durch Reduktion der Ketogruppe mit nachfolgender Konjugation metabolisiert. Nach Resorption wird Hydromorphon hauptsächlich zu Hydromorphon-3-Glukuronid, Hydromorphon-3-Glukosid und Dihydroisomorphin-6-Glukuronid, Hydromorphon-3-Glukosid und Dihydroisomorphin-6-Glukuronid metabolisiert. Zu einem kleineren Anteil wurden auch die Metabolite Dihydroisomorphin-6-Glykosid, Dihydromorphin und Dihydroisomorphin beobachtet. Hydromorphon wird in der Leber metabolisiert und zu einem geringen Anteil unverändert hauptsächlich renal ausgeschieden.

Elimination

Hydromorphonme­taboliten wurden im Plasma, Urin und in humanen Hepatozyten-Test-Systemen festgestellt. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Hydromorphon in-vivo durch das Cytochrom P 450-Enzymsystem metabolisiert wird. In-vitro hemmt Hydromorphon mit einer IC50>50 ^M nur geringfügig die rekombinanten CYP-Isoformen, einschließlich CYP1A2, 2A6, 2C8, 2D6 und 3A4. Es ist deshalb nicht zu erwarten, dass Hydromorphon den Metabolismus von anderen Arzneistoffen, die durch diese CYP-Isoformen metabolisiert werden, inhibiert.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Nichtklinische Studienergebnisse zeigen kein spezielles Risiko für den Menschen basierend auf konventionellen Studien zur pharmakologischen Sicherheit, zur Toxizität bei wiederholter Gabe und zur Genotoxizität.

Reproduktions- und Entwicklungsto­xizität

Es wurde auf die männliche oder weibliche Fertilität bzw. auf die Spermien bei Ratten selbst nach 5 mg/kg/Tag (30 mg/m2/Tag oder das 1,4fache der erwarteten Humandosis auf die Oberfläche bezogen) von oralem Hydromorphon keine Wirkung beobachtet.

Die Verabreichung einer oralen Dosis von Hydromorphon während der Organogenese zeigte weder bei trächtigen Ratten noch bei Kaninchen, einen teratogenen Effekt. Eine verzögerte fötale Entwicklung wurde bei Ratten bei Dosen von 50 mg/kg festgestellt, die no-observed-effect-level-Dosis betrug 25 mg/kg oder 380 mg/m2 mit einer Exposition (AUC), die annähernd das 4-fache der erwarteten Humandosis ist. Es gab keinen Nachweis einer fötalen Toxizität bei Ratten, auch nicht bei Dosen von 10 mg/kg oralem Hydromorphon-Hydrochlorid (308 mg/m2 mit einer AUC, die etwa das 1,8-fache der erwarteten Humandosis ist) zeigten die behandelten Ratten fötale Schädigungen. In der Literatur sind Hinweise auf eine teratogene Wirkung bei Mäusen und Hamstern zu finden.

Eine prä- und postnatale Studie an Ratten hat gezeigt, dass es zu einem Anstieg der Sterblichkeit bei Rattenjungen bei 2 und 5 mg/kg/Tag (das entspricht etwa dem 0,6– bzw. 1,4-fachen der zu erwartenden Humandosis auf Basis der Körperoberfläche) und zu einer verringerten Körpergewichtszu­nahme in der frühen postnatalen Periode, in Verbindung mit einer maternalen Toxizität, kommt.

Es wurden keine Auswirkungen auf die weitergehende Entwicklung der Jungtiere oder die Reproduktionsle­istung beobachtet.

Kanzerogenität

Langzeitstudien zur Kanzerogenität wurden nicht durchgeführt.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Wasserfreie Citronensäure

Natriumcitrat

Natriumchlorid

Natriumhydroxid-Lösung (4 %) (zur pH-Werteinstellung)

Salzsäure 3,6 % (zur pH-Werteinstellung)

Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompatibilitäten

Dieses Arzneimittel darf nicht mit anderen Arzneimitteln vermischt werden, außer jenen, die unter Abschnitt 6.6 genannt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Ampullen: 3 Jahre

Nach dem Öffnen muss die Lösung sofort verwendet werden.

Die chemische und physikalische Stabilität im Gebrauch wurde über einen Zeitraum von 7 Tagen bei 4 °C, 25 °C und 37 °C nachgewiesen, davon ausgenommen sind verdünnte Lösungen in Polycarbonatsprit­zen. Diese sollten nicht länger als 24 Stunden gelagert werden.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte Hydal Injektionslösung sofort verbraucht werden. Erfolgt die Anwendung nicht sofort, liegt die Einhaltung der Aufbewahrungsze­iten und

Aufbewahrungsbe­dingungen vor der Anwendung in der Verantwortlichkeit des Anwenders und sollte normalerweise 24 Stunden bei 2–8°C nicht überschreiten, außer wenn das Öffnen / die Verdünnung unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgte.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Aufbewahrungsbe­dingungen nach Anbruch/Verdünnung des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.

Für weitere Informationen zur Handhabung nach dem Öffnen siehe Abschnitt 6.6.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Typ 1, klare, neutrale Glasampulle in Packungen zu 5 × 1 ml Ampullen.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Inkompatibilitäten wurden bei verdünnten Lösungen von 50 mg/ml beobachtet, wenn diese in Polycarbonatsprit­zen bei 25 °C länger als 24 Stunden gelagert wurden. Hingegen wurden keine Hinweise auf Inkompatibilitäten gefunden, wenn dieselben Zubereitungen bei 4 °C für bis zu 7 Tage gelagert wurden.

Es wurden keine Hinweise auf Inkompatibilitäten zwischen Hydromorphonhy­drochlorid unverdünnt und verdünnt mit Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9 %) Infusionslösung oder Glucose 50 mg/ml (5 %)

Infusionslösung oder Wasser für Injektionszwecke und gebräuchlichen Markenprodukten von Polypropylensprit­zen und PVC- oder EVA-Infusionsbeuteln beobachtet.

Es wurden keine Hinweise auf Inkompatibilitäten zwischen Hydromorphonhy­drochlorid unverdünnt oder verdünnt mit Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9 %) Infusionslösung oder Wasser für Injektionszwecke und gebräuchlichen Markenprodukten von injizierbaren Formen der folgenden Arzneimittel beobachtet, wenn sie mit hoher oder niedriger Dosis-Kombinationen in Polypropylen-Spritzen über einen Zeitraum von 24 Stunden bei Raumtemperatur (25 °C) gelagert werden.

Butylscopolamin­bromid

Scopolaminhydro­bromid

Dexamethasonna­triumphosphat

Haloperidol

Midazolamhydrochlo­rid

Metoclopramid­hydrochlorid

Levomepromazin­hydrochlorid

Glycopyrronium­bromid

Ketaminhydrochlorid

Unsachgemäßer Gebrauch der unverdünnten Injektionslösung nach dem erstmaligen Öffnen der Ampulle oder der verdünnten Injektionslösung kann die Sterilität des Produktes beeinträchtigen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Mundipharma Gesellschaft m.b.H.

Wiedner Gürtel 13 Turm 24, OG 15 1100 Wien

Österreich

8. ZULASSUNGSNUMMERN

Hydal 2 mg/ml Injektionslösung: 1–28305

Hydal 10 mg/ml Injektionslösung: 1–28306

Hydal 20 mg/ml Injektionslösung: 1–28307

Hydal 50 mg/ml Injektionslösung: 1–28308

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 03.06.2009

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 31.10.2013

10. STAND DER INFORMATION

02.2021

Mehr Informationen über das Medikament Hydal 20 mg/ml Injektionslösung

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Ja
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-28307
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe gegen besondere aerztliche Verschreibung, Suchtgifte
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Mundipharma Gesellschaft m.b.H., Wiedner Gürtel 13 Turm 24, OG 15, A-1100 Vienna, Österreich