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Yomogi - Kapseln - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Yomogi - Kapseln

FachinformationFachinformation

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Yomogi Kapseln

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 Hartkapsel enthält:

250 mg Trockenhefe aus Saccharomyces boulardii (Synonym: Saccharomyces cerevisiae HANSEN CBS 5926), entsprechend mind. 2,5 × 109 lebensfähigen Ze­llen

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 61,25 mg Lactose pro Hartkapsel

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

Hartkapsel

Hellgrün/gelbe Hartkapseln

4. Klinische Angaben

Zur symptomatischen Behandlung akuter Durchfallerkran­kungen.

Zur symptomatischen Behandlung von Reisediarrhöen sowie Diarrhöen unter Sondenernährung.

Als Adjuvans bei chronischen Formen der Akne.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Kinder ab 2 Jahre und Erwachsene:

Zur Therapie von Reisediarrhöen 1–2 Hartkapseln täglich.

Zur Therapie von Diarrhöen 1–2 Hartkapseln täglich.

Bei sondennahrungsbe­dingter Diarrhoe täglich den Inhalt von 2 Hartkapseln pro Liter Nährlösung geben.

Die Behandlung soll noch einige Tage nach dem Sistieren der Diarrhoe fortgesetzt werden, um den Behandlungserfolg zu sichern.

Bei Akne 3 Hartkapseln täglich.

Art der Anwendung

Die Einnahme der Hartkapseln soll mit ausreichend Flüssigkeit vor den Mahlzeiten erfolgen.

Für die Einnahme von Hefepräparaten sind prinzipiell keine Einschränkungen der Anwendungsdauer bekannt.

Zur unterstützenden Behandlung bei chronischen Formen der Akne ist eine Einnahme über mehrere Wochen zu empfehlen; wenn die Krankheitssymptome bestehen bleiben, muss ein Arzt aufgesucht werden.

Aufgrund der Gefahr einer Kontaminierung über die Raumluft dürfen die Beutel und Kapseln nicht in den Räumen von Patienten geöffnet werden. Das medizinische Fachpersonal sollte bei der Handhabung von Probiotika für die Verabreichung Handschuhe tragen, die Handschuhe danach umgehend entsorgen und sich die Hände gründlich waschen (siehe Abschnitt 4.4).

4.3 Gegenanzeigen

Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber einem der Inhaltsstoffe; Hefeallergie, insbesondere gegen Saccharomyces boulardii ; Patienten mit zentralem Venenkatheter; schwerkranke Patienten oder immunsupprimierte Patienten aufgrund des Fungämierisikos (siehe Abschnitt 4.4).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei Durchfallerkran­kungen muss, besonders bei Kindern, auf Ersatz von Flüssigkeit und Salzen (Elektrolyten) als wichtigste Behandlungsmaßnahme geachtet werden.

Bei Durchfällen, die länger als 2 Tage andauern oder mit Blutbeimengungen oder Temperaturerhöhung einhergehen, muss ein Arzt aufgesucht werden.

Werden während einer Behandlung mit Saccharomyces boulardii mikrobiologische Stuhluntersuchungen durchgeführt, muss diese Einnahme dem Untersuchungslabor mitgeteilt werden, da sonst falsch-positive Befunde erstellt werden können.

Es wurde sehr selten über Fälle von Fungämie (mit positivem Nachweis von Saccharomyces­stämmen in der Blutkultur) sowie Sepsis berichtet, meist bei Patienten mit zentralem Venenkatheter, schwerkranken oder immunsupprimierten Patienten.

Diese äußerte sich meist mit Fieber. Nach Abbruch der Behandlung mit Saccharomyces boulardii , der Verabreichung von Antimykotika und, wenn notwendig, der Entfernung des Katheters war das Outcome zufriedenstellend. Bei einigen schwerkranken Patienten kam es hingegen zu einem tödlichen Verlauf (siehe Abschnitte 4.3 und 4.8).

Wie bei allen Medikamenten, die lebende Mikroorganismen enthalten, muss der Handhabung des Produkts in Gegenwart von Patienten mit zentralem aber auch peripherem Venenkatheter besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden, auch wenn die Patienten nicht mit Saccharomyces boulardii behandelt werden, um jegliche Kontaminierung durch die Hände und/oder Verbreitung über die Raumluft zu vermeiden (siehe Abschnitt 4.2).

Kinder

Dieses Arzneimittel darf bei Säuglingen und Kleinkindern unter 2 Jahren wegen fehlender Untersuchungen nur auf ausdrückliche ärztliche Anordnung angewendet werden.

Für Diabetiker ist die Einnahme von einer Hartkapsel Yomogi Kapseln mit 0,01 BE anzurechnen.

1 Hartkapsel enthält 61,25 mg Lactose. Patienten mit seltenen angeborenen Störungen wie Laktoseintoleranz, Lapp-Laktase-Defizit oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Bei auftretenden Überempfindlichke­itsreaktionen ist das Präparat abzusetzen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Einnahme von Yomogi Kapseln und Antimykotika kann die Wirkung von Yomogi Kapseln beeinträchtigen.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Monoaminooxidase-Hemmstoffen ist eine Blutdruckerhöhung möglich.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Aus der verbreiteten Anwendung von Hefe als Lebensmittel haben sich bisher keine Hinweise für Risiken in Schwangerschaft und Stillzeit ergeben.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Keine bekannt.

4.8 Nebenwirkungen

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Die Einnahme kann Blähungen verursachen.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

In Einzelfällen können Unverträglichke­itsreaktionen in Form von Juckreiz, Urtikaria, lokalem oder generalisiertem Exanthem sowie Quincke-Ödem auftreten.

Über die Häufigkeit dieser möglichen Nebenwirkungen können keine Angaben gemacht werden.

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen ): Fungämie bei Patienten mit zentralem Venenkatheter und bei schwerkranken oder immunsupprimierten

Patienten (siehe Abschnitt 4.4).

Häufigkeit nicht bekannt: Sepsis bei schwerkranken oder immunsupprimierten Patienten (siehe Abschnitt 4.4).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Österreich

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Bei Überdosierung können Blähungen verstärkt auftreten. Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.

5. Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Mikrobielle Antidiarrhoika

ATC-Code: A07FA02

Yomogi Kapseln ist ein probiotisches Arzneimittel und enthält einen definierten Stamm von Saccharomyces boulardii (Synonym: Saccharomyces cerevisiae HANSEN CBS 5926) in lyophilisierter, lebensfähiger Form. Den Wirkungen von Yomogi Kapseln liegen folgende Eigenschaften und Wirkprinzipien zugrunde:

Der Stamm Saccharomyces boulardii vermag fimbrientragende pathogene Bakterien zu binden. In vitro ist bei Co-Kultivierung mit Proteus mirabilis , Proteus vulgaris , Salmonella typhi und Salmonella typhimurium , Pseudomonas aeruginosa , Staphylococcus aureus , Escherichia coli , bestimmten Shigellen und Candida albicans eine Wachstumshemmung dieser Keime nachgewiesen worden. Saccharomyces boulardii kann auch das Wachstum von Clostridium difficile hemmen bzw. die Toxin-Rezeptorbindung inhibieren sowie die durchfallerzeugende Wirkung enterotoxischer Escherichia-coli -Stämme hemmen.

Am Modell der isolierten Darmschlinge wurde der durch Inkubation mit Choleratoxin induzierte Natrium- und Wassereinstrom ins Darmlumen durch Saccharomyces boulardii um 40 % reduziert. An Darmpräparaten wurde die durch Prostaglandin E 2 bzw. I 2 induzierte Erhöhung des serosamucosalen Chloridtransports durch gleichzeitige Stimulierung mit Saccharomyces boulardii in einen gegenüber unbehandelten Kontrollen höheren mucosaserosalen Chloridfluß umgekehrt. Eine Aktivitätserhöhung der darmmembranständi­gen Disaccharidasen Saccharase, Lactase und Maltase wurde tierexperimentell und am Menschen beobachtet. Nach oraler Gabe von Saccharomyces boulardii wird im Tierexperiment das sekretorische Immunglobulin (slgA) im Gastrointesti­naltrakt erhöht.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Saccharomyces boulardii wird durch die Magensäure nicht zerstört, wird nicht absorbiert und erreicht hohe steady-state-Spiegel (107– 108 KBE) im Colon innerhalb von 3 Tagen.

Saccharomyces boulardii wird durch Antibiotika nicht gehemmt, hat keinen wesentlichen Einfluss auf die Darmflora und wird nach dem Absetzen der Therapie aus dem Colon ausgeschieden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Bei einmaliger oraler Gabe von 3 g/kg KG Saccharomyces boulardii wurden bei Mäusen und Ratten keine toxischen Reaktionen beobachtet.

Bei Gabe von ca. 330 mg/kg KG für 6 Wochen jeweils an 6 Tagen pro Woche an Hunde bzw. ca. 100 mg/kg KG/Tag peroral über 6 Monate an Ratten bzw. Kaninchen zeigten sich keine substanzbedingten Veränderungen.

Im Ames-Test mit Salmonella typhimurium TA 98, TA 100, TA 1535, TA 1537 und TA 1538 wurden mit und ohne Aktivierung durch S9-Mix keine mutagenen Effekte gesehen. Untersuchungen zur Embryotoxizität und Kanzerogenität liegen nicht vor.

6. Pharmazeutische Angaben

Wasserfreie Lactose, Magnesiumstearat, Chlorophyllin-Kupfer-Komplex E 141, Titandioxid E 171, Eisenoxidhydrat E 172, Gelatine, Natriumdodecyl­sulfat

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Im unversehrten Behältnis: 3 Jahre.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Art des Behältnisses:

Blister, bestehend aus PVC-PE-PVDC-Folie sowie Aluminiumfolie

Packungen:

Packung mit 10, 20, 50, 60, 100 Hartkapseln

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. Inhaber der Zulassung

Zulassungsinhaber : Ardeypharm GmbH Loerfeldstr. 20 58313 Herdecke Deutschland

Tel.: 0049-(0)23 30–977 677 Fax: 0049-(0)23 30–977 697 E-Mail:

Vertrieb in Österreich: Emonta Pharma GmbH Quellenweg 30

2384 Breitenfurt bei Wien

Tel.: (1) 689 20 35

Fax: (1) 689 20 37

E-Mail:

8. Zulassungsnummer

Z. Nr. 1–23695

Mehr Informationen über das Medikament Yomogi - Kapseln

Arzneimittelkategorie: biologika
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-23695
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Ardeypharm GmbH, Loerfeldstrasse 20, 58313 Herdecke, Deutschland