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Uromitexan 600 mg - Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Uromitexan 600 mg - Filmtabletten

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

UROMITEXAN 400 mg-Filmtabletten
UROMITEXAN 600 mg-Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Uromitexan 400 mg-Filmtabletten:

1 Filmtablette enthält 400 mg Mesna.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 59,27 mg Lactosemonohy­drat/Filmtablet­te.

Uromitexan 600 mg-Filmtabletten:

1 Filmtablette enthält 600 mg Mesna.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 88,91 mg Lactosemonohy­drat/Filmtablet­te.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtabletten.

Uromitexan 400 mg-Filmtabletten:

Weiße, ovale, bikonvexe Filmtablette mit Bruchrille auf einer Seite und dem Aufdruck „M4“ auf der anderen.
Uromitexan 400 mg-Filmtabletten können in gleiche Dosen geteilt werden.

Uromitexan 600 mg-Filmtabletten:

Weiße, ovale, bikonvexe Filmtablette mit Bruchrille auf einer Seite und dem Aufdruck „M6“ auf der anderen.

Uromitexan 600 mg-Filmtabletten können in gleiche Dosen geteilt werden.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Zur Verhütung der Harnwegstoxizität von Oxazaphosphorinen (Ifosfamid, Cyclophosphamid, Trofosfamid), die im Rahmen einer antineoplastischen Chemotherapie angewendet werden.

Uromitexan wird angewendet bei Erwachsenen.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Bei der Berechnung der Uromitexan-Dosis sollten die Mengen auf die nächste ganze oder halbe Tablette abgerundet werden.

Die Dosierung und Art der Verabreichung von Mesna richtet sich nach der Dosis und Dauer der Therapie mit Oxazaphosphorinen. Auch beim Einsatz von Mesna zur Verhütung der Harnwegstoxizität von Oxazaphosphorinen sollte auf eine ausreichende Hydratation und eine regelmäßige Blasenentleerung geachtet werden. Es sollte eine Harnausscheidung von 100 ml/Stunde angestrebt werden. Der Urin sollte während und 1 Tag nach der Behandlung auf das Auftreten einer Hämaturie oder Proteinurie überwacht werden.

Bei intermittierender Oxazaphosphorin-Therapie (als Bolusinjektion oder Kurzinfusion): Meist erfolgt eine Kombination von intravenöser und oraler Uromitexan-Verabreichung: Zum Zeitpunkt Null (Oxazaphosphorin-Gabe) werden gleichzeitig 20% der Oxazaphosphorin-Dosis (auf Gewichtsbasis in Milligramm berechnet) als Uromitexan i.v. injiziert. Dafür verwenden Sie bitte Uromitexan – Ampullen.

2 und 6 Stunden nach Verabreichung des Zytostatikums werden jeweils 40% der Oxazaphosphorin-Dosis als Uromitexan-Filmtabletten eingenommen.

Stunden (Uhrzeit)

0 h

(8 Uhr; Beginn der Tumortherapie)

2 h

(10 Uhr)

6 h

(14 Uhr)

Uromitexan i.v./orale Gabe

20% i.v.

40% oral

40% oral

Alternativ kann auch eine rein orale Verabreichung erfolgen:

2 Stunden vor sowie 2 und 6 Stunden nach der Verabreichung des Oxazaphosphorin-Zytostatikums sollten jeweils 40% der Oxazaphosphorin-Dosis als Uromitexan-Filmtabletten eingenommen werden.

Bei 24-Stunden-Infusion von Ifosfamid:

Nach einer Uromitexan-Bolusinjektion von 20% der Oxazaphosphorin-Dosis zum

Zeitpunkt Null unmittelbar gefolgt von einer kombinierten Dauerinfusion aus

Uromitexan (bis zu 100% der Zytostatika-Dosis) und dem Oxazaphosphorin, sollten

Uromitexan-Filmtabletten das erste Mal direkt nach Beendigung sowie 2 und 6

Stunden nach dem Ende der kombinierten Ifosfamid/Uro­mitexan-Infusion eingenommen werden, um den uroprotektiven Schutz nach Beendigung der Infusion aufrechtzuerhalten.

Jede orale Einzeldosis beträgt 40% (Gewicht) der Ifosfamid-Tagesdosis (abgerundet).

Insgesamt werden bei dieser Therapieform 240% (120% i.v. + 120% oral) der verabreichten Ifosfamid-Dosis (Gesamtdosis in Milligramm) als Uromitexan (Gesamtdosis in Milligramm) verabreicht.

In Kombination mit Ifosfamid sollte Uromitexan immer verwendet werden.

Wird Cyclophosphamid oder Trofosfamid als Zytostatikum verwendet, sollte Uromitexan immer dann zur Anwendung kommen, wenn die Oxazaphosphorin-Dosierung mehr als 10 mg/kg Körpergewicht beträgt (urotoxische Dosis) und wenn die Patienten speziellen Risikofaktoren unterliegen:

– vorangegangene Strahlenbehandlung im Bereich des kleinen Beckens,

– Zystitis bei vorangegangener Ifosfamid-, Cyclophosphamid- oder Trofosfamid-Therapie, – Harnwegserkran­kungen in der Anamnese.

Kinder und Jugendliche:

Die Anwendung von Uromitexan – Filmtabletten bei Kindern und Jugendlichen ist bisher unzureichend untersucht.

Ältere Patienten (älter als 65 Jahre):

Es wurden nicht ausreichend viele Patienten über 65 Jahre in die klinischen Studien eingeschlossen, um zu bestimmen, ob Patienten dieser Altersgruppe anders als junge Patienten auf Uromitexan ansprechen. Im Allgemeinen sollte die Oxazaphosphorin-Dosis bei älteren Patienten im Hinblick auf das häufigere Auftreten von eingeschränkter Leber-, Nieren- und Herzfunktion sowie von Begleiterkrankungen oder Begleitmedikationen mit Vorsicht gewählt werden. Dennoch sollte das Verhältnis der Uromitexan-Dosis zur Oxazaphosphorin-Dosis unverändert bleiben.

Art der Anwendung:

Zum Einnehmen.

Die Filmtabletten sollen mit ausreichend Flüssigkeit unzerkaut eingenommen werden.

Die Filmtabletten sind mit einer Bruchrille versehen und teilbar. Die Dosierung kann somit der Oxazaphosphorin-Gabe gut angepasst werden.

Bei Erbrechen 1 – 2 Stunden nach Einnahme der Filmtabletten sollte Uromitexan in einer Dosis von 20% der Oxazaphosphorin-Dosis intravenös verabreicht werden. Alternativ kann Uromitexan auch in einer Dosis von 40% der Oxazaphosphorin-Dosis nochmals oral verabreicht werden.

Die Filmtabletten können unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden, da die renale Bioverfügbarkeit von Uromitexan nicht durch Nahrungsaufnahme beeinflusst wird.

Dauer der Anwendung:

Die Dauer der Uromitexan-Behandlung entspricht der Dauer der Oxazaphosphorin-Therapie plus jenem Zeitraum, der nötig ist, um die Harnkonzentration der Zytostatika-Metaboliten auf untoxische Spiegel zurückgehen zu lassen. Dies geschieht üblicherweise innerhalb von 8–12 Stunden nach dem Ende der Oxazaphosphorin-Therapie, kann aber in Abhängigkeit vom Dosierungsschema schwanken.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Mesna oder gegen einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile oder gegen andere Thiol-Verbindungen.

Da Uromitexan nur im Zusammenhang mit Oxazaphosphorinen angezeigt ist, sind auch die jeweiligen Gegenanzeigen von Cyclophosphamid, Ifosfamid und Trofosfamid zu beachten.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

WARNHINWEISE

Überempfindlichke­it

Es wurde nach Verabreichung von Mesna als Uroprotektivum über Überempfindlichke­itsreaktionen gegen Mesna berichtet. Dazu gehörten unter anderem verschiedene Symptome der Haut und des Unterhautbinde­gewebes (siehe Abschnitt 4.8).

Außerdem wurde über Fälle von schwerwiegender Bläschenbildung und Geschwüren auf der Haut sowie der Schleimhaut berichtet. Einige Reaktionen entsprachen denen bei Stevens-Johnson-Syndrom, einer toxischen epidermalen Nekrolyse oder einem Erythema exsudativum multiforme.

In manchen Fällen wurden die Hautreaktionen von einem oder mehreren anderen Symptomen begleitet, darunter

Fieber, kardiovaskuläre Symptome (Hypotonie, in manchen Fällen wurde über flüssigkeitsre­fraktäre Verläufe berichtet, EKG-Zeichen entsprechend einer Perimyokarditis, Hypertonie; siehe Abschnitt 4.8), Anzeichen, die auf eine akute Nierenfunktion­sstörung hindeuten, lungenspezifische Symptome (Hypoxie, Atembeschwerden, Bronchospasmus, Tachypnoe, Husten, blutiger Auswurf, siehe Abschnitt 4.8), hämatologische Auffälligkeiten (Laborzeichen einer Verbrauchskoa­gulopathie (DIC), Leukopenie, Eosinophilie, Lymphopenie, Thrombozytopenie, Panzytopenie, siehe Abschnitt 4.8), erhöhte Leberenzymwerte, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen in den Extremitäten, Arthralgie, Myalgie, Unwohlsein, Stomatitis und Konjunktivitis.

Manche Reaktionen traten in Form einer Anaphylaxie auf.

Zudem wurde über Fieber berichtet, das z. B. von Hypotonie begleitet war, jedoch nicht von Hauterscheinungen.

Weiterhin ist zu beachten, dass das Risiko erhöht ist, allergische bzw. anaphylaktoide Reaktionen zu erleiden, wenn Autoimmunerkran­kungen bestehen (siehe Abschnitt 4.8). Deshalb sollte ein Schutz der Harnwege mit Uromitexan 400 mg-Filmtabletten bei solchen Patienten nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung unter ärztlicher Beobachtung erfolgen.

Im Rahmen von Behandlungsregimen für schwerwiegende systemische Autoimmunerkran­kungen und Tumorerkrankungen zeigten sich bei Anwendung von Mesna schwerwiegende sowie geringfügige Reaktionen.

In den meisten Fällen traten die Reaktionen während oder nach der ersten Behandlung oder mehrere Wochen nach der Exposition gegenüber Mesna auf. In anderen Fällen wiederum kam es erst mehrere Monate nach der Exposition zur ersten Reaktion.

In vielen Fällen zeigten sich die Symptome am Tag der Exposition, wobei sie bei weiteren Expositionen tendenziell nach kürzeren Abständen auftraten.

Bei manchen Patienten schienen die Häufigkeit und/oder der Schweregrad der Reaktion dosisabhängig zu schwanken.

Bei manchen Patienten mit anamnestisch bekannten Reaktionen ergaben Hauttests auf Reaktionen vom Spättyp positive Ergebnisse. Negative Ergebnisse bei Hauttests auf SpättypReaktionen schließen jedoch eine Überempfindlichkeit gegenüber Mesna nicht aus. Positive Ergebnisse bei Hauttests auf Reaktionen vom Soforttyp traten bei Patienten unabhängig von einer vorherigen Exposition gegenüber Mesna oder früher aufgetretenen Überempfindlichke­itsreaktionen auf und können auch mit der Konzentration der Mesna-Lösung zusammenhängen, die beim Test eingesetzt wurde.

Verordner sollten unbedingt

– die Möglichkeit solcher Reaktionen berücksichtigen und sich darüber im Klaren sein, dass sich diese bei Re-Exposition verschlimmern und in manchen Fällen lebensbedrohlich sein können,

– bedenken, dass Überempfindlichke­itsreaktionen auf Mesna in der Vergangenheit als klinisches Bild ähnlich einer Sepsis interpretiert wurden und bei Patienten mit Autoimmunerkran­kungen einer Verschlimmerung der Grunderkrankung gleichen.

Thiol-Verbindungen:

Mesna ist eine Thiol-Verbindung, also eine organische Verbindung, die eine Sulfanyl-(SH)-Gruppe enthält. Thiol-Verbindungen weisen einige Ähnlichkeiten ihrer Nebenwirkungspro­file auf, darunter die Möglichkeit, schwerwiegende Hautreaktionen auszulösen. Beispiele von Arzneimitteln aus Thiol-Verbindungen sind unter anderem Amifostin, Penicillamin und Captopril.

Es ist unklar, ob Patienten, bei denen nach Anwendung eines solchen Arzneimittels eine Nebenwirkung auftrat, ein erhöhtes Risiko für Reaktionen insgesamt oder ähnlicher Art auf eine andere Thiol-Verbindung tragen. Wird allerdings später erwogen, bei einem solchen Patienten eine andere Thiol-Verbindung anzuwenden, so sollte die Möglichkeit eines erhöhten Risikos bedacht werden.

VORSICHTSMASSNAH­MEN

Mesna verhindert nicht bei allen Patienten eine hämorrhagische Zystitis. Aus diesem Grund müssen die Patienten entsprechend überwacht werden.

Auf eine ausreichende Urinausscheidung ist wie bei jeder Oxazaphosphorin-Behandlung zu achten.

Interferenzen mit Labortests

Die Behandlung mit Mesna führt möglicherweise zu falsch-positiven Reaktionen bei Urintests (einschließlich solcher mit Teststäbchen) auf Ketonkörper, die auf Nitroprussid-Natrium-Basis funktionieren. Die Zugabe von Eisessig kann dazu benützt werden, ein falsch-positives Ergebnis (kirsch-rote Farbe, die schwindet) von einem echt-positiven Ergebnis zu unterscheiden (rot-violette Farbe, die sich intensiviert).

Während der Mesna-Behandlung kann es zu falsch-positiven Reaktionen bei UrinScreeningtests auf Ascorbinsäure mit Tillmans Reagenz kommen.

Bei pharmakokinetischen Studien an gesunden Freiwilligen waren die Serum-Kreatin-Phosphokinase-(CPK-)Werte von Proben, die 24 Stunden nach Verabreichung von Mesna gewonnen wurden, niedriger als die von Proben vor der Verabreichung.

Spezielle Untersuchungen zur Anwendung bei älteren Patienten wurden nicht durchgeführt.

Die schützende Wirkung von Mesna bezieht sich nur auf die Harnwege. Die übrigen, bei der Behandlung mit Oxazaphosphorinen empfohlenen Vorsichts- und Begleitmaßnahmen werden daher nicht berührt und sind auch weiterhin beizubehalten.

Die Filmtabletten enthalten Lactose (als Monohydrat). Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkun­gsstudien durchgeführt.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Da Mesna als Uroprotektor im Rahmen einer zytostatischen Therapie mit Oxazaphosphorinen angewendet wird, gelten für den Einsatz in Schwangerschaft und Stillzeit die Kriterien dieser zytostatischen Therapien. Diese Oxazaphosphorine sind während der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert.

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Mesna bei Schwangeren und in der Stillzeit vor. Der Arzt muss vor Verordnung von Mesna die möglichen Risiken und Vorteile für die jeweilige Patientin sorgfältig gegeneinander abwägen.

Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf embryotoxische oder teratogene Wirkungen für Mesna.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Mesna oder dessen Metabolit Dimesna in die Muttermilch übergehen. Daher darf während der Behandlung nicht gestillt werden.

Fertilität

Derzeit liegen keine ausreichenden Daten aus kontrollierten Studien über die Beeinträchtigung der Fertilität vor.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Bei Patienten, die mit Mesna behandelt werden, können Nebenwirkungen auftreten, die die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen (u.a. Ohnmacht, Benommenheit, Lethargie/Schläfrig­keit, Schwindelgefühl und unscharfes Sehen). Ob der Patient ein Fahrzeug lenken oder Maschinen bedienen kann, ist fallspezifisch zu entscheiden.

4.8 Nebenwirkungen

Die häufigsten Nebenwirkungen bei der Anwendung von Mesna sind: Kopfschmerzen, Reaktionen an der Infusionsstelle, Bauchschmerzen/Ko­lik, Benommenheit, Lethargie/Schläfrig­keit, Fieber, Hautausschlag, Diarrhoe, Übelkeit, Hitzegefühl („Flushing“) und grippeähnliche Erkrankung.

Die schwerwiegendsten Nebenwirkungen bei der Anwendung von Mesna sind: toxische Epidermis-Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, Anaphylaxie sowie Arzneimittele­xanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS).

Da Uromitexan-Filmtabletten gemeinsam mit Oxazaphosphorinen oder in einer Chemotherapie, die Oxazaphosphorin enthält, verabreicht werden, ist es oft schwer, die Uromitexan-verursachten Nebenwirkungen von jenen Nebenwirkungen zu unterscheiden, die durch zytostatische Begleitmedikationen hervorgerufen werden.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100, < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100), selten (> 1/10.000, < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Systemorganklasse (SOC)

Nebenwirkung

Häufigkeit

Infektionen und parasitäre

Erkrankungen

Pharyngitis

Sehr selten

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Lymphadenopathie,

Häufig

Panzytopenie, Leukozytopenie, Lymphopenie, Thrombozytopenie, Eosinophilie

Nicht bekannt

Erkrankungen des

Immunsystems

Überempfindlichke­itsreaktionen, hyperergische Reaktionen

Häufig

anaphylaktoide Reaktionen, allergische Reaktionen

Selten

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörun­gen

Anorexie,

Gefühl von Austrocknung

Häufig

Psychiatrische

Erkrankungen

Schlaflosigkeit, Albträume

Häufig

Reizbarkeit, Depressionen

Sehr selten

Erkrankungen des

Nervensystems

Kopfschmerzen, Benommenheit, Lethargie/Schläfrig­keit

Sehr häufig

Schwindel, Parästhesie, Hyperästhesie, Synkope, Hypoästhesie, Aufmerksamkeit­sstörung

Häufig

Krämpfe

Nicht bekannt

Augenerkrankungen

Konjunktivitis, Photophobie, unscharfes Sehen

Häufig

Periorbitales Ödem

Nicht bekannt

Herzerkrankungen

Herzklopfen

Häufig

Tachykardie

Sehr selten

anormales Elektrokardiogramm

Nicht bekannt

Gefäßerkrankungen

Hitzegefühl

Sehr häufig

sehr niedriger Blutdruck, hoher Blutdruck, Gesichtsrötung, Kreislaufreaktion

Selten

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums

Schwellung der Nasenschleimhäute,

Husten,

pleuritische Schmerzen,

trockener Mund,

Bronchospasmus,

Dyspnoe,

Beschwerden im Rachenraum,

Epistaxis

Häufig

Tachypnoe

Sehr selten

Atembeschwerden,

Hypoxie,

verminderte Sauerstoffsätti­gung, Hämoptyse

Nicht bekannt

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Übelkeit,

Diarrhoe,

Bauchschmerzen/Ko­lik

Sehr häufig

Erbrechen, Schleimhautre­izung1, Flatulenz, brennende Schmerzen (substernal/e­pigastrisch), Obstipation, Zahnfleischbluten

Häufig

Stomatitis, unangenehmer Geschmack

Nicht bekannt

Leber- und

Gallenerkrankun­gen

erhöhte Transaminasen

Häufig

Hepatitis, erhöhte Gamma-Glutamyltransferase-Werte, erhöhte alkalische Phosphatase im Blut

Nicht bekannt

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellge­webes

Hautausschlag2

Sehr häufig

Juckreiz, Exantheme, Enantheme, Hyperhidrose

Häufig

Urtikaria

Gelegentlich

Stevens-Johnson Syndrom,

Lyell-Syndrom

Sehr selten

Erythema multiforme, Arzneimittele­xanthem*, Arzneimittele­xanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen,

Nicht bekannt

Geschwüre und/oder Blasen-/Bläschenbildung, Angioödem, Hautausschlag, Hautausschlag mit lichtabhängigem Verteilungsmuster (Photodistribu­tion), brennendes Gefühl,

Erythem

Skelettmuskulatur- und

Bindegewebser­krankungen

Arthralgie,

Myalgie,

Rückenschmerzen,

Schmerzen in den Extremitäten, Kieferschmerzen

Häufig

Lokale Gewebsschwellung

Gelegentlich

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Dysurie

Häufig

akute Niereninsuffizienz

Nicht bekannt

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Fieber, grippeähnliche Erkrankung

Sehr häufig

Rigor, Erschöpfung, Brustschmerzen, Unwohlsein

Häufig

Asthenie (Kraftlosigkeit), Abgeschlagenheit, Müdigkeit

Selten

Gesichtsödem, peripheres Ödem

Nicht bekannt

Untersuchungen

Anstieg der Werte von verschiedenen Leberfunktionstests

Selten

reduzierte Blutplättchenzahl, Pulsrate > 100/min, ST-Hebung

Sehr selten

Laborzeichen einer disseminierten intravasalen Gerinnung, verlängerte Prothrombinzeit, verlängerte aktivierte partielle Thromboplastinzeit

Nicht bekannt

Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen

Toxische Reaktionen

Sehr selten

1Oral, rektal

2Einschließlich Erytheme mit oder ohne Pruritus sowie erythematöse, ekzematöse, papulöse und/oder makulöse Hautausschläge.

* mit Eosinophilie und systemischen Symptomen

mukokutan, mukosal, oral, vulvovaginal, anorektal

vesikulär, exfoliativ, makulapapulös, morbilliform

Zeit bis zum Eintreten und Erfahrungen mit einer Re-Exposition

Bei einigen Teilnehmern traten diese Nebenwirkungen nach der ersten Mesna-Exposition auf, bei anderen nach der zweiten oder dritten Exposition. Im Allgemeinen entwickelte sich das vollständige Symptomspektrum eines Studienteilnehmers im Verlauf mehrerer Stunden.

Bei einigen Studienteilnehmern traten nach dem ersten Ereignis keine weiteren Reaktionen auf, während sie sich bei anderen nach erneuter Verabreichung in verschärfter Form wiederholten.

Reaktionen an der Infusionsstelle

Bei manchen Studienteilnehmern, bei denen lokale Hautreaktionen an der Infusionsstelle aufgetreten waren, kam es bei einer weiteren Exposition durch Mesna zu Hautreaktionen an anderen Stellen.

Reaktionen der Haut/Schleimhaut

Es wurde berichtet, dass sowohl nach intravenöser als auch nach oraler Verabreichung von Mesna Reaktionen der Haut und Schleimhäute auftraten. Diese umfassten insbesondere Hautausschläge, Pruritus, Hitzegefühl („Flushing“), Schleimhautreizung, Pleuraschmerzen sowie Konjunktivitis. Etwa bei einem Viertel der Studienteilnehmer, bei denen ein Ereignis auftrat, kam es zu Reaktionen der Haut/Schleimhäute in Verbindung mit anderen unerwünschten Symptomen, darunter Dyspnoe, Fieber, Kopfschmerzen, gastrointestinale Symptome, Schläfrigkeit, Unwohlsein, Myalgie sowie grippeähnliche Symptome.

Reaktionen des Gastrointesti­naltrakts

Reaktionen des Gastrointesti­naltrakts bei gesunden Studienteilnehmern umfassten Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Bauchschmerzen/Ko­lik, Brennen/Schmerzen im Epigastrium, Obstipation sowie Flatulenz und traten laut Berichten sowohl nach intravenöser als auch nach oraler Verabreichung von Mesna auf.

In-vivo-Effekt auf Lymphozytenwerte

Bei pharmakokinetischen Studien mit gesunden Freiwilligen kam es bei Verabreichung von Mesna-Einzeldosen häufig zu einem raschen (innerhalb von 24 h) und in manchen Fällen deutlichen Rückgang des Lymphozytenwerts, der sich im Allgemeinen innerhalb einer Woche nach der Verabreichung normalisierte. Die Daten aus Studien mit wiederholter Verabreichung über einen Zeitraum von mehreren Tagen reichen nicht aus, um den zeitlichen Verlauf von Veränderungen der Lymphozytenkon­zentration unter solchen Bedingungen zu charakterisieren.

In-vivo-Effekt auf die Serumphosphat-Konzentration

Bei pharmakokinetischen Studien mit gesunden Freiwilligen führte die Verabreichung von Mesna an einem oder mehreren Tagen in manchen Fällen zu einer mäßigen vorübergehenden Erhöhung der Serumphosphat-Konzentration.

Diese Phänomene sind beim Interpretieren der Laborergebnisse zu berücksichtigen.

Klinische Studien schlossen Patienten über 65 Jahre ein, und es wurde über keine für diese Altersgruppe spezifischen Nebenwirkungen berichtet.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

Österreich

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Berichte über eine versehentliche Überdosierung und Beobachtungen aus einer HochdosisVerträglichke­itsstudie mit gesunden Freiwilligen zeigten, dass bei Erwachsenen Einzeldosen zwischen ca. 4 g und 7 g Mesna unter anderem folgende Symptome verursachen können: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen/Ko­lik, Diarrhoe, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Glieder-und Gelenkschmerzen, Hautausschlag, Hitzegefühl („Flushing“), Hypotonie, Bradykardie, Tachykardie, Parästhesie, Fieber und Bronchospasmus.

Im Vergleich zu Patienten, die niedrigere Mesna-Dosen oder lediglich eine Hydrationsbehan­dlung erhielten, wurde bei mit Oxazaphosphorinen behandelten Patienten, denen täglich > 80 mg Mesna pro kg KG intravenös verabreicht wurde, eine deutliche Häufung von Übelkeit, Erbrechen und Diarrhoe festgestellt.

Im Hinblick auf die unter Abschnitt 4.8 beschriebenen möglichen anaphylaktoiden Reaktionen sollten geeignete Notfallmedikationen bereitgestellt werden.

Ein spezifisches Antidot gegen Mesna ist nicht bekannt.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Entgiftungsmittel für die Behandlung mit Zytostatika, ATC-Code: V03AF01

Mesna ist ein Uroprotektor zur Verhütung urotoxischer Nebenwirkungen bei der Therapie maligner Tumoren mit Oxazaphosphorinen (Cyclophosphamid, Ifosfamid, Trofosfamid).

Der aktive Wirkstoff Mesna ist eine synthetische Sulfhydryl-Verbindung namens 2-Mercaptoethan­sulfonat-Natrium, mit2532 und Molekular-Gewicht von 164,18. Seine chemische Formel lautet: HS-CH2-CH2-SO3-Na+

Der Wirkungsmechanismus des Uroprotektors Mesna beruht auf der Bildung untoxischer Additionsverbin­dungen mit Acrolein einerseits und der Stabilisierung der Hydroxy-Meta-boliten der Oxazaphosphorine andererseits. Über diese Reaktionen wird eine regionale De-toxifizierung in der Niere und den ableitenden Harnwegen erreicht, ohne die systemischen Wirkungen der Oxazaphosphorine zu beeinträchtigen.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption:

Oral verabreichtes Mesna wird im Dünndarm absorbiert. Nahrung beeinflusst die renale Bioverfügbarke­it nicht.

Verteilung:

Die Proteinbindung von Mesna liegt bei 69 – 75 %.

Biotransforma­tion:

Mesna wird als freie Thiolverbindung verabreicht und im Serum rasch zu seinem einzig bekannten Metaboliten Mesna-Disulfid (Dimesna) oxidiert. Dimesna verbleibt im Intravasalraum und wird glomerulär filtriert. In den Tubuluszellen wird es durch Glutathion wieder zur freien Thiolverbindung Mesna reduziert, die dann im Urin mit den toxischen Oxazaphosphorin-Metaboliten reagiert und so zu deren Detoxifizierun­g führt.

Elimination:

Im Hinblick auf den Schutz der Harnblase ist das relevante Kompartiment der Urin.

Im Vergleich zur intravenösen Gabe beträgt die Gesamtverfügbarkeit von Mesna im Harn nach oraler Gabe etwa 50 %. Ungefähr 18–26% der kombinierten intravenös und oral verabreichten Mesna-Dosis erscheinen im Urin als freies Mesna.

Die Urin-Spitzenkonzen­tration des freien Mesna ist nach 2–4 Stunden erreicht.

Die renale Ausscheidung setzt mit einer Verzögerung von bis zu 2 Stunden ein und ist im Vergleich zur intravenösen Verabreichung verlängert.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

In tierexperimentellen Studien zeigten sich keine Hinweise auf mutagene, karzinogene, embryotoxische oder teratogene Wirkungen von Mesna.

Bei Ratten und Kaninchen wurden Reproduktionsstu­dien durchgeführt, mit oralen Dosierungen von 1000 mg/kg beim Kaninchen und 2000 mg/kg bei der Ratte (ungefähr das 10fache der maximalen empfohlenen i.v.-oral-oral-Tagesdosis beim Menschen, bezogen auf die Körperoberfläche) und haben keine Risiken für den Fötus gezeigt.

Präklinische Effekte wurden nur nach Expositionen beobachtet, die ausreichend über der maximalen humantherapeu­tischen Exposition lagen. Die Relevanz für den Menschen wird als gering bewertet. Orale Dosen von 6,1 und 4,3 g/kg waren bei Mäusen respektive Ratten letal. Diese Dosierungen entsprechen ungefähr dem 15– bis 22fachen der maximal empfohlenen Tagesdosis beim Menschen, bezogen auf die Körperoberfläche. Dem Tod gingen Durchfall, Tremor, Konvulsionen, Dyspnoe und Zyanose voraus.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Kern:

Lactosemonohydrat,

Zellulose,

Calciumhydrogen­phosphat, – Dihydrat

Maisstärke,

Povidon (K25),

Magnesiumstearat

Überzug:

Hypromellose,

Macrogol (6000),

Titandioxid (E-171), Simeticon.

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Faltschachtel mit Blisterstreifen, bestehend aus: Aluminium 20 Lim (Deckschicht), Polyamid 25 Lim, Aluminium 40 Lim, PVC 60 Lim (Bodenlage). Ein Blisterstreifen enthält 10 Filmtabletten.

Packungsgröße: 10 Filmtabletten, 20 Filmtabletten

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Baxter Healthcare GmbH, 1020 Wien

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

Uromitexan 400 mg-Filmtabletten:

Z.Nr. 1–23108

Uromitexan 600 mg-Filmtabletten: Z.Nr. 1–23107

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 29. Juni 1999

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 01. März 2004

Mehr Informationen über das Medikament Uromitexan 600 mg - Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-23107
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Baxter Healthcare GmbH, Stella-Klein-Löw-Weg 15, 1020 Wien, Österreich