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Spasmolyt - Dragees - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Spasmolyt - Dragees

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Spasmolyt – Dragées

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 überzogene Tablette enthält:

Trospiumchlorid 20 mg

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: jede überzogene Tablette enthält 7 mg Lactose-Monohydrat, 39 mg Saccharose und 19 mg Weizenstärke.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Überzogene Tablette.

Bräunlich-gelbe, glänzende, überzogene, bikonvexe Tabletten.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Zur Behandlung einer Detrusor-Instabilität oder Detrusor-Hyperreflexie mit den Symptomen Pollakisurie, Harndrang und Dranginkontinenz.

Spasmolyt wird angewendet bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre

Dosierung:

2mal täglich jeweils 1 überzogene Tablette (entsprechend 40 mg Trospiumchlorid täglich) einnehmen.

Art und Dauer der Anwendung:

Die überzogenen Tabletten sollten unzerkaut mit einem Glas Wasser vor den Mahlzeiten auf nüchternen Magen eingenommen werden.

Die Notwendigkeit, die Behandlung fortzusetzen, sollte in regelmäßigen Abständen von 3–6 Monaten erneut beurteilt werden.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (siehe auch Abschnitt 4.4.)

Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktion­sstörung (Kreatinin-Clearance zwischen 10 und 30 ml/min/1.73 m2) beträgt die empfohlene Dosis:

1mal täglich oder jeden zweiten Tag 1 überzogene Tablette (entsprechend täglich oder jeden zweiten Tag 20 mg Trospiumchlorid).

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (siehe auch Abschnitt 4.4)

Da keine Daten aus klinischen Studien zur Verwendung von Trospiumchlorid bei starker Einschränkung der Leberfunktion vorliegen, wird die Anwendung bei diesen Patienten nicht empfohlen.

Ältere Patienten (über 75 Jahre)

Für ältere Patienten über 75 Jahre ist gegebenenfalls eine Dosisreduktion gerechtfertigt:

1 überzogene Tablette 1mal täglich (entsprechend täglich 20 mg Trospiumchlorid).

Kinder unter 12 Jahren

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Spasmolyt bei Kindern unter 12 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen (siehe Abschnitt 4.4.).

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

Harnretention,

gastrointestinale Dysfunktionen (inklusive Colitis ulcerosa, toxischem Megacolon),

Engwinkelglaukom,

Tachyarrhythmien,

Myasthenia gravis,

dialysepflichtige Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <10 ml/min/1,73 m2).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Trospiumchlorid sollte bei Patienten

mit Obstruktionen des Gastrointesti­naltraktes wie z.B. Pylorusstenose

mit obstruktiven Harnabflussstörun­gen mit der Gefahr der Restharnbildung

mit autonomer Neuropathie

mit Hiatushernie verbunden mit Reflux-Ösophagitis

und bei Patienten bei denen eine beschleunigte Pulsfrequenz unerwünscht ist, z.B. Patienten mit Hyperthyreose, koronarer Herzkrankheit und Stauungsherzin­suffizienz nur mit Vorsicht eingesetzt werden.

Da keine Daten bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion vorliegen, wird die Anwendung von Trospiumchlorid bei solchen Patienten nicht empfohlen. Bei leichter bis mittelschwer eingeschränkter Leberfunktion ist Vorsicht geboten (siehe auch Abschnitt 5.2).

Trospiumchlorid wird überwiegend über die Niere ausgeschieden. Ein deutlicher Anstieg der Plasmaspiegel wurde bei Patienten mit schwerer Nierenfunktion­sstörung beobachtet. Deshalb ist bei dieser Gruppe von Patienten, aber auch bei Patienten mit geringer bis mäßiger Nierenfunktion­sstörung Vorsicht geboten.

Organische Ursachen für Pollakisurie, Harndrang und Dranginkontinenz wie Herz- oder Nierenkrankheiten sowie Polydipsie oder Infektionen und Tumoren der Harnorgane sollten vor Beginn der Behandlung ausgeschlossen werden.

Hinweis für Diabetiker:

1 überzogene Tablette entspricht 0,06 g Kohlehydrat (entsprechend 0,005 Broteinheiten (BE)).

Spasmolyt enthält Laktose-Monohydrat, Saccharose, Weizenstärke und Natrium :

Patienten mit den seltenen hereditären Problemen von Galactose-Intoleranz, Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen. Patienten mit seltenen hereditären Problemen von Fructose-Intoleranz oder Sucrase-Isomaltase-Insuffizienz sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen. Patienten mit Weizen-Allergie (unterschiedlich zur Zöliakie) sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen. Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Dragees, d.h. es ist quasi „natriumfrei“.

Von diesen Patienten abgesehen, ist Trospiumchlorid für Patienten mit Zöliakie geeignet.

Da keine ausreichenden Daten vorliegen, kann die Anwendung bei Kindern von 1–12 Jahren nicht empfohlen werden.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Pharmakodynamische Wechselwirkungen:

Mögliche Wechselwirkungen sind:

Verstärkung der anticholinergen Wirkung von Amantadin, trizyklischen Antidepressiva, Chinidin, Antihistaminika, Disopyramid;

Verstärkung der tachykarden Wirkung von ß-Sympathomimetika;

Abschwächung der Wirkung von Prokinetika (Metoclopramid; Cisaprid).

Da Trospiumchlorid die gastrointestinale Motilität und Sekretion beeinflussen kann, ist die Möglichkeit einer Veränderung der Resorption anderer gleichzeitig verabreichter Arzneimittel nicht auszuschließen.

Pharmakokinetische Wechselwirkungen:

Eine Hemmung der Resorption von Trospiumchlorid durch Arzneimittel wie Guar, Cholestyramin und Colestipol ist nicht auszuschließen. Deshalb wird die gleichzeitige Gabe dieser Arzneimittel mit Trospiumchlorid nicht empfohlen.

Metabolische Interaktionen von Trospiumchlorid wurden in vitro an Cytochrom P450 Enzymen untersucht, die am Arzneistoffwechsel beteiligt sind (P450, 1A2, 2A6, 2C9, 2C19, 2D6, 2E1, 3A4). Eine Wirkung auf ihre metabolischen Aktivitäten wurde nicht festgestellt. Da Trospiumchlorid nur geringfügig metabolisiert wird und die Esterhydrolyse der einzig relevante Stoffwechselweg ist, sind metabolische Interaktionen nicht zu erwarten.

Obwohl gezeigt werden konnte, dass Trospiumchlorid die Pharmakokinetik von Digoxin nicht beeinflusst, können Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen, die über aktive tubuläre Exkretion eliminiert werden, nicht ausgeschlossen werden.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Fertilität:

Zu Auswirkungen von Spasmolyt auf die Fertilität liegen keine Daten vor.

Schwangerschaft und Stillzeit:

Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen (siehe Abschnitt 5.3).

Dennoch sollte Spasmolyt in der Schwangerschaft und Stillzeit nur unter strenger Indikationsstellung angewandt werden, da keine Daten über die Anwendung beim Menschen während der Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen.

Es ist nicht bekannt, ob Trospiumchlorid in die Muttermilch übergeht. Tierexperimentelle Studien an Ratten haben gezeigt, dass Trospiumchlorid in die Muttermilch von Ratten übergeht.

Es muss eine Entscheidung getroffen werden, ob das Stillen unterbrochen / fortgeführt oder die Therapie unterbrochen / weitergeführt werden soll unter Berücksichtigung des Vorteils des Stillens für das Kind und des Nutzens von Trospiumchlorid für die Frau.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Spasmolyt hat vornehmlich durch Störung der Akkomodation einen geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

Untersuchungen anderer Parameter zur Messung der Fahrtüchtigkeit (visuelle Orientierung, allgemeine Reaktionsbere­itschaft, Reaktion unter Stress, Konzentration und motorische Koordination) haben jedoch keine Hinweise auf einen Einfluss von Trospiumchlorid ergeben.

4.8 Nebenwirkungen

Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Verdauungsstörungen und Verstopfung, die bei einer Behandlung mit Trospiumchlorid auftreten können, basieren vor allem auf den typischen anticholinergen Eigenschaften des Wirkstoffes.

In klinischen Studien der Phase III war Mundtrockenheit eine sehr häufige Nebenwirkung, die bei ungefähr 18% der mit Trospiumchlorid behandelten Patienten und bei ungefähr 6% der mit Placebo behandelten Patienten auftrat (von insgesamt 1.931 Patienten erhielten 911 Patienten Placebo).

Die folgende Tabelle listet die möglichen Nebenwirkungen auf, die für mit Spasmolyt behandelte Patienten berichtet wurden:

Sehr häufig

(>1/10)

Häufig

(>1/100, <1/10)

Gelegentlich

(>1/1.000, <1/100)

Selten

(>1/10.000,

<1/1.000)

Sehr selten

(<1/10.00

0)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Herzerkrankungen

Tachykardi e

Tachyarrhythmi e

Erkrankungen des Nervensystem

Kopfschme rz

Schwindel

Halluzinationen

Verwirrtheit Agitation*

Augenerkrankunge n

Sehstörunge n (Störung der

Akkommoda tion, besonders bei Patienten, die hypermetro-pisch und nicht ausreichend korrigiert sind)

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums

Atemnot

Erkrankungen des Gastrointestinaltra kts

Mundtrocken -heit

Dyspepsie ,

Verstopfu ng, Bauch-schmerze n, Übelkeit

Blähungen, Durchfall

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Miktionsstör ungen, Harnretentio n

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewe bes

Hautausschl ag

Angioöde m

Pruritus, Urtikaria, Stevens-Johnson Syndrom (SJS) / Toxische Epidermale Nekrolyse (TEN)

Skelettmuskulatur, Bindegewebs-und

Myalgie, Gelenkschm

erz

Knochenerkrankun gen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am

Verabreichungsort

BrustSchmerzen

, Schwäche

Asthenie

Erkrankungen des

Immunsystems

Untersuchungen

Geringer bis mäßiger Anstieg des

Serumtrans-aminasenspiege ls

*Diese Nebenwirkungen sind überwiegend bei älteren Patienten aufgetreten und können durch neurologische Erkrankungen und/oder die gleichzeitige Einnahme anderer anticholinerg wirkender Substanzen begünstigt werden.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Nach Verabreichung einer höchsten Einzeldosis von 360 mg Trospiumchlorid wurden bei gesunden Probanden verstärkt Mundtrockenheit, Tachykardie und Miktionsbeschwerden beobachtet. Fälle schwerwiegender Überdosierung oder Vergiftung mit Trospiumchlorid sind bisher nicht bekannt geworden. Als Symptome einer Vergiftung mit Trospiumchlorid sind verstärkte anticholinerge Symptome zu erwarten.

Bei Vorliegen einer Vergiftung sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:

– Magenspülung und Verminderung der Resorption (z.B. Aktivkohle)

– lokale Gabe von Pilocarpin bei Glaukomkranken

– Katheterisierung bei Patienten mit Harnverhalt

– Gabe eines Parasympathomi­metikums (z.B. Neostigmin) bei schweren Symptomen

– Gabe von Betablockern bei ungenügendem Ansprechen, ausgeprägter Tachykardie und/oder Kreislaufinsta­bilität (z.B. initial 1 mg Propranolol i.v. unter EKG- und Blutdruckkontro­lle).

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakody­namische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Urologisches Spasmolytikum, ATC Code: G04BD09

Trospiumchlorid ist ein quaternäres Derivat von Nortropan und gehört deshalb zur Klasse der Parasympatholytika oder Anticholinergika. Die Substanz konkurriert kompetitiv konzentration­sabhängig mit Acetylcholin, dem körpereigenen Transmitter an postsynaptischen parasympathischen Bindungsstellen.

Trospiumchlorid hat eine hohe Affinität zu muskarinischen Rezeptoren vom sogenannten M1-, M2-und M3– Subtyp und bindet nur vernachlässigbar gering an nikotinische Rezeptoren. Infolgedessen löst der anticholinerge Effekt von Trospiumchlorid eine Relaxation der glatten Muskulatur aus und ist auch an Organfunktionen feststellbar, die über muskarinische Rezeptoren vermittelt werden. Sowohl in präklinischen als auch in klinischen Untersuchungen vermindert Trospiumchlorid den kontraktilen Tonus der glatten Muskulatur im Gastrointestinal- und im Urogenitaltrakt.

Darüber hinaus kann es die Bronchial-, Speichel- und Schweißsekretion ebenso wie die Akkommodation­sfähigkeit des Auges hemmen. Effekte auf das Zentrale Nervensystem wurden bislang nicht beobachtet.

In zwei spezifischen Sicherheitsstudien, die an gesunden Probanden durchgeführt wurden, konnte nachgewiesen werden, dass Trospiumchlorid keinen Einfluss auf die kardiale Repolarisation ausübt, jedoch eine regelhafte konsistente und dosisabhängige Erhöhung der Herzfrequenz bewirkt.

Eine Langzeitstudie mit 2-mal täglich 20 mg Trospiumchlorid ergab eine Zunahme von QT>60msec bei 3/197 (1,5%) der eingeschlossenen Patienten. Die klinische Relevanz ist unklar. Die routinemäßige Erfassung der kardialen Sicherheit in zwei weiteren placebokontro­llierten klinischen Studien mit dreimonatiger Dauer spricht nicht für einen derartigen Einfluss von Trospiumchlorid: in der ersten Studie konnte eine Zunahme von QTcF>60 msec bei 4/258 (1,6%) der mit Trospiumchlorid behandelten Patienten beobachtet werden, gegenüber 9/256 (3,5%) in der Placebogruppe. Vergleichbare Zahlen fanden sich in der zweiten Studie mit 8/326 (2,5%) bei mit Trospiumchlorid behandelten Patienten gegenüber 8/325 (2,5%) in der Placebo-Gruppe.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption:

Nach oraler Gabe von Trospiumchlorid werden 4–6 Stunden später maximale Plasmaspiegel gemessen. Nach einer Einmalgabe von 20 mg beträgt die maximale Plasmakonzentration 4 ng/ml. Im Bereich der untersuchten Einzeldosen von 20–60 mg waren die Plasmaspiegel dosisproportional. Die absolute Bioverfügbarkeit einer oralen Einzeldosis von 20 mg Trospiumchlorid (1 überzogene Tablette Spasmolyt) beträgt 9,6 ± 4,5% (Mittelwert ± Standardabweichun­g). Im Steady State beträgt die intraindividuelle Variabilität 16% und die interindividuelle Variabilität 36%.

Die Bioverfügbarkeit von Trospiumchlorid wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme, insbesondere durch Aufnahme von Nahrung mit hohem Fettanteil, herabgesetzt. Nach einer fettreichen Mahlzeit sinkt der mittlere Cmax- und AUC-Wert auf 15–20% der Werte im Nüchternzustand.

Verteilung:

Die Plasmaprotein­bindung beträgt 50–80%.

Metabolisierung und Elimination:

Das systemisch verfügbare Trospiumchlorid wird überwiegend unverändert über die Niere ausgeschieden, wobei ein geringer Teil (10 % der renalen Ausscheidung) als Spiroalkohol, ein durch Esterhydrolyse gebildeter Metabolit, im Urin auftritt. Die terminale Halbwertzeit liegt im Bereich von 10–20 Stunden. Eine Akkumulation findet nicht statt.

Pharmakokinetis­che/pharmakody­namische Zusammenhänge:

In einer Untersuchung an Patienten mit schwerer Nierenfunktion­sstörung (Kreatinin-Clearance 8–32 ml/min/1,73 m2) war im Vergleich zu den gesunden Probanden der mittlere AUC-Wert vierfach, der Cmax-Wert zweifach so hoch, und die mittlere Halbwertszeit war verdoppelt.

Für Patienten mit geringfügigerer Nierenfunktion­sstörung liegen keine Daten vor.

Die pharmakokinetischen Daten bei älteren Patienten zeigen keine größeren Unterschiede. Geschlechtsspe­zifische Unterschiede wurden ebenfalls nicht beobachtet.

Ergebnisse einer Pharmakokinetik-Studie an Patienten mit leichter bis mäßiger Beeinträchtigung der Leberfunktion lassen keine Notwendigkeit einer Dosisanpassung bei dieser Patientengruppe erkennen und stehen in Übereinstimmung mit der untergeordneten Rolle des Lebermetabolismus bei der Verstoffwechselung und Elimination von Trospiumchlorid.

Trospiumchlorid durchdringt die Blut-Hirn-Schranke auf Grund seiner chemischen Eigenschaften nahezu nicht (geringere Lipophilie als quartäres Amin).

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktions- und Entwicklungsto­xizität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Folgende Nebenwirkungen wurden nicht in klinischen Studien beobachtet, traten aber bei Tieren nach Exposition im humantherapeu­tischen Bereich auf und sind als möglicherweise relevant für die klinische Anwendung zu bewerten: Bei der Ratte findet ein Übertritt von Trospiumchlorid durch die Plazenta und in die Muttermilch statt.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern: Weizenstärke, mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Povidon K 2932, Croscarmellose-Natrium, Stearinsäure, hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum.

Tablettenüberzug: Saccharose, Carmellose-Natrium, Talkum, hochdisperses Siliciumdioxid, Calciumcarbonat (E 170), Macrogol 8000, Titandioxid (E 171), Eisen(III)-hydroxid-oxid (E 172), gebleichtes Wachs, Carnaubawachs.

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Aluminiumbeschichte­te PVC-Blisterpackung

Packungsgrößen: 20 und 50 überzogenen Tabletten

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

G.L. Pharma GmbH, Schlossplatz 1, 8502 Lannach

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.Nr.: 1–20767

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 24. Jänner 1995

Datum der Verlängerung der Zulassung: 26. August 2004

10. STAND DER INFORMATION

Juli 2021

Mehr Informationen über das Medikament Spasmolyt - Dragees

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-20767
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
G.L. Pharma GmbH, Schlossplatz 1, 8502 Lannach, Österreich