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Hydromorphon Hexal 16 mg - Retardtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Hydromorphon Hexal 16 mg - Retardtabletten

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Hydromorphon Hexal 4 mg – Retardtabletten

Hydromorphon Hexal 8 mg – Retardtabletten

Hydromorphon Hexal 16 mg – Retardtabletten

Hydromorphon Hexal 24 mg – Retardtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Hydromorphon Hexal 4 mg – Retardtabletten:

Jede Retardtablette enthält 4 mg Hydromorphonhy­drochlorid (entsprechend 3,55 mg Hydromorphon).

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jede Retardtablette enthält 4,68 mg Propylenglycol.

Hydromorphon Hexal 8 mg – Retardtabletten:

Jede Retardtablette enthält 8 mg Hydromorphonhy­drochlorid (entsprechend 7,09 mg Hydromorphon).

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jede Retardtablette enthält 9,36 mg Propylenglycol.

Hydromorphon Hexal 16 mg – Retardtabletten:

Jede Retardtablette enthält 16 mg Hydromorphonhy­drochlorid (entsprechend 14,19 mg Hydromorphon).

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jede Retardtablette enthält 18,72 mg Propylenglycol.

Hydromorphon Hexal 24 mg – Retardtabletten:

Jede Retardtablette enthält 24 mg Hydromorphonhy­drochlorid (entsprechend 21,28 mg Hydromorphon).

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jede Retardtablette enthält 28,08 mg Propylenglycol.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Retardtablette

Hydromorphon Hexal 4 mg – Retardtabletten:

Weiße, runde, bikonvexe Tabletten mit einer Bruchkerbe auf beiden Seiten.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Hydromorphon Hexal 8 mg – Retardtabletten:

Pinkfarbene, längliche, bikonvexe Tabletten mit einer Bruchkerbe auf beiden Seiten.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Hydromorphon Hexal 16 mg – Retardtabletten:

Hellgelbe, längliche, bikonvexe Tabletten mit einer Bruchkerbe auf beiden Seiten.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Hydromorphon Hexal 24 mg – Retardtabletten:

Weiße, längliche, bikonvexe Tabletten mit einer Bruchkerbe auf beiden Seiten.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Behandlung von starken Schmerzen.

Hydromorphon Hexal Retardtabletten werden angewendet bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die Dosierung muss an die Stärke der Schmerzen und an das individuelle Ansprechen des Patienten angepasst werden. Hydromorphon Hexal sollte mit einem Zeitintervall von 12 Stunden verabreicht werden.

Die Dosis sollte schrittweise erhöht werden, bis eine adäquate Schmerzstillung erreicht ist.

Grundsätzlich sollte eine ausreichend hohe Dosis gegeben werden, während die für den Einzelfall niedrigste analgetisch wirksame Dosis gewählt werden sollte.

Bei der Behandlung chronischer Schmerzen ist der Verabreichung nach einem festen Zeitplan der Vorzug zu geben und das Dosisintervall sollte nicht geringer als 12 Stunden sein.

Eine angemessene Prophylaxe bekannter opioid-bedingter Nebenwirkungen (wie z. B. Verstopfung) sollte in Betracht gezogen werden.

Erwachsene und Jugendliche (> 12 Jahre)

Die Anfangsdosis beträgt im Allgemeinen 4 mg Hydromorphonhy­drochlorid alle 12 Stunden.

Die Dosis kann in Abhängigkeit von einer akzeptablen Schmerzlinderung vorsichtig titriert werden. Patienten, die bereits regelmäßig mit Opioiden behandelt werden, können die Behandlung mit höheren Anfangsdosen von Hydromorphon Hexal beginnen, wobei die vorausgegangene Opioidtagesdosis zu berücksichtigen is­t.

Dauer der Anwendung

Hydromorphon Hexal sollte nicht länger als nötig eingenommen werden. Wenn aufgrund der Art und Schwere der Erkrankung eine Langzeitbehandlung erforderlich ist, ist eine sorgfältige und regelmäßige Überprüfung notwendig, um zu ermitteln, ob und in welchem Umfang die Behandlung fortzuführen ist.

Therapieende

Bei Patienten mit einer physischen Abhängigkeit von Opioiden kann ein abruptes Absetzen der Hydromorphon-Therapie zu Entzugsersche­inungen führen. Ist eine Hydromorphon-Therapie nicht länger angezeigt, sollte die Hydromorphon-Dosis jeden zweiten Tag um 50 % reduziert werden, bis die niedrigste Dosis erreicht ist, die eine sichere Beendigung der Therapie erlaubt.

Falls Entzugsersche­inungen auftreten, ist die Dosisreduktion abzubrechen.

Die Dosis sollte dann geringfügig erhöht werden, bis die Anzeichen eines Opioid-Entzugs verschwinden. Danach ist die Dosisreduktion von Hydromorphon fortzusetzen, entweder mit längeren Zeitintervallen zwischen den einzelnen Hydromorphon-Dosisreduktionen oder durch Ersetzen der reduzierten Dosis durch eine äquianalgetische Dosis eines anderen Opioids.

Besondere Patientengruppen

Ältere Patienten

Ältere Patienten benötigen unter Umständen eine geringere als die empfohlene Erwachsenen-Dosis um eine ausreichende Analgesie zu erzielen.

Eingeschränkte Leber- und/oder Nierenfunktion

Diese Patienten benötigen möglicherweise eine niedrigere als die empfohlene Dosis, um eine ausreichende Analgesie zu erzielen. Die Dosis sollte sorgfältig entsprechend der Analgesie eingestellt werden.

Pädiatrische Patienten (unter 12 Jahren)

Hydromorphon Hexal wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren aufgrund nicht ausreichender Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die Tabletten sind im Ganzen mit ausreichend Flüssigkeit zu schlucken und dürfen nicht zerkaut oder zermahlen werden.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile Schwere Atemdepression mit Hypoxie und/oder Hyperkapnie Schwere, chronisch obstruktive Lungenerkrankung Koma Akutes Abdomen Paralytischer Ileus Gleichzeitige Gabe von Monoaminooxidase-Hemmern oder wenn diese innerhalb der

letzten 2 Wochen abgesetzt wurden.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Eine Atemdepression ist das Hauptrisiko einer Opioidüberdosi­erung. Vorsicht bei der Anwendung ist geboten bei Patienten mit:

– bekannter Opioidabhängigkeit,

– bei Patienten mit Kopfverletzungen (wegen des Risikos eines erhöhten intrakranialen Drucks),

– Krampfleiden,

– Alkoholismus,

– Delirium tremens,

– toxischer Psychose,

– Hypotonie in Verbindung mit Hypovolämie,

– Bewusstseinsstörun­gen,

– Gallenwegserkran­kungen,

– Gallen- oder Nierenkolik,

– Pankreatitis,

– obstruktiven oder entzündlichen Darmerkrankungen,

– Prostatahyper­trophie,

– Nebennierenrin­deninsuffizienz (z. B. Morbus Addison),

– Hypothyreose,

– chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung,

– verminderter Atemreserve,

– bei älteren oder geschwächten Patienten

– bei Patienten mit schwerer Beeinträchtigung der Nieren- oder Leberfunktion (siehe Abschnitt 4.2).

Bei allen zuvor erwähnten Patienten ist eine geringere Dosierung ratsam.

Risiken einer gleichzeitigen Anwendung von sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel:

Die gleichzeitige Anwendung von Hydromorphon und sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen. Aufgrund dieser Risiken ist die gleichzeitige Verschreibung mit diesen sedierenden Arzneimitteln nur bei den Patienten angebracht, für die es keine alternativen Behandlungsmöglichke­iten gibt. Wenn dennoch eine gleichzeitige Verschreibung von Hydromorphon zusammen mit Sedativa für notwendig erachtet wird, sollte die niedrigste wirksame Dosis verwendet werden und die Behandlungsdauer sollte so kurz wie möglich sein.

Die Patienten sollten engmaschig auf Anzeichen und Symptome von Atemdepression und Sedierung überwacht werden. In diesem Zusammenhang wird dringend empfohlen, Patienten und deren Bezugspersonen über diese Symptome zu informieren (siehe Abschnitt 4.5).

Bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol und Hydromorphon können vermehrt Nebenwirkungen auftreten. Die gleichzeitige Einnahme sollte vermieden werden.

Die Langzeitanwendung von Hydromorphon kann zur Entwicklung einer Toleranz mit der Erfordernis höherer Dosen zur Erzielung des erwünschten analgetischen Effekts führen. Eine Kreuztoleranz zu anderen Opioiden kann bestehen. Die chronische Anwendung von Hydromorphon kann zu physischer Abhängigkeit führen und bei abrupter Beendigung der Therapie können Entzugssymptome auftreten.

Wenn die Therapie mit Hydromorphon nicht mehr länger erforderlich ist, kann es ratsam sein, die Tagesdosis allmählich zu reduzieren, um das Auftreten eines Entzugssyndroms zu vermeiden.

Hydromorphon besitzt ähnlich wie andere starke Opioidagonisten ein Missbrauchsprofil und kann daher von Personen mit latenten oder manifesten Suchterkrankungen bewusst missbraucht werden. Eine psychische Abhängigkeit kann sich infolge der Anwendung opioidhaltiger Analgetika wie Hydromorphon Hexal entwickeln. Hydromorphon Hexal sollte daher bei Patienten mit Alkohol- oder Drogenmissbrauch in der Vorgeschichte mit besonderer Vorsicht angewendet werden.

Hydromorphon Hexal sollte nicht eingesetzt werden, wenn die Möglichkeit besteht, dass ein paralytischer Ileus auftritt. Sollte ein paralytischer Ileus vermutet werden oder während der Behandlung auftreten, muss die Behandlung mit Hydromorphon sofort abgebrochen werden.

Vor allem bei hohen Dosierungen kann in seltenen Fällen eine Hyperalgesie auftreten, die auf eine weitere Dosiserhöhung von Hydromorphon Hexal nicht ansprechen wird. Eine Dosisreduktion oder der Wechsel zu einem anderen Opioid kann erforderlich sein.

Hydromorphon kann das Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren- oder Gonaden-System beeinflussen. Sichtbare Veränderungen sind ein Anstieg des Serum-Prolaktins, eine Senkung des Plasma-Kortisols und -Testosterons. Diese Hormonveränderungen können auch klinische Symptome zur Folge haben.

Opioide können Krämpfe im Sphinkter Oddi verursachen.

Hydromorphon Hexal wird präoperativ und in den ersten 24 Stunden postoperativ nicht empfohlen, aufgrund eines erhöhten Risikos für das Auftreten eines Ileus in der postoperativen Phase gegenüber Nichtoperierten. Nach diesem Zeitraum sollte Hydromorphon Hexal mit Vorsicht angewendet werden, insbesondere nach abdominalen Eingriffen.

Patienten, die einer zusätzlichen Schmerztherapie unterzogen werden (z. B. Operation, Plexusblockade), sollten 12 Stunden vor dem Eingriff kein Hydromorphon erhalten. Falls eine Weiterbehandlung mit Hydromorphon Hexal indiziert ist, sollte die Dosierung den neuen Erfordernissen nach der Operation entsprechend eingestellt werden.

Es ist zu betonen, dass Patienten, die einmal auf eine wirksame Dosis eines bestimmten Opioids eingestellt wurden, nicht ohne klinische Beurteilung und sorgfältige bedarfsorientierte Neueinstellung auf andere Opioid-Analgetika umgestellt werden sollten. Andernfalls ist eine kontinuierliche analgetische Wirkung nicht gewährleistet.

Hydromorphon Hexal (8 mg, 16 mg und 24 mg) ist nicht für eine initiale Opioid-Therapie geeignet. Höhere Dosierungen von Hydromorphon Hexal (8 mg, 16 mg und 24 mg) sollten nur bei Patienten angewendet werden, bei denen trotz chronischer Schmerzbehandlung mit niedrigeren Hydromorphon-Dosen (2 mg und 4 mg) oder anderen vergleichbar starken Analgetika, keine ausreichende Schmerzlinderung mehr erreicht werden kann.

Bei bestehender Nebennierenrin­deninsuffizienz sollten die Plasmakortisol­konzentration kontrolliert und ggf. Kortikoide zugeführt werden.

Hydromorphon Hexal ist nur für die orale Anwendung bestimmt. Bei missbräuchlicher parenteraler Anwendung von Hydromorphon Hexal ist mit schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen zu rechnen, die tödlich verlaufen können.

Um zu verhindern, dass die kontrollierte Freisetzung aus den in den Tabletten enthaltenen Pellets beeinträchtigt wird, dürfen die Retardtabletten nicht zerkaut oder zermahlen werden. Die Verabreichung zerkauter oder zermahlener Tabletten führt zu einer schnellen Freisetzung und zur Resorption einer möglicherweise letalen Dosis von Hydromorphon (siehe Abschnitt 4.9).

Die Anwendung von Hydromorphon Hexal kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Hydromorphon Hexal 4 mg – Retardtabletten:

Hydromorphon Hexal 4 mg – Retardtabetten enthalten 4,7 mg Propylenglycol pro Retardtablette.

Hydromorphon Hexal 8 mg – Retardtabletten:

Propylenglycol pro

Hydromorphon Hexal 8 mg – Retardtabetten enthalten 9,4 mg Retardtablette.

Hydromorphon Hexal 16 mg – Retardtabletten:

18,7 mg Propylenglycol pro

Hydromorphon Hexal 16 mg – Retardtabletten enthalten Retardtablette.

Hydromorphon Hexal 24 mg – Retardtabletten:

mg Propylenglycol pro

Hydromorphon Hexal 24 mg – Retardtabletten enthalten 28,1

Retardtablette.

Hydromorphon Hexal enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Retardtablette, d.h. es ist nahezu ,natriumfrei‘.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden zusammen mit sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel erhöht das Risiko von Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod aufgrund einer additiven ZNS-dämpfenden Wirkung. Die Dosis und Dauer der gleichzeitigen Anwendung sollten begrenzt werden (siehe Abschnitt 4.4).

Zentralwirksame Arzneimittel können Tranquilizer, Anästhetika, wie z. B. Barbiturate, Hypnotika und Sedativa, Antipsychotika, Antidepressiva und Antihistamini­ka/Antiemetika, andere Opioide, Phenothiazine sein.

Alkohol kann die pharmakodynamischen Effekte von Hydromorphon verstärken. Die gleichzeitige Einnahme sollte vermieden werden.

Die gleichzeitige Verabreichung von Monoaminooxidase-Hemmern (MAO-Hemmern) und Opioiden kann eine stimulierende oder hemmende Wirkung auf das Zentralnervensystem haben oder eine Hypotonie oder Hypertonie auslösen. Die gleichzeitige Anwendung von Hydromorphon Hexal und MAO-Hemmern ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Wie andere Opioid-Analgetika kann Hydromorphon Hexal die Wirkung von neuromuskulär blockierenden Arzneimitteln verstärken und zu einer übermäßigen Atemdepression führen.

Es wurden keine Wechselwirkun­gsstudien durchgeführt.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Hydromorphon Hexal bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionsto­xizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das mögliche Risiko für den Menschen ist unbekannt.

Hydromorphon sollte während der Schwangerschaft und während der Geburt wegen verminderter Uteruskontrak­tilität und der Gefahr einer Atemdepression beim Neugeborenen nicht eingenommen werden. Eine chronische Einnahme von Hydromorphon während der Schwangerschaft kann zu einem Entzugssyndrom beim Neugeborenen führen.

Stillzeit

Hydromorphon geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Deshalb sollte Hydromorphon Hexal während der Stillzeit nicht eingenommen werden, anderenfalls sollte abgestillt werden.

Fertilität

Nichtklinische Toxizitätsstudien an Ratten haben keine Auswirkung auf die männliche oder weibliche Fertilität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Hydromorphon Hexal kann die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Dies ist insbesondere zu Beginn einer Hydromorphon-Therapie, nach Dosiserhöhung oder Präparatewechsel sowie bei einer Kombination von Hydromorphon mit Alkohol oder anderen ZNS-dämpfenden Substanzen wahrscheinlich.

Patienten, die stabil auf eine spezifische Dosis eingestellt sind, sind nicht unbedingt beeinträchtigt. Deshalb sollten Patienten mit ihrem Arzt besprechen, ob sie Autofahren oder Maschinen bedienen dürfen.

4.8 Nebenwirkungen

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Übelkeit (vor allem zu Beginn der Behandlung) und Verstopfung.

Für die Häufigkeit der unten aufgeführten Nebenwirkungen wird folgende Konvention zugrunde gelegt:

Sehr häufig (>1/10)

Häufig (>1/100, <1/10)

Gelegentlich (>1/1.000, <1/100)

Selten (>1/10.000, <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Systemorgan klasse

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Häufigkeit nicht bekannt

Erkrankungen des

Immunsystem s

Überempfindlichkeit sreaktionen (einschließlich Schwellung im

Bereich des

Oropharynx), anaphylaktische

Reaktionen

Stoffwechsel-und

Ernährungsst örungen

Reduzierte r Appetit

Psychiatrisch e

Erkrankungen

Ängstlichke it,

Verwirrtheit

, Schlaflosig keit

Agitiertheit, Depression, Euphorie, Halluzinationen , Alpträume, verminderte Libido

Abhängigkeit, Dysphorie

Erkrankungen des

Nervensyste ms

Schwin del, Schläfri gkeit

Kopfschme rzen

Tremor, Muskelkontrakti onen, Parästhesie

Sedierung, Lethargie

Krampfanfälle, Dyskinesie, Hyperalgesie (siehe

Abschnitt 4.4)

Augenerkrank ungen

Sehstörungen

Miosis

Herzerkranku ngen

Tachykardi e, Bradykardi e, Palpitatione n

Gefäßerkrank ungen

Hypotonie

Hitzewallungen

Erkrankungen der

Dyspnoe

Atemdepre ssion,

Atemwege, des Brustraums und des

Mediastinums

Bronchosp asmen

Erkrankungen des

Gastrointestin altrakts

Verstop fung, Übelkeit

Bauchsch merzen, Mundtrock enheit, Erbrechen

Dyspepsie, Diarrhoe, Dysgeusie

Paralytischer Ileus

Leber- und Gallenerkrank ungen

Erhöhung von Leberenzymen

Erhöhung von Pankrease nzymen

Gallenkolik

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzell gewebes

Pruritus, Hyperhidro se

Hautausschlag

Rötung des Gesichts

Urtikaria

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Verstärkter Harndrang

Harnverhalt

Erkrankungen der

Geschlechtso rgane und der Brustdrüse

Erektile

Dysfunktion

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichun gsort

Asthenie

Entzugserschei nungen*, Müdigkeit, Unwohlsein, peripheres Ödem

Toleranz, Entzugserscheinun gen beim

Neugeborenen

* Entzugsersche­inungen können auftreten und Symptome wie Agitiertheit, Angst, Nervosität, Schlaflosigkeit, Hyperkinese, Tremor und gastrointestinale Symptome beinhalten.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen.

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Die Zeichen und Symptome einer Hydromorphon-Vergiftung und -überdosierung sind durch Beschwerden wie „sich komisch fühlen”, Konzentration­smangel, Schläfrigkeit und Schwindelgefühl im Stehen gekennzeichnet.

Weitere mögliche charakteristische Symptome einer Überdosierung sind Atemdepression (Verringerung der Atemfrequenz und/oder des Atemzugvolumens, Cheyne-Stokes-Atmung, Zyanose), extreme Schläfrigkeit bis hin zu Stupor oder Koma, Miosis, Erschlaffung der Skelettmuskulatur, feucht-kalte Haut, Bradykardie und Hypotonie. Aspirationspne­umonie kann sich entwickeln.

Eine exzessive Intoxikation kann zu Apnoe, Kreislaufversagen, Herzstillstand und Tod führen.

Behandlung einer Überdosierung:

Im Falle einer Überdosierung ist der zirkulatorische und respiratorische Zustand des Patienten engmaschig zu überwachen und es sind entsprechende unterstützende Maßnahmen einzuleiten. Ein spezifischer Opioidantagonist wie Naloxon kann hydromorphon-induzierte Effekte aufheben. Es ist zu beachten, dass die Wirkungsdauer von Opioiden länger sein kann als die von Naloxon, und dass ein Wiederauftreten der Atemdepression möglich ist. Bei Einnahme großer Mengen Hydromorphon Hexal sollte eine Magenspülung in Erwägung gezogen werden.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Analgetika, Opioide, natürliche Opium-Alkaloide ATC-Code: N02AA03

Wirkmechanismus

Hydromorphon ist ein p-selektiver, reiner Opioidagonist. Hydromorphon und verwandte Opioide wirken hauptsächlich auf das zentrale Nervensystem und den Darm.

Pharmakodynamische Wirkungen

Die Wirkungen sind vorwiegend analgetisch, anxiolytisch, antitussiv und sedativ. Darüber hinaus können Stimmungsverände­rungen, Atemdepression, verminderte gastrointestinale Motilität, Übelkeit, Erbrechen und Veränderungen des endokrinen und autonomen Nervensystems auftreten.

Endokrines und hepatobiliares System

Siehe Abschnitt 4.4.

Präklinische Studien zeigen unterschiedliche Effekte von Opioiden auf Komponenten des Immunsystems. Die klinische Bedeutung dieser Befunde ist nicht bekannt.

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Resorption

Hydromorphon wird im Gastrointesti­naltrakt resorbiert und unterliegt einer präsystemischen Elimination. Das Ausmaß der absoluten Bioverfügbarkeit beträgt 36,4% (C.I. 90%: 32,7 –40,5%) für Hydromorphon retard und 32,3% (C.I. 90%: 29,0 – 35,9%) für die orale Hydromorphonlösung.

Die relative Bioverfügbarkeit der Retardformuli­erungen von Hydromorphon ist vergleichbar mit der von sofort freisetzenden Formulierungen, jedoch mit geringerer Fluktuation der Plasmaspiegel.

Verteilung

Die Proteinbindung von Hydromorphon ist gering (5–10 %) und unabhängig von der Konzentration. Es wird ein hohes Verteilungsvolumen beschrieben (1,22 ± 0,23 l/kg), was auf eine umfangreiche Aufnahme ins Gewebe hinweist.

Biotransformation

Hydromorphon wird durch direkte Konjugation oder Reduktion der Ketogruppe mit nachfolgender Konjugation metabolisiert. Nach der Resorption wird Hydromorphon hauptsächlich zu Hydromorphon-3-Glucuronid, Hydromorphon-3-Glucosid und Dihydroisomorphin- 6-Glucuronid metabolisiert. Zu einem kleineren Anteil wurden auch die Metaboliten Dihydroisomorphin-6-Glucosid, Dihydromorphin und Dihydroisomorphin gefunden.

Hydromorphon wird in der Leber verstoffwechselt und nur ein geringer Teil der Hydromorphon-Dosis wird unverändert im Urin ausgeschieden. Hydromorphonme­taboliten wurden im Plasma, Urin und in humanen Hepatozyten-Test-Systemen nachgewiesen. Es gibt keine Hinweise, dass Hydromorphon in vivo durch das Cytochrom-P450-Enzymsystem metabolisiert wird. In vitro hemmt Hydromorphon mit einer IC50 >50 pM die humanen rekombinanten CYP-Isoformen, einschließlich CYP1A2, 2A6, 2C8, 2D6 und 3A4, nur geringfügig. Es ist deshalb nicht zu erwarten, dass Hydromorphon den Metabolismus von anderen Wirkstoffen, die durch diese CYP-Isoformen metabolisiert werden, hemmt.

Elimination

Hydromorphon wird über die Leber metabolisiert und nur kleine Mengen der Hydromorphon Dosis wird unverändert über den Urin ausgeschieden.

Spezielle Patientengruppen

Pädiatrische Patienten

Über die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Hydromorphon bei Kindern unter 12 Jahren liegen keine ausreichenden Daten vor. Hydromorphon Hexal wird daher für diese Patientengruppe nicht empfohlen.

Ältere Patienten

Altersabhängige Anstiege der Exposition wurden in klinischen Studien bei älteren im Vergleich zu jüngeren erwachsenen Patienten beobachtet. Eine höhere Empfindlichkeit kann bei manchen älteren Patienten nicht ausgeschlossen werden. Die Dosierung sollte daher der klinischen Situation angepasst werden.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Bei Patienten mit einer leicht bis mäßig stark eingeschränkten Nierenfunktion (auf der Grundlage der Kreatininclearance berechnet) waren die Hydromorphonkon­zentrationen im Plasma geringfügig höher als bei Patienten mit normaler Nierenfunktion. Die Dosis sollte sorgfältig an das Ansprechen auf die analgetische Behandlung angepasst werden.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Die Anwendung von Hydromorphon bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion wurde nicht untersucht. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion von geringerem Ausmaß sind eine sorgfältige Auswahl der Anfangsdosis und eine engmaschige Überwachung des Patienten erforderlich.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Nichtklinische Daten zeigen keine besondere Gefahr für Menschen basierend auf konventionellen Studien zu Sicherheitsphar­makologie, Toxizität bei wiederholter

Verabreichung und Genotoxizität.

Keine Auswirkungen auf die männliche oder weibliche Fertilität oder die Spermienparameter wurden bei Ratten beobachtet, die orale Hydromorphon-Dosen von bis zu 5 mg/kg/Tag (30 mg/m2/Tag bzw. das 1,4fache der nach Körperoberfläche errechneten, erwarteten Dosis für den Menschen) erhielten.

Hydromorphon erwies sich bei Dosierungen, die für das Muttertier toxisch waren, weder bei Ratten noch bei Kaninchen als teratogen. Eine eingeschränkte fetale Entwicklung war bei Kaninchen nach einer Dosis von 50 mg/kg zu beobachten (der No-Effect-Level für die Entwicklung lag bei einer Dosis von 25 mg/kg oder 380 mg/m2 bei einer Wirkstoffexposition (AUC), die ungefähr um das 4fache über der beim Menschen zu erwartenden lag). Ratten, die oral mit Hydromorphon in Dosen von bis zu 10 mg/kg (308 mg/m2 mit einer AUC, die ungefähr um das 1,8fache über der für den Menschen erwarteten liegt), behandelt wurden, zeigten keine fetale Toxizität.

Peripartal und postpartal stieg die Mortalität von Rattenbabys (F1) bei 2 und 5 mg/kg/Tag an und das Körpergewicht blieb während der Stillperiode reduziert. Es wurden keine klinischen Befunde oder Befunde nach Autopsie erhoben, die in Zusammenhang mit der Gabe von Hydromorphon an das Muttertier standen.

Hydromorphon war im Bakterien-Rückmutationstest (Ames-Test) und im Maus-Mikronukleus-Assay nicht mutagen.

Außerdem war Hydromorphon im Maus-Lymphom-Test ohne exogene Metabolisierung (S9) nicht mutagen. In Gegenwart einer exogenen Metabolisierung war Hydromorphon in Konzentrationen von 100 pg/ml und niedriger nicht mutagen. Ein positives Ergebnis wurde bei Konzentrationen von 200 pg/ml und höher beobachtet, welche signifikant höher liegen als die erwarteten durchschnittlichen Plasmaspitzen­konzentrationen beim Menschen.

Langzeitstudien zur Kanzerogenität wurden nicht durchgeführt.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern:

Mikrokristalline Cellulose

Hypromellose

Ethylcellulose

Hydroxypropyl­cellulose

Propylenglycol

Talkum

Carmellose-Natrium

Magnesiumstearat

Hochdisperses Siliciumdioxid (wasserfrei)

Tablettenüberzug:

Hypromellose

Macrogol 6000

Talkum

Titandioxid (E 171)

Außerdem:

Hydromorphon Hexal 8 mg Retardtabletten

Eisenoxid rot (E 172)

Hydromorphon Hexal 16 mg Retardtabletten

Eisenoxid gelb (E172)

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Aluminium/PVC-PE-PVDC-Blister: 3 Jahre HDPE-Flaschen: 2 Jahre.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Kindergesicherte Aluminium/PVC-PE-PVDC-Blister.

HDPE-Flaschen mit kindergesichertem PP-Schraubdeckel mit Trocknungsmittel.

Packungsgrößen:

10, 14, 20, 28, 30, 50, 56, 98, 100 Retardtabletten in Blistern.

10, 20, 30, 50, 100 Retardtabletten in Flaschen.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Hexal Pharma GmbH, 1020 Wien, Österreich

8. ZULASSUNGSNUMMERN

Hydromorphon 4 mg – Retardtabletten, Z.Nr.: 1–29429

Hydromorphon 8 mg – Retardtabletten, Z.Nr.: 1–29430

Hydromorphon 16 mg – Retardtabletten, Z.Nr.: 1–29431

Hydromorphon 24 mg – Retardtabletten, Z.Nr.: 1–29432

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 03.08.2010

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 30.11.2014

10. STAND DER INFORMATION

April 2019

Mehr Informationen über das Medikament Hydromorphon Hexal 16 mg - Retardtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Ja
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-29431
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe gegen besondere aerztliche Verschreibung, Suchtgifte
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Hexal Pharma GmbH, Jakov-Lind-Straße 5,Top 3.05, 1020 Wien, Österreich