Info Patient Hauptmenü öffnen

Trimix MOF Emulsion zur Infusion - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Trimix MOF Emulsion zur Infusion

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Trimix MOF Emulsion zur Infusion

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1000 ml enthalten:

Glavamin + L-Carnitin

Glucose 40 %

SMOFlipid 200 mg/ml

gebrauchsfertige Lösung

500 ml

250 ml

250 ml

1000 ml

L-Alanin

8,000 g

8,000 g

L-Arginin

5,650 g

5,650 g

Aspartinsäure

1,700 g

1,700 g

Glutaminsäure

2,800 g

2,800 g

Glycyl-Glutamin H2O

15,135 g

15,135 g

entspr. Glycin

5,135 g

5,135 g

entspr. Glutamin

10,000 g

10,000 g

Glycyl-Tyrosin 2H2O

1,725 g

1,725 g

entspr. Glycin

0,470 g

0,470 g

entspr. Tyrosin

1,140 g

1,140 g

L-Histidin

3,400 g

3,400 g

L-Isoleucin

2,800 g

2,800 g

L-Leucin

3,950 g

3,950 g

Lysinacetat

6,350 g

6,350 g

entspr. Lysin

4,500 g

4,500 g

L-Methionin

2,800 g

2,800 g

L-Phenylalanin

2,925 g

2,925 g

L-Prolin

3,400 g

3,400 g

L-Serin

2,250 g

2,250 g

L-Threonin

2,800 g

2,800 g

L-Tryptophan

0,950 g

0,950 g

L-Valin

3,650 g

3,650 g

Glucose Monohydrat

110 g

110 g

entspr. Glucose

100 g

100 g

Raffiniertes Sojaöl (Ph.Eur.)

15 g

15 g

Mittelkettige Triglyceride

15 g

15 g

Raffiniertes Olivenöl

12,5 g

12,5 g

Fischöl, reich an Omega-3-Fettsäuren

7,5 g

7,5 g

L – Carnitin

1 g

1 g

Gesamtenergie­gehalt: ca. 4850 kJ (= ca. 1170 kcal)

Non-Protein-Energiegehalt: ca. 3700 kJ (= ca. 900 kcal)

Aminosäurengehalt: ca. 68,32 g

Stickstoffgehalt: ca. 11,2 g

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Ein Beutel mit 1000 ml Trimix MOF enthält 8,625 mg Natrium.

Ein Beutel mit 1500 ml Trimix MOF enthält 12,81 mg Natrium.

Ein Beutel mit 2000 ml Trimix MOF enthält 17,075 mg Natrium.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Beutel.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUN­GSFORM

Emulsion zur Infusion.

Aminosäuren- und Glucoselösung sind klar und farblos bis leicht gelblich, die Fettemulsion ist homogen.

Osmolarität: 1166,3 mosmol/l

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Aminosäuren-, Energie- und Carnitinquelle sowie Quelle für ra-3-Fettsäuren zur parenteralen Ernährung bei mittel- bis langfristiger Nahrungskarenz und hohem Energiebedarf, z.B.

postoperativ nach größeren Eingriffen, zur parenteralen Ernährung von katabolen Intensivpatienten.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die Dosierung sollte individuell erfolgen und sollte sich am klinischen Zustand des Patienten, seinem Körpergewicht, seinem Bedarf an Aminosäuren, Energie und Flüssigkeit sowie an seiner Fähigkeit, das zugeführte Fett zu eliminieren, orientieren.

Der Stickstoffbedarf zur Aufrechterhaltung der Körperproteinmasse ist abhängig vom Zustand des Patienten (z.B. Ernährungsstatus oder Grad der Katabolie).

Es gelten folgende Richtlinien:

TAGESDOSIS:

Erwachsene: Eine Gesamtflüssig­keitszufuhr von 30 – 40 ml/kg Körpergewicht (KG) und Tag im Rahmen einer parenteralen Ernährungstherapie sollte nur in Ausnahmefällen überschritten werden. Bei totaler parenteraler Ernährung werden im Allgemeinen 0,8 – 2 g Aminosäuren, durchschnittlich 3 –4 (maximal 6) g Glucose und 1 – 2 g Fett/kg KG und Tag zugeführt.

Unter normalen Stoffwechselbe­dingungen sollte die tägliche Gesamtzufuhr an Kohlenhydraten auf 350 – 400 g beschränkt werden, bei eingeschränkten Stoffwechselbe­dingungen (Verringerung der maximalen Oxidationsrate für Kohlenhydrate z.B. im Postaggression­sstoffwechsel, bei hypoxischen Zuständen sowie bei Organinsuffizienz) ist sie auf 200 – 300 g zu reduzieren.

Im Allgemeinen sollten etwa 12 – 30 ml Trimix MOF (entsprechend 840 – 2100 ml beim 70-kg-Patienten) pro kg KG und Tag infundiert werden.

Maximale Tagesdosis

Die maximale Tagesdosis ändert sich entsprechend dem klinischen Zustand des Patienten und kann sich sogar täglich ändern. Die empfohlene maximale Tagesdosis beträgt bei Patienten mit intakter Nierenfunktion 30 ml pro kg KG und Tag.

Die empfohlene maximale Tagesdosis von 30 ml pro kg KG und Tag liefert 0,34 g Stickstoff pro kg KG und Tag (entsprechend 2 g Aminosäuren pro kg KG und Tag), 3 g Glucose pro kg KG und Tag, 1,5 g Fett pro kg KG und Tag und eine Gesamtenergie von ca. 35 kcal pro kg KG und Tag (entsprechend ca. 27 kcal pro kg KG und Tag an Nichteiweißener­gie).

INFUSIONSGESCHWIN­DIGKEIT:

Erwachsene: Die Infusionsgeschwin­digkeit sollte 1,5 ml Trimix MOF/kg KG und Stunde (entsprechend 0,1 g Aminosäuren, 0,075 g Fett und 0,15 g Glucose/kg KG und Stunde) nicht überschreiten (d. h. 1000 ml Trimix MOF in 9,5 h bei einem 70 kg – Patienten).

Die maximale Infusionsgeschwin­digkeit für die einzelnen Komponenten beträgt:

für Aminosäuren 0,1 g/kg KG und Stunde;

für Fett 0,15 (beginnend mit 0,05) g/kg KG und Stunde;

für Glucose 0,25 – 0,5 g/kg KG und Stunde unter normalen Stoffwechselbe­dingungen.

Bei eingeschränkten Stoffwechselbe­dingungen (Postaggressi­onsstoffwechsel, hypoxische Zustände, Organinsuffizienz) ist eine Reduzierung auf 0,125 – 0,25 g/kg KG und Stunde erforderlich.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist eine individuelle Dosisanpassung erforderlich.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Bei Patienten mit Leberinsuffizienz ist eine individuelle Dosisanpassung erforderlich.

Kinder und Jugendliche

Trimix MOF ist bei Kindern und Jugendlichen nicht indiziert (siehe Abschnitte 4.3).

Art der Anwendung

Zur zentralvenösen Anwendung.

Hinweise zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Anwendung siehe Abschnitt 6.6.

Dauer der Anwendung

Trimix MOF kann so lange angewendet werden, wie dies der klinische Zustand des Patienten erfordert.

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe, gegen Fisch-, Ei-, Soja- oder Erdnussprotein oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,

– Früh- und Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder, Kinder und Jugendliche

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Parenterale Ernährung sollte nur unter der Voraussetzung stattfinden, dass jeglicher Zustand mit akutem Schock, Serumlactatkon­zentrationen > 3 mmol/l, schwerer Hyperglykämie, schweren Elektrolytstörun­gen, Hypoxie (paO2 < 50 mmHg), schwerer Acidose (pH< 7,2), Akutphase, unmittelbar nach Operationen und Trauma („ebb phase“) zuvor korrigiert wurde.

In diesen Fällen haben die Wiederherstellung und Erhaltung der Vitalfunktionen, wie Volumenstatus, Kreislauf und Atmung, höchste Priorität.

Dieses Arzneimittel enthält Sojabohnenöl, Fischöl und Phospholipide aus Ei als Emulgatoren.

Die Substanzen können, auf Grund ihres Proteingehalts, allergische Reaktionen hervorrufen.

Es wurde eine allergische Kreuzreaktion zwischen Sojabohnen und Erdnüssen beobachtet. Bei jedem Anzeichen einer anaphylaktischen Reaktion (wie Schwitzen, Fieber, Kopfschmerzen, Hautausschlag oder Dyspnoe) ist die Infusion sofort zu unterbrechen.

Bei Patienten mit folgenden Zuständen sollte eine parenterale Ernährung mit besonderer Vorsicht und unter der Voraussetzung, dass entsprechende klinische und labortechnische Untersuchungen stattfinden, durchgeführt werden:

– Störungen und angeborene Fehler im Aminosäurestof­fwechsel

– Leberinsuffizienz, insbesondere im Zusammenhang mit dem Auftreten neuer neurologischer Symptome oder der Verschlechterung bestehender Symptome im Zusammenhang mit einer Hyperammonämie.

Im Zusammenhang mit der Verabreichung von ähnlichen Präparaten zur parenteralen Ernährung wurden ein Anstieg der Leberenzyme im Plasma und das Auftreten einer Cholestase beobachtet. Bei Verdacht auf Leberinsuffizienz sollte eine Kontrolle des Serum-Ammoniaks in Betracht gezogen werden. Die Fetteliminati­onskapazität ist individuell verschieden und sollte daher durch die Bestimmung der Serum-Triglyceridspiegel überwacht werden. Diese sollten 3 mmol/l nicht überschreiten. Überdosierung kann zum Fett-Übersättigungssyn­drom (fat overload-syndrom) führen, (siehe Abschnitt 4.8).

– Niereninsuffizienz, insbesondere bei Hyperkaliämie wegen des Risikos für Neuauftreten oder Verschlechterung einer metabolischen Acidose und einer Hyperazotämie infolge einer gestörten extrarenalen Clearance.

– Schwere Niereninsuffizienz ohne Möglichkeiten zur Hämofiltration oder Dialyse

– Metabolische Acidose (bei Lactatacidose wird von der Applikation von Kohlenhydraten stark abgeraten)

– Eine bestehende Herzinsuffizienz sollte, wenn möglich, kompensiert werden.

– Bei Patienten mit Diabetes mellitus ist eine engmaschige Kontrolle des Blutglucosespiegels erforderlich.

– Glucoseverwer­tungsstörungen

– Hypokaliämie

– Hyponatriämie

– Gerinnungsstörungen

– Nebennierenin­suffizienz

– Anämie

– Störungen der Serumosmolarität

– Fettstoffwechsel­störungen

Folgende Erkrankungen können auf einen gestörten Fettstoffwechsel hinweisen: Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus, Pankreatitis, Leberinsuffizienz, Hypothyroidismus, Lungenerkrankungen und Sepsis.

Für eine vollständige parenterale Ernährung ist die gleichzeitige Zufuhr von Elektrolyten, Vitaminen und Spurenelementen erforderlich.

Die intravenöse Verabreichung von Aminosäuren ist, auf Grund der Bildung von Chelatverbindungen, mit einer erhöhten renalen Ausscheidung von Spurenelementen, insbesondere Kupfer und Zink, verbunden.

Bei einer parenteralen Ernährung über einen längeren Zeitraum sollte dies berücksichtigt werden.

Eine ausreichende Kaliumzufuhr ist notwendig für die Verwertung von Aminosäuren zur Proteinbildung.

Im Falle einer vorliegenden Hypokaliämie und/oder Hyponatriämie ist auf eine adäquate Zufuhr von Kalium und Natrium zu achten. Bei gesteigerter Glucosezufuhr kann eine Erhöhung der täglichen Kaliumzufuhr notwendig sein. Der Kaliumspiegel im Blut sinkt zwar im Allgemeinen nicht unter den Normwert ab, jedoch ist eine Kontrolle, insbesondere bei Herzrhythmusstörun­gen, zu empfehlen.

Die Verabreichung von glucosehältigen Lösungen kann eine Muskelschwäche, die bis zur Atemlähmung führen kann, hervorrufen. Dies kann durch einen larvierten Phosphatmangel verursacht werden. Dieser larvierte Phosphatmangel kann, in Extremfällen, bis zur Bewusstlosigkeit führen. Aus diesem Grund muss der Phosphatspiegel im Blut überwacht werden.

Die Verabreichung von aminosäurehältigen Lösungen kann einen akuten Folatmangel begünstigen, daher sollte täglich Folsäure gegeben werden.

Regelmäßige Kontrollen der Serumelektrolyte, der Osmolarität, des Säuren-Basen-Haushalts, der Wasserbilanz, des Blutspiegels von Glucose, freien Fettsäuren, Triglyceriden, Cholesterin und Ammoniak, des Serumharnstof­fspiegels, des Blutbildes, der Blutgerinnungspa­rameter und der Nieren-und Leberfunktion sowie der L-Carnitin-Blutspiegel sind erforderlich.

Hohe Lipidspiegel können die Bestimmung anderer Blutparameter stören (z.B. Hämoglobin).

Die Dosierung von lipidsenkenden Präparaten ist entsprechend den therapeutischen Erfordernissen anzupassen (siehe Abschnitt 4.5).

Andere Medikamente sollten nicht über die parenterale Infusionsleitung verabreicht werden, wenn die Kompatibilität mit den in Trimix MOF enthaltenen Inhaltsstoffen nicht bekannt ist.

(s. Abschnitte 6.2 und 6.6).

Bei der Infusion größerer Flüssigkeitsmengen an Patienten mit Herzinsuffizienz ist Vorsicht geboten.

Kinder und Jugendliche

Trimix MOF ist für Kinder und Jugendliche nicht geeignet (siehe Abschnitte 4.2 und 4.3).

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Beutel, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Heparin bewirkt, in klinischen Dosen gegeben, eine vorübergehende Erhöhung der Freisetzung der Lipoproteinlipase in den Kreislauf. Dieses kann anfänglich zu einem Anstieg der Plasmalipolyse führen, gefolgt von einer vorübergehenden Verringerung der Triglycerid-Clearance.

Sojabohnenöl hat einen natürlichen Gehalt an Vitamin K1. Die Konzentration in Trimix MOF ist jedoch so gering, dass bei Patienten, die mit Cumarinderivaten behandelt werden, keine signifikante Beeinträchtigung des Koagulationspro­zesses zu erwarten ist.

Bei Verabreichung von Trimix MOF ist aufgrund des L-Carnitin-Gehalts bei gleichzeitiger Gabe von Lipidsenkern auf eine mögliche additive Wirkung auf die Plasmalipide zu achten.

Bei Patienten unter Valproinsäuret­herapie, bei Patienten die mit den Nukleosidanaloga Didanosin, Zalcitabin und Stavudin behandelt werden sowie bei der Behandlung mit Antibiotika die Pivalinsäure enthalten, wie Pivmecillinam, kann der Carnitinbedarf erhöht sein.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Für die Anwendung von Trimix MOF in der Schwangerschaft liegen keine Angaben vor.

Die Reproduktionsto­xizität wurde im Tierversuch nicht geprüft.

Bei der Anwendung in der Schwangerschaft ist eine individuelle Nutzen/Risiko – Abwägung erforderlich.

Stillzeit

Für die Anwendung von Trimix MOF in der Stillzeit liegen keine Angaben vor.

Bei der Anwendung in der Stillzeit ist eine individuelle Nutzen/Risiko – Abwägung erforderlich.

Fertilität

Für Trimix MOF liegen keine Daten zur Fertilität vor.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend.

4.8 Nebenwirkungen

Häufigkeit gemäß MedDRA-Konvention:

Sehr häufig (>1/10)

Häufig (>1/100, <1/10)

Gelegentlich (>1/1.000, <1/100)

Selten (>1/10.000, <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Systemorganklasse                        Nebenwirkung

Erkrankungen des Blutes und Lymphsystemes

Systemorganklasse Häufigkeit

Sehr selten

Nicht bekannt

Nebenwirkung

Hyperkoagulati­on(1)

erhöhte Thrombozytenag­gregation (nach hohen

Dosen) bei Dialysepatienten (3)

Erkrankungen des Nervensystems Sehr selten

vorübergehende Kopfschmerzen, Ohnmachtsgefühl, Sehverschlechte­rung (3)

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Selten

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Gelegentlich

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Nicht bekannt

Atemnot (1) , Zyanose (1 )

Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen (1)

Übersättigungssyn­drom (1) , Phosphatmangel (2) , paradoxe Erhöhung der Plasmatriglyceride bei Dialysepatien­ten (3)

Anstieg der Blutglucosewerte, renale Glucoseverlus­te (2)

Sehr selten

Hyperlipidämie, metabolische Acidose, Ketoacidose(1)

Gefäßerkrankungen Selten

Hypotonie, Hypertonie (1)

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig Gelegentlich Selten

leicht erhöhte Körpertemperatur (1) Schüttelfrost (1)

Überempfindlichke­itsreaktionen (z.B. anaphylaktische oder anaphylaktoide Reaktionen, Hautaus-schlag, Urticaria, Kehlkopf-, orales und Gesichtsödem, Hautrötungen, Kopfschmerz), Hitze- oder Kältegefühl, Blässe, Zyanose, Nacken-, Rücken-, Knochen-, Brust- und Lendenschmerzen (1)

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Sehr selten

Priapismus (1)

(1) Nebenwirkungen, die während der Anwendung von Fettemulsionen beobachtet wurden Treten diese Nebenwirkungen auf oder steigt der Triglyceridspiegel unter der Infusion über einen Wert von 3 mmol/l, so ist die Infusion von Trimix MOF zu stoppen oder mit verringerter Dosierung fortzusetzen.

Ein Fett-Übersättigungssyn­drom (Fat-Overload-Syndrome) kann aus einer zu hohen Infusionsrate resultieren oder unter der empfohlenen Infusionsrate durch eine Veränderung des klinischen Zustandes des Patienten verursacht sein, z.B. eine Verschlechterung der Nierenfunktion oder eine Infektion.

Abhängig von der individuellen Stoffwechsellage (besonders bei Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen oder genetisch bedingt) kann in seltenen Fällen bereits nach kurzer Zeit und niedrigen Dosen oder auch erst nach längerdauernder guter Verträglichkeit ein Übersättigungssyn­drom auftreten.

Es handelt sich dabei um eine Fettverwertun­gsstörung mit Anstieg der Triglyceridkon­zentration im Serum und folgenden klinischen Symptomen: Fieber, Hepatomegalie mit oder ohne Ikterus, Splenomegalie, Störungen der Blutgerinnung, Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, pathologische Leberfunktion­sproben sowie Koma.

Diese Symptome sind im Allgemeinen reversibel, wenn die Infusion der Fettemulsion abgebrochen wird.

Triglyceride, die Omega-3-Fettsäuren enthalten, können die Blutungszeit verlängern und die Plättchenaggre­gation hemmen. Bei Patienten mit Aspirin-induziertem Asthma kann sich die Lungenfunktion ebenfalls verschlechtern.

(2) Nebenwirkungen, die aufgrund der enthaltenen Glucoselösung möglich sind

Ein Anstieg der Blutglucosewerte kann auch im Rahmen der zulässigen Dosierung beobachtet werden, erlangt aber nur bei Glucoseverwer­tungsstörungen klinische Relevanz.

Bei reduzierter Glucosetoleranz können renale Glucoseverluste auftreten.

Tritt bei Verabreichung von glucosehaltigen Lösungen Muskelschwäche, die bis zur Atemlähmung führen kann, auf, muss an einen larvierten Phosphatmangel gedacht werden. Dieser larvierte Phosphatmangel kann bis zur Bewusstlosigkeit führen.

(3) Nebenwirkungen, die aufgrund der Anwendungsart möglich sind

Nebenwirkungen, die nach hohen Dosen möglich sind

Nach i.v. Bolusinjektionen hoher L-Carnitin-Dosen (6 g) wurde sehr selten über vorübergehende Kopfschmerzen, Ohnmachtsgefühl und Sehverschlechterung berichtet.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome einer Aminosäurenüber­dosierung

Übelkeit, Erbrechen, Schüttelfrost, Fieber, Flush-Symptomatik, Hyperaminoacidämie, vermehrte renale Aminosäuren-Verluste mit konsekutiven Aminosäuren-Imbalancen, Hyperammonämie und Acidose.

Symptome einer Glucoseüberdo­sierung

Hyperglycämie, Glucosurie, Leberverfettung, Dehydratation, Hyperosmolalität, hyperglykämisches und hyperosmolares Koma, Konzentration­sanstiege von Bilirubin und Lactat.

Diese Erscheinungen lassen sich durch Dosisreduzierung oder Insulingaben in der Regel vermeiden.

Symptome einer Fettüberdosierung

Siehe Abschnitt 4.8.

Symptome einer L-Carnitinüberdo­sierung

Siehe Nebenwirkungen nach hohen Dosen (Abschnitt 4.8).

Behandlung

Bei einer Überdosierung muss die Infusion sofort beendet werden. Weitere therapeutische

Maßnahmen richten sich nach den jeweiligen Symptomen und deren Schweregrad (z.B. Insulingabe). Bei Wiederaufnahme der Infusion nach Abklingen der Symptome wird eine einschleichende Infusionsgeschwin­digkeit sowie eine engmaschige Überwachung empfohlen.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Lösungen zur parenteralen Ernährung

ATC-Code: B05BA10

Trimix MOF besteht aus der Aminosäuren/Di­peptid-Lösung Glavamin, einer 40 %-igen Glucoselösung und der Fettemulsion SMOFlipid 200 mg/ml, die Sojabohnenöl, mittelkettige Triglyceride, Olivenöl sowie Fischöl enthält. Außerdem ist pro 1000 ml 1 g L-Carnitin enthalten, das der Aminosäurenlösung zugesetzt wird. Kompatibilität und Stabilität der enthaltenen Lösungen sind geprüft.

L-Carnitin ist für die normale Fettverwertung und den Energiestoffwechsel von Säugetieren und Menschen erforderlich. Es ermöglicht den Eintritt langkettiger Fettsäuren in die Mitochondrien, wo sie der Beta-Oxidation unterworfen werden und damit zur Energieproduktion dienen.

Die Verwendung der vorgefertigten Gesamtnährlösung Trimix MOF verringert das beim individuellen Mischen einer Gesamtnährlösung bestehende bakterielle und partikuläre Kontamination­srisiko sowie den Zeit- und Arbeitsaufwand für das Krankenhausper­sonal.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Die mit Trimix MOF zugeführten Aminosäuren werden in den körpereigenen Aminosäurepool aufgenommen und anabol verwertet.

Die beiden Dipeptide Glycyl-Glutamin und Glycyl-Tyrosin werden nach intravenöser Verabreichung sowohl beim Tier als auch beim Menschen rasch und vollständig in die entsprechenden Aminosäuren gespalten.

An der Hydrolyse der Dipeptide sind neben der Niere, der quantitativ die größte Bedeutung zukommt, Leber, Skelettmuskulatur, Darm und Plasma beteiligt.

Glucose kann von allen Zellen des Organismus oxidiert werden.

Manche Gewebe wie z.B. ZNS, Blutzellen und Nierenmark sind praktisch ausschließlich auf Glucose als Energiequelle angewiesen. In den Zellen dieser Gewebe erfolgt die Glucoseverwertung insulinunabhängig, alle anderen Zellen benötigen Insulin (Fett- u. Muskelzellen für den Eintritt der Glucose in die Zellen, Leberzellen für die Verstoffwechselung der Glucose).

Die individuellen Triglyceride haben unterschiedliche Clearance-Raten. Olivenöl hat die niedrigste Clearance-Rate aller Lipid-Komponenten in Trimix MOF (etwas geringer als LCT), die mittelkettigen Triglyceride (MCT) haben die höchste. Fischöl in einer Mischung mit LCT hat dieselbe Clearance-Rate wie LCT alleine.

Normale Plasmaspiegel von L-Carnitin liegen im Bereich von 40 – 50 pmol/l, davon ca. 80 % als freies, der Rest als verestertes L-Carnitin.

Die höchsten Gewebekonzentra­tionen finden sich in Nebenniere, Herz, Skelettmuskulatur, Fettgewebe und Leber.

L-Carnitin wird nach i.v. Applikation normalerweise überwiegend unverändert und innerhalb von 24 Stunden renal eliminiert.

L-Carnitin ist dialysierbar.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Präklinische Studien zur Sicherheitsphar­makologie, chronischen Toxizität, Reproduktionsto­xizität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential wurden mit Trimix MOF nicht durchgeführt.

Im Tierversuch ergaben sich keine Hinweise auf Toxizität von Glavamin.

Glucose ist ein physiologischer Nahrungsbestandteil und kommt physiologisch im Organismus vor.

Präklinische Sicherheitsstudien mit Fettemulsionen zeigen eine gute Verträglichkeit.

Die präklinischen Studien mit SMOFlipid zeigten keine anderen als die unter hoher Dosierung von Fettemulsionen zu erwartenden Effekte.

Außer einer vorübergehenden Diarrhoe bei wiederholter Verabreichung an Ratten und Hunden ergeben sich aus tierexperimentellen Untersuchungen keine Hinweise auf Toxizität von L – Carnitin.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Zitronensäure (zur pH-Wert Einstellung), Salzsäure (zur pH-Wert Einstellung), Natriumhydroxid (zur pH-Wert Einstellung), Natriumoleat, Glycerol, Eilecithin, a-Tocopherol,

Wasser für Injektionszwecke.

6.2 Inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Haltbarkeit der Handelspackung:

1 Jahr.

Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen des Behältnisses:

Trimix MOF muss nach dem Öffnen des Behältnisses sofort verwendet werden. Restmengen sind zu verwerfen.

Haltbarkeit nach Zusatz und Mischen mit anderen Arzneimitteln nach Angaben:

Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Arzneimittel sofort verwendet werden. Falls dieses nicht sofort verwendet wird, übernimmt der Anwender die Verantwortung für die Lagerungsdauer und die Lagerungsbedin­gungen bis zur Anwendung.

Mischungen, für welche die Kompatibilität sichergestellt ist (siehe Abschnitt 6.6) und die unter kontrollierten und validierten Bedingungen aseptisch hergestellt wurden, sind nach dem Mischen 24 Stunden bei Raumtemperatur haltbar und sollten innerhalb dieser Zeit infundiert werden.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

Nicht einfrieren.

Den Beutel im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Der Behälter besteht aus einem Mehrkammer-Innenbeutel und einer Überfolie. Der Innenbeutel ist ein mehrschichtiger Polyolefin-Beutel. Er wird durch Peelnähte in drei Kammern geteilt. Zwischen dem Innenbeutel und der Überfolie ist ein Sauerstoffabsorbens eingeschlossen.

Packungsgrößen:</e­m> 4 × 1000 ml, 4 × 1500 ml, 3 × 2000 ml.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Nur zur einmaligen Entnahme.

Die nach Infusion im Behältnis verbliebene Restmenge ist zu verwerfen.

Nur verwenden, wenn die Aminosäuren- und Glucoselösung klar und farblos bis leicht gelblich, die Fettemulsion homogen und das Behältnis unbeschädigt ist.

Wird Trimix MOF mit anderen Lösungen zur parenteralen Ernährung gemischt, so ist auf Aseptik, gute Durchmischung und vor allem auf Kompatibilität zu achten.

Mischungen von Trimix MOF mit z.B. Elotrace, Glucose-1-phosphat „Fresenius“ 1molar, Soluvit und

Vitalipid für Erwachsene wurden auf Kompatibilität überprüft.

Die Kompatibilität gilt nur für definierte Mischungsverhältnis­se. Angaben zu den Mischungsverhältnis­sen sind auf Anfrage beim Inhaber der Zulassung erhältlich.

Die Kompatibilität ist zumindest visuell zu überprüfen (nicht sichtbare chemische bzw. therapeutische Inkompatibilitäten sind dennoch möglich).

Die Infusion der Mischlösung sollte innerhalb von 24 Stunden abgeschlossen sein.

Handhabung

1. Überfolie entfernen und den Beutel aufgeklappt auf eine feste Unterlage legen.

2. Durch Druck mit beiden Händen auf die äußere wässrige Kammer wird die Peelnaht zwischen den beiden wässrigen Komponenten geöffnet.

3. Nach Durchmischung der Lösungen wird durch Druck auf die emulsionshältige Kammer die zweite Peelnaht geöffnet.

4. Für eine gute Durchmischung mit den wässrigen Komponenten ist zu sorgen.

5. Die homogene Mischung ist gebrauchsfertig.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Fresenius Kabi Austria GmbH

Hafnerstraße 36

8055 Graz

Österreich

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.Nr.: 1–31575

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 21. September 2012

10. STAND DER INFORMATION

August 2020

Mehr Informationen über das Medikament Trimix MOF Emulsion zur Infusion

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-31575
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Fresenius Kabi Austria GmbH, Hafnerstraße 36, 8055 Graz, Österreich