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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten ACETAZOLAMID

Acetazolamid ist ein Wirkstoff, der in der Medizin vielfältige Anwendungen findet. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Carboanhydrasehemmer, das heißt, es blockiert das Enzym Carboanhydrase. Dieses Enzym spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation des Säure-Basen-Haushalts im Körper. Durch die Hemmung dieses Enzyms kommt es zu einer vermehrten Ausscheidung von Wasser und Elektrolyten wie Natrium und Kalium über die Nieren.

In Österreich wird Acetazolamid unter anderem zur Behandlung von Glaukom eingesetzt, einer Augenerkrankung, die durch einen erhöhten Augeninnendruck gekennzeichnet ist und unbehandelt zur Erblindung führen kann. Laut Statistik Austria sind etwa 1,5% der österreichischen Bevölkerung von dieser Erkrankung betroffen.

Acetazolamid wirkt bei Glaukom-Patienten, indem es die Produktion von Kammerwasser im Auge reduziert und somit den Augeninnendruck senkt. Dieser Effekt tritt in der Regel innerhalb weniger Stunden nach Einnahme des Medikaments ein und hält für etwa 8 bis 12 Stunden an.

Ein weiteres Anwendungsgebiet für Acetazolamid ist die Behandlung von Epilepsie. In Österreich leiden laut Schätzungen rund 60.000 Menschen an dieser neurologischen Erkrankung, bei der es zu wiederkehrenden epileptischen Anfällen kommt. Acetazolamid wird hierbei als Zusatztherapie eingesetzt, um die Häufigkeit und Schwere der Anfälle zu reduzieren. Es ist jedoch nicht für alle Formen der Epilepsie geeignet und wird daher in Absprache mit dem behandelnden Arzt individuell verschrieben.

Darüber hinaus kann Acetazolamid bei der Behandlung von Höhenkrankheit eingesetzt werden. Die Höhenkrankheit ist eine Erkrankung, die durch den schnellen Aufstieg in große Höhen verursacht wird und Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und Atemnot verursachen kann. Acetazolamid hilft dabei, den Säure-Basen-Haushalt im Körper auszugleichen und die Atmung zu verbessern, wodurch die Symptome der Höhenkrankheit gelindert werden können.

Wie bei vielen Medikamenten gibt es auch bei Acetazolamid Nebenwirkungen, die auftreten können. Dazu zählen unter anderem Müdigkeit, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen sowie ein vermehrter Harndrang. In seltenen Fällen kann es auch zu schwerwiegenderen Nebenwirkungen wie allergischen Reaktionen oder Störungen des Elektrolythaushalts kommen.

Die Dosierung von Acetazolamid variiert je nach Anwendungsgebiet und individuellen Bedürfnissen des Patienten. Bei Glaukom liegt die übliche Tagesdosis zwischen 250 mg und 1000 mg in mehreren Einzeldosen verteilt über den Tag. Bei Epilepsie beträgt die empfohlene Tagesdosis 8-30 mg pro Kilogramm Körpergewicht, aufgeteilt in mehrere Einzeldosen. Bei der Höhenkrankheit wird Acetazolamid in der Regel prophylaktisch eingenommen, beginnend mit einer Dosis von 125 mg bis 250 mg pro Tag.

Zusammenfassend ist Acetazolamid ein vielseitig einsetzbarer Wirkstoff, der in Österreich zur Behandlung von Glaukom, Epilepsie und Höhenkrankheit verwendet wird. Die Dosierung und Anwendung sollte stets in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen, um mögliche Nebenwirkungen zu minimieren und eine optimale Therapie zu gewährleisten.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten ACETAZOLAMID