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Diamox 500 mg - Durchstechflaschen mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Diamox 500 mg - Durchstechflaschen mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Diamox 500 mg – Durchstechflaschen mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Durchstechflasche enthält 549,45 mg Acetazolamid-Natrium, entsprechend 500 mg Acetazolamid

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Durchstechflasche, d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.

DARREICHUNGSFORM

Trockensubstanz

Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung. Steriles, weißes, gefriergetrocknetes Pulver.

Die gebrauchsfertige Injektionslösung hat einen pH-Wert von etwa 9,2.

4.

KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Diamox 500 mg – Durchstechflaschen mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung wird angewendet bei:

i) Glaukom: Diamox eignet sich zur Behandlung bei Glaukom (Glaucoma simplex chronicum [mit weitem Kammerwinkel], Sekundärglaukom und während der Operation zur Drucksenkung bei akutem Engwinkelglaukom, wenn der Eingriff verzögert werden muss), da es auf den Einstrom wirkt und die Menge der wässrigen Sekretion verringert.

ii) abnormer Flüssigkeitsre­tention: Diamox ist ein Diuretikum, dessen Wirkung auf der reversiblen Hydratisierung von Kohlendioxid und Dehydratisierung der KohlensäureReaktion in den Nieren basiert. Das Ergebnis ist in der Niere eine verstärkte Ausscheidung

von HCO –Ionen, die an der Ausscheidung von Natrium, Wasser und Kalium beteiligt sind.

Diamox kann mit anderen Diuretika kombiniert werden, wenn zur Behandlung von Flüssigkeitsre­tention Wirkungen an mehreren Nephron-Segmenten gewünscht werden.

iii) Epilepsie: In Kombination mit anderen Antikonvulsiva wurden die besten Ergebnisse mit Diamox bei Kindern mit Petit-Mal-Epilepsie beobachtet, gute Ergebnisse wurden aber auch bei Patienten – Kinder, Jugendliche und Erwachsene – mit anderen Formen von Anfällen, wie Grand-Mal-Epilepsie, Mischformen, myoklonische Tics usw. gesehen.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsrichtli­nien:

Glaukom:

In akuten Fällen ist die intravenöse Verabreichung von Diamox (Durchstechflaschen mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung) möglich (anfänglich 500 mg i.v.; die Behandlung wird mit Diamox 250 mg – Tabletten fortgesetzt).

Sowohl bei der kurzfristigen als auch bei der langfristigen Behandlung soll die Dosis für jeden Patienten individuell festgelegt und durch regelmäßige Überwachung des Augeninnendrucks überprüft werden.

Diamox kann möglicherweise nutzbringend mit Präparaten zur Förderung der Drainage von Kammerwasser kombiniert werden.

Ödeme:

Die empfohlene Dosis beträgt 250 mg i.v. täglich für die ersten 2–3 Tage. Danach wird als Erhaltungsdosis nach 2 Tagen Behandlung mit 250 – 375 mg täglich eine eintägige Pause empfohlen. Alternativ kann Diamox auch jeden zweiten Tag verabreicht werden.

Eine Erhöhung der Dosis führt nicht zu einer Steigerung der Urinausscheidung. In behandlungsre­sistenten Fällen wird Diamox abwechselnd mit Saluretika verabreicht. Diamox kann die Wirkung von Saluretika erhöhen. Es ist möglicherweise erforderlich, zusätzlich Herzglykoside zu verabreichen.

Die Notwendigkeit für weitere Behandlungen, wie Digitalis, Bettruhe und Salzrestriktion bei dekompensierter Herzinsuffizienz und eine geeignete Kaliumergänzung, besteht bei Anwendung von Diamox bei Arzneimittel-induzierten Ödemen weiter.

Epilepsie:

Die Umstellung von einer anderen krampflösenden Behandlung auf Diamox muss schrittweise und mit Vorsicht vorgenommen werden.

Erwachsene: 250 – 1000 mg täglich in geteilten Dosen. Ältere Menschen:

Besondere Vorsicht ist erforderlich, wenn Diamox älteren Patienten oder Patienten mit einem möglichen Verschluss der Harnwege oder mit Krankheiten, die zu Störungen des Elektrolytgle­ichgewichts führen können, oder mit eingeschränkter Leberfunktion verabreicht wird.

Kinder und Jugendliche :

- Bis 12 Jahre : 8–30 mg/kg täglich in geteilten Dosen; 750 mg/Tag darf dabei nicht überschritten werden.

- Ab 12 Jahren: 250 mg 2–4 Mal täglich

Art der Anwendung

Bevorzugt intravenöse oder intramuskuläre Anwendung

Die perorale Verabreichung von Diamox ist zu bevorzugen. Wenn dies nicht möglich ist, kann das Arzneimittel langsam und intravenös in derselben Dosis injiziert oder als kontinuierliche Infusion infundiert werden. Es kann auch als intramuskuläre Injektion verabreicht werden.

1 Durchstechflasche mit Diamox 500 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung wird in 5 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst.

Für spezielle Kontrollunter­suchungen und Messungen bei Langzeitanwendung, siehe Abschnitt 4.4.

Eine Erhöhung der Diamox-Dosis führt in der Regel nicht zu einem Anstieg der Diurese, kann aber das Auftreten von Nebenwirkungen fördern (siehe Abschnitt 4.8).

Es wird die intravenöse Injektion oder Infusion empfohlen; eine intramuskuläre Anwendung ist möglich, ist aber wegen der alkalischen Reaktion der Lösung in der Regel schmerzhaft!

Hinweise zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Überempfindlichkeit gegen Sulfonamide oder deren Derivate.

Diamox ist in den Fällen kontraindiziert, in denen der Natrium- oder Kaliumspiegel im Blut erniedrigt ist oder eine schwere Nieren- und Lebererkrankung, eine hyperchlorämische Azidose oder eine Nebennierenin­suffizienz vorliegt.

Diamox darf bei Patienten mit Leberzirrhose nicht verwendet werden, da das Risiko einer

hepatischen Enzephalopathie zunehmen kann.

Eine langfristige Behandlung mit Diamox ist bei Patienten mit chronischem nicht-kongestivem Glaukom mit Verschluss des Kammerwinkels kontraindiziert, weil die Verschlechterung des Glaukoms durch den erniedrigten intraokularen Druck maskiert werden kann.

Bei akuter generalisierter exanthematischer Pustulose (AGEP) ausgelöst durch Acetazolamid in der Vorgeschichte ist Diamox kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.4).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Acetazolamid führt zu einer erhöhten renalen Ausscheidung von Natrium, Kalium, Bicarbonat und Wasser. Vor Beginn der Behandlung und in regelmäßigen Abständen während der Behandlung muss ein komplettes Blutbild durchgeführt werden, um hämatologische Nebenwirkungen rechtzeitig zu erkennen. Die Serumelektrolyte und die Leber- und Nierenwerte müssen ebenfalls überwacht werden.

Bei erheblichen Änderungen im Blutbild muss die Behandlung unverzüglich beendet und eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden.

Der Patient sollte über die möglichen Anzeichen von hämatologischen Reaktionen, wie Halsschmerzen, Fieber, Müdigkeit, Hämatomneigung, Nasenbluten, ausgeprägte Blässe oder Gelbfärbung der Haut, aufgeklärt werden.

Bei längerfristiger Behandlung mit Diamox muss auf eine geeignete Ergänzung der Alkalireserven und vor allem der Kaliumreserven geachtet werden. Dies kann durch diätetische Maßnahmen (Gemüse, Obst) oder Verabreichung von Kaliumpräparaten erfolgen. Eine Überwachung der Kaliumspiegel im Serum wird empfohlen.

Eine Erhöhung der Dosis von Diamox führt nicht zu einer Steigerung der Diurese, kann aber die Inzidenz von Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder Parästhesie erhöhen.

Bei Patienten, die für verschiedene Indikationen mit Antiepileptika behandelt wurden, wurden Suizidgedanken und suizidale Handlungen berichtet. Eine Metaanalyse randomisierter, placebokontro­llierter Studien mit Antiepileptika zeigte auch ein leicht erhöhtes Risiko für das Auftreten von Suizidgedanken und suizidalen Handlungen. Der Mechanismus dieses Risikos ist nicht bekannt, aber die vorhandenen Daten schließen die Möglichkeit eines erhöhten Risikos für Diamox nicht aus.

Deshalb sollten Patienten auf Anzeichen von suizidalen Gedanken und Handlungen überwacht werden und es sollte eine angemessene Behandlung in Erwägung gezogen werden. Patienten (und Patientenbetreuer) sollten angewiesen werden, medizinischen Rat einzuholen, wenn Anzeichen von suizidalen Gedanken oder Handlungen auftreten.

Bei intravenöser Verabreichung in hohen Dosen kann es zu einem anfänglichen Blutdruckabfall kommen.

Bei Patienten mit Hydrocephalus kann es nach intravenöser Verabreichung zu einer kurzfristigen Erhöhung des Hirndrucks (für ca. 30 Minuten) kommen.

Bei Patienten mit

Gicht (ein Anstieg der Hamsäurewerte kann insbesondere bei Kombination mit Thiaziden während der Behandlung mit Carboanhydrase-Inhibitoren beobachtet werden), Diabetes mellitus (die Wirkung von Antidiabetika wird abgeschwächt), obstruktiven Atemwegserkran­kungen (z. B. Emphysem), evtl. mit gestörter Atmung, sollte Acetazolamid nur nach eingehender Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses verwendet werden, da es eine Azidose auslösen oder verstärken könnte.

Bei älteren Patienten, die gleichzeitig an Diabetes mellitus oder einer Nierenerkrankung leiden, oder generell bei Langzeitbehandlung kann eine metabolische Azidose auftreten.

Während der Behandlung mit Acetazolamid muss auf geeignete Empfängnisverhütung geachtet werden.

Die Verwendung von Acetazolamid sollte mit Vorsicht erfolgen, wenn der Patient auch Salicylate in hoher Dosierung erhält. Eine metabolische Azidose und ihre Folgen könnten dadurch verstärkt werden (siehe Abschnitt 4.5).

Besondere Vorsichtsmaßnahmen sollten getroffen werden, wenn Diamox als Langzeitbehandlung verordnet wird. Der Patient sollte angewiesen werden, ungewöhnliche Hautausschläge zu melden. Schwere Nebenwirkungen von Sulfonamiden wie z. B. Erythema multiforme, Stevens- Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, fulminante Lebernekrose, Agranulozytose, aplastische Anämie oder andere fehlerhafte Blutzusammenset­zungen und Anaphylaxie werden sehr selten beobachtet. Bei erneuter Exposition gegenüber Sulfonamiden können diese Symptome unabhängig vom Verabreichungsweg auftreten. Es sollte sichergestellt werden, dass solche Reaktionen so bald wie möglich erkannt werden, so dass die Verabreichung unverzüglich beendet werden kann, wenn sie diagnostiziert werden, und eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden kann.

Das Auftreten eines fieberhaften, generalisierten Erythems verbunden mit Pusteln bei Einleitung der Therapie kann ein Symptom einer akuten generalisierten exanthematischen Pustulose (AGEP) sein (siehe Abschnitt 4.8). Wird AGEP diagnostiziert, muss Acetazolamid abgesetzt werden. Jede weitere Verabreichung von Acetazolamid ist dann kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Acetazolamid sollte bei Vorliegen von Hyperkalzämie, Hyperkalziurie und Nephrokalzinose mit Vorsicht angewendet werden.

Besondere Vorsicht ist bei der intravenösen Verabreichung von Diamox geboten. Bei perivaskulärer Injektion können aufgrund der Alkalinität der Lösung Gewebenekrosen auftreten.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Durchstechflasche d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

Wichtiger Hinweis für Sportler: Die Anwendung von Diamox 500 mg – Durchstechflaschen mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die Wirkung von Acetazolamid wird durch Probenecid und Sulfinpyrazon verstärkt.

Wenn dieses Arzneimittel mit Antidiabetika kombiniert wird, kann deren glukosesenkende Wirkung verringert werden. Bei Patienten, die mit Acetazolamid behandelt worden sind, wurden sowohl erhöhte als auch verminderte Blutzuckerspiegel beschrieben. Dies sollte bei Patienten, die mit Antidiabetika behandelt werden, berücksichtigt werden.

Hohe Dosen Acetazolamid können die kardiotoxischen und neurotoxischen Wirkungen von

Lithium verstärken.

Die gleichzeitige Gabe von Glukokortikoiden kann zu einer erhöhten Ausscheidung von Kalium führen.

In seltenen Fällen kann systemisch verabreichtes Acetazolamid die hypoglykämische Reaktion auf Insulin oder orale Antidiabetika beeinflussen und möglicherweise Hypokaliämie verursachen.

Andere Arzneimittel, darunter die meisten Diuretika, Kortikosteroide, Corticotropin und Amphotericin B, führen ebenfalls zu einer vermehrten Ausscheidung von Kalium und bei Patienten, die diese Arzneimittel zusammen mit systemisch verabreichtem Acetazolamid erhalten, können ausgeprägte Hypokaliämien auftreten.

Wenn basische Arzneimittel verwendet werden (z. B. Amphetamin, trizyklische Antidepressiva, Chinidin, Procainamid, Mexiletin, Ephedrin) kann die Urinausscheidung durch die alkalisierende Wirkung von Acetazolamid auf den Urin reduziert werden, so dass die Wirkung verstärkt wird.

Die erhöhte Diurese bei Kombination von Acetazolamid mit anderen Diuretika kann eine Hypokaliämie verstärken und zu Hyperurikämie führen.

Eine verstärkte Wirkung (und erhöhte Toxizität) von Herzglykosiden ist zu erwarten, wenn es zu einer Hypokaliämie kommt.

Die Kombination mit Methenamin (Hexamethylen­tetramin) sollte vermieden werden, weil Acetazolamid zu einem Verlust der Wirksamkeit von Methenamin in den Harnwegen führen kann, da es für seine Wirkung sauren Harn benötigt.

Wenn das Arzneimittel gleichzeitig mit bestimmten Antikonvulsiva (Phenytoin, Phenobarbital, Primidon usw.) verabreicht wird, kann dies das Auftreten der mit diesen Präparaten in Zusammenhang gebrachten Osteomalazie begünstigen. Die gleichzeitige Verabreichung von Diamox mit Phenytoin führt zu einer Veränderung im Stoffwechsel und damit zu erhöhten Serumkonzentra­tionen von Phenytoin. Es gibt vereinzelte Berichte über eine Verringerung der Serumkonzentration von Primidon und einer Erhöhung der Serumspiegel von Carbamazepin bei gleichzeitiger Verabreichung mit Acetazolamid.

Acetazolamid kann die Ausscheidung von Chinidin über die Nieren verzögern. Dieser Umstand kann durch die Anpassung der Chinidin-Dosis ausgeglichen werden.

Bei gleichzeitiger Verabreichung von Salicylaten kann eine metabolische Azidose verstärkt werden und das Risiko einer Salizylatinto­xikation zunehmen.

Eine Antazida-Behandlung mit Natriumbicarbonat erhöht bei Patienten, die Acetazolamid erhalten, das Risiko, dass Nierensteine entstehen.

Antineoplastische Substanzen: Die Alkalisierung des Urins durch Acetazolamid erhöht die Löslichkeit von Methotrexat im Urin sowie dessen Ausscheidung. Diese Wirkung wurde therapeutisch zur Verringerung der Nephrotoxizität von Methotrexat ausgenutzt.

Eine Verstärkung der Wirkung von Folsäure-Antagonisten und oralen Antikoagulanzien ist möglich.

Eine Dosisanpassung kann notwendig sein, wenn Diamox zusammen mit Bluthochdruck verursachenden Wirkstoffen verabreicht wird.

Die gleichzeitige Anwendung zusammen mit anderen Carboanhydrase-Inhibitoren ist aufgrund der möglichen additiven Wirkungen nicht ratsam.

Acetazolamid kann bei gleichzeitiger Verabreichung den Blutspiegel von Ciclosporin erhöhen. Vorsicht ist geboten bei der Verabreichung von Acetazolamid an Patienten, die mit Ciclosporin behandelt werden.

Einfluss auf Laboruntersuchungen und andere diagnostische Tests: Acetazolamid kann die Konzentration von Kristallen im Urin erhöhen.

Acetazolamid beeinträchtigt das HPLC-Verfahren zur Bestimmung der TheophyllinKon­zentration. Diese Beeinträchtigung des Verfahrens zur Bestimmung der TheophyllinKon­zentration durch Acetazolamid hängt von dem Lösungsmittel ab, das zur Extraktion verwendet wurde; andere Methoden zur Bestimmung der Theophyllin-Konzentration werden durch Acetazolamid nicht beeinträchtigt.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es gibt Berichte, dass Acetazolamid in Ratten, Mäusen, Hamstern und Kaninchen in oralen oder parenteralen Dosierungen, die mehr als zehnmal so hoch sind wie die für den Menschen empfohlenen Dosierungen, teratogen (Defekte der Extremitäten) und embryotoxisch ist.

Obwohl es keine Hinweise auf ähnliche Wirkungen beim Menschen gibt, liegen keine ausreichenden Daten kontrollierter Studien bei Schwangeren vor. Diamox soll daher nicht während der Schwangerschaft, insbesondere nicht im ersten Schwangerschaf­tstrimenon verwendet werden. Eine geeignete Kontrazeption muss gewährleistet sein.

Stillzeit

Acetazolamid wurde in kleinen Mengen in der Milch von stillenden Frauen, die Diamox erhielten, nachgewiesen. Obwohl es unwahrscheinlich ist, dass dies zu schädlichen Wirkungen bei Säuglingen führt, ist äußerste Vorsicht geboten, wenn Diamox stillenden Frauen verabreicht wird.

Fertilität

Keine Daten verfügbar.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Einige unerwünschte Reaktionen auf Acetazolamid, wie Schwächegefühl/Be­nommenheit, Müdigkeit und Myopie, können die Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.

4.8 Nebenwirkungen

Nebenwirkungen werden unter der Überschrift der Häufigkeit, die häufigsten zuerst, unter

Verwendung der folgenden Konvention eingestuft:

Sehr häufig: (>1 / 10);

Häufig (>1 / 100 bis <1/10);

Gelegentlich (>1 / 1.000 bis <1/100);

Selten (>1 / 10.000 bis <1/1000);

Sehr selten (<1 / 10.000);

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkungen

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Nicht bekannt

Blutbildverände­rungen (aplastische Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, thrombozytische Purpura, Agranulozytose, Knochenmarkde­pression und Panzytopenie).

Erkrankungen des

Immunsystems

Sehr selten

Anaphylaktische Reaktionen

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörungen

Nicht bekannt

Hyperglykämie und

Hypoglykämie können bei

Langzeitbehandlung auftreten.

Psychiatrische Erkrankungen

Nicht bekannt

Verwirrtheit, Depressionen, Reizbarkeit, Erregung, verminderte Libido

Erkrankungen des

Nervensystems

Nicht bekannt

schlaffe Lähmungen und Krampfanfälle; Parästhesien, insbesondere „Kribbeln“ in den Extremitäten, Ataxie, Schwindel, Kopfschmerzen

Augenerkrankungen

Nicht bekannt

Pseudomyopie,. Engwinkelglaukom

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkungen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Gelegentlich

Tinnitus, Hörstörungen

Herzerkrankungen

Nicht bekannt

Diamox kann bei Patienten mit Herz- oder Lungenerkrankungen eine bestehende Azidose verstärken und so zu vermehrten Atembeschwerden führen

Gefäßerkrankungen

Nicht bekannt

Hitzewallungen

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Nicht bekannt

Appetitlosigkeit, Übelkeit, Geschmacksstörun­gen, Diarrhö, Erbrechen, krampfartige Schmerzen, Teerstühle,

Mundtrockenheit

Leber- und Gallenerkrankungen

Selten

Nicht bekannt

Hepatitis, cholestatische Gelbsucht oder fulminante Lebernekrose

Abnormale Leberfunktionswerte

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Sehr selten

Nicht bekannt

typische Sulfonamid

Nebenwirkungen, wie Exanthem (einschließlich Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse) und Lichtempfindlichke­it

Akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP)

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Nicht bekannt

Osteomalazie***

Erkrankungen der Nieren und

Harnwege

Allgemeine Erkrankungen und

Selten

Metabolische Azidose****, Hyperkalziurie, Hyperurikämie, Gichtanfälle

Nephrolithiasis (bei

Langzeitbehandlung)

Nicht bekannt

Erhöhter Harndrang; besonders bei Langzeitbehandlung können Polyurie, Hämaturie, Glukosurie, Kristallurie*, Harnsteinbildung, Nieren- und Harnleiterkoliken, Nierenschädigung, Nierenversagen und Störungen des Elektrolythau­shaltes (Kalium, Kalzium, Natrium, Magnesium, Chlorid) mit Muskelkrämpfen oder Wadenkrämpfen auftreten

Sehr selten

Fieber

Systemorganklasse Häufigkeit

Nebenwirkungen

Beschwerden am Nicht bekannt

Verabreichungsort

Asthenie, Müdigkeit, Leistungsabfall, Durst

Zustand verschwindet immer, wenn die Dosis reduziert wird oder das Arzneimittel abgesetzt wird

* ** Kann bei Langzeitbehandlung gemeinsam mit Phenytoin auftreten

* *** Eine metabolische Azidose kann durch Zufuhr von Bicarbonat behoben werden..

*Das Auftreten einer metabolischen Azidose und folgender Hyperkalziurie mit Bildung von Nierensteinen wird selten beobachtet. Eine metabolische Azidose kann durch Zufuhr von Bicarbonat behoben werden. Es wurden Hyperurikämie und Gichtanfälle beobachtet.

Langzeitbehandlung mit Acetazolamid erhöht das Risiko für Nephrolithiasis.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung beim:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 Wien

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Symptome

Es kann zu einem Ungleichgewicht des Elektrolythau­shalts, zu einem azidotischen Zustand und eventuell zu Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem kommen. Die SerumElektrolyt­spiegel (besonders Kalium) und der Blut-pH müssen überwacht werden.

Behandlung

Kein spezifisches Antidot.

Die Behandlung sollte symptomatisch und unterstützend erfolgen.

Zur Wiederherstellung des Elektrolyt- und pH-Gleichgewichts sind unterstützende Maßnahmen erforderlich. Der azidotische Zustand kann in der Regel durch Verabreichung von Bicarbonat korrigiert werden.

Trotz der hohen intraerythrozy­tischen Verteilung und der Plasmaprotein-bindenden Eigenschaften ist Acetazolamid dialysierbar. Dies ist bei der Behandlung einer Acetazolamid-Überdosierung mit Nierenversagen als Komplikation möglicherweise wichtig.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Ophthalmika, Glaukommittel und Mikotika, Carboanhydrase­hemmer

ATC-Code: S01EC01

Wirkmechanismus

Acetazolamid ist ein wirkungsvoller Inhibitor des Enzyms Carboanhydrase; dieses Enzym katalysiert die reversible Reaktion mit Hydratisierung und Dehydratisierung von Kohlendioxid. Durch Hemmung erhöht Acetazolamid die Ausscheidung von Bicarbonat und Kationen (Na+, K+). Es erhöht den Austausch von HCO3 und Cl zwischen Erythrozyten und Plasma.

Pharmakodynamische Wirkungen

Bei kontinuierlicher Verabreichung geht die diuretische Wirkung verloren und es besteht die Gefahr einer metabolischen Azidose. Acetazolamid wurde daher weitgehend durch andere Diuretika ersetzt. Bei kontinuierlicher Behandlung ist eine intermittierende Verabreichung erforderlich.

Im Auge verringert diese hemmende Wirkung von Acetazolamid die Sekretion von Kammerwasser und führt zu einer Verringerung des Augeninnendrucks. Es wird daher bei der Glaukom-Behandlung eingesetzt. Allerdings ist es bei schweren Glaukomen nach Auftreten von peripheren vorderen Synechien oder bei hämorrhagischem Glaukom nicht hilfreich.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Verteilung

Es wird eng an Carboanhydrase gebunden und akkumuliert in den Geweben, die dieses

Enzym enthalten, insbesondere in den roten Blutkörperchen und der Nierenrinde. Es wird auch an Plasmaproteine gebunden.

Biotransformation und Elimination

Die geschätzte Plasma-Halbwertszeit beträgt etwa 4 Stunden. Es wird in unveränderter Form im Urin ausgeschieden; die renale Clearance ist in alkalischem Urin erhöht und nimmt bei eingeschränkter Nierenfunktion ab. Acetazolamid wurde auch in der Muttermilch nachgewiesen.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Versuche mit Acetazolamid bei Ratten und Mäusen ergaben teratogene und embryo- und fötotoxische Wirkungen bei einer Dosis, die zehn Mal höher war als die beim Menschen verabreichte Menge. Es gibt jedoch keine Hinweise auf diese Wirkungen beim Menschen (siehe Abschnitt 4.6).

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Natriumhydroxid bzw. Salzsäure-Lösung zur pH-Einstellung

6.2 Inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre

Nur zur einmaligen Entnahme. Restmengen sind zu verwerfen.

Haltbarkeit der rekonstituierten Lösung:

Da die Injektionslösung kein Konservierungsmit­tel enthält, sollte die Lösung nur verwendet werden, wenn sie frisch hergestellt wurde, und auch bei Aufbewahrung im Kühlschrank innerhalb von 24 Stunden verbraucht werden.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

1 Durchstechflasche aus Glas mit weißem Pulver. Eine Durchstechflasche aus Glas, die mit einem grauen Gummistopfen und einer Aluminiumversi­egelung mit blauem Klappverschluss verschlossen ist. Die Aluminiumversi­egelung sollte nicht drehbar sein.

Klinikpackungen

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

1 Durchstechflasche mit Diamox Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung wird vor der Verabreichung in mindestens 5 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst. Die rekonstituierte Injektionslösung enthält keine antimikrobiellen Konservierungsstof­fe. Nicht gebrauchte Lösung kann bis zu 24 Stunden im Kühlschrank aufbewahrt werden. Lösung, die innerhalb dieses Zeitraums nicht verwendet wird, muss verworfen werden. Der direkte intravenöse Verabreichungsweg wird bevorzugt. Eine intramuskuläre Injektion ist möglich, ist aber aufgrund des alkalischen pH-Werts der Lösung schmerzhaft.

Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Amdipharm Limited

Temple Chambers

3 Burlington Road

Dublin 4

Irland

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

Z.Nr.: 9684

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 24.05.1957

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 23.09.2014

10. STAND DER INFORMATION

03.2021

Mehr Informationen über das Medikament Diamox 500 mg - Durchstechflaschen mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 9684
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Amdipharm Ltd, Burlington Road, Temple Chambers 3, 4 Dublin, Irland