Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Zootier - zum Einnehmen
1. BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Wirkstoffe:
Sonstige Bestandteile: keine
3. DARREICHUNGSFORM
Schwarzbraunes Pulver zum Eingeben
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Zieltierarten
Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine, Pferde, Hunde, Katzen, Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen, Zootiere, und Ziervögel
4.2 Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierarten
Zur Therapie und Metaphylaxe von Magen-Darm-Erkrankungen wie
infektiöse (durch Bakterien oder Viren verursachte) Durchfälle oder unspezifische Durchfälle (z.B. ernährungsbedingt) Verdauungsstörungen aufgrund von Fäulnis- und Gärungsprozessen (Dyspepsie) sowie Stoffwechselstörungen (besonders den Kohlehydratstoffwechsel betreffend), die durch Umstallung, Futterwechsel, Fehlfütterung oder verminderte Futteraufnahme bedingt sind. Entfernung bestimmter, mit dem Futter aufgenommener schädlicher Verbindungen (z.B. Pilzgifte, Pestizid- bzw. Schwermetallbelastungen) sowie erst im Magen-Darm-Bereich gebildeter Schadstoffe oder deren Umwandlungsprodukte Normalisierung der bakteriellen Magen-Darmflora zur schnellen Regulation der natürlichen Stoffwechselvorgänge im Verdauungstrakt, z.B. bei intensiv gefütterten Hochleistungstieren (auch bei Nitratbelastung über das Futter und Trinkwasser)4.3 Gegenanzeigen
Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen.
4.4 Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart
Die Verabreichung beim Kalb sollte grundsätzlich erst ab dem 2. bis 3. Lebenstag beginnen.
4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Keine Angaben.
Keine Angaben.
4.6 Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)
Keine bekannt.
4.7 Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode
Das Tierarzneimittel kann während der Trächtigkeit und Laktation angewendet werden.
4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen
Dieses Arzneimittel soll nicht gleichzeitig oder innerhalb von 2 Stunden vor oder nach Verabreichung anderer oraler Arzneimittel angewendet werden, weil dadurch die Resorption dieser Arzneimittel herabgesetzt werden kann.
4.9 Dosierung und Art der Anwendung
Art der Anwendung:
Zum Eingeben
durch Einmischen in trockenes Futter als Aufschwemmung in Milchaustauscher oder Haferschleim bei lnappetenz kann Zwangsapplikation per Flasche, Irrigator oder Sonde nach Einmischen in etwas Wasser erfolgen.Dosierung:
Bei allen Tierarten bei schweren und fortgeschrittenen Erkrankungen:
Infektiöse Enteritisformen | täglich 1 g Dysticum/kg Körpergewicht (KGW) über 3 Tage, danach Reduzierung auf Normbehandlung |
Dyspepsie mit der Gefahr der Resorption von Toxinen aus dem Magen-Darm-Trakt | täglich zweimal 0,5 g Dysticum/kg KGW über 3–5 Tage, danach Reduzierung auf die Normbehandlung |
akute Intoxikationen durch orale Giftaufnahme (Schwermetalle, Arzneimittel, Pestizide) | am 1. und 2. Tag jeweils bis zu 2 g Dysticum/kg KGW mehrmals verteilt eingeben, danach Reduzierung auf die Normbehandlung |
Normbehandlung
Therapie:
Rinder, Kälber, Pferde, Fohlen, Schafe, Ziegen, Schweine, Zootiere:
0,3 g Dysticum/kg KGW
Hunde, Katzen:
0,5 g Dysticum/kg KGW
Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen: 1 g Dysticum/kg KGW
Ziervögel:
1 g Dysticum in 10 ml Wasser einmischen und tropfenweise mehrmals täglich eingeben.
Es empfiehlt sich, die Tagesdosis auf 2 Fütterungen aufzuteilen.
Bis zum Abklingen der Symptome genügt in der Regel eine 3tägige Behandlung. In schweren Fällen und zur Vermeidung einer wiederholten Erkrankung wird eine 5tägige bzw. eine dem Krankheitsverlauf entsprechend längere Anwendung empfohlen.
Zur Prophylaxe bei anfälligen Tieren insbesondere Jungtieren bei Futterumstellung bzw.
Umstallung ist die halbe therapeutische Dosis ausreichend.
Es ist darauf zu achten, dass die vorgesehene Dosis jeweils restlos aufgenommen wird. Dazu ist das Pulver vor jeder Applikation in einen Teil der Futters frisch einzumischen und vor der eigentlichen Fütterung zu verabreichen.
Bei Tieren mit schweren Durchfallerkrankungen sollten zusätzliche therapeutische Maßnahmen (u. a. Elektrolytersatz) ergriffen werden. Ein Tierarzt sollte zu Rate gezogen werden.
4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel)
Keine Angaben.
4.11 Wartezeiten
Rind, Pferd, Schaf, Ziege, Schwein, Kaninchen: Eßbare Gewebe: Null Tage.
Rind, Pferd, Schaf, Ziege: Milch: Null Tage
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere intestinale Adsorbentien, Kombinationen ATCvet-Code: QA07BC30
5.1 Pharmakologische Eigenschaften
Dysticum ist auf einen Gehalt natürlicher Huminsäuren von 55% der Trockenmasse eingestellt. Bei oraler Anwendung der Huminsäuren kann auf folgende klinisch-pharmakologische Effekte hingewiesen werden:
Nutzung der schleimhautabdeckenden und adstringierenden Wirkung im MagenDarm-Kanal zur Abdeckung der z. B. durch Infektion oder Schadstoffe geschädigten Mukosazellen und Darmkapillaren und damit verbundenen Verhinderung der Resorption toxischer Verbindungen aus dem Darmlumen. Nutzung der kolloidalen Schutzfunktion und antiphlogistischen Wirkung, welche im Magen-Darm-Kanal zur Ruhigstellung peripherer Nervenendigungen und zur Wiederherstellung eines physiologischen Darmtonus führt. Nutzung der antiresorptiven bzw. adsorptiven Wirkung, welche die Eliminierung von Fremdstoffen (z. B. Eiweißtoxine, toxische Rückstände) über die Faeces auslöst. Nutzung des detoxifizierenden Effekts.Das Aluminium-Magnesium-Silicat (Almasilat) findet infolge seiner hohen Bindungskapazität gegenüber Säuren als Antazidum bei akuter und chronischer Gastritis Anwendung. Die Kombination mit Huminsäuren im Dysticum hat den Zweck einer beschleunigten Bindung von Säuren im Vormagen bzw. im Magen, um eine Optimierung der Huminsäuren-Wirkung zu erreichen. Durch diese Kombination bleibt die Bindungskapazität von Huminsäuren voll erhalten und wird nicht teilweise bereits im Magen durch Säurepufferung aufgehoben.
5.2 Angaben zur Pharmakokinetik
Huminsäuren besitzen eine hohe Pufferkapazität und werden selbst weder im Magen (pH-Milieu sauer) noch im Dünn- oder Dickdarm resorbiert.
Oral applizierte Huminsäuren sind somit nicht toxisch.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile
Keine.
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 36 Monate
Haltbarkeit nach Einmischen in Futter oder Tränke: Arzneimittel sofort aufbrauchen
6.4 Besondere Lagerungshinweise
Für dieses Tierarzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Beschaffenheit des Behältnisses
Dose zu 1000 g (PE/AL-kaschierter Wickelkarton)
Dose zu 800 g
10 Beutel zu je 50 g (PE/AL-Beutel)
20 Beutel zu je 5 g
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle
Nicht verwendete Tierarzneimittel oder davon stammende Abfallmaterialien sind entsprechend den nationalen Vorschriften zu entsorgen.
7. ZULASSUNGSINHABER
Pharmawerk Weinböhla GmbH
Poststrasse 58
D 01689 Weinböhla
Deutschland
Tel. +49 (0)35243–387–0
Fax +49 (0)35243–387–28
7.1 MITVERTRIEB
Vana GmbH
Wolfgang Schmälzle-Gasse 6
A- 1020 Wien
Tel: + 43–1728 03 67
8. ZULASSUNGSNUMMER
8–00184
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ERSTZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER
23.04.1993
10. STAND DER INFORMATION
November 2012
11. VERBOT DES VERKAUFS, DER ABGABE UND/ODER DER ANWENDUNG
Nicht zutreffend.
Mehr Informationen über das Medikament Zootier - zum Einnehmen
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Anwendungsart Zootier - zum Einnehmen
: zum einnehmen
Zulassungsnummer: 8-00184
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke; NE (Abgabemöglichkeit nicht eingeschränkt)
Inhaber/-in:
Pharmawerk Weinböhla GmbH, Poststraße 58, 1689 Weinböhla, Deutschland