Dihydrocodein Bitartrat ist ein halbsynthetisches Opioid-Analgetikum, das zur Behandlung von mäßigen bis starken Schmerzen eingesetzt wird. Es handelt sich um ein Derivat des natürlichen Opioids Codein, das aus dem Opium der Schlafmohn-Pflanze gewonnen wird. In Österreich ist Dihydrocodein Bitartrat als verschreibungspflichtiges Medikament erhältlich und wird unter verschiedenen Markennamen vertrieben.
Der Wirkstoff Dihydrocodein Bitartrat wirkt als Agonist an den μ-Opioidrezeptoren im zentralen Nervensystem (ZNS). Durch die Bindung an diese Rezeptoren werden Schmerzsignale unterdrückt und die Schmerzwahrnehmung reduziert. Zusätzlich zu seiner analgetischen Wirkung hat Dihydrocodein auch antitussive Eigenschaften, was bedeutet, dass es den Hustenreflex dämpft.
Die orale Bioverfügbarkeit von Dihydrocodein beträgt etwa 20 %, wobei die maximale Plasmakonzentration nach etwa 1,5 bis 2 Stunden erreicht wird. Die Halbwertszeit von Dihydrocodein liegt bei etwa 4 Stunden, was bedeutet, dass es in der Regel alle vier bis sechs Stunden eingenommen werden muss, um eine ausreichende Schmerzlinderung zu gewährleisten.
Wie bei anderen Opioid-Analgetika besteht auch bei der Einnahme von Dihydrocodein Bitartrat das Risiko von Nebenwirkungen und Abhängigkeit. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Schwindel und Schläfrigkeit. In einigen Fällen können auch Atemdepression und Hypotonie auftreten.
In Österreich sind Opioid-Analgetika wie Dihydrocodein Bitartrat weit verbreitet und werden zur Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen eingesetzt. Laut einer Studie aus dem Jahr 2017 wurden in Österreich etwa 5,3 Millionen Tagesdosen von Opioid-Analgetika pro Million Einwohner verabreicht. Dies entspricht einem Anstieg von 46 % im Vergleich zum Jahr 2006.
Trotz der weit verbreiteten Anwendung von Opioid-Analgetika in Österreich ist das Land im internationalen Vergleich nicht so stark von der sogenannten "Opioid-Krise" betroffen, die insbesondere in den USA zu einer hohen Zahl an Überdosierungen und Todesfällen geführt hat. Dies liegt unter anderem an strengeren Verschreibungsrichtlinien und einem besseren Zugang zu Suchtbehandlungsprogrammen.
Dennoch sollte die Verschreibung von Dihydrocodein Bitartrat mit Vorsicht erfolgen, um das Risiko einer Abhängigkeitsentwicklung zu minimieren. Ärzte sollten bei der Verschreibung dieses Wirkstoffs eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung vornehmen und alternative Therapieoptionen in Betracht ziehen, insbesondere bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für Suchterkrankungen.
Die Einnahme von Dihydrocodein Bitartrat sollte immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, und Patienten sollten über mögliche Nebenwirkungen und das Risiko einer Abhängigkeitsentwicklung aufgeklärt werden. Bei längerer Anwendung sollte die Dosis schrittweise reduziert werden, um Entzugserscheinungen zu vermeiden.
Zusammenfassend ist Dihydrocodein Bitartrat ein wirksames Schmerzmittel zur Behandlung von mäßigen bis starken Schmerzen. In Österreich ist es als verschreibungspflichtiges Medikament erhältlich und wird unter verschiedenen Markennamen vertrieben. Obwohl das Land im internationalen Vergleich weniger stark von der Opioid-Krise betroffen ist, sollte die Verschreibung und Einnahme von Dihydrocodein Bitartrat mit Vorsicht erfolgen, um das Risiko von Nebenwirkungen und Abhängigkeit zu minimieren.